Ein langer Weg von Freundschaft von RedViolett ================================================================================ Kapitel 2: Morgenstund hat Gold im Mund --------------------------------------- Ein langer Weg von Freundschaft Zweites Kapitel – Morgenstund hat Gold im Mund Das laute Surren des Weckers riss mich augenblicklich aus einem wohlbehüteten Schlaf, hinaus in eine mir unbekannte Dunkelheit und wirr, noch zu gefangen von meinen Träumen, sah ich mich um. Was zum.... Hell stach das Licht der Sonne durch die seidigen Vorhänge und verschlafen fuhr ich mir über das Gesicht, durch die zotteligen kurzen Haare und streife eine der Gardinen beiseite. Ach ja. Das schon wieder. Endlich kam die Erinnerung, endlich das Erwachen und mit ihr die Unsicherheit. Dumpf, gar ausdruckslos fiel mein Blick in den königlichen Garten, hinaus auf die aufgehende Sonne Bejita-sais und betrachtete das wirre Farbspiel auf dem Rasen. Wie glitzernde Edelsteine stachen die Dächer der Stadt empor und hüllten alles in einen wundersamen Glanz. In einen Schleier aus reinem Licht und müde unterdrückte ich ein schwaches Gähnen, als dunkelbraune Opale weiter über die Ebene blickten. Ich war hier. Endlich hier, doch konnte ich es immer noch nicht glauben. Mein tiefster Wunsch war in Erfüllung gegangen und schien nun in Endlosigkeit zu verweilen. Langsam, gar entkräftet, ließ ich mich in die weichen Kissen zurückfallen, verschränkte beiläufig die Arme hinter dem Kopf und starrte an die blanke Decke, welche wild verziert mit dem herrlichsten Gold und den reinsten Rubinen war, die ich jemals gesehen hatte. Also nie. Schwach stahl sich ein Grinsen über meine Lippen, als ich an den bevorstehenden Tag dachte. Endlich würde ich ihn sehen. Endlich. Nach so langer Zeit. Ihn, den Nachfahren unseres Volkes, welcher schon bald in seinen jungen Jahren den Thron besteigen sollte. Wie Vegeta, Sohn des Ou´s wohl aussehen mochte? Wie sein Vater, welcher sich der Öffentlichkeit nicht verwehrte und nun schon seit fast 40 Jahren unser Volk regierte? Von seiner Mutter wusste man nicht viel. Manche munkelten, die Königin sei gefallen. Andere wiederum behaupteten unsere Obakasán sei einer schweren Krankheit unterlegen. Fakt war, man wusste es nicht und konnte nur erahnen, was mit der letzten Herrscherin unseres Seins passiert war. Der König selbst, hatte nie ein Wort hierüber verloren und ich wollte und konnte nicht annehmen, das Vegeta mutterlos aufwachsen sollte. Ohne Mutter. Genauso wie... Fahrig drehte ich mich auf die Seite, versuchend meine aufkeimenden Gedanken zu verdrängen und lauschte den vielen Stimmen der Arbeiter. Ich hatte noch etwas Zeit, bevor mein neues Leben beginnen sollte und das wenige was mir geblieben war wollte ich genießen. Müde schloss ich die Augen und atmete die kühle frische Luft, welche durch eines der geöffneten Zimmerfenster strömte. Fühlte die wallende Wärme des Palastes, die Kühle des feinen Satins auf meiner Haut. Ich fühlte nichts. Spürte nur endlose Geborgenheit, die mit dem schäbigen Sein meiner alten Behausung mit Nichts zu vergleichen war und lauschte den immer lauter werdenden Rufen und Stimmen außerhalb meiner Gemächer. Lauschte dem fleißigen Ackerbau, dem Singen der Vögel und einem plötzlichen Ruf eines Mitarbeiters, sein Kollege sollte sich beeilen. Es war ja schon nach 8 Skejls. Moment mal. Plötzlich war ich hellwach und riss sofort die Augen auf, wandte den Kopf herum und sah auf die große Zimmeruhr, welche sorglos an der Wand nahe der Tür hing. Und fröhlich vor sich hintickte. Oh nein. Nein, nein, nein..... Bitte nicht. Das durfte nicht sein. Panisch kam ich auf die Beine, ließ die Decke achtlos auf den gefliesten Boden fallen und sah mich suchend um. Das durfte nicht geschehen. Endlich fand ich sie, meine Shaironenkleidung die mir die Saiyajinin am gestrigen Abend ausgeteilt hatte. Mühsam zog ich mir die dunkelblaue, weite Hose über die Hüfte und wäre beinahe bei diesem Unterfangen über meine eigenen Beine gestolpert. Hastig zog ich das ebenso dunkelblaue Shirt über, dazu die schwarz mit Gold bestickte Weste und band einen dunkelroten Gürtel um die Taille. Natürlich durfte das königliche Abzeichen nicht fehlen, welches ich von nun an nicht mehr ablegen durfte und auf ewig mein Begleiter war. Zittrig steckte ich mir das Königszeichen an den Stoff, nahe meiner rechten Brust und sah in den Spiegel. Ich war kaum wiederzuerkennen. Fahrig fuhr ich mir nervös durch mein dunkelbraunes, fast schwarzes Haar und blickte einem Spiegelbild entgegen, an das ich mich erst noch gewöhnen musste. Eigentlich sag ich ganz gut aus, sehr verändert aber irgendwo immer noch der gleiche. Nur der stoppelige Bart störte ein wenig, aber bis jetzt hatte noch keiner der Bediensteten, geschweige denn meine einweisende Saiyajinin selbst, etwas zu mir gesagt und so lange meine Behaarung niemanden störte, außer den Prinzen selbst natürlich, würde ich sie weiter tragen. Mühsam holte ich ein letztes Mal tief Luft, bevor ich mich meinem eigenen Anblick entließ und zittrig den Griff der Türe in die Hände nahm. Noch konnte ich weichen. Noch zurückkehren in mein altes Leben, welches wirklich nichts Gloreiches war, aber immerhin etwas Einfaches an sich hatte. Nichts Beschwerliches und man einfach sorglos in den nächsten Tag leben konnte. Hoffend, dass man am nächsten Tag etwas zu Essen haben würde. Doch hier.... Hier und heute trug ich Verantwortung. Musste meine eigenen Wünsche und Träume, den eines anderen Wesens vorziehen und mich hinter ihn stellen. Völlig selbstlos und frei. Frei von jeglicher Angst und tiefem Zweifel, der nicht in mir wachsen durfte. Und musste Stärke zeigen. Noch...konnte ich gehen. Noch konnte ich diese erdrückenden Mauern hinter mir lassen und mein altes Leben betreten, so unbedeutend wie ich es begonnen hatte. So würde ich es auch beenden, doch dies war nie mein Pfad gewesen. Nie mein weg, den ich beschreiten wollte und.... Weder noch mein Schicksal. Und mit einem letzten Atemzug, nahm ich die Klinke fester in die Hand, drückte sie nach unten und betrat, ohne zu zögern, meine Zukunft. Eine Zukunft die sich von nun an nicht mehr ändern würde. Niemals wieder. ~*~ Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass mich Leilja erwarten würde, doch als ich die hellen Flure betrat, war die Saiyajinin nirgends zu sehen. Wieso hatte sie mich nicht geweckt?!? Sie hatte versprochen am ersten Tag an meiner Seite zu sein doch nun musst eich die bittere Ernüchterung erfahren. Eine Ernüchterung und blanken Wahrheit, das hinter den wohlbehüteten Hallen des Palastes weit aus mehr Dreck und Lügen versteckt waren, als die Öffentlichkeit angenommen hatte. Doch dies sollte ich erst viel später erfahren. Viel viel später. Bis dahin durfte ich erstmals in blanker Dunkelheit verweilen. Unsicher stand ich auf den nun weit verlassenen Fluren und versuchte die mit Gold verzierte Türe zu ignorieren, welche sich so drohend neben mir aufbaute. Verflucht. Wieso musste ich auch verschlafen, bei allen Göttern?!? Wieso musste gerade mein erster Tag so verdammt noch mal schief laufen. Wieder warf ich einen versteckten Blick zur Türe und wusste nicht wohin mit mir. Das ältere Weibsbild hatte mir zu versichert, dass sie kommen würde, doch nun stand ich weit verlassen auf den hellen Fluren, gar hilflos der ganzen Situation ausgesetzt und war so ratlos wie sonst noch nie in meinem Leben. Aber... Ich konnte unseren Prinzen doch nicht ewig schlafen lassen.  Nervös fing ich an auf der Stelle auf und ab zu laufen und sah zittrig auf die Uhr. In weniger als ein paar Moréshk wäre die volle Stunde erreicht und ich erinnerte mich nur vage daran, dass seine Heiligkeit einen Termin in den untersten Lehrräumen hatte. Und noch nichts zu essen bekam. Geschweige denn angezogen war. Bei Gott.... Wieder fuhr ich mir nervös durch das dunkle Haar und versuchte meine wirren Gedanken in Ordnung zu bringen. Okay, Nappa. Beruhige dich. Das kriegst du hin. Was soll schon großartig passieren?!? Ich lachte auf, versuchte mir so die Unsicherheit zu nehmen, die mich haltlos überfallen hatte und trat auf die große mit Gold verzierte Türe zu. Er ist nur ein Kind. Entschlossen nahm ich die Klinke in die Hand und drückte zu. Nur ein Kind. Wieder lachte ich auf und ein siegessicheres Grinsen stahl sich auf meine Lippen. Das konnte ja nicht so schwer sein. Na, wenn ich mich damit mal nicht getäuscht hatte. Erdrückend herrschte die trübe Dunkelheit in den Gemächern und nur schwach fiel das helle Licht der Sonne durch seidige Vorhänge. Leise ließ ich die Türe hinter mir ins Schloss fallen und versuchte in dem stickigen Sein der verflossenen Nacht etwas auszumachen, doch konnte ich nicht.  Nur allein ein schwaches, gar kindliches Atmen war zu hören, welches irgendwo von der Mitte des Raumes kommen musste. Was... was sollte ich jetzt tun?!? Ach ja... vielleicht die Vorhänge. Leise, so als wollte ich es gar vermeiden meinen zukünftigen Herrscher zu wecken, was idiotisch war, denn aufwachen musste er so oder so, lief ich auf Zehenspitzen zu den Fenstern und zog seidiges Satin zur Seite. Das selbe tat ich auch mit den anderen und bald darauf flutete helles Tageslicht in das Zimmer, vertrieb die Dunkelheit in seine Schranken und läutete den jüngsten Tag ein. Sofort hörte ich einen schwachen Protest von Seiten des Bettes und langsam drehte ich mich um. Und verharrte in Endlosigkeit. Ich sah nicht viel, sondern nur einen flammen artigen Haarschopf welcher wirr unter den hochgezogenen Laken hervorspickte. Hell fiel das Licht in seidige Strähnen und tauchte es in einen seidigen Schimmer aus dem herrlichsten Rotbraun das ich jemals gesehen hatte. „Wie eine Flamme“, schoss es mir durch den Kopf und zögernd trat ich näher an das Bett heran, in dem immer noch mein zukünftiger Herrscher schlief, aber nicht zu erwachen schien. Alleinig sein saiyanischer Schweif hing schwach aus einem Deckenberg hinaus und zögernd blieb ich letztendlich vor ihm stehen. Vor ihm, Vegeta, Saiyjain no Ouji und wusste nicht mehr, was zu tun war. Ich versuchte es mit Räuspern, doch das Einzige was ich hörte war ein weiterer schwacher Atemzug. Das Einzige was ich sah ein zaghaftes Heben und Senken einer flachen Brust und wieder huschte ein Räuspern über meine Lippen. Diesmal etwas lauter, doch stieß ich immer noch auf stumme Ohren.  Okay, so ging es also schon mal nicht. Nervös kratze ich mich abermals am Hinterkopf und sah auf das zusammengerollte Knäuel im Bett. Kaum zu glauben, dass dies mein zukünftiger Herrscher sein sollte. Aber selbst dieser Titel rettete ihn nicht vor den Qualen des Aufstehens. Wenn ich schon so früh aus den Federn musste, sollte er es mir gefälligst gleich tun. Punkt. Aus. Amen. Bestärkt durch meine eigenen Gedanken nahm ich schließlich die Decke in die Hand und zog sie von einem eingesunkenen Körper. Doch leider hatte ich mich verschätzt und nicht mit der Gegenwehr meines Gegenüber gerechnet. Eisern war der Griff des Prinzen, als er sich die Decke schnappte und erneut über seinen Körper zog. Verblüfft sah ich auf das kindliche Gesicht, welches immer noch in einem wohlbehüteten Schlaf gefangen war und keuchte auf. Das.... das war ja unerhört. Na warte. Wie jemand so stur sein konnte, war selbst für mich kaum zu glauben und wieder nahm ich die Decke in die Hand, zog aber diesmal etwas kräftiger - und prompt den Nachfahren unseres Volkes mit. Verschlafen saß der kleine Junge im Bett und blinzelte verwirrt. Ich selbst kam aus dem Staunen nicht mehr raus, doch, hey. Es hatte funktioniert. Immerhin ein Anfang. Achtlos ließ ich die Decke zu Boden fallen und betrachtete mir den kleinen Jungen genauer.  Die Ähnlichkeit war verblüffend und trieb mir augenblicklich eine Gänsehaut auf den ganzen Körper.  Die Haare waren die selben nur in Farbe und Form unterschieden sie sich etwas. Wirr fielen vereinzelte Strähnen dem jungen Prinzen in die Stirn, doch schien diesen dies wenig zu stören und qualvoll unterdrückte der kleinere Saiyajin ein schwaches Gähnen. Weiter glitt mein Blick und erst jetzt fiel mir auf, das Vegeta eine weiße Kutte trug. Wohl ein Schlafhemd, wie mir auffiel und unweigerlich zog ich eine Grimasse. Welch Glück andere doch hatten. Im Waisenhaus hatten wir nicht viel und man konnte von Glück sagen, wenn man mal ein Extrakissen zur Nacht bekommen hatte. Doch dieses Leben war vorbei. War endlich Geschichte und nun konnte ich ein Neues beginnen. Mein eigenes. Vegeta sah eigentlich aus wie jedes andere saiyanische Kind. Er hatte den selben Muzuhara, den wir alle besaßen. Sein Körper war derselbe, nur in Statur und Größe war er anders. Kleiner, schlaksiger und schmächtig. Viel zu schmächtig, doch verwarf ich diesen Gedanken sofort, als sich seine hellen Opale auf mich richteten. Und ich augenblicklich einige Schritte zurück stolperte. Das... das konnte doch nicht sein. Ehrlich stachen mir blaue Opale entgegen und als mich Vegeta vollkommen zu erkennen schien, stahl sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen. Er schien mich nicht vergessen zu haben, doch wieder wich ich einige Schritte zurück, zu sehr erschüttert von dem was ich sah um ihm vollkommenen Glauben zu schenken.  Wieder entlockte meine blanke Starre dem jungen Saiyajin ein leises Kichern und belustigt funkelten mich helle Augen abermals an. Das... das konnte doch nicht sein. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Kein saiyanisches Kind besaß blaue Augen. Allesamt waren sie dunkel gehalten und wurden im späten Alter fast pechschwarz. Wieso... war es hier so anders?!? Was ging hier vor? Fiebrig suchte mein gequälter Geist nach einer Antwort doch würde ich so schnell keine finden. Und von Vegeta schon dreimal nicht, den als ich in meinem blinden Wahn aus versehen eine Vase umstieß und diese mit einem lauten Scheppern zu Boden ging, brach der Saiyajin in ein amüsiertes Lachen aus. Na toll. Hastig sah ich auf die Scherben zu meinen Füßen Auch das noch. „Schön dass du dich wenigstens so blendend zu amüsieren scheinst.“, kam es trotzig über meine Lippen und erbost blickte ich auf den kleinen Jungen, welcher sich immer noch die Tränen aus den Augen wischte und mich dann einfach nur grinsend ansah. Kurz huschte ein saiyanischer Fluch über meine Lippen und hastig fegte ich die Scherben mit meinen Füßen unter den Teppich. Vegeta währenddessen beobachtete mich weiterhin interessiert und kein Laut kam über seine Lippen. Alleinig seine aufgeweckten Augen schienen mich zu verfolgen und jedes Handeln zu beobachten. ´Wer passt hier wohl auf wen auf?`, fragte ich mich und brummte erneut ein tiefes Grollen aus meiner Kehle. Nachdem meine Schandtat beseitigt war stemmte ich die Hände in die Hüfte und sah auf den jungen Saiyajin, welcher mich ebenfalls aus großen Augen musterte. Meinen stummen, gar strengen Blick zu erwidern schien, dann aber haltlos meine Pose nach mimte und seufzend schüttelte ich den Kopf. Herrscher oder nicht. Das hier war immer noch ein Kind und ein rotzfreches noch dazu, welches sich gerade ziemlich unmöglich verhielt. „Was mach ich nur mit dir?“ Genervt rollte ich mit den Augen und sah abermals in ein helles Blau, welches mich belustigt anstarrte. Gratulation, Nappa. Diese Suppe hast du dir selbst eingebrockt. Ich hatte eigentlich etwas anderes erwartet. Was genau, wusste ich selbst nicht, aber nicht.... nicht so etwas. Seufzend nahm ich abermals einen weichen Lappen in die Hand und tunkte ihn in die wärmende Wanne. Nach diesem unsanften Kennenlernen, verfrachtete ich den kleinen Jungen in das Bad, oh Pardon, in die Wanne. Was natürlich auch seine Zeit mit sich brachte, denn Vegeta war, wie unschwer zu erwarten, ein störrisches Kind und handelte eher nach seinem eigenen kleinen Dickkopf. Kein Wunder, dass nie ein anderer Leibwächter es auch nur einen Tag mit ihm ausgehalten hatte. Dieser Wirbelwind war ein kleiner Teufel und sollte dies auch so gleich wieder unter Beweis stellen.  In einer Minute der Unachtsamkeit traf mich ein heißer Schwall warmen Wassers und tränkte sofort meine ganze Kleidung. Wieder bracht der kleine Junge in ein haltloses Gelächter aus und zornig fegte ich mir die nun nassen Strähnen aus den Augen. Ganz ruhig, Nappa. Ihr... ihr müsst nur noch warm werden. Er kennt dich nicht, kein wunder, dass er also so reagiert. Wieder tunkte ich den Lappen achtlos in das Wasser und fing an den schmächtigen Rücken des kleinen Jungen zu waschen. Bei Gott... konnte er das nicht selbst machen?!? Wie alt war er eigentlich? Ich wusste, dass das Alter in unserer Rasse keine große Bedeutung hatte, aber dennoch würde es mich interessieren. In Vegetas Fall auf alle Fälle und hastig schnappte ich mir eine Seife und wusch erneut gebräunte Haut.  Die tägliche Waschung ging länger als geplant und verbrauchte eine weitere Skejl. Nun standen ich eher ratlos vor einem viel zu großen Kleiderschrank, der kleine Prinz unweit neben mir, eingehüllt in wärmende Tücher, darunter nichts als blanke Haut und sah genauso ratlos auf einen Berg voll Kleidung wie ich. „Was willst du anziehen?“ Ich versuchte es mit der – Ich frage ihn am besten-Taktik und sah mit einer hochgezogenen Augenbraue auf den kleinen Jungen, doch dieser blickte nur zu mir nach oben und sah mich aus großen Augen an. Na toll. Das konnte noch was werden. Abermals fegte ich mir durch das wirre Haar und entschied wahllos aus meinem Bauch heraus und griff in den Schrank. „Wie wär´s damit?!?“ Auffordern hob ich etwas hoch, was nach einem blauen Gewand aussah, doch Vegeta schüttelte nur den Kopf. Dann wohl eher nicht. Ich konnte ihn verstehen. Für mich sah dieser belanglose Fetzen, verziert mit steinernen Schmuck eher wie ein Kleid als ein Gewand aus und hängte es verbittert in den Schrank zurück. Na dann.... Überlegend sah ich auf den Kleiderberg.  „Und das hier? Das sieht doch gut aus.“, sprach ich abermals und hob dem kleineren Saiyajin eine rote weite Hose, sowie das dazugehörige langärmlige Oberteil entgegen. Wieder schüttelte Vegeta den Kopf und resignierend hängte ich auch diese Sachen in den Schrank zurück. Dieses Spiel schien sich endlos hinzuziehen und irgendwann hatte ich den perfiden Plan des jungen Oujis durchschaut. Als er auch das letzte Kleidungsstück mit einem Kopfschütteln verneinte, mich erst hoffend in Genugtuung ließ, das wir endlich den einen Fetzen Stoff gefunden hatten, der ihm zusagte, wurde es mir zu bunt. Haltlos schnappte ich mir den kleinen Jungen, setzt ihn widerstandslos auf das Bett und nahm das Erstbeste, das ich finden konnte. Nun konnte der Tag erst richtig losgehen. ~*~ „Mein Gott....Wie.. wie sieht er denn aus?!?“ Sofort zuckte ich unter dem strengen Blick der älteren Saiyajinin zusammen und sah abermals auf das kleine Problem, welches genüsslich in sein spätes Frühstück biss und sich sorglos an meiner Hand festhielt. „Du.. du kannst unserem Prinzen doch nicht so etwas anziehen.“, tadelte die Frau von neuem und genervt rollte ich mit den Augen. Diese Onná. Mir zuerst Versprechen, sie würde an meiner Seite sein und dann? Sich klang heimlich still und leise aus dem Staub machen?!? So hatten wir aber nicht gewettet und dass ließ ich die schwarzhaarige auch sofort gleich spüren. „Es wäre schneller gegangen, wenn mich ein gewisser Jemand geweckt hätte. So wie er es auch versprochen hat.“ Eigentlich sollten meine Wörter nicht so vorwurfsvoll sein wie sie geklungen hatten, doch war ich etwas enttäuscht. Mich gleich am ersten Tag so kalt ins Wasser zu schmeißen war wahrlich nicht fair gewesen. Doch Leilja schien meinen Worten keine Beachtung zu schenken und kniete sich zu unserem Herrscher hinunter, welcher sie aus großen Augen anstarrte und zupfte den dunkelgrünen Stoff zurecht, dem ich ihm übergezogen hatte. „Dathára prosh neo´th, tíejl neveth, Ouji-sama.“ Ihr Saiyanisch war bei weitem eleganter als mein eigenes und erbost lagen ihre gleißenden Opale auf mir. Vegeta währenddessen lachte nur und schüttelte belustigt den Kopf.  Ein tiefes Knurren stahl sich aus meiner Kehle, den sehr wohl hatte ich ihre beleidigenden Worte gehört. Es tut mir Leid, Ouji-sama euch so etwas vorgesetzt zu haben. Elendes Weibsbild. Dabei war es der junge Prinz selbst gewesen, der mich auserwählt hatte. Sie sollte sich noch einmal unseren Credo durchlesen. „Was... was hast du ihm zu Essen gegeben?“, wieder schrie die Frau erneut und ließ meine Ohren ein weiteres Mal klingeln. Was... was war den jetzt schon wieder?!? „Du kannst ihm doch kein Tanák geben. Das ist eine Nachspeiße und für Kinder schon dreimal nicht geeignet.“ Wütend riss sie Vegeta die Teigtasche aus den Händen, doch sofort griffen kleine Hände abermals danach und seufzend gab sie auf. “Das Ding hat so viel Zucker, dass er wahrscheinlich heute Nacht kein Auge zu machen wird.“ Beiläufig zuckte ich mit den Schultern und sah ihr gelangweilt in die Augen. Na und?, schien mein Blick zu sagen und abermals knirschte die Frau vor mir mit den Zähnen. „Ich bitte dich, er ist so voller Elan, dass er das innerhalb in kürzester Zeit wieder verbraucht hat.“ Wieder fiel mein Blick auf den Jungen neben mir, welcher sanft meine große Hand ergriffen hatte und abermals einen weiteren Bissen seines Hauptmahles nahm. Sie sollte sich nicht so anstellen. Vegeta war nicht irgendwer. Immerhin war er der Prinz. Konnte tun und lassen was er wollte. Konnte an Orten gehen, die uns allen verwehrt blieben. Wieso dann all diese regeln für ihn?!? Doch leider war das nur mein Wunschdenken. Zum Prinz-Sein gehörte viel viel mehr als nur seine eigenen Wünschen und Ziele zu verfolgen. Das sollte ich noch früh genug erfahren. „Naja, mein Problem ist das jedenfalls nicht mehr.“ Frech grinste mich die schwarzhaarige Frau an und stand dann wieder auf, entließ den jungen Prinzen aus ihrem schützenden Griff und sah mich belustigt an. „Komm aber nicht zu mir, wenn er die ganze Nacht nicht schlafen kann.“, säuselte sie erneut und verschränkte herausfordernd die Arme vor der Brust. „Und jetzt zieh ihn um. Er kann nicht die ganze Zeit in einem Morgenmantel herumlaufen.“ Geschockt riss ich die Augen auf und die Saiyajinin brach vor mir in ein haltloses Gelächter aus. „Was....“, mehr brachte ich nicht über trockene Lippen und wäre am liebsten vor Scham im Boden versunken. „In der linken Seite des Schrankes findest du seine Shaironenkleidung. Die du jetzt auch brauchst.“ Lächelnd sah mir die Frau in die Augen und abermals wandte ich den Blick zur Seite. Das.... das hatte mir niemand erzählt. Woher sollte ich das bitteschön denn wissen?!? „In der Mitte die festlichen Roben und ganz Rechts... nun ja... alles andere was du selbst auch so brauchst und tragen würdest.“ Liebevoll fuhr sie dem kleinen Jungen durch das braune Haar und spielte mit einer verirrten Strähne. „Es ist nicht so schwer, Nappa. Mit der Zeit lernst du ihn kennen.“ Doch wieder wich ihre liebevolle Seite und machte blanker Kälte Platz. „Und jetzt beeile dich. Deinetwegen hat er schon die erste Vorlesunsgstunde verpasst.“ Und mit diesen wenigen Worten machte sie auf dem Absatz kehrt und verschwand in den weiten Fluren des Palastes. Ließ mich zurück mit dem Saiyajin no Ouji, welcher endlich sein Mahl beendet hatte und mich abermals aus fragenden Augen ansah. Immer noch faszinierte mich die Reinheit seiner blauen Opale und seufzend schüttelte ich den Kopf. Ein Morgenmantel. Es war allein schon lächerlich sobald man das Wort auch nur in den Mund nahm. „Das hättest du mir aber auch mal sagen können, weißt du das?!?“ Wütend starrte ich auf den kleinen Jungen, welcher abermals meine Hand ergriffen hatte und nun eher unschuldig den Gang entlang starrte. Na das konnte noch was werden. Wieder seufzte ich resignierend und lief voraus, den kleineren Saiyajin weiterhin an meiner Hand haltend. „Na dann komm mal mit. Lass uns dir was Neues zum Anziehen suchen.“ Doch sobald diese Worte meine Lippen verlassen hatten, bereute ich sie jetzt schon. Jetzt mal ehrlich. Was hatte ich mir nur dabei gedacht?  Nicht viel, denn eigentlich hatte ich nicht mit so etwas gerechnet. Nicht mit so viel Widerstand. Nicht mit so viel Rebellion und Ungezogenheit in einer einzelnen Person, welche eigentlich hätte anders auftreten müssen. Du lernst ihn noch kennen. Pff. Na toll. Ganz toll. Sollte das etwa eine Drohung sein?!? Missmutig sah ich auf den kleinen Saiyajin, welcher meine Hand besitzergreifend an die seine genommen hatte. Immer noch lief Vegeta seelenruhig neben mir her, machte keine Anstalten zu fliehen, oder sich gar unverschämt zu benehmen. Und schien mir schon jetzt ein klein wenig seines Vertrauens zu schenken. Mir, einem Dahergelaufenen, einem völlig Fremden, den er eigentlich gar nicht kannte. Doch leider war dieser kleine Teufel nur sehr schwer einzuschätzen und so unberechenbar wie noch nie. Aber leider wusste nur die Zeit, ab welchem Punkt aus diesem störrischen Band, so etwas Kleines, Vages, gar Unbedeutendes, wie Freundschaft werden konnte. Aus etwas völlig Kleinem neue großartige Dinge entstehen würden. Denn nur der, wer Großes tut, ist auch dann bewundernswert, wenn er fällt. Doch würde ich fallen? Würde ich den Weg der Schande wählen?!? Ich hoffte nicht und diese eine Frage beschäftigte mich bis zum Schluss. Bis zum Ende meines Ablebens, doch würdedieser eine Weg, noch ein Weiter sein und stumm starrte ich auf eben jenen Herrscher, gefangen in dem Körper eines Kindes, welcher unser aller Erlöser werden sollte. Ein Erlöser. Ein Freund.... Und leider auch mein eigener Untergang. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)