Guardian Angel von Ray_Estheim ================================================================================ Prolog: Beginn -------------- Ich gab alles für dich auf Nur um bei dir sein zu können Wollte für immer bei dir sein Weil um mich geschehen war als ich dich das erste mal sah Wollte dich niemals verlieren Weil ich den Schmerz nicht ertragen würde Gab alles um dich zu schützen Und doch konnte ich es nicht Liebte dich bis zum Schluss Weil du mein Leben warst Dein zerbrechlicher Anblick lässt mein Herz schwer werden, überschüttet mein Herz mit Angst und Trauer. Deine Augen blicken trüb in Meine, deine Stimme ist so leise und so brüchig. Dein Leben ist verwirkt das weiß ich und doch kann will ich es nicht wahr haben. Ich will dich nicht verlieren. "Ich danke dir für alles" Deine Stimme so sanft und voller Liebe "Sag das nicht. Es ist noch nicht zu Ende" Angst, Trauer und das wissen das unausweichlich ist "Mein Leben ist vorbei doch ich bereue keine Sekunde mit dir" Noch immer so voller Liebe "Bitte du musst durchhalten" Ich weiß das unsere Zeit abgelaufen ist, doch will ich dich nicht verlieren. "Es tut mir leid dich alleine zu lassen aber bitte lebe für mich weiter" Nur noch ein leises Flüstern, das deine Lippen verlässt. Ein leises gehauchtes „Ich liebe Dich“ sind deine letzten Worte. Worte die sich so tief in meine Seele bohren bis sie zu zerspringen droht. Dein Leben ist verwirkt, dein Herz stellt seinen Dienst ein und ein letzter Hauch verlässt deine Lippen bevor sich dein Brustkorb ein letztes mal senkt. Plötzlich ist es still. Mitten im Chaos des Kampfes ist alles um mich herum still. Kein Laut dringt zu mir heran. Dein Leben ist verwirkt. Du hast mich verlassen. Kommst nie mehr wieder. Du bist nicht mehr an meiner Seite. Hast dein Leben gegeben um ein anderes zu schützen. Ich möchte schreien, doch ich kann es nicht. Meine Seele und mein Herz drohen zu zerspringen. Trauer breitet sich immer mehr in mir aus, beginnt mich von innen heraus auf zu fressen. Stumm rinnen mir die Tränen über die Wangen, benetzen deinen leblosen Leib. Ich bin allein. Habe nichts mehr was mich hier hält außer der Trauer. Selbst der Krieg scheint mit einem Male beendet zu sein. Der Krieg der dein Leben forderte, dich mir entrissen hat. Sinnloses Blut vergiessen auf beiden Seiten. So viele die im Kampf gefallen sind, noch mehr die auf der Schwele um Leben und Tod stehen, so viele die verletzt sind. So viele Familien die aus einander gerissen wurden, so viele Seelen die nun allein sind. All dies nur wegen eines Sinnlosen Krieges den Keiner gewinnen kann. Es gibt nur Verlierer. Jeder verlor etwas. Eltern ihre Kinder, Frauen ihre Männer, Kinder ihre Eltern, Geschwister verloren einander, Freunde ebenfalls – Jeder verlor etwas oder jemand der einem wichtig war. Ich habe dich verloren. Für immer verloren... Die Sonne senkt sich hinab, färbt den Himmel in einen roten Schein. Der Tag neigt sich langsam dem Abend zu. Aus der Stille heraus werden Trauer und Verlust immer vernehmbarer. Viele haben sich zu diesem Ort begeben um mach jenen zu suchen die ihnen am wichtigsten waren. Trauer, Verzweiflung, Verlust, Angst und Schreie werden immer vernehmlicher. Verstorbene werden betrauert, Verletzte davon getragen und doch bleibe ich bei dir, rühre mich nicht von der Stelle. Erst als die Nacht herein bricht und die verzweifelten Schreie der Trauernden langsam verstummen, rühre ich mich. Ich konnte dein Leben nicht bewahren, doch kann ich dir die letzte Ehre erweisen. Du bist in Mitten des Waldes gefallen. An jenem Ort an dem du dich als Kind am liebsten auf gehalten hast wie du mir einst erzählt hattest. Es war dein liebster Ort und soll nun deine letzte Ruhestätte werden. Der Ort an dem deine Seele ihre letzte Reise für dieses Leben antreten kann. Es soll ein Ort sein an dem dir gedacht werden kann. Es dauert die Nacht hin durch bis deine letzte Ruhestätte erschaffen ist, bis ich ein letztes Mal Abschied von dir nehme. Ein leises Gebet spreche ich, bitte für eine sichere Reise ins Jenseits und ein neues Leben voller Glück. Möge deine Seele für dieses Leben ihren Frieden finden. „Ich bereue nicht eine Sekunde dich geliebt zu haben“ Mit diesen Worten ramme ich unsere Klingen in den Boden, lasse sie sich überkreuzt berühren bevor ich nochmals in die Knie gehe, ein letztes Gebet spreche und meinen Tränen freien Lauf lasse. Für eine Weile bin ich allein. Es ist still. Doch als sich der Mond vor der Sonne verneigt und ihr seinen Platz überlässt. Erneut wird der Himmel in ein Rot getaucht. Eine Farbe die ich einst mit Liebe verband, doch im Moment mit Trauer, Schmerz, Vergänglichkeit. Leicht schüttle ich den Kopf, weiß das es keinen Sinn macht und doch bin ich nun einmal im Moment nur ein Mensch, habe mich für ein Leben an deiner Seite entschieden gehabt und alles aufgegeben um bei dir sein zu können. Doch bist du nicht mehr an meiner Seite... Ich blicke nicht einmal auf als ich angesprochen werde, erkenne ich diese Stimme. Es ist die Stimme meines Vaters die erklingt. Die Stimme die ich seit vielen Jahren nicht mehr vernahm. „Ich hatte dich gewarnt“ Erklingt es ernst von ihm, während er zu mir schreitet, ein paar Schritte von mir entfernt stehen bleibt. "Und dennoch bereue ich keine Sekunde mit ihm" erwidere ich ernst, blicke noch immer nicht zu ihm auf. "Wenn du bereuen würdest, wäre es ein Fehler gewesen" "Warum? Früher warst du doch immer dagegen" Nun sehe ich doch zu ihm hinauf, sehe ihn verwundert an. "Früher mein Kind ist Vergangenheit. Ich musste lernen, das ich im Unrecht bin und nichts gegen die Liebe machen kann" Ein sachtes Lächeln ziert seine Lippen. Ein Lächeln das ich seit vielen Jahren nicht mehr gesehen habe. Ich schweige einige Momente. Weiß was er mir zu sagen versucht und doch verstehe ich es nicht ganz. "Warum konnte ich ihn nicht schützen?" "Weil es sein Schicksal war und er sich so entschied" Klare Worte und doch ist es schwer es zu verstehen. Ich weiß das kein Mensch seinem Schicksal entgehen kann und doch habe ich stets versucht ihn davor zu bewahren. "Ich möchte das du mit mir nach Hause kommst. Außer du möchtest hier bleiben" ertönen Vaters Worte, während er die letzte Distanz zwischen uns überbrückt, mir die Hand entgegen streckt. "Alles was mich hier hielt, habe ich verloren" Du bist nicht mehr an diesem Ort, hast dein Leben gegeben um ein anderes zu schützen. Der Krieg ist auch vorbei und doch bleibt das Leid. Aber dennoch gibt es nichts was mich noch an diesem Ort hält, was mich in dieser Welt hält. "Dein Entschluss steht also fest?" Ernste Worte, ein ernster Blick. Ich nicke kurz, erhebe mich bevor ich in meiner Trauer meine Meinung vielleicht ändern könnte. "Mutter sagte einmal: Die Zeit heilt alle Wunden. Und ich glaube der Rest meines Lebens dort oben ist lang genug" "Dann sollten wir aufbrechen" Ich nicke erneut, sehe noch ein letztes Mal auf deine letzte Ruhestätte, flüstere ein letztes „Möge deine Seele Frieden finden“ bevor ich mich an meinen Vater wende, ihn mit ernsten Blick ansehe. Für einen Moment schweige ich, sammle mich und spreche dann aus was mir durch den Sinn geht. "Kannst du mir vielleicht, für den Rest meines verbleibenden Lebens einen Job als Wächterin besorgen?" "Ich kann es versuchen. Aber warum willst du eine Wächterin werden?" "Weil ich den Menschen helfen will und da ich alles vor langer Zeit für ihn aufgab, ist das höchste was ich tun kann ist eine Aufgabe als Wächterin übernehmen. Er wollte das ich für ihn weiter lebe und bis zu meinem Ende möchte ich ihn seinen letzten Wunsch erfüllen“ "Gut ich sehe was ich machen kann“ Ernst sind Vaters Worte, sein Blick ebenso ernst und doch spiegelt sich darin etwas wieder das ich nicht bestimmen kann. Doch noch bevor ich etwas tun kann, nimmt er mich sanft aber bestimmend in den Arm und macht sich mit mir auf den Weg zurück dorthin wo ich einst geboren wurde. An jenen Ort den ich vor so vielen Jahren verließ um als Sterbliche zu an der Seite des Mannes zu leben den ich bis zum Schluss geliebt habe... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)