Desire von Akatsuki-chan (SasoDei/ItaDei) ================================================================================ Kapitel 2 --------- Es dauerte etwa einandhalb Tage, bis die beiden Akatsuki Konoha erreichten. Die Reise war wie immer. Die beiden redeten nicht sonderlich viel. Vielleicht sprachen sie mal beiläufig über die Mission. Manchmal hetzte Sasori den anderen auch ein wenig. Deidara versuchte auch ein Paar Mal mit dem Akasuna ein Gespräch anzufangen, aber der hörte ihm eh nicht richtig zu. Der Blonde redete dann meist eine Weile allein, wobei er sich dachte, genauso gut mit einer Wand sprechen zu können. Die hätte sicherlich eine größere Reaktion gezeigt. Sasori sah ihn schließlich nicht mal an. Irgendwann gab Deidara es dann einfach auf. Er wollte dem Rotschopf ja auch nicht auf die Nerven gehen. Denn wenn das dann geschah, machte der Blonde sich irgendwie immer Gedanken und er fühlte sich überhaupt nicht gut. Er wollte es eigentlich gar nicht. Ehrlich gesagt, wäre es ihm sehr recht gewesen, der Puppenmacher könnte ihm egal sein. Der ehemalige Iwa-nin hätte seinen Partner nur zu gern auf irgendeine Art und Weiße so schnell wie möglich aus seinen Gedanken verbannt. Doch dummer Weiße konnte der Blondschopf es sich nicht aussuchen, wie er für den Akasuna fühlte. Denn getreu nach dem Motto “Wo die Liebe hinfällt” hatten die Gefühle der Blauäugigen sich nun mal einfach selbstständig gemacht und egal, wie sehr er sich auch dagegen sträubte, er wurde sie nicht mehr los. Er wusste nicht genau was es war, dass ihn derartig tiefe Gefühle für den Rotschopf entwickeln ließ, aber irgendetwas hatte Sasori an sich, das ihn einfach nicht mehr los ließ. Eigentlich war es ja auch egal. Deidara hätte sicherlich Stunden lang über den Marionettenspieler reden können, ohne dabei auch nur eine gute Eigenschaft zu nennen… Seine Gefühle mussten doch echt geschmacksverirrt sein! Waren die denn blind?! Der Blondschopf hätte sich ewig darüber aufregen können und das hatte er früher auch nur zu gern getan. Vielleicht war er in sofern selbst daran Schuld, dass Sasori ihn so mies behandelte. Schließlich war er am Anfang ziemlich bockig, dickköpfig und frech gewesen, wenn er ehrlich war. Zu Begin aus reiner Überzeugung diesen Kerl einfach nicht ausstehen zu können, dann aus Trotz und reiner Selbstmanipulation. Irgendwann hatte er es dann auf die Spitze getrieben. Sasori war ja schon oft wütend gewesen. Doch der Akasuna war dabei nie allzu laut geworden, das war einfach nicht seine Art. Aber an irgendeinem Punkt waren ihm wohl die Sicherungen durchgebrannt und er hatte den Blauäugigen richtig zusammen geschrienen. Der Blonde hatte sich richtig erschrocken und war in sich zusammen gesunken. Verdammt, Deidara war sich vorgekommen wie ein lästiges, kleines Kind, das einfach nicht hören konnte. Genauso hatte sich das bei dem Akasuna zumindest angehört, wenn auch irgendwie verdient. Es hatte eine Weile gedauert, bis der Blonde realisiert hatte, was geschehen war. Und als es dann endlich soweit war, hatte sich ein unwohles Gefühl in seinem Magen eingenistet. Irgendwie hatte er sich verletzt und schuldig zugleich gefühlt, ohne dass er etwas gegen dieses ungute Gefühl hätte unternehmen können. Es hatte ihm auf einmal unglaublich leid getan, den Rothaarigen so wütend gemacht zu haben. Er musste ihm ja furchtbar auf die Nerven gefallen sein! Deidara wollte aber nicht -so viel hatte er sich dann am Ende eingesehen müssen- dass Sasori wütend war. Genauso wenig wie er wollte, dass der Akasuna sich traurig oder verletzt oder sonst wie schlecht fühlte. Deidara hatte krampfhaft versucht das -und eigentlich auch Sasori an sich- zu ignorieren. Er hatte eine Wut und eine Abneigung gegen Akatsuki gehegt. Sie hatten ihn gegen seinen Willen einfach mitgenommen. Der Blonde wollte gefälligst selbst über sein Leben bestimmen und er hatte schon gar keine Lust gehabt, sich von irgendeinem der Nuke-nin Bande etwas sagen zu lassen. Nein, das hatte sein Stolz nicht zugelassen. Doch dieser Moment hatte Deidaras Stolz doch ziemlich an angekratzt. Einfach, weil er sich wegen Sasori so verletzt fühlte, obwohl er sich doch eigentlich nicht um ihn hatte scheren wollte, und auch, weil er sich nun eingestehen musste, wie dumm er sich eigentlich verhalten hatte. Und dann musste er sich dummer Weiße auch noch eingestehen, wie sehr er sich wünschte, dass der Rotschopf zufrieden war und ihn mochte. Wie sehr er es seinem Partner doch eigentlich recht machen wollte. Und DAS war wirklich eine ziemliche erniedrigende Einsicht für Deidara gewesen, da es sich anfühlte, als habe er verloren. Zwar hatte Deidara nicht sofort eingesehen, was er für den Marionettenspieler empfand, aber er hatte sich zumindest bemüht, den Akasuna zufriedenzustellen, egal, ob er dafür seinen Stolz hinunterschlucken musste. Hatte er es nicht wirklich so sehr versucht? Er hatte auf seinen Partner gehört und ihm einen Gefallen getan, wo er konnte. Hatte versucht ihm eine Freude zu machen und ihn zufrieden zu stellen. Bis heute noch. Aber Sasori tat ja eh nichts anderes, als sich zu beschweren, wenn mal etwas schiefging. Egal, ob Deidara etwas dafür konnte oder nicht. Er war immer Schuld. Der Blonde fand das echt zum kotzen, aber daran ändern konnte er auch nichts. Das einzige was er wusste war, dass er sich selbst auch schlecht fühlte, wenn es dem Akasuna schlecht ging. Also versuchte er einfach den anderen zufrieden zu stellen und schaffte es ja am Ende eigentlich doch nicht. Was anderes konnte er ohnehin nicht tun. Die beiden Akatsuki waren kaum noch eine Meile von Konohagakure entfernt, als Sasori auf einmal stehen blieb. “Was…?”, setzte der Blonde an, wurde jedoch vom Akasuna unterbrochen, indem der ihm mit einer Hand dem Mund zuhielt. Mit der anderen zückte er ein Kunai. Der Marionettenspieler hatte Hiruko im Versteck gelassen, wie er es öfter bei solchen Spionage Missionen tat. Er war allein einfach viel schneller und wendiger und wenn sie tatsächlich ein, zwei Tage unbemerkt in Konoha herumschleichen sollten, war diese große, bullige Puppe alles andere als hilfreich. Ein paar Augenblicke bewegte sich der Akasuna nicht. Er schien etwas zu lauschen, sodass Deidara es ihm gleichtat. Es dauerte nicht allzu lange, und Deidara konnte es auch hören. Von einiger Entfernung kam ein leises Geräusch. Sasori traute dem ganzen wohl nicht ganz. Wahrscheinlich befürchtete er, entdeckt zu werden. Zumindest nahm der Rotschopf seine Hand wieder von dem Blonden und lief los, ohne seinen Partner noch weiter zu beachten. Deidara grummelte ein bisschen in sich hinein, bevor er dem Älteren dann folgte. Sie liefen nicht so schnell wie üblich. Waren wachsamer und nach einigen Minuten entdeckten sie dann die Quelle dieser Geräusche. Auf der Lichtung, die sich vor ihnen auftat, stand ein junges Mädchen. Fünfzehn, sechzehn vielleicht. Erneut schlug sie mit einem Schrei kräftig gegen den massiven Felsen, der wohl dreimal so groß war, wie sie. Das Gestein erzitterte und es bildeten sich Risse. Das Mädchen atmete einmal tief durch und bekam so ihren rasenden Atem wieder unter Kontrolle, bevor sie das ganze erneut tat. Sie war nicht besonders kräftig. Ziemlich dünn sogar, also benutzte sie wohl Chakra, um ihre Schläge härter zu machen. Sie war gar nicht schlecht, schien aber wohl ein wenig erschöpft. Dennoch strahlten die grünen Augen einen enormen Willen aus und sie schien total wild, wie sie da immer wieder auf die Gesteinsmassen einschlug. Ein wenig verworren sahen die kurzen, rosanen Haare schon aus, doch sie wurden von ihrem Stirnband, das sie als Haarband missbrauchte, wohl in ihrer Position gehalten. Der Blonde wollte sich zum Gehen wenden, während das Mädchen erneut zuschlug. Es war schließlich keine Bedrohung, sondern nur eine trainierende Kunoichi. Sie hatte ja nicht mal gestockt, als die beiden Nuke-nin näher gekommen waren. Wahrscheinlich war das Mädchen zu sehr in ihr Training vertieft. In jedem Fall hatten die Akatsuki keinen Grund, sich hier länger aufzuhalten. Überrascht wendete sich der Blauäugige dann doch wieder um, als er bemerkte, wie Sasori am Rand der Lichtung verweilte. Der Blonde öffnete schon den Mund, um den Akasuna anzusprechen, blieb dann aber doch stumm. Die rotbraunen Irden des Puppenspielers klebten an dem rosahaarigen Mädchen. Beachteten nur sie und schenkten ihr allein die volle Aufmerksamkeit. Der Akasuna schien von der Kunoichi fasziniert, wenn nicht gar begeistert. Seine Augen funkelten das Mädchen sogar ein wenig an. Die kleine Regung war ziemlich schwer zu erkennen, aber wer Sasori schon so kannte, wie Deidara es tat, wusste, dass die Augen des Akasuna für gewöhnlich immer trüb und ohne Regung waren. Der Blondschopf hatte ihn noch nie so erlebt. Irgendetwas in Deidaras Inneren zog sich bei diesem Anblick schmerzhaft zusammen. Es fühlte sich an, wie ein Stechen in seiner Brust. Als wollte es ihm die Luft zum Atmen rauben. Der Blonde schluckte und schloss die Augen, um sich wieder etwas zu beruhigen. Etwas biss der Blauäugige sich auf die Unterlippe. Verdammt, warum reagierte er darauf nur so heftig? Warum musste er nur so verdammt gefühlsduselig sein? Warum konnte ihm das nicht einfach egal sein? Und vor allem: Warum zum Teufel beachtete der Akasuna dieses verdammte Mädchen so sehr?! Deidara hätte aufschreien können vor Frust. Sasori kannte diese rosa Schnepfe doch gar nicht! Was hatte sie denn bitte an sich, dass sie gleich so faszinierend machte?! Was hatte sie denn für den Rothaarigen getan?! Nichts! SIE hatte Sasori nicht schon seit über einem Jahr begleiten! SIE hatte ihm nicht jede Laune ohne wenn und aber zugestanden und verziehen! SIE hatte nie alle Schuld für einen Misserfolg vor dem Leader und versammelter Mannschaft allein auf sich genommen! SIE hatte Sasori noch nie in einem Kampf ohne Rücksicht aus Verluste gedeckt! Und SIE hatte ihm ganz bestimmt auch nicht jeden Wunsch von den Augen abgelesen und nahezu alles getan, um den Rotschopf glücklich zu machen! Nein, konnte sie ja gar nicht! Warum hatte diese nun wirklich Unbekannte die Aufmerksamkeit des Puppenspielers dann mehr verdient, als Deidara?! Warum zum Teufel konnte der egoistische Mistkerl ihm nicht ein einziges Mal Beachtung schenken!?! Im Inneren des Blonden tobte es. Das war endgültig zu viel gewesen. Auf einen Schlag schien der ganze Schmerz darüber, dass Sasori ihn so missachtete und ihn verdammt noch mal nicht mochte, geschweige denn liebte, über ihm zusammenzubrechen, als wären die ganzen Gefühle ein Stausee und dieser eine Blick, den er dem Mädchen zugeworfen hatte, hätte die Macht den Damm einzureisen. Deidara schluckte, was ihm gerade ziemlich schwer fiel. Der Blonde versuchte angestrengt wenigstens nach außen hin ruhig zu sein. Er durfte sich nicht so anstellen, verdammt! Er war ein Mann und keine Göre! Es war egal, ob es ihm wehtat. Er durfte sich keine Blöße geben. Schon gar nicht vor Sasori. Nein, vor Sasori ganz bestimmt nicht! “Deidara.”, hörte der Blonde auf einmal, wie ihn die vertraute Stimme mit einem für ihn undefinierbaren Ton ansprach. Der ex Iwa-nin schluckte noch einmal. Versuchte seinen Schmerz dahin zurück zu verbannen, wo er die ganze Zeit geruht hatte und hoffte, er würde auch im letzten Winkel seines Bewusstseins bleiben. Versuchte einfach den aufsteigenden Gefühlsschwall wieder in den Griff zu bekommen. Und am Ende schaffte er das zum Glück auch. Deidara wusste wirklich nicht, was passiert wäre, hätte er jetzt vor dem Akasuna nicht mehr zusammenreißen können. Wäre jetzt alles aus ihm herausgebrochen… Was hätte er denn dann nur machen sollen? Dann öffnete er die himmelblauen Irden doch noch. Der Blonde beherrschte sich, um nicht zurückzuzucken, als er bemerkte, dass Sasori nicht mehr am Waldrand, sondern vor ihm stand. Deidara wusste nicht so recht, ob er jetzt sprechen konnte, also murmelte er nur ein halbherziges “Hm?” Der Akasuna hob eine Augenbraue erstaunt an. “Sag mal, kann es sein, dass du krank bist.” “Was…? Ähm… Wieso denn, Danna, hm?”, stammelte der Blonde ein wenig, während er versuchte, seine Stimme stark und unberührt klingen zu lassen und sie ja nicht zittern zu lassen. “Tz, du siehst aus, als würdest du gleich umkippen, deswegen.” Als der Blonde nichts erwiderte, musterte der Rotschopf ihn für einen Moment so genau, dass Deidaras Herzschlag sich zu überschlagen drohte. Dann schüttelte Sasori jedoch den Kopf. “Wenn du krank bis, hättest du im Bett bleiben sollen und dich ausruhen.” Ein wenig verwundert sah der Blonde sein Gegenüber an. Machte Sasori sich… Sorgen um ihn? So… ein bisschen…? Der Akasuna seufzte. “So bist du mir auch nicht nützlich. Eher eine Last. Ich hab keine Lust mich noch um dich kümmern zu müssen.” Deidara schluckte. Ja, damit hätte er rechnen sollen. War ja auch nichts Neues. Eigentlich hätte der Blonde jetzt einfach gesagt, dass alles in Ordnung war, aber dann hätte Sasori wohl eine Erklärung für sein seltsames Verhalten gewollt, die er ihm nun wirklich nicht geben konnte. Außerdem sah der Blonde eine gewisse Chance in dieser Situation. “Wie sollte ich denn? Wäre ich im Bett geblieben, hätten sie mich sicher gelyncht, ohne mir überhaupt zuzuhören, hm”, murmelte der Blonde halblaut. Ein wenig schien den Puppenspieler das aus dem Konzept zu bringen. Sasori hatte so eine Antwort wohl nicht erwartet und schaute den Jüngeren so für einige Momente nur überrascht an, bevor er etwas sagen wollte. Deidara beschloss, dass er jetzt mit reden dran war. Er war immer noch eingeschnappt, verletzt und vielleicht auch eifersüchtig wegen vorhin, wenn er das auch ziemlich erfolgreich verdrängte. “Nein, es ist so! So ist es nämlich immer! Entweder ich kusche ohne Widerworte oder sie sind gleich wieder eingeschnappt. Ach, verdammt…!” eilig unterbrach Deidara seine eigene, nicht gerade zaghaften Beschwerde. Das war… nicht gerade durchdacht gewesen und schlau wahrscheinlich erst nicht. Zunächst guckte Sasori den Blonden nur irritiert an. Er war wirkliche Widerworte und Schimpfereien von seinem Partner wohl gar nicht mehr gewohnt. Im nächsten Moment veränderte der Ausdruck in Sasoris Augen sich. Für einen kurzen Augenblick glaubte Deidara etwas in den braunen Irden aufblitzen zu sehen. Irgendeine Art von Emotion, die er von Sasori so nicht wirklich kannte, aber zu schnell wieder verschwunden war, um sie auch nur annähernd zu deuten. Vielleicht einfach Unsicherheit, aber der blonde Nuke-nin wusste es wirklich nicht. Dann schloss Sasori mit einem Seufzen die Augen und senkte den Kopf. Ein Schatten fiel über sein Gesicht, was Deidara gar nicht gefiel, da es ihm eindeutig vermittelte, dass der abtrünnige Suna-nin jetzt wütend war. “Also meiner Meinung nach, bist du doch sehr gesund, also…” Der Akasuna sah wieder auf. “Zunächst mal hörst du jetzt auf, dich wie eine Memme anzustellen oder mich zu verarschen. Was auch immer, ist mir auch ziemlich egal! Zweitens ist es ja wohl selbstverständlich, dass du auf mich hören musst, ich bin hier schließlich der Ranghöhere und älter bin ich auch noch. Und dann bist du gefälligst ein bisschen leiser. Wenn das Mädchen uns entdeckt hätte, hätten wir jetzt ein Problem gehabt, okay?” Sasori sprach zwar -im Gegensatz zu Deidara, was der aber erst im Nachhinein bemerkte- nicht laut, aber dafür umso deutlicher und mit einer derartig scharfen Stimme, dass Deidara die Schnitte beinahe körperlich spüren konnte. //Natürlich Danna... Wir wollen ihrem nette, kleinen Schwarm ja nichts tun, hm...!//, murrte Deidara in Gedanken sarkastisch. Aussprechen würde er das aber auf keinen Fall, solange er noch recht bei Verstand war. Der Blonde schluckte heftig, bevor er den Kopf etwas senkte. “…Gomen… Danna, hm…”, murmelte der Blonde leise aber glaubhaft. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)