Eine Zeit des Sterbens von RedViolett ================================================================================ Kapitel 18: Zeit 18 ------------------- Eine Zeit des Sterbens Zeit 18 „Ich glaube, wir sind da.“, weckte mich Yamchus Stimme und noch recht benommen erwachte ich aus meinem langen Schlafe. Verwirrt sah ich mich um. Schien nicht ganz einordnen zu können wo ich war; nahm ich immer noch an, dass ich zuerst in mir so sehr vertrauten Räumen aufwachen würde. Doch war dem leider nicht so. Leider sah die Realität ganz anders aus und somit erschreckte mich das Bildnis zu Anfangs doch fast zu Tode, als ich blaue Augen langsam öffnete. Kahler denn je stachen mir die farblosen Wände des Gleiters entgegen und wieder spürte ich nichts, als dieses eine kalte Eis, was sich wie einem blinden Schocke gleich durch meinen ganzen Körper zog und damit nichts als inneren Zweifel weckte. Flogen wir etwa immer noch? Erschöpft ließ ich meinen Kopf zurück auf eine mir weich gepolsterte Unterlage sinken, die sich dennoch so völlig fest anfühlte. Mir irgendwie so gänzlich vertraut erschien und während sich mein Sohn langsam in meinen Armen zu regen begann, kam meine ganze Erinnerung zurück. Brennend das ganze Feuer, als mein zu Hause in Nichts als Asche versank und meine Katakomben zu trümmernden Ruinen wurden. Meine Eltern in einem riesigen Feuerball bei lebendigem Leibe verbrannten, währen diese elende Maschinen nur in ihrem Beisein eisig lächelten. Gar etwas einforderten, was sie sowieso im Nachhinein zerstören wollten und, wie sich leider herausstellte, dies auch hatte. Vegeta und ich um dessen Fortbestand nun eher sinnlos unser beider Leben aufs Spiel gesetzt hatten, denn wir hätten so oft schon sterben können. Zerquetscht von herunter regnenden Trümmern eines einst behüteten zu Hauses. Erstickt dem baldigen Lungentod, schienen wir in ewiger Dunkelheit gefangen zu sein und panisch schnellte mein Puls in die Höhe, als sich zitternde Finger einen Weg über Vegetas Brust suchten. Gar nur noch seinen Herzschlag fühlen wollten und jeglicher Panik gleich, presste ich mein linkes Ohr an jene eine Stelle, wo sein Herz so endlos schlug. Es jedenfalls schlagen sollte und wieder schoss nichts als kaltes Eis durch meinen ganzen Körper, da mich nun die gleiche stumme Angst zu begleiten schien, wie damals, in so eisiger Dunkelheit. Nämlich, dass mein Saiyajin gestorben war. Hier und heute und gar in meinen Armen, doch zufrieden seufzte ich aus, als ich das kräftige Heben und Senken seiner Brust unter meinen Fingerkuppen spüren konnte. Gar sein Atem federleicht über meine Haut am Nacken strich und ich beruhigter denn je in Vegetas entspannten Züge blickte. Auch wenn sie mehr denn je so endlose Erschöpfung beschrieben, so war ich dennoch erleichtert zu sehen, dass er wohl auf war. Dass es ihm gut ginge, auch wenn er momentan so viel an Schlaf nachzuholen hatte und müde schmiegte ich mich enger an seinen Körper. Bettete gar meinen Kopf zurück an seine Brust und lauschte seinen tiefen Atemzügen. Wie schön beruhigend es klang. Wie es mich verträumt wissen ließ, dass alles eigentlich doch gar nicht so schlimm sein konnte, wie ich dachte und jene eine Grausamkeit sofort vergessen ließ. Doch... Leider war dem nicht so. Leider schien der Untergang der Welt so schreckhaft vor porgrammiert zu sein und wieder zitterte mein ganzer Körper, als ich an all das Grausame zurückdachte, was ich schon erleben musste. Was wir erleben mussten und wieder fing ich an beruhigende Kreise über Vegetas Haut zu ziehen. Wie selten diese Momente geworden waren. Wie haltlos jenes eine Glück vom Himmel brannte, dass ich ihn immer noch mein Eigen wissen konnte, nach all dem Schrecklichen was passiert war und wieder genoss ich einfach nur seine Nähe. Auch, wenn mir der überaus miserable Zustand seines Körpers mehr Angst einjagte, als es sollte, denn schmerzhaft zuckte mein Saiyajin zusammen, als ich zu viel Gewicht auf seine Seite legte und entschuldigend rückte ich ein bisschen von ihm ab. Sah mehr denn je in blasse Züge und fegte federleicht fallende Strähnen beiseite. Er sah nicht gut aus. Gar nicht gut, doch Vegeta hatte schon so einiges weggesteckt. Wieso sollte er nicht auch jetzt jenes eine Sein überstehen können, das ihn mehr denn je in die Knie zwingen wollte? Immerhin.. er war ein Saiyajin und nicht nur irgendeiner. Er war ein Saiyajin no Ouji. Mein Saiyajin no Ouji und das musste doch für irgendetwas gut sein Oder... etwa nicht? ~*~ „Kannst... Kannst du aufstehen?“, fragte ich meinen Gefährten zitternd, als wir zur Landung ansetzten und Vegeta damit kurz aus seinem Schlaf erwachte. Auch wie ich, schien er zu anfangs mehr als orientierungslos zu sein. Warf verunsicherte Blicke auf sein Umfeld und dann auf meine Freunde. Piccolo stand immer noch abseits, beobachtete aber die Bemühungen meines Saiyajins sich vom Sofa zu schälen mit eher argwöhnischen Blicken, als so voller Zuversicht zu prahlen, dass er einen nächsten Angriff überleben würde. Entschuldigend warf ich ihm einen kurzen Blick zu und begann dann wieder meinen Nebenmann zu stützen, da dieser gefährlich zu schwanken begonnen hatte. Vegeta war mehr als nur erschöpft. Mehr denn je erneut am Rande eines Zusammenbruches doch irgendwie hielt er sich aufrecht. Stieß Krillin wütend mit einem Fauchen zur Seite, als uns dieser ebenso zur Hilfe eilen wollte und stand letzten Endes wacklig auf seinen Beinen. Doch wieder schien es nicht zu reichen und sofort stütze ich ihn abermals, als der Gleiter endlich den Boden erreichte und damit mehr als nur eine Erschütterung durch den Innenraum ging. Endlich zur Landung ansetzte und als sich die Außenluke öffnete, erkannte ich mit einem Mal, wo wir waren. An welchem Ort wir Zuflucht gefunden hatten, doch mehr denn je beschlich mich ein mulmiges Gefühl. Nicht wirklich wissend, ob wir hier willkommen waren, denn eigentlich war es unsere Schuld gewesen, dass er gegangen war. Das schien uns die schwarzhaarige Frau immer und irgendwie vorzuhalten, auch wenn es so doch gar nicht stimmte. Aber Chi-Chi trauerte immer noch. Trauerte selbst nach diesen ein einhalb Jahren, die nun schon vergangen war immer noch um Son-Kuns Tod und eigentlich war es ihr nicht zu verdenken, dass sie so handelte. Denn die Trauer würde niemals gehen. Niemals all der Schmerz, der dich so unbeschützt zurücklässt und mehr denn je in so einsamen Nächten nichts als Kälte bringt. Denn sie hatte niemanden mehr. Nur noch ihren Sohn, den sie seit jeher mehr denn je von uns abkapselte und irgendwie schien Son-Gohan dem nicht ganz abgeneigt zu sein. Denn seit dem Tod seines Vaters hatte auch er sich verändert. Hatte uns mehr denn je wie Luft behandelt und mit keinem Mal schien er bei den Kämpfen gegen die Maschinen anwesend zu sein. Natürlich verlangte ich das nicht von ihm. Er... war immerhin noch ein Kind, das seinen Vater verloren hatte. Eigentlich sollte er sich nicht mit dem Tod anderer befassen. Sollte sich nicht um eine Welt sorgen, die es eigentlich gar nicht von Nöten hatte und dennoch wurde es von ihm verlangt. Denn auch er war ein Saiyajin, wenn auch zumindest nur ein Halber. „Wir gehen voraus. Wer weiß, wie sie reagieren wird....“, pflichtete mir Yamchu bei und trat dann kurz zögerlich auf uns zu. Helfen wollend, dass sah ich in seinem Blick, doch die warnend und zu Schlitzen verzogenen Augen meines Gefährten, ließen dies nicht zu. Immer noch hielt ich Vegeta schützend in meinen Armen, wobei ich noch ebenso meinen Sohn zu tragen hatte und wieder klammerte sich Trunks hilfesuchend in dunklen Stoffe meines Overalls. Tat dann aber etwas, das mit einem mal mein Herz zu erwärmen schien und legte dann eine schwache Hand an Vegetas Wange, als ein qualvolles Stöhnen über seine Lippen wich. So als wollte er sichergehen, dass es seinem Vater auch wirklich gut ginge und müde blinzelte mein Nebenmann seinem Sohn zu. Er wollte etwas erwidern, das sah ich in Vegetas Augen. Wollte gar diesen Wink an Sorge so einfach dementieren, doch konnte er nicht und somit ließ er einfach nur ein drohendes Knurren über die Ebene wandern, das mehr denn je einem sterbendem Stöhnen glich. Wieder sackte er in sich zusammen, zu geschwächt von seinen Wunden, die ihn kaum noch aufrecht laufen ließen und wieder stütze ich meinen Gefährten mehr denn je, als er zu stürzen drohte. „Ich beeile mich!“, wisperte mir Yamchu nur noch zu und verschwand dann mit den anderen nach draußen. Ließ mich und meine kleine Familie einsam stehen und bestürzt lauschte ich der Ruhe. Lauschte Vegetas schwachem Atem, der mehr denn je seine ganze Schwäche zeigte und hoffte, dass wir in ihrem zu Hause Erbarmen finden konnten. Das oder zumindest etwas, das sich so umsorgender Schutz nannte. Aber.... Hatten wir ihn auch verdient? „Was wollt ihr hier?!?“, hörte ich Chi-Chi sogleich warnend zischen und zuckte doch glatt zusammen. Wie lange war es her, dass ich ihre Stimme nicht mehr gehört hatte? Fast gute zwei Jahre, wie es mir erschien und wieder wusch nichts als so endlose Gänsehaut über meinen Körper, als sie abermals zu sprechen begann. Wütender denn je. „Ich habe Euch damals gesagt, ihr sollt Euch fern halten. Ihr alle!“, flüsterte sie wieder erbost und versetzte mir damit einen tiefen Stich ins Herz. Niemals hätte ich gedacht, dass ihr Hass soweit gehen würde, der eigentlich nur endlose Einsamkeit beschrieb. Das und einen Verlust, den sie niemals und in ihrem ganzen Leben nicht, verkraften konnte und wieder brannten meine Augen vor so stummen Tränen. „Ich will Euch hier nicht sehen. Was es auch ist, was auch passiert sein mag, dass ihr es von Nöten haltet hier erneut aufzukreuzen, ihr könnt gleich wieder verschwinden!!!“, donnerte es hart; gar unermüdlich über die Ebene und unsicher trat ich ein Stück nach vorne. Wollte mich aus der Luke wagen, doch wieder schwankte Vegeta in meinen Armen gefährlicher denn je. „Na komm, ist nicht mehr weit, Vegeta...“, flüsterte ich ihm lieblich zu und führte ihn dann Richtung Ausgang. Seine Beine zitterten. Ja gar sein ganzer Körper gleich mit und wieder quoll frisches Blut über, blasse spröde Lippen. Meine Panik stieg. Eine ungewisse Angst, dass ich meinen Saiyajin verlieren könnte, nachdem ich so sehr für ihn gekämpft hatte und wieder lief ich weiter. Ließ endlich die Schatten des Gleiters hinter mir und begrüßte zum ersten Mal seitdem ich erwacht war, helles Tageslicht. „Chi-Chi, bitte....“, versuchte Yamchu zu schlichten wo er konnte, doch funkelten ihn dunkle Augen abermals so voller Hass an. Nichts als Abscheu zeigend, die wir wahrlich auch verdient hatten, denn seit Son-Kuns Tod, driftete jeder in die Alltäglichkeit hinab. Es war nicht so, dass Chi-Chi in Vergessenheit geriet, aber irgendwie schien sie förmlich die Einsamkeit zu suchen und wir nur mit uns selbst beschäftigt zu sein. Zu Anfang versuchte ich, an sie heran zu kommen. Versuchte dieses eine Band zu halten, das uns mehr denn je zusammen geschweißt hatte. Denn immerhin hatte sie ebenso wie ich einen Saiyajin als Gatten; das verband mit einem Mal und dennoch schien sie nach kurzer Zeit den Kontakt zu brechen. Verschwand mehr denn je in ihrer eigenen Dunkelheit aus der es kein Entkommen gab und als ich auf der kleinen Rampe schließlich stehen blieb, nur um Vegeta eine Verschnaufspause zu gönnen, sah ich sie. Sah sie, nach all den Jahren. Immer noch sah sie aus wie damals und dennoch stand ihr die Trauer so endlos ins Gesicht geschrieben. Schwarzes, langes Haar war wie immer zu einem Dutt nach oben gebunden. Hier und da lösten sich ein paar Strähnen ihres feinen Haares aus einem festen Griff und fielen ihr wild in die Stirn. Die Kleidung war dieselbe und so wie ich Chi-Chi eigentlich immer in Erinnerung behielt. Ein wärmender Kimono, getragen über dunkelblauen Hosen ließ mich in ihr immer noch diese eine Kämpferin sehen, die sie wahrlich immer war, doch ihr Herz hatte diesen einen Kampf schon längst aufgegeben.  Entsagt dieser einen Reise, die sie nun ohne ihren Mann antreten musste und unwillkürlich wurde mein Griff um Vegetas Seite fester. Nahm ich ihn mehr denn je beschützend in meine Arme und bettete ihn dicht an meine Schulter. Nein. Diesem Schicksal wollte ich nicht folgen. Mit keinem Mal. „Eure Ausreden sind mir egal!“, wetterte Son-Kuns Frau von Neuem und sah dann jeden einzelnen meiner Freunde an. Piccolo begrüßte ein warnender Blick noch mit dazu, denn er war es gewesen, der damals ihren Sohn entführt hatte. Damals und zu dieser einen Zeit, als unsere Geschichte sich zu erzählen begann. Alles ins Rollen brachte und diese eine Schuld würde sie ihm wohl niemals verzeihen können. Zumal der Namekianer ebenso derjenige gewesen war, der Son-Gohan nach seines Vaters qualvollem Tod trainieren wollte. Sein Potential nicht unvergeudet lassen wollte, doch Chi-Chi hatte abgeblockt. Mehr denn je so eisig verbissen und seitdem hatten wir nie wieder etwas von dem kleinen Halbsaiyajin gehört. Sein Schweigen bereitete mir Sorge, denn eigentlich hatten wir uns immer gut verstanden. Doch es war wie ich zuvor schon dachte. Mit Son-Kuns Tod hatte sich auch dieses Kind verändert. Schien uns mehr denn je die Schuld zu geben; an einer Sache, für die keiner etwas konnte. Aber... irgendwo musste man ja einen Schuldigen suchen, wenn man es selbst schon nicht bei sich konnte und wenn dies Gohan helfen würde, zu vergessen – dann wollte ich ihn davon auch nicht abhalten.  Auch wenn es vielleicht der falsche Weg war. „Die Cyborgs werden auch dein Problem sein.“, zischte nun der Namekianer eisiger denn je und baute sich dann doch glatt vor der Menschenfrau auf. Ich erschrak, denn anstatt zurück zu weichen funkelte Chi-Chi ihren Widersacher regelrecht erbost an und schien keinerlei Angst vor ihm zu kennen. Sie sah magerer aus als sonst, aber erschien keineswegs als so endlos schwach. Das sah ich in ihrem Blick und wieder zuckte ich zusammen, als die tiefe Stimme Piccolos über die Ebene wanderte und damit seinen ganzen Unmut verlauten ließ. „Vielleicht nicht jetzt. Vielleicht nicht morgen, aber irgendwann werden sie es.“, fluchte er von Neuem und brachte damit all unsere Ängste auf nur einen Punkt. „Dann wirst du deinen Sohn auch nicht mehr retten können, wenn die Welt am brennen ist. Also reiß dich zusammen und helfe uns!“ Doch mit einem mal brach die Mutter eines Sohnes in ein haltloses Gelächter aus, das mehr denn je von so endloser Belustigung zollte. „Meinem Sohn würde es besser gehen, würde er Euch nicht kennen!“, zischte sie wieder und trat dann drohend an meine Freunde heran, die mehr denn je so sprachlos wirkten. Wieder schleppte ich mich weiter nach unten, sofern ich das mit Vegeta in meinen Armen konnte und besorgt sah ich in sein blasses Gesicht. Er schien mehr denn je das Bewusstsein zu verlieren und während ich die Rampe hinunterschlich, drängte ich ihn schon fast, einen Fuß vor den Anderen zu setzten. Derweil ging das Gespräch vor mir weiter. „Goku wäre vielleicht noch am Leben, hätte er Euch nicht gekannt und nun sage ich es nur noch ein mal. Ein einziges Mal bevor ihr mich richtig kennenlernt. Verschwindet!“, zischte es wieder eisig und mitleidig sah ich auf die Frau vor mir, die mich immer noch nicht bemerkt hatte. Was nur hatte all diese Bitterkeit geweckt? Welche Gedanken jene einen Lügen, die so in keinster Weise stimmten? Denn dieses Schicksal hatten wir für Son-Kun nicht gewollt. Mit keinem Mal. Wieso kam sie auf den Gedanken, dass es uns egal war, dass er damals so unerwartet starb? Wobei... unerwartet stimmte nicht so ganz. Immerhin ließ man ihm noch quälend lange Monate, bevor ihn der Herzvirus dahinraffte. Kein sonderlich schönes Schicksal für den Retter der Welt und wieder weinte mein Geist so stumme Tränen. Du fehlst, Son-Kun. Du fehlst wahrhaftig. „Chi-Chi....“, flüsterten meine Lippen wie von selbst und sah dann mit an, wie die Frau vor mir erschrocken zusammen zuckte. Dunkle Augen sich vor endlosem Schocke weiteten, als sie mich erblickte und mich somit wissen ließ, dass sie mit meinem Erscheinen in keinster Weise gerechnet hatte. Wieder stützte ich Vegeta in meinen Armen, während sein Gewicht immer schwerer und schwerer wurde. Drohte mich mit nach unten zu ziehen, doch verbissen stemmte ich mich gegen seine Ohnmacht, die ich nicht ein zweites Mal begrüßen wollte. Und dennoch schien es so unausweichlich wie noch nie. „Chi-Chi... bitte!“, flüsterte ich wieder, bevor ich vollkommen zusammenbrach. Eher mich Vegeta mit nach unten zog, als ihn erneute Dunkelheit gefangen nahm und dann mit einem erschöpften Keuchen so einfach in sich zusammensackte. ´Hilf uns.` ~*~ Was die schwarzhaarige Frau letzten Endes dazu bewegte uns aufzunehmen, erschien mir mehr denn je so völlig schleierhaft. Vielleicht war es mein überraschtes Auftauchen, mit dem sie nicht gerechnet hatte. Vielleicht die Gewissheit, dass ich ein unschuldiges Kind in meinen Armen trug, das mit all diesem Chaos nicht wirklich etwas zu tun hatte und nichts konnte für eine Schuld, die wir niemals so beglichen hatten. Werder noch sie jemals wollten. Vielleicht war es aber auch mein Saiyajin, der an Chi-Chis Gewissen appellierte und so schutzlos wie noch nie zu Boden sackte, als er seinen Verletzungen erlag. Sie mit einem Mal so bitter daran erinnert wurde, dass auch sie einst einen Partner hatte, der einst alles für unser Wohlergehen opferte. Der sich keinem Kampf zu wider war und jeglichen Schmerz auf sich nahm, nur dass wir nicht unnötig leiden mussten. Eine Welt zu retten, die jetzt und in diesen Stunden für verloren galt und wieder sah ich mich in dem kleinen Raum um, den uns Chi-Chi zugeteilt hatte. Wir befanden uns in der kleinen Hütte. Dort hatte ich einst Son-Kun kennengelernt und hier schien auch alles zu enden.  So irgendwie. Ruhig lauschte ich den schwachen Atemzügen meines Gefährten, der auf dem einzigen Bett in diesem kleinen Raume Platz gefunden hatte. Hier würden wir auch die Nacht verbringen denn in Son-Kuns ehemaligem Haus, das vor so langer Zeit seinem Großvater gehörte; eher Ziehvater möge man jetzt nach dem Stand der Dinge sagen, bot gerade mal drei kleine Räume zur Auswahl. Eine Küche, in der ich morgen sicherlich eine Stärkung für meinen Saiyajin zubereiten würde und ein kleines Bad, in dem ich mir notgedrungen den ganzen Dreck und Staub meines zerstörten Zuhauses vom Körper gewaschen hatte. Während ich mir mein einstiges Leben vom Körper wusch, hatte Chi-Chi sich um ein kleines Gitterbett für meinen Sohn bemüht und es in unsere Unterkunft gebracht. Ebenso hatte sie sich um Vegetas Wunden gekümmert und als ich einigermaßen und frisch erholt aus dem Badezimmer trat, leistete ich ihr sofort Gesellschaft.  Es stand nicht gut um meinen Saiyajin. Das sagte mir Chi-Chis strenger Blick und dennoch behielt sie all ihre Sorgen bei sich. Wollte mir sicherlich damit keine Angst einjagen und wortlos hatten wir unsere Arbeit verrichtet. Nun lag Vegeta in weichen Laken. Tief gefangen von seinem Schlaf, dem ihm sicherlich nichts als Erholung schenken würde und langsam legte ich mich zu ihm. Trunks schlief schon und nachdem ich ihn gefüttert hatte, schien für ihn die Welt in Ordnung zu sein. Doch für mich war nichts in Ordnung. Für uns, die nun so heimatlos durch eine dem Untergang geweihte Welt wanderten und sofort schmiegte ich mich enger an meinen Saiyajin. Seine Wärme tat gut. Die Gewissheit dass er lebte auch und wieder sah ich in tief entspannte Züge, die dennoch die Makel so vieler Verluste auf sich trugen. Etliche Schürfwunden säten sich über die alten Narben in Vegetas Gesicht und ließen sie beinahe alle, wirklich ausnahmslos alle, frisch wirken.  Die rechten Rippen waren gebrochen. Das wusste auch ich, da musste ich nicht mal Mediziner sein und dennoch wurde ich dies mit all den Jahren an so endloser Zeit. Wenn man einen Saiyajin im Haus hatte, der sich mehr denn je fast schon jeden Tag selbst Schaden zufügte und nur, weil er seinen Sturkopf nicht kannte, musste man sich eben jene Dinge aneignen, wenn man wollte, dass er nicht leiden sollte. Wenn man gar ein behütetes Familienleben wollte und vielleicht war es diese eine Eigenschaft.... Gar diese eine Erkenntnis, die Chi-Chi Erbarmen walten ließ und uns aufnahm. Meine Freunde hatten nicht so viel Glück. Sie mussten die Nacht im Gleiter verbringen, aber einfach aus dem einen Grund, da das Haus meines besten Freundes keinen weiteren Platz bot. Was aber auch irgendwo gut so war, denn somit hielt sich der Ki-Hemmer aufrecht und unsere Auren waren für die Cyborgs mit keinem mal zu spüren. Wieso sie nicht diesen Ort schon längst heimgesucht hatten? Immerhin müsste das ihr erstes Ziel gewesen sein, doch vielleicht verloren sie mit Son-Kuns Tod das Interesse. Vielleicht wollten sie nur diejenigen quälen, welche sich ihnen immer und immer wieder in den Weg stellten. Wer weiß? `Wer weiß schon, wie Wahnsinn funktioniert.´, dachte ich bitter und schmiegte mich dann wieder enger an meinen Saiyajin. Legte meinen Kopf auf seine Brust und lauschte seinen Atemzügen, die leider wegen seinen Verletzungen schwächer waren denn je. Zu den gebrochenen Rippen und den etlichen Schürfwunden, gesellte sich auch eine widerliche Fleischwunde an Vegetas rechtem Oberschenkel hinzu.  Wann er sich diese zugefügt hatte, konnte ich nicht minder sagen. Mein Geist schwebte immer noch in diesem einen nebligen Rauche, der alles verschluckte und jeglichen frischen Gedanken zu Nichte machte. All das, was in der letzten Zeit passiert war, stand nun lückenhaft in meinem Geist und dennoch sah ich es immer wieder vor Augen tanzen. Der Zerfall meines zu Hauses. Der Tod meiner Elten, der mich wieder so etliche Tränen aus meinen Augen vergießen ließ. Der Verlust des Dragonball-Radares. Sicher... ich könnte einen Neuen bauen, doch nicht mit einer Capsule Corporation, die mehr denn je in Trümmern lag. Wie viel von meinem alten zu Hause übrig geblieben war, vermochte ich nicht zu sagen. Wollte ich auch nicht sagen, denn nun war es einfach so sehr von Wichtigkeit, dass wir lebten. Das wir überlebten und wieder sah ich in Vegetas schlafende Züge. Er sah so friedlich aus. So unbekümmert, als würde nichts seine Sorgen wecken und langsam driftete mein Geist ab. Strich ich langsam fallendes Haar aus seiner Stirn, während ich an jene eine Zeit zurück dachte, in der ich auch eines Morgens so neben ihm erwacht war. Doch mit einem ganz anderen Hintergrund. Ein Hintergrund, der nichts als Chaos versprach. Chaos und nichts, als so endloser Wahnsinn. ~*~ Ich erwachte durch ein Frösteln. Ja schien mein Geist gar wie eingelullt und noch träge vom Schleier des Schlafes, versuchte ich meine Augen zu öffnen. Versuchte ich zu ordnen wo ich war. Wieso die Vorhänge meines Zimmer so fremd aussahen. Gar die ganze Einrichtung gleich mit und während ich mich langsam aus dem Schlaf der Unschuldigen schälte, sah ich neben mich. Und erschrak zu tiefst. Es war nicht so, dass ich geschrien hätte. Nicht so, dass ich überhaupt einen Laut über meine Lippen bringen konnte, doch ihm so nahe zu sein....  Nein. Damit hätte ich niemals gerechnet und dennoch war es so, als ich in Vegetas entspannte Züge blickte. Er schien zu schlafen. Sogar tief zu schlafen, denn mein Erwachen bemerkte er mit keinem Mal und wieder sah ich mehr denn je verblüfft in sein Gesicht. Das Haar hing ihm mehr denn je wirr zu allen Seiten und vereinzelt fielen ihm seine Strähnen in die Stirn. Er lag mehr denn je vergraben in seidigen Tüchern und Decken, als dass ich es wirklich erkennen konnte und langsam richtete ich mich auf, nachdem der erste Schock überwunden war. Was.... hatte ich in seinem Zimmer zu suchen? Hatte ich hier etwa die Nacht verbracht?!? Was zum Henker war eigentlich geschehen? Dumpf legte ich den Kopf in meine Hände, als ich mich einigermaßen langsam aufgesetzt hatte und versuchte Chaos in meinen verwirrten Geist zu bringen. Doch herrschte dort nichts als Leere. War genauso trübe, wie sich dieser dumpfe Morgen wahrhaft anfühlte und wieder erzitterte mein Körper, als es mich fröstelte. Mo.... Moment mal. Langsam sah ich auf. Richtete meinen Blick erneut auf meine Umgebung, doch das was ich nun sah, ließ mein Blut sofort zu Eis erstarren. Ich fand meine Kleidung. Zerstreut über den ganzen Boden und verwundert ließ ich eisklare Augen über dunklen Stoffe wandern. Erkannte meinen Rock, sowie mein Oberteil, die ich noch gestern aus meinem Kleiderschrank gefischt hatte und mich wirklich fragte ob sie auch zusammenpassten. Gleich daneben lagen irgendwo meine hohen Schuhe, verteilt in irgend eine Ecke und wie versteinert ließ ich meinen Blick wandern. Spürte, wie die Kühle des Morgens über meinen nackten Körper strich und instinktiv wickelte ich die seidige Decke enger um meinen Körper. Kissenhüllen lagen in Fetzen. Irgendwo auch der Inhalt mehrerer Daunenkissen und mehr denn je glich Vegetas ehemaliges Zimmer einem Schlachtfeld. Aber eines, auf dem kein Kampf stattgefunden hatte. Jedenfalls nicht in diesem Sinne und als meine blauen Opale wieder zurück zu dem Saiyajin wanderten, erschien mir alles so glasklar. Glasklar, was gestern Nacht geschehen sein musste. Glasklar, wie tief unsere Begierde ging und wie weit sie mich in ihre Fänge nahm und unweigerlich begann sich mein Atem zu beschleunigen. Begann ich wahrhaft zu begreifen, was ich in dieser einen Nacht wirklich getan hatte und rappelte mich sofort auf. Riss die bestehende Decke unter dem Saiyajin hervor, nur um sie mir dann erneut um den Körper zu wickeln, sodass ich nicht splitterfaser nackt vor ihm stand. Doch plumspte sein Kopf einfach nur zurück auf die Kissen, als ich zu heftig die Decke unter ihm hervorzog und schien dann seelenruhig weiter in seinem tiefen Schlaf gefangen zu sein. Was auch gut so war, denn panisch drehte ich mich nun um und sammelte meine Kleidung auf. Ich hatte... Ich hatte doch nicht wirklich.... Doch das hatte ich und schneller als man blinzeln konnte, schlüpfte ich aus Vegetas Zimmer. Zwängte mich fast schon zwischen Tür und Angel hindurch und stand dann alleine auf verlassenen Fluren meines zu Hauses. Schwer atmend, mit wirr zerzaustem Haar, das mir in allen Richtungen zu Berge stand und wirre Locken langsam in meine Stirn fielen. Eingewickelt in weißes Laken und fiebrig versuchte ich mich zu beruhigen. Versuchte wieder zu Atem zu kommen, doch erst, als ich die Kühle der Fliesenboden an meinen nackten Füßen spürte, schien es mir zu gelingen. Doch mein Körper wollte sich immer noch nicht bewegen. Stand einfach dort in der Morgendämmerung, während das sanfte Licht des neuen Morgens die Nacht vertrieb und helle Strahlen der Sonne über das weite Land schickte. Doch in mir herrschte immer noch eines: Nichts als Chaos. Chaos und nichts, als so endloser Wahnsinn. ~ Wie lange ich in den immer noch verlassenen Fluren gestanden hatte, wusste ich nicht. Doch irgendwann schien sich mein Körper wie von selbst zu regen und wortlos lief ich in mein Zimmer zurück. Zurück an jenen einen Ort, den ich diese Nacht hätte eigentlich aufsuchen sollen, doch was mich geritten hatte, ausgerechnet in seine Gemächer einzudringen, erschien mir jetzt als riesengroßer Fehler. Doch... Vegetas Wunden gingen mir nicht mehr aus dem Kopf und wenn mir dieser Starrkopf schon den ganzen Tag aus dem Weg ging....musste ich eben zu ihm kommen. Das konnte er nicht einfach so machen. Zuerst mein Leben retten, mir dann diesen einen Satz vor den Latz knallen und sich dann verkrümeln nur weil ihm meine Antwort nicht passte?!? Na ja... eher mein silbriges Schweigen hierzu und leise war das Klacken, als die Türe meines Zimmers in ihr Schloss fiel. Langsam stakste ich vor den großen Spiegel. Auch hier flutete der neue Morgen in mein Zimmer, doch schien ich diese ganze Schönheit dieses Tages nicht genießen zu können. Denn mir war immer noch kalt und warm zu gleich. Immer noch schlug mein Herz wild und unbändig hinter meiner Brust und langsam sah ich in mein eigenes Spiegelbild. Sah die Frau im Spiegel, mehr denn je in blindem Schocke gleich und langsam ließ ich meine Finger über einige blaue Flecke meiner Haut wandern. Beginnend an meinem Hals. Doch... taten sie nicht weh. Keines Wegs. Denn niemals würden sie da. Waren jener einen federleichten Berührung gleich, die seinem sanften Kusse hauchte und unweigerlich fühlte ich mich an diese eine Nacht zurückerinnert. Daran, wie sanft seine Hände waren. Wie ehrfürchtig sie über meinen Körper strichen und er dennoch manches mal seine ungezähmte Kraft nicht in sich halten konnte und dennoch versuchte es Vegeta so sehr. Versuchte zwischen ewig brennendem Verlangen und einer feurigen Kraft zu unterscheiden, doch leider hatte der Rahmen des Bettes nicht so viel Glück besessen, als sich der Saiyajin in dieses krallte und doch glatt ein Stück herausbrach. Jetzt ergaben die zerfetzen Kissen ebenso einen Sinn und wieder sah ich auf die Frau vor mir, die in dieser einen Nacht über ihre Grenzen hinaus gewachsen war. Ich spürte abermals seine Lippen auf meinem Körper. Sanft meinen Namen flüsternd, während ich ihn mit den meinen nicht fortließ und abermals fast schon besitzergreifend meine Lippen auf die seinen presste. Wieso... hatte ich ihn nicht davon gestoßen? Wieso ihm nicht eine schallende Ohrfeige verpasst, die dieser Saiyajin wahrlich in diesem Moment mehr als nur verdient hatte? Waren es... seine dunklen Augen, die mich jedes Mal in ihren Bann zogen und nicht fort ließen, weil sie auf mir so unerklärliche Weise mehr als nur faszinierend waren? Oder... war es einfach nur dieser Saiyajin an sich, der mir schon von Anfang an und als ich ihn kennenlernte, nicht mehr aus dem Kopf ging? Wieder ließ ich das Laken ein Stück sinken. Erkannte weitere blaue Flecken an meinem Schlüsselbein. Dann hinab, meine ganze rechte Schulter lang und dennoch verspürte ich keinerlei Schmerz, als ich zaghaft zitternde Finger über erhobene Haut presste. Denn... es war schön gewesen. Auf eine ganz eigene Art und Weise so unbegreiflich schön, dass ich es immer noch nicht glauben konnte und dennoch trug ich den Beweis dieser einen Nacht an meinem ganzen Körper. Etwas, das vielleicht nicht zwingend das Beste war.  Gar in solch einer Situation noch weniger von Nöten, denn mit einem Mal weckte mich eine mir fremde Stimme aus meiner Starre. Doch so fremd wie ich zuerst dachte, war sie gar nicht und erschrocken drehte ich mich zur Tür um, als ich ihn erblickte. `Hatte... ich nicht abgeschlossen?!?´, dachte ich panisch.  Gar fieberhaft, während sich Yamchus Augen vor Schock weiteten und ich jenen einen Schmerz in seinen Zügen erkennen konnte, den auch ich an diesem Morgen trug und langsam dem Verstehen gewichen war. Gar zitternde Lippen irgendetwas sagen wollten, doch deren Besitzer keinen einzigen Ton zu Stande brachten. Vielmehr stand die Antwort in seinen Augen geschrieben. Eher diese eine Frage in dunklen Opalen, die er nicht laut aussprechen konnte und während ich in Yamchus erkennende Züge starrte, die langsam so endloser Wut wich, fragte ich mich im Gegenzug nur Eines. Eine einzelne Frage, die noch so viel an Bedeutung in sich tragen sollte aber jetzt und in diesem Moment nichts als so ehrliches Chaos beschrieb. Wer weiß schon, wie Wahnsinn funktioniert? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)