Prolog
~Eine Woche zuvor~
Es war kurz vor Mitternacht. Ein ungeduldiges Augenpaar schaute zur Uhr. Um Punkt Mitternacht sollte er endlich hier erscheinen und dann würde sie den Grund erfahren, weswegen sie um diese Uhrzeit in ein verlassenes Gasthaus kommen sollte. Auch wenn sie erst seit 5 Minuten wartete und sie nur noch 10 Minuten warten musste, war ihre Geduld schon am Ende. Ja, sie war eine ungeduldige Magierin, das konnte sie zugeben. Als endlich beide Zeiger der Uhr zeigten, dass es Mitternacht war, wurde die Tür aufgerissen und eine Gestalt in einem Umhang betrat den Raum. 'Pünktlich auf die Minute', dachte sie sich. "Ah, Akira. Wie ich sehe, bist du schon hier", sagte eine männliche Stimme. Das Mädchen mit dem braunen Haar erhob sich von dem Stuhl, auf welchem sie die ganze Zeit saß, und sah zu dem hochgebauten Mann. "Sie haben mich gebeten, hier her zukommen, Master..", begann sie mit ihrem Satz und machte eine kurze Pause, um ihrem Master näher zukommen. "Was wollten sie mit mir bereden?", war ihre erste Frage. Das Gesicht des Mannes, ihres Masters, war zur hälfte vom Schatten bedeckt, sodass man nur sein dreistes Grinsen sehen konnte. "Das ist richtig. Ich habe eine bitte an dich", begann er zu sprechen, stoppte aber dann. Er kam aus dem Schatten raus und stellte sich vor Akira, um ihr dann ins Gesicht zu sehen. Sie sah zu ihm auf. In die Augen ihres Master. Der Master von Raven Tail, Ivan. "Ich kann mich gut erinnern, wie du vor genau 10 Jahren vor der Tür meiner Gilde aufgetaucht bist und darum gebeten hast, dich aufzunehmen. Seit diesem Tag an wusste ich, ich könnte dich für gute Zwecke gebrauchen und ich habe mich nicht getäuscht. Da du deine Magie jetzt recht gut beherrscht, will ich, dass du einen Auftrag für mich erledigst. Dieser jedoch sollte nur unter uns bleiben. Weiß heißen soll, die anderen Mitglieder dürfen nichts davon erfahren", versuchte er ihr zu erklären. Sie legte ihren Kopf schief und musterte ihn misstrauisch. "Welch einen Plan habt ihr diesmal geschmiedet?", fragte sie mit einer hochgezogenen Augenbraue. "Ich möchte, dass du jemanden für mich im Auge behältst. Dieser jemand ist Mitglied in Fairy Tail-" Er wurde unterbrochen. "Wartet! Wenn es etwas mit dieser Gilde zutun hat, dann ist es nichts gutes", sprach sie ernst aus. Sie ging einen Schritt zurück. "Du wirst für eine Zeit lang die Gilde verlassen müssen. Dafür wirst du aber Fairy Tail beitreten", sprach er einfach weiter, ohne auf sie einzugehen. Sie riss die Augen auf und schüttelte hektisch den Kopf. "Auf keinen Fall werde ich dieser Gilde beitreten! Niemals! Ich tue alles was ihr von mir verlangen und das wisst ihr, aber DAS geht zu weit!", schrie sie. "Die Person die du beobachten sollst heißt Lucy Heartfilia", redete er weiter und ignorierte sie einfach weiter. "Ihre Familie besitzt etwas, was ich brauche um-", er schwieg und wendete seinen Blick ab. "Naja.. das ist eher unwichtig. Freunde dich mit ihr an und wenn du es schaffst, sie weich zu kriegen und einige Informationen für mich bringst, dann kannst du vielleicht am Ende deines Auftrags Rache an deiner Familie nehmen", nachdem er seine letzten Wörter ausgesprochen hatte, wendete er sich zum gehen, blieb aber dann vor der Tür nochmals stehen. "Überleg dir, wie du in die Gilde kommst und wie du ihr Vertrauen weckst. Natürlich, bevor du losgehst, werde ich dafür sorgen, dass niemand merkt, dass du zu dieser Gilde gehörst. In einer Woche beginnt dein Auftrag." Mit diesen Worten verließ er dann das Gasthaus. Akira stand immer noch wie versteinert da und versuchte die ganzen Informationen einzuordnen, was sie auch schaffte. Nur eines blieb ihr weiterhin unbeantwortet. "Wartet!", rief sie und lief ihm dann hinterher. Nachdem sie ihn eingeholt hatte, stellte sie sich ihrem Master im Weg. "Heißt es, diese Lucy ist daran Schuld, dass meine Eltern gestorben ist?", fragte sie mit einem bitterem Unterton. "Nicht ausgerechnet sie, eher ihr Vater", sagte er. Sie nickte nur. "Das reicht mir fürs erste. Ich werde diesen Auftrag erledigen", sagte sie und ballte ihre Hände zu Fäusten. Die ganzen Erinnerungen von früher tauchten wieder auf. Sofort drehte sie sich um. Sie wollte nicht, dass man ihre Tränen sah. "Leider kann ich nicht versprechen, ob sie es am Ende überleben wird oder nicht", murmelte sie, bevor sie schon losging. Er hat ihre Worte gehört und das wusste sie, aber es war ihr egal. Er sah ihr hinterher, bis sie nicht mehr zu sehen war. So kannte er Akira. Er wusste, er konnte auf sie zählen. Sein Blick wanderte nach rechts. 'Warte es ab, Makarov. Du hast dir jemand falsches als Feind ausgesucht. Deine kleine Gilde wird bald schon nicht mehr existieren'
Kapitel 1 - Austricksen der Feen
~Akira's Sicht~
- noch ein Tag. Letzte Vorbereitungen für den Plan -
Der Master hatte mir eine Woche Zeit gegeben, mir einen sicheren Plan auszudenken, wie ich es schaffen konnte, die Feen austricksen zu können, sodass sie mich aufnehmen. Nach mindestens drei Tagen hatte ich einen perfekten Plan ausgearbeitet. Er war eigentlich ganz simpel, aber alles musste klappen, weswegen nur die wenigsten Gildenmitglieder, die die Gilde Fairy Tail noch nie zu Gesicht bekommen haben, aufgeklärt, damit sie mir bei meinem Plan halfen. Ich spielte beim Plan das Opfer der ganzen Situation. Sen, Rave, Mel, Akuno und Sai, das waren diejenigen, die von allen etwas wussten und mir bei meinem Plan halfen, waren diejenigen, die mich angriffen. Sie würden mich, ein reiches Mädchen und ihre Eltern, welche gerade auf der Durchreise sind, angreifen, um die vielen Millionen Juwelen, welche sie bei sich hatten, zubekommen. Bei diesem Angriff werden 'meine Eltern' - nur irgendwelche Illusionen meines Masters - von ihnen getötet und ich werde schwer verletzt. Alles wird sich in der Nähe der Gilde abspielen, sodass die Feen auch etwas davon mitbekommen und mir zur Hilfe eilen. Sen, Rave, Mel, Akuno und Sai würden sich von ihnen besiegen lassen, den Schatz an sich nehmen und verschwinden. So würde nur noch ich, die schwer verletzt auf dem Boden lag und 'meine toten Eltern', die auch nur Illusionen waren, zurückbleiben. Wenn das alles klappt und die Mitglieder dieser lächerlichen Gilde wirklich so mitfühlend sind, würden sie mich mit zu ihrer Gilde nehmen und sich um mich sorgen. Das einzige Problem was wir nur noch hatten war, dass ich gut schauspielern musste. Und jeder, der mich kannte wusste, dass ich keine so gute Schauspielerin war. Deswegen übte ich schon seit vollen zwei Tagen, so traumatisiert und verzweifelt gleichzeitig zu sein, was mir meistens nicht so gut gelingen wollte. Seufzend setzte ich mich auf einen Stuhl und schloss meine Augen. "Bleib ganz ruhig, Akira. Du weißt, wenn du genervt bist, wird das nie klappen", meinte Akuno mit einem frechen Grinsen. Ich ließ ein Grollen aus meiner Kehle ertönen und öffnete die Augen. "Wenn du nicht bald deine Klappe hältst, Akuno, dann nähe ich dir gewaltsam deinen Mund zu", drohte ich ihm und stand dann wieder auf. Er gab nur ein leichtes 'Tzeh' von sich und wandte sich dann von mir ab. "Versuch an etwas zu denken, was dich wirklich verzweifeln würde", schlug nun Mel vor. 'Etwas das mich wirklich verzweifeln würde, was?', fragte ich mich im inneren und biss mir leicht auf die Lippe. Die Bilder, wo ich zusehen musste, wie meine leiblichen Eltern vor meinen Augen starben, tauchten vor meinen inneren Auge auf. Es war die schrecklichste Zeit in meinem Leben und ich wollte das nie wieder durchmachen, auch wenn der Plan darauf basiert. "Genau diesen Blick solltest du haben, wenn wir deinen Plan in die Tat setzten", rief Mel, die mich aus meinen Gedanken riss. Ich blinzelte einpaar mal, ehe ich aufsah und in das grinsende Gesicht von Mel blickte. Ich setzte ein leicht siegreiches Lächeln auf. "Tja. Ich wusste ich kriege es früher oder später hin", meinte ich bloß. Dann setzte ich mich wieder hin und lehnte mich zurück. "Wie es scheint, sind alle in ihrer Rolle, alles ist vorbereitet, jetzt müssen wir nur noch den Plan vollführen", sagte ich grinsend. Ich sah die 5 Mitglieder aus Raven Tail an. "Lasst uns jetzt schlafen gehen. Es ist schon ziemlich spät und Morgen sollten wir fit sein", meinte ich. Alle nickten und gingen dann zum Ausgang. "Ach ja. Amüsiert euch Morgen nicht zu sehr, wenn ihr mich verletzt dürft. Ihr wisst, ihr bekommt es schon zurück", sagte ich rasch, bevor sie durch die Tür gehen konnten. Rave sah zu mir nach hinten und grinste hämisch. "Mach dir keine Sorgen, Akira. Wir werden schon nicht übertreiben", meinte er und ging dann hinaus. "Ich bin mir sicher, ihr werdet sehr viel Spaß dran haben", sagte ich noch, obwohl ich wusste das sie mich nicht mehr hören konnten. Ich fuhr mir durchs Haar und legte meinen Kopf in den Nacken. In Gedanken versunken starrte ich die Decke an. Ob es Morgen wirklich klappen wird? Und wie lange ich wohl in dieser Gilde bleiben muss.. Am liebsten würde ich das alles abbrechen, doch seitdem ich wusste, dass diese Lucy etwas mit dem Tod meiner Eltern zutun hat, wünsche ich nur noch Rache und nichts weiter. Und das war der Weg, um meine Rache zu bekommen. Kurz schloss ich meine Augen, öffnete sie jedoch wieder und stand auf. "Am besten auch ich gehe jetzt schlafen..", murmelte ich zu mir selbst und verließ den Raum und lief in Richtung meines Zimmers.
- Tag des Geschehens. An der Grenze Magnolias -
Akira atmete tief durch und versuchte sich zu entspannen. Wenn das nicht klappen würde, dann wäre sie vollkommen am Arsch. Ihr Master würde sich sicherlich eine angemessene Strafe finden. Seufzend drückte sie sich dann vom Baum weg, an dem sie sich vor kurzem gelehnt hatte. "Dann wollen wir mal beginnen", sagte sie ernst und sprang auf den Transportwagen. "Seid ihr bereit?", fragte sie die 7 Leute vor mir. Sie nickten. "Gut. Ihr beide..", sie deutete auf eine Frau und einen Mann, ".. steigt ein und wartet auf meine Befehle." Die beiden nickten und stiegen ein. Sie waren nur Illusionen, weswegen sie auch nicht höfflich sein musste. Als die beiden eingestiegen waren und sich gesetzt hatte, drehte Akira sich zu den 5 anderen um. "Ihr wisst was zutun ist. Wartet, bis wir nahe genug an der Gilde sind, dann greift an", wiederholte sie sich schon zum 3 mal. "Du musst es uns nicht tausend mal sagen, Akira. Wir haben es beim ersten mal verstanden", sagte Akuno leicht genervt. Akira verdrehte die Augen und setzte sich dann in den Wagen. Sie sah zum Fahrer, nickte einmal und schon setzte sich der Wagen in Bewegung und kurz sah ich aus dem Fenster. Es würde nur eine 10 Minütige Fahrt bei diesem Tempo sein, weswegen sich Akira zurück lehnte und für einen Moment die Augen schloss. 'Bleib ruhig. Es wird schon alles klappen', versuchte sie sich selbst zu beruhigen, was auch nach ner Zeit klappte. Als sie wieder ihre Augen öffnete und aus dem Fenster sah, erblickte sie schon von weitem die Gilde. "Wir sind gleich da.. Macht euch bereit", sagte sie zu den beiden, die gegenüber von ihr saßen. Sie nickten wie zwei Roboter und starrten einfach nur Akira an. 'Beim nächsten mal bitte ich den Master, einpaar etwas lebendigere Illusionen zu erschaffen..', als aufeinmal etwas auf den Wagen sprang und dieser dann begann zu wackeln, sah sie kurz hinauf. Ein kurzes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Kurz sah sie aus dem Fenster. Nah genug waren sie ja schon, also sollte gleich die erste Explosion folgen. Gleich daraufhin hörte sie Gemurmel auf dem Wagen, als würde jemand einen Spruch sagen und eher sie sich versah, explodierte der Wagen. Akira wurde mehrere Meter weggeschleudert und landete unsanft auf dem Boden. Sie konnte sich ein Knurren nicht unterdrücken. 'Wenn sie es übertreiben dann..', sie wurde unterbrochen, als ein Schrei zuhören war. Sie richtete ihren Blick auf und sah nach vorne. Sai machte sich grad an 'ihre Mutter' ran. Er packte sie an den Haaren und zog sie hoch. Er war perfekt in seiner Rolle, musste sie zugeben. Jedoch störte sie etwas an diesem Bild. Erinnerung von damals kamen ihr wieder in den Sinn. Sie biss die Zähne zusammen und Wut stieg in ihr auf. 'Ich hatte geschworen, dass es nie wieder dazu kommen würde..', sie schloss die Augen und stand langsam auf. Als sie nach ihren Schlüsseln greifen wollte, riss sie die Augen auf. Ihre Schlüssel! Ihr Blick wanderte zu ihren Gurt, wo ihre Schlüssel hängen sollten, jedoch da waren sie nicht. Sie musste diese bei der Explosion verloren haben. "So war das nicht geplant", murmelte sie. Da kam noch eine Explosion auf. Sie sah in die Richtung, von wo sie kam. 'Ihr Vater' wurde grad von Mel und Rave angegriffen. Akuno und Sen hielten sich für den Anfang heraus. 'In diesem Moment sollten eigentlich-', ihr Gedanke wurde unterbrochen, als sie hastige Schritte in der Entfernung hörte. Sie drehte ihren Kopf zur Seite und erkannte die Mitglieder von Fairy Tail. Also sind sie in die Falle getappt. Ich drehte meinen Kopf in die Richtung wo Sai, Mel und Rave standen und gab das Signal. Sie nickten knapp und setzte ihre Magie ein. Sai murmelte etwas von sich hin und eine dunkle Aura umhüllte ihn. Wie es aussah, griff diese Aura 'ihre Mutter' an, welche qualvoll aufschrie. Mel und Rave griffen abwechselnd 'ihren Vater' an, welcher Blut spuckend schon auf dem Boden kauerte. Nun war sie an der Reihe. Akuno und Sen sollten sie jeden Moment angreifen. Sie sah sich um, tat einen auf verzweifelt und sackte zu Boden. 'Ich muss in meiner Rolle bleiben', wiederholte sie mehrmals in ihrem Kopf. "Mutter! Vater!", schrie sie hysterisch. Sie blinzelte mehrmals, zwang sich Tränen zu bekommen und ihre Augen brannten. In dem Moment tauchten zwei große Schatten vor ihr auf. Sie musste nicht mal aufsehen, um zu wissen, dass es Akuno und Sen waren. Einer der beiden packte sie am Hals und zog sie so hoch, sodass sie über den Boden schwebte. Als sie leicht ihren Kopf hob, sah sie in die Augen von Akuno. "Entschuldige im Vorraus", sagte er grinsend, boxte ihr dann mit voller Wucht in die Magengrube, worauf sie stöhnend ihren Bauch umfasste. Er ließ sie auf den Boden fallen und schwarze Flammen entstanden an seinen Händen. "Erlaubst du mir?", fragte er Sen, welcher nickte und einen Schritt nach hinten ging. Abwartend sah sie ihn an. Sie wusste genau, welche Attacke er einsetzten würde, könnte sich verteidigen, tat es aber nicht. Er beugte sich über sie und rammte ihr wieder seine Faust in die Magengrube. Schmerzhaft verzerrte sie ihr Gesicht. Sie konnte genau spüren, wie sich die Flammen langsam aber qualvoll in ihre Haut fraßen und sich über ihren Körper ausbreitete. Einen Schrei konnte sie nicht mehr unterdrücken, sah für einen Moment nur noch schwarz, hatte sich aber dann unter Kontrolle, presse die Augen fest zusammen und kickte dann Akuna mit einem festen Kick von sich. "Du gehst zu weit", zischte sie. Als sie aufstehen wollte, trat Sen ihr ins Gesicht. "Bleib liegen, dass sieht glaubwürdiger aus", sagte er frech. Als Akira ein Kommentar abgeben wollte, ertönte hinter ihr ein Schrei und gleich daraufhin wurde Sen von eine Welle von Flammen weggeschleudert. Als ich meinen Kopf in die Richtung drehte, erkannte ich einen rosa haarigen Jungen, der mit einer wütenden Miene dastand. Hinter ihm standen 7 andere Menschen, die sich darauf gefasst machten, einen Kampf zu beginnen.
