Ein langer Weg von Freundschaft von RedViolett ================================================================================ Kapitel 7: Ein etwas anderer Morgen ----------------------------------- Ein langer Weg von Freundschaft 7tes Kapitel: Ein etwas anderer Morgen Hell stach mir das Licht der Sonne entgegen und verkrampft öffnete ich die Augen. Versuchte dies zumindest und benutzte dann, nach einem weiteren kläglichen Versuch das neue Tageslicht von mir abzuschirmen, eine Hand und hielt sie mir schützend vor die Lider. Was.... Was war los? Wie spät war es?!? Müde richtete ich mich auf und wollte auf die Uhr sehen, welche am Eingang über der Tür thronte, doch ein plötzliches Gewicht hinderte mich daran und überrascht sah ich auf. Nur um dann von einem dunkelbraunen Haarschopf begrüßt zu werden und langsam setzte ich mich auf.  Behutsam, denn ich wollte den Jungen nicht zu früh wecken und sah wieder in Vegetas schlafendes Gesicht. Er sah deutlich erholter aus. Nicht mehr ganz so blass wie in der letzten Nacht und ohne, dass ich es richtig registrierte fing ich an, dem kleinen Saiyajin leicht durch vereinzelte Strähnen seiner Haare zu fahren. Ein wohliges Seufzten entlockte sich kindlichen Lippen und enger schmiegte sich mein zukünftiger Herrscher an meine Brust, auf der er heute zum Ruhen gekommen war. Ich spürte das Schlagen seines Herzens, fühlte seinen schwachen Atem, welcher vage meine Haut streifte und konnte mir ein Grinsen nicht mehr verkneifen, als kurz schwach genuschelte Worte seine Lippen verließen. Vegeta war eben doch nur ein Kind. Ein unschuldiger Junge, der wahrlich in der letzten Zeit zu viel erlebt, gar zu viel durchgemacht hatte und sich nun sein erschöpfter Körper jenes eine Recht einholte, das ihm zustand: Schlaf – und zwar davon ganz schön reichlich. Wieder legte ich dem Kind eine Hand auf den Rücken und begann dann beruhigende Kreise auf seiner Haut zu ziehen . Augenblicklich wickelte sich ein dunkelbrauner Muzuhara um mein Handgelenk und ich konnte nicht anders, als zu grinsen. Eine Geste, die bei meinem Volk ein reiner Urinstinkt war und im größeren Sinne so etwas wie Vertrauen bedeutete. Zuneigung, gar Geborgenheit und wieder huschte ein kleines Lachen über meine Lippen. Sieh mal einer an.  Dieser kleine Sturkopf konnte also auch anders, wer hätte das gedacht?!? Ganz anders, wie ich nun feststellen konnte und langsam schien die Wut zu weichen, welche ich die letzten Tage noch empfunden hatte. Vielleicht... würden wir nun einen Neuanfang wagen können und mit einer gewissen Vorfreude startete ich in den neuen Tag. Müde setzte ich mich auf, behutsam um den kleinen Jungen nicht zu wecken und bettete Vegeta wieder sanft in die Kissen zurück. Er sollte sich noch ein wenig ausruhen, sein Lehrplan für heute war nicht gerade ohne und langsam stand ich auf, streckte meine müden Knochen und trat dann an das Fenster heran. Erst ein Mal frische Luft hereinlassen, dachte ich; schob dann die Gardinen zur Seite und öffnete verspiegeltes Glas. Ein letztes Mal warf ich einen Blick auf den schlafenden Jungen und stellte beruhigend fest, dass er sich zufrieden in die warmen Decken kuschelte und drehte mich dann wieder um. Den hellen Schein der Sonne begrüßend und atmete die frische Luft Bejita-sais ein. Es war ein herrlicher Morgen und der frische Duft des Regens, welcher in der vergangenen Nacht zu Boden fiel, lag immer noch in der Luft. Ließ mir augenblicklich alle Nackenhaare aufstellen und abermals ließ ich meinen Blick über die weiten Dächer schweifen und sah in das belebte Tal hinunter. Sah das Leben, welches sich so frohlockend vor meinen Augen abspielte und verweilte noch kurz in meinen eigenen Gedanken, bevor ich mich schließlich wieder zu dem schlafendem Saiyajin herum drehte. War Vegeta wirklich nie draußen gewesen?!? Leise schloss ich das Fenster wieder und trat dann an das große Bett heran, auf dem der Saiyajin no Ouji immer noch ruhte und setzte mich letztendlich zu ihm. Wieder huschte ein schwaches Grummeln über seine Lippen und ich konnte nicht verhindern ihm abermals durch die weichen Haare zu streichen. Ich... war mir nicht gänzlich sicher, aber so, wie der kleine Junge an diesem einen Abend aus dem Fenster gesehen hatte und fast schon ein sehnsüchtiger Blick in diesen blauen Augen lag, nahm ich schwer an, dass ich mit meiner Vermutung richtig lag. Aber.... das war... mehr als falsch. Vegeta war unser Prinz und auch, wenn es dem Volk verboten war ihn zu sehen, so gab es dennoch zig tausend Möglichkeiten, dass er seinen eigenen Planeten sehen durfte. Gar sehen konnte. Grübelnd zog ich die Augenbrauen zusammen, als ich dem Jungen weiter durch das seidige Haar fuhr, sich dieser dann aber plötzlich unter meiner Berührung zu verkrampfen schien und sich mühsam auf den Rücken drehte. Sich im Schlafe meine Hand schnappte, so als würde er nach Wärme und Geborgenheit suchen und legte sie sich augenblicklich auf seine kleine Brust. Wieder war das Lächeln groß, welches sich über meine Lippen stahl und einfach nicht weichen wollte, da ich es nicht wollte. Er war eben auch nur ein Kind, schoss es mir durch den Kopf und spürte abermals ein schlagendes Herz, das beruhigend unter meinen Fingerspitzen pochte. Nur ein Kind, das Wärme suchte, da es angeblich in seinem eigenen zu Hause keine fand. Ein Kind, das sich eigentlich nur nach Geborgenheit sehnte und nie die Liebe einer Mutter erfahren hatte. Ja es sogar vielleicht niemals durfte. Mitleid erfüllte meinen Blick, als ich auf Vegetas ruhende Züge starrte. Eigentlich...waren wir uns gar nicht so unterschiedlich, wie ich zu Anfang an dachte. Beide wuchsen wir ohne Mutter auf.  Ich wurde vom meiner verstoßen, während er seine schon sehr früh verloren hatte. Wir hatten beide einen Vater, der nichts von uns wissen wollte und uns gar in bedrückenden Schatten zurück ließ – das konnte ich jedenfalls in meinem Fall so sagen. Was den Saiyajin no Ou anging, war ich mir nicht gänzlich sicher, würde es aber vielleicht noch erfahren.  Das wusste ich, da war ich mir hundertprozentig sicher und wieder verlor ich mich in sanft schlummernden Zügen, als Vegeta ein Gähnen nicht mehr unterdrücken konnte, sich abermals auf die Seite rollte und meine Hand dabei keineswegs losgelassen hatte. Zwei Leben – begonnen auf so unterschiedliche Weise und dennoch im Anbetracht der Dinge, waren sich so nahe wie noch nie. So gleich wie noch nie und langsam legte ich mich wieder zu ihm. Nahm Vegeta behutsam an meine Seite und zog die Decke enger um meinen Körper. Momentan war noch nicht an Aufstehen zu denken.  Egal wie spät es auch war, dieser Junge brauchte erstmals seinen Schlaf, dass sah ich ihm an der Nasenspitze an und starrte dann kurz in tief erschöpfte Züge.  Zählte die müden Ringe unter seinen Augen, die eigentlich gar nicht da sein sollten; die eigentlich gar nicht zu einem Kind passten und nahm Vegeta enger an meine Brust. Sofort krallte sich eine Hand in mein Kleidungsstück und wieder konnte ich ein Lächeln nicht verhindern. Endlich sah ich ihn mit wahren Augen und wusste auch, dass sich hinter diesem kleinen Teufel einfach nur ein Wesen verbarg, dass nach endloser Liebe schrie. Doch wusste ich auch, dass er eben Jene, die er so sehr suchte und auch brauchte, niemals finden würde und wieder wanderte mein Geist, als ich in einen erholsamen Schlummer fiel.  Jegliche Zweifel und alle Angst hinter mir lassend und einfach nur den Moment der Zweisamkeit genießend, der uns dieser neue Tag bescherte und fand mich bald darauf in meinem eigenen Land der Träume. ~*~ „Sag mal, hast du eigentlich den Verstand verloren?!?“, weckte mich eine laute, schrille Stimme und schneller als es mir lieb war, saß ich kerzgerade im Bett. Mein Herz trommelte wild hinter meiner Brust und neben mir konnte ich ein verschlafenes Murren hören, da mein abruptes Erwachen den kleinen Saiyajin no Ouji geweckt hatte. Doch war dies momentan meine mindeste Sorge. Viel mehr beschäftigte mich die rasende Wut der schwarzhaarigen Saiyajin, die wie ein Presshammer höchstpersönlich vor mir stand und mich aus scharfen Augen anstarrte.  Tief stand sie über das Bett gebeugt, die Arme in die Seiten gestemmt und mich mit jenem einen Blick betrachtend, der nichts als Ärger zu bedeuten hatte. Gewaltigen Ärger, denn wieder zuckte ihre Augenbraue nervös, als ich sie weiterhin einfach nur anstarrte und zu keiner Reaktion mehr fähig war. „Ich dachte mir, ich schau mal wo du bleibst, nachdem unser Ouji immer noch nicht im Lehrraum erschienen ist. Ich dachte mir, ich geh mal nachsehen; nicht dass noch etwas Schlimmes passiert ist.“, sagte sie bedrohlich ruhig und verschränkte dann die Arme vor der Brust.  Mich mit keinem Mal aus den Augen lassend und nur schwer konnte ich den trockenen Klos in meinem Hals hinunterschlucken. „Und was muss ich nun anstatt eines arbeitenden Mentors vorfinden?!?“, fragte sie mich eiskalt und ließ mich wieder ihre ganze Strenge spüren. Ich wollte antworten.  Wollte etwas erwidern um mich zu rechtfertigen, doch hatte mir ihr plötzliches Auftreten den Rest gegeben und ließ mich somit schweigend im Bett zurück.  Unfähig irgendwelche Worte der Verteidigung aufzubringen und das Einzige was ich fühlte war das wilde Klopfen meines Herzens und die Röte, die mir augenblicklich in die Wangen stieg. Vegeta unterdessen war zu meinem Leidwesen erwacht und schälte sich nun müde aus meiner Umarmung, die er dank des Schlafes gesucht hatte und sah Leilja aus großen Augen an. „Ich werde es dir sagen, da du ja momentan deine Stimme verloren hast.“, sagte meine Einweiserin wütend, den kleinen Ouji in keinster Weise beachtend, welcher nun den Kopf schief gelegt hatte und sie aus fragenden Augen beobachtete. Belustigung lag in seinem sonst so nachdenklichen Blick und ich hätte schwören können, dass sich ein kleines Lächeln über seine Lippen stahl. Na er hatte gut Kirschen essen. Frustriert seufzte ich aus und strich mir nervös durch das dunkelbraune Haar. Er war ja nicht der Ungnade dieses Weibes ausgeliefert und musste sich nun ihre Standpauke anhören.  Klar, dass er da einen Grund zum Lachen hatte. Doch weiter kam ich nicht mit meinen Gedanken, da ich erneut Leilja´s wütende Stimme hören konnte und sich diese wie ein Schraubstock in meine Seele brannte.  Verdammt...  Wieso musste sie so schreien? Das ging auch in einem sanfteren Ton, dachte ich und sah dann zur Seite. Hoffend, dass ich so nicht ihren ganzen Zorn würde spüren müssen, doch weit gefehlt. „Stattdessen finde ich einen faulen, verschlafenen Nichtsnutz von einem Saiyajin vor, der sich seinen Pflichten in keinster Weise bewusst ist und auch noch gegen Eine der obersten Regeln verstößt.“, kam es streng aus ihrem Mund und überrascht sah ich auf. Hatte mich endlich soweit wieder unter Kontrolle, dass ich die Beine aus dem Bett schwingen und endlich meine Gedanken ordnen konnte. Die Beleidigung überhörend, die sie mir so frech entgegen gebracht hatte, denn das was sie am Ende zu mir sagte, hatte mich hellhörig gemacht und fragend sah ich auf. „Welche oberste Regel?“, kam es auch sogleich aus meinem Mund und mit einem Fauchen wandte sich die Frau zu mir um, als sie Vegeta aus den Federn holen wollte um ihn nun ihrerseits in ihre Obhut zu nehmen. „Hast du bei der Verlesung der Hausordnung geschlafen oder was?“, sagte Leilja säuerlich und entließ den jungen Ouji aus ihrem Griff, da Vegeta sowieso nur quengelte und Anzeichen machte, dass er lieber bei mir bleiben wollte. Ich konnte es ihm nicht übel nehmen. Dieses Gekreische tat ja schon vom Zuhören weh und kurz huschte ein kleines Grinsen über meine Lippen. Ja... so unterschiedlich waren wir uns tatsächlich nicht, wie ich zu Anfang an gedacht hatte und konnte ein spöttisches Lachen nicht mehr unterdrücken. „Ich weiß nicht, was es da zu lachen gibt.“, kam es erneut aus ihrem Mund und wütend verschränkte die Saiyajin die Arme vor der Brust. „Momentan befindest du dich nämlich nicht in der Position dafür.“ Genervt zog ich die Augenbrauen zusammen und versuchte ruhig zu bleiben. Ich wusste ja, dass sie anstrengend sein konnte, dass hatte sie oft genug unter Beweis gestellt, doch momentan verstand ich nicht, warum sie so eine große Sache aus dieser Kleinigkeit machte.  Okay, wir hatten verschlafen, wie ich mit einem schnellen Blick auf die Uhr feststellte und sah dann erneut zu Vegeta, welcher unser Streitgespräch schon wieder vergessen hatte und nun seinerseits die Nase am Fensterglas plattdrücke, um besser nach draußen sehen zu können. Sofort sah ich das helle Leuchten in seinen Augen und wieder beschlich mich jener eine Gedanke wie zuvor.  Er hatte diesen Palast womöglich nie verlassen, sonst würde der kleine Junge nicht so reagieren und unweigerlich versetzte es mir einen Stich ins Herz. Vegeta war ein Gefangener, obwohl er dennoch frei war. Ein Gefangener in seinem eigenen Heim, das keine Gitter besaß und ihn dennoch zu fesseln schien. Wütend ballten sich meine Hände zu Fäusten, als mir die Tragweite dieses einen Gedankens bewusst wurde. Daran musste sich definitiv etwas ändern. Und zwar schon bald... „Leilja, was habe ich deiner Meinung nach falsch gemacht?“, kam es seufzend über meine Lippen und sah meiner Gegenüber dann fest in die Augen. Ehrlich war mein Blick, welchen ich ihr entgegen brachte, denn ich verstand den heutigen Ausbruch der Saiyajin nicht wirklich und schüttelte dann nur genervt den Kopf, als ich wieder ihr verächtliches Schnauben hören konnte. „Prinz und Bediensteter dürfen sich nicht so nahe sein. Dürfen, zum Beispiel, nicht zusammen in einem Bett liegen und sich gar auf eine gleiche Stufe stellen.“, kam auch sogleich die harte Antwort und ließ mich auch sofort wieder innerlich stocken. Was... was sollte der Scheiß bitteschön?!? Gerade noch so konnte ich ein Knurren unterdrücken, das sich in ein erbostes Fauchen verwandeln wollte. Sollte ich Vegeta etwas wie Luft behandeln, nur weil er mein Prinz war?!?  Durfte ich ihm keine Nähe entgegenbringen und ihm vor allem keine Stütze sein, da er diese heute Nacht so sehr gebraucht hatte?!? Wollten sie ihn etwa so beschützen, in dem sie ihn innerlich zerstörten und jeglicher Gefühle beraubten?!? Das war nicht richtig. Einfach nicht richtig und wieder zitterte mein Körper.  Nicht vor Angst oder gar vor Schuldgefühlen – sondern vor Wut. „Ihr habt sie doch nicht mehr alle.“, kam es unbedacht über meine Lippen und hastig stand ich auf. Leilja´s geschocktes Gesicht ignorierend und trat dann auf Vegeta zu, nur um ihn an der Hand zu nehmen und ihn von der Glasscheibe zu zerren. Sofort lagen helle Opale auf mir.  Verwundert, wieso ich das tat und wieso ich ihn störte, doch musste Vegetas innigster Wunsch leider noch etwas warten. Wir waren spät im Verzug und ich wollte mir nicht noch mehr Ärger einhamstern, als ich sowieso schon hatte und nahm den quengelnden Jungen dann kurzerhand auf die Arme. Vegetas Protest war nur kurz, gar schien er in meinen Augen meine Ernsthaftigkeit zu lesen und sah dann mit einem neugierigen Blick auf den Neuankömmling, der uns so unsanft geweckt hatte. „Hey....“, höre ich Leilja rufen, als ich mit dem kleineren Saiyajin im Schlepptau das geräumige Badezimmer betrat und sie einfach nicht weiter beachtete. „Wir sind noch nicht fertig, Nappa!“, dröhnte es wieder hinter mir, doch hörte ich ihr Wehklagen nicht. „Lass uns dich anziehen, hmn?“, sagte ich grinsend zu dem kleinen Jungen auf meinen Armen und fuhr diesem dann kurzerhand durch die vom Schlaf wirr zerzausten Haare. Vegetas kindliches Schmollen war sicherlich pures Gold wert und wieder konnte ich ein herzhaftes Lachen nicht mehr unterdrücken, als der Junge entrüstet die Arme vor der Brust verschränkte und sich augenblicklich eine wilde Strähne aus der Stirn blies. Na das konnte ja was werden, aber für diesen kleinen Racker, der sich langsam mein Herz zu stehlen schien, würde ich alles in Kauf nehmen. Wirklich alles. Als wir nach einer erfrischenden Dusche; mich eingenommen, da Vegeta wie immer das halbe Badezimmer unter Wasser gesetzt hatte, in das geräumige Schlafgemach eintraten, war von der Saiyajin nichts mehr zu sehen und erleichtert atmete ich aus. Eine zweite Standpauke wollte ich sicherlich nicht noch ein Mal über mich ergehen lassen und hätte dann doch beinahe den kleinen Notizzettel übersehen, der auf dem Bett zu finden war. Leichtfertig setzte ich Vegeta, welcher in wärmende Tücher eingewickelt war, auf den wirren Laken ab und nahm das Stück Papier in die Hand.  Eigentlich und das sagte mir meine erste Eingebung (...oder wohl doch eher mein Stolz) wollte ich den Fetzen wieder beiseite legen, doch warnte mich eine innere Stimme davor und somit las ich die viel zu penibel aufgetragene Handschrift der Saiyajin. Zieh ihm gefälligst die Festtagesgewänder an.  Heute wird hoher Besuch erwartet und unser Ou verlangt ein perfektes Aussehen und Auftreten. Ich sehe dich nachher. Leilja. (P.S: Vermassle es diesmal nicht schon wieder, sonst ist das nicht nur dein Kopf, der rollen wird....) Verwirrt sah ich auf, als ich die Notiz der Saiyajin zwei Mal lesen musste um deren Inhalt zu verstehen und sah dann zu dem Prinzen meines Volkes, welcher immer noch unschuldig auf dem Bett saß, die Beine baumeln ließ und verträumt auf irgend einen Punkt starrte. „Du hast Festtagesgewänder?!?“, kam es überrascht über meine Lippen und fragend zog ich eine Augenbraue in die Höhe, als mich Vegeta aus großen Augen ansah und dann nur mit den Schultern zuckte. Er schien meine Ahnungslosigkeit zu spüren, denn stumm deutete der kleine Saiyajin mit einer Hand auf die Mitte des Kleiderschrankes und langsam trat ich darauf zu.  Sein leises Glucksen überhörend, denn es war klar gewesen, dass sich Vegeta nun über mich lustig machen würde.  Festtagesgewänder.  Pff. Er war der Prinz, verflucht noch Mal.  Natürlich besaß er solche Gewänder.  Wieso war ich da nicht eher drauf gekommen?!? Peinlich, Nappa. Wirklich peinlich. Du übertriffst dich bei Weitem mal wieder um Längen. Doch so festlich wie ich gedacht hatte war es nicht und mein verwirrter Gesichtsausdruck musste wirklich herrlich ausgesehen haben.  Denn als ich die schwarze Kleidung aus dem Schrank holte, welche in meinen Augen einfach nur stink normal aussah, brach Vegeta in ein helles Lachen aus und schüttelte dann nur belustigt den Kopf. „Sicher, dass das richtig ist?“, fragte ich mein Gegenüber erneut, welcher sich endlich wieder beruhigt hatte und dann letztendlich vom Bett aufsprang. Weiterhin wärmende Tücher eng um seinen Körper geschlungen hielt und dann auf eine der kleinen Kommoden zulief, die am anderen Ende des Raumes stand.  Spielerisch stellte er sich auf die Zehenspitzen und öffnete eine der Schubladen, nur um dann Gold verzierte Ketten zum Vorschein zu bringen. Es war das Prächtigste, was ich je gesehen hatte und bewundernd lief ich auf den Jungen zu . Ach so. Jetzt erst schien ich zu verstehen. Nicht die Kleidung war das eigentliche Gewand. Nein.  Eher war die schwarze weite Puffhose, dessen Hosenbein am Ende eng an den Waden lag und das dazugehörige ärmellose, am Bauch zu kurz geschnittene, schwarze Oberteil schlicht gehalten; sondern eher der Schmuck an sich schien das `Gewand´zu sein, welcher an den schwarzen Stoff angebracht wurde. Dieser diente als Aufwertung des Ganzen und während ich mir die vielen Schmuckstücke und Ornamente so betrachtete, welche sich in dem morschen Holz zu stapeln schienen; so wusste ich auch, dass dies sehr wohl eine ganze Weile dauern konnte. Und das tat es auch. Ich wusste nicht wie viel Zeit es in Anspruch nahm, doch meine Nerven hatte es ganz schön viel gekostet. Vegeta half mir zwar so gut es ging den Stirn- und weitere Armreife anzubringen und den goldverzierten Ornamentengürtel um eine viel zu schmale Taille zu binden, aber bei der Kette, welche in seinen Muzuhara eingeflochten wurde, sah es ganz schön anders aus.  Ich musste mich schon sehr beherrschen nicht zu fest zuzupacken und unserem Ouji unbeabsichtigter Weise auch noch weh zu tun. Doch er hielt still und nach mehreren Versuchen hatte ich auch das geschafft und konnte nun vollends mein Werk bewundern. Ein Werk, welches mich in Staunen versetzte und mir zugleich in vollkommener Bewunderung den Atem raubte. Er war wirklich wunderschön, soweit ich das sagen konnte und konnte den Blick einfach nicht von dem kleinen Jungen nehmen. Konnte nicht aufhören dieses Bild in mir einzusaugen und für Ewig aufzunehmen.  Das rot-braune Haar, gepaart mit dem schwarzen Stoff und den rot-blauen Rubinen des Schmuckes wirkte im Licht der Sonne wie eine Flamme. Wie tänzelndes Licht und jene blauen Augen, die nun heller brannten als das große Meer des weiten Ozeanes, sahen mich belustigt an. Verspielt belustigt, so als wollten sie sagen: Beeile dich, wir sind schon viel zu spät dran, und das waren wir tatsächlich. Noch ein Mal sah ich auf den Notizzettel meiner Einweiserin.  Hoher Besuch wird später erwartet, hatte sie geschrieben. Wer war das?, fragte ich mich, während ich Vegeta nun an der Hand nahm und in den weiten Flur hinaus trat. Das Klimpern seines Schmuckes versetzte mir eine Gänsehaut , ließ mir augenblicklich alle Nackenhaare aufstellen und aus einem verschüchterten Blick sah ich auf den Jungen, der schon bald unser aller Herrscher sein würde. Wusste er, wer ihn erwartete? Wohl eher nicht, denn sein sorgloses Gesicht ließ keinen Wink des Misstrauens erahnen, sondern eher wieder diese versteckte Neugierde, mit der er sich nun umsah. Das Geschehene der letzten Nacht war für ihn vergessen aber leider nicht für mich.  Doch war es manchmal besser, die Dinge nicht mehr anzusprechen. Vegeta schien gerade so gut erholt, schien endlich etwas ausgeglichener zu sein. Da wollte ich nicht schon wieder schlafende Hunde wecken und ihm seinen Tag verderben, welcher eigentlich so gut begonnen hatte. Er sollte keine Sorgen empfinden, immerhin war er auch nur ein Kind und hatte noch so Einiges zu lernen. Apropos lernen.... unsinnig, dass er vor seinem wichtigen Termin noch einige Lehrstunden hatte, aber Vorschriften waren nun mal Vorschriften. „Tut mir leid, Essen bringe ich dir nach er ersten Sitzung, sonst bringt mich Leilja wirklich noch um.“, sagte ich entschuldigend und sofort lagen blaue Opale auf mir. „Du hast Angst vor ihr....“, brachte der Kleine spielend einfach über seine Lippen und augenblicklich lief ich rot an. Wäre beinahe stehen geblieben und sah nun aus einem trotzigen Blick auf meinen Herrscher. „Das.. das ist gar nicht wahr.“, schrie ich schon fast erbost doch wirkte mein Stottern wenig überzeugend, was auch sofort wieder ein befreites Lachen auf die Lippen des anderen Saiyajins zauberte. „Ehrlich, ich hab keine Angst vor ihr.“ Wäre ja noch schöner, dachte ich und verschränkte dann die Arme vor der Brust und lieferte den Jungen in einer der großen Bibliotheken ab. „Was möchtest du zum Frühstück? Belegtes Chaijiti oder eher einen Beguál – aber da wird mich diese Onna sicherlich wieder steinigen, wenn ich dich nur mit Süßkram vollstopfe.“, kam es mürrisch über meine Lippen und erwartungsvoll sahen mich helle Augen an. Also ein Beguál, seufzte ich in Gedanken.  Wieso hatte ich das eigentlich vorgeschlagen?, räumte ich ein und schüttelte dann nur den Kopf, als der kleine Saiyajin in den Türen verschwand um sich seiner Lehrstunde zu unterziehen. Na ja.  Hauptsache er aß überhaupt etwas und mit diesem letzten Gedanken machte ich mich auf den Weg in Richtung Küche. Natürlich erwartete mich kein Anderer als besagtes Weib höchstpersönlich, doch griff ich einfach nach einem kleinen Teller, trat an das Buffet heran und fing an, das heutige Frühstück für meinen Ouji vorzubereiten. „Wird auch mal Zeit, dass du kommst.“, raunte sie mir in einem Flüstern zu und kurz fiel mein Blick auf sie. Auch Leilja hatte sich verändert, hatte sich für diesen einen Tag extra in Schale geworfen und ihr sonst immer hochgestecktes Haar trug sie heute zu einem langen Zopf geflochten. Selbst ihre sonstigen Gewändern schien sie heute nicht zu tragen sondern war in einen dunkelblauen Gi gekleidet, nur die Rüstung war anders. Femininer und fragend zog ich eine Augenbraue in die Höhe. „Wusste gar nicht, dass du Kämpfen kannst....“, sagte ich knapp und schnappte mir dann ein paar der fruchtigen Kerntrauben um sie auf den Teller zu legen. „Das liegt uns im Blut, falls du das schon vergessen haben solltest und jeder Saiyajin, egal ob Mann oder Frau, sollte wenigstens die Grundlagen beherrschen können.“, sagte sie schnippisch und verschränkte dann die Arme vor der Brust.  Mein Gott, welche Laus war ihr denn heute über die Leber gelaufen?  Kurz betrachtete ich die Saiyajin wieder aus dem Augenwinkel, doch wirkte sie mehr als nervös und nicht so ruhig wie in den vergangenen Tagen. War dieser Besuch so wichtig, dass alle hier förmlich durchdrehten?!? Sogar Thanar wirkte heute mehr als hektisch und schien sein Essen mehr zu versalzen als es richtig zu würzen. Einige der Dienstmädchen liefen aufgebracht in den Gängen umher und verzierten diese mit irgend einem Festtagesschmuck, der mehr pompös als irgendwie beschönigend wirkte. Sogar Bardock war heute Mal nicht in den untersten Trainingshallen, sondern stand abseits am Fenster und lies den Blick über das weite Tal wandern.  Normalerweise war er zu dieser frühen Stunde schon mit seinen Einheiten beschäftigt, doch für diesen einen speziellen Tag schien alles anders zu laufen und mürrisch sah ich auf den breiten Rücken des einstigen Unterklassenkriegers. Natürlich hatte ich seine Beleidigungen und den verachtenden Blick von damals nicht vergessen.  Gerade noch so konnte ich ein tiefes Knurren unterdrücken, welches sich aus meiner Kehle stehlen wollte und sah erbost auf meine Hände. Eingebildeter Schnösel, dachte ich und streckte ihm imaginär die Zunge heraus.  Und so etwas nahm ich mir als Vorbild?!?  Wenn er sich weiter so benahm, konnte er bleiben wo der Pfeffer wächst und gerade hievte ich besagten Beguál auf den Teller, als mich die Stimme der Frau wieder unterbrach und aus den Gedanken riss. „Du kannst froh sein, dass ich dich geweckt habe, sonst hättest du jetzt ne Menge Ärger am Hals.“, sagte sie drohend und trat dann näher an mich heran. „Das darf nicht noch ein Mal passieren, Nappa. Nicht heute und nicht an so einem Tag, wie diesem.“ Mürrisch sah ich sie an und widmete mich dann aber wieder dem Teller. „Weißt du eigentlich, dass er Alpträume hat?“, wechselte ich so einfach das Thema und hörte dann das Stutzen in ihrer Stimme, als sie meine Worte sehr wohl verstanden hatte. Also nicht, dachte ich und lief dann weiter um einen der gepressten Fruchtsäfte auszusuchen und auf das Tablett zu stellen. „Alpträume?“, wiederholte sie skeptisch und mit einem Mal schien all ihre Wut verflogen. „Oder so etwas in der Art...“, erwiderte ich schulterzuckend und sah sie dann finster an.  „Aber du bist ja zu sehr mit deinen Belehrungen Anderer beschäftigt um es bemerkt zu haben.“, erwiderte ich spottend und stellte dann das fertige Mal auf das Tablett um dieses Vegeta zu bringen. „Das war nicht fair, Nappa.“, antwortete sie bitter und trat dann auf mich zu.  „Du bist häufiger bei ihm als ich und musst dich nicht mit diesem widerlichen Papierkrieg herumschlagen.“, versuchte sich Leilja zu verteidigen, doch wirkte diese Masche bei mir keineswegs. „Das ist keine Entschuldigung.“, war alles was ich dazu zu sagen hatte und ließ sie dann so einfach stehen. „Vergiss nicht dich nachher umzuziehen....“, rief sie mir noch hinterher und dann noch irgend etwas, das ich nicht mehr verstand, da die Tür lautstark ins Schloss fiel und ich nun alleine in weiter Flur stand. Wie sehr mich das alles ankotzte war unbeschreiblich. Da stand sie, alle miteinander und redeten über das Wohlergehen ihres einzigen Nachfahren, doch so richtig kümmern wollte sich keiner um den kleinen Saiyajin no Ouji.  So richtig ernst nehmen wollte ihn niemand, immer nur wurde er mit Samthandschuhen angefasst und gar wie ein rohes Ei behandelt, dass beschützt werden musste obwohl ihn nicht ein Mal irgendeine Gefahr bedrohte. Wie irgend jemand Anderen – gar einen Aussätzigen, der giftig war, kam man ihm auch nur einen Schritt zu nahe. Wie irgend ein Ding, dessen Gefühle und inneren Wünsche mit keinem Mal ernst genommen wurden, weil keiner es wollte. Weil jeder nur wegsah, gar die Augen vor der Wahrheit verschloss und langsam trat ich in die Bibliothek ein, um Vegeta sein heutiges Mahl aufzutischen.  Dass ich dabei seinen Unterricht störte war mir so was von egal, wie diese Furie von Frau Falten in ihrem Gesicht hatte und die freudigen Augen, die mich nun mit einem ehrlichen Lächeln begrüßten, waren mir jede Strapaze wert. „Guten Appetit, mein Kleiner.“, sagte ich lächelnd und wuschelte dem Jungen dann kurzerhand durch die wirren Haare. Das ließ sich der Saiyajin nicht zweimal sagen und begann dann damit sein heutiges Mahl in Windeseile zu verspeisen. Er war eben auch nur ein Kind, dachte ich wieder und setzte mich dann lächelnd auf einen hintersten Tisch in der Ecke um dem weiteren Unterricht zu folgen. Das heutige Programm beinhaltete lediglich Wiederholungen und weiteten sich in der Länge als kleiner Wissenstest aus, welchen Vegeta mit Bravour meisterte.  Was er schon alles wusste, oder sogar musste, war enorm und alleine schon vom Zuhören bekam ich Kopfschmerzen.  Wie schaffte er es, sich das alles zu merken?!?  Unsere Geschichte war bei weitem nicht gerade eine leichte Lektüre. Nichts was ein Kind in diesem Alter angehen sollte, doch er beantwortete alle Fragen spielend.  So als würde es ihm keinerlei Mühen machen, doch vielleicht musste man dies als Prinz ja auch einfach.  Vielleicht musste man alles wissen um später perfekt herrschen zu können und wieder drifteten meine Gedanken ab, als der Stoff zu viel wurde und mich in schläfrige Schatten tauchte. Brachten mich zurück in jene eine Nacht, in der ich eine völlig andere Seite meines Oujis kennengelernt hatte.  Eine, die mich erstaunte und zeitgleich doch so sehr ängstigte, weil ich mit ihrem Ausmaß eigentlich nicht gerechnet hatte. Gar nicht wusste, wie ich damit umgehen sollte. Mach dass sie aufhören, hatte er mich regelrecht angefleht und der bitter traurige Ausdruck in seinen Augen bescherte mir selbst jetzt noch eine Gänsehaut.  Vegeta hatte so erschöpft ausgesehen und seine Gabe, die mir der kleine Ouji seitdem nicht mehr weiter erklärt hatte, ließ mich verwirrt im Dunkeln stehen. Ließ mich alleine in den Schatten zurück und mich mit tausend Fragen überhäufen, die ich noch nicht beantworten konnte. Aber irgendwann, das schwor ich mir, würde ich hinter dieses eine kleine Geheimnis kommen. Eines Tages, ganz sicher. ~*~ Die Lehrstunden gingen schneller vorüber als geplant und in einer kleinen Pause war ich zurück in meine eigenen Gemächer geeilt und hatte mich geschwind umgezogen. Nun trug ich die uns übliche Kämpferrüstung, welche uns als Soldaten und ergebene Arbeiter des Königshauses repräsentierte. Alleinig das Königszeichen war auf der Brust in den weißen Schutzpanzer eingemeißelt worden und unterschied sich in diesem Punkt von der herkömmlichen Kleidung unseres Volkes. Natürlich war auch das Material besser und eng schmiegte sich der dunkelblaue Stoff an meine Haut. Wie kühles Satin lag das leichte Material auf meinem Körper und spendete mehr Wärme, als man auf den ersten Blick annahm.  Wie hieß es doch so schön?  Kleider machen Leute, dachte ich mürrisch und sah ein letztes Mal in den Spiegel, bevor ich mich wieder auf den Weg machte und zu Vegeta eilte. Natürlich wartete er schon auf mich und Hand in Hand liefen wir nun in das Erdgeschoss, auf deren Etage sich ebenso der Empfangssaal befand. Hier würde das bevorstehende Treffen stattfinden und mehr denn je wirkte der kleine Junge an meiner Hand nervös. Was war nur los mit ihm?!? Von der heutigen Gelassenheit, die ihn am frühen Morgen begleitet hatte war nicht mehr viel zu sehen und mehr als nur fahrig zuckte sein Muzuhara wild hinter ihm hin und her. Ließ abermals das mir verträumte Klirren erklingen und kurzerhand blieb ich stehen.  Fragend lagen blaue Opale nun auf mir und langsam kniete ich mich zu dem Jungen herunter um ihm besser in die Augen sehen zu können. „Was ist los, Vegeta?“, fragte ich ihn kurzerhand, so einfach aus dem Bauch heraus und legte ihm dann meine Hände auf schmale Schultern. Verbissen sah mein junger Ouji zur Seite, konnte mir nicht richtig in die Augen sehen und kaute auf seiner Unterlippe. Gerade wollte ich meine Frage erneut stellen, als ich seine zaghafte Stimme hören konnte, die nun mehr einem Flüstern glich und ich nicht wirklich wusste, ob ich eine innere Angst in ihr gehört hatte. „Heute... sehe ich endlich Vater wieder.“, brachte er zögernd über seine Lippen und lächelte mich dann ehrlich an.  Doch die Art wie er diesen einen Satz gesagt hatte und mit welchem Wehklagen seine Stimme jene Wörter füllte, ließ mein Herz mit einem Mal in Stillstand verweilen.  So viel Trauer und doch zeitgleich so viel Freude, hatte ich selten zusammen gesehen und wieder bescherten mir seine ehrlichen Gefühle eine Gänsehaut. „Aber das ist doch dann noch lange kein Grund mir fast vor lauter Nervosität die halbe Hand zu zerquetschen....“, brachte ich lachend hervor und rieb mir dann wie zur Bestärkung meiner Worte, die rechten Finger.  Denn das stimmte. Zu viel Kraft hatte dieser kleine nervöse Geist in seinen Griff gelegt und mir fest die Knochen aufeinander gerieben. „Er kommt selten zu Besuch, musst du wissen....“, räumte mein Gegenüber schwach ein und sah mich dann erneut an. „Und wenn er dann mal kommt, will ich alles richtig machen.“, sagte Vegeta freudig, fast schon schmerzlich bestärkt und so eisern verbissen, dass es mir erneut alle Nackenhaare aufstellte.  Er war ein Kind, verflucht noch mal.  Er sollte nicht so um die Gunst seines Vaters kämpfen müssen. Kein Kind sollte das jemals tun müssen und doch war es leider so.  So auch hier und gar schon zu eifrig nahm mich Vegeta nun seinerseits bei der Hand, als das große Läuten der Glocke ertönte. Wohl ein Zeichen, dass es gleich losgehen würde und stolpernd kam ich auf die Füße, als mich der kleine Saiyajin von dannen zog. „Nicht so schnell, Kleiner....“, sagte ich keuchend und nahm Vegeta dann erneut bei der Hand um besser Schritt mit ihm zu halten. „Wird schon nich schief laufen.“, sagte ich lächelnd, doch fühlte sich dieser Satz in meinem Inneren mehr als gelogen an.  Auch ich würde dem König heute endlich das erste Mal gegenüber treten können und ein mulmiges Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit.  Wie er wohl so war?, schoss es mir in den Kopf und wieder schluckte ich den trockenen Kloß in meinem Hals hinunter, als wir vor der großen goldverzierten Türe zum Stehen gekommen waren. Auch Vegeta schien es ähnlich zu gehen, denn schwach hörte ich sein ersticktes Keuchen und fast schon angsterfüllt sah er zu mir auf. Bestärkt legte ich dem kleinen Saiyajin eine Hand auf die Schulter und lächelte ihn an.  Es reichte schon, wenn einer von uns Beiden nervös war und ehrlich nickte ich dem Jungen zu.  Vegeta brauchte nicht auch noch meine innere Angst und Unsicherheit, die wirklich alles nur noch schlimmer machen würde.  Nein, das brauchte er wirklich nicht. Wieder schenkte ich ihm einen aufmunternden Blick und wollte dem Saiyajin no Ouji somit versichern, dass er keine Angst zu haben brauchte.  Nicht vor seinem eigenen Vater, gar vor seiner eigenen Familie und öffnete dann die Türen.  Ließ den Jungen in festlich geschmückte Räume eintreten, doch hätte ich gewusst, was ihn in eben jenen Sälen erwarten sollte, hätte ich kurzerhand jene Türe wieder verschlossen und Vegeta davon fern gehalten. Doch leider konnte man nicht in die Zukunft sehen.  Konnte nicht wissen, dass sich hinter den Machenschaften Anderer nur Grausames verbarg und somit musste ich mit meinen eigenen Augen mitansehen, wie dieser kleine, unschuldige Junge, in sein eigenes Verderben rannte. Doch leider war ich es gewesen, der ihn haltlos dazu verleitet hatte und sein Leben von nun an leiden würde. Jeden Tag ein bisschen mehr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)