Glück ist in der Seele zu Hause von RedViolett ================================================================================ Kapitel 37: Glück 37 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 37 Langsam versickerte der Marshmellow in einer bräunlichen Brühe was sich eigentlich Kaffee schimpfte, die Betonung lag auf eigentlich und müde nahm ich die wärmende Tasse erneut in meine Hände. Meine kurze Nacht war früher vorbei gewesen als von mir geplant und das hier, wieder ein hoffender Blick auf das Gebräu in meinen Händen, welcher schon bald darauf aber purer Ernüchterung wich, war schätzungsweise der dritte Anlauf um meinen eingeschlafenen Geist wach zu bekommen. Lange war ich wach gelegen, zu mitgenommen von jenem Geschehenen, was mich nach Beendigung seines Seins, einfach nicht losgelassen hatte. Vegeta war nicht wiedergekehrt (hatte ich denn je etwas anderes erwartet?) und zu oft hatte ich mich in meinem Bett von einer auf die andere Seite gewälzt. Spürte immer noch seine Wärme, mit welcher der Saiyajin meiner kalten Behausung ein zweites Dasein schenkte und fühlte seine Nähe. Eine Nähe, die mir nun mehr und mehr verborgen blieb, denn wieder war mit der Saiyajin entflohen. So einfach durch meine Finger geglitten, dass ich es nicht hatte aufhalten können und ich mich die ganze Nacht gefragt hatte, wo er war. Was er gerade tat... und... Ob es ihm gut ginge – wieder Mal die gleichen sorgenvollen Gedanken und irgendwann war ich dann doch, mit Kopfschmerzen wohlgemerkt, eingeschlafen. Nur um mit eben Jenen wieder zu erwachen und seufzend gesellte sich zu meinem Kaffee eine zweite Tablette Aspirin dazu. Ebenso ein hilfloser Versuch meine Pein der gestrigen Nacht im Keim zu ersticken, doch das dumpfe Dröhnen meines Hinterkopfes verriet mir, dass weiße Pillen heute wohl nicht alleine helfen würden und ich, wohl oder übel, die Reuen meiner schlaflosen Nacht, einfach ertragen musste. So simpel sich das auch anhörte. Wieder stahl sich ein eher unfreiwilliges Seufzen über meine Lippen und missmutig sah ich aus dem Küchenfenster, der hellen Sonne entgegen, welche heute überraschenderweise von einem wolkenfreien Himmel thronte, aber dennoch zu schwach war, das Eis von den Dächern zu schmelzen. Die besinnliche Zeit rückte immer Nähe, doch in Anbetracht dessen, dass so einiges in meinem Leben schief zu laufen schien, stimmte mich weniger froh. Unbekannte Cyborgs wollten unsere Welt zerstören und Alles, was die Menschheit ausmachte, in eine endlose Dunkelheit ziehen. Meine Erfindung blieb auch auf Glatteis. Somit war der Award in weite Ferne gerückt und Ruhm sowie ein Treppchen in den obersten Hallen der Wissenschaft, blieb ungewiss erreichbar. Und zu allem Übel bereitete mir ein gewisser Saiyajin no Ouji mehr Sorge und Kummer, als er in Wahrheit aufbringen konnte... Nicht gerade tolle Aussichten auf ein glorreiches Fest und besinnlichen Zusammenseins unter Freunden. Wieder ein Seufzen, doch wurde er im Keim erstickt, als ich einen kräftigen Schluck aus meiner Tasse nahm und angewidert das Gesicht verzog. Wenn nicht ein Mal der Kaffee am Morgen schmeckte, dann konnte der Tag nur schief laufen. „Hallo Bulma!“ Erschrocken fuhr ich zusammen, als die mir neue Stimme ertönte und überrascht drehte ich mich um; mehr als erleichtert, dass mein bitteres Getränk meinen ersten Schock überstanden hatte und nicht verteilt auf dem Boden (und auf mir...) lag, nur um sich dann aber einem Zweiten zu stellen und rasch verflog meine anfängliche Freude noch ehe sie richtig fruchten konnte. Langsam verschwand das Lächeln auf meinen Zügen, als ich die vielen Prellungen und Schürfwunden auf der Haut meines besten Freundes sehen konnte und trat besorgt auf ihn zu. „Son-Kun...“, kam es schwach über meine Lippen, doch mein Gegenüber tat so, als wäre all sein Schmerz das mindeste Problem. Lächelnd trat er auf mich zu, nur um mich dann in die Arme zu nehmen. „Was...was hast du gemacht?“ Unsicher schälte ich mich aus seiner Begrüßung, zupfte an zerrissener Kleidung, doch brachte mein Gegenüber nur ein entschuldigendes Lachen über seine Lippen und fuhr sich dann kurz durch das pechschwarze Haar. „Nun sagen wir mal so, ich bin einer stummen Bitte nachgekommen.“, war seine Antwort, welcher auch sogleich ein vielsagenden Blick aus dem Fenster mit sich brachte und unsicher folgte ich seinen warmen Opalen. Zuerst verstand ich nicht, ganz und gar nicht, was mein bester Freund mit diesen umsichtigen Worten gemeint hatte, doch als mein Blick auf Vegeta fiel, welcher eben im unteren Garten zu laden schien und mit unter genauso gebeutelt aussah (sogar um Einiges mehr) wurde es mir langsam klar. „Du warst bei ihm?“, kam es ungläubig über meine Lippen, doch sah ich meinem Gegenüber nicht in die Augen, als ich ihm diese Frage stellte. Vielmehr blieb mein Blick weiterhin auf dem Saiyajin no Ouji haften, welcher mehr als erledigt aussah, sich kurz mit einer Hand durch das wirre Haar fuhr, nur um dann, im nächsten Atemzug, gleich im GR zu verschwinden. Gerade wollte Son-Goku meine Frage beantworten, als ich auch sogleich die Nächste stellte; zu gefangen von wilder Sorge, als mein Gegenüber auch nur ansatzweise aussprechen zu lassen. „Wo war er die ganze Nacht?“ Sorge beschlich meine Stimme, denn diese eine Frage hatte ich mir, mitunter die restliche Zeit andauernd gestellt und lachend schüttelte mein Gegenüber den Kopf. „Auf einer Felsklippe südöstlich und nicht weit von hier...“, Doch sofort legte sich ein entschuldigendes Lächeln auf die Lippen meines Jugendfreundes, als er meinen strengen Blick erkannt hatte. Ich war immerhin kein Saiyajin, der sich so einfach in die Lüfte werfen konnte, nur um eine Distanz über 1000 Meilen innerhalb von wenigen Sekunden zu überwinden – wenn man denn wollte. Ich war immer noch ein Mensch, vielleicht einer unter vielen, aber immerhin merkte ich, wenn man mich zum Narren hielt. „Tut mir leid, Bulma. Manchmal vergesse ich, dass du einfach nur ganz normal bist.“, kam es abermals lachend über Son-Gokus Lippen und trotzig verschränkte ich die Arme vor der Brust. „Danke, dass ich so gewöhnlich bin.“ Meine Stimme triefte nur so vor verstecktem Sarkasmus, gar Ironie und wieder traf mich ein entschuldigender Blick. „Noch so eine Antwort von dir, Saiyajin und deinen nächsten kaputten Fluggleiter kannst du selbst reparieren.“, kam es gespielt beleidigt über meine Lippen und schüttelte dann belustigt den Kopf, als mein Gegenüber kurz erschrocken zusammen zuckte, meinen kleinen Spaß aber zu verstehen schien. Diese Warnung hatte gesessen, hatte ordentlich gefruchtet und grinsend winkte ich ab, als ich abermals eine Entschuldigung von ihm hörte. So penibel war ich dann doch nicht, aber immerhin musste man, bei so mächtigen Freunden, seinen Status klar machen. Auch ein Mensch konnte so einiges bewirken – wenn er denn wollte, das hatte selbst der Saiyajin no Ouji einsehen müssen. Wieder huschten meine Gedanken zu eben Jenem und wieder sah ich unsicher auf meinen Vordermann. Alles schien darauf hinzudeuten, dass die Beiden gekämpft hatten. Ob Training oder doch bitterer Ernst war schwer zu sagen und dennoch tippte ich eher auf meine erste Eingebung. Vegeta schien zwar manchmal unberechenbar, aber brachte er seinem letzten Rassenmitglied dennoch ein kleines bisschen Rest an Respekt mit – wenn dieser auch widerstandslos unter all dem Hass des Versagens, verborgen blieb. Einst waren es Tausende gewesen und nun ...war nur noch einer übrig. Einer von so vielen und ich wollte nicht wissen, wie sich dieser Schmerz anfühlen musste.  „Ihr... habt trainiert?!?“, war meine nächste Frage, die auch sogleich meine Lippen verlassen hatte, nur um etwas Abwechslung in meine Gedanken zu bringen. Ich wollte, wenn möglich, all dieses Bedrückende was ich letzte Nacht erfahren musste, hinter mir lassen. Auch wenn es ein wichtiger Bestandteil eines Lebens war, es half nicht weiter, wenn man nach vorne blicken wollte und momentan war mein Geist viel zu sehr mit seinen Kopfschmerzen beschäftigt, als an irgend etwas anderes zu denken. Etwas was solche Wichtigkeit erforderte. Stumm nickte mein Gegenüber, nicht aber, ohne mir zeitgleich einen fragenden Blick zuzuwerfen. `Sieht man das denn nicht?´ , schienen mir dunkel Augenpaare mitzuteilen und wieder stahl sich ein schwaches Seufzen über meine Lippen. Für wahr, heute war es das Beste, wenn ich mich einfach in meinem Zimmer verschanzte und für den Rest des Tages dort bleiben würde. „Er hat nicht gefragt, falls du das meinst. Es hat sich einfach so ergeben.“, kam es trocken, viel zu vorsichtig von dem größeren Saiyajin und seine Worte ließen mich erneut stutzig werden. Es hat sich so ergeben. Bei Vegeta. Sich einfach so mal...ergeben.  Das konnte ich so nicht akzeptieren, denn ich kannte den sturen Saiyajin einst besser und wusste, dass er, wenn er auch manchmal beherrscht blieb, sehr schnell seinen Emotionen nachgeben konnte. Und das hatte er letzte Nacht wahrlich getan. „Lass mich raten. Du hast ihn blindlings überrascht und er hat dann den ersten Schlag ausgeführt?“ Ich wusste auch nicht, wieso ich diese Fragen stellte, was ihre Relevanz waren. Aber vielleicht nahm ich auch einfach nur an und dies sogar mit großer Gewissheit, dass durchaus mehr hinter diesem simplen Zusammentreffen stecken musste, als mich der größere Saiyajin glauben ließ.  Doch ein Kopfschütteln meines Gegenüber riss mich abermals aus den Fugen und nun konnte ich doch nicht anders als mich überrascht an die Theke zu lehnen.  Währenddessen herrschte im GR schon wieder ein reges Treiben und mehr als nur ein Mal war ein zorniges Donner zu hören. Dass er sich aber auch nie Ruhe gönnte. Doch wieder durfte ich meine Gedanken nicht beenden, als mich Son-Gokus Stimme abermals in die Gegenwart holte. „Eigentlich nicht. Wir haben... nur geredet. Zu Anfang.“ Wieder dieses Zögern, was mich innerlich aufhorchen ließ und forsch sah ich dem Saiyajin in die Augen. Hoffend, dass ich irgendwo eine Antwort auf sein Katz- und Maus Spiel finden konnte, doch herrschte nichts als Leere. Eine gut versteckte Tarnung Es schien fast so, als würde mein bester Freund irgendetwas vor mir verbergen und mürrisch zog ich die Augenbrauen zusammen, nahm erneut einen Schluck aus meiner Kaffeetasse und ließ mein Gegenüber nicht aus den Augen. Sie hatten geredet? Etwa.... über mich?!?  Das... das konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Oder... entsprach es doch nichts Weiter, als der  Wahrheit?!? ~*~ Ich weiß nicht, was mich eigentlich geritten hatte, doch noch zu Bulma zu gehen und sie zu begrüßen, denn eigentlich wollte ich Vegeta ja nur zurückbringen. Kurz war ich mehr als überrascht gewesen, als der Saiyajin no Ouji meine gut gemeinte Bitte nach langem Warten des Zögerns doch noch angenommen hatte. Vielleicht war er auch nur zu müde um den langen Heimweg anzutreten (sicherlich würde er das niemals zugeben, aber ich hatte seinen Blick gesehen), denn unser Kampf hatte es, ohne groß unverschämt angeben zu wollen, wirklich in sich gehabt. Solch einen befreiten Kampf hatte ich lange nicht mehr geführt und auch, wenn sein Ursprung eher aus reinem Zorn entstanden war, war es dennoch wert gewesen, ihn auszufechten. Doch nun hatte ich den Salat und sah mich meiner langjährigen besten Freundin gegenüber, die den Braten langsam zu riechen schien. Verdammter Mist. Wieso hatte ich mich nur auf eine Konversation darüber eingelassen? Wieso hatte ich nicht gleich die Flucht ergriffen? Vegeta einfach im Schatten des Hauses abliefern – Chi-Chis Ki spüren und schwupps – weg wäre ich gewesen. Alles wäre so leicht verlaufen, aber nein. Nichts da. Nur weil ich meinem Drang nachgeben musste sie zu sehen. Sie wenigstens ein mal zu grüßen, sonst hätte ich mir bei einem erneuten Treffen sicherlich eine Standpauke über gute Manieren anhören müssen. Es war ja klar gewesen, dass Bulma Fragen stellen würde. Eben solche Fragen, aus denen ich mich schwer wieder entziehen konnte, doch durfte ich nicht zu viel Preis geben. Nicht über das, was ich gestern Nacht erfahren hatte. Auch, wenn es unbeabsichtigter Weise geschehen war. ~ „Was willst du hier?“, wurde ich auch sogleich trocken begrüßt und kurz spielte ich nicht doch mit dem Gedanken, sofort wieder umzudrehen. Eigentlich wusste ich nur wenig über den Prinzen meines Volkes, aber dass man Vegeta besser nicht über den Weg lief wenn er gerade übel gelaunt war - tja das wusste ich nur zu gut, doch hatte mich das ständige Auf und Ab seines Ki ´s den ganzen Abend wach gehalten. Besser also ich würde mal nachsehen, bevor nicht doch alles in blindem Chaos versinken würde. Zwar schätze ich Vegeta als ziemlich beherrschbar und eine ruhigen Zeitgenossen ein, immerhin hatte er nichts seit seiner Ankunft auf der Erde getan was zu weiteren Problemen geführt hatte und (abgesehen von den letzten Vorfällen, an die ich mich immer noch schmerzlich erinnerte) um mein Misstrauen zu wecken, dennoch war er immer noch mit Vorsicht zu genießen. Und doch... hatte er mein vollstes Vertrauen, wusste ich um die Dinge, die, so hoffte ich zumindest, bald geschehen sollten. Wenn sie es nicht schon längst waren. „Was machst du hier draußen?“ Besser die Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten, so nahm ich hoffentlich jeglichen Augenmerk von mir. Es schien zu wirken, denn spöttisch sah Vegeta wieder zur Seite und beobachtete das Brechen der Wellen am unteren Grund. Lässig, gar auf bedrückende Art und Weise, saß er am Rand der Klippe und ließ achtlos die Beine von den Felsen baumeln, die Arme tief in den Schoß gelegt. Ein Bild, was eigentlich tiefster Gelassenheit entsprach und auch entsprochen hätte, wäre da nicht dieser eine Funke in seinen Augen gewesen, der mich aufhorchen ließ. Vielleicht irrte ich mich auch, dazu kannte ich Vegeta dann doch zu schlecht, aber immerhin war dieses Etwas da, was ich nicht ganz verdrängen konnte. Dieses Etwas, was ich schon immer in seinen Augen hatte sehen können und wohl immer bleiben würde. Ich hatte es schon damals gesehen, einst auf Namek, als er dem Tod so nahe war und diesem dann auch erlag. Und ...ein paar Wochen zuvor, im Garten, als sein alles zerstörender Ki nicht nur die Mauern der Capsule Corporation in ihren Grundfesten erschüttert hatte, sondern auch die Herzen aller Beteiligten. Es war Schuld. Soviel an Schuld, dass es mich augenblicklich stocken ließ und wieder versuchte ich den Anfang des Fadens zu finden, den ich gelegt hatte. „Was geht dich das an.“ Wieder ein genervter Tonfall, bedeckt mit etwas Ärgernis, doch hatte mein Gegenüber nun mein Interesse geweckt. Denn, zu Vegetas eventuellem Leidwesen, war mir der schmerzlich versteckte Unterton nicht fern geblieben undzögernd ging ich einen Schritt auf ihn zu. Verringerte den Abstand zwischen uns nur um dann doch von einem drohenden Knurren unterbrochen zu werden. „Wenn ich du wäre, würde ich das lassen.“ Eine Warnung, deutlich an mich gerichtet, doch ließ ich sie an mir abprallen wie kaltes Wasser.  Mir konnte er nichts vormachen. Irgendetwas lag ihm auf der Seele, etwas was schwer belastend sein musste und wieder wurde der Abstand kleiner. Leise durchbrach nur noch ein mürrisches Knurren die Stille, als ich mich langsam, gar zögernd, neben den Saiyajin setzte; immer noch diese eine Distanz wahrend, die nicht zu viel Nähe versprach, aber genug Freiraum ließ um nicht unangenehm zu werden. Denn bei Vegeta konnte man nie sicher sein, doch wieder warf mir der Kleinere einen eher zornigen Seitenblick zu, der soviel sagte wie: Bis hier hin und nicht weiter, und sah dann wieder auf das weite Meer hinaus. „Was hat sie jetzt schon wieder angestellt?“, kam es gar schon lachend über meine Lippen und wurde dann eine Spur breiter, als unsichere Augenpaare wieder erschrocken auf mir ruhten. Es war besser gleich mit der Türe ins Haus zu fallen, denn viel um den heißen Brei herumzureden nützte bei Vegeta nicht viel. Es würde nur schaden, würde das Augenmerk vom wesentlich Wichtigem nehmen und enger zogen sich seine dunkelbraunen Opale zu Schlitzen, als ich einen wunden Punkt getroffen hatte.  Er sagte nichts, vielleicht wusste er auch gar keine Antwort, doch ganz genau konnte ich in einem eher fragwürdigen Blick sehen, dass mein Gegenüber durchaus verstanden hatte, wen ich mit meinen Worten gemeint hatte. „Du musst Bulma entschuldigen. Sie ist eine treue Seele, aber wenn sie sich Mal etwa in den Kopf gesetzt hat und fest davon überzeugt ist, bekommt man sie nur schwer davon los.“, kam es wieder lachend über meine Lippen, wusste ich um den starrsinnigen Charakter meiner besten Freundin, doch wieder kam keine Antwort meines Gegenüber. Nichts als Stillschweigen thronte über den Klippen und kurz prüfte ich eine zuvor schwankende Ki-Signatur mit wallender Vorsicht und stellte fest, beruhigend fest, dass sie sich wieder normalisiert hatte. Dennoch war sie da, diese eine Flamme, die unkontrollierbar loderte und kein Weichen zuließ. Ich grinste zufrieden, denn etwas anderes hatte ich auch nicht erwartet. „Manchmal... verstehe ich die Menschen einfach nicht.“ Eigentlich hatte ich nicht so schnell mit einer Antwort gerechnet, doch umso überraschter war ich, als ich nun Vegetas Stimme hören konnte und horchte auf. Immer noch hatte er das Gesicht dem Meer zugewandt und beobachtete sich brechende Wellen am Horizont. „Ein gar mittelwertiges Volk, nichts besonderes und so unbedeutend in Freezers Augen gewesen, um gar eine völlige Auslöschung seinerseits in Erwägung zu ziehen....“, kam es fast schon bitter über seine Lippen und wieder sah ich suchend nach irgend etwas, was mich bestätigen ließ auf dem richtigen Weg zu sein. Klar das Vegeta Vergleiche zog. Er kannte nichts anderes, hatte kein anderes Leben erfahren und eigentlich war ich froh, nicht mit ihm tauschen zu müssen. Ich konnte es mir nur vorstellen wie es damals gewesen sein musste. Doch das was ich einst auf dem Grünen Planeten miterlebt hatte, jene Qual, Pein und tief versteckte Angst, als er sterbend auf dem Boden lag, hatte mir eigentlich schon gereicht, um es doch nicht wissen zu wollen – weil ich wusste ich könnte es nicht ertragen. „Und doch... gibt es sie. Diese eine Ausnahme, die sich in deine Angelegenheiten mischt, dir den Kopf verdreht und mit einem Mal dein komplettes Leben verändert.“ Mein Gegenüber sprach in Rätseln, eigentlich hatte ich auch nichts anderes von ihm erwartet, doch genau hatte ich verstanden, wen Vegeta mit dieser einen Ausnahme gemeint hatte - und was er mit Angelegenheiten meinte. Ich wusste nicht, wie weit Beide waren um ihre gemeinsame Zukunft zu beschreiten, aber darauf wollte ich mich auch nicht einlassen. Das war nicht meine Geschichte, nicht meine Aufgabe diese Beiden zusammenzuführen. Das mussten sie schon selbst tun, aber vielleicht konnte ich den richtigen Weg weisen. In die richtige Richtung lenken, konnte die wichtigen Steine setzten, welche alles verändern würden, um ein Überqueren des reißenden Flusses für diesen Sturkopf neben mir, möglich zu machen. „Auch sie wird es betreffen, diese eine Zeit nach den Drei Jahren, wenn die Cyborgs erscheinen werden...“, setzte ich zögerlich an und sah dann in einen strengen Blick. „Sie will nur helfen wo sie kann, Vegeta.“ Spöttisch hörte ich abermals ein Knurren und sah erneut in einen kalten Blick, der dennoch in den Schatten soviel anderes verborgen hielt. „Sie behindert mich nur dadurch.“, kam es fast schon zu trocken, dennoch so unsicher gesprochen, von meinem Gegenüber, dass ich nicht anders konnte als kurz den Kopf zu schütteln. Ach Vegeta. Das meinst du doch nicht wirklich ernst, oder? Wieder sah ich in dunkle Opale, fast so ähnlich wie den meinen, doch konnte ich meine Suche nicht beenden, als der Kleinere erneut meinem Blick auswich und wieder auf das Meer hinaus starrte. „Verfluchtes Weib.“ Zornig ballten sich zittrige Hände zu Fäusten und kurz war ich überrascht über die Gesprächigkeit, die mein Nebenmann an den Tag legen konnte. Wieso Vegeta aber gerade dies bei mir zuließ, war nur eine von vielen Fragen, die ich mich in dieser Nacht wohl noch stellen sollte. Aber...vielleicht... war Blut einfach dicker als Wasser und die Art der Verbundenheit, die wir dennoch, trotz all diesem Hass, der zwischen uns lag, untereinander verspürten, schien zu helfen. Denn wir... waren die Letzten.  Die Letzten die übrig geblieben waren und vielleicht war gerade das mit unter ein Grund, wieso der Ältere mein Dasein trotzdem akzeptierte. Doch das gehörte hier wiedermal nicht hin, entsprach einem anderen Ursprung und wieder lauschte ich zornig gesprochenen Worten, die hinter den Zeilen so viel mehr versteckt hielten. Man musste sie nur noch zu lesen lernen. „Anstatt sich aus Gefahren herauszuhalten, sucht sie sie förmlich auf, wie die Pest die Fliegen.Was... kann sie schon großartig ausrichten, nach diesem einem Jahr, das uns nur noch geblieben ist?!? Sie ist nur ein einfacher... Mensch.“ Da war er. Dieser eine Funke auf den ich gewartet hatte und mich unweigerlich schmunzeln ließ. Also doch. Zuerst hatte ich befürchtet sie nicht zu sehen, diese eine Sorge, tief vergraben unter all dem Hass, all dieser Sturheit, welche eher hinderte als ein Vorankommen möglich zu machen. Doch sie war war. War vorhanden, diese eine Sorge, dass ...ihr... etwas zustoßen konnte und mich innerlich lächeln ließ. Alles schien richtig zu laufen. Alles lenkte sich in richtige Bahnen, also kein Grund sich weiter einzumischen. Nun war es an der Zeit, den Dingen von alleine ihren Lauf zu lassen. Diese Beiden würden ihren Weg schon finden, das musste es einfach und dennoch konnte ich mir einen Satz nicht verkneifen, als ich müde aufstand, eingerostete Knochen knacken ließ und meinen Gegenüber dann herausfordernd ansah. Ganz genau konnte ich in Vegetas Augen sehen, dass er momentan eher eine einfach Ablenkung brauchte, wildes Vergessen suchte um den Kopf frei zu bekommen und stumm erwiderte ich seine unausgesprochene Bitte nach einem Kampf. Einfach Alles hinter sich zu lassen und pure Vergessenheit suchen. Wenn ich so vielleicht helfen konnte, dann würde ich es sofort immer wieder tun. Zu gerne und ohne darüber nachzudenken. ~ „Mehr als du vielleicht ahnst Vegeta. Mehr als du ahnst.“, waren meine Worte gewesen, die ich dem Saiyajin no Ouji vor unserem Trainingskampf gesagt hatte und mich lange, auch sogar während des Kampfes, ein unsicherer Blick begleitet hatte. Vegeta und unsicher; falls das irgendwie möglich war, doch dieser Saiyjain steckte voller Überraschungen. Kein Wunder, dass sich Bulma nicht von ihm fernhalten konnte. Lächelnd sah ich auf meine langjährige Freundin und hätte beinahe lauthals aufgelacht, als ich ihren trotzigen Gesichtsausdruck sah. Genau konnte ich sehen, wie es in ihr zu arbeiten schien, doch durfte kein Wort über das Geschehene meine Lippen verlassen. Ich durfte mich nicht einmischen, dass hatte ich Trunks versprochen und dieses eine Versprechen würde ich um Nichts in der Welt brechen wollen. „Ich werde dann mal losgehen, Bulma. Chi-Chi macht sich schon sicherlich Sorgen, wo ich so lange geblieben bin.“, setzte ich lachend an und hob dann die Hand zum Gruß. Besser diese Beiden nun alleine und die Zeit für sich arbeiten zu lassen. Ich hatte mich schon genug in deren Leben eingemischt und außerdem hatte ich mein eigenes Training, an das ich nun denken sollte. Ich hatte mich schon umgedreht, als ich sah, wie sich die blauhaarige Frau vom Tresen zu lösen schien. Eher flehentlich sah sie mich nun an, ich sah wie sich ihre Lippen zu Wörter formen wollten, doch noch ehe ich verstand, was sie mir mitteilen wollte, hatte ich auch schon beide Finger an die Stirn gelegt und war verschwunden. Es war an der Zeit, das Schicksal für sich arbeiten zu lassen und von nun an, würde es keine Einmischungen mehr geben. Diese Beiden mussten ihren Weg alleine finden und ich war nur die Randfigur, die von der ferne aus beobachten konnte, sich aber nicht mehr einmischen durfte. Das hatte ich mir fest vorgenommen. ~*~ Son-Kun verschwand so schnell, dass ich meine Bitte, ihn doch zum Bleiben zu bewegen, nicht mehr aussprechen konnte und blieb nun alleine in der Küche zurück. Dieser verfluchte Technik raubte mir irgendwann mal noch den letzten Nerv. Sie schien ja ganz praktisch zu sein, aber irgendwann war dann doch die Grenze des Tolerierbaren erreicht. Na danke auch. Müde stellte ich meine Kaffeetasse beiseite und ließ meinen Blick wieder aus dem Fenster in Richtung GR wandern. Sie hatten geredet?!? Fragend legte ich den Kopf schief und sah schon fast flehentlich auf die fest verschlossene Rampe des Raumschiffes. So als würde sie sich plötzlich öffnen und mir der Saiyajin so leichtfertig erzählen, was letzte Nacht zwischen ihm und seinem letzten Rassenmitglied vorgefallen war. Doch sicherlich würde es das nicht tun und nur noch vage konnte ich ein spöttisches Lachen unterdrücken. Aber vielleicht sollte ich die Dinge einfach ruhen und endlich Gras über die ganze Sache wachsen lassen. Zwar hatte ich gestern Nacht einiges über Vegetas Gedankengänge erfahren, aber dennoch war es zu unschlüssig, schien so wenig zu fassen, ob er genauso fühlte wie ich. Seine Sorge mir gegenüber könnte auch anders gerechtfertigt sein. Immerhin hatte er, wenn ich nicht mehr da war, niemanden mehr der ihm sein Essen kochte. Oder den GR reparierte. Belustigt schnitt ich eine Grimasse. Nein. Das war eher unwahrscheinlich. Letztes konnte er wahrlich doch selbst erledigen und dennoch ließ mich das eisige Flehen in seinen Augen nicht los. Oder...wollte er mich etwa nicht gehen lassen und bestand der Großteil seiner Sorge etwa darin mich verlieren zu können, weil ich ihn zu sehr... erinnerte? Dieser Gedankengang erfüllte mich mit Schrecken und wieder schüttelte ich den Kopf. Es war anders. Musste einfach anders sein, als ich an gemeinsam erlebte Momente zurück dachte. Ich musste einfach mehr für ihn sein, als eine blasse Erinnerung, von der nicht einmal sicher war, was der Saiyajin einst wirklich für sie gefühlt hatte. Du bist wie Licht.... Wieder erwärmten seine Worte mein Herz und blies jeglichen Zweifel sofort hinfort. Es musste einfach anders sein, doch ein plötzliches Klingeln der Türe riss mich aus meinen Gedanken. Wer..... Unsicher löste ich mich von der Küchenzeile und marschierte Richtung Eingang. Wer sollte mich um diese Zeit besuchen? Son-Kun konnte es eigentlich nicht sein, war der Saiyajin doch eben vor wenigen Minuten dank seiner Momentanen Teleportation so übereifrig verschwunden. Wer also stand dann hinter mir nun verschlossenen Türen? Wieder ein Klingeln, diesmal etwas länger und unsicher sah ich auf das morsche Holz. Es gab nur einen Weg, wie ich das herausfinden konnte und langsam nahm ich die Klinke in die Hand und öffnete mir verschlossene Tore. Nur um dann mit Vergangenem meines Lebens konfrontiert zu werden und stumm heilt ich den Atem an. Zu gefangen vom Moment, von eben jenem Besucher, welchen ich so lange nicht mehr wieder gesehen hatte. Es war Yamchu. ~*~ „Bitte, komm doch herein.“, war das Einzige was ich über meine Lippen brachte, nachdem das eisige Schweigen fast unerträglich wurde. Mit allem hatte ich gerechnet, doch nur nicht mit ihm. Mit diesem einem Mann, der mir einst so wichtig gewesen war und nun, in Anbetracht der Zeit, dennoch so anders geworden war. Wir hatten uns verändert – ich hatte mich verändert und quälend zog ich meine Augenbrauen zusammen, als ich an unseren Abschied dachte. Ein Abschied der nun so lange her war. Einfach so hatte ich Yamchu ziehen lassen, ohne zu erklären was wirklich in mir vorging – obwohl es doch so offensichtlich war. Ohne ihm begreiflich zu machen, wie es wirklich um uns stand, was meine wahren Gefühle waren und nun schien sich diese Achtlosigkeit zu rächen. Wieso war er wieder gekommen?!?  Dieser Gedanke erfüllte mich mit Argwohn und ließ mich meinen neuen Besucher eher skeptisch betrachten, welcher nun meine Einladung dankend annahm und seine Sachen, einen Tramperrucksack wohlgemerkt und weitere Utensilien einer langen Reise, im Flur abstellte. War er bis jetzt unterwegs gewesen? Wahrscheinlich und wieder stellte ich fest, dass auch er nur noch eisernes Training im Kopf hatte. Vielleicht sollte ich langsam den Ernst der Lage begreifen und mich mit weit aus dringlicheren Dingen beschäftigen, als mich um meine eigene Gefühlswelt zu kümmern, die leider niemals verstummen wollte. So viel war geschehen. So Vieles, was mich erneut zum Nachdenken brachte und dennoch konnte ich mich dieser einen Aufgabe nicht widmen, da sich erneute Kopfschmerzen anbahnten. Wahrlich, heute war nicht mein Tag. „Es tut mir leid, dass ich so unerwartet rein platze. Sicherlich hast du andere Dinge zu tun....“, kam auch sogleich die Entschuldigung für Yamchus plötzliches Auftreten und lächelnd schüttelte ich den Kopf. „Nein, du kommst nicht ungelegen und um ehrlich zu sein, freue ich mich ein wenig darüber, ein bisschen Gesellschaft zu haben.“, beantwortete ich seine Unsicherheit mit einem Lächeln und lehnte mich dann lässig an die Wand des Flures. Für wahr, das meinte ich wirklich. Es tat gut, fernab von all dem Chaos meines Lebens, jemanden zu sehen, der weit weg von all dem war und unberührt an diese Sache herangehen konnte. Denn um ehrlich zu sein, ich wusste, dass es mit Vegeta nicht einfach werden würde, aber dennoch hatte ich mir, in meiner kleinen menschlichen Seifenblase, mehr erhofft. Hatte geglaubt, so simpel und spielend einfach, dass alles Leichter laufen würde. Aber das war nur ein Wunschdenken gewesen und auch wenn ich meine Gefühle für den Saiyajin niemals leugnen würde, war es dennoch ermüdend. Ermüdend immer und immer wieder von sich gestoßen zu werden ohne jemals den wahren Grund zu erfahren, nur weil jenes Wesen, trotz all seiner Lücken, dennoch so unergründbar war und nicht über seinen eigenen Schatten springen konnte. Du stehst dir doch nur selbst im Weg, Vegeta. Siehst du das denn nicht? „Ich musste einfach mal etwas anderes sehen, als den endlosen Sand der Wüste.“, kam es lachend aus einem mir bekannten Gesicht und warm erwiderte ich Yamchus ehrliches Lächeln. „Wie geht es dir Bulma?“ „Gut.“, sagte ich viel zu hastig und sofort sah ich die hochgezogene Augenbraue meines Gegenüber. „Es geht mir gut...“, setzte ich dem nach und war eigentlich nicht verwundert, dass meine Antwort mehr als nur unglaubwürdig klang. Natürlich hatte Yamchu es gesehen. Sah meinen Selbstzweifel, der mich schon viel zu lange innerlich zerfraß und legte die Betonung seiner Wörter anders, sodass sie nun in einem anderen Licht erstrahlten. „Ich meine es ernst, Bulma. Wie geht es dir ?“  Diese Art der Frage legte schon ein ganz anderes Gewicht an den Tag und unsicher schluckte ich den Kloß in meinem Hals hinunter. Natürlich hatte ich den Wink verstanden. Erkannte das Problem auf das der ehemalige Wüstenbandit hinaus wollte und zögerlich sah ich erneut zur Seite. Entweder hatte Yamchu immer noch nicht aufgegeben, konnte einfach nicht akzeptieren, dass das was zwischen uns einst mal war, nun als verloren galt; oder erschien er einfach doch nur besorgt? Wollte wirklich vielleicht nur wissen, wie es um die Dinge stand und mit einem Seufzen erwiderte ich seinen stummen Blick. „Unverändert. Die Ankunft der Cyborgs steht in mehr als einem Jahr bevor und... hier.. hat sich eigentlich nichts groß getan, seitdem du weg gegangen bist.“ Wieder folgte ein unsicherer Blick dem nächsten und ich konnte nicht sagen, dass ich mich gerade wohl in meiner Haut fühlte. Irgendwie erschien es mir mehr als falsch mit jenem Mann über meine Gefühle zu reden, die nun nicht mehr länger ihm galten - sondern einem Anderen. Vielleicht redete ich deswegen um den heißen Brei, wer wusste das schon, wenn ich es selbst nicht ein Mal tat. Aber ich konnte mir auch nichts vormachen. Ich musste mich mit Altem auseinander setzten. Etwas was ich auch von Vegeta verlangte, doch nun erst begriff ich, wie schwierig das in Wahrheit eigentlich war. „Vegeta trainiert viel, falls du das meinst. Und über das... was einst geschehen war...haben wir eigentlich, wenn man es genau nimmt, kein Wort mehr verloren.“ Was nicht so ganz stimmte. Immerhin hatte meine Entschuldigung einen Weg gefunden endloses Misstrauen beiseite zu schieben und dennoch war es so verworren. Unsere Situation schien eingefroren und ich konnte nicht sagen, ab wann ich das Eis völlig würde schmelzen können. Auch wenn der Anfang gegeben war die hinterste Schicht völlig zum Einsturz zu bringen – das konnte noch ein langer Weg sein, doch ich würde ihn beschreiten. Immer und immer wieder. Weil dieser Saiyajin mir wichtig geworden war. Mehr als alles Andere. „Klingt ja nicht gerade berauschend.“, war alles was mein Besucher dazu sagte und kurz konnte ich nicht anders, als leise Wut zu verspüren. Was hatte er mit diesem Kommentar gemeint? Schien er sich dennoch Hoffnungen zu machen obwohl er wusste, dass ich sie so spielend leicht zerschlagen konnte? Wieso war er nur gekommen?!? Um mir dass durch die Blume etwa mitzuteilen?!? Wieder lagen dunkle Augenpaare auf mir, fast schon wieder flehentlich und tief war das Seufzen als ich zum Gegenpart ausholte. Dann musste es wohl sein. Endlich musste ich diesen einen schweren Weg beschreiten, auch wenn es dennoch schmerzen würde – denn viel zu lange hatte ich es vor mir hergeschoben. Wenn ich mich hier und heute nicht klar verständlich ausdrücken würde, war das auch in Anbetracht aus Yamchus Weise einfach nicht fair. Umso beschwerlicher waren nun meine Worte, die sich zögernd aus meiner Kehle stehlen wollten. „Yamchu, wir.... wir müssen über etwas Wichtiges reden.“, waren meine Anfänge, doch weiter kam ich nicht, als ein plötzliches Beben den Raum erfüllte. Es begann langsam und zuerst hatte ich es für eine Sinnestäuschung gehalten, doch dazu war es dann doch zu real. Das Klirren der Gläser wurde immer lauter und fast schon ängstlich sah ich in die Augen meines Gegenüber. Hoffend dass ich nicht das Gleiche dort wiederfinden würde, was auch in meiner eigenen Seele herrschte, doch leider war es so. Panik und reiner Unglauben war in dunklen Opalen zu lesen und wieder stieg das Dröhnen an. Die Luft um uns herum schien haltlos zu knistern, schien sich mit einem Mal plötzlich zu erwärmen und getrieben von einer inneren Stimme, rannte ich, so gut das mit zittrigen Beinen konnte, zurück zur Küche. Angst hatte mein ganzes Sein erfüllt und nur vage nahm ich aus dem Augenwinkel war, dass mir Yamchu, ebenso besorgt, folgte. Doch bemerkte ich ihn kaum, meine Augen nur auf einen Punkt gerichtet. Angst beherrschte meinen ganzen Körper. Herrschte über mein ganzes Sein, als ich näher an das Küchenfenster treten wollte, doch noch ehe ich es erreicht hatte, erfasste uns eine plötzliche Druckwelle und ließ sofort kaltes Glas zersplittern. Sie war so mächtig, dass es mich augenblicklich von den Füßen holte, haltlos zu Boden stieß und ich nur noch merkte, wie sich zwei Arme schützend um meine Seite legten, bevor das innere Inferno ausbrach. Etwas war geschehen, das wusste ich. Eine vage Angst, die ich schon zu lange vermutet hatte, schien nun erfüllt zu sein, doch war das Dröhnen zu bestehend, die Explosion zu gewaltig, als dass ich mich auf einen Punkt konzentrieren konnte. Einen Punkt der vielleicht wichtig gewesen wäre, doch nun im Anbetracht dieser Katastrophe in einem blässlichem Nebel verschwand. Es war passiert. Das, was schon immer in den letzten Tagen, gar Wochen, eine meiner schlimmsten Befürchtungen gewesen war, war eingetroffen und so unerwartet, dass mich das Ausmaß erst jetzt zu treffen schien. Doch mein Körper reagierte nicht, konnte auch nicht anders reagieren, als eine zweite Explosion das Haus erschütterte und es erneut in ihren Grundfesten erzittern ließ. Heißer Rauch und Ruß stieg sofort durch das zersplitterte Fenster und machte das Atmen schwerer denn je. Selbst zum Schreien war ich zu geschockt, blind hatte mich pures Adrenalin erfasst und brachte meinen Körper haltlos zum Zittern, der immer noch schützend in den Armen von Yamchu lag. Denn mein schlimmster Alptraum hatte sich bewahrheitet. Das was ich Vegeta immer wieder versucht hatte in den letzten Tagen seines sturen Trainings, wenn ich ihn denn Mal erwischt hatte, einzubläuen, war eingetroffen und erfüllte nun meinen ganzen Körper mit einem eiskalten Schrecken. Die eine Katastrophe, welche ich vielleicht durch den Notschalter hätte aufhalten können, war eingetroffen; nur weil ich ein einziges Mal den Blick für die wirklich wichtigen Dinge verloren hatte und nun.... Nun war es geschehen. Der GR hatte der erdrückenden Masse von geballter Macht und Kraft nicht mehr standgehalten.  Zittrig hievte ich mich auf die Beine als der erste Schock einigermaßen überwunden war und trat auf das zersprungene Fenster zu. Klirrendes Glas knirschte verräterisch unter meinen Schuhen, doch nahm ich das nur noch am Rande war. All mein Augenmerk war nun auf den unteren Garten gerichtet und als ich das Bild des Grauens erkannt hatte, weiteten sich meine Augen in neuer Qual und endloser Pein. Vom Raumschiff selbst war nicht mehr viel übrig geblieben. Jetzt bedeckten nur noch brennende Trümmer den schneebedeckten Rasen, welcher langsam unter der steigenden Hitze zu schmelzen schien und ein sattes Grün zeigte. Ich konnte nichts sagen, selbst wenn ich gewollt hätte. Konnte mich nicht rühren, selbst wenn man mir einen kräftigen Stoß in die Seite gegeben hätte. Das.... das war nicht wahr. Immer und immer wieder schüttelte ich den Kopf, als ich blaue Augen nicht von dem Anblick nehmen konnte, der sich mir offenbarte. Das...das durfte nicht geschehen. Bitte. Doch, das war es. Es war passiert und jetzt, da ich das Bild langsam in mir aufzunehmen schien, herrschte nur noch ein neuer Gedanke. Eine einzelne Frage, die nun so unabwendbar war, mein Herz erneut mit wilder Sorge füllte und abermals das kalte Eis der Angst wiederkehren ließ. Wo war Vegeta? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)