SPIN-OFF: I can't take my eyes of you / In my secret life von -Sian- ((Reita x Ruki / Uruha x Aoi)) ================================================================================ Kapitel 16: (U) I. Ferien-Special - Teil: 16 -------------------------------------------- „Ich hab keinen Bock...“ moserte ich unwillig und mein davon völlig unberührter Freund öffnete einfach meinen Gürtel, unterbrach seine Überredungskünste an meinem Hals und raunte: „Ach komm schon Kou... das macht Spaß..“ „Man.. Yuu... ich will wirklich nicht...!“ verharrte ich auf meiner Entscheidung, doch der auf mir Liegende ließ sich nicht davon abbringen und schob mein Tanktop hoch, als er mit rauer Stimme sprach: „Zieh das Ding aus, es ist brütend heiß...“ Gerade wollte er es mir mit sanfter Gewalt entwenden, als es an der Tür klopfte: „Essen ist fertig!“ Erschrocken krallte ich mich an Aoi fest und dieser knurrte: „Ok... ich bin dafür, dass wir hier bleiben und weiter machen.“ „Aber ich hab Hunger“ grummelte ich und ergänzte: „Außerdem hab ich keine Lust, dass du mich mit deinen durchaus überzeugenden Argumenten doch noch dazu kriegst, dass ich Ja sage und wir in diesen blöden Club gehen.“ „Und ich bin der Ansicht, dass Suzuki's Chili con Carne weit gefährlicher ist, als ein harmloser kleiner Club-Besuch...“ schnurrte er an meinem Ohr und so hatte er mich schon fast so weit, dass ich allein schon deshalb, weil er sich soviel Mühe gab, doch zustimmen würde. „Du warst doch noch nie in so 'nem Laden, woher willst du wissen, ob das Spaß macht?“ fragte ich ihn und er grinste: „Du warst auch noch nie in so 'nem Laden, also woher willst du wissen, dass es keinen Spaß macht?“ Würde er nicht immer an mir rumgrabbeln, während er mich von irgendwas zu überreden versucht, könnte ich womöglich bei klarem Verstand bleiben und vehement Nein sagen, aber so... ist die Sache ziemlich aussichtslos... Ich verpasste ihm einen heftigen Knutscher und gab auf: „Ok ok, bin dabei.“ „Mhmmmm!“ kam es triumphierend und breit grinsend von Yuu, dann hievte er sich hoch und setzte sich auf meine Hüfte. „So kann ich dich aber nicht da raus lassen“ sprach er und pfriemelte meine Gürtelschnalle wieder zu, zupfte mein Oberteil runter und stand dann endlich auf. Seufzend rappelte ich mich vom Bett hoch und versuchte mein durchs Rummachen verwuscheltes Haar zu richten. Helfend griff mir Aoi unter die Arme, doch blieb er nicht lange dabei und wollte schon wieder knutschen. „Es gibt was zu essen...“ brummte ich und mein Freund lächelte daraufhin: „Bin doch schon bei der Hauptspeise, was will ich mehr...?“ Mit einem Mal wummerte es wieder an der Tür: „Kommt schon Mädels... in einer dreiviertel Stunde ist dieser Gärtner hier und dann will uns Ruki alle auf den Dachboden sperren, also kommt endlich da raus und esst was. Ich hab mir soviel Mühe gegeben!“ „Ach ja... der Gärtner... Hoffentlich leben wir dann alle noch, wenn er wieder weg ist...“ grummelte Yuu und ich verstand nur Bahnhof: „Wieso sollten wir nicht mehr leben?“ „Na weißt du denn nicht, dass es in Horrorfilmen immer der Gärtner ist, der Alle umbringt?“ witzelte mein Gegenüber und ich murrte leise: „Haha, sehr witzig... Ich wollte da schon wenigstens noch eine Kleinigkeit machen, eh ich abtreten muss.“ „Das da wäre?“ hakte Aoi äußerst interessiert nach, doch ich drehte mich lächelnd auf dem Absatz um und verließ das Zimmer in Richtung Küche. Natürlich kam er mir hinterher gedackelt und dennoch war ich nicht gewillt, ihn aufzuklären. Höchstwahrscheinlich wäre es etwas, was er bestimmt auch noch liebend gern machen wollen würde, eh er wegen dem Gärtner ins Gras beißt. Ha, welch Ironie... Dank Ruki's warnenden Blick probierte ich das Chili nur erst mal ganz vorsichtig und befand, dass viel zu viel Wind darum gemacht wird: „Ist 'ne angenehme Schärfe.“ „Also müssen wir nicht schon jetzt sterben, ja?“ wollte Yuu von mir wissen und sogleich meckerte Suzuki: „Hey, was soll denn das jetzt wieder heißen?! Mein Chili con Carne ist das beste!“ Auch mein Freund probierte zögerlich, doch war ihm dass offenbar nicht ganz so angenehm: „Ich hol vorsichtshalber lieber die Milch zum Tisch... oder zwei oder drei...“ „Muschis...“ hörte man es von Takanori und dieser tat sich noch etwas mehr von den scharfen Gewürzen ins Essen, rührte und schob einen Löffel nach dem anderen in den Mund. Suzuki wollte das aber offenbar nicht auf sich sitzen lassen und gab etwa das doppelte an Schärfe hinzu als der Kleine und begann ebenfalls fleißig zu schaufeln. Ein paar Minuten ging es scheinbar gut, bis ihm sichtlich die Schweißperlen auf der Stirn standen und er Probleme zu haben schien, vernünftig weiter zu kauen. „Vielleicht solltest du es wieder ein wenig abschwächen“ schlug Aoi vor und Suzuki winkte eisern ab: „Nein! Niemals! Ich zieh das durch!“ „Wie du meinst...“ nuschelte Yuu und aß weiter gemächlich seinen Teller leer. Bald darauf hatte unser übereifriger Chili-Koch schon Tränen in den Augen, hielt es aber tapfer durch und würgte gerade den letzten Bissen hinunter. Mein Freund trank vorsichtshalber ein Glas Milch in kleinen Schlücken hinter her, doch noch immer lehnte Suzuki jegliche Mittel ab, die ihn als Weichei entlarven könnten. Nachdem nun jeder fertig gegessen hatte, merkte das Kerlchen an: „Akira... du bist dir im Klaren, dass scharfes Essen immer zwei mal brennt...?“ „Wie jetzt?“ kam es verwirrt von dem Angesprochenen und Ruki schmunzelte: „Wirst du schon noch sehen, wenn es soweit ist.“ Der Kleine stand auf und schob den Stuhl ran, eh er weiter sprach: „So, ihr räumt bitte euer Zimmer soweit auf, dass man meinen könnte, dass dort niemand wohnt und ich und Akira kümmern uns um die Küche, den Abwasch und so weiter. Dann schöpft der Typ bestimmt keinen Verdacht, dass hier mehr Leute wohnen, als nur ich. Wir haben noch 'ne gute viertel Stunde, dann sperr ich euch auf den Dachboden!“ Nach der Ansage standen Aoi und ich auf und richteten alles so her, als sei es unbenutzt. So ein Gärtner wird ja wohl nicht die Schubladen und Schränke aufmachen... Als wir soweit waren, wurden wir auch gleich die Treppe hoch gescheucht. Kaum waren wir oben, sah man nur gähnende Leere und ein paar Kartons, ansonsten nur ein zusammengelegtes Zelt und einige Camping-Möbel. Auch das Auto wurde am Vormittag auf den Vorplatz an der Einlass-Pforte gefahren, damit es zum einen keine Fragen aufwirft, wie es dahin kommt und zum anderen, beim Rasenmähen nicht im Weg steht. Auf die Minute pünktlich klingelte der Mann und kümmerte sich als erstes um die Pflanzen und Blumenkübel im und am Haus, füllte die Wassertanks auf und düngte. Zumindest konnte man hin und wieder bei seiner Arbeit zuschauen, wenn er an der Treppe vorbei lief und wir durch den Türspalt guckten. Takanori stiefelte ihm wie ein Wachhund auf Schritt und Tritt hinterher und machte gelegentlich verscheuchende Bewegungen, als er uns sah. Eigentlich verlief alles gut, bis man plötzlich von Suzuki etwas sehr Beunruhigendes hörte: „Oh oh...!“ Er hatte sofort unsere Aufmerksamkeit, denn er schien den Hintern zusammen zu kneifen. „Oh nein, ohhh nein!!“ murrte Yuu und das Gesicht des Angesprochenen bildete besorgniserregende Falten: „Oh doch...“ „Oh verdammt“ murmelte ich und überlegte krampfhaft was wir nun tun sollten. „Der Typ ist gleich durch mit den Blumen und mäht dann hoffentlich den Rasen, halt noch ein paar Minuten durch!“ feuerte Aoi seinen Kumpel an und wies mich an, bei der Tür Wache zu schieben, bis der Gärtner das Haus verlassen würde. Direkt im Flur, wo er seine große Tasche geparkt hatte und gerade etwas in ihr suchte, probiert ich mittels irgendwelcher Geräusche Ruki's Aufmerksamkeit zu kriegen. Als ich notdürftig einen Vogel nachahmte, sah er zu mir und ich schrieb SOS mit dem Finger in die Luft. Zuerst konnte er mir nicht folgen und machte ein fragendes Gesicht, doch irgendwie schien er es dann doch verstanden zu haben und komplementierte den Mann so gut er konnte in die Kammer, wo der Rasenmäher stand. Ich gab ein Zeichen und betrat vorsichtig die Treppe, schaute mich um und erspähte ein Daumen-hoch vom Kleinen, eh die Tür zu ging. Flink führte mein Freund den Leidenden hinaus und die Stufen hinunter, mit kurzen schnellen Schritten eilte Suzuki durch sein Zimmer zum WC. „Wir können nur hoffen, dass er's nicht verbockt und gesehen wird...“ seufzte Yuu neben mir und so setzten wir uns auf die obersten Stufen, um zu warten, bis er zurück kam. Gott sei Dank schien alles soweit glatt gelaufen zu sein und Suzuki konnte seine 'Geschäfte' verrichten, ohne dabei entdeckt worden zu sein. Schnell verschanzten wir uns anschließend wieder auf dem Dachboden und bauten die Campingstühle auf. Das Gesicht des Rückkehrenden sah noch immer etwas zerknittert aus, aber nicht mehr ganz so dramatisch im Ausdruck. „Fuck... mein Arsch brennt...“ schimpfte er in gedämpftem Ton und so konnte sich Aoi seinen Kommentar nicht verkneifen: „Was hat dein Puma gesagt?“ „Scharfes Essen brennt immer zwei mal...“ brummte der Angesprochene und verdrehte die Augen. Eine Weile später schien sich der Gärtner endlich vom Acker zu machen und wir konnten wieder Normalität einkehren lassen. Zumindest bis Takanori uns seine Pläne eröffnete: „Gut, dann kommen wir mal zum heutigen Abend! Ich habe da mal etwas vorbereitet...“ Das Kerlchen zückte mehrere Plastiktüten mit irgendwelchen Klamotten und Accessoires aus seinem Schlafzimmer und stellte sie auf den Wohnzimmertisch. „Ist das nicht der Krempel, den du vorgestern stundenlang shoppen warst?“ wurde er von Yuu gefragt und daher nickte er, bevor er uns aufklärte: „Passt mal auf, ich hab mir eure Kleidergrößen angeschaut und war ein wenig für euch einkaufen. Hier sind ein paar Kostüme für die VK-Nacht heute Abend drin!“ „VK?“ wollte Suzuki wissen, welcher als einziger nicht platz nahm, um sich den Klamotten-Haufen auf dem Tisch anzusehen. „Visual Kei, Akira. Das wird ein Spaß, euch alle einzukleiden!“ „Moment mal, ich bin doch kein Modepüppchen!“ moserte der neben uns Stehende und auch Aoi sah wenig begeistert aus. Nachdem der kleine Mann ein verdammt eng aussehendes Teil heraus zog, es mir an die Brust hielt und es für perfekt befand, war auch ich ziemlich verunsichert. Und das bei der Hitze... „Die hier werde ich dir verpassen, das Lila harmoniert einfach viel zu gut mit Uruha's Kostüm“ sprach er an Aoi gewandt und hielt ein Büschel mit leuchtendem lila Kunsthaar hoch. „Außerdem werde ich euch geile Frisuren machen... dass wird einfach umwerfend!“ schien Ruki richtig aufzugehen und hielt dann ein langes helles Band hoch: „Wer will das Ding?“ „Gib her... ich nehm das... dann erkennt mich wenigstens niemand in diesem Aufzug...“ sprach Suzuki und sein Freund befürwortete diese Entscheidung auch gleich: „Das passt super zu deinem schwarz/weiß Outfit!“ Die Euphorie in Person sprang auf und teilte jedem die Klamotten zu, eh er sich an Yuu wandte: „Können wir deine Handykamera verwenden, oder ist die genauso schlecht wie meine?“ „Öh, nein... die ist ganz gut... ich müsste nur eben noch ein paar... Bilder auf den Rechner ziehen... damit mehr Platz ist“ stammelte der Gemeinte und so wusste ich auch gleich, was für Bilder er meinte. Freizügige... Sehr freizügige..! Während also das Kerlchen begeistert jeden von uns nach und nach umstylte und absolut in seinem Element zu sein schien, machte ich ein paar vorher/nachher-Fotos neben her. Zum Bsp. wie Aoi einen Moment im Bett döste und anschließend seine Strähnen verpasst bekam oder Suzuki sich dieses komische Band um die Nase knotete und sich inzwischen ganz offensichtlich wieder ultra stark damit fühlte. Vergessen der Fauxpas, als der Gärtner noch hier war und er dringend das Chili wieder los werden wollte... Ein Problem bestand wohl noch in einer Kleinigkeit: „Hmm... ich würde sagen, hier müssen wir ein paar Knöpfe anbringen, sonst hält das nicht so, wie ich das will... Meine Oma hat die früher immer selbst angenäht, es müssten noch welche da sein. Kann jemand mit Nadel und Faden umgehen?“ „Ich mach das. Kann zwar nichts Großes, aber so 'nen Knopf krieg ich noch dran“ tat Suzuki kund und schockte uns wieder mal damit, dass er scheinbar auch im Nähen nicht ganz untalentiert ist. Etliche Styling-Stunden später standen wir gestriegelt in einer Reihe und Takanori besah sich seine Kunstwerke: „Wundervoll, perfekt, atemberaubend, grandios!“ Ich fand es gewöhnungsbedürftig... Irgendwie kam ich mir halb nackt vor... Aber mein Yuu... Himmel... der sieht ja so schon immer heiß aus, aber diese körperbetonten Klamotten und die Farben und alles setzte ihn noch gleich viel mehr in Szene. Suzuki... und sein Band... sah irgendwie affig aus... die restlichen Sachen waren ganz Ok und auch der Kleine hatte sich zu nem echten Hingucker gestylt. Ich frage mich ernsthaft, wie viel Langeweile er damals gehabt haben musste, dass er sich diese ganzen Handgriffe an unseren Frisuren und den Klamotten selbst beigebracht hat. Und vor allem die ganzen Frisier-Geräte dafür muss er ja auch mitgeschleppt haben! Man oh man, wenn das Kerlchen was macht, dann richtig... Später am Abend, nachdem wir den gesamten Nachmittag mit Klamotten und Haaren verbracht hatten, konnte es dann endlich losgehen in die Innenstadt. Zum Abend hin hatte es sich leider nur geringfügig abgekühlt und so hofften wir, dass unser Ziel wenigstens gut belüftet und akklimatisiert ist. Wir liefen zu Fuß zum Auto und verließen das Gelände. Wie so oft fragte sich Ruki in der Stadt bei einigen Passanten durch, da er nicht so genau wusste, wo der Laden sein würde und obwohl ich damit gerechnet hätte, dass sie uns alle dumm angucken wegen der Outfits, schienen die zu wissen, was wir vor hatten. „Ah ihr wollt zum Alternative-Club, dann einfach die Straße entlang und unterhalb des Shopping-Centers ist das, da könnt ihr auch parken“ wurde meinem Aoi geantwortet, obwohl Takanori die Frage gestellt hatte. Er bedankte sich natürlich lieb und dieses Weib zwinkerte ihm unverhohlen zu: „Kein Ding, Süßer.“ „Uhh Shiroyama, die Mieze steht auf dich!“ flötete es vom Nasenbandagierten Suzuki nach vorn, als die Autoscheibe wieder oben war und so machte sich ein ganz merkwürdiges Gefühl in mir breit. Ich will nicht, dass die so mit meinem Freund redet! Ich will, dass niemand so mit ihm redet! Da sich das Shopping-Center offenbar nicht mehr weit von uns befand, begann uns der Kleine einzuweisen: „Also der Alternative-Club heißt wohl deshalb so, weil dort immer spezielle Nächte veranstaltet werden, aber nicht wie in üblichen Discos solche 'sauf Zwei zum Preis für Einen'-Veranstaltungen, sondern da geht es wirklich um Musik. Heute Abend ist VK-Nacht, wie ich euch ja schon verraten habe, aber die machen auch andere Veranstaltungen. Gestern war zum Beispiel Rap und HipHop dran und davor war 70er, 80er, 90er-Party. Es gibt aber auch Chartparty's, Gothic oder Elektro... Rock und Hardrock, beziehungsweise Metal.“ Ruki wendete die Karte in seiner Hand und las die Getränkeangebote vor: „Gibt das Übliche zu trinken... Bier, Wein, Liköre... aber den ganz harten puren Schnaps gibt's erst ab 20 Jahren, steht hier in Klammern. Wobei... mit Jugendschutz hat man es hierzulande glaube ich nicht so... wer weiß, ob überhaupt jemand fragt, wie alt wir sind. Ansonsten Cocktails, Whisky-Cola, Wodka-Energie und so weiter, da muss man 'ne Karte abstempeln lassen, den Zehnten kriegt man umsonst. Ich würde sagen... wir lassen uns überraschen... oder Aoi muss für uns den Stoff besorgen.“ „Ähm... gibt’s da auch auch was ohne Alkohol?“ wollte der Gemeinte wissen und der kleine Mann zog die Augenbrauen hoch: „Steht zwar nichts auf der Karte, aber ich denke schon, dass es das gibt.“ „Wenn nicht, findet ihr mich alle halbe Stunde aufm Herrenklo am Wasserhahn...“ sprach Yuu und bog auf den Parkplatz. Das Auto stellte er ein Stück abseits vom Eingang ab, mit den Worten: „Damit niemand Betrunkenes meint, an den Wagen schiffen zu müssen oder zu testen, ob der Lack kratzfest ist.“ In der Tat waren hier Einige so kostümiert wie wir und so kam ich mir dann doch etwas weniger vor wie ein bunter Hund. Ich dachte schon, dass wir hier ernsthaft auffallen würden, aber Takanori hatte recht behalten, hier sehen sie alle so aus wie wir. Wir stiegen aus dem Auto und Ruki schimpfte: „Akira... hör auf mit dem Blödsinn! Du siehst aus wie ein gottverdammter Crack-Dealer!“ Suzuki hatte sich sein Band um die Stirn gebunden und sein Freund zupfte das Teil auf Nasenhöhe zurück, wo es sitzen blieb. „Da kann's bleiben“ sagte der Kleine und stiefelte schnurstracks auf den Eingang zu, vor dem sich noch ein paar Leute tummelten, wir Drei liefen ihm nach und hofften ihn nicht zu verlieren. Man konnte schon von draußen die Musik vernehmen und sie wurde auch immer lauter, je näher man kam. Wir liefen ein kleines Stück durch das Erdgeschoss des Shopping-Centers und ein großes beleuchtetes Schild führte uns an der Seite entlang, zu einer metallenen doppelseitigen Tür. An dieser wurde gleich Eintritt bezahlt und ein Stempel auf gedrückt. Etwas weiter führte gleich eine Treppe hinab und dort unten gab es auch eine Garderobe, aber da hingen nur einzelne Stücke, wie dünne Westen, ausgefallene Perücken, Taschen und Rucksäcke, sowie diverse andere Dinge. Nur keine einzige Jacke – kein Wunder bei den Temperaturen... Eine kurze Einlassabsperrung schlängelte sich durch den kleinen Vorraum, dann konnte man schon den beleuchteten Gang entlang gehen. Die Wände waren hier mit wirklich kunstvoll gesprühten Bilder gestaltet und auch die Lautstärke nahm mit jedem Schritt langsam zu. Wir betraten als erstes einen Zwischenraum und hier konnte man sich anscheinend noch etwas besser unterhalten, als in den anderen Räumen und zudem an Tischen und Stühlen sitzen. Gegenüber vom Eingang fiel gleich die etwas rustikal gehaltene Bar auf, links und rechts von ihr führen zwei Türbögen in offenbar verschiedene Räume. Als erstes gingen wir nach rechts, dahin, wo die zumeist sehr bunten Lichter flackerten und eben hier tummelten sich die zumeist verkleideten Menschen an einer gut vier Meter langen Bar und auf der Tanzfläche. Nur etwa fünf Minuten sahen wir uns hier grob um und bekamen einen kleinen Einblick, dann wollte Takanori uns schon weiter scheuchen, die restlichen Räumlichkeiten inspizieren. Kurz bevor man diesen Teil hier wieder verließ, befand sich eine sehr bequem aussehende Sofa-Ecke, ebenfalls auch mit Stühlen und Tischen, ihr gegenüber war eine weitere recht kleine Bar, dafür war diese in einem faszinierend tropischen Look gehalten. Augenscheinlich war dies wohl die Cocktail-Bar. Es folgte abermals ein kleiner Gang, wo es rechts einen großen Türbogen mit Vorhang gab, geradeaus wies ein Schild zu den Toiletten und links war ein weiterer Raum. Hier spielten doch recht donnernde Techno-Beats und das Licht flackerte schon fast aggressiv in einem kühlen Blau und Weiß. Sehr viele Leute sieht man hier auch nicht... Vielleicht später, wenn sie alle betrunken sind. „Oh Fuck... Jungs... ich geh hier.... wieder raus....“ schnaufte Aoi so laut er konnte und drehte sofort in gebeugter Haltung um, verließ eilig den Raum und atmete in dem kleinen Gang durch. In Panik war ich ihm nachgelaufen und wollte natürlich gleich wissen, was passiert ist. „Alles Ok...“ krächzte er und atmete tief ein und aus, bevor er mir erklärte: „Der Bass da drinnen ist schlimmer als jeder Herzschrittmacher.... ich hab Herzrasen bekommen.“ Zwar hatte ich es schon als laut empfunden, aber offenbar bin ich nicht so sensibel wie mein Yuu. Darum führte ich ihn direkt zurück in den anderen Raum, wo es etwas gemächlicher zuging und er sich auf das Sofa setzen konnte, während die anderen Beiden weiter liefen. „Geht's wieder?“ fragte ich ihn und setzt mich daneben, Aoi nickte und lehnte seinen Kopf an meine Schulter. Eben das, war ein merkwürdiges Gefühl... Wir waren schließlich in der Öffentlichkeit und er weiß doch eigentlich, wie sehr mich das beunruhigt. Aber... es ist ja nur sein Kopf an meiner Schulter... Das wirst du doch überleben Takasima... Wenigstens schien es ihm wieder gut zu gehen und es war auch keiner weiter außer uns hier in dieser Ecke. Einige Augenblicke später waren auch die zwei Anderen bei uns und Suzuki hatte vier Gläser mit einer klaren Flüssigkeit in den Händen: „Hier, was gegen den Durst.“ „Ist da Alk drin?“ fragte mein Freund wegen der Musik etwas lauter und der Angesprochene schüttelte den Kopf, um ebenso lautstark zu antworten: „Nein, das ist Wasser mit Zitrone, zur Erfrischung. Du musst also nicht zum Wasserhahn aufm Klo rennen. Ist auch recht preiswert.“ „Ich hol aber gleich mal eine Runde mit Schuss, ich hoffe zumindest das mein Charme bei diesen Nightlife-Südländern zieht und man mir Alkohol ausschenkt“ verkündete Ruki und der Nasenbandagierte neben ihm schob den Kleinen an die Sofalehne zurück, eh er sprach: „Lass mich das machen, für die siehst du sicher aus wie 14!“ „Ey, na sag mal, ich seh doch nicht aus wie 14!“ moserte das Kerlchen und bestand darauf ebenfalls etwas zu holen, und zwar an der Cocktail-Bar. So verschwanden die Beiden und Yuu begann mein Bein zu streicheln, wenn auch recht unauffällig, aber dennoch war es mir irgendwie unangenehm. Dabei konnte ich mir noch nicht mal erklären, warum es so war... Schließlich schäme ich mich nicht für ihn, oder irgendwas dergleichen. Als er aber nun hier, vor all den Leuten, an meinem Hals herum zu knabbern begann, musste ich dann doch Abstand nehmen und rutschte weg. Mein Kopf wurde heiß und ich konnte förmlich Aoi's Blick auf mir spüren. „Warum nicht...?“ fragte er mich und so drehte ich peinlich berührt meinen Kopf zur Seite, bevor meine Augen zu Boden sahen, weil er in gerade so verständlicher Lautstärke sagte: „Verstehe... Öffentlichkeit...“ Ich sah betreten zu ihm doch er hatte seinen Blick bereits abgewandt und bevor ich mich irgendwie hätte erklären können, knallte Suzuki auch schon drei Gläser Whisky-Cola auf den Tisch mit den Worten: „Wollte erst Wodka-Energie nehmen, aber ich dachte, es wäre uncool, wenn Shiroyama das mit dem Wasser verwechselt, irgendwer muss uns ja schließlich wieder Heim schaffen.“ „Hier sind die Cocktails!“ tat Takanori kund und balancierte zwei randvolle Gläser, mit jeder Menge Schnick-Schnack und Schirmchen zu mir an den Tisch. „Und meins?“ wurde er von seinem Freund gefragt, doch er zuckte nur mit den Schultern: „Ich dachte, der ganze bunte Firlefanz drumherum wäre dir zu unmännlich.“ „Ich will aber auch unmännlichen bunten Firlefanz!“ schmollte Suzuki und verschränkte die Arme. „Ist ja gut, ich hol dir auch unmännlichen bunten Firlefanz...“ gab Ruki nach und lief noch einmal los. „Was'n hier los?“ wandte sich Suzuki nun an Aoi und ergänzte seine Frage um eine weitere Anmerkung: „Also... ich dachte erst, ich müsste hier drinnen eingehen vor Hitze, aber ihr zwei macht's gerade ziemlich frostig.“ „Ich will nicht drüber reden...“ knurrte der Angesprochene und stand auf, bevor er uns noch wissen ließ: „Ich geh die Porzellan-Abteilung begutachten...“ „Öh...“ hörte ich es von dem unweit neben mir Sitzenden und eh mich dieser womöglich zu einem Gespräch überreden wollen würde, drehte ich mich lieber gleich ausweichend von ihm weg. „Hö, wo ist er hin?“ vernahm ich Ruki's Stimme, eh dieser einen weiteren Drink auf den Tisch stellte und sich zwischen mir und Suzuki fallen ließ, ohne eine Antwort bekommen zu haben. Er reichte mir einen der Cocktails und prostete mir zu. Seufzend trank ich einen Schluck, befand ihn für gut und schlürfte eifrig. Die Menschenmenge nahm nun rapide zu und so verdichtete sich auch die Menge vor mir und mein Überblick nahm ab. Scheint ja eine gut besuchte Veranstaltung zu sein oder der Laden wird allgemein oft und gern frequentiert... Da es irgendwie wahnsinnig schnell immer voller wurde und Yuu schon verdächtig lange weg war, beschloss ich meinen Dickkopf zu überwinden und ihn suchen zu gehen. Als erstes wagte ich mich zu den WC's, weil er ja eben dort hin wollte. Ich drängelte mich mit möglichst wenig Hautkontakt grazil an den Leuten vorbei und gelangte an eine Treppe, die wieder nach oben führte. Scheinbar waren Shopping-Center und Club-Besucher auf die selben Toiletten angewiesen, aber immerhin machte das ganze hier einen sauberen und ordentlich Eindruck, sodass ich keine Angst haben müsste, von irgendwelchen Riesen-Keimen gefressen zu werden. Ich wartete eine Weile nahe der Tür und hoffte ihn vielleicht irgendwie zu hören, ein Husten oder Räuspern, woran ich ihn erkennen könnte. Doch nichts... Abgesehen davon, war die Umgebung noch immer ziemlich Laut und es waren auch unerwartet viele Leute hier oben. Ich versuchte jeglichen Blickkontakt mit den ein- und ausgehenden Typen zu vermeiden und warf nur hin und wieder einen Blick auf die Schuhe. Aber noch immer kein Aoi... So langsam machte ich mir Sorgen, dass etwas passiert sein könnte und lief wieder zurück zu den anderen und fragt Takanori: „Habt ihr Yuu gesehen?“ Der Kleine verschluckte sich beim Trinken und so klopfte Suzuki ihm auf den Rücken, als er mir stattdessen antwortete: „Da drüben an der Bar...“ Er wies mit der Hand hinüber und ergänzte dann: „Aber er ist nicht allein...“ Das Gefühl was ich nun hatte, ist verdammt schwer zu beschreiben. Der Anblick riss mir das Herz raus und drehte meinen Magen um, Kälte und Hitze spürte ich gleichermaßen überall auf der Haut, selbst meine Augen brannten vom bloßen Hinsehen. Mein Aoi saß dort an der kleinen Cocktail-Bar auf einem Hocker und wenn mich nicht alles täuscht, saß dort auch das Mädchen, welches uns vorhin den Weg zum Center gewiesen hatte. Sie hatte ihre Finger an seinem Knie und spielte mit den Falten, die seine Hose dort warf. Leicht nach vorn zu ihm gebeugt und mit Dauerlächeln machte sich dieses... dieses Miststück an meinen Freund ran! In mir stieg Wut auf, ich hätte sie am liebsten ins nächstbeste Parallel-Universum befördert...! Und diese Menschen, die mir immer wieder durchs Bild liefen, regten mich noch mehr auf. Wieso?! Wieso sitzt er da?! Mir ihr?! Wieso ist er nicht hier, bei mir...? Weil ich's mal wieder verbockt habe...? Ja... Ich wusste schon, warum ich nicht hier her wollte! Hier ist es nicht nur gefährlich für Yuu's Gesundheit sondern auch für unsere Beziehung.. Ich kramte mein Geld hervor und lief nun zu der großen Bar einige Meter neben uns, um dort irgendwelchen Nerven-beruhigenden Alkohol zu kaufen. Mit einer weiteren Runde Whisky-Cola und einer Handvoll Likör-Schlucki's beladen, setzte ich mich zurück an den Tisch. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es entweder wieder weniger Leute waren oder ich war im Moment schlichtweg etwas blind... Vor Wut? Oder vor... Liebe...? Auf jeden Fall landeten erst einmal die Hälfte der Liköre in meinem Rachen, während ich diese blöde Kuh im Auge behielt, die sich schamlos über meinen Freund her macht. Als sie herzhaft lachte und auch Aoi dabei lächelte, stieg gleich noch viel mehr Aggression in mir hoch und das Schlimme war, ich konnte nicht mal wirklich einordnen, wo das alles her kam. Ich hatte nicht mal mitbekommen, dass Suzuki weg war, erst als dieser die nächste Runde auf den Tisch stellte und geheimnisvoll tuend das Kerlchen zwischen uns, zu sich winkte. Dennoch konnte ich gerade so aufschnappen, was er ihm mitzuteilen hatte: „Die verticken hier Gras!“ „Wie jetzt? Gras-Gras oder Rasen-Gras?“ kam es naiv von Ruki und dessen Freund fuchtelte wild mit den Händen: „Marie-Johanna-Gras!“ „Aaaach Marihuaaaaaaalles klar! Ist das nicht ein bisschen riskant?“ hakte der Kleine nach und Suzuki nickte eifrig: „Doch doch, aber das juckt die hier scheinbar nicht. Die verkaufen das Zeug hier an allen Ecken. Es ist, als ob sie ganz China damit bepflanzt hätten!“ „Diese Südländer...“ entgegnete Ruki dem und pikste mit dem Schirmchen in der Cocktail-Früchte-Dekoration herum. Cocktail... Cocktail-Bar! Yuu und diese... diese Aaarrgh...! Ich mach sie platt! Gleich! Nur noch ein bisschen Mut... Eifrig leerte ich ein Glas nach dem anderen und traute mich dennoch keinen Schritt in die Richtung der Beiden und Aoi schaute auch kein einziges Mal zu mir... Je länger er sich mit der Tussi unterhielt und das offenbar auch sehr angetan, desto mehr baute sich auch dieses Gefühl von Verlustangst in mir auf, als würde sie mir ihn wegnehmen wollen. Doch auch einige Gläser später änderte sich nichts. Weder an meiner Stimmung, noch an der Tatsache, dass Yuu noch immer bei ihr saß und seinen Spaß hatte. Nebenher bekam ich noch mit, wie sich die anderen Beiden neben mir mittels eines Trinkspiels kurz und schmerzlos die Kante gaben, also war ich zumindest mal nicht der einzige, der hier so langsam aber sicher immer betrunkener wurde. Ich konnte einfach meine Aufmerksamkeit nicht vom Geschehen in einiger Entfernung vor mir nehmen und funkelte mit stechendem Blick hinüber – um nicht zu sagen erstechend... Innerlich hatte ich diese Kuh schon mehrmals in kleine Fetzen gerissen, doch ich brachte es einfach nicht fertig, mein 'Eigentum' an mich zu reißen und diese Schnepfe in ihre Schranken zu weisen. „Wenn'de die weiter so vernicht'nd anguckst, kippt die gleich tot vom Hocker...“ säuselte Suzuki mit schon recht schwerer Zunge und klopfte nicht gerade zärtlich auf meine Schulter. Selbst das störte mich im Moment überhaupt nicht... „Dassu dir das solange mit anseh'n kannst...“ lallte Takanori von der Seite und reichte mir einen weiteren Likör-Schlucki, Suzuki stippte mir in den Oberarm und säuselte: „Das nennt man Eifersucht!! Aber du hast doch nich vor, die Braut aus'm Bild su treten oder?“ „Weiß ich noch nich... ma seh'n...“ antwortete ich und merkte, wie es auch mir nun schon recht schwer fiel, vernünftig zu sprechen. Ruki lehnte seinen Kopf an seinen Freund und dieser wollte offenbar etwas dazu äußern, doch irgendwie hatte wohl auch er so seine Probleme: „Ruggi? Böööörps... oh... jetz hab ich... iiich hab vergessen, was ich sag'n wollte...“ Ich wusste nicht wieso, aber irgendwie musste ich ihn dafür auslachen und erst recht, als die Hand des Kleinen in sein Gesicht klatschte. „Wer hätte gedacht das Sususu Susi... Susuki!... so witsich sein kann?“ Meine Gedanken mühsam ordnend, versuchte ich mich wieder auf mein eigentliches Problem zu besinnen und vergaß recht schnell wieder, das Geschehen neben mir und fixierte mich wieder auf das vor mir. Mittlerweile sahen sie sich schon Bilder auf ihrem Handy an und deshalb näherten sich ihre Köpfe nicht nur zum Reden... Gott, ich flipp gleich aus! Wütend stand ich auf und ging hinüber in den anderen Raum. Ich schwankte im ersten Moment ziemlich arg, doch pegelte sich das einigermaßen wieder ein, als ich nun von diesem flackernden Blau und grell weißen Lichteffekten umgeben war. Die Bässe dröhnte in den Ohren, sodass mir schwindelig wurde und ich mich erst einmal an der Wand abstützen musste. Inzwischen waren hier weit mehr Leute und so fiel es zum Glück nicht auf, dass ich etwas schwächelte. Wäre mir peinlich gewesen, wenn die Security mich gesehen und raus getragen hätte... Ich blieb hier eine kleine Weile, bis ich mich zurecht fand und mich auch an die Lautstärke gewöhnt hatte. Ein paar hatten sich auch hier auf die Tanzfläche gewagt und ein Typ legte einen merkwürdigen Roboter-Style hin. Neben mir standen zwei Mädels, die sich unterhielten, jedoch bekam ich nur die schrille Stimme der Einen mit. Da ich nicht mal genau verstand, was sie sagte und mich das Gekreische nervte, verließ ich meinen Platz und ging weiter, bis kurz vor dem Ausgang, wo es zu dem Zwischenraum ging, in dem wir als erstes standen. Genau dahin fiel nun mein Blick, wie dort die Leute an den Tischen saßen und sich unterhielten, flirteten und knutschten. Auf der Straße würde das wohl keiner machen... aber hier scheint alles wie eine andere Welt zu sein. Ich will zu Aoi... Mir wurde langsam etwas kalt und so betrat ich eben jenen Raum vor mir, der ein schon wenig an ein Café erinnerte. Es war sehr hell hier und wieder etwas ruhiger, als da wo ich her kam, aber genau das beunruhigte mich. Mehr Licht bedeutete, dass man mehr von mir sah und weniger Lärm womöglich auch mehr Aufmerksamkeit an meiner Person, die ich nicht wollen würde. Mit gesenktem Kopf lief ich verkrampft hindurch und wagte es nicht zu reagieren, als ich einen anerkennenden Pfiff hörte. Wer immer da gepfiffen hat, es galt sicher eh nicht mir... Und wenn schon..! Ich will nur meinen Yuu wieder haben... Wieder im bunt beleuchteten Raum angekommen, pirschte ich mich durch die Menge, an der vier Meter langen Bar vorbei und sah nun meinen Freund aus einem anderen Blickwinkel. Jetzt zeigte sein Rücken zu mir und von hier hatte man echt den Eindruck, sie würden mehr als nur reden und Bilder angucken... Ich wollte das nicht mehr ertragen...! Ich wollte ihn wieder bei mir wissen! In meinen Armen... Seine Lippen an den meinen. Die Musik hatte sich in der letzten Stunde etwas von den VK-Bands gelöst und nun auch weit öfter westliche Gruppen im Sortiment, aber es blieb weitgehend im Rock/Pop-Bereich. Manchmal etwas härter und manchmal doch sehr kuschelig, aber wesentlich erträglicher als das Dröhnen nebenan. Ich zückte mein Geld und bestellte mir noch zwei der süßen Liköre, eh ich meinen Mut zusammen nahm und meinen Weg in Richtung Cocktail-Bar fortsetzte. Ein Stück hinter Aoi blieb ich stehen und hatte das Gefühl vor lauter Nervosität meine Lippen fast schon blutig zu kauen. Als ich überlegte umzudrehen, wurde ich von hinten geschubst und stolperte einen Schritt nach vorn, sodass mich die Tussi mitbekam und mich musterte. Völlig eingeschüchtert, allein dadurch, wollte ich sofort weg hier, doch dann deutete sie auf mich und Yuu drehte sich herum. Er sah mich an und lächelte: „Komm her.“ Ich stand bewegungslos da und wusste nicht, was ich tun sollte, bis er seine Hand nach mir ausstreckte und ich sie fast schon reflexartig ergriff. Er drückte mir einen Kuss auf die Hand und lächelte noch immer so verdammt süß. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte, dass er hier bei ihr so glücklich strahlt, wo er doch vorhin wegen mir noch sauer war... Dieses süße Lächeln galt bisher nur mir... „Ist er das?“ fragte sie meinen Freund und er nickte: „Ja, mein Ein und Alles.“ „Er ist wirklich sehr schüchtern“ stellte sie gekonnt fest und irgendwie wusste ich gerade gar nicht, ob ich im falschen Film wäre. Sie weiß von mir, und Aoi versteckt es auch nicht... Was geht hier vor sich? „Ich hab dich vermisst...“ raunte er an meinem Ohr und tupfte seine Lippen an meinen Hals, als er mich ganz dicht zu sich gezogen hatte. Zu Worten war ich immer noch nicht fähig, aber es hatte etwas Beruhigendes an sich, dass meine Finger wieder seinen Körper berühren konnten. „Wie komm ich zu der Ehre, dass du bei mir bist?“ hakte Yuu nach und ich öffnete zwar meine Lippen, aber es kam auch jetzt kein Ton raus, stattdessen glitt mein Blick zu Aoi's weiblicher Gesellschaft und so spürte ich gleich darauf seine Handfläche an meiner Wange, eh er mir auf die andere Seite ein Küsschen aufdrückte und ich ihn fragen hörte: „Eifersüchtig?“ Nur ein zaghaftes Nicken meinerseits und schon wurde ich fest umarmt: „Musst du nicht. Ich bin froh, dass du bei mir bist... mein süßes, eifersüchtiges Schnabeltierchen.“ Er drehte seinen Körper nun ganz zu mir herum und manövrierte mich zwischen seinen gespreizten Knien ganz dicht an sich heran. Erst jetzt konnte ich es erwidern und legte meine Arme um ihn. Einen Moment stand ich in dieser Umarmung bei ihm und rührte mich nicht. Als Yuu sich bewegte und sich etwas zu dem Mädchen neben sich beugte, hörte ich nur, wie er sich verabschiedete: „War wirklich nett mit dir zu reden, vielleicht sieht man sich ja noch mal.“ Sie nickte nur und winkte kurz, dann schob Aoi mich von sich, damit er vom Barhocker runter konnte. Er streckte sich und horchte auf. Das Lied das gerade begann zu spielen, schien er zu kennen und auch sehr zu mögen, denn er fragte mich nicht einmal, ob ich möchte, sondern schliff mich direkt rüber zur Tanzfläche: „Tanz mit mir!“ Ich war zu überrascht, als dass ich mich dem hätte verwehren können, aber nun standen wir hier und er fragte mich: „Wie willst du es machen?“ Ratlos zuckte ich mit den Schultern und daraufhin hatte ich im nächsten Moment Yuu's Arme auf den Schultern, während er sprach: „Halt mich an den Hüften und dann lass dich von der Musik führen...“ Jetzt wurden mir auch erst wieder all die Menschen um uns herum bewusst und deshalb wollte ich mich gerade umsehen, doch Aoi drehte mein Gesicht wieder zu sich, eh aus unserer anfänglichen Tanzposition doch eher eine Umarmung wurde. Ich hörte ihn bald darauf sagen: „Siehst du das Gothic-Pärchen hinter mir? Überall würden sie auffallen, nur nicht hier... Und die Nerds, die du gleich sehen wirst, wenn wir uns weiter gedreht haben... Sie ist mindestens doppelt so breit wie er... Auch das fällt hier nicht weiter auf. Und die beiden Mädels, die neben uns tanzen... Glaubst du, man würde sie hier schief angucken? Kouyou, hier sind alle ein wenig anders und darum fällt hier niemand auf. Deshalb wollte ich mit dir hier her, ich wollte einmal mit dir irgendwo sein, wo du dich nicht völlig verkriechen musst und mit mir hier stehen kannst. Nur deswegen hab ich mich auf Matsumoto's Idee, hier her zu kommen, eingelassen und mich so mit euch verkleidet. Suzuki hätte es nie gewagt, etwas dagegen zu sagen, was sein Puma sich in den Kopf gesetzt hat und du hast nur etwas Überredung gebraucht...“ Ich widersprach ihm nicht, denn es klang alles so einleuchtend. Es fühlte sich immer besser an, hier so zu tänzeln, auch wenn es nicht wirklich ein Tanz war, aber es gefiel mir mit der Zeit und Yuu hatte recht, niemand guckte hier oder ließ blöde Sprüche ab. Meine Hände griffen etwas fester zu, als würden sie sicher gehen wollen, dass sie Aoi wirklich berührten, er jetzt bei mir und nicht mehr bei irgendwelchen Mädchen ist. „Worüber habt ihr euch solange unterhalten?“ wollte ich von ihm wissen und er antwortete mir: „Dies und Jenes, nichts worüber du dir den Kopf zerbrechen müsstest.“ „Hmmm....“ gab ich mich nur unwillig damit zufrieden und schmiegte meinen Kopf an seine Schulter. Wie gut er mal wieder riecht... Betörend gut... Ich vergrub meine Nase in seiner Halsbeuge und sog immer wieder diesen unvergleichlichen Duft ein, doch störte es mich ein wenig, hier von den Massen umgeben zu sein und so fragte ich ihn: „Yuu, können wir irgendwo in Ruhe reden?“ „Mhmmm, ich wüsste wo. Komm mit“ entgegnete er mir und zog mich an der Hand hinterher, vorbei an Ruki und seinem chaotischen Freund. Die Beiden waren offenbar wieder in ihre Trinkspiele vertieft, denn Suzuki versuchte im Suff einen Untersetzer auf der Nase zu balancieren... während der Kleine eine Art Strichliste zu führen schien. Im Gang, wo es geradeaus zu den WC's ging und links die blau und weiß flackernde Hölle dröhnte, war da auf der rechten Seite noch der unscheinbare Bereich hinter dem dicken Samt-artigen Vorhang. Eben hierhin führte mich Aoi und so fand ich mich wohl in einer sogenannten Chillout-Ecke wieder. Der gesamte Raum war nur spärlich in rotem Licht beleuchtet und auf dem Boden waren ebenfalls rot leuchtende dünne Streifen, welche auf Stufen und Kanten hinwiesen, denn die Hauptbeleuchtung stammte von einem geschätzt zehn Meter langen und um die anderthalb Meter hohen Aquarium, welches in eine Wand eingebaut war. Auf dem ersten Blick schien es aber nur Wasserpflanzen darin zu geben und das normale helllila Licht darin ergänzte sich gut mit dem Schwarzlicht an einigen Stellen. Hier standen auch überall große Kübel mit Bambus-Pflanzen, sowie kleinere Büsche Efeu. Der Großteil von der Lautstärke in den anderen Räume nahmen allein schon die sicherlich verdammt dicken Wände des Kellergeschosses, auf dem immerhin ein ganzes Einkaufszentrum steht, was selbst einem Erdbeben standhalten dürfte. In angenehmer Lautstärke spielte hier Musik zum Entspannen und sie übertönte auch nahezu den Rest des Lärms, kaum zwei Meter neben uns. Ich fand es auch sehr schön, dass nicht allzu Viele hier waren, nur vereinzelt hier und da ein paar Leute. Es war wie ein kleines geheimes Paradies mitten in einem massiven Betonklotz. Es war einfach atemberaubend! Wundervoll. Hier kann sogar ich mich auf Anhieb wohl fühlen. „Gefällt's dir?“ sprach mich Yuu an und ich nickte freudig, bevor er weiter erzählte: „Hab ich entdeckt, als ich vom Klo wieder kam und am liebsten wäre ich sofort mit dir hier her, ich wollte mich dir aber nicht schon wieder aufdrängen...“ „Sorry... wegen vorhin...“ murmelte ich mit gesenktem Kopf, welchen Aoi sogleich wieder anhob und sagte: „Schon Ok, ich hätte wissen müssen, dass du erst Zeit brauchen wirst. Komm weiter, dahinten gibt’s so Kojen, wo man es sich gemütlich machen kann.“ Mein Freund zog mich weiter durch das rote Bambus-Paradies und blieb dann vor diesen länglichen gepolsterten Kojen stehen. Viel Platz boten sie nicht, aber das war auch nicht von Nöten, schließlich wollte ich meinem Yuu einfach nur ganz nah sein. Wir setzten uns zunächst an den Rand und atmeten durch, eh mir wieder einfiel, dass ich gar nicht wirklich zum Reden aus der Menge weg wollte, sondern lieber aus einem anderen Grund... „Was wolltest du mir denn sagen?“ wandte sich Aoi an mich, doch kaum hatte er es ausgesprochen, presste ich ihm meine Lippen auf die Seinen. Einen kurzen Moment schien er überrascht, dann stieg er auch schon drauf ein. Er wurde sehr schnell sehr leidenschaftlich und genau das wollte ich jetzt auch! Ich packte Yuu an den Klamotten und versuchte ihm deutlich zu machen, dass Reden nicht mein gegenwärtiges primäres Interesse war. Dieses Ambiente musste man einfach nutzen! Aoi's Arme waren komplett unverhüllt und so fuhr meine Handfläche andächtig an der leicht muskulösen und sehnigen Hautoberfläche entlang. Die Innenseiten waren so samtig zart, dass ich immer wieder darüber streichen musste und meinem Yuu verschaffte dies Gänsehaut. Er knutschte immer heftiger mit mir und ich konnte mich wohl dank des Alkohols in meinem Blut ohne weiteres darauf einlassen, zog ihn sogar mit mir, als ich mich nach hinten auf den Rücken legte und er sich etwas über mich beugte. Auch hier in den Kojen, waren winzige rote LED-Leuchten, die Aoi so unglaublich gut in Szene setzten. Ich konnte mich kaum bremsen, so scharf wurde ich auf ihn und am liebsten hätte ich ihm die Klamotten vom Lieb gezerrt, doch waren die recht fest und eng anliegend, als ich es probierte... Meine Hände krallten sich an seinen Hintern, um vergeblich den heiß begehrten Körper ganz auf mich drauf zu ziehen. „Yuu...!“ krächzte ich äußerst angetan, als er an meinem Hals zu knabbern begann und dann mit rauer Stimme an meinem Ohr sprach: „Wir sollten langsam wieder auf die Bremse treten...“ „Nein... nein.... nein...!“ winselte ich und machte einfach weiter, auch Aoi ließ sich wieder darauf ein und so legte ich mein Bein auf seine Hüfte, welches er sofort begrüßend zu massieren begann. Überall kribbelte es in und an mir, ich war wie im Rausch und schnappte mir seine Hand, legte sie an meine Brust und ließ sie etwas umher streifen. Yuu unterbracht mit einem erregten Knurren unseren Kuss und schnaufte: „Dein Nippel... er ist hart... Ich kann ihn spüren... Ich will ihn...! Ich will dich...“ Den letzten Teil hatte ich auch nur gerade so verstanden, doch im Gegensatz zu sonst, schreckte es mich nicht ab, sondern heizte mir noch mehr ein. Mein ganzer Körper bettelte nahezu danach, mehr zu bekommen, doch Aoi bremste erneut: „Kou, wir können hier nicht einfach rummachen... Küssen ist Ok... aber alles darüber hinaus eben nicht...“ „Ich will aber...!“ brummte ich und begann an seinem Unterkiefer zu knabbern, als er spürbar lächelte: „Ich merk's... ich will ja auch...“ „Dann mach!“ knurrte ich schon fast etwas ungehalten und schnappte wieder nach Yuu's Lippen, welche grinsend zu mir sprachen; „Bis uns jemand rausschmeißt...“ „Dann fahren wir halt nach Hause... und machen da weiter...“ schlug mein benebeltes Hirn vor und der leider nur halb auf mir Liegende schnurrte: „Bist ja richtig gierig heute...“ Verdammt, ich brenne vor Sehnsucht! Mach doch was...! Einen Nachteil hatten diese Polsterkojen: die Luft erhitzte sich dermaßen schnell hier drin, dass man ins Schwitzen geriet. Aber hatte was verdammt Erotisches, zu sehen, wie sich die kleinen Schweißperlen auf seiner Haut bildeten – ein Grund mehr ihm alles ausziehen zu wollen...! Mein Kopf wurde heiß, bei all dem unanständigen Zeug in meinem Hirn und so nuschelte ich: „Ich weiß nicht... ich hab dich eben nur vermisst...“ „Ich war doch die ganze Zeit da“ raunte die sinnliche Stimme in mein Ohr, die nur noch mehr Verlangen auslöste und ich murmelte: „Ja... aber nicht hier... bei mir...“ „Du hättest nur zu mir kommen müssen, mein eifersüchtiges Schnabeltierchen...“ lächelte er lieb und strich mit den Fingern an meinem Haar entlang, ich legte meinen Hinterkopf in seine Hand. Aoi leckte an meiner Kehle hinauf zu meinem Kinn und sprach in gedämpften Ton: „Salzig.“ Mir entwich ein leises sehnsüchtiges Seufzen. Einen Kuss schenkte er mir anschließend noch, dann sagte er: „Warte hier, ich frage mal, ob die hier einen Espresso oder sowas für dich haben, damit du mir nicht verglühst vor Leidenschaft... Die würde ich lieber einpacken und mit nach Hause ins Bett nehmen, als hier alles in Brand setzten zu lassen...“ Ein klein wenig peinlich war es mir dann schon, dass er das so deutlich mitbekam, wie sehr ich mich nach ihm verzerrte und murrte kaum hörbar: „Man...“ Yuu grinste und rappelte sich von mir auf, eh er mich zurück ließ und ich seufzend sitzen blieb. Mist... wieso können wir jetzt nicht einfach zuhause sein und weiter machen... Ich will keinen Kaffee... schmeckt sowieso komisch, das Zeug... Ich will Aoi! Und dieses rote Licht macht es nicht besser... Ich legte meine Arme auf meine Knie und meinen Kopf darauf ab. Auch wenn ich es verhindern wollte, so klappte es kaum, dass meine Gedanken jugendfrei bleiben würden. Dann plötzlich warf jemand einen Schatten auf mich und so sah ich hoffend nach oben, doch leider war es nicht mein Yuu, sondern seine weibliche Gesellschaft von vorhin. Mit einem mal war mein Hirn leer gefegt und ich starrte sie mit großen Augen an. Ich hätte gedacht, dass sie mir jetzt an die Gurgel geht, doch das tat sie nicht. Sie hockte sich auf Augenhöhe vor mich und sprach mich an: „Hey.“ Ich räusperte mich und fiepte ebenfalls: „Hey...“ „Ich wollte dir nur sagen, dass es keine böse Absicht war, dass ich deinen Freund angemacht habe. Ich dachte, ihr wärt alle nur gute Freunde und als ich ihn da so allein an der Bar hab sitzen sehen, da habe ich ihn angesprochen und wollte ihm 'nen Drink spendieren, aber er hat abgelehnt. Weißt du, ich hab mir echt Mühe gegeben, ihn zu knacken... aber ich hatte keine Chance... Da hab ich ihn gefragt, ob er eine Freundin hätte, da hat er mir dann von dir erzählt. Ab da war er kaum mehr zu stoppen und hat von dir geschwärmt. Du bedeutest ihm wohl echt sehr viel, weißt du das eigentlich?“ Ich konnte weder was darauf sagen, noch irgendwie nicken oder den Kopf schütteln, ich starrte sie einfach weiterhin bewegungslos an. „Ich weiß nicht welches Problem er hat und welches Problem du hast, aber ich bin mir sicher, ihr kriegt das schon irgendwie hin“ sagte sie zu mir und fuhr hauchzart mit der Fingerspitze über meinen Handrücken, eh sie fortsetzte: „Er hat recht, du hast echt wunderschöne Hände...“ Verwirrt drehte ich meine Hand zu mir und so erklärte sie lächelnd: „Oh... tut mir leid... ich weiß, dass du dich nicht gern anfassen lässt, aber ich hab ein Faible für schöne Männer-Hände.“ „Schon gut..“ brachte ich mit belegter Stimme hervor, da ich nicht wusste was ich sonst hätte auf sowas antworten sollen. „Ok, ich lass dich dann mal wieder in Ruhe, ich wollte dir ja nur sagen, dass es mir wirklich leid tut. Ich wusste nicht, dass er schwul ist. Steht ihm ja nicht auf der Stirn geschrieben, aber ich hätte es wissen müssen, ich hab immer Pech mit den Jungs...“ „Ist er nicht...“ nuschelte ich schnell, als sie sich erhob und mich nun fragend ansah. „Yuu ist nicht schwul... er ist bisexuell...“ erklärte ich ihr und sie schien kurz zu überlegen, eh sie weiter sprach: „Das spricht noch einmal mehr für dich.“ Inwiefern das denn? Nun war ich es, der fragend aufsah und sie erklärte mir: „Wenn er auch auf Frauen steht, dann hätte ich zumindest theoretisch eine Chance haben können... Hatte ich aber nicht... nicht den kleinsten Hauch... Bye Süßer... und viel Glück euch Beiden!“ Dann ging sie weg und ich ließ mir das kuriose Gespräch noch einmal durch den Kopf gehen. Aoi hatte also nur von mir gesprochen... Er liebt mich... Meine Augen wurden einfach von allein feucht und ich kämpfte dagegen an nicht heulen zu müssen, streckte den Kopf hoch und schluckte den Kloß in meinem Hals herunter. Abermals fiel ein Schatten auf mich und ich erkannte sofort Yuu's Umrisse, wie er mit einer kleinen Tasse auf mich zu kam und sie vor mir auf den Boden stellte: „Vorsicht, das Zeug ist verdammt heiß.“ Er setzte sich wieder neben mich und ich konnte meinen Blick nicht von ihm nehmen, starrte auf die vollen Lippen und in die dunklen schönen Augen, eh ich seinen Kopf umfasste und ihn küsste. Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln und sprachen leise: „Hast du mich etwa schon vermisst?“ Ich antwortet ihm nicht, sondern umarmte meinen Aoi einfach ganz fest. „Alles Ok, mein Schnabeltierchen?“ wollte er von mir wissen und ich schüttelte zaghaft mit dem Kopf, bevor er mich besorgt fragte: „Was ist, was hast du?“ Meine Lippen zogen sich zwischen die Zähne, nur um sich bald darauf wieder zu entspannen und die Worte zu sagen, die Yuu schon solange verdient hat: „Ich ich weiß, es ist nicht der beste Augenblick, aber... ich liebe dich auch...“ Nun war es mein Freund, der mich ganz fest an sich drückte und so ergänzte ich leise an seinem Ohr: „Ganz, ganz doll...“ „Kou...“ hörte ich es von ihm, dann verharrten wir abermals eine Weile in einer Umarmung. Erst einige Zeit später ließ Aoi seine Lippen immer öfter an meinem Hals und am Ohr umher streifen, eh sie raunten: „Dein Kaffee... Trink ihn, dann geht’s dir bestimmt besser und wir können vor zu den anderen Beiden und mal nachfragen, ob sie gewillt sind zurück zu fahren oder ob sie jetzt erst richtig Halli-Galli-Drecksau-Party wollen.“ Ich tat worum er bat und leerte den Espresso in zwei großen Schlücken, schüttelte den Kopf und gab ein angeekeltes Geräusch von mir, doch Yuu küsste mich gleich darauf heftig und mit Zunge, eh er von mir abließ und sagte: „Mhmm... so schmeckt Kaffee also...“ Verblüfft schaute ich ihm in die Augen und er sah mich schelmisch an: „Ich darf keinen Kaffee trinken und das war die Chance zu probieren, wie er schmeckt.“ „Du benutzt mich also?“ kam es neckend von mir zurück und so stand Aoi auf und tat unschuldig: „Nur'n bisschen...!“ Gemeinsam gingen wir nach vorn, an den vereinzelten Pärchen hier vorbei, die sich in den Polsterecken tummelten und verließen das Rotlicht-Bambus-Paradies. Die Musik drüben wurde wieder lauter und das Licht wurde heller, bunter und flackernder. Wir sahen Ruki, der gerade ein Bild davon knipste, wie sein nasenbandagierter Freund gerade ein Turm aus kleinen Blechdosen baute. „Na ihr! Setzt euch und nehmt euch 'ne Dose. Is auch Cola un Fanta dabei“ begrüßte er uns und so nahmen wir platz. Ich dieses mal ganz dicht bei meinem Yuu und suchte für uns Beide etwas ohne Alkohol heraus. Einige von diesen Minibüchsen waren Bier-Mix-Getränke und andere nur Bier. Dann stand plötzlich Takanori wieder mit der Kamera vor uns und rief: „Sagt: Cheeeeeeeeesburger!“ Er drückte sofort ab, eh ich reagieren konnte und warf sich dann wieder zu Suzuki aufs Sofa, doch keine Minute später sprang er wieder auf und teilte uns mit: „Ich muss ma Pipi!“ und schon wuselte er los. Da es nicht so aussah, als würden sie schon los wollen, begnügte ich mich eben damit, mich an meinen sexy Freund zu kuscheln, auch wenn es verdammt warm dadurch wurde. Nicht zuletzt auch deshalb, weil wir wieder knutschten – auch wenn es nicht mehr ganz so heißblütig zuging, aber immerhin konnte ich es jetzt zulassen. Suzuki baute inzwischen aus den Untersetzern eine Festung und schien offenbar nicht zu merken, dass Ruki ewig nicht wieder kam. Auch wenn ich mir Gedanken machte, so wollte ich nicht gleich los rennen und suchen, was wohl auch umsonst gewesen wäre, denn nun sprach Aoi laut in die Runde: „Seht euch mal die Füllung des Sandwichs da drüben auf der Tanzfläche an!“ Alle Drei blickten wir nun hinüber und dem Baumeister neben uns entwich ein entsetztes: „Whatta fuck!“ Er sprang dabei auf und riss sein ganzes Erbautes mit um, eh er sich wieder fallen ließ und fluchte: „Was macht mein sierliches Kätzchen, denn bitte da swischen diesen.. diesen... Gorillas?!“ „Er tanzt doch nur“ merkte Yuu an und Suzuki knurrte fassungslos: „Ja, aber wiiieee er tanst! Der wackelt mit'm Arsch! Das geht doch nich!“ „Das nennt man dann wohl Eifersucht“ sprach Aoi das aus, was auch ich mir dazu dachte. „Das geht su weit!“ schimpfte er lauthals und sprang auf, tanzte sich auf sehr merkwürdige und affige Weise durch die Menge, hinüber zu dem Kleinen und schubste den einen Typ mit dem Arsch weg und den anderen rempelte er mit der Brust aus dem Weg, was offenbar nicht ganz schmerzfrei war. Das die beiden Typen meckerten, schien Suzuki nicht im geringsten zu interessieren, den der hatte Takanori's Arschwackeln nun ganz für sich allein. Yuu schmunzelte über die Szene und sprach in mein Ohr: „Siehst du, so markierst du den Platzhirsch!“ Ich musste grinsen und entgegnete dem: „Sowas würde ich nie bringen...“ „Ich weiß und ich bin auch dankbar drum. Wer weiß, ob sie sich dann an dir vergreifen würden und das würde ich niemals wollen“ ließ er mich wissen und drückte mir ein Küsschen auf die Wange. In der Menge konnte ich das Mädchen von vorhin ausmachen und sie zwinkerte mir zu, während Aoi sie wohl noch nicht einmal registriert hatte, denn der war damit beschäftigt die Linien an meiner Handfläche nachzuzeichnen. Wir sind dann noch etwa eine Stunde geblieben, bis es endlich nachhause ging und ich war mehr als froh darüber, denn es war schon wieder hell draußen und die Müdigkeit nahm stark zu, sodass ich fast sogar im Auto eingepennt wäre. Es war auch immer noch nicht wirklich kühler geworden, aber dennoch schmiegte sich Yuu später im Bett dicht an mich. Wir schliefen nackt, ohne Decke und trotz der Wärme, eng aneinander gekuschelt und obwohl ich bei Hitze nur ungern auf Tuchfühlung gehe, tat ich ihm den Gefallen. Weil er es so liebt... __________________________________________________________________________________________ Soooo, da bin ich wieder! Ich hatte eigentlich vor den von einigen lang ersehnten 'Erste Mal'-Lemon hier anzufügen, aber leider machte mir die Zeit und vor allem auch die Wortzahl einen Strich durch die Rechnung, weshalb ich mal wieder das Kapitel teilen musste <.< Darum großes Sorry an alle Reita/Ruki-Fans, dass Aoi und Uruha hier etwas mehr Platz bekommen als in der Hauptstory. Es wird also wie gesagt noch das Erste Mal-Kapitel folgen und dann wird wohl auch das aller letzte R-Kapitel folgen, was dann quasi das Ende der Ferien einläutet und die Rückfahrt behandelt, mehr dazu aber dann in der Vorschau! Es gibt hierzu noch ein paar Bilder die man sich ansehen kann, die werde ich auch später noch hoch laden, jetzt schaffe ich es nicht mehr, weil spät und so x.x Also bitte einfach morgen Abend oder so noch mal rein schauen, wer sie sehen will :) EDIT: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/583945/316185/#p=fanfic_charakter_holder (einfach unten beim Fotoalbum durchklicken ;D) Das erwähnte Lied ist übrigens dieses: http://www.youtube.com/watch?v=fmSggiIX7ek (ich fand es sehr passend, Dank an den Ersteller!) Joar Fehler wie immer später und Re-Kommis hole ich auch noch nach x.x! Hier noch mal ein paar Worte zu etwas anderem... und zwar... der Shorty-Award ist doof! Jawollja! Weil... ich 3 x gevotet wurde und die Säcke mich nich in ihrer Liste anzeigen, obwohl man mich bei denen finden kann! So... und naja Ruki und Aoi.. sieht auch mau aus, bei diesen ganzen singenden und schauspielernden Brasilianern... <.< Mhmmm eine große Kleinigkeit wäre da aber noch, die mir wichtig ist, und zwar habe ich eine Umfrage gestartet! Hier zu finden: http://animexx.onlinewelten.com/umfragen/79286/ Dort können ALLE (auch die, die nicht bei Animexx sind) teilnehmen und dafür abstimmen, was ich als nächstes schreiben soll. 3 Möglichkeiten, welche da auch alle noch mal kurz erläutert werden. Nur eine Sache möchte ich dazu anmerken: Viele lassen sich durch den Chara-Death abschrecken und möchten das vllt. deswegen nicht wählen, die Sache ist aber die, es werden beide Story so oder so erscheinen, egal ob die eine oder die andere zuerst kommt oder beide gleichzeitig, was natürlich größere Wartezeiten nach sich zieht. Auch wird es wie erwähnt, bei beiden Storys nicht an Ernst, Humor, Liebe und Leidenschaft fehlen, dennoch möchte ich mich mit beiden Storys an sehr ernste Themenbereiche wagen. Also lest euch bitte die Varianten durch und stimmt ab, ihr könnt auch eure Stimme widerrufen, falls ihr euch umentscheidet, aber lasst euch nicht von den Votes Anderer beeinflussen, wählt das, was IHR gern zuerst lesen möchtet. Wie gesagt es werden so oder so beide Storys kommen, falls ich nicht tot umfalle oder an einem Bahnübergang geköpft werde oder was auch immer...^^ Viel Spaß beim Abstimmen! Vorschau! Wie erwähnt, das heißersehnte erste Mal und ich kann nur sagen, dass ich euch vermutl. ein wenig überraschen werde ;) Kouyou plant am Abend nach ihrem Clubbesuch eigentlich nur eine kleine Massage für seinen Aoi und holt sich Tipps, Tricks und Bodylotion von Ruki. Allerdings artet die Massage mal wieder von was Harmlosem in etwas sehr Aufregendes aus. Nicht nur das es wirklich ernst wird, sondern auch weil Aoi plötzlich derjenige ist, der Panik bekommt. Wo sein Problem liegt und wie sich das äußert lest ihr dann, doch auch als er sich im 7ten himmel wägt, passiert etwas womit Aoi nun garnicht gerechnet hätte.... *sich geheimnisvoll tuend zurück zieht* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)