Mondschattenblume von Rei-may (Sesshoumaru & Rin) ================================================================================ Kapitel 13: Badespaß -------------------- „RIN!!!“ Zum wiederholten Male rief der kleine Dämon das Mädchen, dass alle paar Meter anhielt um die Kühe durch den Weidezaun hindurch zu streicheln. „Ich komme ja schon!“ Sie holte zu der kleinen Reisegruppe auf, den Blick jedoch weiterhin auf die Weiden gerichtet. Die Kühe erinnerten sie an den komischen Dämonen, der den Schmied von Sesshoumarus Schwert ritt. Nur das diese mit ihren zwei Augen deutlich niedlicher aussahen. „Sesshoumaru-sama, dort vorn kommen wir nahe an einem Menschendorf vorbei“, bemerkte Jaken, doch er bekam keine Antwort. Aber auch Rin’s menschliche Augen erkannten bald die vereinzelten Häuser. Der Weg, der nach wie vor am Fluss und den Weiden entlang führte, streifte das Dorf kaum, jedoch waren einige Frauen zum Waschen der Wäsche ans Ufer gekommen, genau so wie Kinder, die mit einem altertümlichen Ball und Kreiseln spielten. Um sie näher sie kamen umso mehr klebte Rin’s Blick an den Kindern. Diese lachten und schienen einen eine Menge Spaß zu haben. Natürlich warfen sich die Frauen aus Angst zur Boden, als sie den Dämon und sein Gefolge bemerkten und riefen ihre Kinder in Panik vor sich. Ein Bild an dass sich Rin so langsam gewöhnte. Kaum merklich straffte sich Rin, als die Blicke der verängstigen Kinder an ihr hängen blieben. „Mama, da ist ein Mädchen bei den Monstern.“ „Sht! Sei still! Das ist eine Wilde!“ Eine Wilde? Verwundert blinzelte Rin und stieß im selben Moment mit dem Fuß gegen etwas. Der Ball. Ein sehr schöner Ball. Unbewusst bückte sie sich und hob ihn an. „Mama, die Wilde klaut meinen Ball!“ Erschrocken hob die Mutter ihrem Jungen den Mund zu, doch der InuYokai war schon zum stehen gekommen. Drehte den Kopf zu Rin um. „Willst du ihn?“, fragte er nur, doch Rin schüttelte nur lächelnd den Kopf. Stattdessen ging sie zu der zitternden Frau hinüber, die ihr Kind in den Armen hielt, und legte den Ball vor ihnen an. „Hier“, meinte sie so freundlich sie konnte und eilte dann Sesshoumaru hinterher, der sich schon wieder in Bewegung gesetzt hatte. Sesshoumaru, der sie aus den Augenwinkeln beobachtet hatte. Der bemerkte wie ihr Ausdruck traurig wurde, als die Kinder samt ihren Müttern das weite suchten. Der InuYokai kam zum stehen. Das Dorf und die Weiden lagen weit hinter ihnen zurück und der Fluss war flacher geworden. Die Sonne schien immer noch aus voller Kraft und erwärmte die Erde unter ihr. Kurz ließ er seine Sinne durch die Umgebung schweifen. Keine Gefahr in der Nähe. Er verließ den schmalen Feldweg und trat an das Flussufer, gefolgt von seinem kleinen Gefolge. „Rin?“ „Ja?“, sie kam an seine Seite gelaufen. „Wasch dich.“ „Ja, Meister!“, kam es munter und sie begann sich ohne zu zögern aus ihrem schmutzigen Kimono zu schälen. Jaken ließ Ah-Uhn an einem saftigen Stück Wiese grasen, während sich Sesshoumaru direkt am steinigen Ufer nieder ließ. Rin war inzwischen bis auf ihren inzwischen sehr schmutzigen Verband nackt und versuchte mühsam diesen zu lösen. „Jaken“, machte Sesshoumaru den Kappa aufmerksam, der auch sofort zu Rin eilte. „Bück dich Rin!“, wies er sie an und das Mädchen gehorchte auch sofort. Mit denen klauenartigen Fingern hatte er den Verband schnell durchtrennt. „Danke, Jaken-sama!“, meinte Rin munter und hüpfte an den Rand des flachen Gewässers. „Ui! Brrr, kalt!“, machte sie vergnügt, als sie einen Fuß in das kühle Nass streckte. „Wasch deine Wunde gut aus“, meinte der InuYokai zu ihr, während er Tokijin aus seiner dampfenden Scheide zog. Tatsächlich, das Schwert glühte! Neugierig sah Rin dabei zu, wie er es in den Fluss legte und zischend Dampf aufstieg. „Wow! Was ist dass!?“, sie machte ein paar Schritte auf das Schwert zu. „Komm ihm nicht zu nah, Rin.“ Widerwillig nahm sie wieder Abstand ein. In dem kühlen Nass schien sich das Dämonenschwert etwas zu beruhigen. Ihr Blick wanderte zu Sesshoumaru und blieb ein seiner einen verblieben Hand hängen. Sie war an den Handflächen rot und fleischig. Verbrennungen! „Meister, Ihr müsst das kühlen!“ „Rin! Ein mächtiger Dämon wie Sesshoumaru-sama brauch seine Wunden nicht zu kü-“, er unterbrach mitten im Satz, denn Rin war schon zu dem Yokai gelaufen und hatte ihn an der klauenbesetzten Hand gepackt. Dadurch, dass er saß, war es für sie kein Problem sie neben ihm ins Wasser zu ziehen. Sie ließ sich in das Wasser im Schneidersitz plumpsen und bette Sesshoumarus Hand in ihren Schoß. Behutsam strichen ihre Finger über die Verbrennungen. Währe Sesshoumaru nicht Sesshoumaru, hätte er wohl mit den Augen gerollt, doch stattdessen ließ er sie für den Moment gewähren. Es waren keine anderen Dämonen in der Nähe und Jaken wurde mit einem Blick zum Schweigen gebracht. Sollte das Kind doch machen was es wollte. Zumal die Verbrennungen sowieso schon anfingen zu heilen. Immerhin war er ein vollweniger Dämon und kein lächerlicher Mensch oder Hanyou. Die Heilung wurde von Rin auch mit staunenden Augen beobachtet. Es dauerte gerade Mal ein paar Wimpernschläge, da war die Haut wieder strahlend weiß und glatt. „Toll...“, kam es leise von ihr, ehe sie über die nun heile Stelle strich. Sie wünschte die Wunde an ihrem Rücken würde so schnell heilen. Ihre Finger strichen weiter zu seinen unmenschlichen Klauen, die sonst der Ursprung seiner Giftkralle waren. Ganz schön scharf! Jedoch lenkte nun etwas anderes ihre Aufmerksamkeit auf sich. Die magentafarbenen Streifen auf seinen Handgelenken. Sofort rubbelte sie mit ihrem Daumen darüber. Schaute ob sie sich wegwaschen ließen. „Rin, was tust du da?“, fragte Sesshoumaru ruhig, der ihr Tun beobachtet hatte. „Die gehen nicht ab“, stellte sie fest. „Natürlich nicht.“ „Weil Ihr ein Dämon seid?“ „Ja.“ „Seit wann habt Ihr die?“, sie sah hoch zu seinem gezeichneten Gesicht. „Seit meiner Geburt.“ Das Mädchen ließ seine Hand los und stand aus dem Wasser auf. Stattdessen ging sie nun zu ihm und kletterte auf seine im Schneidersitz verschränkten Oberschenkel. Ihre Finger packten in sein Gesicht, striche über die Male an seinen Wangen und stupsten gegen die Mondsichel an seiner Stirn. Jaken sprang fast das Herz aus der Brust, der Daiyokai schloss nur die Augen. „Ist es lang her, seit Ihr geboren wurdet?“ „Du stellst heute viele Fragen, Rin.“ „Nur noch diese Eine! Bitte!“ Sie ließ von seinem Gesicht ab und fuhr mit den Fingern nun lieber in die silbernen Haare, während sie seine Kleidung voll tropfte. „Sehr lange für einen Menschen.“ „Länger als ein Menschenleben?“ „Das ist eine neue Frage“, meinte Sesshoumaru nur und zog ihre Finger aus seinen Haaren. „Aber-“, wollte Rin protestieren, doch der InuYokai legte schon eine Hand auf ihren nackten Bauch und schubste sie sanft zurück in das Wasser. Platschen. „Hey! Das ist gemein!“ „Wasch dich“, meinte er nur und sah wieder gegen Himmel, wurde jedoch im nächsten Moment lachend mit Wasser bespritzt. „RIN! JETZT IST ABER GUT!“, fuhr Jaken sie an und watete zu dem lachenden Mädchen ins Wasser. „Habe gefälligst Respekt vor unserem Meister!“ Als Antwort wurde auch er bespritzt, ehe Rin lachend tiefer in das Wasser sprang und anfing sich zu waschen. Sie liebte es mit den beiden zu Baden, auch wenn der Fluss kalt war. Manchmal, wenn sie an einer heißen Quelle vorbei kamen, badeten Sesshoumaru und Jaken mit. Das kam aber wirklich nur sehr sehr selten vor. Kostbare Momente. Lautes platschen hinter Rin. Ah-Uhn war fertig mit seinem Mahl und hatte sich zu ihr in den Fluss gestützt. Ein willkommener Spielpartner, denn ihr schuppiger Freund war sich nie zu schade, mit ihr durch das Wasser zu tollen. Sesshoumaru ließ sie. Heute würden sie nicht mehr sehr viel weiter reisen und hatten Zeit, den kindlichen Bedürfnissen Rins nach zu kommen. Nach einer halben Ewigkeit, wie es Jaken vorkam, wateten Rin und Ah-Uhn endlich aus den Fluten. Pitschnass. Der DrachenYokai schüttelte sich einmal kräftig und ließ sich dann ins Gras sinken. Wenigstens hatte Rin es fertig gebracht auch ihre Kleidung zu waschen, die nun in der Sonne lag. „Komm her“, befahl Sesshoumaru nun aber dem Mädchen. Gehorsam kam sie. „Zeig mir deinen Rücken.“ „Hai!“ Sie drehte sich um. Die Wunde sah gut aus, zumindest glaubte er es, Menschenwunden heilten so langsam. Die schmutzigen Verbände hätten sie sowieso nicht mehr benutzen können. „Schau dass du in der Sonne trocknest, solange sie noch scheint.“ Rin nickte munter und ließ sich direkt neben ihm auf die Steine sinken. Zumindest war sie aber still. Schaute dem plätschernden Wasser zu. Auch Jaken lehnte sich an einen großen Stein und schloss die Augen. Von Ah-Uhn erklang sowieso schon lautes doppeltes Schnarchen. Sesshoumaru versank in seine Gedanken und schreckte erst wieder daraus hervor, als Rins Kopf auf sein Bein sank. Eingeschlafen. Die Toberei des Tages hatten sie eben doch erschöpft. Ein stummes Seufzten vibrierte in seiner Brust, als er sie mit seiner einen Hand am Oberschenkel packte und sie bäuchlings auf sein eines Bein zog. Nackt wie sie war, würde sie ihm auf den Steinen nur abkühlen, denn die letzten Strahlen der Sonne verschwanden gerade im Westen. Für einen Moment ließ er den Blick über ihren Körper wandern; blieb an der verkrusteten Wunde hängen. Er nahm die Hand von ihrem Schenkel und ließ seine Finger über die Wunde fahren, darauf bedacht, sie nicht mit seinen Klauen zu verletzten. Das Mädchen zuckte leicht im Schlaf. Seine Gedanken schweifen ab, zurück an die vergangen Tage, an seinen Traum, der ihm vorgemacht hatte, er hätte sie verloren. Er hatte sie bezahlen lassen, diese Soldaten. Jeden einzelnen. Seine Erinnerungen riefen den Geruch des Menschenblutes wach. Die rot gefärbte Erde. Die Schreie. Als ob die, die geflohen waren geglaubt hätten, sie würden damit davon kommen. Diese Narren. Menschen waren keine Gegner. Menschen waren Maden unter seinen Füßen. Seine Finger verharrten noch einen Moment, ehe er sie wegnahm. Aber es gab Gegner über die er sich Gedanken machen musste. Gegner die ihn davon abhielten zu finden, was er begehrte. Sein Blick wanderte weiter zu Tokijin, dass immer noch ihm Fluss lag. Inzwischen war es abgekühlt. Ein schwaches Schwert. Zu schwach für die Barriere. Nichts gegen das rote Tessaiga. Er griff nach dem Dämonenreißzahn und schob ihn zurück in seinen Gürtelbund. Die Scheide die er sich erst hatte anfertigen lassen, war zu nichts mehr zu gebrauchen. Ohne einen weiteres Blick warf er sie weg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)