Kindheitsmagie von Dicra (Teil 1 - Die Flucht) ================================================================================ Kapitel 1: Zu weit gegangen --------------------------- Zu weit gegangen „FREAK! WERTLOSES MISTSTÜCK! Nicht einmal dazu bist du nütze!“; donnerte Vernon und deutete anklagend auf die zerbrochene Vase. Harry ließ die Worte einfach an sich abprallen. Zu oft hatte er sie schon gehört. Er glaubte nicht, dass er wertlos war oder ein Freak. Zu unberechtigt waren die Anschuldigungen, die jedes Mal vor solchen Sätzen angebracht wurden und zu groß war der Hass der Dursleys auf ihn, als dass sie ihn wirklich objektiv beurteilen könnten. Auch dieses Mal war es nicht seine Schuld gewesen. Er hatte gerade die Vase, die nun zerbrochen auf dem Boden lag, abgestaubt, als Dudley angelaufen kam, sein Cousin. Wenn er ehrlich war, hasste er ihn. Genauso wie den Rest seiner Verwandten. Dudley hatte dann mit seinem Baseball- Schläger die Vase zerstört und war lachend weggelaufen. Wegen dem Krach, der dadurch entstand, war Vernon angelaufen gekommen und hatte HARRY zur Rede gestellt, nicht Dudley. Natürlich war dann auch Harry automatisch der Schuldige gewesen, allein schon, weil er in der Nähe gewesen war. So war er in diese missliche Lage gelangt. Wie er sie alle hasste, mit ihren Bezeichnungen für ihn. Seit er drei Jahre alt war, erfanden sie die abartigsten Namen und die sinnlosesten Gründe, warum er verprügelt werden sollte. Nun ging das schon 5 Jahre so. Irgendwann würde er es ihnen schon heimzahlen. Doch momentan war er machtlos und das wollte er nicht akzeptieren. Aber er musste es wohl. „Weißt du, wie teuer diese Vase war?! Na warte, dir werde ich lehren, unsere Sachen zu zerbrechen!“ Sein Onkel war vollkommen in Rage. Harry wollte nicht verprügelt werden, zu kurz war das letzte Mal her. Der erste Hieb sauste auf ihn nieder. Er zuckte zusammen, es war wesentlich schlimmer als sonst. Wieder ein Hieb. Der Potter hatte Angst, Angst, dass Vernon ihn noch zu Tode prügeln würde. Ein weiterer Hieb, der so stark war, dass Harry gegen eine Wand flog. Warum tat sein Onkel ihm das an? Da flogen auf einmal die Splitter aufeinander zu, verbanden sich und setzten sich wieder zu der Vase zusammen, die vor wenigen Minuten noch dort gestanden hatte. Vernon hörte fassungslos auf zu schlagen. Doch dafür brüllte er wieder: „WAS HAST DU DA GEMACHT!!!“ Er wartete keine Antwort ab, sondern hieb wieder mit seiner kompletten Kraft auf ihn ein. Harry, der gerade erst aufgestanden war, flog wieder gegen die Wand. Sein Onkel entfernte seinen Gürtel von der Hose und holte wie mit einer Peitsche aus. Das durfte er nicht tun! Harry hatte die Vase repariert, er wusste zwar nicht, wie, doch dass er es gewesen war, wusste er. Warum also schlug sein Onkel trotzdem? Es war ungerecht, und er wünschte, sein Onkel würde leiden, so wie er gleich leiden würde. All sein Hass kochte hoch. Er hatte einen Schaden ausgebessert, für den er nicht verantwortlich war, und wurde geschlagen. Das war zu viel. Ohnmächtiger Zorn überkam ihn, als die Gürtelpeitsche auf ihn zusauste. Sein Onkel stand mit einer Grimasse, gleich einem Wahnsinnigen über ihm. Die Peitsche traf Harrys Rücken und hinterließ einen roten Striemen darauf. Er hisste auf und die Wut verstärkte sich immer mehr. Und doch war da nichts, was er tun konnte. Sein Onkel holte gerade zum zweiten Schlag auf, als sich plötzlich Schmerz in ihm ausbreitete, von einer Art, wie er ihn noch nie gespürt hatte. Der Gürtel fiel aus seiner fetten Hand und das rote Gesicht wurde schlagartig bleicher. Vernon krümmte sich auf dem Boden, und es war, als ob jemand mit riesigen Sägen in seinem Kopf herumstochern würde, als wenn seine Haut in Flammen stünde. Und er schrie. Harry überkam ein dumpfes Gefühl der Zufriedenheit, so als ob er alles tun könne, was er wolle. Langsam erhob er sich und stand nun über seinem schreienden Onkel. Dieser wälzte sich auf dem ganz in braun gehaltenen Teppichfußboden herum und brüllte vor Schmerz. Harry wusste, er durfte nicht so fühlen, doch es war nicht Reue oder Mitgefühl, sondern Freude, die ihn erfüllte. Wilde Freude über das Leid seines Onkels, der sonst immer ihn gepeinigt hatte. Nun war er der stärkere. Da auf einmal kamen Petunia und Dudley die Treppe hinunter und sahen ihn, wie er humorlos grinsend über der massigen Gestalt seines Onkels stand. Er wünschte, ihnen würde es ähnlich ergehen, er könne es auch ihnen heimzahlen. Durch das, was sein Onkel eben getan hatte, war ein Damm in Harry gebrochen. Ein Damm, der niemals brechen durfte. Plötzlich hörten die Schreie Vernons auf und es herrschte abrupte Stille. Sein Onkel war ohnmächtig geworden. Petunia und Dudley starrten ihn an, nicht fähig, sich zu rühren. Beide standen am Fuße der hölzernen Treppe und guckten einfach nur ungläubig zu ihm hinüber. Harrys Zorn richtete sich nun gegen sie, wie ein erdrückendes Gewicht lastete er auf ihnen und beide ahnten, dass es ihnen nun ähnlich ergehen würde, wie Vernon. Und dann spürte Petunia, wie sie durch die Luft flog. Entsetzen erfasste sie, doch bevor sie die Situation wirklich begreifen konnte, knallte sie gegen die Fensterscheibe und alles wurde schwarz. Für Harry war es wie ein Rausch, seiner „Familie“ endlich alles heimzahlen zu können. Seine Magie war nicht mehr zu bremsen. Die Dursleys waren zu weit gegangen, hatten den jahrelangen Hass auf die ungerechte Behandlung freigelassen. Und nun brach dieser über ihnen zusammen und es gab nichts, was sie tun konnten. Dudley stand mit zitternden Knien als letzter da und sah sich nach irgendeinem Fluchtweg um, doch es gab keinen. Er nahm all seinen Mut zusammen: „D-das würde i-ich an d-deiner Stelle l-lassen.“ Doch Harry war durch den Rausch der Magie nicht mehr er selbst. Seine Augen verengten sich vor Zorn. Wie konnte Dudley es jetzt noch wagen? Er wusste nicht, wie er es tat, doch er wusste, es war richtig, seiner Wut freien Lauf zu lassen und ihnen dadurch alles heimzuzahlen. Er erinnerte sich daran, wie Dudley immer bevorzugt wurde, wie ihm für jede der Taten seines Cousins die Schuld gegeben worden war. Jetzt würde er dafür abrechnen. Harry ging bedrohlich langsam auf seinen Cousin zu, der mehr und mehr zitterte. Er sah nicht mehr aus wie ein Achtjähriger, sondern viel älter. Und viel gefährlicher. Kapitel 2: Der Sog der Magie ---------------------------- Der Sog der Magie Harrys Augen richteten sich unheilverkündend auf Dudley. Dieser wurde unter seinem hasserfüllten Blick immer kleiner. In Harry tobte ein unglaubliches Verlangen danach, dass sein Cousin genauso leiden würde, wie er unter ihm leiden musste. Er gab diesem Verlangen augenblicklich nach, meinte zu spüren, dass es richtig war. Harry verspürte ein unglaublich befriedigendes Gefühl, als er seinen bibbernden Cousin ansah. Und von diesem Gefühl wollte er mehr. Eine Druckwelle raste auf Dudley zu und schleuderte ihn durch die Luft. Harrys Cousin schrie. Er überschlug sich mehrmals in der Luft und prallte dann mit dem Rücken auf die Wand. Ihm blieb die Luft weg und er keuchte, doch Harry kannte kein Mitleid mehr. Der Sog der Magie und die Verlockung, endlich selbst einmal der Stärkere zu sein, waren zu groß. Der wuchtige Körper Dudleys wurde immer noch gegen die Wand gepresst. Dudleys Gesicht lief bereits blau an. Harry grinste höhnisch. Dann stellte er sich vor, wie sein Cousin von der Wand auf den Boden fiel. Und die Magie verwirklichte dies. Dudley rutschte an der Wand herunter und schlug auf die Zimmerdielen. Harry dachte wieder an all das Unrecht, welches er durch Dudley erfahren hatte. Er wünschte, ihm würde es ergehen wie seinem Onkel und er könnte wieder dieses Gefühl der Allmächtigkeit genießen. Auf einmal begann Dudley, sich auf dem Boden herumzuwälzen und zu schreien. Lauter als Vernon es getan hatte. Und Harry genoss es, ging ganz in diesem Versprechen von Macht auf. Dann erstarben die Schreie, doch er wollte noch nicht aufhören, zu gut war es gewesen, endlich einmal der stärkere zu sein. Ein wütender Schrei löste sich aus seiner Kehle, dass konnte noch nicht alles gewesen sein, er wollte dieses Gefühl noch länger verspüren. Plötzlich löste sich eine Flammenwand aus seiner Hand, in unglaublicher Geschwindigkeit schoss sie auf die am Boden liegenden Körper von Dudley und Petunia zu. Als die Flammen an den Körpern der Beiden ankamen, züngelten sie sofort auf, fraßen sich durch das Fleisch und verbrannten alles. Doch die Zerstörung war dadurch nicht beendet. In sekundenschnelle griffen sie auf den Küchenschrank über und loderten an den Wänden auf. Harry wusste, trotz des noch anhaltenden Rausches, dass er hier nicht bleiben konnte. Er eilte zur Haustür, öffnete und verschwand nach draußen. Dort bremste er seinen Lauf, um sein Werk weiter zu betrachten. Er hatte keine Ahnung, was das eben gewesen war, doch er bereute nichts. Aber er wollte es unbedingt noch einmal vollbringen können. „He, Mr. Scrimgeour, sehen Sie mal!“ „Was gibt´s, Shacklebolt?“ „Da ist eine enorm hohe Schwarzmagische Aktivität.“ „Wo?“ „In einem Vorort, in Little Whinging, Surrey.“ „Aber da wohnt doch kein Zauberer, der solche Magie ausführen könnte, zumindest keiner, der einen größeren Stammbaum hat.“ „Wir sollten trotzdem nachsehen, was meinen Sie?“ „Gut, schicken sie zwei Auroren los, die sollen dann Bericht erstatten.“ „Okay.“ Albus Dumbledore saß auf seinem Schulleiterstuhl und sah ohne wirklich etwas im Auge zu haben im Büro herum. Er tat dies oft in Letzter Zeit. Immer öfter kamen ihm Zweifel, ob es richtig gewesen war, Harry zu seinen Verwandten zu schicken. Doch er redete sich immer wieder ein, dass es nötig war, für das größere Wohl mussten Opfer gebracht werden. Dumbledore war sich ganz sicher, dass Harry der in der Prophezeiung von Sibyll Trelawney erwähnte Junge war. Und dieser durfte auf keinen Fall auf die falsche Bahn geraten. Deshalb hatte er ihn an einen Ort gebracht, wo er keine Liebe erfuhr, denn dann würde er leicht formbar sein und für ihn gegen Voldemort antreten. Es durfte einfach nichts dabei schiefgehen und dafür hatte er hiermit gesorgt. In dem Brief, den er neben Harry gelegt hatte, war eine deutliche Aufforderung zur Gewalt gewesen, der die Dursleys nur zu gern nachgekommen waren. Dumbledore hatte einen Überwachungszauber über das Haus der Dursleys gelegt, nur um ganz sicher zu gehen. Er hatte den Jungen überhaupt nicht gern in diese Hölle geschickt, doch es war notwendig, dass Harry sich niemals auch nur ansatzweise gegen ihn auflehnte, damit sein Plan für das größere Wohl nicht schiefging. Es gab aber hinsichtlich des Jungen, wie er durch den Zauber wusste, keine Probleme. Also hatte er wohl richtig gehandelt. Harry sehnte sich nach Zuneigung, und die würde er ihm geben. Dann würde sich alles so entwickeln wie geplant. Es war die Beste Möglichkeit, redete Dumbledore sich ein, anders ging es nun einmal nicht. Auf einmal ging ein Alarm los, denn er eigens für einen einzigen ganz bestimmten Fall eingebaut hatte. Der Überwachungszauber war vernichtet worden. Er musste sofort nachsehen, was geschehen war. Der Schulleiter Hogwarts trat vor eine glatte Steinwand und murmelte: „Zitronen-Himbeer-Erdbeer-Zuckerdragee.“ Die Wand schob sich langsam nach oben und verschwand in der Decke des Büros. Dahinter kam eine mit besonderen Symbolen gekennzeichnete tiefe Schale hervor, die mit einer silbrigen Flüssigkeit gefüllt war. Sie war eigens für den Überwachungszauber, den Dumbledore angewandt hatte, konzipiert worden. Der Zauber zeichnete alles auf, was im Haus geschah und übertrug es in diese Schale. Dumbledore war höchst beunruhigt. Was mochte wohl geschehen sein? Der Überwachungszauber verfiel nur, wenn das Haus zerstört wurde. Waren die Dursleys überfallen worden? Oder waren noch unbekannte Todesser an dem Ort, die irgendwie herausbekommen hatten, wo sich der Retter der Zaubererwelt aufhielt. Er steckte seinen Kopf in die silbrige Flüssigkeit und sah sich die Geschehnisse an. Doch was er dann sah, war wesentlich schlimmer als alles, was er sich vorgestellt hatte. Dumbledore musste unverzüglich handeln, sonst wären all seine Pläne völlig sinnfrei gewesen. Und außerdem: Wer wusste schon, wie viele Todesser sich noch draußen rumtrieben oder was mit Harry passieren würde, wenn er noch weiter in den Sog der schwarzen Magie treiben würde. Diesen Glanz in den Augen hatte er schon einmal gesehen. Vor 50 Jahren. Und daraus geworden war der böseste Zauberer aller Zeiten. Er musste es sich eingestehen. Harry zu den Dursleys zu schicken, war keine gute Idee gewesen. Manchmal war es eben doch besser, man hörte auf sein Herz, statt auf seinen Verstand. Kapitel 3: Die Pein des Dunklen Lords ------------------------------------- Racchean war ein ganz normaler Junge in einem völlig gewöhnlichen Dorf in einem Wäldchen Albaniens. Abgesehen davon, dass er zaubern konnte. Bis zu diesem Tag, als er 12 wurde, war das jedoch auch noch halbwegs normal gewesen. Doch dann war er jemandem begegnet, der sein ganzes Leben verändert hatte. Oder besser gesagt, Etwas hatte sein ganzes Leben verändert. Dieses Etwas war kaum mehr als bloß schwarzer Rauch. Dessen Stimme klang mehr wie das Flüstern des Windes, als wirklich wie ein wirkliches Geräusch. Es nannte sich Vorlost. Und Vorlost war ungeheuer geschickt darin, jemanden zu manipulieren. Durch ihn hatte Racchean erst verstanden, was wahre Magie war. Er hatte ihn viel gelehrt. Racchean vertraute ihm. Vorlost hatte ihm gezeigt, warum Muggel vernichtet werden mussten und wie die schwarze Magie funktionierte. Diese Art der Magie. Sie faszinierte ihn. Diese Möglichkeiten, die sie ihm eröffnete, waren einfach unglaublich. Und jedes Mal war da das Versprechen von Macht, wenn er sie an Tieren ausprobierte. Vorlost meinte, es wäre völlig normal und er müsste sich diesem Rausch hingeben. Er hatte Recht. Es war ein berauschendes Gefühl, Tiere zu quälen. Wie würde das erst bei Menschen sein? Im Moment war Racchean wieder auf dem Weg zu ihrem Treffpunkt. Er lag ziemlich versteckt zwischen mehreren Bäumen im Wald. Beim letzten Mal hatte Vorlost gemeint, heute werde sich sein ganzes Leben verändern. Und Racchean war gespannt, warum. Etwas glitt wie dunkler Nebel durch den Wald. Überall, wo es langkam, wurde es kurzzeitig kälter. Es schien, als würde der Wald selbst sich in Grauen zusammenziehen. Der dunkle Rauch streifte die Bäume an einigen Stellen, und überall, wo er es tat, verdorrten die Äste und fielen ab. Er schien keine richtige Form zu haben, und doch konnte man Ähnlichkeiten mit einer Schlange entdecken. Es war alles, was von Lord Voldemort übrig geblieben war. Voldemort war auf dem Weg zu dem Punkt im Wald, wo er sich immer mit diesem närrischen Jungen aus Albanien traf. Heute würde er wiederkehren. Verjüngt, im Körper eines anderen. Er hatte keinen Zweifel, dass es diesmal klappen würde. Er hatte aus all seinen Fehlern gelernt. Schon zu oft war seine Rückkehr in anderer Gestalt verhindert worden. Beim ersten Mal war es ein Weißmagier gewesen. Er war sofort gestorben, da sich seine Seele und die des dunklen Lords gegenseitig bekriegt hatten. Danach war Voldemort am Ende seiner Kräfte gewesen, doch er hatte es, als er sich erholt hatte, wieder versucht. Und war erneut gescheitert. Es war ein Schwarzmagier gewesen, doch dieser war von Misstrauen ihm gegenüber erfüllt. Der Lord hatte auch nie versucht, sein Vertrauen zu gewinnen. Als der Mann jedoch seine Präsens gespürt hatte, wurde Voldemort augenblicklich mit Okklumentik aus dessen Geist geworfen. Zum Glück hatte er den Lord nicht erkannt und somit nichts von seinem Überleben erzählen können. Doch diesmal hatte er alle Faktoren berücksichtigt. Der Junge vertraute ihm. Daran hatte Voldemort keinen Zweifel. Und er war in die schwarze Magie eingeführt worden. Wenn er also den Körper des Jungen, Racchean hieß er, übernehmen würde, hätte der Junge keine Chance, ihn abzuwehren. Er würde es zu spät bemerken, was Voldemort vorhatte. Der schwarze Rauch komprimierte sich zu einer Gestalt, die gleich einem Dementor kein wirkliches Gesicht besaß. Dann schritt er zwischen den Bäumen hindurch und betrat den Boden. Augenblicklich verwelkte alles, was dort noch stand und sank zu Boden. In diesem Moment kam Racchean aus einer anderen Richtung zum Treffpunkt. „Hallo, Vorlost“, sagte er leise. Kingsley Shacklebolt schritt mit einem Auror namens Flowerrain zum einzigen Ort der gesamten Zentrale, an dem man apparieren konnte. Der Raum war streng geheim und nur mit Veritaserum geprüften Auroren bekannt. Außerdem wurde man gezwungen, einen Unbrechbaren Schwur abzulegen, den Standpunkt dieses Raumes niemals jemandem zu verraten. Wer dies nicht tat, dem wurde das Gedächtnis verändert. „Kommen Sie, Blümchen, etwas schneller. Es handelt sich um eine ziemlich heikle Angelegenheit, da können wir ihr Schneckentempo nicht gebrauchen.“ Flowerrain stöhnte. Seit er in dieser Zentrale war (und auch schon vorher) wurde er wegen seines Namens getriezt. „Wenn es so dringend ist, warum meinen Sie dann immer noch, mich so nennen zu müssen?“ Der Auror neben ihm lachte: „Weil ein bisschen Spaß nie schadet, nicht wahr, Blümchen?“ „Und ich dachte immer, Sie wären erwachsen“, schoss Flowerrain zurück. Shacklebolt antwortete nicht, sondern öffnete eine versteckte Tür in der Wand und verschwand mit einem lauten Knall. Flowerrain folgte seinem Beispiel. Dolores Umbridge sah Dumbledore überrascht an. „Sie wollen zum Minister? Sie wissen doch, er hat Sprechstunde von 14- 16 Uhr. Es ist jetzt genau 16:43 Uhr, also warten sie lieber bis morgen.“ Der Schulleiter von Hogwarts sah sie mit durchdringendem Blick an. Seit Fudge diese Sekretärin angestellt hatte, kam er wesentlich schwerer zum Minister. Auch bei dringlichen Situationen ließ sie niemanden vor, damit es im Ministerium „Disziplin und Ordnung“ gab. Normalerweise ließ Dumbledore das vollkommen kalt, doch diesmal ließ es sein ohnehin beunruhigtes Gemüt noch hitziger werden. „Dolores, es ist von großer, nein von größter Wichtigkeit, dass ich zum Minister komme. Ich habe mit ihm eine Sache von höchster Bedeutung zu besprechen. Und das ist noch wichtiger als ihre Disziplin.“ Aber Umbridge hörte nicht darauf: „Auch sie müssen mal warten, Mr Dumbledore. Das Ministerium hat in diesem Punkt gewisse Vorschriften, nach denen ich auch sie nur zu den gegebenen Uhrzeiten einlassen darf.“ Jetzt hatte Dumbledore nur noch ein Argument gegen sie, denn alles, was nicht mit Regeln zu tun hatte, schmetterte Umbridge ohnehin ab. „Aber es gibt auch Vorschriften, die besagen, dass, wenn es sich um Personen, die für das Volk wichtig sind, handelt, diese Uhrzeiten außer Acht gelassen werden dürfen.“ Die Sekretärin überlegt einen Moment, dann fragte sie zuckersüß: „Um welche Person handelt es sich denn? Wir haben eine Liste, die diese Personen, welche unserer Meinung nach auf das Gesetz passen, genau benennt.“ Dumbledore hoffte, dass auch Harry Potter in der Liste war, denn wenn nicht, dann würde er sie betäuben müssen, was sicherlich die Auroren auf den Plan rufen würde. Und die konnte er momentan gar nicht gebrauchen. „Es handelt sich um Harry Potter“, sagte er bangend, doch äußerlich war er vollkommen ruhig. Umbridge verzog keine Miene, als sie antwortete: „Ich werde kurz nachsehen.“ Dumbledore war kurz davor, laut aufzustöhnen. Wenn das so weiterging, würde er nie an das kommen, was er begehrte. „Hallo, Racchean“, flüsterte die Gestalt aus Rauch. Obwohl sie sehr leise sprach, hallte es in den Ästen des Waldes wieder. Der Junge aus Albanien achtete nicht darauf. Er hatte sich schon daran gewöhnt. Doch er war aufgeregt. „Was wird heute passieren?“, fragte er ebenso leise wie zuvor Vorlost. „Du wirst es gleich spüren. Doch ich muss dazu kurz in deinen Geist eindringen. Du darfst dich nicht dagegen wehren. Vertrau mir.“ Und Racchean hatte keinen Zweifel daran, dass es ihm gut tun würde, denn warum sollte Vorlost ihm auch schaden? Er kannte ja dessen wahre Identität nicht... Und dann sah Racchean, wie die gesichtslose Gestalt sich wieder in losen Rauch auflöste und in ihm verschwand. Augenblicklich spürte er ein starkes Drücken im Kopf. Doch es würde ja gleich wieder aufhören. Es hörte aber nicht auf. Das Drücken wurde zu einem Stechen, welches ebenfalls mehr und mehr zunahm. Und auf einmal wusste Racchean, dass das, was dort in seinem Kopf passierte, nichts Gutes sein konnte. Er begann, sich zu wehren. Voldemort fluchte, als er einen scharfen Schmerz verspürte. Es schien, als habe der Junge seine Finte bemerkt. Er verdoppelte seine Bemühungen, Raccheans Geist zu zerstören, um ihn durch seinen zu ersetzen und hörte den Jungen schreien. Doch im selben Augenblick war es ihm, als würde auch sein Geist von festen Nadeln durchstochen, als würde das Einzige zerstört, was er noch hatte. Und Voldemort begann ebenfalls, zuschreien, so laut er es in dieser Form vermochte. Seine Schreie schlugen von innen gegen Raccheans Trommelfell. Dann quoll Blut aus seinen Ohren. Es war geplatzt! Doch er bemühte sich weiterhin, Vorlost standzuhalten, auch, wenn er grausame Schmerzen spürte. Aber er spürte, dass sein Geist bereits angefangen hatte, zu kollabieren. Wenn er nicht dagegenhielt, würde er sterben! Er stellte sich vor, wie Dolche in den Rauch einfuhren und ihn schwer verletzten. Doch Racchean konnte nicht hören, ob sein Angriff erfolgreich gewesen war. Er war ertaubt. Voldemort war nahe daran, aufzugeben, als ein erneuter Angriff Raccheans ihn traf und vor Schmerzen schreien ließ. Doch er brauchte einen neuen Körper. Der dunkle Lord mobilisierte seine letzten Kräfte und drängte Raccheans Geist in eine Ecke ganz hinten in seinem Bewusstsein. Dann ließ er zielgenau eine Nadel in ihn reinstechen. Er hatte es oft gemacht, daher wusste er genau, wo er treffen musste, um Raccheans Geist zu zerstören. Der Albanier spürte, wie eine spitze Nadel ihn traf. Unglaubliche Schmerzen ergriffen ihn. Sein Geist  war fast völlig zerstört worden. Wie hatte er bloß Vorlost je vertrauen können? Doch wenn, dann würde er sich selbst ermorden! Mit letzter Kraft zog er ein Messer und stach es sich ins Herz. Im selben Moment zerstörte der dunkle Lord endgültig seinen Geist. Euphorie erfüllte ihn. Endlich hatte er einen neuen Körper. Dann erst bemerkte er die tödliche Wunde. Er konnte sie nicht heilen, dazu war er zu schwach. „NEEINNNN!!“, schrie er. Auf einmal ergriff ein unglaublicher Schmerz von ihm Besitz und er wurde aus Raccheans Körper gerissen. Kapitel 4: Umbridge und Fudge ----------------------------- Umbridge und Fudge „Nun. Harry Potter fällt ganz offensichtlich nicht in ihren Aufgabenbereich. Also können sie die wichtigen Informationen auch mir mitteilen. Ich überbringe sie dann dem Minister. Dann haben Sie auch keine Arbeit mehr. Sehen Sie, hier. Wenn das betreffende Kind ein Waisenkind ist, und der Vormund ebenfalls verstorben oder anderes ist, muss sich das Ministerium darum kümmern. Es tut mir wirklich, wirklich Leid“, sagte Umbridge mit einem widerlichen Grinsen im Gesicht. Dumbledore sah ungläubig zu ihr. Dann ging er langsam auf sie zu. Er sah nur diesen Weg. Soeben war ihm neben dem Stupor noch eine andere Möglichkeit eingefallen. Diese würde keine Auroren auf den Plan rufen, da der Zauber, den er plante, nicht wirklich zur Angriffsmagie gehörte: „Obliviate.“ Umbridges Augen weiteten sich erst vor Entsetzen und Überraschung. Kurz darauf fiel sie mit verträumtem  Gesichtsausdruck auf ihren Stuhl zurück: „Sie können zum Minister“, murmelte sie leise. Dann deutete sie mit ihrem Zauberstab auf eine schwere Metalltür. Diese schwang auf. Hinter der Tür waren mehrere Auroren. Kaum hatte Dumbledore den Raum betreten, richteten sie schon ihren Zauberstab auf ihn. „Wir wissen, wer sie sind, doch trotzdem müssen wir sie mithilfe eines Aufspürzaubers auf Gegenstände kontrollieren, die dem Minister gefährlich werden könnten. Zuerst brauchen wir aber ihren Zauberstab. Sie kennen die Regeln.“ Oh ja. Dumbledore kannte die Regeln nur zu gut. Jedes Mal, wenn er Fudge besuchen wollte, musste er diese Tortur über sich ergehen lassen. Deshalb kam der Minister auch meistens zu ihm, wenn er etwas von Dumbledore wollte. Eine halbe Stunde später war die Untersuchung beendet. Bei den meisten anderen Leuten hätte sie wahrscheinlich mehrere Stunden gedauert, doch auch so lief Dumbledore die Zeit davon. Er hatte höchstens noch 2 Stunden, wenn er seinen Plan verwirklichen wollte. Der Schulleiter Hogwarts´ betrat hastig den nächsten Raum. Hier war der einzige Kamin, durch den man zum Minister gelangen konnte. Vorher wurde man jedoch mit einem Zauber automatisch untersucht, ob man nicht vielleicht doch irgendwelche Mordanschläge geplant hatte. Erst dann erschien das Flohpulver für den Kamin. Dumbledore nahm es: „Minister Fudges Büro!“, rief er und ging in einer grünen Stichflamme auf. Cornelius Fudge hatte gewusst, dass der Direktor bald eintreffen würde und saß aufrecht in seinem Stuhl: „Guten Tag, Professor Dumbledore.“ Äußerlich war der Minister die Freundlichkeit in Person, was teilweise schon an Dumbledore erinnerte, doch innerlich fragte er sich bereits, wie er seinen Vorteil aus der wie auch immer gearteten Angelegenheit schlagen konnte. Sein Ministerstuhl war zwar keinesfalls am Wackeln, doch es war immer gut, sich einen Sympathiebonus zu holen. „Guten Tag, Cornelius.“ Dumbledore kannte den Minister. Er würde leichtes Spiel mit ihm haben. Und dann würde er seinen Zeitumkehrer bekommen und er könnte Harry vor dieser Tat bewahren. Doch ein Zeitumkehrer hatte nur begrenzte Reichweite, sodass er sich jetzt wirklich sputen musste. Der Minister sah ihn erwartungsvoll an. „Also, Cornelius. Es ist so. Etwas Schreckliches ist geschehen. Harry hatte... nun ja, einen überraschend heftigen Ausbruch seiner Magie und hat dadurch sein Haus und den Blutschutz vernichtet, der ihn vor Angreifern schützt. Ich brauche einen Zeitumkehrer. So könnte ich verhindern, was geschehen ist und somit die Welt vor einem zweiten dunklen Lord bewahren. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir einen Zeitumkehrer gewähren würden. Und ich bin sicher, die Zeitungen werden Ihre Tat sehr lobend erwähnen. Außerdem werde ich Sie natürlich für ihre Mühen entschädigen.“ Fudges Miene verdunkelte sich zusehends. Dann sagte er griesgrämig: „Leider kann ich Ihnen nicht helfen. Die Zeitumkehrer sind eine der wenigen Dinge, die nicht in meinen Aufgabenbereich fallen. Die Unsäglichen bestimmen darüber. Aber ich könnte Ihnen helfen, zu diesen zu kommen. Hier ist ein Portschlüssel, der Sie zu ihnen bringen wird. Mehr kann ich nicht tun. Tut mir Leid.“ Dumbledore nahm den Schlüssel, welcher aussah wie ein altes, verschimmeltes Brot. Doch der Direktor wusste, dass dies nur eine Illusion war, falls der Schlüssel in falsche Hände geriet. Dann sagte er leise das Wort, welches den Schlüssel aktivierte. Er hatte es schon vor längerer Zeit vom Minister erfahren. Kurz darauf war Dumbledore verschwunden. Flowerrain und Shacklebolt erschienen vor einer Reihe kleiner Vorgärten, die alle so aussahen, als ob sie nach einem Metermaß angelegt worden wären. Nur ein Garten tanzte aus der Reihe. Ein Haus war vollkommen in sich zusammengestürzt. Schwarze Flammen verzehrten die Reste des Mauerwerks. Hier war Magie am Werke gewesen. Doch nicht ein Nachbar beachtete es überhaupt. Keiner von Beiden konnte verstehen, wie man ein derartiges Unglück einfach ignorieren konnte. Doch noch viel seltsamer war das, was vor dem Haus war. Ein kleiner Junge, Shacklebolt schätzte ihn auf höchstens 7, stand dort. Keine Trauer war in seinem Blick zu lesen. Auch keine Angst oder Erschrecken. Da war nur Faszination, die ganz auf die brennenden Überreste des Hauses gerichtet war. „Kommen Sie, Schlechtwetterblümchen. Ich will mir diesen Jungen mal genauer ansehen. Irgendwas stimmt da nicht.- He, was ist? Kommen Sie doch!“ Doch Flowerrain antwortete völlig anders, als erwartet: „Haben Sie den Jungen denn nicht erkannt? Das... das ist Harry Potter!“ Kingsley Shacklebolt hielt inne. „Was?! Oh Gott, Sie haben Recht! Dann müssen wir den Fall sofort untersuchen. Wer weiß, was hier passiert ist. Und warum Harry Potter in dieses Haus gekommen ist. Los, Blümchen!“ Flowerrain folgte ihm. Als sie an den Jungen herankamen, sagte Shacklebolt: „Du bist Harry Potter, oder?“ Mit misstrauischem Blick wandte sich Harry um. Er sah zwei Männer, die ihm immer näher kamen. Wollten sie ihn etwa für das, was er getan hatte, bestrafen? Das wäre genauso unfair wie das, was die Dursleys immer gemacht hatten. Sie hatten es verdient. Und er sollte nicht dafür bestraft werden. Vielleicht sollte er einfach leugnen. Doch er verwarf diesen Gedanken gleich wieder. Er sollte erst einmal hören, was sie von ihm wollten. „Was wollen Sie?“, fragte er ohne erkennbare Emotion in der Stimme. Flowerrain war erschrocken. Wie konnte ein Kind nur so bar jedes Gefühls sprechen? Währenddessen meinte sein Kollege: „Wir wollen wissen, was hier geschehen ist.“ Scheinbar schien es ihn überhaupt nicht zu stören, wie Harry Potter diese Frage formuliert hatte. Das Gesicht von Harry verdunkelte sich: „Sie wollen mich dafür bestrafen, oder?“, er deutete auf das Haus. „Sie hatten es verdient.“ Flowerrains Augen weiteten sich, als er begriff, was der eigentliche Wortlaut des Gesagten gewesen war. Kapitel 5: Die Hüter der Zeit ----------------------------- Die Hüter der Zeit Als Dumbledore mit einem lauten Knall in einer unteren Etage des Ministeriums für Zauberei erschien, sah er sich sofort etwa 5 Zauberstäben gegenüber. Diese wurden jedoch rasch gesenkt. Der Schulleiter Hogwarts sah sich in dem Raum, in welchem er gelandet war, um. Er war in einem Schwarzton angestrichen und doch konnte man alles gut erkennen. Es schien, als würde die Luft im Raum leuchten. Mehrere Regale, die mit Glastüren verschlossen waren, und einige Vitrinen und Tresore standen an den Wänden. Der Raum war sehr gestreckt und mehr als 20 m lang. Ein Unsäglicher stellte sich direkt vor ihn. „Ich bin Unsäglicher Gerjey. Ihr Name ist bekannt. Was wollen Sie bei uns, Sir?“ Dumbledore schluckte leicht ob der groben Anrede, doch er fasste sich schnell. „Ich beantrage einen Zeitumkehrer. Es ist unbedingt notwendig, dass ich ihn in den nächsten 2 Stunden in den Händen halte.“ „Was wollen Sie damit?“, stellte Gerjey die alles entscheidende Frage. Würde Dumbledore eine falsche Antwort geben, könnte man ihm keinen Zeitumkehrer aushändigen. „Ich muss ein schlimmes Ereignis verhindern. Sonst droht der Zaubererwelt unglaubliches Unheil.“ Der Unsägliche sah Dumbledore entsetzt an. „Die Zeit ist nichts, womit man einfach herumspielen kann. Egal, wie schlimm das Ereignis ist, man darf unter keinen Umständen etwas verändern. Niemals darf man so etwas tun. Wenn Sie die Zeit verändern, verändern Sie ja nicht nur ein kleines Ereignis. Sie können Katastrophen auslösen, Kriege beginnen. Von Ihnen hätte ich eigentlich erwartet, dass Sie mehr Weisheit aufweisen, was dieses Thema angeht.“ Der Direktor besaß eine ausgezeichnete Menschenkenntnis. Er erkannte sofort, dass er hier alles versuchen könnte, er würde nur gegen eine Wand rennen. Angreifen, und sich das holen, was er begehrte, kam ebenfalls nicht infrage, denn nicht einmal er besaß eine solche Macht, welche es mit Unsäglichen aufnehmen könnte. Mit einem ja. Auch mit zweien und dreien würde es noch gehen. Doch gegen fünf hatte er nicht den Hauch einer Chance. Also musste er es eben doch mit Worten versuchen. Doch er musste nun sehr geschickt sein. „Wenn Sie die Möglichkeit hätten, Voldemort aufzuhalten, würden Sie es dann tun?“ Die Antwort von Gerjey kam sofort: „Natürlich. Die Unsäglichen wurden nur für den Schutz mächtiger Artefakte und dem Kampf gegen mächtige Schwarzmagier eingestellt. Ich würde mein Leben dafür geben. Warum fragen Sie?“ Dumbledore fuhr unbeirrt fort: „Und wenn Sie dazu auch andere Opfer bringen müssten?“ Diesmal dauerte es ein wenig, bis Gerjey erwiderte. Die anderen Unsäglichen standen einfach nur da, während des ganzen Gesprächs taten sie dies schon.  „Ich würde keinen anderen Menschen dafür opfern, wenn es nicht wirklich nötig ist. Aber sonst... ich würde alles dafür opfern, was ich habe. Er muss schließlich gestoppt werden! Wieso?“ Wieder überging der Direktor dies: „Würden Sie noch einen weiteren Zauberer von Voldemorts Kaliber wollen?“ Gerjey sprach wie aus der Pistole geschossen: „Niemals! Gibt es jemanden, der... der plant, in Du-weißt-schon-wers Fußstapfen zu treten?“ „Nein, aber es könnte bald jemanden geben, wenn wir nicht etwas unternehmen. Ich könnte etwas tun, indem ich zurückreise und ihn stoppe.“ „Wollen Sie ihn umbringen, oder wie?“ Die Augen des Unsäglichen verengten sich. Eine Tötung inmitten der Vergangenheit war selbst unter allerschlimmsten Umständen strengstens untersagt. „Nein, nein“, beruhigte Dumbledore ihn. „Ich muss nur ein kleines Detail ändern, bloß einen einzigen Fehler verhindern, indem ich dafür sorge, dass ein Kind nicht geschlagen wird. Mehr nicht. Denn nur dieses Ereignis könnte dazu führen, dass wir einen weiteren dunklen Lord haben.“ Gerjey war hin- und hergerissen. Einerseits durfte nichts verändert werden, andererseits schien es so wenig, so leicht. Und wenn dadurch das Auftauchen eines neuen Lords verhindert würde... Er vertraute dem Mann. Dumbledore hatte so viel für die Zaubererwelt getan, warum sollte er ihr plötzlich schaden wollen? Gerjey wog das für und wider, das pro und kontra ab. Er wusste nicht, wie lange er dort stand und überlegte. Und dann fasste er einen Entschluss: „Ich händige Ihnen einen Zeitumkehrer aus, doch in vier Stunden brauche ich ihn wieder. Ich hoffe, Sie tun damit das Richtige.“ Dann ging er zum anderen Ende des Raumes und griff durch eine mit Magie verschlossene Öffnung, die nur ein Unsäglicher durchdringen konnte. Aus dieser griff er einen goldenen Schlüssel, welcher mit vielen Uhren und Zeigern verziert war. Danach schritt er zu einem schwarzen Tresor mit einer goldenen Sanduhr darauf. Er steckte den Schlüssel in die Mitte der Sanduhr und es klickte. Mehrere Schlösser öffneten sich, es schien kein Ende zu nehmen. Dumbledore war nun sichtbar unruhig und zauberte immer wieder die Uhrzeit in die Luft. Dann war auch das letzte Schloss geöffnet. Dahinter erschien eine dicke Metallplatte. Gerjey fuhr einmal mit der Hand darüber und sie klappte nach außen auf. Jetzt waren dort 12 goldene und ein silberfarbener Zeitumkehrer zu sehen. Gerjey gab Dumbledore einen der Goldenen. „Danke“, meinte der Direktor väterlich. „Sie wissen gar nicht, was für einen großen Dienst Sie mir und der Zaubererwelt damit geleistet haben.“ Kurz darauf nahm er den Schimmelbrot-Portschlüssel und verschwand mitsamt dem Zeitumkehrer. Noch im selben Augenblick fragte sich Gerjey, ob das wirklich so eine gute Tat gewesen war. Doch er beruhigte sich damit, dass Dumbledore sowieso nicht allzu viel anrichten konnte. Denn eine Sache hatte er dem Direktor verschwiegen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)