Göttlich verlassen von Anni-chan95 ================================================================================ Kapitel 2: Ich habe einen Plan! ------------------------------- Kapitel 2 - Ich habe einen Plan! Lucas landete auf dem Boden neben seinen Cousins, seiner Schwester und seinen Freunden. „Du hast einen Plan, nicht wahr?“, fragte Hector. „Einen Plan wofür?“, fragte Lucas, der nicht verstand, was sein Cousin von ihm wollte. „Einen Plan, um Helen ihre Welt zurückzubringen natürlich.“, erklärte Andy. „Wir wissen doch alle, dass du alles für sie tun würdest.“ Dabei hatte sie Recht. Lucas zögerte nicht mal eine Sekunde. „Ja, das würde ich und ja, das habe ich vor, aber einen Plan habe ich leider noch nicht. Was interessiert es euch?“ „Na, wir Helen dir.“, verkündete Orion und klopfte seinem Blutsbruder auf die Schulter. „Aber das könnte sehr gefährlich werden … Zeus…“, begann Lucas. „…hat keine Chance gegen uns.“, sagte Hector und am Klang seiner Stimme konnte Lucas heraushören, wie sehr er auf einen Kampf mit einem Gott brannte. „Wirklich, Lucas. Wir verdanken dir und Helen natürlich so viel.“, meinte Cassandra lächelnd und deute auf ihre Hand, die mit Orions verschränkt war. Sie hatte sich verändert im Gegensatz zu vor einem Jahr. Sie war wieder die Schwester, die er glaubte, verloren zu haben. Auch wenn Lucas es nicht gut heißen konnte, dass seine kleine Schwester mit dem 4 Jahre älteren Orion zusammen war, hatte er doch gelernt, es zu akzeptieren, denn ändern konnte er es nicht. „Genau. Ohne Helen hätte ich Hector niemals kennengelernt.“, sagte Andy und lächelte Hector liebevoll an. „Und ich verdanke dir mein Leben.“, ergänzte Hector, erwiderte Andys Blick und küsste sie. „Dürften wir die Turteltauben mal unterbrechen … Ähäm.“, meinte Jason. Hector und Andy lösten sich sofort voneinander. „Dann ist es also beschlossene Sache!“, verkündete Orion lauthals. „Wir helfen dir, egal, wie verrückt, halsbrecherisch oder gefährlich die Sache ist.“ „In Ordnung.“, seufzte Lucas. „Aber ich habe trotzdem keinen Plan.“ „Wenn’s weiter nichts ist, würde ich vorschlagen, dass wir zurückgehen und uns etwas überlegen.“, schlug Jason vor. Lucas nickte und malte sich bereits aus, wie er und Helen in Jederland bis in alle Ewigkeit glücklich sein würden. „Gut. Erste Frage: Wie kommen wir nach Jederland? Zweite Frage: Wie bekommen wir Zeus da raus und in den Tartaros?“, begann Cassandra. Sie saß auf Orions Schoß und er hatte die Arme um sie gelegt. Lucas ignorierte diese intime Geste taktvoll und wandte sich an seine Freunde. „Es führt wohl kein Weg daran vorbei, Helen einzuweihen. Sie ist die einzige, die die Grenzen und Portale beherrscht.“, überlegte Jason laut. „Nein. Ausgeschlossen. Wenn Helen dabei ist, wird Zeus dort auf sie warten und sofort in den Tartaros verfrachten. Das kann ich nicht zulassen. Wir werden einen anderen Weg finden müssen.“, wandte Lucas sofort ein. „Hast du vielleicht eine bessere Idee?“, fragte Hector. Der Junge schüttelte den Kopf. „Wenn ich eine Idee hätte, hätte ich sie euch schon lange gesagt. Aber ich möchte nicht, dass Helen mit reingezogen wird. Sonst kommt sie wieder auf dumme Gedanken.“, sagte Lucas. Er würde sich nie verzeihen, wenn Helen seinetwegen etwas zustoßen würde. Sie war vielleicht unsterblich, aber Zeus konnte sie immer noch in den Tartaros verbannen und Lucas würde sie niemals wiedersehen. „Wieder?“, fragte Orion. „Sie ist einmal fast durch ein Portal nach Jederland gegangen. Ich habe sie aufgehalten. Sie war danach völlig fertig und hat die ganze Nacht geweint. Was, wenn ich nicht da bin, um ihr zu helfen?“, erzählte Lucas. „Das wird nicht passieren, Lucas.“, sagte Hector aufmunternd. „Dafür sind wir ja da. Wir passen schon auf.“ Lucas lächelte seinen Cousin dankbar an. „Danke.“, gähnte er. „Wann hast du das letzte Mal geschlafen?“, hakte Cassandra nach. Lucas hasste es manchmal wirklich, wenn seine kleine Schwester ihn so bemutterte. „Vor 24 Stunden ungefähr. Egal. Es geht mir gut.“ „Du solltest schlafen gehen.“, legte Jason ihm ans Herz. „Nein, ist schon gut, Jase.“ Schlussendlich konnten sich seine Freunde und Familie doch dazu durchringen, dass Lucas sich hinlegte. So müde, wie er war, konnte er so oder so nichts Vernünftiges mehr beitragen. Das hielt Lucas jedoch nicht davon ab, sich zumindest zu überlegen, wie er Helens wieder betreten konnte, ohne, dass Helen es mitbekam. Es musste doch einen Weg geben, ein Portal zu öffnen. Orion konnte es doch auch. Da wusste er es. Orion. Lucas musste unbedingt Orion fragen, ob er nur Portale in die Unterwelt öffnen konnte oder ob es gar nicht darauf beschränkt war. Doch dann waren ihm die Augen auch schon zugefallen und er war eingeschlafen. Als er die Augen wieder aufschlug, saß Helen an seiner Bettkante und strich immer und immer wieder über seine Haare. „Du siehst so süß aus, wenn du schläfst.“, säuselte sie. Lucas lächelte und setzte sich in seinem Bett auf. „Hattest du einen schönen Geburtstag?“, fragte er sie verschlafen. „Den Schönsten, den ich jemals hatte.“, antwortete Helen und küsste ihn. „Danke.“ Er zog sie zu sich ins Bett und diesmal küsste er sie. Immer wenn sie so bei ihm lag, konnte Lucas es immer noch nicht glauben, was alles passiert war und was sie auf sich genommen hatten, um zusammen sein zu dürfen. Er fragte sich, wie lange es wohl noch so sein würde, denn zweifelsohne würden sie schon bald wieder kämpfen müssen. „Wie spät ist es?“, fragte er, als ihm wieder einfiel, was er eigentlich tun wollte. „Kurz vor eins. Wieso?“ „Weil ich unbedingt mit Orion reden muss.“ Helen machte ein fragendes Gesicht. „Wieso denn?“ „Ich habe nur eine Frage an ihn. Es ist vielleicht wichtig. Ich weiß es noch nicht.“ Er stand auf und ging zu seinen Schuhen, die neben der Tür standen. „Du musst also sofort los?“, fragte Helen enttäuscht. Offensichtlich wollte sie noch mehr Zeit allein mit Lucas verbringen. Das wollte er auch. „Ja, tut mir leid. Es dauert aber garantiert nicht lange. Versprochen.“ Er gab ihr noch einen schnellen Kuss, bevor er sie alleine in seinem Zimmer zurückließ. Er tat es wirklich nicht gerne, aber Helen durfte von all dem nichts mitbekommen. Ihre Sicherheit war das Wichtigste für ihn. „Orion!“, rief Lucas, als er seinen Blutsbruder am Stand entdeckte. Bis auf Cassandra war außen ihnen keine Menschenseele am Strand. „Was ist denn, Luke?“, fragte Orion, als er Lucas‘ Stimme hörte. „Ich habe eine Idee. Du kannst doch Portale öffnen, oder?“ Orion nickte. „Aber nur schon bestehende Portale. Ich kann keine neuen erschaffen.“, gab er zu bedenken. „Aber Portale wie die in den Höhlen auf dem Festland kannst du öffnen.“ Orion nickte wieder. „Kannst du nur Portale in die Unterwelt öffnen oder kannst du auch in andere Welten?“ „Ich weiß nicht, ob ich das kann. Ich habe es noch nie versucht. Wieso fragst … Hey, glaubst du, dass ich uns nach Jederland bringen kann?“, vermutete der Rothaarige. „Ja. Genau das glaube ich.“ Cassandra runzelte die Stirn. „Glaubst du nicht, dass wir es schon bemerkt hätten, wenn Orion in verschiedene Welten reisen könnte?“, stellte sie fest und drückte Orions Hand. „Hab dich nicht so, Kitty.“, sagte Orion und beugte sich zu Cassie runter, um sie zu küssen, was er dann auch tat. „Ähm, Orion, möchtest du deinen Grabstein selbst aussuchen oder soll ich das für dich tun?“, fragte Lucas, dem es ganz und gar nicht gefiel, was er da sehen musste. „Ach, Luke, stell dich nicht so an. Du weißt doch, dass ich sie liebe.“ „Und ich liebe Orion auch.“, beteuerte Cassandra. Lucas seufzte. „Deine Einstellung wird unsere Gefühle füreinander nicht verändern.“, beharrte seine Schwester. Eigentlich sollte es ihn doch für sie freuen. Vor einem Jahr noch dachte er, dass seine kleine Schwester auf ewig den Parzen gehören würde und jetzt war sie zum ersten Mal verliebt. Er wollte sich so sehr für sie freuen – zu dem er Orion auch noch mochte – aber irgendwie ging es nicht. War wohl so eine kleine-Schwester-großer-Bruder-Sache. „In Ordnung.“, sagte er schließlich. „Gut. Rufen wir die Anderen zusammen und probieren deine Theorie aus?“, fragte Orion. „Wie wäre es, wenn wir erstmal herausfinden, ob wir so dorthin kommen?“, schlug Lucas vor. „Gute Idee.“, räumte der Rothaarige ein. „Ich versuche es und sage dir dann Bescheid. Spätestens heute Abend wissen wir Bescheid. Ok?“ Lucas nickte und entschloss sich, die beiden Turteltäubchen alleine zu lassen. Um ihretwegen, um ihnen ein bisschen Privatsphäre zu gönnen und um seinetwegen, weil er nicht mit ansehen wollte, wie Cassandra mit Orion rumknutschte. Außerdem hatte er selbst eine Freundin, die auf ihn wartete und die er über alles liebte. Also machte er sich auf den Heimweg. Helen saß mit Ariadne und Claire im Wohnzimmer. Sie unterhielten sich aber nicht besonders angeregt. Helen sah auf, als sie hörte, wie Lucas sich näherte. Sie stand auf und lief zu ihm. Er führte sie raus auf den Flur. „Es tut mir so leid, dass ich wegmusste. So leid.“, entschuldigte er sich und schloss sie in die Arme. „Ist schon gut.“, lächelte sie. „Du bist ja wieder da.“ Helen legte ihren Kopf an seine Brust. So lange sie bei ihm war, war alles ok. Er war ihr Zuhause. Bis in alle Ewigkeit. „Was war das für eine wichtige Sache?“, fragte Helen. Sie war eine Falschfinderin und Lügen hatten deswegen keinen Sinn. „Ich weiß nicht, ob es wichtig ist. Das erfahre ich erst später.“, wisperte er gegen ihre Haare. „Sagst du mir dann, worum es geht? Ich will wissen, was dich beschäftigt.“, bat sie. „Ich weiß und du hast jedes Recht darauf. Ich bitte dich nur, zu verstehen, dass ich dich nicht in Gefahr bringen möchte.“ „Du weißt, ich bin die Stärkste von euch.“, gab Helen mit einem Grinsen zu bedenken. „Ich weiß, aber deshalb ist es für dich auch am Gefährlichsten. Ich will dich nicht verlieren, Helen. Ich könnte es nicht ertragen, wenn dir etwas passieren würde.“, flüsterte er. „Ich bin unsterblich.“, erinnerte sie ihn. Lucas drückte sie fester an sich. Sie konnte vielleicht nicht sterben, aber es gab weitaus schlimmere Schicksale als den Tod. „Das weiß ich.“, flüsterte er verzweifelt. Helen musste nicht in sein Herz schauen, um zu sehen, wie sehr er sie liebte und wie viele Sorgen er sich um sie machte. Er hatte wirklich Angst um sie. Was auch immer hinter ihrem Rücken vorging, hatte etwas mit ihr zu tun, aber ihrer eigenen Sicherheit wegen, würde er ihr nichts sagen. Helen beschloss, es gut sein zu lassen. Für jetzt. „Mach dir keine Sorgen um mich.“ Helen sah Lucas in die Augen und küsste ihn so, dass Lucas seine Sorgen, Sorgen sein ließ und nur daran dachte, dass sie ihn gerade küsste. „Ich liebe dich, also muss ich mir Sorgen um dich machen,“, erklärte Lucas logisch. „Sagt wer?“, neckte Helen ihn. „Du bist mein Freund und nicht mein Beschützer.“ „Ich bin dein Champion – also bin ich beides.“, wandte er ein. „Stellvertretend.“, korrigierte Helen ihn. „Trotzdem. Lass mich Angst um dich haben und dich beschützen. Ok?“ Er klang auf einmal furchtbar ernst. Helen erkannte, dass Lucas sich schon auf ein Worst Case Scenario vorbereitete, als wüsste er mehr von dem, was kommen würde, als sie. Wahrscheinlich tat er das sogar. Lucas schüttelte seinen Ernst ab und führte Helen in sein Zimmer, wo er sie hochhob und in sein Bett legte. „Ich bin nicht müde, Lucas.“, sagte Helen. „Hat wer gesagt, dass wir schlafen werden?“, fragte er mit einem Grinsen im Gesicht. Er legte sich neben Helen, drehte sich zu ihr und begann, sie leidenschaftlich zu küssen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)