Glück ist in der Seele zu Hause von RedViolett ================================================================================ Kapitel 21: Glück 21 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 21 Stumm trugen uns unsere Beine fort, über helles Weiß der Fließen und auf den kahlen Flur hinaus, welcher in der ruhenden Dunkelheit der Nacht lag. Stumm und leise in den verzweigten Ästen meines zu Hauses und nichts als trübe Schatten warf. Eisig zog der Regen über uns hinweg, prasselte all seinen Zorn und innere Wut hinaus, doch fand sie keinen Anklang. Fand keinen Halt in der brennenden Schwärze, welche uns zu umgeben schien und beiläufig sah ich aus dem Fenster. Sah den vielen vereinzelt tanzenden Lichter entgegen, während ich mit dem Saiyajin im Schlepptau in Richtung Bad lief.  Die Zeit hatte sich als wertvoller Verbündeter entpuppt und mit den trüben Stunden voller Bangen und blinder Angst, hatte ich gelernt, einen kleinen Notfallbereich in dem geräumigen Raum einzurichten. Es war nicht viel und nur kläglich mit Verbandsmaterial und heilender Tinktur bestückt, doch für das, was ich mit Vegeta vorhatte musste es ausreichen.  Das musste es einfach und während ich mir die vor Dreck und Blut erstarrten Fetzen des Saiyajin no Oujis betrachtete, lag mein Blick ruhig auf ihm. Meine stummen Tränen von vorhin waren vergessen. Meine schreienden Gefühle in die dunkelsten Tiefen meines Inneren verschlossen. Verbannt auf ewig und nicht wissend, wann sie jemals wieder das Tageslicht sehen würden, aus Angst unangenehme Fragen zu wecken. Fragen, die mich nicht so schnell loslassen konnten und schmerzten, an sie zu denken. Eine Wahrheit verbergend, obwohl sie schon längst das Licht dieser Welt erblickt hatte. Mein Nebenmann war verstummt und sah gar verträumt aus dem Fenster. Ich hatte nicht ein Mal gemerkt, wie Vegeta gestoppt hatte und nun seinerseits die schimmernden Farben der hell erleuchteten Stadt bewunderte. Beinahe lag schon so etwas wie Melancholie in seinen dunkelbraunen Opalen und verdutzt sah ich auf, nahm seine Hand fester in meine und trat näher auf ihn zu. Hatte er etwa Etwas entdeckt, was ihn an seine Heimat erinnerte? Seine richtige Heimat?!? Kurzweilig erinnerte ich mich zurück. Ja, das ergab Sinn, weder noch war es nicht ein Mal so abwegig. Schon ein Mal hatte ich Vegeta dabei erwischt, wie er gedankenverloren in die belebte Nacht der Stadt geblickt hatte und seine Sinne schweifen ließ. Seine Gefühle, alle Erinnerungen.... ja gar seine ganzen Emotionen, die so selten waren und dennoch, wenn vorhanden, solch ein Ausmaß an bedingungsloser Sympathie auslösen konnten. Und weit aus ...mehr. Viel mehr. Abermals verstärkte ich den Druck auf seine Hand, nicht zu arg um ihm wehzutun und überrascht sah mich der Saiyajin an. Er schien wohl nicht bemerkt zu haben, dass er gestoppt hatte und fuhr sich entschuldigend durch das wirre Haar. Ich konnte nicht anders als lächeln, als mein stummer Gast zur Seite sah und meinem gar fürsorglichen Blick auswich.  Doch beließ er seine Hand in meiner, was von großem Vertrauen zeugte und ließ sich erneut führen. Duldete, dass ein fremdes Wesen ihm nahe sein durfte und als mich meine Beine weiter trugen, über das helle Gestein des Bodens, huschte wieder ein gar liebliches Lächeln über meine Züge. Ab wann hatte ich Vegetas vollkommenes Vertrauen gewonnen? Ab wann hatte ich blinde Schranken überwunden und war in eine Welt getreten, die ich nicht deuten konnte aber um jeden Preis verstehen wollte?!? Ich wusste es nicht, doch hatte es im Laufe des Tages, im Wandel der Zeit, mehr und mehr an Bedeutung gewonnen. Stetig fortlebend und auf ewig ganz und nur die Zeit würde wissen, wann es enden würde. ~*~ Leise schloss ich die Türen hinter uns und trat in das kleine aber dennoch geräumige Bad ein. Dicht gefolgt von dem Saiyajin und als ich erneut an die Wanne trat um sie mit wärmendem Wasser zu befüllen, merkte ich nicht, wie Vegeta in der Mitte des Raumes zum Stehen kam. Unsicher und gar ängstlich eingeschüchtert. Verträumt lauschte ich dem sanften Plätschern des wärmenden Nasses, nicht bemerkend, wie sich mein stummer Begleiter mehr und mehr zurück zog.  Ein Bad war genau das Richtige, was er jetzt brauchte. Ein weiteres Mal die wohltuende Wärme spürend, welche all das Leid von seinem Körper waschen konnte.  Und all die Qualen, die er erlitten hatte. Langsam drehte ich mich zu Vegeta um und sah ihn an. Lange, unergründlich und tief. Ich sah ein Wesen, welches geschlagen worden war. Getreten mit Füßen und sich eigene Fehler, gar endlose Grenzen eingestehen musste. Und dennoch brannte er lichterloh. Brannte in einem nie endenden Feuer aus Leidenschaft und purer Willensstärke. Selbst wenn der sonst so stolze Saiyajin no Ouji dies momentan nicht sah, sich gar Fehl am Platz fühlte und nicht wusste wohin mit sich. Wo er hin gehörte. Irgendwann würde er es wissen.  Irgendwann, ganz sicher. Es würde eine Zeit kommen, in der er die immense Stärke seines wahren Wesens erkennen und ihr gerecht werden würde und bis dahin....würde ich an seiner Seite sein. Selbst wenn er es nicht akzeptieren konnte oder gar wollte. Ich würde immer bei ihm sein, selbst wenn dies bedeuten sollte, dass ich den Saiyajin nur aus der Ferne betrachten konnte, um ihm doch nahe zu sein. Selbst wenn dies bedeuten sollte, dass ich leiden musste. Stumm, trauernd und auf ewig. Doch Schluss mit all dem Wehklagen. Schluss mit all dem inneren Leid, was mir nur mehr und mehr Verwirrung brachte. Ich hatte etwas zu erledigen. Aufmunternd und meine wahren Gefühle versteckend trat ich erneut auf Vegeta zu und legte ihm sachte eine Hand auf die Seine. „Wenn du fertig bist, würde ich mich gerne um deine Wunden kümmern.“ Skeptisch zog der Saiyajin eine Augenbraue in die Höhe und sah mich überrascht an. Ich lachte auf, als ich seinen fragenden Blick erkannt hatte und strich ihm langsam die Handschuhe von den Händen. „Es dauert auch nicht lange. Aber wenn wir nichts tun, kann es sich entzünden und das...will ich...dir nicht antun.“ Ich hatte nicht mehr die Kraft meinen letzten Worten mehr Nachdruck zu verleihen und somit verschwanden sie in meiner kläglichen Unsicherheit. Versteckte sich hinter einer brüchigen Stimme, welche nicht nach meiner eigenen klang. Vielleicht war es dämlich. Vielleicht ja sogar einfach nur kindisch, aber was sollte ich machen? Viel zu lange hatte ich meine wahren Gefühle für dieses eine Wesen verborgen. Viel zu lange nicht das unausweichliche akzeptiert, als das was es war. Wieso...durfte ich es dann nicht zulassen?!? War es denn so verboten? War ich denn so falsch?!? Abermals bebte mein Körper und hastig senkte ich den Blick, aus Angst er würde meine Tränen erneut sehen. War es so falsch mehr als nur reine Sympathie für eine zerstörte Seele zu entwickeln, welche eigentlich nur nach Hilfe schrie? Auch wenn sie in vergangenen Tagen falsche Pfade eingeschlagen und nicht die richtigen Entscheidungen getroffen hatte? Und im Grunde nur einsam war. „Ich will nicht... dass du...“ Doch wieder brach ich ab und sah erneut zur Seite. Konnte keine Worte finden, für das was ich in meinem Innersten fühlte. Nichts konnte das Eine beschreiben, was der Saiyajin in mir auslöste und mich doch so gleich aus der Fassung brachte. Ich wollte mich umdrehen, wollte gehen, da die ganze Situation mehr und mehr zu entgleisen drohte und in eisiger Stille versank, als sich plötzlich zwei Hände an meine Wangen legten und ich erschrocken aufblickte. Direkt in dunkelbraune Opale, welche mich aus einem unergründlichen Blick musterten.  Tief und durchdringend lag Vegetas Blick auf mir, doch konnte ich mich nicht rühren. Konnte mich nicht entsagen der alles fesselnden Kraft, welche mich im Hier und Jetzt gefangen hielten.  Er war so nah, dass ich erneut seinen Herzschlag hören konnte. Die wohltuende Wärme seines Körpers nun so wahrhaft vor mir brennend, dass sie mir erneut die Gänsehaut auf die Arme trieb und ich ein weiteres Mal erzitterte. Doch nicht vor Furcht.... Unendlich versanken meine blauen Opale in den Spiegeln seiner Seele, welche mich schon von Anfang an gefesselt hatten und mich nicht mehr loslassen konnten. Niemals wieder... Ich hielt den Atem an, als der Saiyajin mich näher an sich zog und schloss die Augen. Schloss langsam meine Lider, aus Angst sie würden mir nur neue Lügen zeigen und gab mich ihm nun völlig hin. Schenkte ihm all mein Vertrauen, so wie er mir seines entgegen brachte und abermals konnte ich Vegetas Nähe spüren. Dicht gefolgt von seinem Herzschlag, welcher unaufhörlich fortlebte und der Saiyajin in einer langsamen Handbewegung mein blaues Haar zur Seite strich. So zaghaft und gar federleicht, aus Angst er könnte mich zerbrechen. Und die Zeit schien endlos. Immer noch lagen die Finger des Saiyajins an meinen Wangen und betteten mein Gesicht in einer gar lieblichen Geste auf seine Hände. Hielt mich schützend umschlossen, zog mich näher an sich heran und dennoch wagte ich es nicht, die Augen zu öffnen. Doch dann geschah es. So plötzlich und unerwartet, dass ich nicht damit gerechnet hatte und es mir mit einem Mal, alle Kräfte raubte. Auf ewig brennend. Auf ewig festhaltend in meiner Erinnerung, die ich niemals würde vergessen könnend. Es glich einem Hauch und dennoch war es mehr. Viel mehr und abermals durchzog ein gleißendes Zittern meinen Körper, als mir mein stummer Gast einen flüchtigen Kuss auf die Stirn setzte.  Es war ein Hauch von Nichts und dennoch so bedeutend, dass es mir mit einem Mal die Welt entriss. Und alles in lodernde Farben tauchte. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, pochte gar schmerzend und dennoch war es ein wohltuendes Gefühl. Dennoch breitete sich Wärme in mir aus und geschockt schluckte ich den trockenen Kloß in meinem Hals hinunter, versuchte mein Zittern zu verbergen, als sich Vegeta mit einem Mal zurück zog nur um seine Stirn an meine zu betten. Und ich hielt den Atem an. Schwach verließen zaghafte Worte seine Lippen und ich hatte Mühe ihnen zu folgen. Es waren Worte, die ich nicht verstand und dennoch wusste ich, dass die Bedeutung derer, groß war. Die Zeit schien still zu stehen, schien in Unendlichkeit zu versinken, doch spürte ich sie nicht. Stumm zog das Prasseln des Regens über uns hinweg und der dichte Dunst des Wassers tauchte alles in einen nebligen Schleier. Einen Schleier des Vergessens, doch wollte ich es nicht. Wollte nicht vergessen, doch langsam löste sich der Saiyajin von mir und entließ mich seiner haltenden Wärme. Entließ mich aus einem Griff, welcher Geborgenheit versprach und sehnsüchtig öffnete ich die Augen. Und sah nur ihn. Lange sah ich meinem Gegenüber in die Augen, in dunkelbraune Opale, welche völlig rein, wahrhaftig und aufrichtig in die meinen blickten. Sah nichts als Ehrlichkeit in einem suchendem Blick, welcher doch nur auf Vergebung hoffte. Aufrichtig die Gefühle ihres Besitzers zeigten und noch etwas...anderes. Weit aus mehr und abermals dachte ich an Vegetas Worte zurück, als sich meine Hände zittrig ineinander verkrampften und ich dennoch den Blick nicht von ihm nehmen konnte. Nicht den Blick abwenden konnte von jenem Wesen, welches mir mehr denn je wichtig geworden war und abermals hörte ich Vegetas zaghaftes Flüstern in meinem Geist. Hörte seine Stimme, die mir abermals die Gänsehaut auf die Arme trieb und meinen Körper angenehm erbeben ließ. Wie ein Hauch... ...von Wind. Bravth´than káh. Verwundert sah ich in die Augen des Saiyajins, sah in seine tief versteckten Züge und erkannte mit einem Mal, die ganze Wahrheit. Verstand nun aufrichtig und ehrlich die ganze Aktion seiner Geste und dessen Bedeutung, welche sie mit sich trug und taumelte erschrocken einige Schritte zurück. Doch war es nicht der blinde Schock, welcher mich so handeln ließ. Bei weitem nicht. Vielmehr war es eine Angst, weder noch eine vage Vermutung. Eher eine Ahnung, mit der ich nicht gerechnet hatte und den Saiyajin vor mir in ein ganz anderes Licht rückte. „Ich... werde dann mal... deine Sachen holen.“ Nervös strich ich mir durch das wirre blaue Haar und schob mich kurzerhand zwischen meinem Gegenüber hindurch, in Richtung Tür. Ich konnte mich nicht noch einmal umdrehen um Vegeta in die Augen sehen zu können. Zu sehr getrieben von Angst. Vor der reinen Wahrheit, die ich in seinen dunkelbraunen Seen gefunden hatte. Geschockt von einem Wesenszug, den ich so von ihm nicht kannte. Jedenfalls nicht so deutlich und zaghaft huschte ein kleines Lächeln über meine Lippen, als ich das Brennen in Vegetas Opalen Richtig gedeutet hatte. Als ich seinen stummes Flehen erkannte und die schwach genuschelten Worte des Saiyajins richtig deuten konnte. Auch wenn es nur ein Flüstern war, so hatte sein ehrlicher Blick ihn dennoch verraten. Seine Geste, die mir so fremd und zugleich doch so vertraut war und weit aus mehr als eine tiefere Bedeutung mit sich trug. Eine Bedeutung, welche hier auf der Erde nichts Seltenes war, doch geriet sie mehr und mehr in Vergessenheit. Es war ein Dankeschön. ~*~ Zitternd presste ich die schwarze Kleidung des Saiyajins an meinen Körper und sah auf die Türe, welche nun so drohend vor mir lag. Es war lachhaft... Einfach nur lachhaft. Nervös strich ich mir abermals durch das Haar und lachte bitter. Der Eintritt durch diese morschen Türen, zuvor so einfach gewesen, war nun so unendlich schwer geworden und abermals seufzte ich gequält auf und stieß die angehaltene Luft aus meinen Lungen. Vage, gar federleicht spürte ich erneut Vegetas schwachen Kuss auf meiner Haut, welcher laut dem Brauch seines Volkes, etwas Alltägliches gewesen sein musste, um jemandem seinen Dank auszusprechen.  Doch für mich.... Für mich lag die Schwere dieser Bedeutung eisern fest auf meinen Schultern und warf meine Gefühlswelt in ein neues Chaos. Ein Chaos getrieben aus Sehnsucht, Liebe und dennoch unendlichem Zweifel. Erneut zog sich die Stille durch die weiten Flure meines Zu Hauses und nur alleinig der kalte Regen, welcher immer noch drohend gegen die Fensterscheibe schlug, war der einzige Zeuge meines stummen Flehens. Meiner quälenden Verwirrung, die einfach nicht weichen wollte und abermals verließ ein schwaches Seufzten meine Lippen. Doch was nützte all das Warten? Ich konnte ihm nur entgegen treten...  Musste mich der Wahrheit stellen, um mir meine wahren Gefühle einzustehen. Und alles was daraus noch folgen sollte. Zitternd nahm ich die Klinke in die Hand und trat ein. Sofort umfing mich der helle Dunst des Nebels und leise schloss ich die Türen hinter mir. Die wohltuende Wärme umfing meinen Körper und unsicher schritt ich zum Fenster, öffnete dieses um die wallende Wärme hinaus zu lassen und drehte mich dann langsam um. Suchend den Blick auf jene Person gerichtet, die ich doch nur in den tiefsten Weiten meines Herzens wohlbehütet wissen wollte und fand ihn. Vegeta saß auf dem Rand der Wanne, ließ die Arme schwach auf seinen Knien ruhen und sah zur Seite. Er trug nichts weiter als eine schwarze Boxershorts, die meine Mutter beiläufig in einem Laden gefunden hatte und hielt den Blick weiterhin abgewandt, auf den Boden gerichtet. Sein Haar war noch nass, hing ihm wild in die Stirn und ich konnte ein liebliches Lächeln nicht mehr unterdrücken, als ich ihn so sah. So verloren und dennoch... „Gut, du bist fertig.“ Erschrocken richteten sich dunkelbraune Opale auf mich und abermals konnte ich ein leises Lachen nicht mehr unterdrücken. Mir war nie aufgefallen, wie sehr ich ihn aus der Reserve lockte und war wahrlich die Einzige, die dem Saiyajin no Ouji so nahe kommen konnte, ohne die Konsequenzen davontragen zu müssen. Ich war wahrlich die Einzige, die er zuließ. War das einzige Wesen, das er duldete und wieder erfüllte mich mein Herz mit gleißende Wärme. Und mit so viel... Liebe. Lächelnd kniete ich mich zu dem Saiyajin hinunter und legte seine schwarze Kleidung auf einen Schemel ab. Prüfend glitt meine blauen Opale über seinen Körper, erkannte die zahlreichen Blessuren und Wunden, die er in seiner blinden Rage davon getragen hatte und dann, letztendlich, in sein Gesicht.  Sah Vegetas fragenden Züge, welche mehr und mehr der wallenden Scham wichen und nun konnte ich nicht anders, konnte mich wirklich nicht mehr halten und wuschelte dem Saiyajin lachend durch das wirre Haar. Ich hörte seine Proteste, hörte sein tiefes Knurren, welches nicht enden wollte und einem tiefen Raunen wich, was sich letzten Endes, als saiyanischer Fluch entpuppte. Doch hielt er stand, hielt still der ganzen Prozedur und sah mich einfach nur schmollend an. Sein Blick lag brennend auf dem meinen. Sagte soviel aus wie: Bist du jetzt endlich fertig? und abermals konnte ich ein liebevolles Lächeln nicht mehr unterdrücken und ließ es frei. Ließ es hinaus in eine Welt, in der es vielleicht kein Wiedergeben gab, gar vielleicht kein Wiedersehen, doch war es mir egal geworden. „ Du schaffst es auch immer wieder, dich in Schwierigkeiten zu bringen, oder?“ Spielerisch stupste ich dem Saiyajin in die Seite, doch dieser zuckte nur zusammen, verzog aber keinen Mundwinkel. Ich schüttelte abermals lachend den Kopf, als sein stummer Blick weiterhin auf mir lag und griff dann neben mich, um das Verbandsmaterial zu holen. Vielleicht war es nicht gerade ratsam neue Wunden zu wecken, die nur abermals das Geschehene des heutigen Nachmittages schilderten, gar wecken sollten, doch war Vegetas blinde Rage verflogen. Sein ganzer Hass galt nicht mir, das konnte ich spüren und langsam machte ich mich an das Werk, seine zahlreichen Wunden zu säubern. Ich fing mit einer tiefen Schramme seines linken Unterarmes an, nahe der länglichen Narbe, welche sich von seiner Elle bis zum Unterarm zog und die ich schon ein Mal an ihm entdeckt hatte. Langsam entfernte ich Ruß und Dreck aus der klaffenden Wunde und säuberte altes getrocknetes Blut. Mehrere Male zuckte Vegeta zusammen, hielt aber dennoch stand. Ruhend bettete ich ein silbriges Pflaster auf die grobe Wunde, doch konnte ich meinen Blick nicht abwenden, von all dem alten Schmerz und bestehendem Leid, welches auf dem Körper des Saiyajins für ewig thronte. Verträumt, gar völlig in Gedanken strich ich über die narbige lange Linie, strich federleicht über erhobene Haut und merkte nicht, wie mein Gegenüber erschrocken zusammenzuckte. Doch dann geschah etwas, mit dem ich nicht gerechnet hatte. „Eine Bestrafung von Freezer, für einen Fehler, den er eigentlich gar nicht hatte sehen sollen und es aber dennoch... tat.“ Geschockt hob ich meinen Blick und sah in ein schmerzerfülltes Gesicht.  Vegetas Stimme war belegt mit etwas, was nahender Traurigkeit glich, doch konnte ich es nicht weiter deuten, da er den Kopf abermals senkte und zur Seite sah. „Ich...schenkte zwei Bewohnern eines Planeten, den wir überfielen, das Leben. Schenkte ihnen die eine Chance, die mir verwehrt blieb. Und dennoch... war es nicht ausreichend gewesen und nur von kurzer Dauer, als Freezer mein Vergehen beobachten ließ.“ Erneut brach seine Stimme und unweigerlich war all der Hass aus ihr zu hören. All das Leid, welches er an jenem Tag seiner Vergangenheit mit sich trug und... Alle Trauer. Von diesem einen Zeitpunkt an für immer. Und auf ewig. „An jenem Tag, tötete ich Mutter und Kind auf den Befehl meines Peinigers und dennoch wurde mein gehorsames Verhalten mit Schmerzen bestraft.“ Schuldbewusst schlossen sich dunkelbraune Opale und sofort spürte ich das zaghafte Beben, welches sich durch Vegetas Körper zog. Erneut wallte seine tief belegte Stimme von den Wänden wieder und ich konnte nicht verhindern, dass sich ein gleißender Schauer meinen Körper hinunter zog, als er weitersprach. „Bestraft mit tiefer Schande und...“ Gequält schloss ich die Augen, als mein Gegenüber weitersprach und das verräterische Brechen seiner Stimme ein weiteres Mal zu hören war. Ich schüttelte unmerklich den Kopf, als ich das nun gesprochene Wort einfach nicht wahrhaben wollte, doch hatte es schon längst die Lippen des Saiyajins verlassen und mich erneut in tiefe Traurigkeit stürzte. „...Schuld.“ Dumpf sah ich auf meine Hände, welche die des Saiyajins fest umschlossen hielt und lauschte der Stille. Lauschte dem immer wieder fallendem Regen, welcher einfach nicht weichen wollte. Hörte das wirre Atmen des Saiyajins, als ihn die Gefühle und Emotionen nun völlig zu übermannen schienen und spürte, wie..... Zaghaft fiel etwas Kühles auf meinen Handrücken hinab und zitternd sah ich auf. Erwartend in dunkle Augenpaare zu blicken, doch lag Vegetas Gesicht weiterhin in tiefen Schatten. Wild hingen ihm die nassen Haare in die Stirn und ließen kein Erahnen zu. Ließen mich nicht wissen, wie es wirklich um mein Gegenüber stand, doch war das leichte Zittern seines Körpers eigentlich Beweis genug. Monoton senkte ich den Blick, konnte dem traurigen Bild vor mir nicht mehr Stand halten und sah erschrocken auf die einzelne Träne, welche sich langsam nach unten zog. Der Schwerkraft nachgab, sich über hitzige Haut zu ziehen schien und letztendlich zu Boden fiel. Kalt, gar schwerelos und weitere stumme Zwillinge folgten ihr. Vegetas Leid war so heftig, so ehrlich und wahrhaftig mit anzusehen, dass es unerträglich wurde und zitternd legte ich meine Hand erneut auf bebende Haut. Strich beruhigend über seine linke Hand, welche immer noch in meinem Griff ruhte und wusste nicht, wohin mit mir. Wusste nicht was zu tun war, was ich unternehmen konnte um dem Saiyajin die Trauer zu nehmen, die ihn befallen hatte.  All die schlechte Erinnerung, die er mit sich trug. Und all die Schuld, die nicht weichen wollte. Niemals. „Und so jemandem wie mir, zollst du Respekt?“ Es war viel mehr ein schwach gerauntes Flüstern und dennoch kam es so harsch über bebende Lippen, dass ich es trotzdem gehört hatte. Verblüfft sah ich auf, in das strenge Gesicht des Saiyajin no Oujis, welches nicht mir zugewandt, aber in weite Ferne gerichtet war. Vegetas sonst so kühle Opale zitterten vor Wut, doch war sie nicht auf mich gerichtet – sondern auf sich selbst. „So jemanden wie mich duldest du in deinem Haus? Deinem Heim?!?“ Gar in völligem Unbegreifen verließen diese Worte abermals spröde Lippen und mit einer hastigen Handbewegung riss sich Vegeta aus meinem beschützende Griff, nur um sich an dem Rand der Wanne festzukrallen. Halt suchend, sich an irgend etwas klammernd, doch war die alles zerstörende Rage zu stark. Die immer wieder kehrende Schuld zu groß und mit einem heftigen Beben, welches immer mehr und mehr an Größe gewann, fraßen sich die ersten Risse durch hellen Marmorstein. „Hilfst ihm und gibst ihm Obdach obwohl du weißt, dass er ein Mörder ist ?!?“ Nun war sein Blick auf mich gerichtet und sofort wich ich zurück, als ich die Kälte in eisigen Opalen erkannt hatte. All den Zweifel und ganzen Hass, den er all die Jahre mit sich trug. Und sich diesem nicht entsagen konnte. Immer noch bebte die Erde und das wirre Klirren zersprungen Glases trieb mir abermals einen gleißenden Schauer den Rücken hinunter. Doch erschütterte mich sein blinder Ausbruch keineswegs mit Angst. Nervös schluckte ich den trockenen Kloß in meinem Hals hinunter und legte dem Saiyajin erneut eine Hand auf die Seine. Strich beruhigende Kreise und das Beben würde schwächer. Mit einem Mal das heftige Zittern weniger und war bald nichts mehr weiter als eine schwache Erinnerung. Nur alleinig das Klirren des Glases blieb. „Das bist du nicht.“ Ehrlich sah ich Vegeta in die Augen, suchte irgendeine Art von Erkennen in seinem strengen Blick, welche doch so gleich, solch einen großen Schmerz ausstrahlten, doch fand ich nichts. Gar nichts und erschrocken fuhr ich zusammen, als sich dunkelbraune Opale mit einem Mal schlossen und sich ein eisiges Lachen durch die Stille zog. „Ach ja? Bist du dir da so sicher?!?“ Bitter lachte der Saiyjain abermals auf und sah mir erneut in die Augen. Hielt standhaft seine bernsteinfarbenen Opale auf mich gerichtet. Kühl und dennoch ehrlich und verzweifelt versuchte ich seinen strengen Blick zu erwidern, welcher tief in mein Innerstes sah, doch konnte ich nicht. Stattdessen senkte ich den Blick, richtete ihn erneut auf meine Hand, welche seine abermals in einer helfenden Berührung gefangen hielt. Nur um Sicherheit zu geben. „So bist du nicht, Vegeta.“ Flehend sah ich auf, direkt in sein Gesicht, doch ließ mich die kalte Härte erneut zurückschrecken. Wieso dachte er so schlecht über sich? Er hatte damals nicht anders handeln können. Hatte keinen anderen Weg gesehen, um seine eigene Haut zu retten. Ich schluckte nervös, als mich ein einzelner Gedanke fesselte und in das grausame Hier und Jetzt zurück holte. Mich zurück warf in eine Gegenwart, die weit aus mehr als grausam war, doch leider der bitteren Wahrheit entsprach. Nichts weiter als die Realität zeigend, so sehr man sich auch etwas anderes wünschte. Wie weit konnte man gehen, wie weit durfte man Grenzen überschreiten, um sein eigenes Überleben zu schützen?!? Ich fand keine Antwort. „So bist du nicht. Das weiß ich ganz genau.“ Wieder hallte ein eisiges Lachen von den Wänden wieder und belustigt schüttelte der Saiyajin den Kopf.  Ich wusste selbst dass es lächerlich klang, doch war es nur das, was ich fühlte. Entsprach nichts weiter als der reinen Wahrheit, doch abermals wurde mein stummes Flehen, ja gar mein ganzes Verständnis zurück gewiesen und stieß auf kaltes, ewiges Eis. Zum Stillstand verurteilt. „Du weißt nichts über mich.“ Eisig lagen sonst so wärmende Opale auf mir und ich schluckte nervös, als ich die ganze Kälte spüren konnte, mit welcher mich der Saiyajin zu strafen schien. Seinem ganzen Hass und all seiner Bitterkeit. Seinen Worten, die mir augenblicklich eine Gänsehaut auf die Arme trieben und die niemals wieder rückgängig gemacht werden konnten, als sie spröde, gar zittrige Lippen verlassen hatten.  „Gar nichts.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)