Zweite Chance von -Anonymous- (...denn die erste Liebe vergisst man nie) ================================================================================ Kapitel 1: „Überraschend anders als erwartet“ --------------------------------------------- „Überraschend anders als erwartet“ - Sasuke Uchiha Lässig stieg der dunkelhaarige aus seinem 86` Shelby GT und schob sich die Sonnenbrille in die Haare. Er trug ein beiges T-Shirt mit V-Ausschnitt und dazu dunkle Bermudashorts. Die Blicke die die Frauen auf dem Gehweg ihm zuwarfen, ignorierte er und sah bloß an der Fassade des Mehrfamilienhauses hoch. Gerade steckte eine Blondine den Kopf aus dem Fenster, winkte ihm kurz zu und brüllte dann in den Raum: „Caleb ist da. Beeil dich mal!“ Der Runningback seufzte und schüttelte fassungslos den Kopf. Sakura würde sich niemals ändern. Gut, das hatte sie eigentlich auch nicht wirklich nötig, denn dafür das sie so war liebte sie die Menschheit. Er kannte eigentlich niemanden der sie nicht leiden konnte. Außer Regina. Aber seine Freundin sagte es nie und nur die die sie länger kannten, wussten wann sie einen Menschen leiden konnte und wann nicht. Er sah wie Ino gerade aus dem Aufzug stieg, hinter sich zwei Trollis herziehend. „Hast du ihre Sachen schon mit runter genommen oder was?“, fragte Caleb und Ino schnaubte. „Hast du sie noch alle? Die soll ihren Kram schön alleine herschleppen. Das sind meine Koffer“ Caleb sah irritiert zu seinem Wagen: „Ich glaube nicht das in meinen Kofferraum noch zusätzliche Koffer passen Ino. Wir hatten doch ausgemacht pro Nase ein Koffer“ „Die sind nicht groß!“, verteidigte Ino sich. „Einer davon ist doppelt so groß wie meiner“, Caleb deutete Richtung des Shelbys: „Da passt nichts mehr rein. Vergiss es.“ „Ach komm schon. Wir können es doch auch auf dem Dach festschnallen“, bettelte Ino und sah sehnsüchtig zum Dach des Shelbys. „Bist du bescheuert? Weißt du was mir das Ding da Wert ist?“, Caleb funkelte sie wütend an. „Du bist so eine Memme Palmer.“ „Nein, ich liebe bloß mein Auto!“ „Klappe halten, alle Beide“, Sakura war aus dem Treppenhaus gekommen und zog hinter sich ebenfalls einen Koffer: „Naruto hat angerufen. Er sagt wir können uns Zeit lassen. Auf dem Atlantik im Bermuda tobt ein Sturm und alle Boote haben Hafenpflicht bis Entwarnung gegeben wird.“ Sie wuchtete den Koffer auf den Bürgersteig und sah ihre beiden Freunde genervt an: „Also, Caleb, pack die Koffer ein. Ino, nerv nicht und ich werde mich jetzt in das schönste Auto der Welt setzen und warten bis wir losfahren“ „Also, wir starten hier und fahren rein in den Atlantik direkt ins Bermuda und dann runter bis nach Washington wo wir Gaara aufgabeln. Dann geht es weiter bis nach Wilmington wo Caleb uns mal einige hübsche Örtchen zeigt und dann nach Charleston wo die Mädels shoppen gehen können und dann steuern wir La Habana an.“, Naruto grinste fröhlich in die Runde und sah grinsend zu seinem besten Freund der von seiner Tochter erklärt bekam wie man das Kartenspiel spielte zu dem sie ihn überredet hatte. Sasuke war überraschend heute schon gekommen obwohl er eigentlich erst in Charleston hatte zusteigen wollen. Hinata neben ihm stützte den Kopf ihres Sohnes gerade und sah besorgt zur Einfahrt des Hafens. „Wo bleiben sie nur?“, fragte sie und sah auf die Armbanduhr ihres Mannes. „Normalerweise ist Caleb immer pünktlich“ „Ich habe sie angerufen und gesagt das wir später ablegen“, bekannte Naruto sich und Hinata sah ihn kurz genervt an. „Und was ist wenn der Sturm sich legt und sie immer noch nicht da sind?“, fragte seine Frau ihn und Naruto winkte ab und drückte die Kurzwahl für Sakura. „Ich ruf schon an, keine Sorge“, doch gerade als das erste Freisprechgeräusch ertönte, bog Calebs Shelby mit dröhnendem Motor in den Hafen ein. Der Wagen hielt und Caleb stieg aus, ging um das Auto herum und öffnete Sakura die Tür. Naruto hob die Augenbrauen, was war denn jetzt los? Seit wann ließ Sakura ihren besten Freund ihr die Tür öffnen? Sie stieg aus, würdevoll, jedoch blass. Und ihr Blick war nicht auf die Yacht geheftet, sondern die Person hinter Naruto. Der Uzumaki drehte sich kurz um und sah Sasuke an der aufgestanden war und er hörte seine Tochter aufgeregt rufen: „Tante Sakura!“ Schon war der dunkelhaarige Wirbelwind an ihm vorbei, über die Brücke und umarmte Sakura in höher derer Talie. „Hey du Zwerg“, grüßte Sakura ihr Patenkind und drückte ihr einen Kuss auf das Haar. Was tat er hier? Also es war ja offensichtlich was er hier tat, aber wieso jetzt schon? Konnte sie nicht erst auf der Yacht gewesen sein? Ino hatte ihn als erste gesehen als sie in den Hafen gebogen waren. Er trug eine Anzughose und ein weißes Hemd. Seine Haare waren kunstvoll zerzaust ohne wirklich frisiert zu wirken. Caleb hatte sich vorgebeugt und die Augen zusammengekniffen: „Ist er das?“ „Ja“, hatte sie knapp geantwortet und dann hielt der Wagen. Da Caleb ihr Seelenverwandter war, wusste er was in ihr vorging und um ihr einen mehr oder weniger würdevollen Antritt zu verschaffen, war er ausgestiegen und hatte ihr die Tür geöffnet. „Soll ich mich um deine Ehre duellieren?“, fragte Caleb und grinste sie verschmilzt an. „Nein, dieses Duell ist längst verjährt“, erklärte Sakura ihm und nun stieg auch Ino aus. „Ajajajaj“, sie leckte sich über die Lippen: „Irre ich mich oder sieht Sasuke noch schärfer aus als vor 10 Jahren?“ „Ino!“, zischte Sakura und sah sie wütend an. Dann holte sie ihr Handy aus der Tasche und checkte schnell ihre Mails. Wer wusste schon ob sie auf dem Meer Empfang haben würde. „Was ist?“, fragte Caleb. „Ava hat noch nicht zurück geschrieben“, erklärte sie. „Wo ist sie eigentlich zurzeit?“, fragte er um seine Freundin auf andere Gedanken zu bringen: „Irgendwo im Jungle“, sagte sie und zuckte mit den Achseln: „Amazonas Gebiet, meine ich.“ „Da ist es kein Wunder wenn sie dir nicht sofort antworten kann“, beruhigte er sie und nahm ihren und seinen Koffer. Ino ließ er mit ihren zurück. „Hey!“, protestierte die Blondine und schleppte ihre Koffer über die Pflastersteine Richtung Yacht. „Ja, ich weiß. Ich wollte nur ihren Rat hören bevor ich Sasuke treffe“, sagte Sakura und zuckte mit den Achseln: „Man begegnet ja nicht jeden Tag seinem Ex-Verlobten wieder“ „Dann ist hier mein Rat Schatz: Du bist 28 Jahre alt, eine erwachsene Frau also verhalte dich auch so.“, er grinste kurz und sah hoch. Und erstarrte. Bobby Delgardo da Silva kam gerade hinter Tenten von der Brücke und nippte an ihrem Orangensaft als sie ihn sah. Er redete mit Sakura, die sie schon seit einigen Jahren kannte und achtete nicht auf den Weg. Scheiße, dachte sie nur und keuchte überrascht auf. Sie wusste zwar das Caleb Palmer in New York lebte, aber sie hätte niemals gedacht das sie ihn hier treffen würde. Immerhin war er der Star der Titans! Was hatte er bei normalen Menschen verloren. Sie sah sich um und seufzte. So normal war ihre Gesellschaft nun doch nicht. Naruto Uzumaki führte eine Werbefirma, Neji Hyuuga führe ein weltweit erfolgreiches Unternehmen das Alarmanlagen und sonstiges herstellte, Tenten Hyuuga war ein Victoria Secret Engel und Sasuke Uchiha gehörte ebenfalls weltweit die meisten Energieversorgungen die auf erneuerbare Energie bauten, hinzu kamen noch die ganzen Institutionen deren Hauptsponsor die Uchihas waren und so weiter. Gut, da passte ein gefeierter Footballspieler doch auf diese Yacht. Aber wieso musste er mit den selben Menschen befreundet sein wie sie? Sie schluckte und spürte Calebs Blick direkt auf sich. „Hey, willkommen auf der Yacht le Uzumaki!“, Naruto grinste und breitete die Arme aus. „Welche Sprache sollte das jetzt sein?“, fragte Sakura ihn und ließ sich umarmen. „Meine Fresse, Sakura. Wie viel hast du abgenommen?“ „Ich habe nicht abgenommen“, protestierte Sakura und befreite sich aus Narutos Umarmung. „Hey“, Hinata bekam Küsschen rechts und links und dann fiel Sakura schon Tenten um den Hals, Ino folgte ihr und dann kam Caleb. Dann stand er dunkelhaarige vor ihr und Tenten sagte: „Caleb, das ist meine Agentin Bobby. Bobby, das ist Caleb. Er ist der Runningback der Titans“ „Wir kennen uns bereits“, Calebs Stimme klang kalt und abweisend. Bobby atmete tief ein und sah ihre Freundin an: „Wir gingen auf die selbe High School“ „Und die High School war nicht das einzige was wir geteilt hatten“, erklärte Caleb, drehte sich um und ging wieder zu Naruto. Tenten sah dem Spieler mit großen Augen nach und wandte sich dann an ihre Freundin: „Was?“ „Lange Geschichte.“, erklärte Bobby nur und winkte ab. „Gott sei Dank bist du auch hier“, sagte Sakura und stellte sich neben Bobby: „Ich kann wirklich außenstehende Freunde gebrauchen. Alle anderen werden blöde Kommentare abgeben und mich nerven.“ „Meinst du wegen Sasuke?“, fragte Bobby und Sakura verdrehte die Augen: „War klar das Tenten es dir erzählen würde“ „Ich bin ihre einzige Freundin wenn es zu den Shows geht und sie ist redselig wenn sie nervös wird“, erklärte Bobby achselzuckend und sah zu dem Uchiha der gerade mit Ino redete. „Warum reden sie miteinander?“, fragte Bobby und Sakura sah zu ihrer besten Freundin und ihrem Ex. Mit verengten Augen sagte sie: „Keine Ahnung.“ Dann sah sie zu Caleb: „Hab ich was verpasst mit dir und Cab?“ Bobby seufzte: „Lange Geschichte. Erzähle ich dir ein ander mal.“ „Das ist schon mehr als sie zu mir gesagt hat“, sagte Tenten die zugehört hatte. Sakura verdrehte die Augen: „So viel zu erwachsenem Verhalten“ Ino trat an Sakura Seite und stupste sie an: „Ich habe ihn warm gemacht. Gib Vollgas.“ Die Haruno funkelte sie an und sah zu Sasuke der sie auch noch ansah. Ja super. Wenn sie jetzt weg gehen würde, dann würde er sie für kindisch halten. Oder noch schlimmer, er würde denken das sie nicht über ihn hinweg war. Sakura straffte ihre Schultern, verfluchte sich das sie eine Jeansshorts, Top und Turnschuhe anhatte und nicht so elegant gekleidet war wie die anderen und ging auf Sasuke zu. „Hi“, sagte sie und blieb vor ihm stehen. Sasuke sah sie kurz abschätzend an, verzog dann aber den Mund zu einem schiefem Grinsen: „Ich dachte du würdest mich meiden“ „Wieso sollte ich?“, fragte sie und versuchte sich an einem Lächeln. Vermutlich sah sie aus wie Joker aus Batman. „Weiß nicht.“, Sasuke beugte sich etwas zu ihr runter und küsste sie auf die Wange: „Du siehst gut aus“ Sakura blinzelte. Flirtete er da etwa mit ihr? „Ehm“, sie trat einen Schritt zurück und atmete tief durch, dann sah sie über ihre Schulter zu den anderen. Hinata sah zu ihnen. „Wie geht es deiner Verlobten?“, fragte sie und Sasuke hob die Augenbrauen. „Seit wann interessiert es dich wie es ausgerechnet ihr geht?“ „Ehrlich gesagt hat es mich nicht interessiert, ich wollte nur Konversation betreiben“, Sakura zuckte mit den Achseln und sah nochmal zu Hinata die sie jetzt zu sich winkte. Endlich. Erleichtert zeigte sie auf Hinata und sagte: „Mein Typ wird verlangt. Wir laufen uns bestimmt noch über den Weg.“ „Da wette ich drauf“, sagte er nur grinsend und schon lief sie zurück. Sasuke war ehrlich überrascht das sie zu ihm gekommen war. Er hatte ehrlich gedacht sie würde ihn ignorieren, doch stattdessen war sie sogar zu ihm rüber gekommen und hatte ihn begrüßt. Er sah ihn nach wie sie zu Hinata ging, diese ihr etwas sagte und Sakura dann ihren Koffer und die Umhängetasche nahm und nach Ino rief die gerade mit Tentens Agentin geredet hatte. Dann verschwanden die drei Frauen, gefolgt von dem Runningback Caleb Palmer, unter Deck. „Na“, Naruto hatte Hideaki auf dem Arm und trat wissend grinsend neben seinen Freund. „Wie ist sie so?“, fragte er und Sasuke sah auf die offene Tür die unter Deck führte. „Überraschend anders als erwartet“, erklärte er und Naruto fragte weiter: „Und die Ausstattung?“ „Ich hab noch nie was an ihrer Ausstattung zu meckern gehabt“, antwortete der Uchiha mit den Gedanken immernoch bei seiner Ex. „Und was hältst du von dem Preis?“ Sasuke blinzelte und sah Naruto verwirrt an: „Was?“ Der Uzumaki grinste hinterhältig. „Worüber redest du?“ „Na über meine Yacht natürlich“, sagte Naruto und lachte auf: „Und ich bin mir irgendwie ganz sicher, dass du von etwas ganz anderem geredet hast als die Yacht.“ „Du Arsch“, knallte Sasuke seinem besten Freund an den Kopf und ging rüber zur Bar. Der Uzumaki kicherte hinterhältig auf und zuckte mit den Augenbrauen: „Das wird eine echt interessante Woche.“ „Also“, Sakura hatte ein leichtes, rotes Sommerkleid an. Sie waren vor einer halben Stunde in See gestochen nachdem die Küstenwache ihr okay gegeben hatte und die Kinder von ihren Großmüttern abgeholt worden waren. Caleb sah zu seiner Freundin die sich gerade neben ihn hat fallen lassen: „Willst du mir erzählen was es mit dir und Bobby auf sich hat?“ Sakura deutete zu der Latina die neben Tenten saß und an ihrem Cocktail nippte. Caleb seufzte, lehnte sich zurück und fuhr sich durch das Haar. „Wir waren mal zusammen“, sagte er leise und Sakura hob die Augenbrauen: „Dank deiner Reaktion auf sie, habe ich mir das schon fast gedacht“ Caleb sah zu Bobby rüber und seine Augen wirkten irgendwie...traurig. Das Licht der untergehenden Sonne hüllte alles in ein rot-orangenes Licht und Bobby sah in ihrem schwarzen Spitzenkleid einfach klasse aus und ihre Tattoos stachen einem auf der gebräunten Haut direkt ins Auge. Sie hatte ihre Karamellfarbende Haare locker hochgesteckt und sich dezent geschminkt. Das passte eigentlich nicht zu der Bobby die er kannte. „Früher sah sie etwas anders aus“, gestand er und lachte leise: „Kniestrümpfe, Boots, entweder ein langer, schwarzer Rock oder eine ultrakurze Shorts und manchmal sogar ein Kleid. Sie sah nie aus wie die anderen Mädchen in Baltimore, dort, wo wir zur High School gegangen waren. Sie war immer das schwarze Schaf. Überall, sogar zu Hause“ Caleb schüttelte den Kopf: „Wir waren echt verknallt ineinander, bis sie auf einmal verschwand. Von einem Tag auf den anderen war sie weg und ich hatte keine Ahnung wo sie war. An ihr Handy ging sie nicht, ihre Familie wollte mir nichts sagen.“, er zuckte mit den Achseln. „Ein Jahr später ging ich aufs College und traf ihre Cousine.“, der Runningback seufzte und lehnte sich zurück: „Sie klärte mich endlich auf.“ „Und was sagte sie?“ „Das Bobby abgehauen wäre weil ihr Vater sie in ein Bootcamp schicken wollte“, klärte Caleb sie auf und Sakura nickte: „Das weiß ich schon. Bobby hat es mir selbst erzählt. Wieso bist du denn sauer auf sie? Ich meine, ist es nicht verständlich das sie abgehauen ist wenn ihr Vater ihr somit droht?“ „Klar ist das verständlich. Was ich aber nicht verstanden habe war, das sie einfach abhaut ohne mir Bescheid zu sagen. Sie hat es einfach so getan und von einem Tag auf den anderen war sie weg gewesen.“, Caleb hob die Schultern und ließ sie wieder fallen. „Cab“, Sakura hackte sich bei ihm unter und legte ihren Kopf auf seine Schulter: „Du hättest nichts tun können. Alle Wege trennen sich irgendwann mal.“ Caleb nickte. „Außerdem hast du mir gesagt ich soll mich erwachsen benehmen. Wieso gilt das dann nicht auch für dich?“, sie knuffte ihn unsanft und Caleb stöhnte genervt. „Hau ab du Giftzwerg.“, sagte er von ihr genervt und sie grinste ihn an: „Ich bin ein halbes Jahr älter als du, hast du das vergessen?“ „Bist trotzdem ungefähr fünf Hüte kleiner als ich Baby“, er küsste sie auf die Stirn und zusammen sahen sie in den Sonnenuntergang. „Hast du eigentlich Regina gesagt das du weg bist?“, fragte Sakura ihn und Caleb schnaubte höhnisch: „Was sollte ich ihr schon sagen?“ Er sah Sakura an und schüttelte den Kopf: „Sie hat mich seit einer Woche nicht mehr angerufen. Wenn ich mich nicht ab und an melden würde, würde ich nicht einmal wissen ob sie noch am leben ist oder nicht.“ „Übertreibst du es da nicht ein wenig?“, fragte Sakura besorgt. „Nein, tue ich nicht.“, entschied der Spieler und legte den Kopf in den Nacken. „Was soll ich bitte wegen ihr tun?“ „Ganz ehrlich, auch auf die Gefahr hin das ich mich besserwisserisch oder total altklug anhöre oder ob es gemein ist, aber ich würde mich von ihr trennen. Cab, sie bremst dich total aus.“ „Worin?“ „Im Leben. Außer einigen Abenden mit dem Team, und damit meine ich die offiziellen Veranstaltungen und nicht die Partys danach, gehst du nur mit uns raus. Die letzte richtige Party auf der du es hast Krachen lassen war die Superbowl Feier.“ „Nicht alle müssen so ausschweifend leben wie Ino und du.“, Caleb grinste sie an. „Tun wir doch auch garnicht.“ „Ino schon und du folgst ihrem Beispiel.“ „Wann das denn?“ „Ich erwähne nur einen Namen: Gaara.“, Caleb hob die Augenbrauen und Sakura verdrehte die Augen: „Ich erzähle dir nie wieder etwas.“ „Du und Gaara passt zusammen Sakura.“ „Wir kennen uns schon unser ganzes Leben lang. Das war nur einmal ein Ausrutscher.“, erklärte sie ihm. „Sakura, Ausrutscher aller Art verstehe ich wenn man es einmal macht und danach nie wieder. Du bist fast jedes mal mit Gaara im Bett wenn er in New York ist.“ „Das ist doch garnicht wahr. Das letzte mal war im Februar und seit dem war er mindestens noch sechs mal da.“, Sakura sah ihn triumphierend an. „Aber nur weil du einen Rückzieher machst. Du hast den Rückwärtsgang eingeschaltet weil er gesagt hat das er dich liebt“, Caleb sah sie mitfühlend an. „Hör auf damit.“, Sakura stand auf und drehte sich zu Caleb um und erstarrte. Sasuke stand direkt hinter dem Sitzsofa auf dem sie mit Caleb gesessen hatte mit dem Rücken zum Meer an die Reling gelehnt und einem Drink mit bernsteinfarbener Flüssigkeit darin. Und er sah ihr in die Augen. Sie erinnerte sich noch ganz genau an seinen Eifersuchtsanfall in seinem Zimmer damals im Internat und da hatte er fast genauso geguckt. Naja, weniger kalt vielleicht. Aber was hatte er erwartet? Das sie ihm ewig hinterher trauern würde? Schlimm genug das sie das fast zwei Jahre getan hatte. Caleb drehte sich kurz um und sah Sasuke an und grinste kurz: „Oh, wie ich sehen hast du auch noch etwas zu klären was?“ „Schnauze Palmer“, fauchte sie ihn an, drehte sich um und ging zur Bar. Caleb sah ihn schmunzelnd nach und drehte sich dann zu Sasuke: „Ich hab ja viel von dir gehört, hab dich aber noch nie gesehen. Ich bin Caleb“ „Sasuke“, Sasuke nickte ihm zu und Caleb sah zu Sakura die gerade einen Shot runterkippte. „Oh, gleich geht es rund wenn sie wirklich viel getrunken hat“, Caleb lachte leise und legte einen Arm auf die Lehne, sein eines Bein legte er angewinkelt auf sein Knie. Sasuke sah zu Sakura die schon den zweiten und dritten Shot runterkippte, zwei weitere standen vor ihr. Ino, die sich neben sie gestellt hatte lachte. „Sie trinkt?“ „Und wie. Sie verträgt so einiges und trinkt jeden aus meinem Team unter den Tisch.“, Caleb stand auf und nahm sein Glas mit Wodka von dem kleinen Beistelltisch neben sich. „Und sie ist mit Gaara zusammen?“, fragte Sasuke nun und Caleb sah ihn überrascht an. „Kann man so nicht sagen. Wenn du gerade zugehört hast, dann weißt du jetzt das sie ihn abgeschossen hat.“, der Palmer zuckte mit den Achseln. Sasuke sah weiter zu wie Sakura einen Shot nach dem anderen in sich hinein kippte und runzelte die Stirn: „Und wieso trinkt sie jetzt?“ Caleb sah ebenfalls zu seiner besten Freundin: „Das da ist ihr Ritual vor jeder Party. Sich ordentlich einen kippen um danach die Hüllen fallen zu lassen. Metaphorisch versteht sich.“ Sasuke sah weiterhin zu seiner Ex-Verlobten. Sie sah klasse aus, ohne Frage, auch wenn sich ihr Stil etwas verändert hatte. Keine Kleinmädchen Kleider, kein dezentes Make-up sondern Smokey Eyes und dunkelroter Lippenstift. Ihre Haare waren mittlerweile wieder lang und sie trug sie heute offen. Gerade zerrte Ino ihre Freundin auf die freie Fläche zwischen den Rattanmöbeln und Naruto drehte grölend die Musik lauter als die Beiden anfingen aufreizend dazu zu tanzen. Ino hatte eines ihrer Beine zwischen Sakuras gestellt und sie an den Hüften gepackt um sie nah an sich zu ziehen und so machten sie wilde, kreisende Tanzbewegungen zu dem Beat von Scream & Shout von Britney Spears und will.i.am. Von Naruto hatte er gehört das Ino zwischenzeitlich das Ufer gewechselt hatte, oder auch nicht. Er sah zu Caleb der die Show nur zu genießen schien und fragte: „Das läuft da?“ Caleb sah ihn kurz an und lachte dann: „Da läuft nichts mehr, war aber was beim Spring Break vor einigen Jahren. Da war Ino noch auf dem College. Interessante Geschichte. Sakura ist aber definitiv hetero.“ „Und Yamanaka?“, fragte Sasuke. „Die ist sich da nicht so sicher, glaube ich.“ Sasuke sah wieder zu Sakura und spürte schon fast das Verlangen das ihn fast übermannte. Das er sie wollte, war ihm schon immer klar gewesen. Diese Frau ist ihm damals unter die Haut gegangen und so schnell vergaß er sie nicht und selbst nach all den Frauen die er in der Zwischenzeit hatte und selbst die Verlobung mit Temari, was eine Art Strafe für ihn selbst war, konnte sie ihm nicht aus dem Kopf schlagen. Sakura besaß noch einen Großteil eines Bewusstseins und, auch wenn er es nicht gerne zugab, seines Herzens. Das er sie auf die ein oder andere Art noch liebte war ihm klar. Sonst würde er nicht immer wieder diese verdammte Schachtel herauskramen. Aber Liebe war relativ geworden. Es gab viele Arten davon. Liebe konnte innig sein, sie konnte lähmend sein, sie konnte blind machen, sie konnte verführerisch sein und Liebe konnte unendlich sein. Aber auch vernichtend und Sasuke war sich sicher das seine Liebe zu Sakura ihn irgendwann mal vernichten würde. Denn nicht einmal fünf Stunden waren sie auf dieser Yacht und er hatte schon Mordgedanken war Caleb Palmer betraf und er wollte Gaara Sabakuno lynchen. Auch Naruto war kurz davor Objekt seiner Mordgedanken zu werden, denn der Sack war an allem Schuld. Dieser Vollidiot war nämlich der Grund dieses Aufenthaltes und der Gedanke das der Uzumaki ihn und Sakura wieder verkuppeln wollte, ließ ihn einfach nicht los. Nicht das er besonders abgeneigt von der Haruno wäre. Auf keinen Fall. Sein Hauptgedanke, als er nach Amerika reiste, war sie gewesen, aber er wusste das er es wieder vermasseln würde. Er würde ihr wieder weh tun und er würde sich selbst dafür hassen. Und Selbsthass hatte er im Moment genug. Denn er hatte diese Frau gehen lassen und nun saß er tief in der Scheiße. Kapitel 2: „Du schiebst gerne alles auf deinen Jetlag, was?“ ------------------------------------------------------------ „Denkst du nicht, dass wir gepackt werden?“, fragte sie ihn und lies sich wieder von ihm küssen. „Wer soll da schon misstrauisch werden? Wir hassen uns, schon vergessen?“, fragte er und fuhr mit den Händen in ihre Haare. Sie stöhnte als er ihren Hals abwärts küsste und mit seinem Gesicht in ihrem Dekolte verschwand. „Wenn Naruto rausfindet, dass wir seine heilige Yacht entehrt haben, dreht er uns die Köpfe ab.“, keuchte sie. „Da wird niemand etwas tun. Glaub mir.“, brummte er und küsste sie wieder leidenschaftlich. Das Feuer zwischen den Beiden war niemals erloschen und das haben sie Beide gemerkt, als sie sich vor zwei Jahre zufällig über den Weg gelaufen sind. Doch sie hatten beide, unabhängig von einander, ein neues Leben begonnen. Ihre Vergangenheit lag zurück. Sie hatten sich entschieden diese Affäre im dunkeln zu lassen. Sie trafen sich immer mal wieder. Liebten sich, verbrachten das ein oder andere Wochenende miteinander, und gingen danach wieder auseinander. Sie konnten weder mit, noch ohne einander. Sie liebte und hasste ihn gleichzeitig. Sie wollte bei ihm sein, wusste aber dass sie ihm schadete und umgekehrt. Er begehrte sie, wollte sie, liebte sie mit all der Kraft die er aufbringen konnte. Immer wieder wollte er ihre Beziehung öffentlich machen. Er wollte allen Menschen zeigen, dass er glücklich war, nach all den Jahren des Kummers. Er wollte seine Partnerin abschießen, in die Wüste schicken. Er liebte sie noch nicht einmal. Seiner Partnerin war er egal, das ließ sie ihn spüren, aber ihr war er nicht egal. Mindestens einmal pro Tag schrieb sie ihm. Fragte ihm wie es ihm gehe. Manchmal ging es über das normale schreiben hinaus und sie schickte ihm einfach so mal ein delikates Bild, auf dem man aber ihr Gesicht nicht sah, falls jemand das Bild mal sehen sollte. Und er freute sich immer wie ein König wenn sie ihm diese Bilder schickt. Er wusste dass sie ihn liebte, auch wenn sie das niemals aussprechen würde. „Oh bitte“, stöhnte sie als er wieder an ihrem Hals ankam und daran knabberte: „Bitte tue es.“ Und er tat es, tat was sie verlangte. Er liebte sie. „Du hast einen Kater“, stellte Ino unnötigerweise fest und ließ sich neben Sakura auf das Sofa fallen, dass unter einem Sonnenschirm auf dem Deck stand. Sakura, die den Kopf angelehnt hatte, kippte diesen zur Seite und betrachtete ihre beste Freundin skeptisch: „Hat mich die riesige Sonnenbrille verraten?“, fragte sie mürrisch. „Nein, eher die 20 Tequila die du gestern vernichtet hast“, sagte sie und Sakura brummte. „Wieso gibt es Tequila?“, sie rieb sich gequält unter der Sonnenbrille die Augen und bat Ino: „Liebstes Inolein, bringst du mir bitte ein Glas Orangensaft?“ „Nein, ich bin mindestens genauso verkatert wie du. Außerdem bist du mit dem pflegen dran. Letztes Wochenende habe ich dich gepflegt.“, erklärte sie. „Das war ja wohl was anderes!“, keifte Sakura: „Ich war krank.“ „Pflegen ist pflegen.“, Ino schüttelte vernichtend den Kopf und Sakura funkelte sie an. „Ich hasse dich. Wirklich.“, zickte sie. „Tust du nicht. Du bist jetzt nur beleidigt.“, erklärte Ino ihr. Sakura erhob sich und schlurfte zum Buffet, dass die Crew aufgebaut hatte. „Blöde Ziege“, brummte sie. „Redest du mit mir?“, sie erschrak so heftig, dass sie das Glas in hohen Bogen hoch warf und es über die Reling ins Wasser plantschte. „Musst du dich so anschleichen?“, giftete sie Sasuke an der nur abwehrend die Arme hob und lachte. „Sorry.“ „Sollte es auch!“, zickte sie. „Du hast gestern ganz schön viel getrunken.“, erkannte er. „Deswegen die Sonnenbrille heute.“, erklärte sie ihm genervt. „Ahja.“, machte er nur und schenkte sich Kaffee ein. „Wir haben gestern keine Zeit gehabt um ein wenig zu reden“, bemerkte er. „Seit wann willst du denn reden?“, fragte sie ihn und er zuckte mit den Achseln. „Naja, dich beim tanzen mit Ino zu beobachten war ja schon ganz schön interessant, aber ich würde gerne wissen wie es dir geht.“, sagte er. „Es geht mir super.“, keifte sie. „Sicher?“ „Uchiha, was willst du?“, fragte sie ihn genervt. „Nur eine normale Unterhaltung, mehr nicht.“, gestand er. „Mir ist nicht nach einer Unterhaltung. Ich will nur diesen Kater los werden.“ „Hast du in letzter Zeit was von Ava gehört?“, fragte er beiläufig. „Ava?“, Sakura tat ahnungslos. Sie wollte nicht, dass er erfährt, dass sie nach all der Zeit immer noch Kontakt mit seiner Großmutter hatte. „Komm, hör auf. Ich weiß dass du Kontakt zu ihr hast.“, als hätte er ihre Gedanken gelesen. Sakura seufzte und schüttelte den Kopf: „Das letzte was ich weiß ist, dass sie irgendwo in den Anden ist und sich vermutlich von ihrem knapp 30 Jahre jüngeren Reiseführer vernaschen lässt.“ Sasuke verzog das Gesicht: „Musst du das so sagen?“ „Was denn? Der Typ ist heiß, knackige 38 Jahre alt und mir total sympathisch.“, Sakura fing gefallen daran ihn damit zu ärgern. „Er könnte ihr Sohn sein.“, beschwerte der Uchiha sich. „Sasuke, mein Vater hat letztes Jahr Sayuri Hizumi geheiratet. Die war in unserer Parallelklasse, weißt du noch? Alter spielt überhaupt keine Rolle“, Sakura seufzte. Sasuke fing an zu grinsen: „Ich mag es immer noch wenn du meinen Namen sagst, Cerise.“ Sakura zuckte zusammen: „Nenn mich nicht so.“ „Wieso denn nicht?“, fragte er leise. „Und hör mit diesem falschen, französischen Akzent auf. Ich weiß ganz genau dass er gespielt ist. Naruto hat es mir verraten.“, zischte sie. Sasuke griff sich theatralisch an die Brust: „Oh nein, mein Geheimnis ist aufgeflogen. Mein Leben als gefeierter Playboy ist vorbei.“ „Sollte dieses Leben nicht schon seit fünf Jahren vorbei sein?“, fragte die Haruno provozierend. Sasuke hob die Augenbrauen: „Fünf Jahre?“ „Seit fünf Jahren bist du immerhin mit-“, sie schluckte und würgte ständig heraus: „-Temari verlobt.“ „Und du schläfst wie lange nun mit Gaara?“ „Das geht dich nun überhaupt nichts an.“ „Naja, meine Verlobung geht dich ja dann wohl auch nichts an.“ „Falsch, denn du hast deine Verlobung weit über die Japanische Grenze verbreitet. Sogar in den Amerikanischen Nachrichten wurde darüber berichtet.“, erklärte sie. „Ja, Naruto hat mir das auch erzählt.“ Was Naruto ihm hoffentlich nicht gesagt hatte war, dass ihr Name ebenfalls gefallen war. Als seine Verflossene. Aber immerhin wurde ihr den Ruhm zuteil, dass man erwähnt hatte, dass Sakura Haruno, Erbin von Haruno Consolidatet, ihm Sasuke Uchiha den Laufpass gegeben hatte und die Verlobung gelöst hatte. Auch wenn es nie ein öffentliches Statement ihrerseits gegeben hatte. Aber man schob die Entlobung auf die Tatsache, dass Motoko Haruno eine Affäre mit dem CEO von Uchiha Industries hatte, was nun Uchiha Globalization heißt. Unter der Führung von Sasuke. „Dann bist du ja bestens Informiert und wir können wieder gepflegt unserer Wege gehen.“, sagte Sakura zuckersüß und drehte sich, mit ihrem Orangensaft in der Hand, um. „Hey Caleb.“, grüßte sie ihren besten Freund im vorbeigehen und setzte sich wieder neben Ino. „Was war das?“, fragte der Footballspieler und wand seine Aufmerksamkeit von Sakura, auf Sasuke und dann dem Buffet. „Sakura in Plauderlaune.“, erklärte Sasuke. „Ja, sie redet viel wenn sie verkatert ist. Du darfst die Hälfte davon nicht ernst nehmen. Das ist eigentlich genauso, wie wenn sie betrunken ist. Nur nicht so witzig.“, erklärte er und belud sich seinen Teller mit allem was er an Proteinen finden konnte. Sasuke nippte an seinem Kaffee und seufzte, als sein Handy anfing zu klingeln. „Hey, wieso durftest du dein Handy behalten?“, fragte Caleb und erinnerte sich, als Naruto am vorherigen Abend alle Handys eingesammelt hatte. „Zweithandy. Ich kenne Naruto und seinen Tick.“, erklärte Sasuke und runzelte die Stirn als er sah, wer ihn da anrief. Bobby kam raus auf das Deck, entdeckte Caleb an einem der Tische alleine frühstücken und seufzte. Das Gespräch was sie vorhatte nun zu führen, war schon längst überfällig. „Morgen“, grüßte sie ihn und Caleb sah auf. Sie musste es ihm lassen, er verzog nicht einmal eine Mine und nickte ihr zu: „Morgen.“ „Darf ich mich setzten?“, fragte sie und deutete auf den leeren Stuhl ihm Gegenüber. „Klar doch.“, bestätigte er. Sie setzte sich und schluckte. Sie fing an mit ihren Fingern zu spielen und starrte sie die ganze Zeit an. „Was ist los Bob-Cat?“, fragte er und schlug sich innerlich, wegen dieses alten Spitznamens selbst. Sie sah auf und seufzte: „Es tut mir Leid Caleb.“ Er nickte langsam und zuckte mit den Achseln: „Es ist lange her.“ „Das ist es.“, murmelte sie leise. „Wieso Bobby?“, fragte er. Sie sah wieder ihre Hände an: „Weil ich wusste dass du ein Stipendium an der Ole Miss bekommst.“ „Wie das, ich wusste es ja selbst nicht mal.“, widersprach er. „Mein Gott, Caleb, du warst der Star der Footballmannschaft unserer Schule. Jeder außer dir wusste, dass du das Stipendium bekommst. Du warst damals so versessen auf die Ole Miss, dass ich es nicht übers Herz brachte dir zu sagen, dass ich gehen würde. Ich konnte dich nicht bitte mich zu begleiten, ich wollte dich nicht vor die Wahl stellen. Ich wollte nicht, dass du vielleicht deine Karriere auf Spiel setzt, nur weil ich Probleme mit meinem Vater hatte.“, sprudelte es aus ihr heraus. „Es wäre schön gewesen, hättest du mich wenigstens vorgewarnt. Meine Karriere stand eine Zeit lang auf der Kippe, weil ich mir Sorgen um dich gemacht hatte.“, er spürte, wie die Angst um sie wieder in ihm aufstieg. „Mir wäre diese Karriere Scheißegal gewesen, wenn ich gewusst hätte, was dein Vater mit dir plant.“ „Das weiß ich. Und deswegen wollte ich es nicht. Wenn du mal zurück denkst, würdest du es anders machen? Deine Karriere eintauschen gegen ein Leben mit mir auf der Flucht?“, fragte sie leise. Ja, er würde es anders machen. Aber es brachte nichts, das jetzt noch zu sagen. Man konnte die Dinge nicht ändern. Man konnte die Zeit nicht zurück drehen. Er hätte sie in seinen Chevy gesetzt, ohne zu zögern, hätte sein Konto leer geräumt und wäre los gefahren. Er hätte so viel Abstand zwischen ihr und ihrer Familie hergestellt, wie nur möglich. Hauptsache, sie wären zusammen. „Schieb das alles bitte nicht auf mich, okay?“, bat er sie schließlich: „Du hattest Angst vor deinem Vater.“ Sie nickte: „Das hatte ich auch. Ich wollte nicht dass du deinen Traum aufgibst und vielleicht mir dafür irgendwann die Schuld gegeben hättest. Wir waren doch erst Kinder. Gerade mal alt genug um Autofahren zu dürfen.“ Caleb seufzte und sah sein üppiges Frühstück an. Ihm war der Appetit vergangen. Er hatte jetzt keine Lust auf eine Diskussion. Es würde die Lage ja nicht verändern. „Und wo warst du?“, fragte er leise. Bobby kaute auf ihrer Unterlippe rum und seufzte schließlich: „Mexiko, Brasilien, Kalifornien, Kanada, wieder Mexiko, Spanien und schließlich London. Dort holte ich meinen Schulabschluss nach, fing an zu Studieren und wurde dann mit einem Stipendium an der LAU angenommen.“ „Du bist ganz schön herumgekommen“, erkannte er. „Ich hatte keine Wahl. Mein Vater hat mich verfolgen lassen. Die Typen waren mir immer dicht auf den Fersen, habe mich aber nie packen lassen. Sobald ich erfuhr, dass sie in der Stadt waren in der ich gerade lebte, war ich verschwunden. In Kalifornien freundete ich mich mit einer Privatdetektivin an, die mir half nach Kanada zu kommen. Dort konnte ich per Fernstudium an einer High School unter falschem Namen teilnehmen. Es war nur dazu gedacht, dass ich den Stoff aufholt, den ich verpasst hatte. Doch auch dort hatten sie mich gefunden. Ich habe mir extra immer kleine Städtchen ausgesucht. Dort erfuhr man schnell wer neu in der Stadt war. Leider plauderten die Leute auch gerne mit diesen Fremden. Ich musste mein Aussehen von Grund auf verändern. Eine Zeit lang hatte ich sogar blonde Haare und habe mich hell geschminkt. Alle meine Körperteile die man sehen konnte, habe ich mit weißem Make-up bepinselt.“, sie lachte zynisch: „Ist das nicht krank: Man braucht zwei Stunden Vorbereitungszeit um das Haus zu verlassen um mal eben zum Supermarkt an der Ecke zu gehen und Milch zu holen.“ Caleb runzelte die Stirn: „Du hättest es mir echt sagen müssen. Ich hätte dir geholfen. Mein Vater hat Leute gekannt die dir geholfen hätten. Du hättest dich für volljährig erklären lassen können. Dagegen hätte dein Vater nichts ausrichten können.“ „Caleb du verstehst das nicht. Mein Vater hätte nicht nur mich trotzdem bekommen, er hätte dir und deiner Familie ebenfalls Sachen angetan von denen du nicht mal träumen kannst.“, sagte sie leise. „Was meinst du?“, fragte er und beugte sich vor: „Bobby, wer ist dein Vater wirklich?“ „Don Delgardo Rodriguez. Mein Vater gehört der Mexikanischen Mafia an.“, flüsterte sie. Caleb wartete darauf, dass sie das alles als einen Scherz auffliegen lassen würde. Doch das tat sie nicht. Und sie log auch nicht. Er wusste wenn sie log. Immerhin waren sie 5 Jahre zusammen gewesen. Sie waren zusammen – nein, gemeinsam aufgewachsen. Und in diesen 5 Jahren, war er tatsächlich nicht einmal bei ihr zu Hause gewesen. Das Anwesen war für ihn tabu gewesen. „Bobby...“, er wusste nicht was er sagen sollte: „Hast du es der Polizei gesagt?“ Bobby lachte freudlos auf und schüttelte schließlich den Kopf: „Mein Vater hat überall seine Leute. Die Polizei hätte nichts tun können. Sie hätten mich umgebracht, kaum dass ich das Revier verlassen habe.“ „Das FBI? Ein Anonymer Hinweis? Irgendwas?“ „Cab, so funktioniert das nicht. Mein Vater ist sein Leben lang Don. Er weiß wie er Beweise vernichtet, etwas ungeschehen macht, was passiert ist. Er weiß wie er Leichen entsorgt, sodass sie niemals gefunden werden. Und wenn sie doch gefunden werden, dann kann man die Spur niemals zu ihm verfolgen.“, sie sah zu Ino und Sakura die halb tot in der Sonne lagen und beugte sich etwas näher zu ihm: „Ich habe einmal mitbekommen, wie mein Großcousin von der Polizei mitgenommen wurde, weil er einen Auftrag für meinen Vater erledigen sollte. Dieser Auftrag ist schief gegangen und mein Großcousin wurde erkannt. Mein Vater tat so, als sei er schrecklich schockiert, er hat eine Show abgezogen und stand am Ende selbst als Opfer meines Großcousins da. Er hat das so gedreht, dass nicht mein Vater ihn benutzt hat, sondern mein Großcousin ihn. Alle haben es ihm abgekauft. Mein Großcousin wurde Lebenslang ins Gefängnis geworfen. Drei Monate, nach seiner Verhaftung, war er tot. Er wurde umgebracht. Ich erfuhr erst einige Tage bevor ich abgehauen bin, dass er Mörder einer der Wächter war. Sogar das Gefängnis ist ein Teil seiner Politik.“ Caleb war schockiert. Er war sogar leicht panisch. „Wie kommt es, dass dein Vater dich jetzt nicht verfolgt? Du trägst deinen echten Namen und bist in Amerika. Scheiße noch mal, wir legen in einigen Tagen in Charleston an. Was ist wenn er dich findet?“, fragte er. „Momentan bin ich sicher vor ihm“, erklärte sie. „Was meinst du?“, Caleb erwartete fast, dass gleich ein Helikopter, oder sowas, über die Yacht hinweg flog und dort Maskierte Männer raus sprangen, die sie alle umbrachten. „Als ich das Stipendium an der LAU bekam, musste ich zurück nach Amerika. Natürlich wurde ich da von den Männern meines Vaters am Flughafen abgeholt. Sie brachten mich zu ihm. Wir haben lange geredet und ich hatte eine Menge Zeit, einen kleinen Sender zu platzieren, der Unmengen an Daten von seinem Laptop und seinem Smartphone sammelte. Der Sender schickte das ganze Material verschlüsselt an einen Freund von mir nach England. Dieser verpackte das ganze schön, und schickte es auf die Server des FBI, CSI, NSA und auch Scottland Yard, aber so, dass sie nicht einmal wissen, dass diese Datei da ist. Er nennt dieses Programm Ghost. Ich melde mich einmal in der Woche telefonisch bei diesem Freund, damit er weiß, dass es mir gut geht. Solange ich das mache, bleibt Ghost aktiv und nichts passiert. Sobald ich mich aber bis Sonntag um 23:59 Uhr nicht bei ihm gemeldet habe, deaktiviert er Ghost und die Dateien laufen quasi in Dauerschleife auf allen Rechnern die es in den Einrichtungen gibt.“, Bobby zuckte mit den Achseln: „Mein Vater weiß davon. Er hat versucht den Sender zurück zu verfolgen, aber mein Hackerfreund ist sehr gut.“ Caleb sah sie an, als wären ihr gerade Hörner gewachsen. Bobby fragte sich gerade, ob der Quarterback gerade soetwas wie einen Schock hatte oder einen Schlaganfall, als er sich endlich sammelte und die angehaltene Luft ausatmete. „Das ist ganz schön viel Brennholz dass du da mit dir trägst Bob-Cat.“, sagte er leise. Sie nickte zustimmend. „Also, du und Regina, huh?“, fragte sie und lehnte sich vor, als sei nichts gewesen. Als hätte sie nicht gerade eine Bombe platzen lassen, die eine Erklärung für alles lieferte, was sie ausmachte. Caleb blinzelte und fuhr sich durch das Haar: „Ja, Regina und ich.“ „Wie ist es dazu gekommen?“, fragte sie. „Nun ja, ich habe mich über dich informieren wollen und sie war da. Es kam eins zum anderen und nun sind wir seit fast 10 Jahren zusammen.“, Caleb schluckte. Plötzlich wurde ihm bewusst was er da gesagt hatte und starrte Bobby erschrocken an: „Ist sie auch eine von denen?“ Bobby lachte und schüttelte den Kopf: „Regina ist meine Cousine Mütterlicherseits. Ihre Familie hat mit dem ganzen nichts zutun. Ich denke zwar, sie ahnen, dass mein Vater der Don ist, aber ich denke nicht, dass sie wirklich davon wissen und dort mit drin sind.“ „Du denkst?“, Caleb hob die Augenbrauen: „Denn weißt du, dass würde eine Menge erklären was Regina angeht.“ „Sie war schon immer die Eiskönigin Cab. Dass du schon so lange mit ihr zusammen bist, überrascht mich ehrlich gesagt.“, gab sie preis. „Nun ja, ich lebe in New York, sie in Charleston. Wir sehen uns so gut wie nie und mein Job hält mich ganz schön auf Trab.“ „Sie reden ja schon eine ganze Weile ohne sich die Köpfe abzureißen“, Ino beobachtete interessiert Caleb und Bobby. „Mhm“, machte Sakura nur. Ihr Kopf war in den Nacken gelehnt und ruhte auf der Lehne des Sofas. „Davon könntest du dir ein Scheibchen abschneiden, Haruno“, warf ihre beste Freundin wieder ein. „Wie meinst du das denn?“, fragte Sakura leicht gereizt. „Naja, du fauchst Sasuke ja auch bei jeder Gelegenheit an.“, erklärte Ino. „Ich dachte wir wollen das S-Wort nicht mehr verwenden“, erinnerte die angehende Ärztin sie und hob den Kopf um einen ihrer besten Freunde und seine Verflossene anzusehen. „Naja, ich dachte wir legen diese Regel ab. Immerhin habt ihr euch vorhin doch auch unterhalten.“, Ino zuckte mit den Schultern und stand auf. „Ja, und er lebt immerhin noch, oder?“, fragte Sakura verstimmt. Ino lachte und nickte: „Wo ist der überhaupt hin?“ „Keine Ahnung. Ist mir auch egal“, gestand ihre beste Freundin und legte den Kopf wieder in seine Ausgangsposition. „Oh hey. Da sind die beiden Schnarchnasen ja!“, rief Ino aus und Sakura verzog, aufgrund der zu hoch werdenden Stimme ihrer Freundin, genervt das Gesicht. „Was meinst du denn damit?“, fragte Tenten lachend und setzte sich, mit einem Becher Tee in der Hand, neben Sakura. „Na, dass ihr beide gestern Abend ganz schön früh gegangen seit.“, erklärte Ino und grinste anzüglich: „Habt ihr versucht Babys zu machen?“ „Oh Gott, Ino!“, rief Sakura aus und stand auf. „Wo willst du denn hin?“, fragte Ino und lachte: „Und seit wann bist du so prüde?“ „Seit ich keinen Bock darauf habe mir so einen Stuss von dir anzuhören! Ich gehe auf mein Zimmer und bleibe dort bis mein Kater weg ist!“, brummte die Haruno und verzog sich unters Deck. Sie stampfte genervt den Flur entlang, als sie das genervte Seufzen hörte. Sie blieb stehen. „-und das ist jetzt mein Problem, weil?“, fragte er leise, jedoch mit gepresster Stimme. „Hör zu, ich habe dir deinen Freiraum gegeben. Du konntest tun und lassen was du wolltest. Das selbe verlange ich von dir“, wieder schweigen, während der Uchiha wohl seinem Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung zuhörte: „Hör mir jetzt ganz genau zu. Wenn ich mit jemandem schlafen will, dann werde ich das tun. Wenn ich mit meinen Freunden feiern will, dann werde ich auch das tun. Du hast deine Chance gehabt dich mit ihnen zu vertragen, also lieg bitte nicht mir damit in den Ohren.“, Sakura konnte selbst von ihrer Position aus hören, wie sein Gesprächspartner, von dem sie langsam eine Ahnung hatte wer es sein könnte, laut wurde. „Temari, es reicht! Ich werde dir nicht sagen wo ich bin, was ich mache und ich werde dich ganz bestimmt nicht hier her fliegen lassen. Lass mich damit in Ruhe. Wir haben eine Abmachung, also halt dich daran!“ Sakura stieß etwas die Tür zu dem Salon auf in dem Sasuke gerade stand und sah zu, wie er auflegte, sein Handy in die Hosentasche seiner gut sitzenden Jeans schob, und sich die Haare raufte. „Merde“, machte er. „Alle deine Verlobungen müssen wohl an Abmachungen gehalten werden.“, sagte Sakura und verschränkte die Arme vor der Brust. Der Uchiha drehte sich zu ihr um und verzog genervt das Gesicht: „Hast du alles mitbekommen?“ Sie schüttelte den Kopf: „Nur dass du mit deiner Verlobten telefoniert hast.“ Sasuke stezte sich und sah sich um: „Wo sind die Pagen wenn man die mal braucht? Ich könnte einen Scotch vertragen.“ „Es ist 11 Uhr morgens Uchiha.“, erinnerte sie ihn. Sasuke seufzte genervt und nickte. „Zeitverschiebung, nehme ich an.“ „Du schiebst gerne alles auf deinen Jetlag, was?“, fragte sie ihn und setzte sich in einen der bequemen Sessel direkt neben der Tür. Sasuke grinste gequält und lies den Kopf wieder in die Hände sinken. „Ich habe echt keine Ahnung, was mich geritten hat, als ich mich mit ihr verlobt habe.“, erklärte er. „Vielleicht die Tatsache, dass ihr beide von uns verstoßen worden seit? Nicht einmal Gaara redet mit Temari.“, erklärte sie ihm. „Das weiß ich.“, sagte er: „Dabei hat sie ihm nichts getan. Genauso wenig wie allen anderen hier, außer uns beiden.“ „Sorry Uchiha, aber ich denke, sie hat mir etwas getan. Sie hat mein Vertrauen missbraucht, sie hat mir alles nehmen wollen. Und das alles nur, weil sie eifersüchtig auf mich war.“, Sakura seufzte: „Und ich habe sie als Seelenverwandte gesehen. Ich habe sie geliebt wie eine Schwester.“ „Und nun steigst du mit deiner neuen Schwester ins Bett?“, fragte er schmunzelnd. „Das geht dich nichts an.“, Sakura wurde etwas rot: „Außerdem war das ein einmaliger Ausrutscher.“ Sasuke grinste anzüglich. Sakura verdrehte genervt die Augen und stand auf. „Ehrlich Uchiha, mein Leben geht dich nichts an.“ Mit diesen Worten rauschte sie aus der Tür und warf sie hinter sich zu. Sasuke stand da, sah auf den Sessel in dem sie gerade gesessen hatte und murmelte: „Das glaubst auch nur du.“ „Muss das wirklich sein?“, fragte Ino und stöhnte genervt. Es war spät, weit nach Mitternacht als die Freunde wieder an Deck der Yacht saßen. Sakura hatte sich bis zum Abendessen in ihrem Zimmer verkrochen und war irgendwann frisch geduscht, geschminkt und in einem knallroten Kleid mit tiefem Ausschnitt an Deck gekommen. Das Kleid war gerade mal so lang, dass es noch ihren Hintern verdeckte. Naruto stand, betrunken wie eh und je in der Mitte der kleinen Runde und hielt einige Umschläge hoch. „Was ist das?“, fragten Bobby und Caleb fast gleichzeitig. „Das, meine Lieben Außenstehenden, sind die Briefe unserer Zeitkapsel, die wir Anfang des letzten Schuljahres auf dem Internatsgelände vergraben hatten.“, erklärte er stolz. „Die Briefe sollten 10 Jahre später geöffnet werden“, seufzte Sakura. „Und da wir zu der Zeit leider garnicht in Japan sind, sondern auf der Welt verteilt, habe ich mir die Briefe...ausgeliehen.“, Naruto grinste schief. „Du hast sie geklaut, richtig?“, fragte Neji trocken. Naruto schluckte und Hinata warf ihm einen warnenden Blick zu. „Ist doch auch egal wie ich dran gekommen bin, hier sind sie jedenfalls.“, Naruto schmiss die Umschläge in einen Brotkorb den er aus der Küche geklaut hatte, und schloss übertrieben die Augen. Dann tauchte seine Hand in dem Korb ab und er holte den erstbesten Brief raus. „Oh, seht nur. Nejis Brief.“, sagte er und grinste den Hyuuga an. In diesem Moment erinnerte sich dieser, was er damals geschrieben hatte und sprang auf: „Ich schwöre dir Uzumaki, wenn du den hier vorliest, werde ich dich über Bord werfen!“ Naruto grinste verschwörerisch und sah zu Tenten. Das Model war jedoch sehr gespannt darauf, was ihr Mann ein Jahr vor ihrer brisanten Verlobung geschrieben hatte. „Hi Neji aus der Zukunft.“, fing Naruto an und machte eine Pause um sich die nächste Zeile durch zu lesen. „Das ist ja japanisch“, erkannte er fassungslos. Hinata schlug sich die Hand vor die Stirn und riss ihrem Mann den Brief aus der Hand: „Vor 10 Jahren waren wir ja auch in Japan auf der Schule du Genie. Da wurde, meist, japanisch gesprochen.“ Die Uzumaki fing an den Brief zu lesen und übersetzte gleichzeitig ins englische: „Hallo Zukunfts-Neji. Du bist vermutlich in 10 Jahren mega erfolgreich und mit einem Model zusammen, oder gleich mehreren.“, Hinata sah vielsagend zu ihrem Cousin der sich wieder gesetzt hatte und wohl akzeptiert hatte, dass er gegen seine kleine Cousine nicht anstinken konnte. Er hatte das Gesicht in den Händen vergraben und nach vorne gebeugt. Tenten strich ihm, diabolisch grinsend, über den Rücken. „Du hast gleich fünf Häuser-“, „Sieben“, erklärte Tenten: „-und lebst und genießt in vollen Zügen dein Singledasein.“ „Ich weiß garnicht was daran so schlimm ist“, sagte Sakura und nippte an ihrem Wein: „Jeder von uns hat so ein Unsinn geschrieben.“ „Das peinliche kommt ja noch“, brummte der Hyuuga. Hinata las neugierig weiter: „Zukunfts-Neji, seien wir ehrlich, mit 28 eine Familie zu gründen, das wäre ja mehr als voreilig. Du kannst mit dem Quatsch mit 30 anfangen. 30 ist ein gutes Alter. Vielleicht auch ein oder zwei Jahre später. Denk an Barney Stinson aus How I met your mother. Er hatte mit 30 schon 200 Frauen flachgelegt. Okay, das wäre ja eigentlich schon ganz schön eklig. Momentan sind wir ja bei 3. Also ich, ich bin Momentan bei 3 Frauen mit denen ich geschlafen habe.“, da wurde es still, außer Naruto der sich an seinem Bier verschluckte und alle starrten Neji an. „3 Frauen?“, fragte Ino geschockt und die Überraschung stand allen ins Gesicht geschrieben. Allen bis auf 3 Personen. Bobby und Caleb kannten nur den Neji wie er heute unter ihnen saß. Liebevoller Ehemann, erfolgreicher Geschäftsmann und süchtig nach Maoams. Und Tenten wusste es schon längst. Ihr Mann, hat außer mit ihr, nur mit 2 weiteren Frauen geschlafen und das, bevor diese „Beziehung“ zwischen den beiden begonnen hatte. „Erklär uns das.“, forderte Sakura herrisch. Neji seufzte und verteidigte sich: „Das tut doch garnichts mehr zur Sache. Ich bin jetzt mit Tenten verheiratet und weiter muss Hinata den Brief garnicht mehr lesen.“ „Lies weiter!“, rief Ino sensationsgeil. Hinata überflog die Zeilen und fing an zu grinsen: „-Was auch immer. Eigentlich sollte ich ja schreiben wo ich mich in 10 Jahren sehe, nicht was ich mir wünsche. Ich schreibe das trotzdem auf, denn außer uns beiden, wird das hier ja eh niemals jemand lesen.“ Sakura, Ino und Naruto brachen in lautes Gelächter aus über diese Ironie. „-ich hoffe, dass du, dass wir in 10 Jahren-“, las Hinata weiter: „mit der tollsten Frau der Welt zusammen sind. Vielleicht sogar verheiratet. Scheiß auf das Geld, scheiß auf die anderen Frauen. Tritt dir endlich selbst in den Arsch und sieh ein, dass Tenten das Beste ist, was dir je passiert ist. Nimm dir ein Beispiel an Naruto und Hinata. Ich bin mir sicher, dass sie in 10 Jahren schon mindestens 2 Kinder haben. Hör auf dich in Tentens Gegenwart immer wie ein Arsch aufzuführen. Zeig ihr, dass sie dein Mädchen ist und ich hoffe, dass du Kiba mittlerweile Krankenhausreif geprügelt hast, sollte er sich nochmal so respektlos über Tentens hübschen Hintern geäußert haben. Mit den besten Wünschen. Neji mit 18 Jahren.“ „Ohh“, machten alle weiblichen Mitglieder der Runde und Tenten küsste Neji. „Das war das süßeste was ich je gehört habe“, sagte Bobby und Ino fügte hinzu: „Bei dir bekommt man ja glatt Karies Hyuuga.“ „Wusste garnicht, dass du damals so ein Softie warst“, gestand Sakura grinsend. „Du hast damals ja auch nur Augen für Sasuke gehabt.“, warf Tenten lachend ein. Sakura riss erschrocken die Augen auf und sah kurz zu genanntem, der in einem Sessel saß, ein Glas bernsteinfarbender Flüssigkeit in der Hand und der sie nun auch interessiert betrachtete. Schnell nahm sie einen großen Schluck ihres Weißweins. „Wir alle haben eine Vergangenheit, auf die wir nicht Stolz sind.“, rettete ihre blonde beste Freundin sie und stieß mit der Haruno an. „Okay, der nächste Brief!“, rief Naturo glücklich aus. „Nein!“, riefen alle, deren Briefe in dem Brotkorb waren, außer Neji. Es war dunkel als zwei, ganz in schwarz gekleidete Gestalten über den Rasen liefen. „Es muss doch hier irgendwo sein“, sagte die größere der Beiden und sah sich ratlos um. „Ich habe dir gesagt, dass es auf dem Westcampus vergraben wurde, nicht auf dem Südcampus.“, warf die andere Gestalt genervt ein. „Wir sind auf dem Westcampus.“ „Nein, wir sind auf dem Südcampus. Auf dem Westcampus ist nämlich auch das Garten-AG Gelände.“ „Es gab eine Garten-AG?“ „Naruto!“ „Pscht, ich habe doch gesagt, du sollst mich mit dem Decknamen ansprechen. Wozu haben wir die denn ausgemacht? Was ist wenn uns jemand hört, dann wissen die doch sofort, dass wir das sind!“, Naruto verdrehte die Augen. Seine Frau war doch sonst nie so schwer von Begriff. Hinata reichte es, sie schnaufte, riss sich die Sturmhaube vom Kopf, schnappte sich ihre Schaufel und stampfte davon. „Big Mama, wo willst du hin?“, Naruto hielt an seinen Decknamen fest. Er entschied sich, dass es keinen großen Unterschied machen würde, wann er sich bei ihr entschuldigte, denn er wusste, dass er das so oder so musste, auch wenn er nicht wusste was er falsch gemacht hatte, und suchte weiter nach der Stelle wo die Zeitkapsel vergraben wurde. Als er eine halbe Stunde später den dritten Rosenbusch aus der Erde zog, landete eine Metallbox neben seinen Füßen. „Da!“, sagte seine Frau und deutete auf die Box. „Wo hast du die denn her?“, fragte er begeistert. „Vom Westcampus“, gab sie trocken zurück und sah sich um: „Wieso hast du die Rosenbüsche raus gerissen?“ Naruto hob die Box hoch und sah sich um: „Ich konnte mich nicht erinnern, dass da Büsche waren, als wir die Kapsel vergraben hatten und da ich auch keine Stelle finden konnte, die irgendwie umgegraben gewirkt hatte, dachte ich, die haben bestimmt an die Stelle wo die Kapsel war, einen Busch gepflanzt.“ Hinata schlug sich die Hand vor sie Stirn und packte ihren Mann am Kragen: „Wenn jemand fragt, du warst das alles ganz alleine. Ich habe keine Ahnung davon, woher die Kapsel ist und die nächste Spende, die du Tsunade zusendest, wird doppelt so hoch sein wie sonst, für den entstandenen Schaden, damit das klar ist!“ Kapitel 3: "...du verdienst mehr..." ------------------------------------ Naruto griff nach dem letzten Brief in den Brotkorb und lachte los. Allen Anwesenden war schon klar, wessen Brief das sein würde. Es war Sakuras Brief. Ihr Name stand drauf und Naruto riss den Brief neugierig auf, wobei er sadistisch grinsend seine beste Freundin ansah. Diese war jedoch die Ruhe selbst und grinste den Blonden nur an. „Je-…Was?“, Naruto runzelte die Stirn als er den Brief auseinanderfaltete und verwirrt die Stirn in Falten legte. „Was ist das denn für eine Sprache?“, fragte er genervt und sah seine Frau fragend an, die nun ebenfalls über seine Schulte sah. „Das ist Französisch“, bemerkte sie und versuchte zu übersetzen: „Liebe, Sakura…irgendwas…nun 28….irgendwas…mein französisch ist eingerostet.“ Hinata gab sich geschlagen und sah Sakura vorwurfsvoll an: „Wieso konntest du nicht einfach in japanisch schreiben, wie alle anderen auch?“ „Weil ich nicht wie alle anderen bin“, grinste die Haruno zufrieden. Sie nippte an ihrem Rotwein und war vollkommen entspannt. „Zeig mal“, jemand, der hinter Naruto getreten war, riss dem Blonden das Schriftstück aus der Hand. „Nein!“, schrie Sakura auf als sie ihren Ex erkannte. Sie sprang auf und lief zu ihm hin um ihm den Brief aus der Hand zu reißen. „Wehe du ließt das Uchiha!“, rief sie. Der Zeitpunkt an dem sie diese Briefe geschrieben hatten war nämlich, als Sakura gerade ihre Gefühle für den Uchiha entdeckt hatte. „Ach hab dich nicht so Sakura, wir allen mussten durch diese Peinlichkeit!“, rief Naruto gut gelaunt und schlag einen Arm um die Mitte der zierlichen Frau um sie daran zu hindern Sasuke den Brief weg zu nehmen. „Schieß los Uchiha!“, rief Neji der zurückgelehnt auf dem Ratansofa saß und seiner Frau den Nacken kraulte. „Nein!“, kreischte die Haruno als Sasuke den Brief vor sein Gesicht hielt und stumm laß. Seine erheiterten Gesichtszüge entglitten ihm und Sakura konnte ihm genau ansehen, dass er überrascht war. „Ich denke“, fing er an und faltete den Brief zusammen um ihn in seine hintere Hosentasche zu schieben: „Das sollte wirklich privat bleiben.“ Naruto ließ entgeistert Sakura los, die daraufhin in die Arme des Uchiha stolperte. „Man!“, beschwerte sich der blonde Geschäftsmann und schmollte: „Das ist gemein!“ „Ist es wirklich so peinlich?“, fragte Ino und gluckste als Sakura sich mit einem wütenden Gesichtsausdruck ihrer angeblich besten Freundin zuwandte. „Nicht peinlicher als Narutos Brief. Eine Zeitkapsel ist immerhin kein Wunschbrunnen“, erklärte Sasuke nonchalant. Allerdings sah er dabei Sakura an die nun einen Schritt von ihm zurückgewichen ist und ihm auffordernd in die Augen sah. „Nur dass du es weißt Uchiha“, spuckte sie leise aus, so, dass du er sie hören konnte: „Als ich diesen Brief geschrieben habe, dachte ich, ich sei verliebt.“ Sie drehte sich auf dem Absatz ihrer roten Stiloettes um und marschierte an ihrem besten Freund vorbei in Richtung der Bar. Der Rotwein, an dem sie genippt hatte, hatte keinen Reiz mehr und auch, wenn sie erst heute einen schrecklichen Kater hinter sich hatte, brauchte sie nun etwas mit mehr Umdrehungen. Sasuke starrte Gedankenverloren auf die ruhige, dunkle See hinaus. Die Yacht hatte die Anker geworfen und die Wellen ließen das große Boot leicht schaukeln. Man musste wirklich Seefest sein um hier zu überleben. Er dachte an den Brief. An Sakuras Brief der immer noch in seiner hinteren Hosentasche verweilte. Dieser Brief war an ihn gerichtet. Mehr oder weniger. „Liebe Sakura, du hast es endlich begriffen. Du hast begriffen, dass du dich, egal wie rational denkend du dich auch gibst, doch in deinen Anverlobten verliebt hattest. Fühlt er das gleiche für dich? Merkt er, dass du ohne ihn garnicht mehr atmen kannst? Dass du, wenn du im Wohnheim schläfst, garnicht mehr richtig einschlafen kannst, weil er so weit von dir entfernt ist? Dass du seine Nähe brauchst? Du dumme Kröte hast dich tatsächlich verliebt. Und hier das, was passieren wird: Sasuke wird dich verletzen! Er wird dich hintergehen und er wird dir dein beschissenes, kleines Herz brechen. Weißt du, woher ich genau das weiß? Weil er ist wie alle Männer. Er ist wie Neji, der Tenten immer wieder Hoffnungen macht. Er ist wie eine Droge für dich, die dein Leben zerstört. Aber jetzt schau auch mal, was passieren wird, wenn du trotz allem bei ihm bleibst: Du wirst deinen Traum, Neurochirurgin zu werden, niemals ausleben können. Du wirst alleine in einem großen Haus als Hausfrau versauern. Vielleicht werdet ihr sogar ein Kind bekommen. Es muss ja einen Erben geben. Du wirst schrecklich deprimierende Partys schmeißen müssen und auch selbst zu irgendwelchen Events als Sasukes Deko mitkommen müssen. Du wirst dich selbst als Glücklich darstellen müssen und immer vorgeben, dass du und dein Mann Glücklich seid. Und sollte mal eine Affäre von ihm rauskommen, wirst du an seiner Seite bleiben müssen und immer wieder beteuern, dass dies nicht Wahr ist und Sasuke keine Affäre gehabt hätte. Was ist dir allerdings wünsche ist, dass alles anders kommt: Ich wünsche dir eine Liebe, die von beiden Seiten kommt. Ich wünsche dir, dass er dich mehr liebt, als du ihn. Ich wünsche dir, dass Sasuke dich in deiner Karriere unterstützt und immer zur Seite steht. Dass er dich studieren lässt und dich dein Ding machen lässt. Ich wünsche dir, dass du aus liebe Kinder bekommst. Zwei oder drei Kinder, die Sasuke und dir zu beider Anteil ähnlich sehen. Ich wünsche dir ein Haus im europäischem Baustil irgendwo mitten im Wald. Abgeschieden und mit einem großen Wohnzimmer und hohen Decken. Mit einem Kamin in dem im Winter immer ein Feuer prasselt und einem großen Garten mit Pool und Spielplatz für deine Kinder. Ich wünsche mir, dass du als Chefärztin in der Neurochirurgie Arbeiten könntest. Menschenleben rettest. Dass du in einer Forschung einen Durchbruch hast und ausgezeichnet wirst. Ich wünsche mir das alles für dich. Nur Glück, Liebe, Geborgenheit. Alles, was du als Kind nicht hattest. Alles was du an deine Kinder weitergibst. Ich wünsche dir schöne Weihnachtsfeiertage an denen deine Familie sich versammelt, wenn die Kinder groß sind und eigentlich schon aus dem Haus sind. Ich wünsche dir, dass alle glücklich sind und deine Freunde zu den Feiertagen alle zu euch kommen. Es gibt nichts mehr, was ich mir mehr wünsche als genau eben das, aber vermutlich wird es niemals so weit kommen. Sei jedoch nicht enttäuscht. Das hier sind nur die Gedanken einer siebzehnjährigen. Vielleicht ist in zehn Jahren alles anders. Anders aber vielleicht noch schöner als ich es mir jetzt erträumen könnte. Es könnte ja sein, dass du einen anderen, besseren Mann als Sasuke an deiner Seite stehen hast – auch wenn der Gedanke jetzt echt weh tut. Aber wie gesagt, das sind alles nur Worte eines Kindes. Ich wünsche dir das Beste! Deine Sakura.“ Sasuke seufzte tief und spürte sein Handy abermals vibrieren. Als er auf den Display sah, erkannte er Temaris Nummer. Frustriert tat er etwas impulsives und schmetterte das Handy in hohen Bögen auf den offenen Ozean hinaus. Irgendwo in der Dunkelheit ging es mit einem „Plop“ im Wasser unter. „Gute Wurftechnik“, hörte er plötzlich eine Stimme hinter sich und drehte sich erstaunt um. Sakura lehnte an die Wand des Führerhauses und hatte eine Flasche Champagner in der Hand, die sie nun an ihre Lippen setzte und einen großen Schluck nahm. „Hattest du nicht langsam mal genug?“, fragte Sasuke sie und drehte sich ganz zu ihm um. Er lehnte sich mit dem Hintern an das Geländer und vergrub die Hände in den Hosentaschen. „Könnte man meinen, nicht wahr?“, fragte die Haruno und sah an ihm vorbei auf das Wasser: „Allerdings werde ich nicht betrunken.“ Sasuke hob erstaunt die Augenbrauen: „Nicht?“ Sie schüttelte den Kopf und seufzte: „Ino hat mir den Tequila weggenommen und Hinata dann den Whiskey. Also bin ich runter in die Küche und habe das Schätzchen hier gefunden.“ „Hätte es Wein nicht auch getan?“ „Wein ist nur zum beruhigen des Magens. Champagner hat Kohlensäure und ist damit viel effektiver wenn man betrunken werden will.“, brummte sie. Sasuke besah sich die angehende Chirurgin vor sich. Sie war so schön, dass es beinahe schon weh tat. Ihre langen Beine, die unter dem roten Saum ihres Kleines hervorkamen, waren leicht gebräunt und ihre Füße waren nun bloß. Sie hatte ihre Zehnnägel rot lackiert und trug ein feines Fußkettchen. Ihre Figur war atemberaubend. Sie war schlang, jedoch gleichzeitig kurvig und weiblich. Ihr Gesicht war in den letzten zehn Jahre schmaler geworden und alles Kindliche war daraus verschwunden. Ihre Haare hatte sie zu einem komplizierten Knoten am Hinterkopf festgesteckt, jedoch haben sich schon einige Haarstränen darauf gelöst und umrahmten ihr Gesicht schmeichelhaft. „Dein Brief“, fing er an, doch Sakura unterbrach ihn direkt: „Ich will nicht darüber reden.“ „Wieso nicht? Immerhin durftest du deinen Senf zu meinem Brief ebenfalls dazu geben“, erinnerte der Uchiha sie und Sakura sah ihn schief an: „Dein Brief bestand aus einem Wort.“ „Ja, trotzdem durftest du was dazu sagen.“, erklärte er. „Was soll man auf das Wort Scotch, schon großartig sagen?“ „Das ist mein Kryptonit musst du wissen“, sagte er ernst und Sakura sah ihn entgeistert an. „Dein Ernst?“, fragte sie ihn und er nickte. „Und jetzt zu deinem Brief.“, versuchte er es erneut. „Sasuke, ich habe dir gesagt, dass ich nicht darüber reden will. Es ist zehn Jahre her und dieser Brief war niemals für fremde Augen gedacht. Nur für mich.“ „War das der Grund, wieso du mich direkt verlassen hast?“ „Nein Sasuke, der Grund, warum ich dich direkt verlassen haben war, dass du mich mit meiner besten Freundin betrogen hast.“ „Und trotzdem bist du immer mal wieder zu mir zurückgekommen. Und du hast immer geweint. War es, weil sich deine eigene Prophezeiung bewahrheitet hat?“, er sprach ungewohnt sanft mit ihr und als Sakura den Blick auf ihn richtete, ihr Blick seinen traf, stellte sie erstaunt fest, dass sie Reue sah. Sie befeuchtete ihre Lippen mit ihrer Zunge, weil sie ihr plötzlich unerträglich trocken und heiß vorkamen und sah, wie Sasukes Blick zu ihrem Mund wanderte. Dann schluckte sie und beschloss ehrlich zu antworten: „Du hast mir das Herz zerrissen Sasuke.“ Er blinzelte ein paar Mal als das Gesagte zu ihm durchdrang. Dann sah er ihr wieder in die Augen. „Das habe ich nie gewollt.“, krächzte er. „Das weiß ich.“, gestand sie. Sie erinnerte sich nur sehr gut daran, wie er vor ihr auf den Knien gerutscht ist als sie ihm mitteilte, dass sie vorhatte zusammen mit Tenten, Neji und Ino das Land zu verlassen um in Amerika ein neues Leben zu starten. Er hatte geweint. Sie saßen damals auf dem Sofa in seiner Wohnung die Sakura selbst eingerichtet hatte. Gerade eben hatten sie noch miteinander geschlafen und Sakura war noch nicht einmal komplett angezogen, als sie ihm sagte, dass sie gehen würde. Japan hinter sich ließ. Sasuke wollte davon nichts hören. Er rutschte vom Sofa auf den Boden weil sie ihren Blick nicht heben wollte. Er umfasste ihre Hände und führte diese zu seinen Wangen, damit sie ihn ansah. Er bettelte, sie möge ihm verzeihen und bat um Vergebung. „Cerise…“, nannte Sasuke sie bei dem liebevollem Kosenamen und sie zuckte zusammen. Immer wenn dieser Kosename aus seinem Mund kam zog sich ihr Herz zusammen, machte einen Hüpfer. Ihr Herz schrie danach ihm nach all der Zeit zu verzeihen und ihn zurück zu nehmen. Ihr Herz schrie ihr zu, dass es zehn Jahre her ist und daher alles der Vergangenheit angehörte. Immerhin hatte sie auch noch vor 8 Jahren regelmäßig mit Gaara geschlafen. Sie seufzte, atmete rasselnd ein und sah ihm in die Augen. Die Reue stand ihm jetzt förmlich ins Gesicht geschrieben. „Cerise, ich werde dich nie wieder so verletzen. Ich werde dir nie wieder so weh tun.“, flüsterte er und kam einen Schritt näher. Sakura blieb wo sie war. Irgendwas in ihr Schrie, sie sollte weg. Doch ihr Herz machte wieder einen Hüpfer. Die Schmetterlinge in ihrem Bauch flatterten los. „Du kannst mich auch nie wieder so verletzen.“, sagte sie heiser und räusperte sich. „Um mich wieder so verletzen zu können, müsste ich dich wieder lieben.“ Sasuke nickte, machte aber nicht halt. „Das weiß ich. Aber auch wenn du mich liebst, werde ich dich niemals verletzen. Ich werde dich mehr lieben, als du mich. Ich werde dir dein Haus im europäischem Baustil bauen, inmitten eines Waldes. Abgeschottet und ruhig. Unsere Kinder werden im Garten spielen können. Ich werde sie jeden Tag zur Schule bringen, sie werden auf kein Internat geschickt. Ich gebe dir alles was du willst.“, erklärte er und nahm ihr die Flasche aus der Hand um sie auf dem Boden abzustellen. Sie ließ ihn gewähren. Selbstsüchtig schloss sie die Augen und ließ seine Worte auf sich wirken. Ohne es zu verstehen, verstand sie, dass dies immer noch ihr Traum war. Dass das siebzehnjährige Mädchen in ihr nicht verschwunden war. Federleicht berührten die Finger des Uchihas ihre Handrücken. Er malte unsichtbare Muster erst über ihre Hände, dann wanderten seine Finger weiter ihre Arme hinauf. „Ich werde dir alles geben.“, raunte er. „Wie kannst du das machen, wenn da deine Verlobte ist?“, fragte sie ihn leise und er lehnte ergeben seine Stirn gegen ihre. Sakura atmete genüsslich seinen Duft ein. Dieser Duft, der so unbeschreiblich war. So voller Erinnerungen. So Melancholisch. „Du weißt, dass sie mir egal ist. Du hast unser Gespräch mit angehört.“, erklärte er leise. Sakura öffnete die Augen und sah in seine dunkelblauen. Er war ihr so nah. „Es gibt doch Bedingungen oder nicht? Eine Fusion, wenn ich mich nicht täusche. Und ich bin nicht länger die Erbin des Unternehmen meines Vaters.“, erklärte sie leise. Er schüttelte den Kopf: „Ich will keine Fusion, kein weiteres Unternehmen oder mehr Macht oder Geld.“ Sie schluckte: „Was willst du dann?“ „Ich will dich.“, gestand er leise. Seine Hände strichen ihre Schulter hoch, in ihren Nacken und er zog die Nadel heraus, die ihre Haare so kunstvoll zusammengehalten hat. Ein Meer aus seidigem blassrosa ergoss sich über ihre nackten Schultern. Sasukes Finger vergruben sich in ihrem Haar an ihrem Hinterkopf und er lehnte abermals die Stirn an ihre. „Cerise, komm zu mir zurück. Bitte. Ich gebe dir einfach alles. Ich kaufe dir auch ein Krankenhaus in dem du Neurochirurgin sein kannst. Ich werde dir alles geben. Wenn du kein Krankenhaus willst, dann unterstütze ich dich in allem. Nur bitte, nimm mich zurück.“, flüsterte er. Sakura traten die Tränen in die Augen. Sie versuchte krampfhaft sich an den Schmerz zu erinnern, den er ihr zugefügt hat. Sie versuchte sich zu erinnern, was sie gefühlt hat, nachdem sie gehört hat, was Temari Hinata an deren Hochzeitstag gebeichtet hat. Sie versuchte zu fühlen, was sie auch damals gefühlt hat. Aber da war im Moment nichts. Da war nur die Sehnsucht. Sein Duft, der sie eingehüllt hat, benebelte ihre Sinne. Sein Duft, der sie an alles denken ließ, nur nicht an ihr verletztes Herz. Denn dieses schlug weiterhin heiter in ihrer Brust und wartete sehnsüchtigst darauf, dass ihre Lippen sich wieder mit seinen verschmolzen. „Wie kannst du mich wollen?“, flüsterte sie und versuchte ihren Kloß im Hals herunter zu schlucken, was ihr aber nicht gelang: „Du hast mich damals anscheinend auch nicht wirklich gewollt.“ Sasuke verzog Schmerzerfüllt das Gesicht. Als hätte man ihm in den Magen geboxt. „Ich hatte Angst wegen meiner Gefühle dir gegenüber. Sowas hatte ich bis dahin noch nie gefühlt. Ich habe alles falsch gemacht, was ich hätte falsch machen können. Selbstsüchtig habe ich krampfhaft versucht dich aus meinem Kopf zu verscheuchen.“, erklärte er leise: „Ich habe dich damals geliebt. Mehr als jemand anderen auf der Welt. Aber ich habe diese Gefühle nicht verstanden. Ich war ein Idiot der immer noch in seiner Erziehung gefangen war. Du hast doch mitbekommen, wie mein Vater uns behandelt hat, als Louis gestorben ist. Damals hätte ich schon einfach zu meinen Idealen stehen sollen. Doch ich bin immer noch ein Uchiha. Spross einer unglaublich einflussreichen und auch sehr alten, traditionellen Familie. Dass wir beide nach der Verlobung auch noch Zeit hatten uns näher kennen zu lernen, das war nicht üblich. Meine Cousins, Cousinen sind nach der Verlobung direkt verheiratet worden. Mir kam das alles falsch vor. Ich hatte nie vorgehabt mich in dich zu verlieben. Aber irgendwas hat mich erst an dir gereizt und schließlich hast du dich heimlich in mein Herz geschlichen.“ Sasuke strich mit seiner Nase über ihre. Sakura konnte nichts erwidern. Auch wenn ihr Verstand noch so laut schrie, dass sie beinahe Kopfschmerzen bekam. Alles schrie danach, dass dies nur eine Ausrede sei. Es war nicht einmal wirklich eine Erklärung für das Fiasko mit Temari. „Ich kann dir nicht sagen, welcher Teil von mir mich gedrängt hat mir Temari zu schlafen. Ich kann dir aber sagen, dass ich seit dem jeden Tag diese kurzen Augenblicke bereue.“, hauchte er. Sakura konnte nicht mehr fragen, was er mit „kurzen Augenblicken“ meinte, denn in dem Moment, nachdem er den Satz ausgesprochen hatte, presste er seine Lippen auf ihre und irgendwas in ihr, vermutlich die Glashülle um ihr Herz das ihr Verstand seit nunmehr zehn Jahren aufbaute, zerbrach. Ihr Verstand setzte aus, als sie seine Zunge über ihre Unterlippe gleiten spürte. Sie öffnete den Mund und ließ ihn gewähren. Als sein Geschmack in ihrem Mund explodierte, seufzte sie erregt auf. Das Geräusch hatte der Uchiha nich erwartet und er kam schier um wegen des Verlangens das ihn dabei durchströmte. Er wusste seit langer Zeit, dass diese Frau in seinen Armen die einzige war, die es wert war zu lieben. Sie hatte all das verdient, was sie in ihrem Brief geschrieben hatte. Und noch mehr. Er würde ihr die Welt zu Füßen legen, wenn sie ihn lassen würde. Er brauchte zum Atmen nicht mehr, als die Frau in seinen Armen. Er brauchte Sakura Haruno um endlich glücklich zu sein. „Wo sind eigentlich Sasuke und Sakura?“, Naruto hob den Kopf. Er lag mit dem Kopf auf dem Schoß seiner Frau, die sich entspannt mit Tenten unterhielt und ihm dabei automatisch durch seine blonde Mähne fuhr. Er liebte dieses Gefühl und wäre beinahe eingeschlafen, wenn ihm nicht irgendwann aufgefallen wäre, dass seine beiden besten Freunde fehlten. „Sakura ist, glaube ich, unter Deck gegangen. Sasuke habe ich vorhin vorne am Bug gesehen“, erklärte Neji, der nicht einmal von seiner Lektüre aufsah, als er Naruto über sein Wissen informierte. Der Uzumaki runzelte die Stirn und seufzte: „Liebling, wann werden Gaara und Shikamaru hier auftauchen?“ Als er das gefragt hatte, hörte er ein leises: „Was?“, von Seiten der Yamanaka die sich eigentlich bis dahin mit Caleb über die nächste Saison unterhalten hatte. „Shikamaru wollte eigentlich von Anfang an nicht dabei sein, aber Gaara hat ihn überredet. Unser toller Ermittler überarbeitet sich sonst noch, wenn er nicht endlich mal aus Seoul raus kommt.“, erklärte Naruto an Ino gewandt. „Er ist Ermittler?“, fragte Ino panisch und umklammerte ihr Weinglas mit beiden Händen. „Ja, wusstest du das nicht?“, fragte Tenten jetzt: „Ich glaube, das habe ich an Sakuras letztem Geburtstag erzählt.“ Ino schluckte angespannt. „An Sakuras letztem Geburtstag war Ino Sternhagelvoll“, warf Bobby ein und lachte: „Ich kann mich noch gut an den Stripteas auf der Feuerleiter erinnern.“ „Aber auch nur, weil du ein Video davon gemacht hast.“, erklärte Tenten tadelnd. Bobby zuckte mit den Achseln. „Oh man, wieso erfahre ich erst jetzt von dem Strip?“, fragte Caleb beleidigt. „Du warst an dem Tag zu sehr mit dem Trainingslager beschäftigt.“, erinnerte nun Neji. „Um auf deine Frage zu antworten Schatz, wir gabeln sie morgen in Jacksonville auf.“, erklärte Hinata ihrem Mann. Doch dieser interessierte sich nicht weiter für den Nara und seinen rothaarigen Kumpanen. Er wollte eigentlich nur noch wissen, wo Sasuke steckte. Dieser hatte nämlich noch Sakuras Brief und der Uzumaki wollte sich diesen holen und diesen per Googleübersetzer lesen. „Ich gehe mal nach Uchiha suchen“, sagte Naruto. Gerade als er sich aufrichten wollte, riss seine hübsche, zierliche Ehefrau ihn brutal an den Haaren zurück: „Untersteh dich ihm den Brief zu klauen. Wenn sogar Sasuke sagt, der Brief sei viel zu privat, solltest du Sakuras Privatsphäre wahren.“ Naruto schob schmollend die Lippen vor: „Na gut. Trotzdem gehe ich ihn suchen.“ Nachdem seine Frau ihn freigegeben hatte, schob der Blonde beleidigt seine Hände in die weißen Shortstaschen und begab sich in Richtung Bug seiner Yacht. Doch als er dort ankam, war von seinem besten Freund nichts mehr zu sehen. Jedenfalls nicht an der Reling. „Sasuke?“, rief Naruto und sah sich um. Der Bug war nur spärlich beleuchtet, da es dort nun wirklich nichts zu suchen gab. Vor allem, da man wirklich sehr wenig Platz dort zwischen der Wand zu dem Führerraum und der Reling hatte. Naruto schnaubte: „Macht sich einfach aus dem Staub.“ Frustriert, dass er heute Abend nun vermutlich doch keine Möglichkeit finden würde seinen neuen Plan in die Tat umzusetzen, ging er bis an die Spitze seiner Yacht und sah auf das dunkle Wasser raus. Sein neuer Plan war gewesen, Sasuke so lange zu nerven, bis er ihm erzählte, was Sakura in ihren Brief geschrieben hatte. Plötzlich hörte er hinter sich, wie eine Flasche umfiel. Er drehte sich um in der Erwartung einen besoffenen Uchiha auf dem Boden liegen zu sehen, entdeckte aber nichts. Erstens weil es zu dunkel war, zweitens, weil er sich weigerte sich endlich eine Brille zuzulegen. „Sasuke?“, fragte er dümmlich und ging in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen ist. Alles was er aber fand, war eine umgekippte Champagnerflasche, die in ihrer eigenen Lache hin und her rollte. „Die muss gerade erst umgefallen sein“; schlussfolgerte der Uzumaki und ein breites Grinsen schlich sich auf sein Gesicht: „Profiler Uzumaki ist wieder am Werk.“ Wenn ihn jetzt jemand hören könnte, dann würde man nie vermuten, dass er ein Selfmade Millionär war. Sein Unternehmen hatte er immerhin ganz alleine aufgebaut. Doch jetzt hockte sich der Millionär vor die Champagnerflasche und analysierte, ob sie stark genug schwankte, um erklären zu können, dass es nicht an der Gravitation lag und daran, dass das Boot leicht hin und her schwankte. „Nein, dass muss umgestoßen worden sein, anders kann ich mir das nicht erklären“, murmelte er leise und nickte sich selbst anerkennend zu: „Das muss es gewesen sein. Es war gerade noch jemand hier gewesen.“ Dass seine beiden besten Freunde, die durch sein Rufen nach Sasuke aus ihrem heftigen Kuss aufgeschreckt worden waren und sich nun hinter einem der Rettungsboote versteckten, dass sah er nicht. Sakura und Sasuke hockten dicht beieinander hinter dem Boot und sahen mit wildklopfenden Herzen dabei zu, wie Naruto eingehend die Flasche studierte und vor sich hin murmelte. „Was macht er da?“, fragte Sakura und erntete dafür einen strafenden Blick von dem Mann neben ihr: „Die Frage ist wohl eher, wieso verstecken wir uns?“ Sakura sah nun ihr an und nicht ihren besten Freund. „Weil…“, sie brach flüsternd ab und seufzte: „Sasuke, das war nicht richtig.“ „Wieso nicht?“ „Lass uns bitte später darüber reden, wenn Sherlock hier zu den anderen gegangen ist.“, bat Sakura leise. Im Moment war ihr aber eigentlich überhaupt nicht nach sprechen. Sie wollte nicht darüber reden, was da gerade geschehen ist. Wieso sie wild mit Sasuke „herumgeknutscht“ hat, obwohl sie ihn doch hasste. Oder war das die sogenannte Hassliebe? Verzweifelt seufzte Sakura auf und sah noch einmal zu Naruto. Dieser sah jetzt aufmerksam in genau ihre Richtung. Da sie aber aus sicherer Quelle wusste, dass der Uzumaki sie aus dieser Entfernung unmöglich sehen konnte, beschloss sie sich einfach weiterhin in die Ecke zu kauern und abzuwarten. „Naruto!“, rief plötzlich Hinata nach ihm und kam von der anderen Seite des Bootes zu ihrem Mann: „Was machst du hier?“ „Hier hat jemand eine Champagnerflasche umgestoßen“, erklärte ihr Mann ihr ganz ernst mit einem nachdenklichen Unterton. „Ich denke, wir sollten dem ganzen auf den Grund gehen“. „Hör auf mit dem Schwachsinn. Komm jetzt.“, die dunkelhaarige umfasste das Handgelenk ihres Mannes und zog ihn mit sich. Direkt an Sakura und Sasuke vorbei. Beide hielten die Luft an, als das Ehepaar keifend an ihnen vorbei liefen und schließlich wieder bei dem Pooldeck angekommen sind. „Das war knapp“, stieß Sakura aus und spürte Sasukes Blick auf sich: „Was?“, fragte sie und sah ihn an. „Wieso haben wir uns hier versteckt?“ „Willst du wirklich, dass alle erfahren, dass wir rumgemacht haben?“, zischte sie leise. „Rumgemacht?“, Sasuke schien erheitert über ihre Wortwahl. „Wie würdest du das ganze denn sonst nennen was wir da gemacht haben?“, fragte die Haruno ihn und zeigte an die Wand, an die er sie einige Augenblicke zuvor noch gedrückt hat. Sie erschauderte, als sie nur an das Gefühl dachte, wie sein Körper sich gegen ihren gepresst hat. Berauschend. „Ich würde sagen, wir haben uns versöhnt.“, Sasuke stand auf und hielt seiner Ex-Anverlobten die Hand hin um ihr beim aufstehen zu helfen. „Wir sind noch weit davon entfernt uns zu versöhnen Uchiha“, zischte sie leise, ergriff aber doch seine helfende Hand. „Na, so würde ich das nicht unbedingt nennen. Ich denke, wir sind auf dem guten Weg dorthin. Wie wäre es, wenn du mich einfach für den Rest meines Lebens dafür bestrafst, was ich getan habe.“, er lächelte sie charmant an. „Oh nein“, Sakura hob drohend den Finger: „Wisch dir das Grinsen aus dem Gesicht Uchiha. Ich weiß was du vor hast. Das ist dein Flirtgrinsen. Damit wickelst du Frauen wie eine Spinne in dein Netz ein und saugst ihnen dann alle Gefühle aus.“ Sasukes Grinsen verschwand mit ihren Worten wirklich, aber nur, um dann einer verdutzten und fragenden Mine Platz zu machen. „Okay, diese Metapher ist neu“, bemerkte er. Sakura verzog genervt das Gesicht: „Und was soll das heißen, für den Rest deines Lebens?“ Nun grinste der Uchiha doch wieder: „Das heißt, ich mache dir einen Heiratsantrag.“ Kapitel 4: "...bitte erzähl es keinem..." ----------------------------------------- Vor 10 Jahren, Australien, Silvesternacht Der dunkelhaarige presste eine junge Frau an die Wand der Toilettenkabine. Sie fuhr ihm durch das etwas längere Haare und löste dabei fast den Hipsterzopf in seinem Nacken. Da sie ihm damit auch schmerzhaft an den Haaren zog, brummte er verstimmt und riss ihre Hände aus seinem Haar um sie anschließen über ihrem Kopf fest zu halten und weiter zu Küssen. Die Blondine, mit der er zugegeben noch kein einziges Wort gesprochen hatte, stöhnte unter ihm. Sein Handy in seiner hinteren Hosentasche vibrierte ununterbrochen, doch er ignorierte es. Gaara und er haben vor einigen Stunden in Sydney das neue Jahr gefeiert. Die Frau in seinen Armen kannte er nicht. Sie und ihre Freundinnen waren ebenfalls bei der Party in dem Club gewesen und irgendwann haben sie zusammen gefeiert. Shikamaru hatte getrunken und versucht sein schlechtes Gewissen zu betäuben, doch das hat nicht funktioniert. Der Alkohol benebelte nicht wie gewünscht seinen Verstand. Er war immer noch klar. Um sich selbst zu beweisen, dass das, was er vorher getan hatte nichts im Vergleich zu dem war, was er jetzt tun wollte, hatte er die junge Frau mit zur Toilette geschleppt. Sie war willig mitgekommen. Doch seine Gedanken hörten nicht auf sich weiter zu drehen. Diese Frau war ihm unwichtig und er stand noch nie auf unwichtigen Sex. Nach 10 Minuten Fummeln, schob der Nara die Hände der Frau von sich, öffnete genervt unter ihrem verdutzen Blick die Kabinentür und ging. Das war alles so nervig. Er betrat wieder den Hauptraum des Clubs, sah hoch zu Gaara der gerade heftig mit einer brünetten knutschte und verdrehte die Augen. Er würde zurück ins Hotel gehen. Auf dem Weg nach draußen holte er sich seine Jacke und trat dann in die kühle Nacht hinaus. Australien war immer warm. Selbst im Winter und das machte diesen Feiertag so falsch in seinen Augen. Aber die Australier waren es so gewohnt und daher schmückten sie an Weihnachten sogar bei 25 Grad einen Tannenbaum. Vor dem Club tummelten sich etliche Menschen. Gruppen aller Ethnischen Rassen. Sydney war auch an Silvester eine einfache Metropole. Seufzend holte er seine Zigaretten aus der Jackentasche und das dazugehörige Feuerzeug. Er zog genüsslich an dem Glimmstengel, als dieser anfing zu glühen. Dann atmete er den Nikotinrauch in die Nacht hinaus, bevor er sein Handy aus der Hosentasche kramte. 7 verpasste Anrufe von Temari, 9 SMSen und nun blinkte auch sein Whatsapp Symbol auf um ihm zu sagen, dass er 20 Nachrichten erhalten hatte. Er konnte sich denken was das für Nachrichten waren. Die SMS von Temari las er nicht und als er sie zurück rief, ging sie nicht dran. „Tja, wer nicht will der hat schon“, murmelte er, bevor er sein Handy wieder einsteckte. Dann lief er los Richtung Hotel. Da die Straßen überfüllt waren, dachte er garnicht daran sich ein Taxi zu nehmen. Das würde so wie so niemals rechtzeitig ankommen und er war nicht betrunken genug, als dass er die nötige Geduld hätte aufbringen können um auf eins zu warten. Er lief an den Menschen vorbei, die ihm, wie es schien, alle freiwillig Platz machten. Australier waren nun mal auch betrunken noch höflich. Oder vielleicht sagte ihnen auch sein düsteres Gesicht einfach alles. Gerade bog er in eine ruhige Seitenstraße ein, von der er wusste, dass dies eine Abkürzung zu seinem Hotel wäre. Plötzlich hörte er ein Wimmern. Der Nara blieb verwirrt stehen und dachte, eine Frauenstimme auf japanisch „Bitte nicht“, murmeln zu hören. Doch als er einige Augenblicke gelauscht hatte, entschied er sich, dass er sich in seiner Müdigkeit einfach nur noch was einbildete. Doch gerade, als er einen Schritt vorwärts gehen wollte, hörte er eine Männerstimme sagen: „Mach die Beine breit du Schlampe.“ Shikamaru runzelte die Stirn, als er erneut ein Wimmern hörte, ein unterdrücktes Schluchzen. Ohne zu zögern beschloss er dem nachzugehen. Er lief dem Wimmern nach, dass nun eindeutig vor ihm war. Er stand quasi direkt davor, als er eine kleine Seitengasse für Mülltonnen entdeckte. Und dort entdeckte er auch zwei Männer. Der eine kniete, bewegte sich Ruckartig und der andere stand gebeugt auf der anderen Seite und hielt etwas fest. Die Hosen der beiden Männer waren ausgezogen. „Bitte nicht“, hörte er wieder eine Frau auf Japanisch sagen. Shikamaru war wie erstarrt als er dieses bizarre Bild sah. Er hörte plötzlich sein eigenes Blut in seinen Ohren pochen und spürte, wie ihm vor Wut warm wurde. „Hey!“, rief er wütend und trat in die Seitengasse. Die Männer, beide deutlich betrunken, sahen auf. „Verpiss dich!“, rief der eine. Diese Männer konnten kaum älter als Shikamaru sein. Höchstens 25 Jahre. Der Nara hörte nicht auf das, was die Männer sagten. Er kam trotzdem näher. „Ich habe gesagt, verpiss dich!“, schrie der Mann, der ein Mädchen fest hielt. Ohne zu zögern holte der Nara aus und schlug dem, kniete sein Knie seitlich an den Kopf. Sofort fiel der Typ um wie ein Sack Reis und blieb liegen. Der andere ließ das Mädchen nun los, das sich jetzt aber nicht mehr bewegte. Shikamaru boxte dem anderen mit voller Kraft ins Gesicht und wandte alle seine Karate Tricks an, die er jemals gelernt hatte. Als der zweite Typ ebenfalls Ohnmächtig umkippte, ohne den Nara auch nur einmal getroffen zu haben, wandte Shikamaru sich besorgt dem Mädchen zu. „Ist alles…“, ihm blieben die Worte im Mund stecken. Natürlich war nicht alles in Ordnung. Das Mädchen war gerade vergewaltigt worden. „Hey.“, er kniete sich zu ihr, strich ihr das lange, blonde Haar aus dem Gesicht und erstarrte. Vor ihm lag seine Klassenkameradin. „Ino-chan“, hauchte er fassungslos. Eins ihrer Augen war geschwollen, die Unterlippe eingerissen und sie hatte Würgemale am Hals. Ihr kurzes, schwarzes Kleid war hochgeschoben und am Ausschnitt zerrissen. „Ino-chan“, rief Shikamaru noch einmal, zog seine dünne Jacke aus und legte diese über den entblößten Unterkörper des Mädchens. Ino öffnete leicht das nicht zugeschwollene Auge und sah den Nara an: „Shikamaru-kun.“ Erkannte sie ihn, begriff dann, was passiert war und fing an zu weinen. Sie sah sich hektisch und verschreckt um und entdeckte die beiden Männer, die ohnmächtig am Boden lagen. „Oh Gott, Oh Gott, Oh Gott“, stammelte sie und fing heftig an zu zittern. Shikamaru erkannte den Schock sofort. „Ino-chan. Du bist jetzt sicher. Die werden dir nichts mehr tun, das werde ich nicht zulassen“, versprach er ihr und faste sie vorsichtig an den Schultern, um sich in ihr Gesichtsfeld zu schieben. „Sieh mich an. Ino-chan. Sieh mich an. Ich werde dir nichts tun.“, versprach er wieder. Ino hob langsam den Kopf, sah ihn wieder an. Ihr Blick war verschleiert, als ob sie sich in anderen Sphären befände. Der Nara merkte, wie er wieder wütend wurde. Wie heißes Feuer fraß sich die Wut durch seinen Körper. Seine Armmuskulatur zuckte und er biss angespannt die Zähne zusammen. Das hier hatte nichts mehr mit „nervig“ zutun. Das hier war einfach nur abstoßend. Als sich einer der beiden Männer hinter dem Nara regte und leise, schmerzerfüllt stöhnte, drehte sich der Schüler ruckartig um und packte den Peiniger an der Schulter um ihn auf den Rücken zu drehen. „Du Mistkerl“, knurrte er auf Japanisch. „Du verdammter Hurensohn!“, schrie er dann und verpasste dem noch halb Bewusstlosen Mann einen harten Schlag ins Gesicht. Sofort spritzte Blut aus der Nase des Mannes. Dieser erholte sich dank des Schlags wohl wieder aus seiner Ohnmacht und versuchte Shikamaru an den Unterarmen zu packen. Der Nara war jedoch stärker und nüchterner. Er kniete sich mit einem Bein auf den Brustkorb des Mannes und fing an auf das so wie so schon geschundene und blutige Gesicht einzuschlagen. Blind vor Wut, drosch er immer weiter auf den Mann ein. Er bemerkte nicht einmal, dass der andere sich mittlerweile ebenfalls wieder aufrappelte und auf Shikamaru los gehen wollte. Inos spitzer Schrei holte ihn aus seiner wütenden Benommenheit. Da der blutige Mann unter ihm wieder das Bewusstsein verloren hatte, ließ der junge Mann von diesem ab und stürzte sich auf den anderen. Anscheinend war der aber vorhin nur benommen gewesen. Denn der kämpfte um einiges besser als sein nun blutiger Kumpane. Er landete bei dem Nara einige Treffer, so dass dieser jetzt unterschwellig brodelnd etwas Blut ausspuckte und den anderen Mann nun ansah. „Du hättest dich raushalten sollen, Kleiner.“, sagte der Typ vor ihm und grinste hämisch. Da Shikamaru ebenfalls schon einige Treffer landen konnte, waren die Zähne seines Gegenübers blutbeschmiert. „Ich bringe dich um“, knurrte der Nara nur. Dann rannte er wieder auf den Mann zu, verpasste ihm schnell einen hieb in den Magen, dann als dieser sich etwas krümmte, einen festen Hieb gegen den Kopf. Der Mann fiel sofort zu Boden. Der Nara setzte sich rittlings auf die Brust des Vergewaltigers und schloss seine Hände um dessen Hals. Er drückte fest zu. Der Typ unter ihm wehrte sich mich aller Kraft, bis seine Bewegungen immer schwächer wurden und seine Arme schließlich von Shikamaru abfielen. Doch auch dann hörte der Nara nicht auf dem Mann die Luft abzuschneiden. „Shikamaru-kun“, hörte er irgendwo in seinem Nebel hinter ihm jemanden rufen. „Shikamaru-kun, hör auf!“, rief jetzt die selbe Stimme noch einmal. Dann zerrte plötzlich jemand an seinem linken Arm. Gehetzt sah er auf und sah in das eine unverletzte, blaue Auge seiner Klassenkameradin. „Shikamaru-kun. Du bringst ihn um. Das ist er nicht Wert!“, rief sie und Tränen quollen über ihr hübsches, jedoch ramponiertes Gesicht. Ruckartig ließ der Nara los. Die Gesichtsfarbe des Typen unter ihm nahm wieder eine gesunde Farbe an. Ino kniete in ihrem zerrissenem Kleid neben ihm, umklammerte immer noch seinen Arm. „Bitte Shikamaru-kun“, flehte sie: „Bring mich hier weg.“ Der Nara blinzelte ein paar Mal, dann erhob er sich. Schweigend nahm er die weinende Ino in den Arm. Diese klammerte sich an ihn und presste ihr Gesicht an seine Schulter. Sie zitterte immer noch und weinte. „Es tut mir Leid.“, flüsterte Shikamaru und kämpfte ebenfalls mit seinen Tränen die ihm in die Augen stiegen. „Ino-chan, es tut mir Leid.“ „Bring mich hier bitte nur weg.“, flehte sie. Shikamaru nickte, schob sie etwas von sich und sah sich nach seiner Jacke um, die immer noch dort lag, wo Ino vorhin noch gewesen ist. „Warte.“, bat er sie, ging zu seiner Jacke und hob diese hob. Dann kehrte er zu der Yamanaka zurück und legte ihr die Jacke um die Schultern. In diesem Moment knickten ihr die Beine weg. Schnell fing er sie auf und hob sie wie selbstverständlich auf seine Arme. „Ino-chan?!“, die Sorge in seiner Stimme überraschte selbst ihn ein wenig. Obwohl er genau wusste, dass Sorge in so einem Moment ganz natürlich war. Als sie nicht antwortete, sondern nur schlaff in seinen Armen lag, presste Shikamaru sie besorgt an sich und rannte aus der Seitengasse raus. Erst auf der Hauptstraße sah er Menschen. „Hilfe!“, rief er in seiner Panik. „Bitte hilft uns!“, rief er. Einige Menschen blieben stehen, eine Gruppe von Jugendlichen in seinem Alter lösten sich aus ihrer Erstarrung und rannten auf Ino und ihn zu. „Was ist passiert?“, fragte ein Mädchen mit hellblaugefärbten Haaren als sie Ino besorgt betrachtete. „Bitte ruft die Polizei. Da in der Gasse sind zwei Typen die ihr das angetan haben. Ich weiß nicht ob sie gleich aufwachen, aber…“, weiter kam er nicht. Vier junge Männer rannten sofort in die Gasse. „Kann ihr jemand ein Wasser besorgen?“, fragte er besorgt das Mädchen mit den hellblauen Haaren. „Ja, sicher. Kate, lauf in den 24h Shop. Besorg dem Mädchen Wasser.“, befahl sie einer kleineren Blondine mit kurzen Haaren. Diese nickte und rannte auf ihren hohen Hacken los. „Wurde sie…“, fragte das Mädchen, verstummte aber als sie Shikamarus bitteren Blick bemerkte. „Schon gut. Komm, da vorne kannst du sich hinsetzen.“, Shikamaru folgte dem Mädchen zu einer niedrigen Mauer die ein kunstvoll bepflanztes Beet umsäumte. Er ließ sich darauf nieder, presste Ino aber immer noch an sich. „Ino-chan“, sagte er leise: „Ino-chan wach auf. Die Polizei und der Krankenwagen sind unterwegs. Du bist sicher.“ Das Mädchen mit den hellblauen Haaren beobachtete den Nara und seine ohnmächtige Freundin eingehend. „Ist sie deine Freundin?“, fragte sie leise. Shikamaru hielt den Blick weiter auf Ino gerichtet und schüttelte langsam den Kopf: „Eine Klassenkameradin. Ich bin seit der ersten Klasse immer mit ihr in einer Klasse gewesen.“ „Seit ihr zusammen hier?“, fragte sie wieder. Abermals schüttelte der Nara den Kopf: „Nein, ich wusste nicht einmal dass sie in Sydney ist. Habe sie vor den Winterferien das letzte mal gesehen.“ „Ich bin übrigens Bobby.“, sagte das Mädchen nun: „Wie heißt du?“ „Andrew.“, nannte Shikamaru seinen englischen Namen, den er immer benutzt wenn er außerhalb von Japan unterwegs war. „Andrew, du blutest an der Stirn und Wange.“, erklärte sie ruhig und runzelte die Stirn: „Ich schätze du und deine Freundin werdet beide mitgenommen.“ Shikamaru nickte nur. Ino regte sich leicht und er verstärkte automatisch den Griff um sie: „Ino-chan.“ „Wo sind wir?“, fragte sie leise. „Auf der Hauptstraße. Polizei und Krankenwagen sind unterwegs. Hier“, er reichte ihr die Wasserflasche die Kate mittlerweile gebracht hat. Um sie herum hatte sich schon eine Menschentraube gebildet und alle Schaulustigen wurden immer wieder von Bobbys Freunden weiter geschickt. „Kommt ihr aus Japan?“, fragte Bobby leise. Ino starrte sie erschrocken an. „Das ist Bobby. Sie und ihre Freunde haben uns geholfen.“, erklärte Shikamaru ruhig. Er half Ino einige Schlucke aus der Flasche zu trinken. „Ja, wir kommen aus Japan“, antwortete Shikamaru: „Aus Osaka.“ „Da würde ich auch gerne mal hin reisen.“, erklärte Bobby und lächelte Ino an. „Du hast einen starken Beschützer an deiner Seite.“, lobte sie Shikamaru. Ino nickte nur: „Den Besten.“ Als die Sirenen ertönten, trollten sich die Menschen schneller als dass Bobbys Freunde sie weiterschicken konnten. Zwei Streifenwagen hielten vor der Gasse und ein Krankenwagen fuhr direkt auf die winkende Kate zu, die vor Ino und Shikamaru stand. „Shikamaru-kun. Lass mich bitte nicht allein.“, bat Ino etwas panisch und sah die Sanitäter an, die nun schnell aus dem Rettungswagen stiegen. „Ich bleibe bei dir.“, versprach der Nara. Als Shikamaru am nächsten Tag in Inos Bett wach wurde, war sie verschwunden. Seine Wunden sind versorgt worden und Ino untersucht. Beide wurden zu den Geschehnissen befragt und die beiden Männer in der Gasse verhaftet. Keiner der Polizisten sagten etwas zu den Verletzungen, die Shikamaru den Beiden zugefügt hatte. Niemand befragte Shikamaru eingehend dazu. Er wurde nur gefragt, ob es sein Werk gewesen sei. Der Nara antwortete einfach einsilbig mit „Ja“ und das wars. Niemand rügte ihn. Es war offensichtlich, dass der Nara zu fest zugeschlagen hatte. Er war offensichtlich, dass er sie fast umgebracht hatte. Aber die Polizisten waren anscheinend tolerant. Als er nach seiner Befragung in Inos Zimmer ging, war sie noch wach. Er setzte sich auf einen Hocker neben ihrem Bett und sie nahm sofort seine Hand. „Bitte erzähl es niemandem“, bat sie. Der Nara nickte. „Du weißt aber, dass du dich dafür nicht schämen brauchst, oder? Du weißt, dass es nicht deine Schuld gewesen ist.“, stellte er klar. Ino schüttelte den Kopf: „Ich hätte nicht allein in diesen Club gehen sollen. Ich kannte den schlechten Ruf dieses Clubs. Aber ich wollte einfach nur Spaß.“ „Eben drum. Du wolltest nur Spaß haben. Du solltest als Frau einfach rausgehen können, wann immer du willst. Ob allein oder nicht. Es spielt keine Rolle.“, brummte der Nara und wieder stieg die Wut in ihm aus. Er blinzelte die Wuttränen weg und atmete tief aus. „Ino-chan. Nichts davon ist deine Schuld.“ „Ich habe die Krankenschwestern reden hören. Sie sagten, dass es kein Wunder sei was mir passiert ist. Bei dem Outfit dass ich an hatte. Dass ich in diesen Club gegangen bin, der dafür schon fast berühmt ist, dass Frauen dort – sie haben gesagt, dass es meine eigene Schuld sei. Dass ich Dumm bin.“, flüsterte sie erstickt und Tränen rannten ihr über die nun gesäuberten Wangen. Als der Nara das hörte, wollte er aufstehen. Er zitterte vor Wut. Wieder presste er krampfhaft die Kiefer zusammen. Als Ino merkte, dass er den Griff löste, sah sie erschrocken auf: „Wohin willst du?“ „Ich schnapp mir diese beiden Schwestern und kläre die mal auf.“, knurrte er bedrohlich. „Shikamaru-kun, das bringt doch nichts.“, warf Ino erstickt ein. „Die haben kein Recht über dich zu urteilen!“, zischte er. Ino hielt ihn mit einer erstaunlichen Kraft an der Hand fest: „Bitte, bleib einfach bei mir.“ Der Nara sah in das Tränennasse Gesicht und schluckte. „Du verlangst da gerade echt viel von mir. Am liebsten würde ich da raus gehen und diesen Schlampen gehörig die Meinung sagen.“ „In diesem Zustand solltest du dich erstmal ausruhen.“, bat sie. Er setzte sich ergeben wieder. „Vielleicht hast du Recht und es ist nicht meine Schuld. Aber diesen Frauen jetzt die Meinung zu sagen würde nichts bringen. Menschen haben ihre Meinungen und mich interessiert nicht was sie von mir denken.“, erklärte sie leise. Shikamaru schüttelte den Kopf. Wut durchströmte ihn. „Wie kann es sein, dass selbst Frauen nicht füreinander einstehen?“, knurrte er. Ino antwortete nicht darauf. „Kannst du heute nach hier schlafen?“, fragte sie ihn stattdessen. Sie deutete mit dem Kopf an ihre Seite. Erst zögerte der Nara: „Bist du dir sicher?“ Ino sah verlegen auf ihre Hände die seine Hand immer noch umklammerten: „Ich bin mir sicher, dass ich hier nicht alleine bleiben will.“ Sie waren nebeneinander eingeschlafen, doch als Shikamaru wach wurde, war Ino verschwunden. Er trag hinaus in den Flur und fragte, ob die Schwestern sie gesehen hätten. Doch diese wussten von nichts und so fingen alle an sie zu suchen. Nach etwa einer Stunde meldete sich ein Anwalt der Familie Yamanaka in dem Krankenhaus und bat um die Rechnung von Ino und auch die von Shikamaru. Drei Wochen später, Osaka, Schulgelände Ino kehrte gerade von dem Cafe zurück in das Sakura Haruno sie geschleppt hatte. Hatte Shikamaru etwas gesagt? Wieso hatte sich Sakura Haruno, die sonst nie wirklich mit ihr gesprochen hatte, plötzlich so verhalten? Die Blondine zog sich die Kapuze Ihres Hoodies weiter ins Gesicht und senkte den Blick. Das waren etwas zu viele Eindrücke für einen Tag. Sie erwog kurz, ob sie nicht wieder nach Hause gehen sollte. Doch vorher musste sie Shikamaru sprechen. Einerseits, weil sie ihn fragen wollte, ob er wirklich dicht gehalten hatte und andererseits um sich auch irgendwie zu entschuldigen. Als sie damals aus dem Krankenhaus verschwunden war, hatte sie kurz erwogen ihn zu wecken. Sie hatte die ganze Nacht wach gelegen und hatte ihn beobachtet. Er hatte im Schlaf die Arme schützend um sie gelegt und atmete tief und regelmäßig, was ihr verriet, dass er tatsächlich tief und fest schlief. Da sich wegen der Ereignisse vermutlich, tiefe Ringe unter seinen Augen abzeichneten, dachte sie, dass es vermutlich an den Ereignissen lag. Und sie wollte ihm nicht noch mehr Kummer bereiten. Es muss für ihn nicht leicht gewesen sein, seine Klassenkameradin in solch einer Situation zu sehen. Auch weil er sich für sie geschlagen hatte. Er hatte sie beschützt, obwohl er sie kaum kannte. Daher wollte der rational denkende Teil ihres Verstandes ihr auch einreden, dass Shikamaru gerade deswegen, weil er sie beschützt hatte, nie etwas sagen würde. Er würde niemals jemandem erzählen, was in Sydney passiert war. Aber andererseits, könnte er wegen der Prügelei angeben wollen. Waren Jungs nicht so wie so alle gleich? Sie wusste ja auch, dass Kiba überall damit angab, dass er mit ihr geschlafen hatte. Die gesamte Schule wusste davon. War Shikamaru auch so? Oder war er ernsthafter? So schien es ihr in Sydney, aber Japan war wiederrum etwas anderes. Hier waren sie Schüler. Hier waren sie auch gerade mal 18 Jahre alt. Ino seufzte. Sie war zwar 18, fühlte sich aber 50 Jahre älter. Kurzerhand beschloss sie, dass die Schule heute nichts für sie war. Sie hatte keine Lust. Wenn Shikamaru es rumerzählt hat, dann war es so wie so schon zu spät. Sie konnte ja auch, wie ihr Vater vorgeschlagen hatte, auf eine Schule im Ausland gehen. Wie Tenten, die jetzt irgendwo in Amerika zur Schule ging. Vielleicht könnte ihr Vater rausfinden auf welcher Schule sie war und dann kannte Ino wenigstens jemanden wenn sie ebenfalls dorthin wechselte. Ein Psychisches Problem hatte sie ja angeblich auch. Das diagnostizierte ihre Psychologin nämlich immer wieder. Posttraumatische Belastungsstörung. Allerdings wurden die Albträume und ihre Flashbacks weniger, seitdem sie die Tabletten regelmäßig nahm. Nur stumpften eben diese Tabletten sie auch jeden Tag mehr und mehr ab. Ino stand schon mitten auf dem Campus, als sie sich umdrehte um das Schulgelände wieder zu verlassen, als sie prompt in jemanden hineinlief. Zwei Hände legten sich um ihre Oberarme, um sie vor dem fallen zu bewahren. Ino war Körperkontakt seit dem sie aus dem Krankenhaus raus war sehr unangenehm und da sie so wie so überrascht gewesen war und nun auch etwas gereizt und auch, ja fast panisch, schüttelte sie die Hände energisch ab. Sie sah nicht einmal hoch, als sie die Person, mit der sie zusammengestoßen war umrundete und ihre Schritte beschleunigte. „Ino-chan?“, hörte sie eine vertraute Stimme fragen. Ino blieb wie angewurzelt stehen. Langsam drehte sie sich um und sah hoch. Direkt in Shikamarus dunkle Augen. „Ino-chan, wo bist du gewesen?“, fragte er etwas leiser und trat an sie heran: „Ich habe eine Stunde lang das gesamte Krankenhaus nach dir abgesucht!“ Sie wich einen Schritt zurück. Als Shikamaru sah, dass seine Nähe ihr unangenehm zu sein schien, blieb er eine Armeslänge von ihr stehen. „Entschuldige.“, sagte er. Ino sah ihn aufmerksam an. Da schien tatsächlich Sorge in seinem Blick zu sein. Er musterte sie. Ihr komplettes Erscheinungsbild. „Du siehst anders aus.“, sagte er schließlich leise. „Habe mir die Haare schneiden lassen“, antwortete Ino etwas schärfer als beabsichtigt. Doch der Nara ging nicht wirklich darauf ein. Er nickte: „Es steht dir.“ Ino schluckte schwer. „Es tut mir Leid, dass ich einfach so verschwunden bin.“, presste sie nach langem zögern heraus. Shikamaru schüttelte den Kopf: „Nein, ist schon okay. Ich kann verstehen, dass du in dem Moment nur noch nach Hause wolltest.“ Ino lachte bitter auf. Nach Hause. Als ob. „Ich würde dich gerne fragen, ob es dir gut geht, aber ich glaube, das wäre unangebracht.“, sagte Shikamaru. „Dann danke ich dir dafür, dass du nicht fragst. Meine Stiefmutter fragt mich das jeden Tag und es nervt einfach nur.“, brummte die Yamanaka: „Und Sakura hat es vorhin auch gefragt. Nur kann ich ihr nicht böse sein, denn sie weiß nichts davon. Sie sieht nur, dass ich nicht mehr die hyperaktive Barbie bin.“ Shikamaru seufzte: „Deine Eltern machen sich nur Sorgen.“ „Das weiß ich. Aber es nervt. Nur weil man jeden Tag danach fragt, wie es mir geht, heißt es nicht, dass ich eines Tage trotz dieses Gesichtes und dieses Outfits sage, dass es mir besser geht.“, knurrte Ino wütend. Shikamaru nickte nur. „Es tut mir Leid, dass dir das passiert ist.“, sagte er schließlich. „Du konntest da am wenigsten für. Ich denke, ich kann sagen, dass ich dank dir noch lebe.“, erklärte sie und strich sich durch das Haar. „Seit wann bist du wieder in Osaka?“, fragte Shikamaru schließlich. „Seit 24 Stunden.“, erklärte sie: „Bis dahin war ich noch in Sydney.“ „Was?“, der Nara wirkte sichtlich schockiert. „Ja, der Prozess.“, erklärte sie knapp. „Du hast ausgesagt?“, Shikamaru musste für den Prozess nicht unbedingt nach Australien einreisen, man hatte seine Aussage aufgenommen und dem Gerichtssaal vorgespielt. „Ich wollte wissen, was mit den Beiden passieren wird.“, erklärte Ino. „Ist der Prozess beendet? Ich habe noch nichts von meinem Anwalt gehört.“, Shikamaru wirklich peinlich berührt. Es war ihm tatsächlich etwas peinlich nicht zu wissen, was mit den Männern passieren würde. „Der, der mich vergewaltigt hat, hat 5 Jahre Gefängnis bekommen. Der andere 2 Jahre auf Bewährung und beide einen Vermerk in deren Akten.“, erklärte sie emotionslos. Doch da, wo bei ihr die Emotionen fehlten, sprudelte es aus Shikamaru hinaus. „Was?“, schrie er fast und ballte die Fäuste um Ino nicht aus einem Schutzinstinkt heraus an sich zu ziehen. „Wieso?“ „Der Richter hat gesagt, dass der Club dafür berühmt berüchtigt ist, dass dort Frauen vergewaltigt werden und dass ich trotz des Risikos allein dort feiern gewesen bin. Heißt, er hat mir die Schuld daran gegeben. Außerdem waren beide Männer angetrunken. Da der Erste auch noch Pillen mit sich herumgeschleppt hatte, hat er nur daher fünf Jahre bekommen, weil er Drogen bei sich hatte. Hätte er nur 0.5g mehr bei sich gehabt, hätte er allein für den Drogenbesitz 10 Jahre bekommen. Somit gehen drei von diesen fünf Jahren auf die Pillen. Da beide vorher auch noch nie auffällig gewesen sind. Ersttäter und dann auch noch betrunken gewesen und da war ein Mädchen, allein, in einem ziemlich knappen Kleid in dem Club und feierte wild.“, erklärte sie ihm sachlich. Shikamaru spürte wieder diese Wut in sich aufsteigen und fast wäre er durchgedreht, doch dann fragte Ino: „Hast du mit jemandem darüber gesprochen?“ Da blinzelte er verwirrt. Die Wut rückte in den Hintergrund. „Nein“, knurrte er jedoch. „Okay. Ich dachte schon, Sakura würde Bescheid wissen“, erklärte Ino ihm. Shikamaru sah sie etwas beleidigt an: „Du dachtest, ich hätte mein Versprechen gebrochen und hätte mit Sakura darüber gesprochen?“ „Oder mit jemand anderem. Ich weiß, du bist nicht gerade der Redseelige Typ, aber trotzdem musste ich das mal fragen. Nimm es nicht persönlich.“, sie sagte das so trocken, so emotionslos, dass Shikamaru nun doch explodierte: „Wieso bist du so kalt?“ Ino lachte trocken auf: „Würdest du die Pillen nehmen, die ich bekommen, wärst du auch so. Und du würdest nicht fragen. Diese hübschen Tabletten blenden einfach jegliches Gefühl aus. Ich habe keine Angst mehr, fühle aber auch nicht Sorge oder Glück. Naja, Nebenwirkungen muss es ja haben.“ Der Nara seufzte: „Sollen wir vielleicht irgendwo anders hin gehen und in ruhe sprechen? So zwischen Tür und Angel ist das ja doch nichts.“ Da tauchte plötzlich Kiba hinter Ino auf und legte ihr einen Arm um die Schultern. „Hey ihr Beide. Ino, dein neuer Look ist echt scharf!“, grüßte er sie gut gelaunt. Ino versteifte sich, Shikamaru bekam es mit und zog sie mit einem Ruck am Arm zu sich, weg von Kiba. „Verpiss dich Inuzuka. Wir reden gerade.“, zischte er. Da er gerade so wie so ziemlich wütend war, dachte er kurz daran diese Wut an Kiba auszulassen. „Seit wann läuft da was zwischen euch?“, fragte Kiba verwirrt und sah zwischen den beiden hin und her. Im gleichen Moment, als Ino: „Da läuft garnichts.“, sagte, sagte Shikamaru: „Das geht dich einen Scheiß an.“ Kiba hob abwehrend die Hände. „Hey, ist schon gut Leute. Aber Nara, lass dich nicht von Temari erwischen. Die reißt dir die Eier ab.“, damit ließ er sie stehen und lief an ihnen vorbei ins Schulgebäude. „Du wirst zu spät kommen“, sagte Ino und rückte etwas von Shikamaru ab. „Das ist mir egal. Lass uns reden Ino-chan. Bitte.“, bat er sie und sah ihr eindringlich in die Augen. „Kiba hatte Recht Shikamaru-kun. Deine Freundin kann das hier zwischen uns wirklich falsch verstehen.“, erklärte sie und zeigte zwischen ihm und sich hin und her. Shikamaru verdrehte die Augen und brummte: „Das ist doch jetzt nicht wichtig.“ Ino seufzte. „Nichts für ungut Shikamaru. Aber ich würde jetzt wirklich gern nach Hause. Ich habe keinen Bock auf Schule, ich habe keinen Bock auf Frage und ich will nicht Rede und Antwort stehen.“, erklärte sie ihm: „Ehrlich gesagt, will ich auch garnicht darüber reden. Lass uns so tun, als wäre das nie passiert und lass uns so tun, als hätten wir jetzt nicht eine…Verbindung oder so.“ Sie schüttelte bekräftigten mit dem Kopf und sah zu Boden. „Würde es dir damit besser gehen? Wir müssen nicht darüber reden, aber so tun, als wäre da keine Verbindung?“, fragte Shikamaru sie leise. Ino seufzte: „Komm schon, was für einen Sinn hätte das? Du hast gesehen was mit mir passiert ist. Sag nicht, dass du dich in einer romantischen Art zu mir hingezogen fühlst. Das ist nur Sympathie und Mitleid.“ Ino schluckte hart. Sie hatte mit ihrer Psychologin über Shikamaru gesprochen und genau das waren ihre Worte. Sie hatte ihr gesagt, dass Shikamaru ihr nun Aufmerksamkeit schenken würde. Dass sie sich aber selbst schützen sollte. Allerdings hat sie ihr auch nicht eindringlich abgeraten sich Shikamaru zu nähern. „Und was, wenn es das nicht wäre?“, fragte Shikamaru sie leise und Ino hob erstaunt den Kopf: „Dann wäre da immer noch Temari.“ Shikamaru nickte leicht. Ja, da war Temari. Ein weiteres Problem, dass er nicht lösen konnte. „Shikamaru, ich bin ein Wrack. Ich bin missbraucht worden und in mir ist ein unendlich tiefes, leeres Loch. Ich habe keine Ahnung, ob ich Nähe überhaupt wieder zulassen werden kann.“, erklärte sie ihm. Shikamaru schluckte. „Aber vielleicht irgendwann.“, gab er zu bedenken. „Shikamaru-kun“, seufzte Ino schwer: „Das was du jetzt fühlst, ist nur Mitleid. Du hast Mitleid mit mir und da du in meiner sozialen Umgebung der Einzige bist, der Bescheid weiß, willst du mir irgendwie beistehen. Aber ich versichere dir, dazu gibt es keinen Grund. Ich bin in Australien nicht daran zerbrochen und hier werde ich es auch nicht. Also bitte hör auf dir Sorgen zu machen. Das hat keinen Grund. Wirklich.“ Ino drehte sich um und wollte gehen, blieb dann aber doch kurz stehen und sah vor sich auf den Boden: „Behandle mich einfach so wie vor den Winterferien. Du hast mich nicht wahr genommen, fandst mich maximal nervig und hast mich weitestgehend ignoriert. Genauso handelst du auch ab heute wieder. Bitte. Das würde mir helfen zur Normalität zurück zu finden.“ Und genau dieser Satz, widerte sie selbst so an. Sie schob ihre Not in den Vordergrund. „Das würde mir helfen“, solch ein Satz ist das schlimmste, was man zu jemandem sagen kann, der helfen will. Aber Ino ignorierte das. Für den Augenblick ignorierte sie den Stich, den sie trotz ihrer magischen Tabletten spürte. Sie ignorierte, dass sie Shikamaru eigentlich sehr gern hatte und ihm einfach für alles dankbar war. Wäre sie etwas mutiger gewesen, dann hätte sie Shikamaru teilhaben lassen. Er war immerhin dabei gewesen. Sie hätte mit ihm darüber wie mit einem Freund sprechen können, nicht wie mit ihrer Psychiaterin die sie immer wieder daran erinnerte, dass sie in Sicherheit war. War man das wirklich? Immer in Sicherheit? Ino erinnerte sich auf dem Heimweg daran, was Shikamaru ihr im Krankenhaus sagte. Er sagte, das war nicht ihre Schuld. Hatte er Recht? War es wirklich nicht ihre Schuld, was ihr da passiert ist? Sie kannte die Gerüchte und ging trotzdem in den Club. Sie zog sich extra sexy an, weil die Blicke der Männer ihr imponierten. Es puschte ihr Selbstvertrauen – was doch an sich nichts schlechtes war, oder nicht? Ino war immer sehr selbstbewusst gewesen, nun hatte sie einen herben Tiefschlag erlitten. Sie war nun weit unten. Sehr weit unten. Aber war es damals tatsächlich ihre Schuld gewesen? Lag es an ihr? Shikamaru sagte, dass es an den Männern lag, die einfach keine Grenzen kennen. Die sich einfach nehmen, was sie wollen, ohne Rücksicht auf Verluste. Er sagte, eine Frau sollte sich so kleiden können, wie sie wollte und die Männer hätten das nicht als Aufforderung zu verstehen. Die Frau musste zustimmen. Natürlich wollen Frauen sich schön fühlen, jeder möchte das. Jeder Mensch will Anerkennung. Und die, die es leugnen, diese Menschen lügen. Es ist ganz natürlich. Eine Frau ist auch ein Mensch und das, was diese Männer ihr angetan hatten war Menschenunwürdig. Ino hatte ihnen keine Zustimmung erteilt, sie hatte nie gesagt, dass sie das möchte. Und doch habe die Männer dies ignoriert. Sie haben sie einfach benutzt. Und je mehr Ino darüber nachdachte, desto klarer wurde ihr, dass sie tatsächlich keine Schuld an all dem trug. Sie sollte sich als Frau frei bewegen können. Sie sollte sich sexy kleiden dürfen und dann auch alleine feiern gehen dürfen. Sie sollte mit Würde, Selbstvertrauen und auch Sicherheit durch Clubs streifen können, ohne dass Männer sich ihrer annahmen, ohne dass sie das wollte. Wenn sie „nein“ sagte, dann meinte sie „nein“. Und es ist egal, ob die Männer dachten, das sei alles spielerisch und die Frau wolle sich rar und damit interessant machen. Nein! Nein bedeutet nein und kein Mensch hatte das Recht dieses Wort anzuzweifeln! Keine Richter, keine Verbrecher, keine Ärzte oder Krankenschwestern. Wenn eine Frau vergewaltigt worden ist, dann gegen ihren Willen! Sie hat sich vorher klar ausgedrückt. Sie hat vorher ganz klar und deutlich gesagt, dass sie es nicht wollte. Doch leider lebte sie in einer Welt, in der es den Menschen egal zu sein schien, was die anderen dachten. Respekt musste man sich nun verdienen. Menschen behandelten sich gegenseitig schlecht. Und das ging der Yamanaka gehörig gegen den Strich. Sie akzeptierte genau in diesem Augenblick die Tatsache, dass sie nicht Schuld war an dem, was ihr widerfahren war. Sie hatte nur wie jedes andere 18 Jährige Mädchen Spaß haben wollen. Sie bereute nicht, dass sie sich sexy gekleidet hatte, obwohl sie sich in Zukunft hüten würde es wieder zu tun, jedenfalls für eine längere Zeit. Sie bereute auch nicht, dass sie in den Club gegangen war, da sie sich sicher gewesen war, dass dort niemand nach ihrem Ausweis fragen würde. Zwar war es in Australien erlaubt Alkohol ab 18 Jahren zu trinken, aber sie war sich nicht sicher gewesen. In Japan war Alkohol erst ab 20 Jahren erlaubt, auch wenn die und ihre Freunde diesen trotzdem in einem Club der Stadt bekamen, der von Kibas Bruder geführt wurde. Oder einfach auch nur dann, wenn die Clubmanager erfuhren, wer diese Kids waren. Auf das Internat gingen nämlich nur Kinder von sehr einflussreichen Familien. Und niemand wollte es sich mit den zukünftigen Konzernchefs vermasseln. Ino bereute es nur, dass sie an dem Tag alleine feiern gewesen war. Sie hätte sich Freunde gewünscht. Sie wollte schon immer ein Teil der Gruppe rund um Sakura Haruno sein. Nur hat sie sich das mit ihrem benehmen verspielt. Hätte sie sich nicht so benommen, hätte sie vielleicht zusammen mit Sakura und Temari nach Paris fliegen können. Als sie damals erfahren hatte, dass es dieses Jahr nicht ins Skiresort gehen sollte, hatte sie kurz erwogen ihren Vater zu bitten ihr ein Flugticket nach Paris zu kaufen und auch ein Hotelzimmer zu buchen. Aber dann hat sie den Gedanken verworfen. Sie hatte in einer Zeitschrift beim Frisör von der unglaublichen Silvesterparty in Sydney gehört und hatte sich entschieden dorthin zu reisen. Amy wollte nicht mit, da sie mit ihrer Familie an Silvester nach Dubai fliegen wollte. Also hatte sie sich entschieden, dass sie auch allein feiern konnte, auch wenn ihr Vater, ihre Stiefmutter und ihr Halbbruder die letzten Feiertage vor Inos Abschluss gerne mit ihr verbracht hätten. Doch davon wollte die Yamanaka nichts wissen. Damals jedenfalls nicht. Jetzt wünschte sie sich, ihre Liebe zu ihrer Familie hätte sie in Japan behalten. Und das war der einzige Fehler den sie getan hatte. Sie wollte nach Australien, komme was da wolle. Vermutlich würde sie gerade eben das für den Rest ihres Lebens bereuen. Ino starrte auf das Meer raus. Sie hatte Shikamaru seitdem nicht mehr gesprochen. Sie hatten sich ignoriert. Mehr noch als vorher. Als sie hörte, dass Temari ihm fremd gegangen war, wollte sie mit ihm darüber reden, aber konnte es nicht. Sie hat es nicht über ihr Herz bringen können. Und dann war der Abschluss. Sie war mit Tenten, Neji und Sakura nach Amerika gezogen. Sie hatten sich komplett aus den Augen verloren. Und nun war er hier. Irgendwo auf dem Festland. Zusammen mit Gaara warteten sie, an Bord der Yacht zu kommen. Hinata hatte ihr erzählt, dass sie am Hafen anlegen würden um dann in Jacksonville shoppen zu gehen. Dort würden sie Shikamaru und Gaara dann treffen. Und dieser Gedanke setzte Ino zu. Es wäre merkwürdig, wenn sie und Shikamaru sich weiterhin ignorieren würden. Aber andererseits war alles nun Vergangenheit. Sie brauchten das nicht mehr. Sie und Shikamaru konnten normal sprechen, sie mussten noch nicht einmal ansprechen, was in Australien vor Jahren passiert war. Es war unnötig. Sie wusste von Gaara, dass er Shikamaru damals an Silvester gesucht hatte. Als dieser dann am nächsten Morgen im Hotel ankam, ramponiert, hatte er erzählt, dass er mit einem Mädchen mitgegangen war. Diese hätte aber vergessen zu erwähnen, dass sie mit ihrem Freund zusammenlebte. Und nachdem der Freund die beiden angeblich inflagranti erwischt hatte, hatte eben der Shikamaru so zugerichtet. Der Nara hat also dem Bruder seiner Freundin erzählt, er hätte eben diese betrogen. Er hatte eine ganz andere Geschichte erfunden, hatte Ino nicht einmal erwähnt. Gaara machte sich danach keine Gedanken mehr darum, wieso die Polizei dann im Hotel aufgetaucht war und Shikamaru mitnahmen – dieser hatte wohl noch einmal auf dem Polizeirevier aussagen müssen, so wie sie auch. Beide mussten ihre Aussagen unterschreiben, damit sie rechtsgültig waren. Und nun war der Nara Ermittler. Sie fragte sich wieso er ausgerechnet die Polizeischule besucht hatte. Shikamaru war Jahrgangsbester zusammen mit Sakura. Er hatte Stipendien bekommen, nicht, dass seine Eltern es sich nicht hätten leisten können ihn studieren zu lassen. Aber er hatte all das abgelehnt um die Polizeischule zu besuchen – nach seiner Auswanderung zusammen mit seiner Mutter nach Südkorea. Shikamaru war zur Hälfte Südkoreaner – der Hälfte seiner Mutter. Daher konnte er es auch sprechen. Sie fragte sich, ob er auch einen Südkoreanischen Namen angenommen hatte. Oder ob er immer noch Nara Shikamaru hieß. Ino seufzte tief. Dann stand sie auf. Sie war die letzte auf dem Deck. Alle anderen waren schon ins Bett gegangen und Sakura, die Verräterin, war nach ihrem Abgang garnicht mehr aufgetaucht. Die Yamanaka beschloss, dass sie Sakura nun zur Rede stellen würde. Sie würde von ihr erfahren, was es mit dem Brief auf sich hatte. Außerdem musste sie irgendwann mal einen geeigneten Zeitpunkt erwischen, Sakura zu erklären, was sie so verändert hatte. Als Ino die Tür zu ihrer und Sakuras Kabine öffnete, saß diese im Bademantel vor dem Spiegel und starrte sich selbst an. „Was machst du da?“, fragte Ino leicht erschrocken. Sie hatte eigentlich gedacht, Sakura würde schon längst schlafen. „Ich habe was ganz dummes getan“, gestand die Haruno heiser und begegnete Inos Blick durch den Spiegel. „Was konntest du hier alleine in dieser Kabine den ganzen Abend lang dummes tun?“, fragte Ino, ohne leicht vorwurfsvollen Unterton. „Ich war nicht hier und ich war nicht allein“, erklärte Sakura leise. Die Yamanaka hob neugierig die Augenbrauen. Ihre Neugierde über alle Geheimnisse war in Amerika schnell wieder entfacht gewesen, nachdem sie die Tabletten abgesetzt hatte. „Erzähl!“, sensationsgeil setzte sie sich auf ihr Bett und stützte ihre Ellbogen auf ihre Knie um mit den Händen ihren Kopf zu halten und sich vorzubeugen. Sakuras Miesere lenkte sie augenblicklich von dem Gedanken an Shikamaru ab. „Ich war draußen. Am Bug. Habe eine Champagnerflasche geklaut“, fing die Haruno an. „Gangster Sakura.“, kommentierte ihre beste Freundin grinsend. „Es geht hier nicht um den gestohlenen Champagner.“, Sakura hob entnervt die Hand, als sie sah, dass ihre beste Freundin irgendwas sagen wollte. „Es geht hier darum, wen ich da draußen getroffen haben.“ „Uhh, jetzt wird es spannend“, konnte sich die Blondine nicht verkneifen und Sakura verdrehte genervt die Augen. „Sasuke war da draußen“, erklärte Sakura ihr und Augenblicklich hörte Ino auf zu strahlen: „Lebt er noch?“ Sakura legte genervt den Kopf in den Nacken und stöhnte auf. „Ja, er lebt noch. Und da ist etwas passiert…“, nun wirkte sie sehr schüchtern und senkte ihren Blick auf ihre Finger die mit dem Gürtel ihres Bademantels spielten. „Sakura, spucks aus! Ich sterbe hier sonst noch vor Neugierde.“, blaffte die Yamanaka genervt. „Wir haben uns geküsst.“, schoss es aus dem Mund der Rosahaarigen und Ino riss die Augen auf: „Was?“ „Wir haben geredet, er hat meinen Brief gelesen und hat mir irgendwie indirekt seine Liebe gestanden und dass er nur mich will und nicht Temari und dass ihm Macht und Geld egal sind und auf die Fusion könne er auch verzichten. Er wolle nur mich um mir alle meine Wünsche zu erfüllen.“, rasselte die Haruno schnell herunter und kniff die Augen zusammen: „Er hat mich gebeten ihn zu heiraten.“ Ino blinzelte ein paar mal. Dann atmete sie tief ein und wieder aus. Schließlich stand sie auf und ging zu Sakura rüber, die wirklich wie ein Häufchen Elend da saß und anscheinend mit den Tränen kämpfte. „Und was hast du geantwortet?“, fragte sie und hockte sich vor ihre beste Freundin um ihr ins Gesicht sehen zu können. „Garnichts. Ich bin weggelaufen.“, flüsterte diese. Ino nickte: „Und was wolltest du sagen, als er gefragt hat? Was war dein erster Gedanke?“ Sakura sah mit Tränenverschleiertem Blick in die blauen Augen ihrer Freundin. „Ich wollte Ja sagen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)