Frozen Heart von Little_Dana ================================================================================ Kapitel 8: Kapitel 8 - Forever ------------------------------ Kapitel 8 – Forever »Elsa?« Anna klopfte an meine Tür und wartete, bis ich sie hereinbat. Ihr lächelndes Gesicht erschien hinter der Tür und wurde dann zu einem Grinsen. »Möchtest du mit mir Schlittschuhlaufen gehen?« Fragend sah ich sie an. »Anna, es ist Hochsommer!« Sie tippte ihre Zeigefinger aneinander und sah sich verlegen im Raum um. »Ich weiß… aber ich habe gerade so Lust drauf.« Ich lachte und stand auf. »Ich denke, es macht nichts, wenn die Arbeit mal ein bis zwei Stunden liegen bleibt.« Voller Vorfreude klatsche Anna in die Hände. »Danke, Elsa!« Sie schnappte sich meine Hand und zog mich hinter sich her. »Heute gibt es nur dich und mich.« Sie lachte und zog mich aus dem Schloss hinaus, über die große Wiese und blieb dann am See stehen. Erwartungsvoll sah sie mich an. Ich schüttelte lächelnd den Kopf und berührte dann mit dem Fuß das Wasser. Sofort breitete sich das Eis aus und überzog den ganzen See. Lachend packte Anna ihre Schlittschuhe aus und zog sich diese über. Schneller als ich schauen konnte, war sie auch schon auf dem Eis. »Komm schon! Beeil dich!«, rief sie mir zu drehte sich einmal. In den letzten zwei Jahren hatte sie gelernt Schlittschuhe zu laufen und mittlerweile beherrschte sie es sehr gut. Den halben Winter hatte sie auf der Eisfläche verbracht. Sie liebte das Eis und meine Kräfte. Nun betrat auch ich das Eis und rutschte zu Anna, die nach meinen Händen griff. Für eine kurze Zeit sah es so aus, als ob wir miteinander tanzen würden, doch das hielt nicht lange an. Denn Anna verlor ihr Gleichgewicht und beide fielen wir auf das harte Eis. »Autsch…«, murmelte sie und grinste mich entschuldigend an. Ich schüttelte lächelnd den Kopf und stand wieder auf. »Ich hole uns mal etwas zu trinken«, sagte ich und schlitterte zum Rand des Sees. Währenddessen versuchte Anna wieder aufzustehen. Ein lautes Knacken war zu hören. Das Geräusch ging mir durch Marck und Bein. Wie erstarrt blieb ich im Graß stehen und drehte mich langsam wieder um. Anna stand mitten auf dem See und sah mit weit aufgerissenen Augen auf die Eisfläche. Kurz herrschte Stille, ehe sich Anna einen Zentimeter bewegte und wieder ein Knacken zu hören war. »Anna!«, schrie ich und rannte zurück zum See. Das war unmöglich! Sie konnte nicht einbrechen! Das Eis war dick genug, darauf hatte ich doch extra geachtet! Auf der Eisfläche in ein paar Meter Entfernung blieb ich wieder vor ihr stehen und sah sie an. »Beweg dich nicht!« Anna war die Angst deutlich ins Gesicht geschrieben. Panisch sah sie mich an und nickte. Ich musste mich nun zusammenreißen. Auf keinen Fall durfte ich nun die Kontrolle verlieren! »Elsa…« Annas Stimme zitterte, genauso wie ihre Beine. »Hab keine Angst, ich bin bei dir!« Vorsichtig kniete ich mich hin und berührte das Eis mit meiner Hand. Mein Blick blieb bei Annas Füßen. Der Eisstrahl, den ich durch das Eis geschickt hatte, erreichte sie und das Eis unter ihr verfestigte sich wieder. Erleichtert atmete Anna auf, doch ihr Zittern blieb. Immer noch sah ich ihr die Angst an, die sie im Moment voll und ganz beherrschte. Auch ich zitterte am ganzen Körper und hatte das Gefühl, als wäre es noch nicht vorbei. Und ich sollte Recht behalten. Erneut war ein lautes Knacken zu hören. Erschrocken sah ich zu Annas Füßen, allerdings war das Eis noch ganz und wies auch keinerlei Risse auf. Schnell stand ich auf und ging einen Schritt vorwärts. Hätte ich das mal besser nicht getan. Erneut ein lautes Knacken und endlich begriff ich, dass das unter mir war. Ich sah nach unten auf die vielen Risse, die sich gebildet hatten. »Anna! Lauf!« Bevor ich meine Kräfte einsetzen konnte, brach das Eis. Erschrocken riss ich meinen Kopf nach oben. Das Letzte, was ich sah, bevor mein Kopf auf der harten Eiskante aufschlug und mein Körper im Wasser versank, war Jack, der mit einem panischen Gesichtsausdruck und ausgestreckter Hand auf mich zugeflogen kam. Dann wurde alles schwarz um mich. Es war kalt und ich spürte starken Wind, der über meinen Körper strich. Ich verkrampfte mich und kniff die Augen zusammen. Leises Schluchzen war zu hören und meine Augenlider flatterten. »Autsch… mein Kopf…« Ich setzte mich auf. Ich saß auf dem Eis inmitten des Sees. Ich sah mich um und erblickte Anna, die weinend am Rande des Sees saß. Kristoff stand hinter ihr und hatte seine Hände auf ihre Schultern gelegt. Sein Blick war traurig auf den See gerichtet. Völlig perplex stand ich auf und ging zu ihr. »Anna, warum weinst du?«, fragte ich sie leise und ließ mich vor ihr auf die Knie fallen. Ohne mich zu beachten, schluchzte und weinte sie weiter. Ihr Gesicht war in den Händen vergraben und sie schien mich nicht zu hören. »Anna! Warum-« Ich wollte nach ihrer Hand greifen, doch ich griff durch sie hindurch. Erschrocken stolperte ich zurück und riss meine Augen weit auf. Was war das?! Ich schluckte, riss mich zusammen, stand auf und ging wieder auf sie zu. »Anna!« Ich versuchte erneut nach ihrer Hand zu greifen, doch wieder konnte ich sie nicht berühren. Ein ungutes Gefühl breitete sich in mir aus. »ANNA!« Den Tränen nahe versuchte ich es immer wieder, doch ich konnte es einfach nicht. Eine Träne rollte über meine Wange und ehe sie auf der Eisfläche ankam, wurde sie selbst zu Eis und zersprang beim Aufprall. »Warum siehst du mich nicht?« Verzweifelt griff ich mir in die Haare und dachte nach, was passiert sein könnte, dass sie mich nicht sah. Plötzlich überkam es mich und mir fiel alles wieder ein. Ich fiel auf die Knie und starrte das Eis unter mir an. »Das kann nicht sein…« Meine Finger krallten sich in das Eis. Ich bin… tot… Ich schüttelte den Kopf und versuchte erneut Anna oder auch Kristoff zu berühren, doch ich konnte es nicht. Immer wieder griff ich durch sie hindurch. »NEIN!«, schrie ich und immer mehr Eiskristalle, die vor wenigen Sekunden noch Tränen waren, zersprangen auf dem Eis. »Ich bin doch hier, Anna… ich bin hier…« »Wir sollten gehen…«, sagte der Blonde leise und kniete sich zu Anna herunter. Diese schniefte noch einmal und nickte dann langsam. Kristoff half ihr auf die Beine und ließ die ganze Zeit über nicht ihre Hand los. »Das hat sie nicht verdient…«, flüsterte meine kleine Schwester, als sie sich in Bewegung setzten. Kristoff drückte sie an sich und strich ihr beruhigend über den Kopf. »Sie war ein wundervoller Mensch.« Er drückte ihre Hand. »Und ich bin mir sicher, dass sie niemals weit weg sein wird. Sie ist immer da.« Ich war die Eiskönigin, die wegen ihrem Eis gestorben war. Welch Ironie. Ich sah den Beiden nach und wusste nicht, was ich nun tun sollte. Sollte ich ihnen nachgehen? Sollte ich woanders hingehen? Sollte ich einfach hier bleiben und warten? Aber auf was sollte ich warten? Darauf, dass mir irgendwer sagte, was ich nun tun sollte? Von alleine kamen die Antworten bestimmt nicht. Nach kurzem Überlegen stand ich mühsam auf und sah noch einmal zum Schloss. Ich bin tot. Bevor dieser Gedanke Überhand gewinnen konnte, drehte ich mich um und schritt über die Eisfläche. War Jack nicht auch so gestorben? Ja, war er… Er hatte seine kleine Schwester gerettet und war dafür selbst eingebrochen. Am Waldrand blieb ich stehen und sah zu Boden. Kleine Schneeflocken rieselten auf den Waldboden herab und der Boden wurde mit einer dünnen Eisschicht bedeckt. Verwundert sah ich nach oben. Auf einen der Äste saß Jack. Seinen Stab hielt er an den Baumstamm, der zu Eis gefror. Er lächelte mich an, aber sein Blick war traurig. »Jack…«, hauchte ich. Ich wollte zu ihm rennen, ihn anbrüllen, wo er die ganze Zeit war, ihm Vorwürfe machen und gleichzeitig wollte ich ihn nur umarmen und glücklich darüber sein, dass er sich endlich wieder zeigte. Er sprang vom Ast herunter und landete vor mir. Eine Weile lang sah ich ihn nur an, ehe Wut in mir aufkam. »Du Idiot!«, schrie ich ihn an und schlug ihm gegen die Brust. »Du bist so ein verdammter Idiot!« Immer wieder schlug ich gegen seine Brust und beschimpfte ihn, doch mit der Zeit wurde ich immer leiser und meine Beschimpfungen gingen im Schluchzen unter. »Wo warst du die ganze Zeit…« Ich drückte mich an ihn und er legte seine Hände um mich. Behutsam strich er mir über den Rücken. »Es tut mir Leid…«, flüsterte er. »Das hätte nicht passieren sollen.« Fragend sah ich ihn an. Sein Blick war immer noch traurig. »Das alles hier. Wenn ich früher da gewesen wäre, hätte ich dich retten können. Aber als du ins Wasser gefallen bist…« Er schüttelte den Kopf. »Über dir war plötzlich eine dicke Eisschicht und egal wie sehr ich es auch versucht hatte… ich kam einfach nicht durch…« Er gab sich die Schuld an meinem Tod… Ich legte meine Hand an seine Wange und lächelte. »Es ist schon okay. Ich hätte auch vielleicht einfach besser aufpassen oder schneller sein sollen.« Ich lachte leise. »Das ist wohl irgendwie blöd gelaufen.« »Nimm das doch nicht so auf die leichte Schulter!« Fest sah er mir in die Augen. »Du bist nun ein Geist! Du bist-« »Eine wunderbare Ergänzung für uns.« Überrascht sahen wir Beide zu dem großen Mann, der plötzlich neben uns stand. »North!«, rief Jack und drückte mich noch etwas fester an sich. »Was macht ihr alle hier?« Hinter dem Weihnachtsmann waren eine Fee, deren Federn in vielen Farben leuchteten, ein großer Hase und ein kleiner goldener Mann, der sich verschlafen umsah. »Mann im Mond schickt uns.« Er kam auf mich zu und legte eine Hand auf meine Schulter, als Jack wieder von mir abließ. »Er sagt, du bist eine von uns. Ein Hüter.« Völlig überrumpelt sah ich alle Anwesenden kurz an. »Was?« Der Hase machte einen Sprung und stand nun neben North. »Noch eine Frostbeule, na toll.« Die Fee lachte leise und auch Jack begann nun zu lachen. Ich begriff langsam, was hier geschah und wurde von dem Lachen angesteckt. »Wunderbar! Es ist Zeit für Eid! Kommt alle zum Nordpol!« Und bevor ich noch irgendetwas sagen konnte, waren alle bis auf Jack verschwunden. Er lächelte mich an und reichte mir seine Hand. »Darf ich bitten, kleine Eisprinzessin?« Mit einem Lächeln griff ich nach seiner Hand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)