Alpträume der Finsternis von Reblis ================================================================================ Kapitel 3: Der Schrecken beginnt! --------------------------------- Tom Marvolo Riddle, seiner Zeit der mächtigste Schwarzmagier der Zaubererwelt, hing angetrunken in seinem Schreibtischstuhl. Stundenlang hatte er über Potter nachgedacht, doch nun fehlte einiges an Whiskey aus der Flasche und seine Gedanken waren vernebelt. Noch nie hatte er sich so träge und unfähig gefühlt. Tief in seinem Inneren keimte ein kleiner Funke der Belustigung auf, was sich in leicht zuckenden Mundwinkeln äußerte. Ein Klopfen ließ ihn sich müde zur Tür wenden. „Herein.“ zischte er unmotiviert und hing weiterhin wie ein nasser Sack vor seinem Schreibtisch. Ein schlanker blonder Mann mit schulterlangen Haaren trat ein und zog beim Anblick des Lords eine Augenbraue hoch. „Ihr wart nicht beim Mittagessen und jetzt ist schon Zeit für das Abendessen. Ich dachte ich schaue mal nach dem Rechten.“ Lucius bohrte seine eiskalten blauen Augen förmlich in seinen Lord und versuchte die Situation zu begreifen. „Lucius!“ zischte Voldemort scharf, schnappte sich sein Glas und lächelte eiskalt. „Ausgezeichneter Tropfen!“ überschwänglich prostete er dem verwirrten Blondschopf zu und trank den Whiskey aus. Mit einem Dumpfen knall setzte er das Glas viel zu fest auf den Tisch und ließ sich zurück in seinen Stuhl fallen. Ein grausames, kaltes Lachen erfüllte den Raum und ließ das Oberhaupt der Malfoys wie angefroren an seinem Platz verharren. Was sollte er mit einem betrunkenen Lord anstellen? Voldemorts Kopf taumelte verwirrt von rechts nach links, so als würde er etwas suchen, bis er schließlich in den Nacken kippte. Lucius überlegte kurz was er tun sollte, entschied sich dann jedoch so leise und schnell wie möglich zu verschwinden. Wer wusste schon zu was sein Lord in betrunkenem Zustand fähig wäre. Die Tür wurde fast lautlos geöffnet und ebenso leise geschlossen, was der Rotäugige jedoch nicht mehr wahrnahm, da er schon längst in eine unglaublich erholsame Dunkelheit glitt. Knurrend meldete sich sein Magen. Wollte Voldemort ihn verhungern lassen? Ein spöttisches Lächeln legte sich auf seine Lippen. Wenn er das vorhatte ermöglichte er ihm einen weitaus komfortableren Tod als auf den Straßen Londons. Entnervt lief er im Raum auf und ab. Wie spät es wohl war? In diesem verfluchten Raum gab es immerhin weder eine Uhr, noch ein Fenster. Sein Gefühl jedoch sagte ihm, dass es schon spät abends sein musste. Haare raufend setzte er sich wieder neben die Tür. Das war der einzige Punkt in diesem Zimmer an dem er sich sicher fühlte. Langsam fing er an vor und zurück zu wippen. Er musste sich beruhigen! Was seine Freunde wohl gerade taten? Seufzend bettete er seinen Kopf auf seine Knie. Was würde er jetzt dafür geben bei Ron im Fuchsbau zu sein, mit ihm Quidditsch zu spielen oder im Schach zu verlieren. Eine kleine Träne löste sich aus seinem Augenwinkel und bahnte sich den Weg über seine Wange zum Kinn. Er vermisste seine Freunde unglaublich! Müde und mit dem Gedanken daran, was er alles bei den Weasleys erleben könnte, driftete er weg. Verwundert stand er vorm Fuchsbau. Verwirrt fixierte sein Blick das Haus vor ihm. War er nicht gerade eben noch bei Voldemort gewesen? Konnte das eine Falle sein? Zögerlich ging er zur Tür und öffnete sie. Erleichtert stellte er fest, dass alles normal zu sein schien. Plötzlich rannte Ginny auf ihn zu und schmiss sich in seine Arme, doch bevor er noch etwas sagen konnte stampfe auch schon Ron mit zwei Besen unterm Arm zu ihm. Er packte ihn am Shirt und schliff ihn raus in den Garten. Wortlos drückte ihm sein bester Freund einen Besen in die Hand und ein vorfreudiges prickeln nahm seinen Körper unter Beschlag. Schnell setzte er sich auf und schwirrte in die Luft. Dieses altbekannte Gefühl der Freiheit machte sich wieder in ihm breit. Grinsend schaute er nach unten. Es fühlte sich so an als wäre er schwerelos, alle seine Probleme schienen auf einmal wie weggeblasen. So lebendig wie schon lange nicht mehr beschleunigte er seinen Besen, übte dann eine kleine Zick zack Kurse und jauchzte vor Freude auf. Genießerisch übte er Loopings und hörte erst auf als ihm leicht schwindelig wurde. Bei Merlin, dieses Gefühl auf einem Besen zu sitzen war das Beste was er kannte. Problemlos schraubte er sich immer höher in die Luft bis er unter sich nur noch schemenhaft den Boden erkennen konnte. Einen Augenblick genoss er den Ausblick bis er seinen Besen senkrecht nach unten steuerte und immer schneller in Richtung Boden raste. Er wollte unbedingt seinen Wronski-Bluff üben! Mit glänzenden Augen, ansteigendem Adrenalinspiegel und immer schneller raste er nach unten. Oh ja, das hatte er vermisst! Seine Atmung beschleunigte sich, wo war er? ’Nein!’, rauschte es ihm durch den Kopf. Panisch versuchte er sich daran zu hindern in dieses grausame schief gebaute Haus zu laufen, doch es klappte nicht. Seine Hand drehte am Türknauf und schon offenbarte sich ihm das chaotische und schief gebaute Innenleben. Wütend wollte er sich umwenden, doch auch dies gelang ihm nicht. Aus dem Nichts erschien ein Breitgrinsendes, rothaariges Mädchen, dass kaum als sie ihn gesehen hatte, auf ihn zu stürmte und sich ihm in die Arme schmiss. Seine Augen rissen sich auf, doch wie sehr er sie auch von sich stoßen wollte und schreien wollte, kein Ton kam über seine Lippen. Ein weiterer Rotschopf sprang in sein Sichtfeld, schnappte ihn am Shirt und schliff ihn wieder raus. Perplex bekam er einen Besen in die Hand gedrückt. Wie erwartet wollte er ihn fallen lassen doch stattdessen stieg sein Körper auf und zischte auch schon in die Höhe. Übelkeit breitete sich in ihm auf und zitternd sah er in die Tiefe. ’Nicht schon wieder, bitte nicht!’,die Tiefe, die ihm entgegen sprang war so Furcht einflößend, dass er das Gefühl hatte nicht mehr atmen zu können. Sein Besen setzte sich in Bewegung und zischte mit wahnsinniger Geschwindigkeit durch die Luft. Jede Faser seines Körpers schrie auf und versteifte sich, doch er flog immer gewagtere Flugmanöver. Er rauschte im Zick-Zack hin und her, drehte Loopings und wurde, was er nicht für möglich gehalten hatte, noch schneller. Verzweifelt schraubte er sich noch höher in die Lüfte um dann wie ein Irrer senkrecht dem Boden entgegen zu preschen. Sein Herz setzte aus. Der Boden kam näher und näher, langsam konnte er schon die feinen Strukturen auf dem Boden erkennen. 50 Meter noch bis er aufkommen würde, 40,30,20… Erschrocken keuchte er auf und schrie um sein Leben! Er würde sterben! Den Aufprall aus der Höhe mit dieser enormen Geschwindigkeit könnte keiner überleben. Das Blut rauschte in seinen Ohren. Sein Körper spannte sich unglaublich an und wieder löste sich ein markerschütternder Schrei aus seiner Kehle. Schweißgebadet saß er senkrecht im Bett. Zitternde Finger wanderten über seinen Körper und überprüften ob er noch in einem Stück war. Erschrocken starrte er in die Dunkelheit seines Zimmers. ’Es war nur ein Traum’, um Fassung ringend versuchte er seine Atmung wieder zu beruhigen. Wie lange sollte das noch gehen? Er brauchte Schlaf! Ächzend richtete er sich auf, stolperte in der Dunkelheit umher und tastete sich zur Tür. Auch wenn es heißen würde, dass er seinen effektivsten Hokrux zerstören musste, Potter würde leiden, oder besser sterben! Wahnsinnig Lachend riss er die Tür auf und starrte in den spärlich beleuchteten Flur. Es war Zeit etwas zu unternehmen. Purer Wahn spiegelte sich in seinen rot glühenden Augen, die von schwarzen Schatten umgeben waren, wieder. Wenn er nicht schlafen konnte, würde er den anderen die Nacht auch verderben! Außer sich vor Wut schmiss er die Tür in die Angeln. Keiner würde verschont werden, alle würden sie leiden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)