Frozen Heart von Little_Dana ================================================================================ Kapitel 5: Kapitel 5 - Loved ---------------------------- Kapitel 5 - Loved »…sa. ELSA!!!« Erschrocken fuhr ich hoch. Was war das?! Verwirrt sah ich mich im Zimmer um, als die Tür aufgerissen wurde und Anna reingestürmt kam. »Elsa!« Sie sprang auf mein Bett und umarmte mich freudig. »Anna… was…« »Er hat mich gefragt! Er hat endlich die Frage gestellt!« Sie ließ mich los, dann neben mich fallen und begann zu lachen. »Wollte er darüber mit dir das letzte Mal sprechen? Hat er dich um deinen Segen gebeten.« Ich lächelte. »Ja, das hat er.« Meine Gedanken wanderten weg von Anna, als mir einfiel, dass ich vorhin noch mit Jack eingeschlafen war… wo war er?! Unauffällig durchsuchte ich das Bett, während Anna irgendetwas erzählte. Aber ich hörte ihr nicht zu, viel zu sehr war ich damit beschäftigt, nach ihm zu suchen. Als ich ein Grummeln hörte, lugte ich über den Bettrand hinweg auf den Boden, wo Jack kopfreibend saß. Anna musste ihn wohl ausversehen aus dem Bett geworfen haben, als sie auf mein Bett gesprungen war… »Entschuldige…«, sagte ich so leise, dass nur er es hören konnte und lächelte ihn an. Er sah zu mir hoch und grinste. »Halb so schlimm.« Er stand auf und schnappte sich seinen Stab. »Oh Elsa, ich kann es immer noch kaum glauben!« Anna ließ einen Freudenschrei und umarmte mich dann wieder. Ich erwiderte und sah über ihre Schulter zu Jack, der am Fenster stand und noch einmal zu mir sah. Bittend sah ich ihn an. Geh nicht! Doch er lächelte mich nur an. »Ich komme später wieder.« Nach diesen Worten stieß er sich vom Boden ab und flog durch das Fenster davon. Leise seufzte ich und schob Anna etwas von mir weg. »Na, dann sollten wir mal mit den Hochzeitsvorbereitungen anfangen. Es gibt noch so viel zu tun!« Ich stand auf und zog meine kleine Schwester ebenfalls auf die Beine. »Welche Gäste sollen eingeladen werden? Wie groß soll die Torte sein? Wann genau wollt ihr heiraten? Wie soll d-« »Elsa.« Anna nahm meine Hände und lächelte mich liebevoll an. »Ich möchte, dass du mein Kleid für mich machst.« Aus großen Augen sah ich sie an. »Was?« Sie nickte und legte ihren Kopf schief. »Kein Schneider der Welt könnte das so gut wie du.« Ich erwiderte ihr Lächeln. »Es wäre mir eine Ehre, dein Kleid für dich zu… zaubern.« Ich betonte das letzte Wort extra und grinste schief. »Und ich will eine zehnstöckige Torte!« »Anna…« »Na gut, neun reichen auch.« Gleichzeitig begannen wir zu lachen und endlich konnte ich mich richtig für Anna freuen, dass sie jemanden fürs Leben gefunden hatte. Kristoff war der Richtige für sie, daran bestand absolut kein Zweifel. »Jack?« Zögerlich sah ich aus dem geöffneten Fenster. Seitdem ich ihn sehen konnte, schloss ich es gar nicht mehr, damit er jederzeit hereinkommen konnte. Ich legte meine Hände auf das Fensterbrett und lehnte mich etwas nach draußen. »Jack?« »Guten Abend, Eisprinzessin.« Erschrocken wich ich einen Schritt zurück, als Jack plötzlich vom Dach herunter durch mein Fenster sprang. Ich atmete tief durch und sah ihn böse an. »Erschreck‘ mich doch nicht so!« Sein entschuldigendes Grinsen reichte vollkommen aus, damit ich ihn wieder anlächelte. Doch dann wendete er sich von mir ab und betrachtete den Mond. »North meinte, es wäre besser, wenn ich nicht mehr herkommen würde.« Alles in mir zog sich zusammen und ich musste mir auf die Unterlippe beißen, um nicht loszuschreien. »North ist…« »Der Weihnachtsmann«, beendete er meinen Satz und seufzte. »Und eigentlich hat er recht. Ich nehme meine Pflichten als Hüter kaum noch wahr.« Ich wollte etwas erwidern, aber mir fielen einfach keine Worte dafür ein. Stille umgab uns und ich starrte mit weit aufgerissenen Augen auf den Boden. Was sollte ich nur sagen? »Also… wirst du gehen… und nicht wiederkommen?«, brachte ich dann endlich leise und gebrochen hervor. Ich traute mich nicht, ihm in die Augen zu sehen, zu sehr hatte ich Angst vor der Antwort. »Ich sollte, ja.« Meine Hand an meiner Brust wurde zur Faust und ich drückte sie mit aller Kraft gegen mein Herz, um ruhig zu bleiben. Ich hörte leises Knacken unter meinen Füßen. Der Boden überzog sich langsam mit einer Eisschicht. »Aber ich will nicht.« Überrascht sah ich zu ihm. Er betrachtete immer noch den Mond, sein Gesichtsausdruck war ernst. »Alles geschieht aus einem Grund und ich habe dich bestimmt nicht umsonst getroffen. Das fühle ich einfach.« Erleichterung machte sich in mir breit und ich atmete aus. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich die Luft angehalten hatte… »Dann… bleibst du?« Meine Stimme war immer noch nicht mehr als ein Flüstern. Endlich sah er mich wieder an, lächelte leicht und nickte. Voller Erleichterung ließ ich mich auf den Boden sinken. Das Eis, das ich vor wenigen Sekunden unter meinen Füßen erschaffen hatte, war leider schon im ganzen Raum und man hätte mein Zimmer nun zum Schlittschuhlaufen verwenden können. »Aber für immer kann ich nicht bleiben… ich muss mit meinen Pflichten wirklich nachsichtiger umgehen…« Ich sah zu ihm auf. Im Moment wollte ich einfach nicht daran denken, dass er irgendwann gehen würde. Für mich zählte gerade nur der Moment. Und im Moment war er hier. Ohne groß nachzudenken, sprang ich auf und umarmte ihn. Verwundert erwiderte er die Umarmung. »Elsa?« »Ich bin so froh, dass du nicht gehst.« Ich kniff die Augen zusammen und eine kleine Träne schlich sich aus meinem Auge und rollte über die Wange. »Ich wünschte, du könntest immer hier sein.« »Aber was-« Bevor ich noch weitersprechen konnte, drückte ich ohne nachzudenken meine Lippen auf seine. Völlig überrumpelt sah er mir in die Augen und einige Sekunden lang sahen wir uns nur an, ehe er sowie ich unsere Augen schlossen. Ich wollte ihn nicht gehen lassen. Ich wollte ihn am liebsten nie wieder gehen lassen! Ich drückte mich fester an ihn und er verstärkte ebenfalls die Umarmung. Viele kleine Schmetterlinge flatterten durch meinen Bauch und kitzelten mich am ganzen Körper. So ein wunderbares Gefühl hatte ich noch nie in meinem Leben gespürt. Nie wieder wollte ich ihn loslassen, wollte einfach eine kleine Ewigkeit mit ihm so verbringen… Langsam lösten wir uns wieder voneinander und ich vergrub meinen Kopf an seiner Brust, schloss die Augen und lauschte seinem schnell schlagenden Herzen. Meines schlug nicht weniger schnell. Seine Hand strich behutsam über meinen Rücken und die Welt schien für einen Moment stillzustehen. Keiner wollte etwas sagen, wollte diesen Moment nicht zerstören. Nur langsam realisierte ich, was ich da getan hatte. Ich schluckte und bereute aber nichts. Das letzte Mal war es, um ihn zu sehen. Ich atmete tief durch. Aber diesmal nicht. Ich wollte es so! Langsam drückte ich mich etwas von ihm weg, hob ich meinen Kopf an und sah ihm in die Augen. »Ich… es tut mir leid, ich…« Mir fehlten die Worte, doch Jack sagte nichts darauf, legte seine Hand an meine Wange, zog mich wieder zu sich und küsste mich wieder. Diesmal war ich es, die ihn überrumpelt ansah. Doch schneller als beim letzten Kuss schloss ich meine Augen und genoss es einfach, bei ihm zu sein. Ich legte meine Hand auf seine, die an seinem Stab verweilte. Mir war plötzlich so unglaublich warm, es war einfach wundervoll. Keine Kälte war in mir, nur diese unglaubliche Hitze. Der Stab wurde hell und erleuchtete den ganzen Raum in blauem Licht. Es begann in meinem Zimmer zu schneien und irritiert sahen wir Beide nach oben. »Was ist denn jetzt?«, fragte Jack leise und sah mich wieder an. »Bist du das?« Ich schüttelte den Kopf. »Ich dachte, dass du das wärst.« Auch von ihm kam ein Kopfschütteln. Doch ehe wir es uns erklären konnten, wer von uns das nun war, hörte es auch schon wieder auf und der Schnee sowie das Eis von vorhin waren verschwunden. »Okay, das war… seltsam.« Jack räusperte sich, sah nach oben und legte seine Hand auf den Hinterkopf. Er wusste wohl nicht so recht, was er sagen solle. Ich lächelte, legte meine Arme um ihn, meinen Kopf auf seine Brust und schloss die Augen. »Ich wünschte, ich wäre wie du«, sagte ich leise. »Hm?« Ich spürte seinen fragenden Blick auf mir. Meine Hand fuhr langsam über seinen Rücken und ich sprach weiter. »Ein Hüter… eben einfach so wie du.« Ich seufzte leise. »Außer ich kann dich hier keiner sehen. Das ist…« »Ich weiß, bescheuert.« Auch er seufzte und legte seinen Arm um mich. Die andere Hand verharrte immer noch an seinem Stab. So standen wir eine Weile lang einfach nur da, keiner wollte den anderen loslassen. Wollte einfach nur bei dem Anderen sein, den Herzschlag lauschen, den Atem spüren… einfach da sein. »Ich muss los.« Jacks Stimme war leise und man hörte deutlich heraus, dass ihm das ganz und gar nicht passt. »Lass das Fenster geöffnet… ich werde später wiederkommen.« Er lächelte mich an und ich erwiderte es. »Ich schließe es doch gar nicht mehr.« Meine Stimme war genauso leise wie seine. Noch einmal drückte ich mich fest an ihn und er erwiderte es, doch nach viel zu kurzer Zeit ließ er mich wieder los. »Bis später.« Der Abschiedskuss, den er mir gab, verweile viel zu kurz auf meinen Lippen. Er sprang durch das Fenster wieder hinaus und ich sah ihm so lange nach, bis er außerhalb meiner Sichtweite war. Ein paar Minuten stand ich noch am Fenster, ehe ich dann zum Bett ging und mich darauf fallen ließ. Ich starrte an die Decke und dachte an alles und an nichts. »Verdammt…« Ich legte mich auf die Seite und drückte mir ein Kissen ins Gesicht. »Warum kann ihn nur keiner sehen…« Meine Stimme wurde durch das Kissen gedämpft. »Ich wünschte, wenigstens die Menschen hier könnten ihn sehen.« Ich zog mir das Kissen wieder vom Gesicht und sah mit Tränen in den Augen zum geöffneten Fenster. Es dauerte lange, bis ich endlich einschlafen konnte. Ich bemerkte nicht mehr, wie Jack ein paar Stunden später wieder kam. Er setzte sich auf den Bettrand und strich mir mit einem traurigen Blick durchs Haar. Dann seufzte er, fuhr sich durch die eigenen Haare, legte seinen Stab beiseite und legte sich zu mir. »Es wird wohl nie eine Möglichkeit geben…«, sagte er leise. »Niemals…« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)