Eine Zeit des Sterbens von RedViolett ================================================================================ Kapitel 13: Zeit 13 ------------------- Eine Zeit des Sterbens Zeit 13 Die Aussichtslosigkeit unserer Lage wurde mir erst so richtig bewusst, als meine Gefährtin die Wahrheit von mir verlangte. Sie sich vielleicht so etwas wie dieses hier gedacht hatte, aber es in dem tiefsten Innern ihrer Seele dennoch nicht wahrhaben wollte. Denn ja, wir waren am Ende des Weges angelangt. Nun gab es kein Zurück mehr. Kein Fort- oder Weiterkommen in unserem Tun, das als waghalsige Flucht nur unser beider Leben um ein Minimalstes verlängert hatte. Gar in ein gequältes Sein abrutschte, denn wieder rang meine Gegenüber schwer nach Atem. Schien gequält nach Luft zu ringen und insgeheim fragte ich mich, wie sie es wohl schaffte, so lange in dieser Hölle aus gefallenem Stein durchzuhalten. In dieser Hölle, die uns langsam dem Erstickungstod näher bringen würde. Von Minute zu Minute mehr. Hätte ich gewusst, dass unsere Flucht solche Folgen mit sich bringen würde, hätte ich lieber doch den offenen Kampf mit diesen Maschinen gewagt. Aber, das gleich der ganze Komplex mit einstürzen würde, das tragende Fundament des Hauses durch einen einzelnen Angriff der Cyborgs so stark geschädigt war, sodass es einer einzelnen Zeitbombe glich... Nein. Damit hatte ich nicht wirklich gerechnet, doch... Im Nachhinein war man ja bekannter Maßen immer schlauer als vorher, nicht wahr? Doch dann war es zu spät. Viel zu spät und abermals nahm ich Bulma fester in meine Arme. Sie weinte. Natürlich würde sie es niemals zugeben, aber ich spürte das leichte Beben ihres Körpers. Fühlte ihre Tränen, die langsam ihre Lider verließen. Sich einen Weg über die blasse Haut ihrer Wangen suchte, nur um dann meine Eigene zu benetzen. Ein Gefühl, das mich durchaus erschaudern ließ und hier im Anbetracht des Endes dennoch einem tröstlichen Unterfangen glich. Gar einem so wundervollem noch mit dazu. Denn niemals hatte ich gedacht, dass ein jemand es bedauern würde; bis in die Tiefen seines Herzens hinein, nicht mehr an meiner Seite zu sein. Nicht mehr in diesem Leben und wieder strich ich Bulma tröstend über mir so sehr geliebtes, blaues Haar. Hoffend, dass ihr Ende schnell eintreten würde und wenn nicht... dann würde ich es tun. Nur, dass sie nicht mehr länger leiden musste. Hier am Ende aller Dinge. Natürlich hätte ich sie auch anlügen können. Hätte ihr falsche Hoffnung und eine Chance auf ein weiteres Leben schenken können, doch... zu welchem Preis? Nur, dass ich am Ende die bittere Enttäuschung in ihren Augen las? Dass ich derjenige war, der sie gleich zwei Mal angelogen und eine Lüge vorgegaukelt hatte, die dennoch am Ende nichts bringen würde? Sondern nur Tod und einen langen Schmerz?!? Ja, ich hätte ihr falsche Hoffnungen machen können, doch die Realität sah nun mal leider anders aus. Auch wenn ich es nur ungern zugab und ich wahrlich der Letzte war, der an ein wahres Aufgeben dachte, so musste ich es dennoch tun. Auch wenn sich alles in meinem Inneren dagegen sträubte. Denn meine Kraft war verbraucht. All meine Reserven erschöpft, denn der Kampf mit der Cyborg hatte mir stark zugesetzt. Mein Ki war am Ende, glich nur noch einem Funken eines sonst so strahlenden Feuers und jeder Schlag könnte mein Letzter sein. Wie ich Bulma bereits sagte: Ich würde es nicht schaffen, alle Trümmer von ihr fernzuhalten sollte das Gewicht über uns einstürzen und wieder zuckten wir zusammen, als ein gespenstisches Dröhnen plötzlich durch die Stille wanderte. Irgendwo erneuter Putz zu Boden fiel. Dann ein Donnern in der Ferne, geisterhaft sein Echo durch die zerrütteten Gänge ziehend und wieder bescherte mir dies eine leichte Gänsehaut.  Ja. Wissend, dass unser Ende nicht mehr all zulange auf sich warten lassen würde und wieder gab ich mich nur dem Moment hin. Wissend, dass es mein Letzter war. Mein Letzter in ihren Armen und ich meinte es schon so, wie ich vorhin sagte, als ich meine Gefährtin erneut in meine Arme zog und ihr einen langen Kuss auf die Stirn setzte. Einen schöneren Tod hätte ich mir wirklich nicht vorstellen können, Hier an ihrer Seite. Das war alles was ich jemals wollte. War alles, was ich mir jemals wirklich gewünscht hatte und wieder lauschte ich ihrem Schluchzen, das zeitgleich dennoch so viel Wärme schenkte. Wissend, dass auch so ein verfluchtes Wesen wie ich geliebt werden konnte und abermals strich ich Bulma tröstlich über das Haar. Alle Masken fallen lassend, denn erstens sah es sowieso niemand und zweitens hatte sie es mehr als verdient mein wahres Gesicht zu sehen. Das, was sie in mir geweckt hatte. Was sie immer in mir sah und nie an ein Aufgeben gedacht hatte, denn sie hatte mich nicht aufgegeben. Kein einziges Mal. Bulma... Dafür.... ...danke ich dir. Ein kalter Tropfen riss mich aus meiner Starre, indem er plötzlich in meinem Nacken landete und erschrocken sah ich auf. Meine Gefährtin gleich mit und überraschend sah sie mich an. Genau konnte ich in ihrem Gesicht die gleiche Verwunderung sehen, die auch in meinem geschrieben stand und wieder folgte ein zweiter Zwilling. Diesmal landete er auf meiner Stirn und langsam wischte ich ihn fort, als er sich einen Weg nach unten suchte. Was zum... Ich war so sehr in meinen eigenen Gedanken vertieft gewesen, dass ich nicht bemerkt hatte, wo wir überhaupt zum Stehen gekommen waren. „Das ist... der Fahrstuhlschacht?!?“, flüsterte Bulma ungläubig und sah wieder nach oben. Ich folgte ihrem Blick und erkannte unter all den Trümmern und verbogenem Metall die Ähnlichkeit zu dem, was sie meinte. Aber... konnte das sein? Wieder folgte ein Tropfen Wasser und damit meine Hoffnung. Denn wo Wasser fließt, gibt es auch einen Ausgang. Dieses findet immer seinen Weg und fast schon monoton, nahm ich Bulma bei den Armen und drängte sie zur Seite. Kniete mich etwas hinab, sodass sie abermals auf meinen Rücken steigen konnte, doch verwirrt sah sie mich einfach nur an. `Steig schon auf, Onnà!´, schien mein gequälter Blick zu sagen und endlich schien sie sich zu rühren. Erkannte das, was ich vorhatte und zögernd nahm sie auf meinen Armen Platz. „Glaubst du, das ist eine gute Idee?“, fragte sie mich leise und ihre Stimme glich einem sterbendem Kratzen. Hatte nichts mehr von all dieser Wärme, die ich so sehr an ihr liebte und wieder wurde mir so eisig kalt. Wissend, was sie meinte, aber.... hatten wir denn eine andere Wahl? „Es ist auf alle Fälle die letzte Chance, die wir haben.“, sprach ich ehrlich und begann mich dann auf einen langen und beschwerlichen Weg vorzubereiten. Zu klettern war waghalsig und ein falscher Griff konnte der Letzte sein. Aber... ich sollte wahrlich verflucht sein, würde ich nicht alle Wege ausschöpfen. Gar hätte ich nicht alles versucht. Wirklich... Alles. Unter all den Trümmern einen Halt zu finden, war der schwerste Anfang, dem er gebührte und mehrere Mal rutschte ich ab. Rieselte erneuter Putz und Kies auf uns nieder und mehr als nur ein Mal sah ich unser baldiges Ende vor Augen treten, doch das Gewicht über uns hielt sich wacker. Keine Ahnung, was sich über uns alles noch verbarg; ob der Schacht durch fallendes Geröll nicht doch enger und enger werden würde. Gar wo der Fahrstuhl steckte, denn am Boden war er jedenfalls nicht. Also bedeutete dies, dass er irgendwo über uns hängen durfte. 1200kg schweres Metall; vielleicht an einem seidenen Faden und wieder wog ich das Für und Wieder ab. Kam aber nur dann zu einem Entschluss: Dass ich es einfach versuchen musste und endlich fand ich einen festen Griff. Mit einem kräftigen Zug zog ich mich in die Höhe und griff automatisch nach einer nächsten Kante. Meine Seite schmerzte. Brannte wie die Hölle selbst, dort wo mir die Cyborg alle Rippen gebrochen hatte und kaum hatte ich den nächsten Satz überwunden, kam eine weitere Welle. So stechend wie noch nie und kurz verlor ich meinen Halt. Griff aber sofort wieder danach und panisch konnte ich Bulma aufkeuchen hören. „Ich bin zu schwer für dich...“, flüsterte sie mir heißer zu, doch verbissen schüttelte ich den Kopf. „Du glaubst doch wohl nicht, dass ich dich hier unten zurücklasse?“, raunte ich ihr gequält zu und mit einem Mal verstummte sie. Denn genau hatte ich die Absichten in ihren Worten erkannt und verbissen kletterte ich weiter. Doch schon nach einer kurzen Zeit wurde ich müde. Wurden mir mehr denn je die Arme schwer, doch an ein Aufgeben war in keinster Weise zu denken. Nicht, nachdem wir einen Hauch von Freiheit genießen konnten und wieder kletterte ich weiter. Bulma ermutigte mich, auch wenn sie nach der Zeit immer und immer wieder die selben Sätze von sich gab. Vielleicht war das ihre Art der Dinge, mit dieser ganzen Situation umzugehen und schaffte es damit doch glatt abermals ein kleines Lächeln auf meine Lippen zu zaubern. Wie sie sich manches mal durch die schwierigsten Situationen manövrierte, war einfach nur bemerkenswert. Jeder andere Mensch wäre schon längst in Panik verfallen. Hätte sich schon längst seiner ehrlichen Angst ergeben, die durchaus normal bis selbstverständlich war, doch sie behielt einen kühlen Kopf. Wusste, wann sie sich zusammenreißen musste. Auch wenn es schwer war. Ja gar, so völlig unmöglich.  Kurz sah ich nach unten, wollte abschätzen wie weit ich schon nach oben gekommen war, doch herrschte nun nichts mehr unter mir, als die gähnende Leere. Als eine dichte Schwärze, die nichts Gutes verhieß und wieder richtete ich meinen Blick verbissen nach vorne. Richtete ihn nach oben, direkt auf den schmalen Gang, der uns gegeben war, denn nach oben hin wurde es wahrlich deutlich enger, aber – nicht unmöglich durchzukommen. Ich riss mir die Haut an meinen Fingern und Armen blutig. Scharfkantiges Metall vermischte sich mit steinernen Kanten zu messerscharfen Klingen und fügten meinen alten Wunden Neue hinzu, doch verbissen stemmte ich mich auch gegen diese Qual meines ganzen Körpers. Immerhin und wenigstens etwas Gutes, wurde die Luft etwas dünner. War nicht mehr ganz so dick, je weiter wir nach oben kamen und wieder suchte ich mit dem Fuß festen Halt, bevor ich mich abermals nach oben zog. Schweiß bedeckte meinen ganzen Körper, immerhin arbeitete ich hier nicht ein Mal ohne einen Fingerhut meines ganzen Ki´s. Glich gar jetzt und in diesem Moment wirklich einem normalen Menschen und als eben solcher konnte ich auch sterblich – sterben. Konnte mich gar Bulma selbst mit einem einzelnen Schlag ins K.O. befördern und wieder konnte ich nicht anders als zu grinsen. Oh welch Ironie des Schicksals. „Passen wir da durch?“, flüsterte es wieder und kurz sah ich zu Bulma. Sah ihren zweifelnden Blick und auf was er gerichtet war und folgte ihren eingetrübten Augen. Denn sie waren auf das gerichtet, was ich befürchtet hatte und dennoch zugleich hoffte, dass es niemals eintreten würde. Einzelne Stahlstangen versperrten uns den Weg und gaben nur wenig Platz für eine Lücke. Wir mussten für ein kurzes Stück alleine klettern, andernfalls kamen wir da nicht durch und wieder richtete ich meinen Blick auf meine Gefährtin. Wissend in ihren Zügen, dass sie meinen nächsten Satz durchaus in meinen Augen lesen konnte und dennoch sprach ich ihn heiser aus. „Du musst für einen kurzen Moment alleine klettern. Schaffst du das?“, fragte ich sie ehrlich wie besorgt und schwach nickte Bulma nach einer kurzen Zeit. Atmete noch ein Mal tief ein bevor sie nach der obersten Stange griff und sich dann nach oben zog. Hinaus aus meinem sicheren Halt und sobald sie auf meine Schultern stieg, begann sie gefährlich zu schwanken. Ich gleich mit und mit einem Knurren versuchte ich in den Trümmern ganzen Gerölls um mich herum Halt zu finden. Was durch aus schwierig war und langsam spürte ich, wie ich abrutschte. „Beeil dich...“, zischte ich ihr entgegen. Wollte sie wahrlich nicht drängen, aber ich spürte, wie ich mehr denn je den Halt verlor. Meine ganze Kraft gleich mit, doch stemmte ich mich erneut gegen das Gestein und nach langen Minuten, die mir jedenfalls so vorkamen, hatte sie es geschafft. Stand unsicher zwischen stählernem Metall, zwängte sich durch die Lücke und nach einem gewissen Abstand folgte ich ihr. Oben angekommen und sicher gehend, dass ich auf dem letzten Träger einen guten Halt hatte und nahm Bulma dann abermals auf meinen Rücken. Nicht aber um ihr vorher einen anerkennenden Blick zuzuwerfen, wenn auch nur flüchtig. „Gutes Teamwork wir zwei, nicht wahr?“, lachte sie doch glatt und genervt rollte ich nur mit den Augen. „Sag das nochmal, wenn wir auch wirklich hier draußen sind.“, erwiderte ich knapp und begann dann von Neuem mich weiter nach oben zu ziehen. Genau spürte ich Bulmas verwirrten Blick auf mir, doch versuchte ich diesen auszublenden. „Solche Art der Zweifel passen sonst nicht zu dir, mein Saiyajin no Ouji.“, flüsterte sie leise und sanft spürte ich ihren Atem meinen Nacken streifen. Ihre Lippen so nahe an meiner Haut, dass mir abermals warm ums Herz wurde und ehe ich mich versah, drückte sie mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Abermals merke ich, wie mir die Röte ins Gesicht stieg und verbissen sah ich nach oben. „Du... Du lenkst mich ab...“, war alles was ich dazu zu sagen hatte, doch sie lächelte nur. Drückte mir nochmals einen zweiten Kuss auf die gleiche Stelle und mühsam seufzte ich aus, dennoch mit einem warmen Gefühl in meinem Herzen. Wir kletterten noch eine ganze weile und mehr denn je musste ich zwischenzeitlich eine Pause einlegen. Mehr denn je nach Atem ringen, denn meine Seite schmerzte wie noch nie zuvor. Jeder Atemzug tat höllisch weh und kurz wurde mir schwarz vor Augen. Beinahe hätte ich den Halt verloren, hätte mich Bulmas panisches Rufen nicht wach gehalten und wieder kletterte ich weiter. Bis zu diesem einen Punkt an dem es kein vorankommen mehr gab, denn... „...Der Fahrstuhl!“, rief meine Gefährtin erstaunt und kniff erneut die Augen zusammen um in der trüben Dunkelheit besser sehen zu können. „Vielleicht habe ich irgendwo... noch eine kleine Taschenlampe...“, sagte sie viel zu hastig und begann dann in den vielen Taschen ihres Overalls zu suchen. Derweil verlagerte ich mein Gewicht. Stemmte mich mit beiden Beinen gegen die Außenwände des schmalen Trümmerganges, so fern man diese denn als Wände bezeichnen konnte und sammelte meine Kraft. „Hab sie....“, rief es nach einiger Zeit von meinem Rücken, auf dem ich Bulma immer noch Huckepack trug und sofort blendete mich helles Licht, als meine Gefährtin das Gerät anknipste. „Könntest du aufhören mir ins Gesicht zu leuchten?!?“ blaffte ich sie doch tatsächlich an, doch sie grinste nur entschuldigend. Richtete sich dann erneut auf, klemmte die Leuchte zwischen ihre Zähne und machte sich an die Arbeit, die Unterseite des Fahrstuhles zu untersuchen. „Irschenwo much ane Schlappe sein.“, murmelte sie eifrig und verblüfft zuckte ich zusammen. Kein einziges Wort ihrerseits verstehend, was sie da faselte.  „Was?!?“, fragte ich sie wieder und endlich nahm sie die Taschenlampe aus ihrem Mund. „Ich sagte, irgendwo muss eine Klappe sein.“, wiederholte sie ihren zuvor gesagten Satz, lächelte mir dann noch ein Mal freudig zu und begann dann, sich wieder an die Arbeit zu machen. Ich merkte, wie mir langsam die Kraft entsagte. Meine Muskeln der Beine gefährlich zu schmerzen begonnen hatten, doch eisern biss ich die Zähen zusammen. „Ich sags nur ungern ein zweites Mal, aber... Beeil dich.!“, zischte ich zwischen zusammengepressten Zähnen hervor, doch von Bulma hörte ich nur ein gegenwärtiges Murmeln. Flink suchten ihre Finger die Unterseite des Bodens ab und insgeheim hoffte ich nur, dass uns jetzt der Fahrstuhl nicht aus einer unbegründeten Laune heraus, entgegen kommen würde. 1000 von Kilo konnte selbst ich so schnell nicht halten, zumal ich ja noch Bulma auf meinem Rücken hatte und innerlich schickte ich tausend Gebete an meine saiyanischen Götter, die ich kannte. Auf dass uns das Glück wenigstens ein Mal wohlgesonnen war. Ein leises Klacken riss mich aus meinen Gedanken und hoffnungsvoll sah ich auf. Überhörte das freudige Rufen meiner Gefährtin, als sie die kleine Luke öffnete, welche ins Innenleben des Fahrstuhles führte und uns somit unseren Ausgang ein kleines Stückchen näher brachte. „Wusste ich es doch, dass sie hier irgendwo sein muss.“, lobte sich Bulma selbst und begann dann, sich durch die kleine Luke zu zwängen. Was auch gut so war, denn keine Minute später spürte ich, wie der Kies unter meinen Schuhen zu bröckeln begann. Wie ich mehr denn je den Halt verlor und instinktiv sprang ich nach oben. Hielt mich mit einer Hand an der Innenseite der Luke fest, bevor steinernes Geröll und vereinzelte Trümmer unter mir in die Tiefe stürzte und ich selbst, hilflos über dem Abgrund baumelte. Der Fahrstuhl sackte kurz nach unten. Wurde aufgrund meines plötzlichen Gewichtes in seiner Statik gehemmt und wieder donnerte ein warnendes Dröhnen durch die Stille. „Vegeta!“, rief meine Gefährtin hastig, jeglicher Panik gleich und packte mich am Arm. „Kannst du dich hochziehen?“, fragte sie mich wieder, doch ich war viel zu sehr damit beschäftigt, nicht doch noch abzustürzen und mühsam drehte ich mich um, sodass ich mit der zweiten Hand durch die Lücke greifen konnte. „Warte, ich zieh dich hoch...“, presste sie zwischen ihren Zähen hervor und genau spürte ich die Anstrengung ihres ganzen Körper, mit der sie mich zu sich zog. Wäre ich noch im Vollbesitz meines Ki´s, so wäre es ein leichtes, einfach durch die Öffnung zu fliegen, doch so sah alles gleich ganz anders aus und dementsprechend war ich außer Atmen, als ich irgendwie und nach den größten Mühen im Fahrstuhl landete, als doch unter ihm. Ich kauerte am Boden. Mehr denn je nach Atem ringend und eine Hand auf meine Seite pressend. Dort wo meine Rippen sicherlich nur noch ein Trümmerfeld waren und wieder schmeckte ich den Geschmack von Blut in meinem Mund. Frischem Blut und angewidert spuckte ich dieses zur Seite. „Wir müssen weiter, wer weiß wie lange die Kiste noch hält....“, hörte ich Bulma mehr denn je besorgt flüstern und somit half sie mir abermals auf die Beine.  Sichergehend dass ich auch wahrhaft stand und machte sich dann an das Werk, die Decke des Fahrstuhles zu beleuchten. „Der obere Notausgang scheint verkeilt zu sein. Ich denke, dass tausende von Trümmer über uns liegen.“, stellte sie die erste Diagnose und richtete dann den Lichtstrahl weiter auf die Türe. „In welchem Stockwerk sind wir?“ Ihre Frage war durchaus vernünftig und ich brauchte eine Weile, bis ich wieder zu Atem kam und mein wild pochendes Herz beruhigen konnte. „Ich denke....“, begann ich zögernd und sah dann wieder durch die Luke zu meinen Füßen in die Dunkelheit. „In Anbetracht wie weit wir vom Boden geklettert sind und an der Schwere der Luft gemessen... müssten wir.... irgendwo... zwischen deinen Katakomben und dem Erdgeschoss sein. Wenn wir den Hauptaufzug erwischt haben.“ „Wenn....“, murmelte sie meine letzten Worte und damit fasste ich einen Entschluss. „Dann bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als nachzusehen...“, brachte ich diese wenigen Worte eher seufzend über meine Lippen und trat dann auf die Tür zu. Den unsicheren Blick meiner Gefährtin auf mir spürend und sammelte dann den letzten Funken an Kraft, den ich hatte. „Ein bisschen Ki habe ich noch...“, murmelte ich mehr zu mir als zu Bulma selbst und wieder konnte ich ihr schwaches Keuchen hören. „Ich hoffe du betest schon Mal zu deinen Menschengöttern, denn wenn wir nicht in der Nähe des Ausgangs stecken...“, ließ ich den Satz extra in der Luft hängen, warf einen aller letzten Blick auf meine Gefährtin, bevor ich mich dann daran machte, die Türen des Fahrstuhles zu öffnen. Mein kleines bisschen Rest an Ki ließ mich wie zu erwarten nicht im Stich. Dafür reichte es gerade noch und dennoch spürte ich, wie mir nach kurzer Zeit schwindelig wurde. Wie meine Sicht vor meinen eigenen Augen immer mehr verschwamm. Gar glasig wurde, doch biss ich erneut die Zähne zusammen.  Nur eine kleine Lücke. Ich brauchte nur eine winzig kleine Lücke, dann wäre das Schlimmste schon Mal geschafft und endlich begann sich die Türe zu bewegen.  Und damit begann ein Wettlauf mit der Zeit. Was würde ich sehen, sollten sich mir unerwartet stählerne Türen öffnen?!? War es ein helles Licht, so ehrlich wie nie den Ruf der Freiheit in sich tragend? Oder war es doch einzig und allein.... ...die alles vernichtende Dunkelheit? ~*~  Es war Licht, das mich begrüßte, wenn auch gleich aus einer kleineren Lücke heraus und dennoch passten wir beide durch. Etwas, das ich kaum zu glauben gewagt hätte und noch während die Freude über frische Luft nur langsam in meinen Geist sickerte, half ich Bulma als Erste, sich durch die kleine Öffnung zu zwängen. Ich folgte als nächster und während wir beide nach Atem ringend auf dem Flur des halb zerstörten Erdgeschosses lagen, hörten wir nur noch, wie das obere Seil des Fahrstuhles riss. Den Massen an Trümmern nicht mehr standhalten konnte, die Sicherheitsbremsen versagten und er langsam mit einem dröhnenden Donnern in die Tiefe stürzte. Gespenstisch hallte sein Versagen zu uns nach oben und nun war es Bulma, die mich am Arm packte und erschöpft auf die Beine zerren wollte. „Steh auf...“, flüsterte sie heiser.  Diesmal so sehr fordernd und zerrte abermals an meinem geschwächten Körper. „Steh auf, Vegeta. Wir können hier nicht bleiben!“, zischte sie panisch. Gar jeglicher Strenge gleich, doch ich blieb einfach da wo ich war. Liegend auf dem Boden. Gar zu erschöpft durch all die Reserven, die ich aufgebraucht hatte und versuchte den Schwindel zu vertreiben, der sich langsam aber sicher einen Weg durch meinen Körper suchte. Müde.... Ich... Ich war so schrecklich müde und nun wusste ich nicht ein Mal mehr, ob mich mein saiyanischer Metabolismus auf den Beinen halten konnte.  „Vegeta, bitte!!!“, versuchte sie es wieder und mit diesen wenigen Wörter hatte sie mich. Verzweifelt drehte ich mich um. Würgte erneut frisches Blut über meine Lippen und stand nach mehreren Versuchen wacklig auf meinen Beinen. „Du siehst furchtbar aus...“, hörte ich meine Gefährtin neben mir flüstern, als sie einen meiner Arme um ihre Schulter legte um mich zu stützen, kurz den Staub aus meinen Zügen wischte und abermals lachte ich rauchig auf. „Das beruht... auf Gegenseitigkeit.“, grinste ich ihr schwach zu und nun war es sie, die einfach nur belustigt den Kopf schüttelte. Schwach richtete ich meinen Blick nach vorne und erschrak. Die halbe CC lag in Trümmern. Der Eingangsbereich des Erdgeschosses glich einem Schlachtfeld und auch hier war die Luft erfüllt von stickigem Rauch. Aber bei weitem nicht so dicht wie in den Ruinen unter uns und kurz beschlich mich ein mulmiges Gefühl. Ein Glück, das mein Gravitationsraum ebenfalls in der Nähe von Bulmas Laboren gelegen hatte. Sonst wäre sie dort unten alleine gefangen gewesen und bis ich bei ihr war, sie schon längst gestorben. Manchmal spielt uns das Schicksal eben doch unerwartet ein kleines bisschen Glück zu und nun wieder neuen Mutes geschöpft straffte ich den Körper. Dennoch froh, das Bulma an meiner Seite war, denn wenn sie nicht wäre, würde ich sofort zurück in den Dreck stürzen und nun sprach ich genau eben jenen einen Gedanken aus, der auch ihr Herz vor Sorge zerspringen lassen musste. „Komm. Lass uns unseren Sohn suchen gehen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)