Das Geisterhaus von -Jesse- ================================================================================ Kapitel 1: Treppe ----------------- In diesen Kapitel passiert zwar nicht viel, aber es ist für die weiteren Kapitel wichtig. Würde mich über eure Meinung freuen :) ----------------------- Nun stand sie vor der Treppe. Vor der Treppe, an der schon so viel passiert war. Sie hat das Gefühl, dass alles durch dieser begonnen hat. All die schlimmen Ereignisse der letzten zehn Jahre. Immer als sie dachte, es könnte nicht schlimmer werden, wurde ihre Vermutung getoppt. Wiederum nicht im positiven Sinne. Sie sah sich die alte Treppe noch einmal genau an. Sie war alt und verkümmert. Das sind nicht ihre besten Jahre. Die ehemaligen kunstvollen Muster, die per Hand hinein geschnitzt wurden, waren auch nicht mehr zu erkennen. Es wirkte so, als ob jemand oder etwas diese absichtlich zerstört hätten. Als sie noch kleiner war hatte sie sich diese öfters bestaunt, doch nun… Damals war die Treppe allgemein noch gut in Schuss. Nun knackte sie immer und immer wieder. Es musste noch nicht mal jemand darauf stehen oder auch laufen. Ständig knarrte diese Treppe. Zuerst wurde vermutet, dass Mäuse schuld daran wären, aber der Kammerjäger konnte nichts finden. Als ihr Vater dann nach einer schrecklichen Sache diese Treppe ausgebaut haben wollte, ging ebenfalls nichts. Es hieß, dass die Treppe die Decke stützen würde und dadurch dieses knarren entstand. Würde man die Treppe ausbauen, würden die darüber liegenden Etagen abstürzen. Niemand in der Familie wollte dies glauben. Dafür klang es zu unglaubwürdig, aber was sollten sie schon machen? Einfach die Treppe wegreißen und vielleicht doch in ihr Verderben stürzen? Nein, danke. Da mag die Treppe noch so unheimlich sein. Laut ihres Vaters wird nichts dieses Haus zerstören, solange er es aufhalten kann. Als er mit der Firma erneut redete, brachte er Argumente wie: „Normalerweise stützen doch Wände oder Säulen die Decke. Wie soll das plötzlich eine Treppe machen. Zudem ist diese nicht mal ganz an der Decke befestigt.“ Doch die Arbeiter hörten nicht auf ihn. Für sie stand es bereits fest. Wenn die Treppe raus ist, ist es mit dem Haus aus. Sie ließen sich auch nicht weiter anschreien sondern legten einfach auf. Danach durfte zwar die blonde Frau die Wut abgekommen, aber das war sie ja schon gewohnt. Sie schüttelte kurz ihren Kopf und brachte sich auf andere Gedanken. Leise holte sie Luft und begab sich auf die erste Stufe. Dabei hielt sie sich am Geländer fest. Na ja…halten konnte man es nicht mehr nennen. Es war eher ein krampfhaftes festklammern. Ein lautes Knarren ertönte. Vorsichtig trat sie auf die nächste Stufe und atmete aus. Als sie wieder Luft geschnappt hatte, ging sie auf die nächste Stufe. So ging das immer weiter, ihr Griff um das Geländer wurde immer stärker und das Knarren immer lauter. Sie hatte es bisher schon einmal erlebt. Eines Abends wollte sie es schnell hinter sich bringen, doch mitten auf der Treppe, hatte sie das Gefühl, als ob etwas ihren Fuß festhalten würde. Sofort blieb sie stehen und sah zu ihren Bein, doch da war nichts. Gerade als sie weiter gehen wollte, geschah es. Ihr Bein wurde weggezogen und sie fiel die Treppe herunter. Sie hatte Glück, dass ihre Schwester zu der Zeit Zuhause war und sofort den Notarzt rief. Die Frage, wie dies passieren konnte, wurde ihr sehr häufig gestellt. Anfangs sagte sie auch die Wahrheit. Sie erzählte ihnen, dass etwas sie am Bein hielt und runterzog, doch niemand glaubte ihr. Stattdessen wurde sie ausgelacht, Gerüchte entstanden sodass ein Psychiater kam. Nach diesem Vorfall erzählte sie jeden, dass sie wohl weggerutscht sein musste, da sie es sehr eilig hatte. Nur ihrer kleinen Schwester sagte sie die Wahrheit. Auf diese konnte sie schon immer zählen. Es mag vielleicht merkwürdig klingen, aber dafür dass sie jünger war, war sie schon sehr erwachsen. Erwachsener als sie selber, wie ihr Vater immer sagte. Deshalb hatte sie ihre Schwester eine lange Zeit lang ignoriert, doch mittlerweile weiß sie selbst, dass ihre Schwester nichts dafür konnte. Sie verdrängte auch diese Gedanken, als sie endlich oben ankam. Ohne nachzudenken rannte sie schnell in ihr Zimmer. Dies war am Ende des großen Flures, wodurch sie trotz ihrer Geschwindigkeit, lange brauchte. Als sie in ihrem Zimmer ankam machte sie das Licht an und schloss schnell die Tür hinter ihr. So geht es mittlerweile jeden Abend zu. Ehe sie sich versah, flackerte ihre Lampe erneut. Seit kurzem war auch dieses üblich. Sie machte das Licht aus und rannte im Dunkeln auf ihr Bett. Dort angekommen, schnappte sie nach Luft und deckte sich zu. Sie versuchte im Dunkeln ihre Umgebung zu checken, ehe sie erleichtert aufseufzte. Das wird noch eine lange Nacht werden… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)