Zorne von Drifter ================================================================================ Kapitel 1: Zarak ---------------- Es war das Jahr 791 v. Schl. Y. Corone Zarak war ein Kind dantooinischer Grasfarmer; keine zwei Jahre alt als die Jedi ihn fanden. Er wurde in den Tempel auf Coruscant gebracht um eine Ausbildung zu erhalten. Corone war ein sehr gelehriger Schüler. Und er war mächtig. Wie mächtig würde die Zeit zeigen. Er schaffte es schon früh die Macht wie ein Meister zu kontrollieren. Bereits im Alter von 10 Jahren war Corone in der Lage bei Lichtschwertduellen gegen drei Schüler zu bestehen, die bis zu drei Stufen über ihm waren. Er wurde der Padawan von Meister Haraad Artec. Der Meister unterrichtete ihn zwar, aber mit den Jahren wuchs das Gefühl in ihm, daß Artec ihn nicht wirklich unterweisen, sondern überwachen, ihn zurückhalten sollte. Aufgaben, die ihm keine Mühe gemacht hätten, ja die teilweise sogar zu leicht für ihn waren, durfte er trotzdem nur unter Aufsicht erledigen. Als Corone Fünfzehn war, erfuhr er etwas, das für ihn ein Schlag ins Gesicht war und ihm endgültig bewies, daß die Jedi ihn nie wirklich zu einem der Ihren machen wollten. Haraad Artec nahm sich einen zweiten Padawan. Nie hatte ein Jedi-Meister zwei Padawane zur selben Zeit gehabt und in Corone stieg mehr und mehr die Ahnung auf, daß Artec in Wirklichkeit nicht sein Meister, sondern sein Wächter war. Nach außen hin weiter brav gehorchend, aber insgeheim weiterhin nach Hinweisen für seine Theorie suchend, folgte Corone seinem „Meister“ und seiner neuen Mitschülerin Janilia Moon von Mission zu Mission, von Planet zu Planet. Dann endlich, wie aus heiterem Himmel, gewährte der Rat Corone seine eigene Mission. Aber diese wieder nicht allein. Obwohl Meister Artec nicht mit dabei sein würde, verlangten die Ratsmitglieder, daß er Janilia als „Assistentin“ mitnahm. Er wusste, warum. Sie nahm während der Mission Haraads Platz als sein Beobachter ein. Aber das sollte Zarak nur Recht sein. Sie waren mittlerweile zu guten Freunden geworden, von Janilias Seite vielleicht sogar etwas mehr als das. Das machte es leichter, sie zu kontrollieren. Seltsamerweise führte die Beiden ihr Auftrag nach Dantooine. Mehrere Grasfarmer wurden in den letzten Wochen immer häufiger von Plünderern überfallen und es gab bereits einige Opfer unter der spärlichen Bevölkerung. Da Corone wusste, daß er von Dantooine stammte und daß seine Familie Grasfarmer waren, hielt er es für klüger erst einmal unter verdecktem Namen zu Reisen. Er nannte sich Meister Orrus Skyze. Janilia war nicht sehr begeistert, daß Corone die Leute, denen er helfen sollte, täuschen wollte, sondern, daß er auch noch einen Rang annahm, den er gar nicht innehatte. Corone war jedoch sehr selbstsicher und wusste, daß er mit seinen Fähigkeiten gut als Meister durchgehen konnte. Wenigstens auf Dantooine. Wie viele Jedi konnte es dort schon geben. Als „Meister Skyze“ und Janilia in der kleinen Siedlung um den einzigen Raumhafen weit und breit ankamen, wurden sie bereits erwartet. Die Farmer, die die Jedi bei sich aufnehmen sollten, hatten einen Fahrer geschickt. Er war eines von fünf Kindern, die auf der Farm mit ihrer Mutter lebten und arbeiteten. Sein Name war Seetros Zarak. Dies war noch ein weiterer Punkt, der Corone stutzig machte. Dieser Junge war definitiv sein Bruder oder wenigstens sein Halbbruder, denn er hatte die familientypische Haarfärbung. Schwarze Haare mit einer weißen Strähne. Der Rat würde einen Jedi niemals zu seiner eigenen Familie auf eine Mission schicken. Und einen Padawan schon gar nicht. Wenigstens konnte Corone nicht erkannt werden, solange er die Kapuze nicht entfernte. Seetros fuhr die beiden Jedi zur Farm, die sehr einsam gelegen war. Weit und breit gab es nur Grasfelder; im Osten war eine Bergkette zu sehen. Corone hatte nie etwas über seine Familie gehört und er hatte auch nie gefragt. Aber auf das, was jetzt kam, war er nicht mal annähernd vorbereitet worden. In der Sekunde in der Seetros die Tür öffnete, rief eine Stimme Corone’s Namen. Aleya Zarak war seine Mutter und sie hatte ihn sofort erkannt. Sie hatte ihn am Gesicht erkannt. Später sagte sie ihm, daß er genau wie sein Vater aussähe. Obwohl er es erst leugnete, gab er dann doch zu Corone zu sein. Selbst für Janilia war es eine peinliche Situation. Abends saßen alle am Tisch. Aleya am Kopfende, die Jedi ihr gegenüber. Zwischen ihnen saßen Aleyas Kinder. Ihre zwei Söhne Seetros und Cor und ihre drei Töchter Salannia, Ensara und die junge Tima. Corone war das dritte der sechs Kinder. Und er war der Einzige, der stark in der Macht war. Während des Essens erzählte Aleya, daß die Zaraks eine der Familien waren, die von den Plünderern überfallen wurden. Sie kamen einmal die Woche. Es würde bald wieder so weit sein. Sie hatte einen Notruf an DanSec (Dantooine Security) geschickt, hätte aber nicht erwartet, daß man zwei Jedi schicken würde. Und er war die letzte Person, die sie erwartet hätte. Sie hatte nur eine Nachricht bekommen, daß man jemanden schicken würde, der ihr helfen würde. Nachdem alle schlafen gegangen waren, stand Corone noch lange auf dem Dachgarten und grübelte lange über alles nach was er noch erfahren hatte. Sein Vater, Ramu, war einst ein großer Jedi, bis er korrumpiert wurde. Als dunkler Jedi wurde er vom Orden verfolgt, bis er komplett von der Bildfläche verschwand. Wegen Ramu war der Rat Corone gegenüber misstrauisch, weswegen er nicht vorwärtskommen sollte. Meister Artec war nichts anderes als sein Wächter. Janilia war Artecs echte Padawan. Mit jedem Moment und jeder weiteren Erkenntnis wuchs sein Zorn. In dieser Nacht ging er nicht zu Bett. Schon am Vormittag des nächsten Tages, um einiges früher als erwartet, kamen die Plünderer. Auf Speedern kamen sie aus dem Osten. Corone trat ihnen allein entgegen. Janilia sollte auf die Zaraks aufpassen. Sie spürte es als Erste. Draußen kämpfte Corone erbarmungslos. Gnadenlos tötete er sie. Das erste Mal griff er bewußt auf die dunkle Seite zu. Und es fühlte sich gut an. Es machte den Kampf um so vieles einfacher… und so viel unterhaltsamer. Nur einen einzigen Plünderer ließ er gerade so am Leben. Gerade genug daß er reden konnte. Ein junger Rodianer, nach menschlichen Maßstäben noch nicht mal volljährig. Corone fragte ihn aus, verstärkte die Schmerzen mit der Macht. Das jedoch geschah unbewußt. Er erfuhr alles, was er wissen wollte. Daraufhin tötete er den Jungen. Janilia kam heraus, um zu sehen, wie es Corone ging, weil der Kampflärm aufgehört hatte. Sie hatte nie daran gezweifelt, daß er siegen würde. Er wußte jetzt, wo er den Anführer der Plünderer finden würde. Ein Versteck in den Bergen im Osten. Janilia wollte mitkommen, aber Corone befahl ihr zurückzubleiben. Er sagte, er wäre bald wieder zurück. Daraufhin nahm er einen Speeder und fuhr gen Osten. Es dauerte keine Stunde bis er den Höhleneingang erreichte. Er spürte eine Kälte als er eintrat. Befremdlich und doch sehr vertraut. Dieser Ort gehörte der dunklen Seite. In einer großen Kammer spürte er, daß er nicht allein war. Nur karges Licht kam aus wenigen Löchern in der hohen Decke. Er rief in die Dunkelheit. Und er bekam eine Antwort. Ein Mann trat aus dem Schatten. Schwarze Kleidung und eine schwarze Robe. Auch ein Bauer, der die alten Geschichten kennt, konnte sehen, was er war. Der Sith und der Jedi standen sich gegenüber und als der Dunkle die Kapuze zurückzog, hielt Dantooine eine weitere Überraschung für Corone bereit. Der Sith war Ramu Zarak. Ramu hatte all die Jahre heimlich über seinen Sohn gewacht. Immer und immer wieder gab er ihm unbemerkt von anderen Personen, durch andere Personen Hinweise und Offenbarungen, was die Jedi von ihm hielten. Wie sie ihn wegen seines Vaters wegen fürchteten. Und was sie für Lügen lehrten. Ramu war stolz auf Corone, denn er hatte gespürt, wie er die dunkle Seite zu Hilfe rief um die Plünderer zu töten. Auch sie waren nur Mittel zum Zweck um ihn nach Dantooine zu locken. Daß er seine Familie traf war genau so geplant, wie das Treffen von Vater und Sohn. Ramu hatte selbst noch eine Meisterin. Er war selbst noch kein vollwertiger Sith-Lord, aber es konnte nicht mehr lange dauern. Er wollte, sobald er zum Lord gemacht wurde, seinen Sohn zu seinem Schüler machen und seine Meisterin töten. Mit jedem weiteren Wort dieses „Noch-Nicht-Sith“ wuchs Corone’s Hass auf seinen Vater. Der Zorn wurde unerträglich. Dieser Mann hatte wissentlich sein gesamtes Leben manipuliert und es damit wahrscheinlich ruiniert. Er hatte ihm jede Möglichkeit genommen, jemals ein echter Jedi-Ritter zu werden. Von einem Meister gar nicht zu Reden. Dieser Mann war einst ein großer Jedi und er hatte es gegen Knechtschaft getauscht. Corone sah es ganz genau. Er hatte in Knechtschaft begonnen und er würde es eintauschen gegen unglaubliche Macht und Rache. Doch dafür mußte er erst das größte Hindernis aus dem Weg räumen. Und dieses Hindernis stand direkt vor ihm. Ramu Zarak musste sterben. Ohne Warnung zündete Corone sein Lichtschwert und stürmte auf seinen Gegner zu. Obwohl Ramu überrascht von dieser Aktion war, schaffte er es dennoch den ersten Schlag gerade so abzuwehren. Der Kampf war schnell, brutal und obwohl der dunkle Jedi eine kühle Zuversicht ausstrahlte, wusste auch er, daß sein Sohn im auf Dauer überlegen war. Denn diesmal nutzte er die dunkle Seite voll aus. Beim ersten Mal war er noch zurückhaltend, aber jetzt wollte er alles. Es war so wundervoll. Diese unglaubliche Macht in seiner Hand. Corone fühlte sich besser und stärker denn je. Und tatsächlich schlug er Ramu nach nur zwei Minuten beide Hände ab. Und jetzt, wehrlos, schlug der „Sith“ ganz andere Töne an. Er bettelte um Gnade. Cororne müsste doch verstehen, daß er es nur zu seinem Besten getan hatte. Doch alles, was der junge Zarak sah, war ein winselnder Narr, der die Macht nicht wert war, die ihm gewährt worden war. Corone stand vor seinem Vater und hörte sich angeekelt das Betteln und Flehen an. Er ließ Ramu’s Lichtschwert in seine Hand fliegen und dann… mit nur einem einzigen Schlag….enthauptete er ihn. Dieser eine Schlag fühlte sich so gut an. Es war so befreiend. Und Corone wußte, er war endlich erwacht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)