Von einem unüblichen ersten Mal von Ruki_Reiketsu ================================================================================ Kapitel 1: First Time. ---------------------- Ich konnte nicht schlafen, lag schon seit geraumer Zeit mit offenen Augen neben dir im Bett. Machte mir Gedanken um mich, um dich und um uns. Um meine Vergangenheit und darum, wie wir zusammen gekommen waren. Bevor wir zusammen gekommen sind hatte ich erst sehr wenige Erfahrungen. In sexueller Hinsicht, versteht sich. Verliebt hatte ich mich schon in den einen oder anderen Typen, daraus ist jedoch nie etwas wirklich Ernstes geworden. Meist waren es nur kurzweilige Beziehungen oder schnelle Nummern – zumindest bis zu einem gewissen Punkt. Ich muss also ehrlich gestehen, dass du der erste warst, mit dem ich geschlafen habe. Natürlich hatte ich schon anderweitige Erfahrungen gesammelt. Mal ein Blowjob hier, mal ein wenig Handarbeit da. Es ist auch nicht selten vorgekommen, dass ich mich gegen eine Wand habe pinnen lassen, doch irgendwo war immer Schluss. Ich weiß auch nicht, warum ich mich damals so geziert habe. Ich hätte so viel mehr haben können, doch irgendwie bin ich echt froh, dass ich so manche Erfahrung nicht sammeln musste. Oder durfte. Du hingegen? Du hattest dich durch unseren halben Freundeskreis gevögelt, um es mal zu übertreiben. Es machte mir nichts aus. Was mich viel mehr störte war deine Eifersucht, wenn einer meiner sexuellen Kontakte zur Sprache kam. Dabei hattest du nicht einmal einen Grund dafür! Meine aller ersten Erfahrungen habe ich mit dir gesammelt. Das war damals ein recht lustiges Ereignis. Wir waren bei mir Zuhause, lagen in meinem Bett. Plötzlich fingst du an mich zu küssen und sanft zu streicheln. Ich war dem nicht abgeneigt, jedoch war ich damals auch noch nicht bereit. Noch bevor wir uns mehr als unserer Shirts entledigt hatten sagte ich dir dies. Ich sagte dir, dass ich heute nicht mit dir schlafen würde, und du akzeptiertest es. Zwar etwas mürrisch, aber was solls. Wir gingen nicht viel weiter. Ein wenig streicheln, ein bisschen nackte Haut. Ein „lass mir noch etwas Zeit“ und ein „ist okay“. Das war‘s. Als wir uns das nächste Mal sahen fiel schon Schnee. Ein halbes Jahr war vergangen, in dem wir nur Kontakt über das Internet hatten. Damals spielten wir noch nicht zusammen in einer Band. Wir schrieben jeden Tag ein bisschen, manchmal mehr, manchmal weniger. Wir trafen uns in einer Stadt, welche wir beide sehr mochten, und irgendwie ergab es sich, dass ich dich mit zu mir nach Hause nahm. Du wolltest bei mir übernachten und warst wieder einmal in meinem Bett gelandet. Ich genoss deine Nähe, wollte jedoch nicht zu viel, wusste ich doch, dass du damals noch eine Beziehung hattest. Du jedoch ließest deine Hände wie schon beim ersten Mal unter mein Shirt wandern, bevor du deine Lippen sanft auf meine drücktest. Ich genoss den Kuss und bekam nur am Rande mit, wie du mir mein Shirt auszogst. Schüchtern wie ich damals war zog ich mir die Decke bis zum Kinn noch, doch du hattest mich nur angelächelt und mir gesagt, dass ich mich entspannen sollte. Ich entspannte mich tatsächlich und genoss deine warmen Hände auf meiner Haut, genoss deine Berührungen. Erst, als du an meinem Hosenbund angekommen warst, zögerte ich. Du warst in einer Beziehung. Ich wusste, dass du unglücklich warst, dennoch wollte ich sie nicht zerstören. Das war einfach nicht fair. Du schienst meine Zweifel zu spüren und hattest mich mit deinen warmen Augen angesehen. Wusstest offenbar, dass ich auch dieses Mal nicht mit dir schlafen würde. Ich war einfach immer noch nicht bereit für diesen Schritt. Ich ließ dich meine Hose ausziehen, machte dir jedoch klar, dass genau hier Schluss war. Du akzeptiertest es und machtest nichts gegen meinen Willen. Das nächste Mal, dass du bei mir zu Gast warst, war fast genau ein Jahr später. In der Zwischenzeit hatte ich mich verliebt und wir hatten weniger Kontakt zu einander als vorher, dennoch warst du immer für mich da. Du wusstest, dass ich unglücklich verliebt war, tatest dein Bestes um mich aufzuheitern. Auch in dieser Nacht nahmst du auf meine Bedürfnisse Rücksicht. Nur langsam zogst du mich aus, honoriertest jedes meiner Kleidungsstücke mit einem deiner Kleidungsstücke. Schon bald lagen wir nackt nebeneinander, in mehrere kuschelig weiche und warme Decken gehüllt. Wir küssten uns, erkundeten gegenseitig unsere Körper und du tatest mir etwas Gutes. Bis dahin kannte ich nur meine eigenen Hände, doch du zeigtest mir, wie schön sich ein Mund anfühlen konnte. Es tat mir damals so leid, dass ich mich noch immer nicht auf dich einlassen konnte. Es wäre dir gegenüber unfair gewesen. Zwar geistertest du schon seit geraumer Zeit durch meine Gedanken, mein Herz schlug jedoch für jemand anderen. Aus diesem Grund brachen wir ab. Ich weinte mich in deinen Armen aus und du hattest mich getröstet, ganz ruhig und verständig. Es war mir unverständlich, dass du solch eine Geduld mit mir hattest. Keine drei Monate später war ich über meine unglückliche Liebe hinweg, hatte mich anderweitig umgeschaut. Es dauerte nicht lange und ich kam mit ihm zusammen. Mit ihm, der mir so viel Kummer bereitet hatte und nicht annähernd so gut zu mir war, wie du. Noch bevor wir zusammen kamen wollte er mit mir schlafen. Als ich ihm gestand, dass ich noch nie Sex gehabt hatte, waren ihm fast die Augen aus dem Kopf gefallen. Mit einem anzüglichen Grinsen im Gesicht hatte er mir geantwortet, dass wir das doch ändern könnten und mich aufs Bett gepinnt. Ich muss zugeben: damals sah er verdammt gut aus. Den einzigen Fehler, den er machte, war der, mich zu bedrängen. Ich war schon lange breit einem geliebten Menschen das Geschenk meiner Jungfräulichkeit zu machen – Gott konnte ich kitschig sein – doch ich wollte es von mir aus tun. Damit ich ihn jedoch nicht enttäuschte befriedigte ich zumindest einen Teil seiner Gelüste und verwöhnte ihn mit meinem Mund, nachdem er mich dazu gedrängt hatte. Er schien es zu mögen, offenbar störte es ihn nicht, dass dies das erste Mal für mich war. Er kümmerte sich nicht darum, ob ich schlucken wollte oder nicht, ich hatte es einfach zu tun. Nachdem er fertig war lächelte er mich glücklich an. Eine Gegenleistung von ihm hatte ich jedoch nicht zu erwarten. So lief es die nächsten zweieinhalb Monate unserer Beziehung. Zwar sahen wir uns nur jedes Wochenende, jedoch telefonierten wir fast jeden Tag. Er war jedes Wochenende bei mir, schlief jedes Mal mit mir zusammen in meinem Bett. Und er war jedes Mal aufs Neue enttäuscht, wenn ich noch immer nicht mit ihm schlafen wollte. Ich konnte einfach nicht verstehen, warum er mich so bedrängen musste. Er ließ mir keine Ruhe und war nur auf sein eigenes Glück aus. So kam es auch, dass ich unsere Beziehung wenig später beendete. Er war zwar total fertig, ähnlich wie ich, doch so hatte es einfach keinen Sinn mehr. Heutzutage darf ich mir noch immer Sticheleien von ihm anhören. Jedes Mal wenn wir uns sehen. Doch damit kann ich leben. Kaum war zwischen mir und ihm Schluss, begann ich damit, von einem anderen Menschen zu schwärmen. Zwar war es anfangs keine richtige Verliebtheit, doch jedes Mal, wenn ich ihn sah, wurden die Gefühle stärker. Es war schon ein wenig gruselig. Ich lief diesem Menschen fast ein Dreivierteljahr meines Lebens hinter her. Wünschte mir so viel, wurde jedoch abserviert. Es gab viele Tränen meinerseits, viele vertraute Stunden und einen einzigen Kuss. Einen Kuss auf die Wange. Soll ich ehrlich sein? Eigentlich schlief ich nur mit dir, um ihn eifersüchtig zu machen. Irgendwo tief in mir drin liebte ich dich, doch irgendwie wollte ich ihn auch nur eifersüchtig machen. Ich band ihm auf die Nase, dass ich mit dir geschlafen hatte, und erführ erst Wochen später, dass ich ihn damit offenbar sehr getroffen hatte. Das tat mir schon leid, doch irgendwie hatte er es auch verdient. Erst Wochen und dutzende vergossene Tränen später fand ich mich damit ab, dass es wohl nie etwas mit mir und ihm werden würde. Der Vollständigkeit halber muss ich noch erwähnen, dass ich mich damals sogar mit jemandem eingelassen hatte, von dem ich eigentlich nie etwas wollte. Zeitlich lag dies etwa zwischen meinem ersten „Freund“ auf sexueller Ebene sowie meiner ersten Liebe. Irgendwo dazwischen. Ich schlief nicht mit ihm, bekam von ihm jedoch die Entspannung, die ich mir wünschte. Wir küssten uns nicht einmal und er handelte vollkommen uneigennützig. Wenigstens waren wir uns sympathisch gewesen. Nunja. Mein erstes Mal verbrachte ich mit dir. Wenn ich das Zeitlich einordnen soll, dann war dies etwa ein dreiviertel Jahr, bevor wir dieser Band beitraten. Ich vertraute dir vollkommen und legte es beinahe sogar darauf an, mit dir zu schlafen. Ich verführte dich und schlief mit dir. An deinem Geburtstag. Ich hatte es also doch zu einem kitschigen Geschenk gemacht. Bei meinem ersten Mal lag ich oben. Du ließest mich einfach machen und ausprobieren, was mir gefiel. Ich tobte mich aus und brach irgendwann erschöpft zusammen. Es dauerte nicht gerade lange, gerade einmal eine Dreiviertelstunde. Weder du noch ich waren gekommen, doch darum ging es nicht. Wir machten einfach eine Pause und später weiter. Du gingst vollkommen auf meine Bedürfnisse ein und tatest wirklich alles, damit es mir gefiel. Machtest dir teilweise sogar zu viele Sorgen um mich. Während wir beim ersten und zweiten Mal noch ein Gummi benutzen, so ließen wir es schon beim dritten Mal weg. Scheiß drauf, dachte ich mir. Immerhin waren wir beide Gesund, wen störte es also. Wenn ich meine Gedanken so durch die Vergangenheit schweifen lasse, dann war das der Anfang unserer Beziehung. Damals hatten wir jedoch beschlossen, dass wir nur Freunde bleiben wollten. Heute hatten wir das Datum, an dem wir zusammen gekommen waren, schon lange auf diesen Tag zurückdatiert. Als ich ihn das nächste Mal sah, grinste ich ihn selbstbewusst an. Ich gab mit meiner Errungenschaft an, verschwieg jedoch, dass ich bis vor kurzen noch keinen Sex gehabt hatte. Warum sollte ich ihm das auch verraten? Ihm, der mir so viele Hoffnungen machte und sie doch wieder zu zerstören wusste? Es ging ihn nichts an. Im Nachhinein betrachtet war klar, dass aus ihm und mir niemals etwas hätte werden können. Dafür waren wir uns einfach viel zu ähnlich. Trotzdem war es eine sehr schöne Zeit. Und heute? Heute bin ich mit dem wundervollsten Freund zusammen, mit dir. Meine erste große Liebe darf sich mein bester Freund nennen und den anderen beiden habe ich verziehen. Irgendwie habe ich es ihnen ja sogar zu verdanken, dass ich heue neben dir in unsere Bett liegen darf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)