Sonnenstrahlen auf meiner Haut von -salira-eki- ================================================================================ Kapitel 1: Auf einer Insel trafen sie sich ------------------------------------------ Gähnend fuhr sich Emily durch ihre offenen glatten Haare, bevor sie sie zusammenband und sich durchstreckte. Sich an der juckenden Nase kratzend verließ sie die winzige Kabine ihres Schiffes, mit dem sie übers Meer segelte. Seit ein paar Tagen herrschte eine totale Flaute und die junge Frau langweilte sich halb zu Tode. Die Sonne tauchte gerade erst aus dem Meer auf und tauchte alles in ein tiefes Rot, was nach und nach zu orange wurde. Die Brünette lehnte sich an die Reling und tauchte eine Hand ins Wasser, welches angenehm warm war. Dies war ein Anzeichen, dass die nächste Insel eine Sommerinsel sein würde. Erfreut blickte Emily auf ihren Logport und korrigierte den Kurs etwas. Nachdem sie gefrühstückt hatte, bemerkte sie mit Besorgnis, dass ihr so langsam die Vorräte ausgingen. Doch gegen Mittag kam frischer Wind auf und packte die Segel. Mit einem Ruck sprang das Boot nach vorn und schnell kontrollierte die junge Frau die Richtung in die die Nadel des Logports zeigt. Erfreut richtete sie ihre türkis-blauen Augen auf das weite Meer und segelte mit voller Geschwindigkeit durch die Wellen. Gischt benetzte die trockenen Planken an Deck und ihre Kleidung. Ein Grinsend lag auf ihren Lippen. Sie fühlte sich so frei wenn der salzige Wind an ihrem Körper riss und das Wasser in feinen Tröpfchen um sie herum schwebte. Sie liebte es Abenteuer zu erleben und neue Dinge zu sehen. Unbekanntes Essen zu probieren und neue Kulturen zu studieren. Sie liebte es frei zu sein und hingehen zu können wo auch immer sie hin wollte. Sie liebte die Sonnenstrahlen auf ihrer Haut, ebenso wie den Regen oder den rauen Wind. Emily war in einfachen Verhältnissen aufgewachsen, doch schon als kleines Kind hat sie sich von der Ferne angezogen gefühlt, von dem Fremden, von Abenteuern. Vor zwei Monaten war sie 18 Jahre alt geworden und bekam von ihrer ganzen Verwandtschaft und ihren Freunde ein kleines Boot geschenkt. Heulend vor Freude hatte die junge Frau jeden umarmt, sogar das Boot und fing sich prompt einen Splitter ein. Man kann nicht behaupten, dass sie ein Tollpatsch ist, aber manchmal war die junge Frau etwas ungeschickt. Doch sie hatte das Talent zu improvisieren und schaffte es sich immer selbst aus der Bredouille zu holen. Nachdem sie den Splitter mit den Zähnen entfernt hatte (was viele der Anwesenden angeekelt das Gesicht verziehen lies), gingen alle zusammen in die einzige Bar in ihrem Dorf. Es wurde lange und ausgiebig gefeiert und man plante für das Geburtstagskind eine feste, sichere Route, damit ihr nichts passieren sollte. Emily nahm das alles freudig an und nickte alles ab. Doch als alle anderen schlafen gingen, packte sie schnellst möglich alles Wichtige zusammen und schrieb ein paar Briefe. Darin erklärte sie, dass sie wirklich ‚frei‘ sein wollte, ohne Verpflichtungen und ohne festgelegte Dinge. Sie danke allen und hinterließ ihre neue Nummer zu einer winzigen lila Teleschnecke. Nachdem sie alles auf ihr Boot verfrachtet hatte, hielt sie kurz inne um zurück zuschauen. Ein freudiges Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als sie sich umdrehte und auf das weite Meer hinaus schaute. Dann löste sie die Seile, die das Boot am Hafen ihrer Heimat fest hielt und setzte die Segel. Dank ihrer Begeisterung für das Reisen kam sie schnell voran und erlebte viel. Ihr Vater brachte ihr und ihren Geschwistern schon früh bei sich zu wehren, ob nun mit Waffen oder nur mit dem Körper. Anders als ihr älterer Bruder war sie nicht perfekt darin, aber sie konnte sich aufdringliche Personen vom Leib halten. Schon früh hatte sich Emily angewöhnt immer ihr Schwert mit sich zu tragen. Es war nichts Besonderes, kein Meisterschwert, doch ihr Vater hatte es ihr geschenkt, als er der Meinung war, dass sie gut genug war um es zu führen. Ihr Onkel hingegen ein Wirt von der Nachbarinsel sah es nicht gern, wenn sie gefährliche Leute so dicht an sich ranließ, wie es bei einem Schwert nun mal nötig war und schenkte ihr eine alte Schusswaffe samt Waffengurt. Beides hielt Emily gut in Schuss, da man nie wusste was als nächstes passieren würde. Amüsiert dachte die Abenteurerin an den ersten entsetzten Anruf ihrer Mutter, die sie heulend anschrie, damit sie wieder nach Hause kam. Im Hintergrund hörte Emily ihren Brüder James und Felix sowie ihre Schwester Isabell lachen und ihr viel Spaß wünschen. Sie schickte von jeder bewohnten Insel die sie besuchte einen Brief und etliche Postkarten nach Hause, doch sie rief fast nie an. Emily wollte die Zeit für sich einfach genießen und sich nicht immer rechtfertigen müssen, wieso sie wo auch immer gerade war. Dafür rief ihre Mutter regelmäßig an und versuchte Informationen aus Emily raus zu quetschen, was aber nur selten gelang. Am frühen Abend kam die Insel endlich in Sicht. Obwohl die Sonne dabei war unterzugehen, flimmerte die heiße Luft immer noch und man konnte die Insel fast nicht sehen. Erst als das Ufer schon in Sichtweit kam, war sich Emily sicher, dass es eine richtige Insel und keine Fata Morgana war. Der Strand war riesig und nirgendwo waren Anzeichen für eine Zivilisation zu entdecken. Mit einem sanften Ruck fuhr das kleine Boot auf einer Sandbank nahe des Ufers auf und Emily raffte die Segel. Das Wasser war keinen Meter tief und es schien noch Flut zu herrschen. Nachdem ihr Schwert und ihre alte Waffe ihren angestammten Platz gefunden hatten, ging sie nochmal unter Deck. Schnell packte die junge Frau ihren Rucksack, den sie stets mit sich nahm, da er alle für sie wichtigen Dinge enthielt und warf den Anker aus. Zu Sicherheit packte sie noch ein langes Seil und befestigte damit das Boot an einem großen Felsen im Wasser. Ihre Schuhe in der Hand tragend schlenderte Emily begeistert durch das Wasser bis sie den feinkörnigen Sand erreichte, der heiß unter ihren Fußsohlen brannte. Mit einem letzten Blick zurück auf ihr Boot rubbelte Emily sich den Sand von den Füssen, zog ihre Schuhe an und wanderte die Dünen hoch, welche ihr den Blick versperrten. Dahinter entdeckte sie einen kleinen Wald, welcher eine hügelige Landschaft bedeckte. In der Ferne glitzerte ein Fluss im immer rascher schwindenden Licht der Sonne, bis diese schlussendlich im Meer versank. Es zogen ein paar Wolken auf, doch Emily lief unbeirrt weiter. Eine Sturmlampe erleuchtete ihr den Weg und ihre Schritte führten sie einmal um die ganze Insel. Doch als sie wieder bei den Dünen vor ihrem Boot angekommen war, erblickte sie dahinter den Schatten eines riesigen Schiffes im tieferen Gewässer. Der Mond schenkte genug Licht sodass sie eine Piratenflagge hoch oben am Mast erkannte. Mit weit aufgerissenen Augen sah sie mehrere Gestalten auf ihren schwimmenden Untersatz herumklettern. Sie lief ohne nachzudenken los und bemerkte die Männer am Strand erst, als sie bereits die Hälfte der Düne herab gestiegen war. Nun wurde auch Emily entdeckt und alle starrten sie an. Vor Schreck mitten in der Bewegung stehen geblieben und den Atem anhaltend, starrte sie zurück. Mehr aus Reflex als bewusst griff sie nach ihren Waffen. Doch diese waren weg. Eine raue Stimme ertönte neben ihr: „Sowas ist gefährlich, am Ende tust du dir noch weh, Kleine.“ Erschrocken wich Emily von dem Mann weg, der plötzlich neben ihr stand. Aber kaum einen Schritt später prallte sie gegen einen anderen Körper. Sie drohte zu stürzen, aber zwei starke Arme verhinderten dies. Der Duft von Sake, Seeluft und Schweiß drang ihr in die Nase. Sanft wurde sie wieder losgelassen und das erste Mal sah sie den Mann hinter sich an. Furchtsam wanderte ihr Blick an seinem offenen Hemd empor, bevor er das dunkelrote Haar, das man sogar im Dunkeln erkennen konnte, streifte und schlussendlich bei warmen dunklen Augen endete. Ein Hut thronte auf seinem Kopf und verdunkelte sein Gesicht etwas, doch im Mondlicht konnte die junge Frau viele Details erkennen. Das linke Auge war mit drei Narben verunziert, doch es änderte nichts an der Freundlichkeit die dieser Mann ausstrahlte. Unbewusst entspannte sich Emily und blickt nun zu dem zweiten Mann, der sie erschreckt hatte. Dieser hielt neben ihrem Schwert und ihrer Waffe in der einen Hand, lässig noch eine eigene Waffe über der Schulter und paffte eine Zigarette. Eingeschüchtert durch dessen strengen Blick zuckte die junge Frau wieder leicht zurück. Doch der Rothaarige hielt sie erneut fest, beide Piraten schauten sich kurz an, bevor sie schallend an fingen mit lachen, gefolgt von den anderen Piraten. Verwirrt sah Emily von einem Mann zum anderen und entscheid, dass sie dringend ihre Waffen zurückbrauchte. Das Rothaarige löste seinen Griff etwas und Emily nutzte ihre Chance. Mit einem festen Ruck kam sie frei und stürzte sich auf den rauchenden Schwarzhaarigen. Einzig und allein durch den Überraschungseffekt gelang es der eher zierlichen Frau, den Mann umzuwerfen und beide kullerten zusammen das letzte Stück der Düne hinunter. Noch im Fallen riss Emily ihr Schwert an sich und es gelang ihr beim Aufprall auf dem Piraten auf zukommen. Mit der Klinge an seinem Hals verharrten beide still. Auch die anderen Piraten waren verstummt. Emilys Atmung ging vor Adrenalin schneller und ihre Gedanken rasten. Sie hörte wie der Rothaarige etwas sagte, doch das Rauschen ihres Blutes in ihren Ohren war so laut, dass sie kein Wort verstand. Sie schluckte um ihren Mund zu befeuchten. „Ich will keinen Ärger, nur frei über die Meere segeln…“ Die Worte kamen leise zwischen ihren Lippen hervor, bevor sie von dem Mann heruntergerissen wurde. Der Rothaarige hatte sie an der Taille hochgehoben und entwaffnete sie geschickt. Wütend strampelte Emily mit den Füßen und sah zu wie der dunkelhaarige sich grinsend aufrichtete. „Tja Ben, da haben wir uns aber eine kleine Wildkatze gefangen.“ Ertönte eine lachende Stimme neben ihrem Ohr und die junge Frau spürte wie ihre Wangen wärmer wurden. Sie wurde auf ihre Füße gestellte und plötzlich flackerte etwas neben ihr auf. Ben vor ihr sah an ihr vorbei und nickte kurz. Das eben entzündete Lagerfeuer wuchs schnell an und warf ein sanftes Licht auf den Sand drum herum. Emily sah zu dem grinsenden rothaarigen Mann hinter sich und mit einem Mal im Feuerschein erkannte sie wer das war; Rothaar Shanks, einer der vier Piratenkaiser! Obwohl er diesen Titel erst kürzlich erhalten hatte, war der Mann scheinbar sehr mächtig. Sein gelber Strohhut baumelte an einer Schnur an seinem Hals und gab dem Mann etwas Abenteuerliches. Shanks bemerkte ihren eingeschüchterten Blick und grinste breiter. „Soso, du willst keinen Ärger, sondern nur frei sein.“ Wiederholte der Piratenkapitän etwas spöttisch. Emily nickte knapp und wollte etwas sagen, doch ein Mann mit Dreddlocks rief dir dazwischen: „Dann passt du ja perfekt zu uns.“ „Da hast du Recht Yasopp, tja willkommen in der Crew, Kleine.“ Stimmte Shanks zu und Emily starrte den Rothaarigen mit offenem Mund an. Ben schritt an den zwei vorbei und setzte sich an das Lagerfeuer. Als die Frau sich nicht bewegte, nahm Shanks sie an der Hand und zog sie hinter sich her. „War nur ein Scherz, Kleine.“ Versuchte der Mann sie zu beruhigen. „Also ich bin Shanks, Kapitän der Rothaar-Piraten und mit wem haben wir die Ehre?“ Erleichtert atmete Emily tief durch und meinte: „I-ich bin E-Emily, 18 Jahre alt, ähm…“ Unsicher was sie noch sagen sollte, sah sie auf und blickte die Piraten um sich herum an. Diese sahen mit einem netten Grinsen zurück. Ein paar hatten Getränke in der Hand und prosteten ihr zu. Schnell wurden Becher und Flaschen durch die Reihen gereicht und bald hatte jeder was zu trinken. Emily schnupperte an ihrem Becher und nahm den scharfen Geruch von Sake wahr, welcher ihr in der Nase brannte. Während also die Männer um sie herum zügig tranken, nippte die junge Frau nur leicht an dem Getränk. Sofort wurde sie in die Gespräche der Gruppe mit eingebunden und sie erzählte den Piraten etwas von sich. „Was habt ihr eigentlich auf meinem Boot gemacht?“ Fragend sah Emily Shanks an, welche nur grinste und Ben ansah. „Wir wollten wissen, wer sich auf unserer Insel aufhielt.“ „Eurer Insel?“ Erstaunt sah die Frau zu dem Vizen, welcher nickte und Shanks erklärte: „Jeder Piratenkaiser stellt Inseln unter seinen Schutz und erweitert sein Gebiet so.“ Emily nickte verstehend: „Also wolltet ihr nur die Insel schützen… aber was genau schützt ihr hier? Ich hab nichts Besonderes gefunden als ich die Insel erkundete.“ Die Männer sahen sich verschwörerisch an und Emily sah den Rothaarigen mit großen Augen an. Dieser stand auf und setzte seinen Hut auf das rote Haar. Dann reichte er ihr eine Hand und als sie sie ergriff, zog er die Frau hoch. „Diese Insel heißt übrigens Bea shima odo~tsu, die Tanzbär-Insel.“ „Ein seltsamer Name!“ Meinte die Frau auf Shanks Aussage, doch diese grinste nur: „Das glaubst du nicht mehr lange.“ Er hielt Emilys Hand fest und zusammen erklommen sie die hohen Dünen. Oben angekommen stockte Emily der Atem, vor ihr erstrahlte ein gewaltiges Meer aus Lichtern, welche in allen Farben erstrahlten und die unterschiedlichsten Formen bildeten. Von Pflanzen, über Tiere zu Personen die tanzen, alles war vertreten. Langsam schritten Emily und Shanks weiter und tauchten ein in ein gigantisches Lichterspiel. Staunend sah die junge Frau sich um und erkannte dass die Lichter winzige Teddybärchen waren. Diese tanzten um beide herum und zupften an ihren Haaren. Kichernd betrachtet Emily ein gelbes Exemplar, welches einen lustigen Tanz auf ihrer Hand hinlegte. Nachdenklich fragte sie den Mann neben sich: „Sag mal… ist es immer so bei euch… neue Dinge entdecken… ist es immer so spannend?“ Neugierig sah sie Shanks an. Sein scheinbar immer lächelndes Gesicht wurde von verschiedenen Farben erleuchtet und er schmunzelte: „Ja, aber es ist auch gefährlich und man hat viele Feinde.“ Der leuchtende Teddybär flog weg und tanzte mit in einer großen Blume. Emily trat einen Schritt auf den Piraten zu, ihren Kopf im Nacken liegend fragte sie leise: „Kann ich mit euch mit?“ Shanks Lächeln erlosch und er wurde ernst: „Du solltest dir das gut überlegen, das Piratenleben ist nicht für jeden zu ertragen.“ Emily schluckte kurz und grinste dann: „Ich weiß.“ Mehr sagte sie nicht und schon schlich sich wieder ein Grinsen auf das Gesicht ihres Gegenübers. „Gut du darfst mit, aber auf Probe.“ „Danke.“ Erfreut klatschte die Frau mit ihren Händen zusammen und packte die Hand ihres Kapitäns auf Probe. Er ließ sich von ihr zurück zu den Dünen zerren, wo Emily nochmal stehen blieb und zurückschaute: „Ich kann verstehen, wieso ihr das hier beschützen wollt. Wirklich… es ist wunderschön.“ Zurück am Lagerfeuer, an dem bereits Essen gebraten wurde, erzählte Shanks gleich die Neuigkeit. Jubelnd wurde die junge Frau willkommen geheißen und bekam einen Teller mit Essen in die Hand gedrückt. Es wurde bis in den frühen Morgen gefeiert und die Piraten gaben sich die Kante. Emily hielt sich zurück mit dem Alkohol, da sie ihn erstens nicht so mochte und zweitens es viel lustiger fand sich nachher an all die Peinlichkeiten der anderen erinnern zu können. Der Himmel wurde schon zusehends heller, als plötzlich etwas Schweres auf dem Schoss der jungen Frau landete. Emily zuckt zusammen und sah hinunter. Dort erblickte sie den friedlich schlafenden Shanks, dessen Kopf auf ihren Oberschenkeln ruhte und den Strohhut etwas zerknautschte. Sofort stieg ihr das Blut ins Gesicht und sie hörte das leise Lachen von Ben, der etwas entfernt saß. Etwas peinlich berührt sah sie ihren Kapitän auf Probe genauer an, obwohl er rothaarig war, hatte er nicht die typische Blässe, die meist bei diesem Haartyp auftauchte, sondern wies eine gesunde Bräune auf. Die drei Narben über seinem Augen stachen durch die Bräun deutlich hervor und verliehen, dem eher jugendlichem Gesicht etwas männliches, so fand Emily zumindest. Der leichte Wind, der das mittlerweile fast abgebrannte Lagerfeuer etwas flackern ließ, sorgte dafür dass Shanks offenes Hemd sich aufblähte. Sofort verschwanden die schwärmerischen Gedanken der jungen Frau, da es nun so aussah als sei der Mann schwanger, das die Enden des Hemdes noch in der Hose steckten. Emily versuchte ihr Lachen mit der Hand zu ersticken, dennoch zog sie erneut die Aufmerksamkeit von Ben auf sich. Dieser sah das neue Crewmitglied fragend an und die Frau erklärte ihm leise, was sie gedacht hatte und wurde von mehreren Piraten sprachlos angestarrt. Doch als der Wind sich wieder auffrischte und alle das Hemd sahen, konnte keiner sein Lachen mehr zurückhalten. Prustend fielen ein paar nach hinten oder zur Seite, je nachdem wo sie saßen. Verwirrt schreckte Shanks auf und blickte sich orientierungslos um. Emily versuchte nicht weiter zu lachen, doch sie konnte nicht aufhören. Der Pirat richtete sich komplett auf und sah Ben fragend an. „Was ist denn so lustig? Ich will’s auch wissen.“ Der Rothaarige sah immer wieder von einem zum anderen, bekam jedoch keine Antwort, weil Emily und die Piraten immer noch lachen mussten. Irgendwann erbarmte sich eine dem Mann und klärte alles auf. Daraufhin lachte auch Shanks und klopfte der jungen Frau auf den Rücken. „Sag mal Emily…“ Der Kapitän wurde sofort von der Angesprochenen unterbrochen. „Sagt doch bitte alle Ly zu mir.“ Emily grinsten und die Männer um sich herum nickten. „Also was ich fragen wollte; was kannst du denn alles Ly?“ Neugierig blickte der Rothaarige zu seinem neuen Crewmitglied. Diese knabberte etwas an ihrer Oberlippen, bevor sie antwortete: „Ich kann mit Schwert und Schusswaffe kämpfen, aber bin auch ohne Waffen gut im Verteidigen. Zudem habe ich eine Ausbildung zur Köchin gemacht, also bin ich in der Küche ziemlich gut. Ich kann Seekarten lesen… aber nicht zeichnen… ähm… mehr fällt mir grad nicht ein…“ Nachdenklich biss die junge Frau wieder auf ihrer Lippe herum. Plötzlich lag Shanks Hand auf ihrem Kinn und hinderte die junge Frau daran, ihre Lippe weiter zu malträtieren. Emily wurde knallrot und entzog sich dem Mann, welche nun anfing mit lachen. „Schüchtern?“ neckte der Rothaarige und die junge Frau verschränkte empört ihre Arme, während sie sich von ihm abwandte. Wieder lachten die Piraten und irgendwann lachte die Frau mit ihnen. Sie fühlte sich zusehends wohler inmitten der Männer und freute sich schon auf die gemeinsamen Abendteuer. Plötzlich fiel der jungen Frau etwas ein: „Sag mal, da ich ja jetzt mit euch segle, was soll mit meinem Boot machen? Es einfach so hier vergammeln zu lassen, wäre viel zu schade…“ Ben zündete sich gerade eine neue Zigarette an und meinte nach einem tiefen Zug: „Wir werden es hier auf den Strand ziehen, wo das Wasser nicht herankommt und lagern es ein. Falls du doch nicht mit uns weiterreisen willst, kannst du es wieder hier abholen kommen.“ Erfreut über diese Möglichkeit nickte die junge Frau und nahm noch einen Schluck Sake. Erst als die Sonne langsam aufging, legten sich die Piraten nahe dem Lagerfeuer schlafen und Emily stakste durch das niedrige Wasser zu ihrem Boot und packte schnell ein paar Sachen, bevor sie sich müde in ihr Bett legte. Kaum dass die Decke über ihr lag, schlief die Frau schon ein. Ein Kitzeln an der Nase weckt Emily, genervt fuhr schlug sie die Augen auf und sah Shanks ins Gesicht. Mit einem lauten Schrei versuchte die junge Abenteurerin vor dem Mann wegzurutschen und knallte mit dem Kopf gegen die Wand, an der das Bett stand. Ein Ätzen entwich ihr und ließ den Piraten vor ihr auflachen: „Alles ok Ly? Ich wollte Bescheid geben, dass wir in einer Stunde weitersegeln werden und du dich fertig machen musst, wenn du immer noch mitwillst.“ Sofort verschwand der verärgerte Blick in Emilys Augen und sie fing an mit grinsen. Schnell schupste die Frau den Piraten von ihrem Bett weg und stand auf. Lachend am Boden sitzend sah Shanks zu wie die Brünette wild durch die kleine Kabine huschte und ihre wenigen Sachen in einen kleinen Rucksack packte, ähnlich dem den sie immer bei sich hatte, nur etwas größer. Mit den zwei Gepäckstücken wollte die Frau rausstürmen, doch plötzlich hielt sie inne. Mit gerunzelter Stirn drehte sie sich zu dem Piraten um, der mittlerweile auf ihrem Bett saß: „Sag mal Kapitän-auf-Probe wo sind denn meine Waffen?“ „Bereits an Bord, wertes Crewmitglied-auf-Probe.“ Beide grinsten sich an und liefen hinaus in das warme Licht der Sonne, in freudiger Erwartung auf baldige Abenteuer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)