In saecula saeculorum von demona1984 (in alle Ewigkeit) ================================================================================ Kapitel 6: Kapitel 6 -------------------- Weihnachtsferien. Noch nie hatte sich Severus so sehr auf die Weihnachtsferien gefreut wie in diesem Jahr. Das schloss war so gut wie leer, fast alle Schüler fuhren nach Hause. Lediglich aus seinem eigenen Haus waren einige Schüler geblieben und diese würden Hogwarts auch bis zum Ende dieses Krieges nicht mehr verlassen. Einige Familien hatten sich von Voldemort losgesagt und waren ins Ausland geflüchtet, ihre Kinder, allen voran Theodor Nott und Blaise Zabini hatten sich geweigert mitzugehen und waren in Hogwarts geblieben. Severus wusste, dass von seinen Schlangen weit weniger dem Dunklen Lord folgen wollten als es immer dargestellt wurde. Aber die Slytherins waren ja immer die Bösen. Severus schnaubte vernehmlich, setzte die Unterschrift unter den letzten Aufsatz und legte dann Pergament und Feder beiseite. Mit einem Seufzen lehnte er sich zurück, die Augen geschlossen und für einen Moment einfach mal die Welt um sich herum vergessend. Bis es an der Tür klopfte. Das „Herein“, war mehr geknurrt als gesagt. „Albus, was willst du?“ „Aber Severus, mein Junge, sei doch nicht so griesgrämig. Was hast du über die Weihnachtsferien vor?“, fragte Albus lächelnd und den bösen Blick des Anderen ignorierend. „Wenn du es so gerne wissen willst, ich habe eine Liste von Poppy bekommen, die mich eine gute Woche beschäftigen wird. In der zweiten Woche erwarten mich zwei wunderbare Bücher der englischen Literatur und ich habe nicht vor sie warten zu lassen“, schnarrte Severus. „Hast du mittlerweile den Trank von Mr. Potter finden können?“ „Nein.“ „Hast du überall nachgelesen?“, fragte Albus etwas misstrauisch, die Ablehnung kam einfach zu schnell. „Bis jetzt nur in Hogwarts, ich bin noch nicht dazu gekommen andere Bibliotheken aufzusuchen. Und scheinbar ist das ja auch nicht mehr nötig, Mr. Potter scheint Gefallen an seiner neuen Form zu haben“, schnarrte Severus. „Du weißt genau warum er die Gestalt gewechselt hat.“ „Sollte ich? Wohl eher nicht. Albus, es interessiert mich nicht was er macht. Ich möchte über Weihnachten meine Ruhe haben und wenn ich den Trank irgendwann einmal finde oder rekonstruieren kann, wirst du der Erste sein, den ich informiere. Bis dahin solltest du die Vorräte an Insekten in der Küche auffüllen lassen.“ „Severus, warum bist du nur so verbohrt was dieses Thema angeht?“, fragte Albus leise. Er erntete damit nur eine hochgezogene Augenbraue und die Frage, „was willst du?“ „Ich wollte wirklich nur wissen wie weit du mit dem Trank bist. Es sollte schließlich möglich sein Mr. Potter von den tierischen Anhängseln zu befreien“, sagte Albus. „Nun, dieses Jahr wird das wohl nichts mehr, tut mir sehr leid für dich, Albus aber ich habe andere Dinge vor. Mr. Potter wird sich gedulden müssen. Oder vielleicht kann er auch einfach wieder ein paar Zutaten zusammen mischen und hoffen, dass er daran nicht stirbt“, schnarrte Severus und diesmal klang soviel Hass in seiner Stimme mit, dass Albus ihn nur traurig ansehen konnte. Er hatte wirklich gehofft, dass sich langsam etwas geändert hätte aber scheinbar hatte er sich in dieser Hinsicht geirrt. „Wirst du an der alljährlichen Weihnachtsfeier teilnehmen?“, fragte er schließlich obwohl er die Antwort schon kannte. „Das habe ich in den vergangenen achtzehn Jahren nicht gemacht und werde es auch dieses Jahr nicht.“ „Schade. Severus, du bist jederzeit willkommen.“ „Das sagst du jedes Jahr.“ „Und jedes Jahr ist es so gemeint.“ Severus winkte nur ab, er würde nicht kommen und das wussten sie Beide. Albus nickte nur nochmal und verabschiedete sich dann, er wusste, dass es keinen Sinn hatte. Er war froh, dass Albus nicht weiter nachgefragt hatte denn so ganz stimmte das Gesagte nicht. Er hatte wirklich eine Liste von Poppy bekommen und die würde ihn wirklich die erste Woche beschäftigen aber der Rest, nun, bei dem hatte sich Severus etwas künstlerische Freiheit gelassen. Er hatte nicht vor zu lesen, zumindest keine englische Literatur. Sein Blick glitt zu einem Regal an der Wand, zu einem eher unscheinbaren Buchrücken und doch war dieses Buch weit wertvoller als der Großteil der Bücher in Hogwarts. Nicht nur der Bestientrank, nein, das Buch enthielt unzählige, uralte Tränke, die selbst Severus noch nicht gekannt hatte und er hatte vor einige davon auszuprobieren. Allen voran den Bestientrank. Sein Entschluss stand schon länger fest aber er hatte Probleme bei der Zutatenbeschaffung gehabt. Denn er konnte sie nicht einfach aus den Hogwartsvorräten nehmen denn für jede dieser Zutat musste er Albus Rechenschaft ablegen. Leider gab es momentan keinen Trank bei den Schülern, der einen kleinen Mondstein benötigte. Auch die Drachenschuppen waren ein Problem, er hatte nur Schuppen von männlichen Drachen und nach dem Rezept benötigte er Schuppen von Weibchen. Beides hatte er über enorme Umwege bekommen, es war im Laufe der letzten Woche angekommen und sobald er mit den Tränken für Poppy fertig war, würde er diesen Trank brauen. Dann brauchte er nur noch einen Zauberer, der den Rückverwandlungszauber auf ihn sprach. Albus fiel raus, genau wie Minerva oder sonst ein Lehrer aus Hogwarts, dann könnte er es ja gleich ans Schwarze Brett pinnen. Nein, danke. Lucius fiel leider auch raus, der durfte den Grimmauldplatz nicht verlassen, nicht mal nach Hogwarts durfte er. Warum auch immer? Da er keine weitere Freunde hatte, war seine Wahl auf Draco gefallen, der allerdings noch nichts von seinem Glück wusste. Nun, das würde sich nach Weihnachten ändern. Doch heute wollte Severus nichts von irgendwelchen Tränken hören oder sehen, er ließ sich sein Buch und ein Glas Rotwein heran schweben. Den heutigen Abend wollte er nur in aller Ruhe ausklingen lassen. „Ich soll was? Severus, das kann nicht dein Ernst sein. weißt du eigentlich wie gefährlich dieser Trank ist? Sieh dir Potter an“, brauste Draco auf doch sein Pate ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Sein Blick lag auf dem Kessel, dessen Inhalt langsam von violett zu rot wechselte. Er kontrollierte nochmal die blauen Flammen, zauberte dann eine Sanduhr neben den Kessel und wandte sich dann Draco zu. „Mein lieber Patensohn, ich bin kein pubertierender Möchtegernheld, der sich über sämtliche Regeln der Zaubertrankbraukunst hinweg setzt. Ich habe diesen Trank jetzt zum dritten Mal gebraut, immer exakt nach Anweisung und das Ergebnis war immer dasselbe.Ich traue dir durchaus zu einen Zauberspruch korrekt aufzusagen“, schnarrte er. „Aber warum dieser Trank? Warum versuchst du nicht den Animaguszauber?“ „Weil ich, zu meiner eigenen Schande gestehen muss, dass Verwandlung nicht meine Stärke ist. Ich habe bereits zwei Mal versucht den Animaguszauber zu meistern, leider ohne Erfolg.“ Draco sah ihn überrascht an, damit hätte er nicht gerechnet. Sein Gegenüber grinste kalt und schnarrte, „ja, auch ich habe meine Schwächen. Genau wie dein Vater.“ „Das sieht mein Dad anders.“ „Verständlich. Aber er ist eine Niete in Zaubertränke und Geschichte, er ist damals nur mit Tricks durch die Prüfung gekommen. Er war in Kräuterkunde und Pflege magischer Geschöpfe absolut grottenschlecht, deswegen hat er es auch abgewählt. Also nach ihm kommst du schon mal nicht.“ Ein breites Grinsen erschien auf Dracos Gesicht, er war einer der Besten in Zaubertränke und Geschichte, nun da musste man nur auswendig lernen, das war trockenes Faktenwissen ohne großartige Begabung. „Zudem ich deine Noten in Verwandlung kenne und dementsprechend davon ausgehe, dass du es schaffst diesen Zauber ohne irgendwelche Zwischenfälle auszusprechen und auch zu wirken“, schloss Severus. „Was wenn nicht?“ „Dann solltest du hoffen, dass ich keine großen Zähne und Krallen bekomme.“ „Würdest du wirklich deinen Patensohn beißen?“ Das Grinsen von Severus enthüllte eindeutig zu viele Zähne um noch als freundlich zu gelten, Draco schluckte leicht und meinte, „Ich werde es schon hinkriegen.“ „Dessen bin ich mir sicher und sollte es, wider meines Erwartens, doch zu Problemen kommen, wirst du zu Albus gehen und sowohl mich wie auch das Buch mitnehmen“, sagte Severus. „Also hast du doch einen Plan B?“ „Natürlich, für wen hältst du mich? Potter?“ Draco starrte ihn noch einen Moment an bevor er schallend zu lachen begann. „Nein, wahrlich nicht. Ok, wann geht es los?“ „Wenn die Sanduhr durchgelaufen ist, ist der Trank fertig. Dann noch abkühlen lassen, also ungefähr noch eine Stunde. Hat sich dein Schachspiel schon gebessert?“ „Klar.“ „Das will ich sehen.“ Wenig später saßen sie sich am Kamin gegenüber, das Schachspiel zwischen ihnen aufgebaut und Draco begann mit seinem ersten Zug. Eine Stunde später hatte Draco haushoch verloren und war immer noch nicht mit dem Plan einverstanden. Doch sein Pate ließ sich nicht davon abbringen, er hatte den sattroten Trank bereits abgefüllt, es war genau eine Portion geworden, genau wie es im Buch stand. „Ich bin immer noch nicht damit einverstanden“, rief er der geschlossenen Tür zu. „Mir egal“, wurde zurück gerufen bevor die Tür aufging und Severus den Raum wieder betrat, diesmal nur in einen Morgenmantel gekleidet. Er hatte nicht vergessen was in dem Buch stand. „Severus, ich meine das ernst.“ „Ich weiß. Bereit?“ „Bringt es was, wenn ich nein sage?“ Severus schüttelte grinsend den Kopf und griff nach der Phiole. Er war normal gegen jeden Selbstversuch aber in diesem Fall blieb ihm nichts anders übrig, wobei, er könnte es auch ein paar Gryffindors ins Essen mischen. „Woran denkst du?“, fragte Draco misstrauisch, das fiese Grinsen war wohl doch offensichtlicher gewesen als er gedacht hat. „Nichts, denk dran, deutlich sprechen, Zauberstab festhalten und auf dein Ziel richten. Alles klar?“ „Ja.“ „Dann Prost“, murmelte Severus bevor er die Phiole entkorkte und in einem Rutsch austrank. „Was passiert jetzt?“ „Jetzt warten wir. Es kann nicht lange dauern.“ Severus zog seinen Zauberstab und verwandelte einen Stuhl in einen bodentiefen Spiegel, er wollte schließlich sehen was er war. „Wie weiß ich wann ich dich zurückverwandeln soll?“, fragte Draco, der seinen Paten misstrauisch beäugte. „Spätestens wenn ich dich beiße.“ „Hoffentlich wirst du ein Maulwurf.“ Severus warf ihm einen amüsierten Blick zu, sagte aber nichts dazu. „Ich sehe kein Rot mehr“, informierte Severus ihn knappe zehn Minuten später. „Was noch?“ „Das Zimmer ist heller als vorher aber nicht mehr so scharf. An den Rändern verschwimmt die Welt.“ „Doch ein Maulwurf“, grinste Draco. Severus warf ihm ein Grinsen zu. „Du hast längere Eckzähne“, kam von Draco, „und du wirst kleiner.“ Diesmal nickte Severus nur, sein Blick fiel auf seine Hände, die sich langsam verformten. „Du kennst deine Anweisungen. Halte dich daran.“ „Mach ich.“ Danach schwieg Severus und konzentrierte sich auf die Verwandlung, die jetzt immer schneller voran ging. Er schrumpfte weiter und war jetzt heilfroh über die Idee mit dem Morgenmantel, er wollte nicht von seiner eigenen Kleidung erstickt werden. Fell spross aus seiner Haut, helles Fell, zumindest soweit er sehen konnte. Severus machte sich nicht die Mühe sich den Hals zu verrenken um seinen neuen Körper in Augenschein zu nehmen, dafür hatte er schließlich den Spiegel transformiert. Er blieb einfach ruhig stehen und wartete die Verwandlung ab. Draco beobachtete mit wachsender Faszination wie sein Pate immer kleiner wurde und schließlich im Morgenmantel verschwand. Er wartete noch einen Moment ab bevor er den Morgenmantel hoch hob … und in schallendes Gelächter ausbrach. Das Tier warf ihm einen fragenden Blick zu und versuchte sich dann auf alle Viere zu stemmen. Nach einigen Versuchen schien er es kapiert zu haben und tapste etwas unbeholfen zum Spiegel. Severus starrte einen Moment hinein bevor er knurrend und fauchend seinem Unmut Luft machte. ER WAR EINE VERDAMMTE KATZE! Er konnte es nicht glauben, er, gerade er hatte sich in eine verdammte Katze verwandelt. Und dazu noch in eine ziemlich seltsam aussehende. missmutig beäugte sich Severus im Spiegel, sein Kopf war zu klein – zumindest von seiner Sicht aus – und die Ohren waren rund und viel zu groß. Toll, als Mensch war es die Nase und als Tier die Ohren, konnten nicht mal alle Körperteile in den richtigen Proportionen vorhanden sein? Noch missmutiger drehte sich Severus rum um auch den restlichen Körper zu begutachten. Er war schlank, die Beine wirkten nicht nur überproportional lang, sie waren es, hm, wirkte irgendwie elegant. Der Schwanz ging nicht ganz bis zum Boden. Helles Fell, eine Mischung zwischen orange, gold und beige und mit unzähligen, schwarzen Flecken übersät, die teilweise ineinander überliefen und so waagerechte, unförmige Striche bildeten. An der Unterseite der Schnauze und am Bauch war es fast weiß, die Fleckung war nur noch schwer auszumachen. Knurrend drehte er sich ein paar Mal um sich selbst doch das Bild blieb dasselbe, er war eine verdammte Katze! Während Severus sich im Spiegel begutachtete, hatte sich Draco auf einen Stuhl gesetzt und wartete. Er sollte seinen Paten noch vermessen doch wahrscheinlich musste dieser erst mal den Schock verarbeiten. Der Hauslehrer von Slytherin war eine Katze. Draco wusste nicht ob er weinen oder lachen sollte, er hätte wohl geheult wenn ihm das passiert wäre. Erst hatte er vor gehabt seinen Paten um den Trank zu bitten doch jetzt? Nein, Draco wollte nicht auch noch eine Katze werden, er würde zum Gespött von Slytherin werden. Sein Blick ging wieder zu Severus, der jetzt auf den Hinterbeinen saß und noch immer missmutig in den Spiegel starrte. Doch schließlich schnaufte er und erhob sich wieder um auf ihn zuzukommen. Draco musste sich eingestehen, dass Severus eine ziemlich elegante Katze war. Diese langen Beine und der schlanke Körper schienen wie dafür geschaffen zu sein. „Soll ich dich jetzt vermessen?“, fragte Draco. Severus nickte nur und schon schwang Draco den Zauberstab, eine Feder neben ihm zeichnete die Ergebnisse auf. „Willst du noch etwas rumprobieren oder soll ich dich zurückverwandeln?“, fragte Draco nach einiger Zeit. Das Pergament neben ihm war vollständig beschrieben, der Vermessungszauber hatte jede Stelle an Severus vermessen. Da er keine Antwort geben konnte, zumindest keine, die Draco verstand, tapste Severus zu seinem Morgenmantel und kroch drunter. „Bereit?“ Der Katzenkopf tauchte zwischen den Falten auf und nickte. Draco atmete nochmal tief durch bevor er den Stab auf Severus richtete und sagte, „assumera primeniatus figura.“ Ein hellvioletter Zauber schoss auf Severus zu, traf ihn direkt vor der Brust und ließ ihn kurz violett aufglühen. Nur wenige Sekunden später ging ein Ruck durch den Katzenkörper, Severus zuckte kurz bevor der Körper begann zu wachsen. Die Gliedmaßen streckten sich, Fell und Schwanz verschwand wieder in seinem Körper. Die Rückverwandlung dauerte wesentlich kürzer als die erste Verwandlung und nach nur wenigen Sekunden hockte Severus wieder in menschlicher Gestalt auf dem Fußboden, den Morgenmantel eher schlecht als recht um seinen Körper geschlungen. Draco drehte sich rum, das Rascheln hinter ihm zeigte, dass sich Severus zumindest wieder etwas vorzeigbar machte bevor er knurrte, „Eine Katze!“ „Aber keine gewöhnliche Katze. Du bist mindestens doppelt so groß wie eine normale Katze, wenn man von Mrs. Norris oder McGonagall ausgeht“, gab Draco zurück. Er spürte wie hinter ihm ein Zauber gewirkt wurde und kurz darauf ging Severus, jetzt wieder in seine normalen Roben gekleidet, an ihm vorbei. Sein Ziel war das Pergament, er wollte wissen wie groß er wirklich war. Aus der Katzenperspektive war das ziemlich schwer einzuschätzen. Draco näherte sich ihm neugierig, er hatte selbst noch keinen Blick drauf geworfen, „und?“ „Schulterhöhe 23,62 Zoll, Kopf-Rumpf-Länge 38,58 Zoll, Schwanzlänge 13,77 Zoll. Gewicht glatte 39 Pfund“, las Severus die wichtigsten Maße vor, es gab noch Angaben zu Pfoten-, Bein- und Zahnlänge, Größe der Ohren und der Augen und unzählige weitere Angaben. „Was bist du?“ „Keine Ahnung aber das lässt sich raus finden. Das ist keine Großkatze, also schränkt sich das Suchgebiet deutlich ein.“ „Wo willst du suchen?“, fragte Draco. „In der Bibliothek, wo sonst?“ „Es gibt in der Schulbibliothek von Hogwarts Bücher über ausländische Kleinkatzen?“ „Ja, gibt es. Nennt sich Allgemeinbildung. Willst du mitkommen?“ „Klar! Ich will doch wissen was du für ein Kätzchen bist.“ „Draco!“ „Ja?“ Severus schnaubte leise und murrte, „ich hätte dich doch beißen sollen.“ „Naja, sooo groß waren deine Zähne nun auch nicht“, gab Draco zu Bedenken. „Jetzt könnte ich dich verfluchen“, sinnierte Severus. „Wie willst du das Dumbledore erklären?“ „Bedauerlicher Unfall beim Nachsitzen.“ „Das würdest du nicht wirklich machen“, sagte Draco, „wann willst du anfangen?“ „Morgen. Ich will erst mein Blut untersuchen.“ „Darf ich bleiben?“ Severus sah sein Patenkind zwar seltsam an, sagte aber nichts weiter dazu sondern nickte und deutete auf die Tür, die zu seinem privaten Labor führte. Erfreut folgte Draco seiner Aufforderung. Drei Tage nach Heiligabend saßen Severus und Draco in der Bibliothek von Hogwarts und durchforstete verschiedene Bücher. Es dauerte nicht lange bis Draco seinen Paten anstupste und sein Buch zu ihm umdrehte. Das Bild der Katze war exakt das Gleich wie das Bild, welches Severus im Spiegel gesehen hatte. „Ein Serval, eine afrikanische Kleinkatze“, sagte Draco. Severus zog das Buch zu sich und las sich die Beschreibung des Tieres in Ruhe durch. „Warum eine Katze?“, fragte Severus irgendwann. „Weil Potter eine Fledermaus ist?“ „Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun?“ Severus griff nach einer Pergamentrolle und verzauberte eine Schreibfeder, sie würde den kompletten Abschnitt über Servale selbstständig kopieren. „Naja, vielleicht verwandelt der Trank nicht genauso wie der Animaguszauber. Der Zauber verwandelt einen Zauberer in das Tier, welches seinem Inneren entspricht. Vielleicht macht der Trank genau das Gegenteil, das Tier, welches so gar nicht zum Anwender passt“, sagte Draco nachdenklich. „Das wäre sinnlos.“ „Muss jeder Trank Sinn machen?“ „Argument. Aber das glaube ich nicht.“ „Wieso nicht?“ „Weil es keinen Sinn macht.“ „Das hatten wir eben schon. Was hast du jetzt vor?“ „Ich...“ Severus brach ab, zog langsam seinen Zauberstab und drehte sich in aller Ruhe um. „Potter, raus fliegen oder ich klebe dich wieder an die Bürotür von Albus. Und der ist bis Neujahr nicht da“, schnarrte er. Unter Dracos erstaunten Blicken löste sich die kleine Fledermaus aus einer dunklen Ecke und flatterte sehr langsam auf die Tür zu. „Beeilung, sonst helfe ich nach.“ Mit einem enttäuschten Fiepsen verschwand Harry. „Woher wusstest du das?“ „Wenn man seit über einem Monat permanent verfolgt wird, bekommt man langsam ein Gespür dafür.“ „Und warum verfolgt Potter dich?“ „Geh ihn fragen.“ „Du weißt es nicht?“, fragte Draco überrascht. Sein Blick ging nochmal kurz zur Tür bevor er Severus wieder ansah. „Falls es dir entgangen sein sollte, ist er eine Fledermaus. Ich kann kein Fledermausisch, das war damals schon das Problem“, sagte Severus jetzt. „Wie habt ihr euch verständigt?“ Severus schnaubte leise und murrte, „er hat mich solange genervt bis er hatte, was er wollte.“ „Klingt sehr nach Potter. Severus, darf ich dich etwas fragen?“ „Nein.“ „Nein?“ „Nein ist die Antwort. Nein, ich will nicht darüber reden“, sagte Severus. „Woher wusstest du was ich fragen will?“ „Weil Albus, Minerva, Lucius und Zissa schon dieselbe Frage gestellt haben. Ich will mit niemanden darüber reden, das ist eine Sache zwischen mir und Potter.“ „Mit dem du nicht redest.“ „Das ist meine Sache. Draco, ich gehe davon aus, dass du dich auch mit deinen Freunden beschäftigen kannst. Ich möchte die restlichen Tage bis zum Schulanfang meine Ruhe haben“, sagte Severus während er schon seine Sachen zusammen packte und sich dann erhob. „Severus, das war nicht so gemeint. Komm schon.“ „Solltest du etwas brauchen, weißt du wo du mich findest.“ Draco sah ihn bittend an doch der Blick des Anderen blieb kalt und so nickte er nur. Ein knappes Nicken folgte von Severus, der sich dann auch schon umdrehte und ging. „Das war also das falsche Thema“, murmelte Draco leise während er aufstand und die Bibliothek verließ. Missmutig hing Harry an der Dachkante. Ein sehr fieser Zauber hatte ihn aus dem Kerker verbannt, Severus hatte irgendwie einen hochfrequenten Ton herbeigezaubert und der tat so unglaublich in den Ohren weh. Da war ihm nichts anderes übrig geblieben als die Flucht zu ergreifen. Im Gryffindorturm war es langweilig, es waren nur noch zwei Erstklässler und ein Zweitklässler da und mit denen hatte er nicht viel zu tun. Also war er hier hoch gekommen, natürlich als Fledermaus denn offiziell war er ja gar nicht in Hogwarts. So hing er jetzt auf dem Astronomieturm und wartete darauf, dass das alte Jahr zu Ende ging. Er kam nicht weiter, Severus entdeckte ihn immer schneller und noch schneller wurde er irgendwie abgewehrt. Zudem hatte er die letzten drei Tage durchgängig in seinen Quartieren verbracht und da kam er einfach nicht rein. Und jetzt? Harry fiepste enttäuscht und ließ sich dann fallen. Er wollte gerade die Flügel ausbreiten um den Sturz abzufangen und ins Bett zu fliegen als er einen Schatten aus den Augenwinkeln sah. Hektisch versuchte er sich zu wenden doch er war zu langsam, er sah weiße Fänge im blassen Mondlicht aufblitzen und schon schloss sich ein Maul um ihn. Panisch flatterte Harry mit den Flügeln, sein Angreifer hielt seinen Körper mit dem Maul umschlossen und machte zum Glück keine Anstalten ihn zu fressen. Wer war es? Mrs. Norris? Nein, sie war kleiner und sie hätte ihn schon gefressen. Er fiepste hoch und schrill, sein Angreifer schüttelte den Kopf bis ihm so schlecht war, dass er verstummte. Genau in diesem Moment spuckte sein Angreifer ihn aus. Harry versuchte sofort zu flüchten doch eine Pfote landete auf seinem Körper, drückte ihn wieder auf den Boden bis er aufhörte zu zappeln. So ging es zwei Mal bis Harry verstand und sich auf dem Boden sortierte, sein Angreifer setzte sich jetzt friedlich vor ihn und sah ihn an. Harry musterte die Katze vor ihm, sie war viel zu groß für eine normale Katze, extrem lange Beine, ein kleiner, zierlicher Kopf und große, runde Ohren. Er legte fragend den Kopf schief als der erste Knall ertönte. Überrascht fuhr er zusammen, die Katze vor ihm schnaubte angewidert und sprang mit einem sehr eleganten Satz auf die Brüstung. Harry sah ihr verwundert nach und folgte ihr dann, mit wenigen Schlägen landete er neben ihr. Die Katze warf ihm einen amüsierten Blick zu bevor sie den Blick wieder in den Himmel wandte. Dort stiegen immer mehr helle Zauber auf und explodierten in unzähligen Farben. Extrem verunsichert schielte Harry zu der Katze, die in aller Ruhe das Silvesterfeuerwerk beobachtete, welches jedes Jahr von einem Lehrer an den Himmel gezaubert wurde. Warum machte das Tier nichts? Harry legte den Kopf auf die andere Seite, er hatte keinen Blick für das Feuerwerk. Warum auch? Er konnte sowieso keine Farben sehen also waren es für ihn nur hellgraue Flecken vor schwarzem Hintergrund, nicht sehr spektakulär. Seine ungewöhnliche Bekanntschaft war da schon viel interessanter, er hatte so ein Tier noch nie gesehen. Plötzlich kam ihm eine Idee, seine Augen wurden immer größer und schließlich entschlüpfte ein überraschtes Fiepsen seinem Maul. Die Katze wandte ihm den Kopf zu und diesen Blick würde er überall erkennen, Severus! Es dauerte ein paar Momente bis Harry sich gefangen hatte und dann begann er nachzudenken. Er hatte in der Bibliothek nur wenige Worte gehört, irgendetwas über Sinn und Unsinn. Doch wirklich sinnvoll waren die Worte damals nicht gewesen, nun, jetzt machten sie Sinn. Wenn diese Katze vor ihm wirklich Severus war, hatte er entweder den Animaguszauber gemeistert oder den Trank genommen. Das Letztere war für Harry wahrscheinlicher. Er fiepste fragend, die Katze murrte und blickte weiter zum Feuerwerk. Als er erneut fiepste, landete der Katzenschwanz mit voller Wucht auf seinem Körper. Ok, er hatte verstanden, er sollte die Klappe halten. Murrend kroch er unter dem Schwanz vor doch statt zum Feuerwerk zu sehen, verbrachte er die Zeit damit die Katze neben sich zu beobachten. Über eine halbe Stunde dauerte das Schauspiel bevor es mit einer besonders gelungenen Darbietung endete. Gleich mehrere Zauber explodierten im Nachthimmel und ließen als krönenden Abschluss das Wappen Hogwarts erscheinen. Erst als auch dieser Zauber wieder vollständig verschwunden war, bewegte sich die Katze wieder. Gähnend streckte sie sich bevor sie wieder von der Brüstung sprang und sich daran machte den Turm zu verlassen. Harry quietschte protestierend, die Katze blieb stehen und warf ihm über die Schulter einen Blick zu, der leicht genervt wirkte. Schließlich ließ sie resignierend den Kopf hängen und bedeutete ihm dann mitzukommen. Glücklich schwang sich Harry in die Luft und folgte der Katze, die zielstrebig Richtung Kerker ging. Sein Verdacht bezüglich der wahren Identität der Katze bestätigte sich als sie die schwere Holztür erreichten, hinter der sich Severus' Quartiere befanden. Harry war sich nicht sicher wie Severus in Katzengestalt die Tür öffnen wollte denn er war sich sicher, dass er sich nicht vor seinen Augen zurückverwandeln würde. Schließlich musste er wahrscheinlich mit denselben Kleidungsprobleme kämpfen wie Harry auch. Die Katze legte eine Pfote an die Tür und maunzte leise, fast sofort schwang die Tür auf und mit stolz erhobenen Schwanz trat Severus ein. Harry fasste die offen stehende Tür als Einladung auf und flatterte schleunigst hinein, nicht, dass es sich Severus noch anders überlegte. Er kannte die Einrichtung schon doch er hätte auch kein Auge dafür gehabt, sein Blick lag auf der Katze, die vor einer geschlossenen Tür saß und ihn ansah. Mit einem Maunzen deutete Severus auf die Couchgruppe und nachdem sich Harry dort niedergelassen hatte, verließ er den Raum durch die Tür hinter sich. Harry war völlig verwirrt, bis jetzt war ihm Severus immer aus dem Weg gegangen oder hatte ihn mit sehr fiesen Flüchen verjagt und jetzt bot er ihm einen Platz an? Was sollte das alles? Hoffnung keimte in ihm auf, vielleicht bekam er jetzt endlich die Gelegenheit sich zu erklären. Unruhig zappelte er auf seinem Platz herum bis ihm der Gedanke kam, dass er sich als Fledermaus nur sehr schwer unterhalten konnte. Er müsste sich also zurückverwandeln. Hm, das könnte allerdings etwas peinlich werden. Seine Gedanken wurden wieder ins Hier und Jetzt gerissen als sich die Tür öffnete und Severus eintrat, als Mensch, komplett angezogen und mit irgendeinem Stoff über dem Arm. „Ich werde Tee kochen gehen. Du verwandelst dich zurück, ziehst dich an und dann klären wir die ganze Sache ein für alle Mal“, schnarrte er während er den Stoff, der sich als schwarze Robe raus stellte, über die Lehne des Sessels legte. Er wartete bis Harry etwas unsicher genickt hatte bevor er sich umdrehte und durch eine weitere Tür verschwand. Harry zitterte, es fiel ihm schwer sein innerstes Ich zu erreichen und so setzte die Verwandlung nur sehr zögerlich ein. Wesentlich später als man eigentlich für die Zubereitung eines Tees brauchte, trat Severus wieder ein, ein Tablett in den Händen. Er beachtete Harry nicht während er das Tablett auf den Tisch stellte, Tee in zwei Tassen goss und eine davon vor den Jungen stellte. Daneben wurde ein Teller mit Gebäckstücken gestellt, dann erst setzte sich Severus und sah ihn an. Schweigen breitete sich aus. Unsicher griff Harry nach dem Tee, verzog aber sofort das Gesicht als einen Schluck getrunken hatte. „Zucker oder Honig?“, fragte Severus mit einem sehr schlecht versteckten Grinsen. „Honig, bitte. Was ist das für Tee?“ „Johannisbrotbaum und Brennnessel. Etwas bitter aber sehr gesund und er hilft beim Nachdenken“, antwortete Severus während er einen kleinen Honigtopf zu ihm schweben ließ. „Aha“, war alles, was Harry raus brachte, der nach dem Honig griff und einen guten Schluck in seine Tasse laufen ließ. Wieder trank er einen Schluck, diesmal etwas vorsichtiger und diesmal schmeckte er sogar obwohl der bittere Nachgeschmack immer noch vorhanden war. Wieder breitete sich Schweigen aus, Harry wusste nicht wo er anfangen sollte und Severus schwieg aus seinen eigenen, unerfindlichen Gründen. „Danke für den Tee“, brach Harry irgendwann das Schweigen, Severus nickte nur. „Ich weiß nicht wo ich anfangen soll.“ „Am Anfang“, schlug Severus vor doch sein Gegenüber zuckte nur mit den Schultern und meinte, „ich weiß wirklich nicht wo ich anfangen soll. Können Sie mir keine Fragen stellen? Das würde die ganze Sache einfacher machen.“ „Das klappt schon im Unterricht nicht.“ „Vielleicht klappt es ja jetzt.“ „Gut, einen Versuch ist es wert. Wo hast du die sehr fehlerhafte Anleitung für den Bestientrank her?“ „Aus einem alten Buch im Grimmauldplatz. Sirius hat mir damals erlaubt mich in jedem Zimmer umzusehen und in Regulus' altem Zimmer habe ich ein Buch gefunden. Fast komplett unleserlich, naja, bis auf diesen Trank und ein paar Zauber.“ „Wann?“ Etwas unschlüssig zuckte Harry mit den Schultern und meinte dann, „kurz vorm Trimagischen Turnier.“ „Das ist fast zwei Jahre her. Wieso hast du den Trank erst letztes Jahr gebraut? Es kann nicht so lange gedauert haben die Zutaten aus meinem Vorratsraum zu klauen“, schnarrte Severus. „Nein, das habe ich in einer Nacht geschafft.“ „Kein Grund stolz darauf zu sein. Also, warum hast du diesen Trank erst jetzt gebraut?“ „Sirius hat es verboten.“ „Du hältst dich doch sonst nicht an Regeln.“ „Das ist nicht fair.“ Severus schnaubte nur, „das ist die Wahrheit. Also?“ „Ich wollte unbedingt ein Animagus werden, genau wie Sirius und der Trank erschien mir leichter als der Zauber. Sirius sah das anders, er fand das Risiko zu groß. Ich musste ihm versprechen, dass ich den Trank nicht braue und er hilft mir dafür im Gegenzug bei der Animagusverwandlung“, erklärte Harry leise. „Dann ist Black gestorben und du bist auf die glorreiche Idee gekommen, dass du den, in deinen Augen, leichteren Weg gehen willst und hast einen Trank gebraut, von dem du nicht mal die korrekte Anleitung hast“, schloss Severus. Harry wollte auffahren doch als er genauer hinsah, bemerkte er, dass die übliche Häme und der Spott fehlte. Der Mann vor ihm sah ihn völlig neutral an, nippte ab und zu an seinem Tee und wartete darauf, dass das Gespräch fortgeführt wurde. „Ja, so in etwa“, sagte er schließlich leise. „Deine Sachen wurden im verbotenen Korridor im dritten Stock gefunden. Warum da?“ „Weil da niemand hinkommt. Selbst die meisten Lehrer lassen ihn auf ihren Rundgängen aus.“ „Ich nicht.“ Jetzt grinste Harry leicht und meinte, „Sie hatten aber keine Aufsicht in der Nacht.“ „Woher wusstest du das?“, fragte Severus jetzt, woraufhin Harry nur mit den Schultern zuckte und meinte, „ich war durch Zufall mal im Lehrerzimmer und hab ein oder zwei Blicke auf die Einteilungsliste geworfen.“ „Durch Zufall?“ „Ja, Professor Flitwick lässt immer mal die Tür offen stehen und naja, da war ich wohl etwas neugierig und bin rein“, sagte Harry leise. Er wich dem stechenden Blick seines Gegenübers aus. „Eigentlich müsste ich das Albus melden.“ „Machen Sie aber nicht, oder?“ „Nein, Albus muss auch nicht alles wissen. Genau sowenig wie er etwas über einen Serval in Hogwarts wissen muss“, sagte Severus. Er wurde etwas verwirrt angesehen bis es bei Harry Klick machte und er heftig nickte. „Gut, dass wir uns in diesem Punkt einig sind. Kommen wir zu der Frage, die mich am Meisten interessiert. Warum bist du bei mir geblieben? Albus war oft genug da und du hättest ohne Probleme auf dich aufmerksam machen können. Selbst eine Fledermaus ist in der Lage einen Muggelstift zu halten und damit zu schreiben“, sagte Severus, „vor allem wenn es sich nur um fünf Buchstaben handelt.“ „Ich weiß“, murmelte Harry leise. Er wollte auf diese Frage nicht antworten und griff, um etwas Zeit zu schinden nach einem der Gebäckstücke. Nach einem Bissen sah er etwas verwirrt auf das Gebäckteil, es war ungewöhnlich süß und so etwas hatte er hier nicht erwartet. Überrascht sah er Severus an, der nur geringschätzig und kalt grinste und meinte, „Sie sind mir zu süß aber die Hauselfen bringen sie immer wieder. Bedien dich ruhig.“ „Ich find sie gut“, sagte Harry schließlich „aber ich werde schreckliche Bauchschmerzen davon kriegen.“ „Wohl kaum, sie sind mit einem Zauber versehen.“ „Kann man damit alles verzaubern?“, fragte Harry hoffnungsvoll. „Könnte man aber das wäre nicht gut für deinen Körper.“ Harry sackte leicht in dich zusammen, zuckte aber dann mit den Schultern und konzentrierte sich auf die glorreiche Aufgabe das Gebäckstück zu vernichten. Zu seiner Überraschung ließ ihn Severus sogar. Erst als er aufgegessen hatte, fragte Severus erneut, „warum bist du bei mir geblieben?“ Harry öffnete den Mund um seine Ausrede, die er sich längst ausgedacht hatte, zu sagen doch es kamen andere Worte aus seinem Mund. „Ich habe dich von einer anderen Seite kennengelernt, eine Seite, die ich nie vermutet hatte. Welcher Schüler hätte das schon? Du warst so völlig anders als in der Schule, kein Zynismus, kein Spott, sogar ein freundliches Lächeln, das alles hat mich mehr als überrascht und naja, irgendwie habe ich mich bei dir wohl gefühlt. Zudem konnte ich mich ja sowieso nicht zurückverwandeln und so wollte ich die Chance nutzen um dich besser kennenzulernen. So verletzt hätte ich mich ja eh nicht verwandeln können, das hat mir Sirius schon immer gesagt. Mit gebrochenen Knochen kann man sich nicht verwandeln. Über die eigentliche Rückverwandlung habe ich mir ehrlich gesagt keine Gedanken gemacht. Es...“ Harry schlug sich erschrocken die Hände vor den Mund, die Teetasse fiel auf den Boden und verteilte ihren Inhalt im Teppich. „Und als du wieder gesund warst? Albus hätte sicher einen Weg gefunden um dich zurückzuverwandeln“, schnarrte Severus ungerührt. Harry wollte nicht antworten doch er konnte es nicht verhindern. „Ich habe mich bei dir wohl gefühlt, ganz einfach. Du hast mich nie wie den Jungen-der-lebt behandelt, gut, fair warst du auch nicht und ganz ehrlich, ich habe dich gehasst. Ich habe nicht verstanden, warum du mich so behandelt hast bis zu dem Okklumentikdesaster. Da habe ich es verstanden aber du hast mir nie die Möglichkeit gegeben dir zu beweisen, dass ich nicht mein Vater bin. Ich dachte, wenn ich mich erst mal zurückverwandelt habe, könnten wir das Kriegsbeil begraben und vielleicht nochmal neu anfangen.“ „Das ging sehr gehörig daneben.“ „Das war nicht meine Schuld“, fuhr Harry auf. „Ach, wessen dann?“ Wieder flossen die Worte schneller aus Harry heraus als er wollte doch diesmal war es ihm ganz recht. Nie hätte er diese Worte zu seinem Lehrer gesagt, zumindest nicht freiwillig. „Du hast dich doch aufgeführt wie ein eingeschnapptes Schulmädchen. Hättest du mir gleich die Möglichkeit gegeben mich zu erklären, hätte ich das alles schon längst klar stellen können. Aber nein, du hast die beleidigte Leberwurst gespielt und hast dich sogar geweigert mit mir zu reden. Du hast dir ja nicht mal mehr meine Aufsätze angesehen, hallo, ich habe ein A für einen Verwandlungsaufsatz bekommen, in Verteidigung. Aber mir wirfst du immer vor, dass ich mich wie ein Kind aufführe“, brauste er auf. Severus sah ihn weiter ruhig an und fuhr fort, „was hast du dir mit dieser Verfolgungsaktion erhofft?“ Mühsam presste Harry die Lippen aufeinander, er wollte nicht antworten. Er hatte längst begriffen, dass ihm Severus was in den Tee getan haben musste, Veritaserum oder so was ähnliches und natürlich antwortete er auch jetzt wieder, „ich habe es nicht verstanden. Du warst so nett zu mir als Fledermaus, du hast dich um mich gesorgt und mich sogar vor den Todessern gerettet und dann? Als du wusstest wer ich bin, hast du mich wie Abfall behandelt. Das ist doch nicht fair. Ich und die Fledermaus sind ein und dieselbe Person und genau das wollte ich.“ „Was genau wolltest du?“, fragte Severus weiter. Diesmal antwortete Harry nicht sofort, er zuckte etwas unschlüssig mit den Schultern, „ich weiß es nicht genau. Ich hatte einfach die Hoffnung, dass es besser wird. Dass du mich nicht mehr so kalt behandelst. Dass wir eine Lösung finden, ein Zwischending, einen Kompromiss.“ „Wie stellst du dir das vor?“ „Du hast ja schon einen Anfang gemacht, ich habe ein Mies bekommen“, grinste Harry. „Das war noch nett bewertet, der Aufsatz war unterirdisch.“ „Aber es ist ein Fortschritt.“ „Wie soll es jetzt weiter gehen?“, fragte Severus während er in eine Tasche griff und eine Phiole zum Vorschein brachte, „hier, erst mal das Gegenmittel.“ Sichtbar glücklich fing Harry die Phiole und trank sie aus. „Es war also doch Veritaserum im Tee“, maulte er dann. „Nein, ich würde niemals so guten Tee verderben“, verteidigte sich Severus doch dann schlich sich ein Grinsen auf sein Gesicht, „es war im Gebäck.“ „Das ist unfair.“ „Hättest du mir freiwillig die Wahrheit gesagt?“, konterte Severus. „Nein.“ „Siehst du, deswegen ja. Jetzt können wir uns über den Rest unterhalten.“ „Welchen Rest?“ „Wie es weitergehen soll. Was du dir für die Zukunft vorstellst?“ „Keine Ahnung.“ Severus hob eine Augenbraue, nickte aber dann und sagte, „es war viel für einen Abend und es ist spät. Geh schlafen, denk darüber nach was du eigentlich willst und dann komm wieder her. Ich erwarte, dass deine Aufsätze besser werden. Du nimmst schon nicht am praktischen Unterricht teil, dann sollten wenigstens deine theoretischen Kenntnisse besser werden. Solltest du unter E fallen, werde ich kein weiteres Gespräch zulassen. Das gilt für alle Fächer.“ „Das ist absolut unfair. Ich komme in Verteidigung nie auf ein E“, maulte Harry. „Wieso nicht?“ „Weil mein Lehrer ein Griesgram ist, der mich nicht leiden kann.“ „Dann streng dich an. Und jetzt verschwinde.“ „Ähm, ich kann nicht als Mensch raus.“ „Es ist keiner da.“ „Aber es könnte mich jemand sehen.“ Severus seufzte leise, stand auf und räumte die Tassen weg. „Wenn ich wiederkomme, will ich eine Fledermaus vorfinden“, schnarrte er ohne ihn nochmal anzusehen und verließ dann den Raum. So schnell er konnte, zog sich Harry aus und verwandelte sich. Severus kam sehr schnell wieder und noch schneller hatte er die Finger um den kleinen pelzigen Körper geschlossen. Überrascht wurde er angefiepst. „Denk darüber nach was du eigentlich willst. Für dich, deine Zukunft und den Krieg, denk über alles in Ruhe nach. Verbessere deine Noten und sobald du ein E als Durchschnitt hast, kannst du wiederkommen“, sagte Severus erneut während er den Raum durchquerte und die Tür öffnete. „Verstanden?“ Harry nickte langsam. „Gut, und solange will ich dich nicht mehr in meiner Nähe sehen.“ Nochmal nickte Harry, diesmal allerdings sehr niedergeschlagen. „Vergiss es nicht und jetzt verschwinde wirklich.“ Damit warf er Harry einfach in die Luft, mit wenigen Schlägen hatte er sein Gleichgewicht gefunden und hielt sich flatternd vor ihm in der Luft. „Verzieh dich, Potter.“ Leise fiepsend drehte Harry ab und verschwand in der Dunkelheit, er hörte nur wie die Tür sich hinter ihm schloss. Er würde die Bedingung irgendwie erfüllen und seine Freunde würden ihm dabei helfen. Er hatte noch fünf Tage bis seine Freunde wieder nach Hogwarts kamen und die würde er nutzen. Als die Schüler am Sonntag darauf wieder nach Hogwarts kamen, fanden die Bewohner eines bestimmten Schlafsaales im Gryffindorturm ein heilloses Chaos vor als sie die Tür öffneten. Etwas fassungslos betraten Seamus, Dean und Neville den Raum, stiegen vorsichtig über Pergamente, Federkiele und aufgeschlagene Bücher hinweg bis sie an Harrys Bett ankamen. „Hallo Leute“, wurden sie begrüßt. „Willst du uns was erklären?“, fragte Neville mit einem skeptischen Blick auf das Chaos. „Ich versuche einen Aufsatz zu schreiben“, gab Harry etwas verwundert zurück. „Indem du das gesamte Zimmer verwüstest? Wofür eigentlich?“ „Verteidigung.“ „Wieso dann dieser Aufwand? Du bekommst doch ein A oder schlechter“, warf Seamus ein. Dean und Neville stimmten ihm zu als sich die Tür erneut öffnete und Ron eintrat. Auch er blieb erst mal verwundert stehen. „Genau das will ich nicht. Ich brauch ein E oder sogar ein O.“ „Worin?“, fragte Ron. „Verteidigung“, gab Neville an Harrys Stelle zurück. „Das bekommst du bei Snape nie. Der gibt dir niemals ein E oder O, selbst Hermine bekommt maximal ein E.“ „Wo bekomm ich maximal ein E?“ Mit Hermine trat auch Ginny ein, Dean und Seamus hatten mittlerweile begonnen die rumliegenden Bücher aufzuheben. „In Verteidigung.“ „Stimmt, auch wenn es unfair ist. Aber was ist hier eigentlich los?“, fragte Hermine jetzt. „Ich versuche einen Aufsatz für Verteidigung zu schreiben, der mir mindestens ein E einbringt“, mischte sich jetzt Harry ein. „Wieso?“ „Muss hier jeder dasselbe fragen? Kann mir nicht einfach jemand helfen?“ „Was hast du bis jetzt geschrieben?“, fragte Hermine jetzt während sie sich einen Weg durch das Zimmer suchte und sich dann neben Harry aufs Bett setzte. Er schob ihr den Aufsatz zu und sah sie erwartungsvoll an. Der Rest machte sich daran das Zimmer aufzuräumen denn Harry hatte die Bücher wirklich überall verteilt. „Also meiner Meinung nach wäre das ein O. Du hast das Thema von jeder Seite durchleuchtet, so ausführlich würde nicht mal ich einen Aufsatz schreiben. Also wenn du dafür kein O bekommst, würde ich mich, an deiner Stelle, bei Professor Dumbledore beschweren“, schloss Hermine nach einer knappen halben Stunde. Mit einem triumphierenden Grinsen schnappte sich Harry seinen Aufsatz, schrieb noch ein paar Zeilen auf ein gesondertes Stück Pergament und rollte dann alles zusammen. Unter den fragenden Blicken seiner Freunde sprang er auf und eilte zum Fenster. „Willst du den jetzt noch wegschicken?“, fragte Ron verwundert. „Ja. Will ich. Ich brauche dieses O oder zumindest ein E.“ „Warum?“ „Erklär ich euch später. Hallo Hedwig“, begrüßte Harry die Schneeeule, die gerade auf dem Fensterbrett landete und ihn leise anschuhute. Er band die Pergamentrolle an ihr Bein und sagte, „bring das bitte zu Professor Snape und es ist mir egal, wo er gerade ist und was er macht.“ Hedwig nickte nur kurz und verschwand dann in die Nacht hinaus. „Und jetzt erklärst du uns alles. Da lässt man dich mal zwei Wochen alleine und du richtest hier ein Chaos ohne Ende an und das nur wegen Verteidigung“, maulte Ron, der gerade eine Pergamentrolle von seinem Kopfkissen nahm. „Das ist schnell erklärt. Ich habe mich mit Snape ausgesprochen, ok, eigentlich hat er mich unter Veritaserum gestellt und ausgefragt, aber egal. Ich darf mich erst wieder bei ihm melden wenn ich ein E als Durchschnittsnote in allen Fächern habe“, sagte Harry, seine Stimme klang zum Schluss hin sehr maulend. Seine Freunde sahen sich an, das Chaos war mittlerweile weitestgehend beseitigt und Neville sagte, „das ist viel auf ein Mal. Könntest du etwas genauer werden?“ Harry seufzte leise und erzählte, diesmal wesentlich ausführlicher. „Du hast einen Lehrer geduzt?“ „Darf er dich unter Veritaserum stellen?“ „Ich hätte gedacht, dass es im Tee war.“ Die Jugendlichen redeten wild durcheinander bis Hermine laut um Ruhe rief und sich an Harry wandte. „Verzeih die Frage aber was willst du eigentlich?“ „Was meinst du?“ „Was willst du für deine Zukunft? Du hast mal nebenbei erwähnt, dass du nicht kämpfen willst aber was stellst du dir genau vor? Wir befinden uns mitten im Krieg und ich glaube nicht, dass Du-weißt-schon-wer einfach aufgibt“, sagte Hermine. „Das weiß ich aber wieso muss ich gegen IHN kämpfen? Ich bin sechzehn Jahre alt, wie soll ich gegen einen Schwarzmagier bestehen, der mehr als viermal so alt ist wie ich und genauso mächtig? Jetzt mal ehrlich, nur weil irgendwann mal irgendwer ne Prophezeiung gesagt hat, soll ich in einem sinnlosen Kampf sterben?“, fragte Harry, „nein, dazu bin ich nicht bereit.“ „Also willst du nicht mehr kämpfen?“, fragte Neville. „Doch aber nicht unter diesen Bedingungen. Ich werde IHM garantiert nicht alleine gegenüber treten und damit in meinen sicheren Tod rennen.“ „Aber wir sind bei dir“, warf Ron ein. Sein bester Freund sah ihn traurig und resigniert an und fragte dann, „und ER ist allein? Ron, bei allem Respekt aber wir sind Kinder, vor allem im Gegensatz zu den Todessern, denen wir wahrscheinlich gegenüberstehen werden. Auch wenn wir noch so gut ausgebildet werden, uns fehlt die Erfahrung.“ „Aber du standest IHM schon gegenüber.“ „Bitte, Dean, dabei hatte ich mehr Glück als Verstand.“ „Wie meinst du das? Vor allem, seit wann denkst du so?“, fragte Ginny. Harry seufzte erneut und begann dann zu erklären, „Seit Snape mich zum Nachdenken gebracht hat. Wie ich das meine, denkt doch mal nach. Erstes Schuljahr: Quirrel konnte mich nur nicht anfassen weil der Blutschutz auf mir liegt. Zweites Schuljahr: Ohne Fawkes und das Gryffindorschwert wären Ginny und ich hilflos verloren gewesen, wir hatten mehr als nur Glück. Drittes Schuljahr: Gut, ER war es mal nicht persönlich aber hey, ohne den Zeitumkehrer wäre die ganze Sache wohl anders gelaufen. Viertes Schuljahr: Ganz tolle Sache. Cedric ist tot und ER hat einen neuen Körper, sind wir nicht gut? Fünftes Schuljahr: Das ist noch besser gelaufen, mein Pate ist tot, ER hat völlig ungehindert meinen Körper übernommen und nur durch den Phönixorden und Dumbledore sind wir mit dem Leben davon gekommen. Jetzt mal ehrlich, fällt euch bei diesen ganzen Begegnungen nichts auf? Jedes Mal hatten wir Hilfe, jedes Mal war es mehr als knapp und so wirklich Verluste hatten nur wir. Wenn der Krieg so weiter geht, sind wir schneller tot als wir SEINEN Namen aussprechen können.“ Etwas fassungslos starrten die Jugendlichen ihren Freund an und Ron murrte schließlich, „wir haben uns gut geschlagen.“ „Ach wirklich? Denk nochmal genauer darüber nach. Wir sind vor ihnen weggelaufen bis wir im Raum des Schleiers von ihnen gestellt wurden. Erst als der Orden aufgetaucht ist, hat sich das Blatt gewendet. Hätte ich euch nicht dahin gebracht, wäre Sirius noch am Leben.“ „Wie meinst du das?“ „Ganz einfach. ER konnte aus irgendeinem Grund die Prophezeiung nicht holen und da nur ER und ich sie aus dem Regal nehmen konnten, musste ich es für IHN machen. Hätte ich damals auf Snapes unfreundliche Warnung gehört und mich aus Sachen raus gehalten, die mich nichts angehen, wäre gar nichts passiert. Die Todesser wären vom Phönixorden überwältigt worden, die Prophezeiung wäre noch ganz und Sirius wäre noch am Leben“, sagte Harry aufgebracht. „Aber vielleicht wären sie zu spät gekommen?“ „Nein, wären sie nicht. Auch wenn Snape in Umbridges Büro so getan hat als ob er von nichts wusste, er hat den Orden unverzüglich informiert. Sie wären rechtzeitig gekommen.“ „Bist du von selbst auf diese Ergebnisse gekommen oder hat dir jemand dabei geholfen?“, fragte Hermine ruhig. „Ich hatte einige Denkanstöße.“ „Von Snape?“ „Jein. Er und Dumbledore haben sich unterhalten und Snape hat seine Meinung ziemlich deutlich zum Ausdruck gebracht. Hätte er gewusst, wer die Fledermaus auf seinem Couchtisch ist, hätte er seine Worte wohl mit etwas mehr Bedacht gewählt. Glaubt mir, er hat sehr viel deutlichere Worte gefunden als ich“, sagte Harry niedergeschlagen. „Welche?“ „Dass wir uns wie Kinder aufgeführt haben, sowohl gegen Umbridge wie auch gegen die Todesser. Und er hat noch etwas gesagt.“ „Was?“ „Dass nirgendwo in der Prophezeiung erwähnt wird, dass ich alleine gegen IHN antreten muss.“ „Aber das hat uns Dumbledore doch immer erzählt“, sagte Seamus etwas verwundert. Harry nickte und sagte, „er hat mir noch viele Dinge vorenthalten. Er würde mich für den Sieg opfern, ein Leben für viele Leben. Tja, nur leider geht es hier um mein Leben und irgendwie habe ich keine Lust ohne Kampf und ohne Chance zur Schlachtbank zu gehen.“ „Damit sind wir wieder bei der Ausgangsfrage, was stellst du dir für deine Zukunft vor?“, fragte Hermine erneut. Diesmal zuckte Harry mit den Schultern, schwieg aber, er wusste es wirklich nicht. „Wie viel Zeit hat dir Snape gegeben?“, fragte Ginny jetzt. „Keine Zeitangabe. Ich muss erst mal den Notendurchschnitt schaffen und bis dahin habe ich noch sehr viel Zeit um darüber nachzudenken. Aber jetzt mal andersrum, was denkt ihr darüber?“, fragte Harry leise. Er sah seine Freunde nacheinander an bis Hermine sagte, „ich glaube, ich spreche für alle wenn ich sage, dass wir etwas Zeit brauchen um darüber nachzudenken. Harry, versteh uns, wir sind alle mit dem Gedanken aufgewachsen, dass du IHN besiegen kannst und wirst. Wir müssen über die neue Situation erst mal nachdenken.“ „Aber wir bleiben Freunde?“ Jetzt lachten die Anderen, Ron erhob sich und trat zu ihm, eine Hand landete auf seiner Schulter. „Alter, uns wirst du nicht los. Wir haben zu viel zusammen durchgemacht als dass wir dich jetzt im Stich lassen würden. Aber Hermine hat Recht, lass uns etwas darüber nachdenken.“ „Danke“, war alles, was Harry raus brachte. Ron grinste ihn nochmal aufmunternd an bevor er sich an den Rest wandte, „was haltet ihr davon wenn wir ins Bett gehen? Bis auf einen von uns müssen morgen früh alle zum Unterricht.“ Sein Vorschlag fand allgemeine Zustimmung und nach einer herzlichen Gute-Nacht-Sag-Aktion waren die fünf Jungs wieder allein in ihrem Schlafsaal. „So, und wir gehen jetzt auch besser ins Bett. Harry, schläfst du ausnahmsweise mal in deinem Bett oder hängst du dich wieder an die Decke?“, fragte Neville grinsend. „Ich habe die letzten fünf Tage in meinem Bett geschlafen, als Mensch“, sagte Harry stolz. „Ach, wie kommt es?“, kam von Dean, der sich bereits umzog. Auch der Rest der Jungs war bereits dabei sich umzuziehen. „Naja, ich darf mich Snape nicht mehr nähern und ich wollte an meinem Aufsatz arbeiten, das kann ich als Fledermaus nicht. Da eh keiner hier war, bestand auch nicht die Gefahr, dass ich gesehen werde. Heute Nacht schlafe ich noch als Mensch hier, ab morgen wieder als Fledermaus. Es sind einfach zu viele Schüler hier“, erklärte Harry. Seine Freunde nickten verstehend, die Ersten zogen sich in ihre Betten zurück und schnell war Ruhe eingekehrt. „Dann gute Nacht an alle“, murmelte Neville gähnend. Von allen Seiten kam ein Gute Nacht, von Seamus noch ein „Nox“, und schon kehrte auch Stille ein, welche kurz darauf von leisen Schnarchgeräuschen durchschnitten wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)