Die Stärke ist sich ein Feind von Rocket-Chica ================================================================================ Prolog: Ein ganz normaler Tag auf der Thousand Sunny ---------------------------------------------------- Die Sonne scheint hell und warm über dem Horizont. Beim genaueren Betrachten bemerkt man, dass das Licht auf dem Meer von einem Piratenschiff gebrochen wird. Es handelt sich dabei um die großartige Thousand Sunny, das Segelschiff der berüchtigten Strohhutpiratenbande. Der immerzu fröhliche und verfressene Kapitän des verrückten Haufens, bekannt als Monkey D. Ruffy, sitzt auf der Galionsfigur, welche laut Franky, dem Cyborg der Crew, einen Löwenkopf darstellt aber definitiv eine Sonne zeigt. Einen kleinen Fisch verschlingend, begutachtet er das Meer. Lysop bastelt mit Franky gerade an einer neuen Erfindung, die das Leben der neun Crewmitglieder um einiges erleichtern soll. Der kleine Elch Chopper stellt momentan neue Medizin her, während das Skelett Brook ein paar Lieder auf seiner Geige spielt. Derweil liegen die beiden Frauen der Mannschaft, Nami und Robin, sich sonnend am Deck. Die Navigatorin lächelt, als sie den Logport betrachtet. Es dürfte höchstens noch einen Tag dauern, bis sie auf der neuen Insel sein werden. Plötzlich hört sie etwas lautstark rumpeln, sodass ihr Lächeln auf der Stelle verblasst. Das sind doch nicht diese beiden Idioten? Von den anderen beiden Strohhutmitgliedern genervt, erhebt sich die Orangehaarige und knackt mit ihren Fäusten. Die sollen sie kennenlernen! Noch nichts ahnend, streiten sich wenige Meter von den Frauen entfernt die zwei letzten Mitglieder dieser fröhlichen Piratenbande. Der blonde Koch Sanji nimmt einen ordentlichen Zug von seiner Zigarette, ehe er antwortet: ''Du dämlicher Zahnstocherkämpfer! Ich habe es dir schon tausend Mal gesagt, aber ich sage es dir gerne erneut: Die beiden Ladys werden hier keinen Finger krumm machen, ist das klar?'' Wütend blickt der Schwertkämpfer namens Lorenor Zorro in das verärgerte Gesicht des Blonden. ''Das finde ich nicht in Ordnung! Die beiden können auch den Abwasch erledigen, es herrscht immerhin Gleichberechtigung, du verliebter Kochlöffel.'' ''Na und? Trotzdem müssen diese wundervollen Damen keine harte Arbeit vollrichten, du Schwertfuchtler.'' ''Giftmischer!'' ''Kotzeimer!'' ''Löffelschwinger!'' ''Säbelheini!'' ''JETZT IST SCHLUSS!'' Plötzlich spüren die beiden Streithähne jeweils eine harte Faust auf ihrem Kopf. ''Wir kommen morgen auf einer neuen Insel an, also bewahrt euch bitte eure Kräfte auf, klar!?'' ''Natürlich Namimaus!'' Sofort springt der Smutje auf und bringt der Navigatorin ein eisgekühltes Getränk. ''Für dich würde ich doch alles tun, meine Teuerste.'' Von den beiden genervt, begibt sich der Grünhaarige in sein Krähennest, um zu trainieren. ''Dieser Idiot liest ihr aber auch jeden Wunsch von den Augen ab! Dämlicher Küchenfritze!'' Er trainiert weiter, damit er irgendwann seinen Traum erfüllen kann, wozu er den legendären Falkenauge besiegen muss. Zorro freut sich. Morgen kann er dann endlich diesem Koch aus dem Weg gehen! Mit diesem glücklich machenden Gedanken härtet der Vize seinen Körper mehr und mehr, während der Blonde darum bemüht ist, Namis Wünsche zu erfüllen. Es ist wirklich ein ganz normaler Tag auf der Thousand Sunny. Kapitel 1: Der Streit und der merkwürdige Mann ---------------------------------------------- Die Strohhüte stehen voller Erwartungen an der Reling und betrachten die Insel, die sich vor ihnen erstreckt. Der nächste Morgen ist inzwischen angebrochen und es kann nicht mehr lange dauern, bis sie endlich an der Insel anlegen können. „Also, hört mir bitte einmal zu.“ Nami schaut mit einem ernsten Blick in die Runde: „Wir werden in wenigen Minuten ankommen. Ich werde euch jetzt mitteilen, wer was zu tun hat und was unangemessen ist. Lysop und Brook werden das Schiff bewachen.“ Die beiden Angesprochenen nicken stumm. „Während Robin und ich uns dort die Zeit ein wenig versüßen, können alle anderen dort machen, was sie wollen, aber“, sie schenkt Ruffy einen bösen Blick, „stellt keinen Unfug an und fallt nicht auf. Hier kommen mal gerne Leute von der Marine her. Der Logport wird einen bis zwei Tage zum Aufladen brauchen, also ist es von hoher Priorität, dass wir nicht entdeckt werden. Ist das klar?“ „Ja!“, kommt es von den anderen Mitgliedern, sodass die Navigatorin lächelt: „Gut. Dann können wir jetzt anlegen.“ Nachdem die Strohhüte ihr Schiff in einer versteckten Bucht angelegt haben, springen sie aus der Sunny heraus und laufen in verschiedenen Richtungen los. Der Kapitän stürmt sofort als Erster los, Jubelschreie ausstoßend. Nami beginnt das Stöhnen: „Dieser Idiot. Hat er mir überhaupt zugehört?“ „Nein. Denn es ist ermüdend, dir zuzuhören.“ Schützend bedeckt Zorro seinen Kopf mit seiner Hand, ahnend, dass er eine Kopfnuss bekommen könnte. Doch bevor die Hexe erst reagieren kann, ist der Schwertkämpfer schon losgegangen. Er hat schließlich keine Lust auf eine schmerzende Kopfnuss. Wieso kämpft diese geldgeile Ziege eigentlich nicht mit ihren Fäusten? Sie könnte genug Gegner mit ihren Kopfnüssen besiegen. Der Grünhaarige setzt ein Lächeln auf. Sie ist nun einmal dumm. Da kann man nichts gegen machen. Der einzige, der noch dümmer ist als diese Hexe, ist dieser dämliche Smutje. Er rennt jedem Rock hinterher und erfüllt jeden noch so doofen Wunsch einer Frau. Das ist doch nicht mehr normal! Wie kann man sich nur so betrügen lassen? Der Vize weiß: Er wird niemals so dumm sein, sich von einer Frau so ausbeuten zu lassen. Langsam wendet Zorro seinen Blick wieder auf die Straße. Leider ist er noch keiner Bar begegnet. Er hat sich schließlich vorgenommen, sich einen schönen Tag ohne diesen Schnitzelklopfer zu machen, doch dieser kann nur mit genug Alkohol perfekt sein. Mit sehr viel Alkohol. Doch anscheinend ist diese Insel eine Antialkoholiker-Insel. Zum Verrücktwerden! Also läuft er noch ein wenig in der Gegend herum, findet aber zu seinem Bedauern nichts Interessantes, außer einem Wald. Wie ist er hier nur wieder gelandet? Das gibt es doch gar nicht! Zorro hasst seinen Orientierungssinn. Er weiß, dass er einen sehr schlechten besitzt, doch er würde es niemals vor den anderen zugeben. Die müssen ja nicht wissen, dass er ihnen Recht gibt. Vor allem nicht dieser blonde Lackaffe! Doch insgeheim wissen es doch sowieso alle. Der Grünhaarige stößt einen lauten Seufzer aus. Er kann auch nicht mit einem Kompass umgehen. Damit käme er auch nicht zurück zur Sunny. Apropos Sunny: In welcher Richtung liegt die eigentlich? Er stöhnt auf. Schon wieder hat er sich verlaufen. Doch er weiß, dass er irgendwie zurückfinden wird. Irgendjemand findet ihn jedes Mal. Wer wird es dieses Mal sein? „Wie kann man sich eigentlich so oft verlaufen?“ Genervt rollt der Angesprochene mit seinen Augen. Er hat diese Stimme sofort erkannt. Das ist die Stimme von diesem blonden Giftmischer! Wieso hat der ihn denn bitte gefunden? Wieso nicht wer anderes? Er dreht sich um und blickt in das Gesicht des anderen. Ja, er hat Recht gehabt. „Wieso bist du denn hier im Wald? Hast du dich auch verlaufen, oder was?“ Zorro könnte Ausrasten. Der nimmt sich doch gerade ganz ruhig eine Giftstange und raucht ganz gemütlich, anstatt eine Antwort zu geben. ‚Ich glaub', ich spinne.‘ „Ich empfand die Stadt als langweilig. Da ist gar nichts los. Dann wollte ich es mir halt in einem Wald bequem machen.“ „Du lügst.“ Grinsend guckt der Vize den Koch mit einem herausfordernden Blick an. „Wieso sollte ich? Man sollte nicht von sich auf andere schließen. Nur weil du jedes Mal wegen deiner Orientierung lügst, heißt es nicht, dass es andere auch tun.“ „Du dämlicher Küchenfritze, als ob du so viel besser wärst.“ „Mein Orientierungssinn? Ja!“ Was soll das eigentlich? Sanji ist sauer. Heute wirkt dieser Algenkopf viel provokanter als sonst. Er ist wahrscheinlich einfach nur schlecht gelaunt. Aber das muss er nicht an ihm auslassen! Es reicht ihm. „Ich finde, du brauchst so nicht mit mir umzugehen, ja? Schwertfuchtler?“ „Was hast du denn auf einmal? Gefällt dir meine Gesellschaft nicht?“ „Nein.“ Zorro zieht eine Augenbraue hoch, als er lächelnd entgegnet: „Vielleicht hast du einen besseren Orientierungssinn, aber-“ Ihn unterbrechend, ruft Sanji: „Was? DU GIBST ETWAS ZU? BIST DU KRANK?“ „Unterbrich mich nicht. Vielleicht ist es so, aber ich bin definitiv stärker als du und kann mich besser behaupten.“ Mit einem ironischen Unterton antwortet Sanji gelassen: „Achso, klar bist du das Zorro. Natürlich.“ „Du hast Recht, du bist sehr viel schwächer als ich, ohne meine Hilfe wärst du schon längst in einem Kampf gestorben!“ Mit einem triumphierenden Lächeln setzt sich Zorro auf den weichen Waldboden. Was würde dieser Küchenjunge jetzt sagen? Spinnt der Mooskopf eigentlich? Was soll das? Jetzt ist er zu weit gegangen. Sanji ist sehr sauer. Er entgegnet: „Achso. Als ob du mir helfen würdest. Damit du es weißt: Ich bin derjenige, der dir immer hilft und dich aus jeder Patsche befreit. Und im Übrigen brauche ich deine Hilfe nicht! Die wäre sowieso total sinnlos! Aber du würdest eh niemals auf die Idee kommen, einem Freund zu helfen! Wobei ich mich frage, ob wir überhaupt Freunde sind?“ Zorro zuckt zusammen. Klar, die beiden streiten sich ständig, aber der Grünhaarige hat sich beide schon als Freunde angesehen. „Ich helfe dir und Freunden niemals? Was war das denn dann bitte auf der Thriller Bark?“ „Also bitte, er hätte auch mich mitnehmen können.“ „Du warst doch sowieso verletzt genug. Das hätte dein Körper doch gar nicht mehr standgehalten! Ich hab dich mit einem einzigen Schubs wieder in die Bewusstlosigkeit gedrängt.“ Verlegen blickt der Smutje weg. Er war damals wirklich schwach gewesen. Doch das will er jetzt nicht hören. Das ist viel zu peinlich. Er will nicht schwach sondern stark sein! „Habe ich dich damals darum gebeten? Nein. Außerdem warst auch du verletzt.“ „Nicht so sehr, wie du.“ „Ich habe deine Hilfe nicht gebraucht. Ich hätte das auch durchgestanden. Doch du musstest ja wieder den Helden spielen. Meine Güte, ich werde deine Hilfe niemals brauchen. Du solltest eher meine annehmen. Ohne mich würdest du doch noch irgendwann abkratzen! Scheiß Marimo!“ Angesprochener Marimo zuckt zusammen. Er weiß nicht, wieso, aber das, was Sanji ihm gerade gesagt hat, hat ihn verletzt. Das einzige, was er damals auf der Thriller Bark gewollt hat, war, seine Freunde zu beschützen. Das hat er nur mit Selbstaufopferung geschafft. Eigentlich findet er es auch ehrenhaft von dem Schnitzelklopfer, dass er sich auch stellen wollte, doch er war schon verletzt genug gewesen. Er wollte ihm das nicht auch noch zumuten. Und das ist der Dank. „Ich brauche deine auch nicht, Küchenschabe.“ „WIE HAST DU MICH GENANNT!?“ Sanji hasst diesen Begriff abgrundtief und das weiß Zorro auch ganz genau! Mit einem schnellen Tritt befördert er diesen zu einem Baum. Zumindest ist das sein Vorhaben. Dieser Klotz ist nämlich gegen einen Mann gelandet. Mühsam rappelt dieser sich auf und beginnt das Schreien: „WAS SOLL DAS? SEIT IHR VON ALLEN GUTEN GEISTERN VERLASSEN!? IHR SPINNER!“ Geschockt blicken die beiden Piraten zu dem Mann, der ungefähr vierzig Jahre alt sein muss. Er ist mindestens einen Kopf größer als die beiden und mit vielen, großen Muskeln besetzt. Er sieht stark aus. Sanji weiß, was zu tun ist. „Es tut uns Leid, wir haben Sie nicht gesehen.“ Lächelnd blickt er zum Algenkopf. Seine Idee ist nun einmal genial. Sich zu entschuldigen, ist am einfachsten. Doch er erschrickt, da der Mann ihm einen hinterhältig grinsenden Blick zuwirft. „Abgemagerter Mann und hirnloser Mann. Perfekte Kombination.“ „Ich entschuldige mich übrigens nicht.“ Entschlossen betrachtet Zorro den Größeren, dessen Lächeln beim Hören der Worte verblasst. „Erst stört ihr meinen Schlaf mit eurem Streit, dann erschlagt ihr mich beinahe und nun auch noch diese Unhöflichkeit. Ihr Nichtsnutze!“ Zorro und Sanji springen erschrocken auf: ''WO HAST DU DENN BITTE GESCHLAFEN?'' Der Mann deutet mit einem Finger auf eine Bank. „Da.“ „UND DA WUNDERST DU DICH, DASS DICH JEMAND DABEI STÖREN KÖNNTE?“ Ohne auf die beiden einzugehen, murmelt der Mann vor sich her: „Ihr habt nichts begriffen im Leben. Du abgemagerter-“ „ICH UND ABGEMAGERT!?“ Sanji holt zu einem Tritt aus, doch Zorro hält ihn zurück. „WAS SOLL DAS? ICH WILL IHM DIE LEVITEN LESEN!“ „Lass das. Ich will wissen, womit er nerven will.“ Plötzlich rastet der Mann aus: „JETZT WOLLT IHR BEIDEN MICH AUCH NOCH VERLETZEN? UND ICH NERVE!? Jetzt reicht es mir. Also. Du abgemagerter Typ behauptest, in der Lage zu sein, dem im Kampf zu helfen? Na sicher nicht. Du bist viel zu schwach. Das sieht man dir an. Oder anders: Noch passt deine Stärke zu deinem Körper nicht. Das muss ausgeglichen werden. Dann wollen wir mal sehen, ob du nicht doch die Hilfe von dem Heini brauchst! Und du Muskelprotz bist zwar stark, aber dein Geist…Er ist zu schwach. Ihr….'' Plötzlich erhebt sich der Mann und schwebt in der Luft. Sanji und Zorro stellen sich in Kampfhaltung auf, während der Mann irgendwelche Sätze murmelt. Auf einmal spüren die beiden jeweils ein Energiefeld um sich herum. Um Zorro ein Weißes, um Sanji ein Schwarzes. Ihre Körper fühlen sich plötzlich taub an. Was geschieht da gerade? Urplötzlich sind sowohl der Mann als auch die Energiefelder verschwunden. Die beiden Strohhüte blicken sich an. „Was war denn das?“ „Keine Ahnung.“ „Der war doch irgendwie krank im Kopf.“ „Ja.“ „Ich gehe. Finde allein zum Schiff zurück, du Säbelrassler.“ Mit diesen Worten verabschiedet sich der Smutje und Zorro blickt ihm hinterher. Irgendwas hat dieser Mann doch mit ihnen gemacht. Aber er fühlt sich nicht anders als sonst. Also kann er so weitermachen, wie sonst auch. Vorsichtig und in einem sicheren Abstand folgt er dem Koch. Er hat keine Lust, noch stundenlang die Sunny zu suchen. Das wäre zu viel Arbeit. So schafft er es dann doch, zurückzukehren. Sanji hat gute Arbeit geleistet, auch wenn er es nicht weiß. Genervt steigt Sanji auf das Segelschiff. Zorro ist tierisch eingebildet. Was denkt der eigentlich, wer er ist? Seine Worten waren verletzend. Doch das darf dieser Algenkopf niemals erfahren, sonst bildet der sich wohlmöglich noch mehr ein, wenn das überhaupt noch möglich ist. ‚Ich hätte das auf der Thriller Bark locker geschafft!‘ Er seufzt. Dieser Mann ist merkwürdig gewesen. Was waren das für Energiefelder? Doch er versucht sich Mut zu machen. ‚Wird schon nichts Schlimmes gewesen sein.‘ Er begibt sich in die Kombüse. Kochen wird ihn schon ablenken. Außerdem braucht er das Essen dann nachher nur noch zu erwärmen, wenn die anderen dann auch endlich zurückkehren werden. Dann kann er sich bis dahin noch eine Weile ausruhen. Er braucht eine Pause. Eine Zorro-Pause. Kapitel 2: Merkwürdige Kraftverteilung -------------------------------------- „1546…1547…1548…1549…“ Zorro hebt nun stöhnend zum 1550sten Mal seine Hanteln in die Höhe und legt diese nun auf den Boden. Zufrieden lächelt er, da er sich und seine Erwartungen bei Weitem übertroffen hat. Normalerweise schafft der Grünhaarige es nur tausend Mal, die Hanteln empor zu strecken. Obwohl das eine ungewöhnlich hohe Verbesserung ist, denkt er sich nichts dabei. „Ich bin halt mal wieder stärker geworden und bin dabei kaum in's Schwitzen gekommen. Das ist doch mal schön.“ Er weiß, dass sein hartes Training doch etwas genützt hat und da er noch nicht aus der Puste ist, fährt er mit Sit-Ups fort. So gut wie heute lief sein Training lange nicht mehr. „Warte es nur ab, Falkenauge. Beim nächsten Treffen wirst du deinen Titel verlieren!“ Mit diesem ansporntreibenden Gedanken verlangt der Schwertkämpfer seinem Körper noch mehr ab. Er muss es schaffen. Er wird der stärkste und beste Schwertkämpfer werden! Er wird es allen zeigen! Und dafür muss er sich noch mehr abhärten! So kommt es, dass der Vize sich seine Hantel ergreift, diese auf seinen Rücken platziert und nun ein paar Liegestützen vollrichtet. Die Hantel soll als Gegengewicht dienen. Während er seine Übung praktiziert, ist sein Blick starr nach Vorne gerichtet, seine Konzentration liegt einzig bei dieser Sache. Doch plötzlich bemerkt er, dass sich die Hantel bewegt. Sie rollt seinen Rücken auf und während Zorro versucht, sie wieder in eine gerade Position zu bringen, fällt sie vom Rücken endgültig hinunter und landet auf seinem Fuß. Der Vize schließt seine Augen, um eine Konzentration zu entwickeln, die gegen den bevorstehenden Schmerz ankämpfen soll. Doch merkwürdigerweise spürt er keinen Schmerz, weswegen er seine Augen vorsichtig öffnet und auf seinen rechten Fuß blickt. Plötzlich schreckt er auf. Die Hantel ist doch mit ihren vollen fünfzig Kilogramm auf seinen Fuß gefallen! Der Knochen hätte brechen können! Aber der Schmerz ist ausgeblieben! Leise flüstert er: „Aber wieso…?" Nicht, dass es ihn stören würde, aber normal ist das trotzdem nicht. Nach weiterem Nachdenken zuckt der Schwertkämpfer bloß mit seinen Schultern. „Egal. Wahrscheinlich sind meine Füße von Löffelschwingers Tritten abgehärtet. Was soll’s." Nun erhebt er sich und klettert hinunter. Danach blickt er sich um. Die anderen scheinen immer noch nicht da zu sein. Fröhlich leckt sich Zorro über seine Lippen, während er zur Kombüse blickt. ‚Einen guten Sake habe ich mir nach diesem Training wirklich verdient!‘ Mit diesem Vorhaben schreitet er in die Kombüse und betrachtet sie. Eines muss er sich aber gestehen: Der Schnitzelklopfer kann wirklich gut die Ordnung aufrechterhalten! Das muss er ihm wohl oder übel lassen. Apropos Giftmischer: Wo steckt der eigentlich? ‚Kann mir eigentlich auch egal sein. Der wird schon nicht in seinem Kochtopf ertrunken sein.‘ Er geht in die Vorratskammer und erblickt nun den Smutje, der lautstark fluchend seinen rechten Fuß in seinen Händen hält. Zorro kommt erneut ins Staunen, denn er selber könnte sich so gar nicht auf einem Bein halten und würde wild umherspringen. Doch dieser Koch...Der hat einen Gleichgewichtssinn, von dem man nur träumen kann! Dennoch benimmt der sich gerade merkwürdig. Eigentlich interessiert es ihn herzlichst wenig, vor allem nach dem Streit eben, aber er will mal nicht so sein: „Hey Kochtopf, was machst du da?“ Der Angesprochene hebt seinen Kopf und schaut ihn mit einem böse stechenden Blick in die Augen, sodass Zorro beinahe zusammenzuckt. Aber nur beinahe. So einen Blick hat er nämlich noch nie bei ihm gesehen! Sanji betrachtet die grünen Augen. Der hat gerade noch gefehlt. Als ob er nicht andere Dinge im Kopf hätte! Der Blonde ist eben nämlich schnell in die Vorratskammer gelaufen, um sich ein paar Zwiebeln zum Braten zu holen, da war dann auf einmal dieser Schmerz da gewesen. Urplötzlich hat es ihn durchzuckt und sein Fuß hat laut geknackst. Der Schmerz war schon unschön, aber da er immer wieder seine Füße trainiert, war es noch auszuhalten, wobei das Gefühl des Schmerzes immer noch vorhanden ist. Jeder andere hätte vielleicht einen gebrochenen Fuß davongetragen. Das Merkwürdige an der Sache ist aber, dass Sanji nichts mit dem Fuß angestellt hat und der Schmerz einfach so gekommen ist. Und jetzt ist dieser Marimo hier, auf den er gerade mal verzichten könnte. „Was willst du?“ „Es sah nunmal witzig aus, wie du deinen Fuß gehalten hast. Tut der weh?“ Der Koch zündet sich eine Zigarette an und atmet den Rauch ein und aus. Er muss nachdenken. Irgendetwas stimmt hier nicht, aber er hat jetzt wirklich nicht groß die Lust, mit dem Grünspan zu reden. Nach einiger Zeit gibt er dann doch eine Antwort: „Ich bin aus Versehen mit voller Wucht auf meinen eigenen Fuß getreten. Da war eine Spinne auf den Boden, auf die ich treten wollte. Habe aber meinen Fuß erwischt. So sieht es nun einmal aus. Und jetzt geh hier raus, ich habe keinerlei Lust, dich zu sehen.“ Wenn das nicht eine gute Lüge ist. Der Idiot würde da niemals hinter kommen! Er setzt zufrieden ein Lächeln auf. Doch Zorro denkt nicht einmal daran. Der Kochlöffel hat es verdient, geärgert zu werden, nachdem er solche Worte auf der Insel zu ihm gesprochen hat. „Nein. Ich bleibe hier.“ Sehr gut. Er bemerkt, dass der Löffelschwinger seine Fäuste zusammenballt. Langsam wird er wütend. „Algenbirne! Lass mich in Ruhe! Ich habe es dir doch klar zu erkennen gegeben, dass ich jetzt keine Lust habe!“ „Und wenn ich darauf aber Bock habe?“ Herausfordernd grinst er seinen Feind an. „Dann werde ich dich hier hinaustreten!“ Der Schwertkämpfer sieht, dass Sanjis Bein anfängt, zu zucken. Jeden Moment wird er zutreten. Er muss nur noch ein Wort sagen. Nur noch ein einziges Wort. „Weißt du was, Grünspan? Ich habe keine Lust auf dich und bevor du jetzt deine Klappe wieder aufreißt, um unnützes Zeug von dir zu geben, mache ich dich lieber gleich fertig!“ Und kaum nachdem er das gesagt hat, landet sein Bein auf Zorros Brustkorb. Er tritt mit aller Kraft zu. Soll dieser Säbelrassler doch merken, wie ernst er das meint! Zorro hingegen blickt erstaunt den Smutje an. ‚Er scheint es ernst zu meinen. Der steckt seine gesamte Kraft in diesen Kick rein. Oh...Das wird wehtun…' Sanji blickt ihn verwundert an. Wieso ist der nicht zurückgefallen? Das muss doch genügt haben und wehtun! Aber.... Plötzlich schreit er auf und taumelt zurück. Der Blonde hält sich eine Hand auf seinen Brustkorb und fällt in einen Berg von Töpfen. ‚Was war das?‘ Keuchend blickt er Zorro an, der ihn verwundert anstarrt. „Em...Sanji? Ist alles in Ordnung?“ Nicht, dass sich der Grünhaarige Sorgen macht. Aber das war ja wirklich merkwürdig. Zunächst hat sein Kick ihn keinen Hauch geschadet oder von der Stelle bewegen lassen, dann war aber in dem Möchtegern-Oberkoch ein Schmerz entstanden, so wie es aussieht. Und nun sitzt er keuchend da und blickt ihn an. Er scheint zu zögern. „J…Ja…Ich..de...denke.." „Das war aber auch keine elegante Landung, Kochlöffel.“ „HALT DIE KLAPPE!“ Auf Zorros Gesicht entsteht ein Lächeln. Egal, wie merkwürdig das hier ist, er konnte sich den kleinen Scherz nicht verkneifen. Das musste eben einfach sein. Aber wahrscheinlich tut der sowieso nur so, als ob er Schmerzen gehabt hätte. Also packt er Sanji am Handgelenk und zieht ihn hoch. Danach kann er dann zurückschlagen. Doch plötzlich zuckt der Blonde zusammen, sodass der Vize ihn loslässt. Nachdenkend betrachtet der Smutje den Schwertkämpfer. Seine Lippen beben. „Zorro, jetzt geh bitte. Tu mir doch einmal den Gefallen.“ „Nein.“ Wütend deutet der Koch mit seinem Finger zur Tür und wirkt dabei schrecklich verzweifelt. Zorro schluckt schwer. Jetzt hat er den Geduldsfaden des Blonden wohl endgültig gerissen. „RAUS! VERPISS DICH, ZORRO!“ Ja, er ist wirklich zu weit gegangen. Wenn der jetzt schon seinen richtigen Namen benutzt... ‚Na schön, bin ich dann halt einmal so freundlich.‘ Mürrisch verlässt der Schwertkämpfer die Vorratskammer und dann die Kombüse mit seinem Sake. Nachdem er dies getan hat, blickt Sanji auf sein Handgelenk und hält mit der anderen seinen Brustkorb fest. Zögerlich flüstert er: „Woher...ist dieser Schmerz im Fuß und am Brustkorb entstanden? Und seit wann hat dieser hirnlose Schwertheini einen so festen Griff, dass ich um meine Hand bangen muss?“ Nach langem, vergeblichem Denken begibt er sich erneut in die Kombüse, um nun weiter zu kochen und sich dabei Mut zu machen. ‚Ich bin heute einfach aus der Form. Das wird schon wieder.‘ Währenddessen liegt Zorro am Deck und starrt seine Hände an. ‚So fest habe ich den doch auch nicht angepackt. Er kann mir vorspielen, was er will. Das hat ihm wehgetan. Und was ist zum Henker passiert, dass er mir keinen Schmerz zufügen, geschweige denn mich hinaustreten konnte? Fängt er an, zu schwächeln?‘ Energisch schüttelt der Grünhaarige seinen Kopf. Er macht sich doch hier nicht gerade ernsthafte Gedanken über den Küchenfritze? Die Erklärung ist doch schlicht und ergreifend: „Der hat sich doch mal wieder eine Erkältung eingefangen und wird wahrscheinlich spätestens Morgen mit hohem Fieber im Bett liegen. Kein Wunder, dass der heute so schwach ist!“ Plötzlich hört er ein lautes Schreien. Seufzend rollt er mit seinen Augen. Die geldgeile Hexe scheint gerade mit den anderen Schwachköpfen im Schlepptau zu kommen. Das war's nun endgültig mit seiner Ruhe. Kapitel 3: Neue Auffälligkeiten ------------------------------- Erstaunt starren die Freunde ihren Schwertkämpfer an, der fröhlich mit Ruffy das ganze Essen verschlingt. Es ist ja nicht ungewöhnlich, dass der Kapitän frisst, als ob es kein Morgen gäbe, aber dass Zorro auch so zulangen kann, ist doch eine neue Tatsache. Mit zusammengeballten Fäusten wendet sich die Navigatorin an Lysop, dabei laut schreiend: „LYSOP! JETZT MACH DOCH WAS!“ Ängstlich versteckt sich der Kanonier hinter Franky, der gegen Namis Kopfnüssen immun ist, und stottert mit zittrigen Beinen: „I…Ich...we...werde....mi..mich...ni...nicht...ge..gegen....Zo...Zorro...er..er...erhe...erheben!" Er weiß, dass es genauso lebensmüde ist, einen Befehl von Nami nicht auszuführen, aber er wählt lieber das kleinere Übel. Zorro spielt nochmal in einer ganz anderen Liga als diese Navigatorin! Wütend schnaubt diese, betrachtet dann aber erneut den Grünhaarigen, was ihr ein Seufzen entlocken lässt. Entsetzt blickt sie den Smutje an und fragt ihn leise, wie viele Portionen er schon verschlungen habe. Sanjis weit aufgerissenen Augen sind starr auf dem Grünhaarigen gerichtet. Sein linkes Bein zuckt verdächtig. Jeder weiß, dass er jeden Moment zutreten wird. Und so, wie die Situation aussieht, wird es nicht mehr lange dauern. Deswegen braucht er auch eine Weile, bis er die Frage der jungen Frau richtig versteht. Doch langsam dringt sie in ihn vor, sodass er seinen Kopf schüttelt. Danach richtet er seinen Blick auf die Orangehaarige und antwortet: „Ich glaube fünf...Damit zwei weniger als unser Gummivielfraß…" Sanji hat, so wie immer, bei dem Kochen die Mengen genau bedacht und beachtet. Es war doch alles perfekt geplant: Für seine Namilein und sein Robinchen gibt es immer eine Portion, ebenso für Chopper und Brook. Der Hunger von Lysop, Franky und normalerweise auch der von Zorro ist für zwei Portionen groß genug. Wenn der Marimo mal besonders großen Hunger hat, dann isst er auch drei Portionen. Für Ruffy müssen es mindestens fünf sein und er selber isst immer den Rest, der meistens kleiner als eine Portion ist. Seine Freunde bieten zwar immer an, ihm etwas abzugeben, doch er lehnt stets ab. Zum einem ist es seine Aufgabe als Koch, dass zunächst einmal die anderen satt werden, zum anderen kann er einfach nicht viel essen. Mittlerweile haben sich seine Freunde daran gewöhnt, doch bis Chopper vollkommen davon überzeugt war, dass es sich bei ihm nicht um eine Krankheit handelt, hat es eine ganze Weile gedauert. Der Smutje muss schmunzeln. Der Arzt ist immer so fürsorglich und dabei einfach nur niedlich, doch das darf man ihm bloß nicht sagen, da es ihm „nicht gefällt“, gelobt zu werden. Behauptet er zumindest jedes Mal. Sanji ist da aber anderer Meinung. ‚Aber nun wieder zurück zum Geschehen! Der Marimo frisst uns unser Essen weg.‘ So wie es aussieht, muss er gleich erneut an den Herd. Leise seufzt er. Er kocht zwar für sein Leben gern, aber manchmal wünscht selbst er sich eine Pause. Genervt tritt er an Zorro heran und stupst diesem auf die Schulter. Dieser hebt seinen Kopf und blickt erstaunt in das verärgerte Gesicht des Blonden. Was der wohl schon wieder für ein Problem hat? Er will doch nur in Ruhe essen. Er hat schon bemerkt, dass die anderen ihn anstarren, aber er hat sich nicht davon beirren lassen. Er hat gehofft, dass es reiche, wenn er sie einfach ignoriere, doch anscheinend hat sein Plan keine Früchte getragen. Und dann muss es auch noch ausgerechnet dieser Giftmischer sein, der ihn hier nervt. Es hätte jeder andere sein können, aber warum denn bitte dieser Schnitzelklopfer? „Was ist?“ Jetzt bückt sich dieser Idiot auch noch zu ihm herunter und grinst ihn vermeintlich freundlich an. Der Vize kennt dieses Lächeln von dem Koch. So grinst der nämlich nur, wenn er kurz vor einem Wutanfall ist. Das bedeutet, dass es nur noch an einem Tropfen fehlt, der das Fass zum Überlaufen bringen wird. Und dieser Tropfen wird, wie immer, ein falsch gewählter Satz von ihm sein. Erst wird er getreten werden und dann noch Bekanntschaft mit einer Kopfnuss seitens der geldgeilen Ziege machen. Er verschärft seinen Blick. ‚Ich freue mich ja jetzt schon!‘, denkt er sich auf ironische Weise. „Du scheinst einen guten Hunger zu haben, was?“ Mit den Schultern zuckend, gibt der Grünhaarige eine gebrummte Antwort: „Habe heute halt sehr gut trainiert. Hast du ein Problem damit?“ „OB ICH EIN PROBLEM DAMIT HABE!?“ Jetzt reicht es dem Blonden. Was bildet sich dieser Brüllaffe eigentlich ein? Denkt der etwa, er wäre hier derjenige, der das Sagen hat? ‚Na ganz sicher nicht!‘ Wütend fährt der Smutje fort: „IST JA ALLES SCHÖN UND GUT, ABER KONNTEST DU MIR NICHT EHER BESCHEID GEBEN? DANN HÄTTE ICH MEHR GEKOCHT!“ Er beobachtet, wie sich auf Zorros Gesicht ein Grinsen bildet. Und dann antwortet dieser auch schon: „Ich habe ja bis gerade eben trainiert. Ich hatte halt keine Lust, runterzukommen.“ „SPINNST DU!?“ Sanji will gerade zu einem Tritt ansetzen, da spürt er eine Hand auf seiner Schulter. Verblüfft dreht er sich um und erblickt Nami, die sich ihre Ärmel hochkrempelt. „Ich übernehme das. Sonst geht hier noch etwas zu Bruch und das wird dann teuer.“ „Aber Namimaus, du musst doch nicht diese Drecksarbeit erledigen.“ „HEY! ICH BIN JA WOHL KEINE DRECKSARBEIT!“, meldet sich nun Zorro erneut zu Wort. „SEI STILL!“, schnauben sowohl Nami als auch Sanji den Grünhaarigen an. „HAHAHA! Ihr seid so lustig!“ „NA DU MUSST GERADE REDEN!“ Wütend stampft die Navigatorin auf Ruffy, der sich lachend in die Hände klatscht, zu und lässt ihn mit einer Kopfnuss die Planken küssen. Daraufhin verstecken sich Brook, Chopper und Lysop, die zuvor noch selber gelacht haben, ängstlich hinter Nico Robin, welche in aller Ruhe ein Buch über die Reisen des Strongolos' liest. Vorsichtig beobachten sie das weitere Geschehen aus diesem Sicherheitsabstand. Franky hingegen bleibt einfach auf seinem Platz sitzen. Er braucht sich mit seinem eisernen Körper keine Sorgen zu machen. „UND NUN ZU DIR!“ Die Orangenzüchterin geht nun erneut zu Zorro und hebt dabei ihre Faust bedrohlich. „ZORRO!“ Sie schlägt mit aller Kraft zu und der Grünhaarige kracht zu Boden. Wütend richtet er sich auf und will sie gerade anschreien, was ihr denn einfällt, doch plötzlich bemerkt er etwas. ‚MOMENT! WIESO HAT DAS NICHT WEHGETAN!?‘ Verwundert blickt er die Navigatorin an, die ihre Mundwinkel gefährlich weit nach unten gezogen hat. Dann beginnt er, zu lachen. Dabei zeigt er mit einem Finger auf sie: „Endlich kommt die Strafe! Deine Kopfnüsse haben keine Wirkung mehr auf mich!“ Erleichtert geben die anderen drei ihren Verteidigungsposten auf und kriechen vorsichtig hervor. Wenn ihre Kopfnüsse wirklich nicht mehr gefährlich sind, brauchen sie sich schließlich auch nicht mehr zu fürchten. Doch auf einmal dreht sich Sanji um und blickt sie so wütend an, dass sie ängstlich zurückspringen. „Sanji! Bitte tue uns nichts! Sonst hole ich Sogeking…" Mit zitternden Beinen steht die Langnase auf. Der Smutje hingegen lässt sich nicht beirren und fragt mit bedrohlicher Stimme nach: „Wer von euch ist auf die Idee gekommen, mir eine Kopfnuss zu geben?“ Chopper fällt daraufhin in Ohnmacht. Lysop und Brook umarmen sich hingegen zitternd. Das Skelett ist der Erste, der sich traut, zu antworten: „Wir waren es nicht. Wirklich!“ „Wer soll es denn sonst gewesen sein? Namilein kümmert sich gerade um die Algenbirne und Robinschatz ist viel zu intelligent, um auf so eine Idee zu kommen. Und den Schmerz habe ich mir wohl kaum eingebildet!“ „Wir waren es wirklich nicht…" Sanjis Blick verfinstert sich. Er weiß, dass es einer von den dreien gewesen sein muss. Doch sie werden ihm sowieso nicht sagen, wer von ihnen es war. Somit belässt er es dabei und wendet sich wieder den anderen beiden zu. Nami versucht inzwischen, dem Lachen der Kugelalge Einhalt zu gebieten, und prügelt somit förmlich auf dessen Kopf ein. Doch dieser lacht einfach nur weiter. Anscheinend macht es ihm wirklich nichts mehr aus. Auf einmal spürt der Koch, dass viele Schläge auf seinen Kopf einprasseln. „WOLLT IHR MICH ETWA VERARSCHEN!?“ Schreiend dreht sich der Smutje zurück und tritt Lysop und Brook an das andere Ende der Kombüse. Nun blickt auch die Archäologin von ihrem Buch hoch. Lächelnd steht sie auf, während sie mit zarter Stimme spricht: „Hört doch auf, zu streiten. Das ist doch belanglos.“ Als sie diese Worte hört, unterbricht Nami ihre Schläge auf den Vizen und dieser hört auf zu lachen. Gerade will Robin zu weiteren Worten ansetzen, da wird sie von Sanji unterbrochen, indem dieser wutgeladen aus der Kombüse stampft und dabei laut flucht. Die anderen blicken ihm verwundert hinterher und Zorro verdreht dabei seine Augen: „Was hat er denn jetzt schon wieder?“ „Keine Ahnung…", meldet sich Lysop zu Wort, der sich inzwischen wieder von dem gezielten Kick des Kochs erholt hat, „Er hat nur eben behauptet, wir hätten ihm Kopfnüsse gegeben, was aber ganz und gar nicht stimmt.“ „Der spinnt also immer noch“, schlussfolgert Zorro. Keiner will auf diese Antwort eingehen. Stattdessen verkündet Nami, dass Lysop und Brook sich um den Abwasch kümmern sollen. „WARUM WIR!?“ „Weil ich es so will. Und jetzt macht!“ Langsam kommt Chopper wieder zu sich. Fragend blickt er sich um. Doch dann steht er auf und verlässt die Kombüse. Die anderen folgen ihm. In dem Moment springt auch Ruffy wieder auf und rennt schnurstracks nach draußen. Laut quengelnd fragt er Nami, wann sie an der nächsten Insel anlegen werden. „Wir sind doch kurz vor dem Essen erst losgesegelt. Das wird noch eine Weile dauern.“ Erschrocken springt der Schwarzhaarige auf: „WAS? NOCH SO LANGE?“ Lächelnd geht Robin an beiden vorbei: „Spiel doch so lange mit den anderen.“ „Du hast Recht!“ Laut lachend rennt der Gummijunge zu Chopper und kurze Zeit später spielt er vergnügt mit ihm auf der Wiese des Decks. Grinsend trinkt der Cyborg Franky eine Flasche Cola und lobt sich selbst: „Ich wusste doch, die Wiese war eine gute Idee!“ „Sie ist perfekt für die Jungs.“ Die Schwarzhaarige schenkt dem Blauhaarigen ein Lächeln, welches er erwidert. Nami hingegen zieht sich zu ihren Orangenbäumen zurück. Sie hat schon vor einiger Zeit bemerkt, dass sich da etwas zwischen Robin und Franky entwickelt. Sie freut sich für die beiden. ‚Es wird bestimmt nicht mehr lange dauern.‘ Inzwischen schmeißt Sanji wütend die Tür zur Jungskajüte zu. Dabei fällt ein Bild auf den Boden. Das Glas zerspringt in tausende Scherben. Der Blonde stampft mit seinem Fuß hart auf dem Boden auf, schreit dabei laut: „SCHEIßE!“ Dieser Tag ist einfach nicht mehr zu retten! Die haben ihn eben doch wirklich verarscht und nun hat er auch noch das Bild kaputt gemacht. Es läuft aber auch alles schief! Genervt zieht er seine Anzugsjacke und seine Schuhe aus. Währenddessen befindet sich Zorro in seinem Trainingsraum, um zu trainieren. Doch dabei stellt sich ihm ein Problem in den Weg: Seine Hanteln sind verschwunden. „Das darf doch jetzt nicht wahr sein! Wo sind die bitte hin?“ Hat sich etwa jemand hier rein gewagt und ihm seine Hanteln geklaut? Wenn ja, dann kann diese Person etwas erleben, sobald er weiß, wer es war! Doch vielleicht hat sie jemand auch nur versteckt? Auch egal. Der Täter wird so oder so dafür bezahlen. Das steht fest. Genervt seufzt der Schwertkämpfer auf und beginnt mit der Suche. Der Smutje hingegen hat sich derweil die Zähne geputzt und sich in sein Bett, welches er, genauso wie die anderen, hat, seitdem Franky bei ihnen an Bord ist, gelegt. Diesen Tag kann man nur noch mit Schlaf retten. Er kuschelt sich in seine Decke ein und schließt die Augen. „WO SIND DIE DENN BITTE!?“ Zorro sucht schon seit fünf Minuten seine Hanteln und langsam nervt es ihn, dass er sie nicht findet. So groß ist dieser Raum doch gar nicht! Er dreht sich um, um sich nochmal die andere Seite des Raumes anzuschauen. Er läuft auf die Fenster und die lange Bank zu und sein Blick verfinstert sich plötzlich. Die Hanteln liegen doch tatsächlich auf der Bank! Er hatte sie vorhin anscheinend dort abgelegt, nachdem die eine ihm auf den Fuß gefallen war. Wütend schnaubt er: „DAS GIBT ES DOCH NICHT! UND ICH SUCHE SCHON SEIT EWIGKEITEN!“ Voller Wut tritt er gegen die Bank, wobei eine Hantel ins Rollen kommt und runterfällt. Zorro will sie auffangen und hält seine Hand dadrunter, doch leider mit dem Handrücken zur Hantel, sodass er sie nicht auffangen kann und diese mit voller Wucht auf die linke Hand rauffällt. Doch anstatt vor Schmerzen aufzuschreien, zuckt der Schwertkämpfer lediglich erschrocken zusammen. Entsetzt ruft er auf: „WIESO HAT DAS NICHT WEHGETAN!?“ Langsam beunruhigt es ihn ja schon, denn seine Hände hat er wirklich nie trainiert, was bedeutet, dass sie eigentlich schmerzempfindlich sein müssten. Ebenso ist es verwunderlich, dass Namis harten Kopfnüsse eben keine Wirkung erzielt haben. ‚Ich bin wahrscheinlich mittlerweile so stark geworden, dass mir das alles nichts mehr anhaben kann.‘ Dieser Gedanke stimmt den Vizen zufrieden. Das muss einfach die Erklärung sein! Nun hebt er seine Hantel hoch und will nun endlich mit dem Trainieren starten, als ein lautes Geräusch seine Aufmerksamkeit erregt. ‚Das klingt ja beinahe wie ein Schrei!‘ Sofort ist Zorro alarmiert, sodass er sich schnell auf das Deck begibt, wo er den anderen begegnet. Ihnen stellt er dann die Frage, was los sei. Plötzlich bemerkt er, dass der Smutje fehlt. „Leute, wo ist…?" Doch bevor er seinen Satz beenden kann, ruft Ruffy laut: „DAS IST SANJI! SCHNELL!“ Sofort ergreift der Kapitän seine Crewmitglieder und läuft mit diesen Richtung Jungskajüte. Im selben Moment schreit sich der Koch die Seele aus dem Leib. Was ist gerade passiert? Eben lag er noch im Bett und war fast eingeschlafen, als es sich dann plötzlich so anfühlte, als ob irgendetwas mit voller Wucht auf seine linke Hand gefallen wäre. Dabei hat sie laut geknackst. Aber zu seinem Erstaunen war kein schwerer Gegenstand in seiner Nähe. Er schreit immer lauter. Seine Hände hat er schließlich immer geschont, da sie ihm sehr wichtig sind. Und da er sie immer gepflegt hat, sind sie besonders schmerzempfindlich. Und jetzt fließt warmes Blut von seiner linken Hand zu seinem Arm hinunter und tropft auf seine Decke. Was sind das nur für höllische Schmerzen und durch was sind die gekommen? Er hört, dass die Tür aufspringt. Plötzlich wird der Raum von Licht umgeben und Sanji kann seine Freunde erkennen, die ihn besorgt mustern. Ruffy ist der Erste, der fragt: „Sanji, was ist los?“ Der Blonde versucht, zu antworten, doch die Worte bleiben ihm im Hals stecken, zu schockiert ist er. Plötzlich reißt Chopper erschrocken die Augen auf und ruft: „SANJI! Dein Bett ist ja voller Blut!“ Sofort läuft er auf den Smutje zu, der es so gerade schafft, eine flüchtige Antwort aus den Lippen zu pressen: „Mei...Meine Hand!“ „Was ist denn damit? Zeig mal her!“ Besorgt untersucht das Rentier die verletzte Hand. Nach einigen Minuten blickt er den Koch fragend an: „Em...Sanji? Was hast du gemacht?“ „Nichts…“, flüstert der Blonde mit zittriger Stimme, „Das war plötzlich da…" „Merkwürdig...Auf alle Fälle ist sie gebrochen...'' „WAS!?“ Geschockt betrachtet Sanji den Arzt, der sachte nickt: „Die gesamte Hand mit allen fünf Fingern. Du wirst sie jetzt einige Wochen schonen müssen…." „Ab…Aber...", stottert Sanji, „Es..Essen...? Wi…Wieso?" „Tut mir Leid. Wenn du nicht willst, dass das schlimme Folgen hat, schone deine Hand.“ Der Smutje nickt stumm. Er ist zu keinem Wort mehr fähig. Doch plötzlich nimmt er Zorros Stimme wahr, was ihn doch sehr verwundert. „Welche Hand?“ Erstaunt blickt der Blonde in Zorros Augen. ‚Fragt er mich wirklich? Aber wieso…?' „Es ist die linke Hand“, übernimmt Chopper die Antwort. Plötzlich reißt Zorro die Augen auf. ‚Links? Ist das ein Zufall?‘ Kapitel 4: Gespräch und Sanji-Bewachungsdienst ---------------------------------------------- Stumm blicken die Strohhutpiraten den Schiffsarzt Chopper an, welcher die Blicke erwidert. Das Rentier schnuppert leise an der frischen Meeresluft und wendet seinen Blick in den Abendhimmel ab. Es ist keine Wolke zu sehen und der Himmel ist in einem zarten Orange gefärbt. In wenigen Stunden wird die Nacht einbrechen, was bedeutet, dass sie nicht mehr sehr lange auf die nächste Insel warten müssen, sehr zum Wohle des Kapitäns, der es mal wieder nicht erwarten kann, diese zu erkunden. Eine leichte Brise umspielt das Fell Choppers. Sanft atmet er die frische Luft ein. Plötzlich vernimmt er die Stimme von einem seiner Freunde. Es ist Nico Robin, die die sanfte Stille unterbricht: „Konntest du den Herrn Koch beruhigen?“ „Hm.“ Der Blaunasige senkt seinen Blick und betrachtet nun die Augen der Schwarzhaarigen, während die anderen ihn weiterhin beobachten. Kurz zögert er, ehe er antwortet: „Er wollte unbedingt etwas für uns kochen. Außerdem hat er sich sehr große Sorgen um seine gebrochene Hand gemacht und wie soll ich es am besten sagen?“, Der Arzt zuckt kurz mit seinen Schultern, „Ihr wisst ja, wie wichtig ihm seine Hände sind. Ich musste ihm Schlaftabletten geben, damit er zur Ruhe kommen konnte. Jetzt müsste er eigentlich die ganze Nacht durchschlafen.“ „Wie lange wird das denn mit seiner Hand dauern?“ Der Kanonier Lysop schenkt dem Tier einen fragenden Blick. „Ein paar Wochen bestimmt. Nur wie ich unseren Smutje kenne, wird er sich zu früh übernehmen und dann wird die Heilung noch mehr Zeit in Anspruch nehmen.“ „Ach der macht das schon, da muss man sich keine Sorgen machen. Der ist hart im Nehmen.“ Der Schwertkämpfer setzt sich mit einem verschlafenen Blick vorsichtig auf und gähnt ausgiebig. „Zorro! Dass du auch immer so herzlos sein musst! Machst du dir denn gar keine Sorgen!?“ Wütend schnaubt die Navigatorin Nami den Grünhaarigen an. Dieser schließt hingegen seine Augen und spricht ohne jegliche Besorgnis in seiner Stimme weiter: „Wieso sollte ich? Ich weiß, dass alles in Ordnung ist. Wozu sich dann sorgen?“ „DU KANNST TROTZDEM MAL MEHR HERZ ZEIGEN!“ Kaum nachdem sie diese Worte geschrieen hat, verspürt der Vize eine Kopfnuss auf seinem Haupt. Doch er rührt sich kein Stück. Langsam öffnet er seine Augen und blickt die Orangehaarige triumphierend an, als er mit einem überheblichen Lächeln antwortet: „Deine Attacken wirken nicht mehr bei mir. Das habe ich dir doch bereits gesagt.“ „DU WILLST MICH WOHL VERARSCHEN? MIT DIR FAHRE ICH NOCH SCHLITTEN!“ Gerade als Nami zu einem weiteren Angriff ansetzen will, bemerkt diese eine Hand auf ihrer Schulter. Verwirrt dreht sie ihren Kopf und sieht eine körperlose Hand, sodass sie nun die Archäologin anschaut, welche ihr ein kleines Lächeln zuwirft. Die jüngere Frau hält kurz inne und begreift, dass eine Prügelei, wenn man das einseitige Einprügeln auf eine Person denn als Prügelei bezeichnen kann, sinnlos wäre. Von dieser Einsicht bewegt, atmet sie kurz ein und aus, um sich zu beruhigen. Gleichzeitig bewegt sie ihre ausgestreckten Hände sacht im Takt ihrer Atemzüge nach oben und unten, bevor sie wieder das Wort ergreift: „Größtenteils sorge ich mich ja auch nicht um Sanji. Ich denke, ihr wisst, was ich meine. Und da macht es mich wahnsinnig, dass unser Hohlkopf, von dem ich eigentlich mehr Grips erwartet hatte, sich gar keine Sorgen macht.“ Kaum, nachdem sie diese Worte gesprochen hat, schrecken die anderen, abgesehen von dem Schwertkämpfer, auf. Lysops Beine beginnen währenddessen das Zittern, als er leise seine Vermutung in Form einer Frage aufstellt: „Glaubt ihr, dass hier jemand auf dem Schiff ist und Sanji angegriffen hat?“ „Ich weiß es nicht“ , ist die Antwort des Cyborgs Franky, der gerade dabei ist, eine Flasche Cola zu öffnen, „Der- oder diejenige müsste schon längst auf unserer geliebten Sunny sein und das hätten wir doch bemerkt, oder nicht?“ „Hier ist niemand.“ Sofort drehen sich alle Köpfe zu Zorro und Brook springt rufend auf: „SOLL SANJI SICH DAS SELBER ANGETAN HABEN? WAS MACHT DICH SO SICHER?“ Beim Hören dieser Worte verengen sich Zorros Augen zu Schlitzen. Plötzlich steht dieser auf und schließt seine Augen nun vollständig, während die anderen ihn beobachten. Das Skelett hingegen betrachtet ihn ungläubig, stubst daraufhin Robin an, welche ihn anlächelt: „Lass ihn machen. Wenn wir still sind, kann sich Zorro besser konzentrieren.“ Verwundert beobachtet der Afroträger den Vizen mit großen Augen. ‚Was für eine Crew. Die sind alle so....Ich bin wirklich froh, dass sie mich gefunden haben!‘ Einige Minuten später öffnet der Grünhaarige wieder seine Augen, schüttelt dabei mit seinem Kopf: „Nein, hier ist wirklich niemand. Das hätte ich aber sowieso schon längst gespürt. Ich bleibe bei der Theorie, dass er selber zu doof gewesen ist.“ „ZORRO!“ Etwas erschrocken von der lauten Stimme seines Nakamas, wendet der Angesprochene seinen Blick auf Chopper, der sich in seine große Menschenform verwandelt hat und ihn daraufhin an den Armen festhält. „Em..Chopper?“ Der Arzt funkelt den anderen böse an, als er beginnt, zu sprechen: „Falls du dich erinnerst, hatte Sanji doch gesagt, dass das plötzlich da war, oder nicht?“ „Außerdem“, meldet sich nun Ruffy zu Wort, „weiß ich, dass da irgendwer hintersteckt. Wenn Zorro sagt, dass hier kein Fremder ist, stimmt das auch. Aber ich spüre, wenn jemand in Gefahr ist. Das sagt mir mein Instinkt und der hatte immer Recht gehabt! Ich kann nur nicht sagen, wer uns bedroht, Sanji bedroht. Ich bin nämlich der Meinung, dass es unser Feind nur auf unseren Koch abgesehen hat. Wir sind alle außer Gefahr.“ Die anderen senken ihre Köpfe. Wenn Ruffy mit diesem Ernst in der Stimme spricht, dann hat er definitiv Recht. „Dieser Angsthase greift irgendwie aus dem Hinterhalt an. Wie erbärmlich. Er weiß wohl, dass sowohl Sanji als auch wir den verprügeln würden. Wie kann man nur so ein Schisser sein?“, ist die Frage des Langnasigen. „Bist du nicht selber ein Schisser?“ Wütend stampft Lysop nun auf dem Deck herum: „ICH BIN NICHT SO HINTERHÄLTIG, ZORRO!“ Mit einem nachdenkenden Blick fängt nun Robin an, zu sprechen: „Die Frage ist nur, was diese Person gegen Sanji hat. Wir sollten ihn später fragen, ob es irgendwelche Leute gibt, mit denen er verfeindet ist, beziehungsweise ob es welche gibt, die ihm so etwas gönnen würden.“ „Ich habe eine Idee“, sagt Nami, „Wir könnten doch-“ „Was kommt denn da jetzt für eine Geldausbeuterei?“, wirft Zorro, die Navigatorin unterbrechend, misstrauisch ein. „WENN DU NICHT DIE KLAPPE HÄLST, ERHÖHE ICH DEINE SCHULDEN AUF DAS FÜNFFACHE!“ Der Vize verstummt beim Hören dieser Worte, sodass die Orangehaarige nun fortsetzen kann: „Wir können Sanji bewachen, vielleicht bemerken wir etwas.“ „Eine hervorragende Idee!“, antwortet der Rest der Crew. Chopper verwandelt sich wieder in seine normale Form, um sich in seinen Untersuchungsraum zu begeben. Leise tapst er zu Sanji ans Bett und blickt ihn vorsichtig an. Plötzlich muss er sich einen kleinen Aufschrei unterdrücken. Ist die große Beule auf seinem Kopf schon vorher vorhanden gewesen? Diese an sich ist nicht wirklich schlimm, aber die Tatsache, dass sie plötzlich da ist, umso mehr. Leise seufzend behandelt der Elch die Beule und bleibt noch einige Minuten bei seinem Patienten sitzen. Doch dann steht er auf und verlässt ihn, um den anderen von dem neuen „Angriff“ zu erzählen. Diese sind reichlich schockiert. „Es reicht. Ruffy, pass auf ihn auf!“ „Kriege ich dann auch was zu futtern, Nami?“ „JETZT NICHT!“ „Aber Nami,“ ,der Schwarzhaarige zieht eine Schnute, „ich habe Hunger!“ „ICH HABE NEIN GESAGT!“ Direkt darauf verpasst sie dem Gummijungen eine Kopfnuss, welcher vor Schmerz aufschreit. Nami hingegen betrachtet glücklich ihre Faust: „Tut sie also doch noch weh!“ Als sie diese Worte gehört haben, verstecken sich Lysop und Brook schnell hinter Franky, der sich das Geschehen lachend anschaut. Plötzlich kommt Ruffy mit einer riesigen Tüte an ihnen vorbeigelaufen und verschwindet in Choppers Untersuchungsraum. Verwirrt blicken sich die anderen an. „Wann ist er denn weggegangen? Ich dachte, er war die ganze Zeit bei uns?“, fragt Lysop in die Runde. „Was stellt der bloß wieder an?“, überlegt Brook laut. „Ich will's nicht wissen!“ Nami schüttelt ihren Kopf. Sie kann schließlich etwas später nachschauen. Stattdessen beschließt sie, gemeinsam mit Robin etwas auf den Tisch zu zaubern, denn irgendetwas müssen sie schließlich essen. „Sag mal Robin?“ „Ja, Nami?“ Lächelnd schauen sich die beiden Frauen der Crew an. Sind sind gerade dabei, Nudeln zu kochen, da sie es den Jungs nicht zutrauen, dass sie irgendetwas Anständiges gekocht bekommen. „Das soll jetzt nicht blöd klingen, aber es gibt da eine Sache, die ich mich frage.“ „Und was?“ Die Archäologin wirft der Jüngeren ein sanftes Lächeln zu. „Wie kam es eigentlich dazu, dass du nach der Geschichte in Alabasta zu uns kommen wolltest?“ „Komisch,“ , antwortet die Schwarzhaarige, „ich dachte, ich hätte es schon gleich am Anfang gesagt?“ „Hast du auch, aber war es wirklich das?“ „Ja. Irgendwie mochte ich Ruffy. Er hatte mich schließlich gerettet, obwohl ich ein Feind war. Und da ich dann auch wieder allein war, dachte ich, ich versuche es einfach.“ „Hm. Weißt du, Robin? Es tut mir Leid, dass ich dir am Anfang nicht getraut habe.“ „Ist schon in Ordnung.“ Beide Frauen lächeln sich an. Plötzlich ertönt ein lautes Schreien, sodass sich Namis Blick verfinstert. „Warte mal bitte. Ich bin gleich wieder da.“ Wütend krempelt sie ihre Ärmel hoch, während sie zum Behandlungsraum stampft. Was dieser Idiot wohl wieder angestellt hat? Der kann auf alle Fälle etwas erleben! Als sie vor der Tür angekommen ist, atmet sie kurz, um sich zu beruhigen. Dann reißt sie die Tür beinahe aus den Angeln und tritt ein. Beim Anblick erstarrt sie. „Hey Sanji, jetzt hör mir doch endlich zu!“, mit einem breiten Grinsen starrt Ruffy seinen schlafenden Smutje an. „Du musst jetzt aufstehen, weißt du? Schau doch mal! Hallo? Ich verstehe das nicht.“ Der Kapitän beginnt, zu schmollen. Wieso wacht der Blonde denn nicht auf? „Verstehst du? Ich habe großen Hunger. Also hier! Ich habe dir eine Pfanne und einen Topf mitgebracht. Außerdem habe ich einen großen Kochlöffel. Hier ist noch eine Ladung Fleisch.“ Besagte Sachen holt der Gummijunge aus seiner Tasche hervor und hält sie Sanji unter die Nase, doch der gewünschte Erfolg bleibt aus. Deswegen legt Ruffy ihm die Pfanne und den Topf in die rechte Hand, doch der Koch schläft weiterhin. „Jetzt habe ich es verstanden. Kein Wunder, dass du nicht kochen kannst. Warte, du musst dich nicht bewegen. GUMGUM…HERD!" Plötzlich streckt er seine Arme weit aus dem Fenster aus und nach einigen Sekunden bricht ein riesiger Gegenstand durch die Wand. Nami reißt dabei ihre Augen weit auf. Sie kann es nicht fassen: Der Typ hat gerade den Herd aus der Kombüse gerissen und vor der Liege abgestellt. Lachend drückt der Gummimensch seinen Finger in Sanjis Wange. „Jetzt schau doch mal. Du kannst hier kochen. Jetzt wach doch endlich auf.“ Auf einmal schreit Nami laut auf. „RUFFY, DU IDIOT! DAS MIT DEM HERD WIRD TEUER! UND AUßERDEM BRAUCHT ER SEINE RUHE UND WIRD NICHT KOCHEN!“ Mit einem breiten Grinsen, beinahe einem Lachen, im Gesicht schaut Angesprochener auf. Auf Namis Stirn hat sich hingegen eine Wutader gebildet. „Da bist du ja wieder, Frau Navigatorin. Ist alles in Ordnung?“ Mit einem hinterhältigen Grinsen reibt sich die Orangehaarige die Hände. „Ich habe mich um das Problem gekümmert. Jetzt ist Lysop bei Sanji. Der wird wohl kompetenter sein.“ „Unser Herr Kapitän wollte, dass er kocht, oder? Hat er deswegen den Herd ausgerissen?“ Wütend betrachtet Nami die nun leere Stelle, an der vorher der Herd gestanden hatte und seufzt ein „Ja“ aus. „Ich glaube, er ist in Sicherheit, solange wir ihn beobachten.“ „Mag sein. Wieso sagst du mir das?“ Erneut wird Robins Gesicht durch ein Lächeln verziert. Ein geheimnisvolles Lächeln.“ „Ich dachte, dass das eine gute Information für den jetzigen Aufpasser wäre. Vielleicht hätte er dann weniger Angst und würde sich nicht unter der Liege verstecken.“ Die Archäologin erntet daraufhin einen verwirrten Blick. „Robin, was macht Lysop? Du scherzt!“ Die Angesprochene schüttelt ihren Kopf, sodass Nami sich erneut auf den Weg zu Sanji macht. Und tatsächlich versteckt sich Lysop unter der Liege. Dieser flüstert leise: „Bitte tu' mir nichts. Bitte, bitte, du böser Geist!“ „LYSOP! DU SCHISSER!“ Wütend packt sie ihn an der Nase und zerrt ihn aus dem Raum, während der Langnasige stark zittert, aus Angst vor Nami, die auf Zorro zugeht und ihn böse anfunkelt. Dieser lässt sich aber nicht beirren und versucht, sie zu ignorieren, scheitert aber, da die junge Frau nun laut schreit: „KÜMMER DU DICH UM SANJI! UND WEHE DU VERBOCKST ES! ALSO LOS!“ „Hä, was gibt dir das Recht, mir ein Kommando zu geben?“ Das darf doch nicht wahr sein. Jetzt stellt sich auch noch Zorro quer. Gleich würde sie ausrasten, das weiß sie. „Bitte Zorro, mach es doch einfach!“ „Hm“, der Grünhaarige überlegt kurz, setzt dann aber ein fieses Grinsen auf, „Ich weiß ja nicht, was bekomme ich denn dafür?“ „MAN ZORRO!“ „Ich kann mich auch wieder hinlegen.“ „MEINE GÜTE!“, ruft Nami mit einem beinahe weinerlichen Ton, „Ich erlasse dir dann deine Schulden, okay?“ Lächelnd steht Zorro auf und macht sich auf den Weg zu Sanji. „Na geht doch.“ Die Navigatorin hingegen sinkt zum Boden und lässt dabei Lysops Nase los. Ihr kommen die Tränen. Das schöne Geld. Einfach weg. Für immer. Doch auf der Stelle schreckt sie auf. ‚Bin ich denn wahnsinnig geworden? DER kann sich doch nicht um SANJI kümmern!‘ Von diesem Gedanke bewegt, steht sie auf und rennt schnell zu den beiden. Noch ist Zorro keine Minute da drinnen, das heißt, dass der Raum noch nicht zerstört sein kann. Etwas ängstlich öffnet sie die Tür und weiß nicht, wie sie mit ihrer Wut umgehen soll. Zaghaft flüstert sie: „Das kann doch nicht wahr sein! Wie schnell ist der eingeschlafen?“ Nicht nur, dass Zorro schläft, er führt auch ein Streitgespräch mit Sanji. Im Schlaf! Wo ist Nami hier nur gelandet? „Schnitzelklopfer….Schwächling...." „Klappe...Ich mache dich fertig, Brüllaffe…." Von beiden Seiten ertönt ein leises Schnarchen, dann startet Zorro erneut mit dem verbalen Angriff: „Das schaffst du nicht...Meine Schwerter...besser als du…" „Nur Zahnstocher....Meine Kraft aus Beinen…" Nach einiger Zeit des Beobachtens kann Nami nicht mehr. Sie schreit. Sehr laut und sehr wütend. Eines ist ihr klar: Die Schulden wird sie Zorro wieder aufbrummen und zwar um den doppelten Betrag. Kapitel 5: Die Träume des Meeres -------------------------------- „Ein Ort voller magischer Momente. Man mag es nicht wahrhaben, doch es ist die Realität. Sie ist wie ein Traum. Trau dich und besuche sie. Erfülle all deine Wünsche. Die Grandline.“     Lächelnd blättert Nico Robin eine Seite in ihrem Buch um, während sie gleichzeitig mit Hilfe ihrer Teufelskräfte einen großen Schluck Kaffee aus einer schwarzen Tasse nimmt. Mit einer weiteren erschaffenen Hand streichelt sie sanft über den Kopf des Smutjes, welcher immer noch schläft. Chopper musste ihm eine starke Dosis an Schlaftabletten verabreicht haben, anders kann sie sich nicht erklären, dass der Blonde schon bereits so lange schläft. Nachdem Nami am Vortag dann auch Zorro aus dem Bewachungsdienst gerissen hat, hat sie die Bewachung selber übernommen, doch nach längerer Zeit wurde sie durch die Archäologin abgelöst. Da diese sowieso für den Nachtdienst in dieser Nacht verantwortlich war, ist Robin gleich bei Sanji geblieben. Die Bewachung des Schiffs konnte sie Dank ihrer Teufelskraft gleichzeitig abhalten. Doch nun ist mittlerweile der Morgen eingebrochen, sodass nicht mehr die Notwendigkeit besteht, ein Auge auf das Schiff zu werfen und das im wahrsten Sinne des Wortes. Niemand würde bei diesem Tageslicht aus dem Hinterhalt angreifen. Plötzlich bemerkt sie, dass der Koch leicht zittert, weshalb sie mit einer weiteren Hand seine Decke ein wenig hochschiebt. Es ist schon merkwürdig, dass jemand den Smutje angreifen kann, ohne dass er bemerkt wird. Kann das wirklich sein? Sie blickt von ihrem Buch hoch, um das Zimmer eingehend zu betrachten. Eigentlich ist das nicht möglich! Doch zwei Sachen widersprechen sich: Sowohl Zorro als auch Ruffy und Sanji hätten es bemerkt, wenn sich jemand unangemeldet auf die Sunny begeben hätte. Doch andererseits hat Ruffy gestern gesagt, dass er spürt, dass diese Verletzungen durch jemand anderen hervorgerufen werden. Doch wie soll das denn jemand tun, wenn er nicht anwesend ist? Durch Teufelskräfte? Aber von welcher Frucht soll die bitte hervorgehen? Die Schwarzhaarige hat in der Nacht all ihre Bücher zu Teufelsfrüchten durchstudiert, aber nichts dergleichen ausfindig gemacht. Gibt es denn noch andere Kräfte? Haki? Nein, davon kann nicht solch etwas hervorgerufen werden. Doch weitere Kräfte gibt es nicht mehr. Oder doch? Auf einmal wird die Schwarzhaarige aus ihren Gedanken gerissen, als sie bemerkt, dass sie zwei blaue Augen verständnislos anstarren. Robin muss schmunzeln. Der Blonde ist eigentlich richtig süß, wenn er mal nicht auf einen Flirt aus ist und solch große Augen macht. Und wenn er einfach nur lächelt oder kocht. Die Frau sieht, dass sich die Lippen des anderen bewegen. Nun nimmt sie seine Stimme wahr: „Robin...? Was ist hier los?“ Im Wissen, dass sie den Smutje nicht in Schrecken versetzen wird, antwortet sie mit Bedacht: „Wir vermuten einen Fremden, der es auf dich abgesehen hat.“ Sie bemerkt, wie der andere verstummt und seine Augen schließt. Er atmet ein paar Mal. Doch nach einigen Sekunden fängt er sich wieder und sagt mit einem leichten Lächeln im Gesicht: „Du hättest nicht auf mich aufpassen müssen. Eine Frau sollte doch lieber ihren Schönheitsschlaf bekommen und sich nicht stattdessen langweilen.“ Die Archäologin kann daraufhin nur den Kopf schütteln. Wie kann man eigentlich so niedlich sein? Obwohl er derjenige ist, der Ruhe braucht, denkt er trotzdem erst an die anderen. „Ich langweile mich doch nicht. Ich hatte nebenbei sowieso Nachtwache und außerdem konnte ich einige gute Bücher lesen.“ Erneut verstummt der Blonde und lässt seinen Blick umherschweifen. Sie folgt diesem und bemerkt schnell, dass der an dem Herd hängen bleibt. Fragend wird sie nun von dem blauen Augenpaar betrachtet. Kopfschüttelnd erzählt sie: „Ruffy hatte Hunger.“ „Dieser Volltrottel.“ Vorsichtig erhebt sich der Koch und setzt sich auf. Mit seiner rechten Hand hält er sich den Magen, als sein Gesicht urplötzlich leichenblass wird. Verängstigt blickt er die andere an, während er stotternd fragt: „De...den He..Herd ha..hat e..er doch..ni...nicht et...etwa aus…?" Die Schwarzhaarige nickt, sodass Sanji nach hinten fällt. Doch durch einige erschaffene Hände wird er sanft ins Bett gelegt. Das war wohl zu viel für ihn. Doch plötzlich nimmt sie erneut seine Stimme wahr: „Das mit meiner linken Hand ist dann auch wahr?“ Auf einmal zuckt Robin zusammen. Seine Stimme klingt so verängstigt. Normalerweise ist ein Knochenbruch nichts Schlimmes, wodurch er sich unterkriegen lässt, aber in diesem Fall handelt es sich um seine Hand. Und seine Hände sind ihm heilig. Diese schont er wie ein Verrückter. Es gibt nicht einen einzigen Kratzer auf seiner Hand. Das einzige, was mit seiner Hand aus seiner Sicht nicht in Ordnung ist, sind zwei kleine Narben an seinem rechten Daumen, welche er sich damals bei Jeff in der Lehre zugezogen hat. Nirgendwo hat Robin vorher perfekter behandelte Hände gesehen. Da bringt eine komplett gebrochene Hand den Koch auch völlig aus dem Konzept! Er dreht schließlich schon beinahe durch, wenn die Haut dort zu trocken ist, weswegen er seine Hände bei dem kleinsten Anzeichen von Trockenheit auch sofort eincremt. Da ist es auch kein Wunder mehr, dass er sich solch große Sorgen um seine nun gebrochene Hand macht. Vorsichtig schielt Robin zu dem Koch hinüber, der sie mit zittrigen Augen anstarrt. Sie weiß, dass es für ihn ein Weltuntergang sein wird, wenn sie ihm die Frage beantwortet. Wobei er es eigentlich spüren müsste....Wahrscheinlich will er es nicht wahrhaben. Langsam fängt sich die Schwarzhaarige wieder. Lügen kann sie nun einmal nicht und leider kann sie es vor ihm auch nicht geheim halten. Erneut lässt sie mit ihrer Teufelskraft eine Hand erscheinen und nimmt die Sanjis in ihre. Dieser senkt nun seinen Kopf und scheint auf ihre gemachte Hand zu schauen. Er ahnt es doch sowieso! Zaghaft drückt sie diese, sodass er nun hochschaut. Sein Blick wirkt so verständnislos und ängstlich. Beinahe wie das eines kleinen Kindes. Ihm steht die Sorge ins Gesicht geschrieben. Doch das bringt alles nichts. So atmet die Archäologin ein und aus, ehe sie nun anfängt, zu sprechen: „Wenn du sie schonst, ist sie bald wieder so wie vorher.“ Seine Augen werden wieder größer. Ängstlich, beinahe panisch, schüttelt er mit seinem Kopf. „Nein…", wimmert er kaum hörbar, „Nein...Nicht meine…" Schnell reißt Sanji die Decke von seinem Körper und blickt hinunter zu seiner linken Hand, die in einem dicken Gipsverband eingewickelt ist. Seine rechte zittert stark, während er mit dieser vorsichtig die Linke berührt. Selbst durch den Gips kann er den Schmerz spüren. Erst jetzt bemerkt er, was das eigentlich bedeutet. Seine Hand ist gebrochen. Zerstört. Das darf doch nicht wahr sein! Er hat sie doch stets gepflegt! Wie soll er denn jetzt für die anderen kochen? Klar, er hat noch die rechte Hand, aber wenn der auch noch etwas zustößt? Dann kann er seine Sachen packen und hier verschwinden! Dann wäre er nicht mehr von Nutzen! Was, wenn sie nicht mehr heilt? Der Blonde spürt die Tränen in seinen blauen Augen aufsteigen, doch er unterdrückt sie, indem er sich mit der rechten Hand um seinen Arm greift. Unachtsam darauf, ob Robin das bemerken kann, kneift er sich mit aller Kraft hinein. Fest und bestimmt. Das kann doch nur ein Traum sein! Doch warum schmerzt denn sein Arm? In einem Traum gibt es keinen Schmerz! Seine Augen brennen. Jetzt weint er doch und wird dabei auch noch beobachtet. Wieso immer er? Jetzt denkt sie doch, dass er eine Heulsuse sei. Eine Memme. Plötzlich spürt er eine warme Flüssigkeit auf seinen Fingern. Schnell lässt er seinen Blick auf seinen Arm schweifen, in welchem er so fest hineingekniffen hat, dass er angefangen hat, zu bluten. Die warme, rote Flüssigkeit läuft seine Finger hinab und tropft danach auf das Bett, auf dem es eine kleine Pfütze bildet. „Sanji?“ Erschrocken zuckt Angesprochener zusammen. Das ist doch Robins Stimme! Unfähig, zu antworten, starrt der Blonde weiterhin seinen blutenden Arm an. Wie soll das denn nur wieder werden? Seine Hand...Mittlerweile blendet er die weibliche Stimme, die zu ihm spricht, aus. Er kann nur sehr weit entfernt seinen Namen verstehen, doch dieser dringt nicht zu seinem Bewusstsein ein. Gleichzeitig verschwimmt alles, was er sieht. Leise keucht er auf. Was stellt er sich eigentlich so an? Das ist doch unglaublich, wie leicht man ihn eigentlich aus der Fassung bringen kann. Schrecklich leicht. Und was tut er hier? In Selbstmitleid baden. Noch schlimmer. Es gibt ja nicht Menschen, die es schlechter haben, als er. Er sollte lieber dankbar sein. Doch...Wie soll er das mit seiner Kochkunst zeigen, wenn er seine Hand nicht mehr gebrauchen kann? Ach ja, seine Hand... „Mach dir keine Sorgen!“ „Ja, was?“ Der Koch wird plötzlich aus seinen Gedanken gerissen. Er spürt einen warmen aber schmalen Körper um seinen eigenen. Er schüttelt kurz seinen Kopf, sodass sein Blick wieder klarer wird. Langsam hebt er seinen Kopf und fährt gleichzeitig mit seinen Augen den Körper der anderen nach. Kurz verbleibt er mit den Augen auf der Brust der Frau. Doch schnell blickt er in das Gesicht der Schwarzhaarigen, welche ihn anlächelt. Erneut nimmt er ihre Stimme wahr: „Sanji...Beruhige dich bitte. Es ist alles in Ordnung. Deine Hand wird wieder heil!“ „Robin…", verlegen senkt Sanji seinen Kopf, „Du sollst dir das nicht ansehen. Ein heulender Sanji ist nicht für die Damenwelt zumutbar...Jemand wie du sollte nur schöne Dinge sehen…" Auf der Stelle wird sein Kopf sanft hochgedrückt, sodass er gezwungenermaßen in die dunkeln Augen der Frau schauen muss, die entsetzt aussehen. Ihre Lippen beben. Langsam findet sie ihre Worte: „Sanji, was redest du da? Du bist ein Freund und dir geht es schlecht. Da bleibe ich selbstverständlich bei dir!“ „Aber Robin, ich-“ Ihn unterbrechend legt die Schwarzhaarige einen Finger auf seine Lippen, sodass der Smutje nun verstummt. „Pst. Rede nicht so! Ansonsten bestell ich Herrn Schwertkämpfer her und dann sieht er, wie du weinst. Das willst du doch sicher nicht.“ Triumphierend lächelt sie. Eigentlich ist sie nicht so hinterhältig, aber bei ihm hilft ja nichts anderes mehr. Und ihr Plan scheint Früchte zu tragen: Kopfschüttelnd erwidert der Blonde nämlich: „Nein..Robin, du scherzt! Das würdest du nicht…!" „Ach nein?“ Mit einem ernsten Blick löst sie sich von Sanji, um ihre Arme übereinander zu kreuzen. Der Blauäugige packt sie plötzlich am Arm und schüttelt heftig mit seinem Kopf. Er weiß, dass Robin diese Bewegung immer dann ausführt, wenn sie Gebrauch von ihren Teufelskräften macht. Es ist ihm schon peinlich genug, wenn ihn jemand beim Weinen erwischt, aber Zorro ist der Letzte, der ihn so sehen darf! Gerade vor ihm! Die beiden stehen doch in großer Konkurrenz. Schwäche ist da Fehl am Platz! Das darf sie ihm nicht antun. So kommt es, dass er nachgibt: „Bitte, tu es nicht! Bitte…!" „Nur, wenn ich hierbleiben darf!“ „Aber..“ „Ich kann ihn auch holen!“ „Ja, ist in Ordnung! Ich wollte doch nur nett sein…" „Rede keinen Stuß!“ Seufzend löst sich Sanji von Robin und lässt sich ins Bett fallen. Er hat verloren. Das ist doch nicht mehr fair! So sehr er auch die Frau mag, so gemein kann sie auch sein. Wenn sie die Algenbirne wirklich gerufen hätte, dann... Erschrocken blickt er die Ältere an. Das wäre sein Untergang gewesen! So etwas darf man ihm doch nicht antun! Auf einmal nimmt er erneut die weiche Stimme der anderen wahr. Der Blonde muss sich stark darauf konzentrieren, ihr zuzuhören und nicht wieder in Gedanken zu versinken. Es fällt ihm verdammt schwer, doch er schafft es, ihre Worte zu verstehen. „Sanji..Auch, wenn du nicht mehr kochen könntest, hätten wir dich lieb. Niemand würde dich vom Schiff lassen, damit dir das klar ist! Also denk nicht mal daran!“ Beim Hören dieser Worte reißt der Smutje seine Augen weit auf. Was hat sie da gerade zu ihm gesagt? „Aber Robin,“, stottert er, „wi..wie…kom...kommst...d..du...da..dara...darauf?"  Leicht ängstlich blickt er sie an. Es hat doch eh keinen Sinn mehr, vor ihr seine coole Fassade aufrechtzuerhalten. Dennoch ist es ihm nicht geheuer, dass sie ihm auf die Schliche gekommen ist. Woher wusste sie das? Intuition? Oder hat er sich verraten? Ist er so offensichtlich und durchschaubar gewesen? Sein Blick wird lediglich lächelnd erwidernd. Doch nach einiger Zeit erhält er eine Antwort: „Ich kenn dich. Ich kenne euch alle. Ich weiß mehr von euch, als euch lieb ist.“ „Wi..wie..mei...meinst du..da..da…da...das?" „Soll ich dir etwas aus meinem Buch vorlesen? Du starrst da schon die ganze Zeit drauf.“ „Wie?“ Verwirrt runzelt Sanji die Stirn. Wieso hat sie so abrupt das Thema gewechselt? Woher hat sie wieder gesehen, wo er hingeschaut hat? Und was hat sie eben gemeint? Er weiß, dass es nichts bringen würde, wenn er sie erneut fragen würde. Robin wird ihre Antwort erst abliefern, wenn sie es möchte. Sie wartet meistens ab. Wenn er diese also haben will, muss er Wohl oder Übel warten. Wobei das Buch wirklich interessant aussieht. Es hat einen meerblauen Außenverband und auf dem Buchrücken sind weiße Ornamente abgebildet. Auf der Vorderseite des Einbands steht in weiß-silberner Schrift: „Die Träume des Meeres“ geschrieben. Das scheint wohl der Titel des Werkes zu sein. Dieser Titel hat seine Neugier schon eben geweckt. Träume sind schon eine schöne Sache, ebenso wie das Meer. Sanji liebt das Meer. Seitdem er denken kann, hat er sein Leben auf dem Meer verbracht. Er könnte sich kein Leben ohne dieses gewaltige Wasser mehr vorstellen. Wenn er irgendwann stirbt, möchte er auch im Meer bestattet werden, damit er sich mit seinem geliebten Element verbinden kann. Vielleicht käme er dann zum All Blue. Doch er schweift wieder ab. Erneut schaut er hoch zu Robin, die ihn anlächelnd. Sacht nickt er. Nickend senkt sie ihren Kopf zum Buch und blättert zurück zur ersten Seite. Gespannt zieht der Koch seine Decke hoch und blickt auf die Decke des Schiffes, als die Archäologin mit sanfter Stimme anfängt, aus dem Buch vorzulesen:   „Das ist die Geschichte eines kleinen Kindes, das nicht wusste, was ein Traum ist.“ Es war einmal ein kleiner Junge, der war wenige Jahre alt. Er hatte blondes Haar. Seine Augen waren so blau, wie das weite Meer, welches er liebte. Woher diese Liebe allerdings kam, wusste er nicht. Er war sich nur darüber im Klaren, dass er schon immer auf dem Meer gelebt hat. Von wo er kam, wusste er auch nicht, doch seit dem Zeitpunkt, an dem seine Erinnerung zurückreicht, lebte er im Eastblue. Seine Eltern kannte er nicht. Er lebte bei irgendwelchen wildfremden Männern auf verschiedenen Schiffen. Jeder von ihnen hatte irgendwelche Vorhaben für ihr weiteres Leben. So kam es, dass an irgendeinem Tag einer der Männer das kleine Kind gefragt hat, was denn sein Traum sei. Mit großen Augen hatte es ihn verständnislos angeschaut, beinahe gestarrt. „Was ist ein Traum?“, fragte es. Der Mann kratzte sich verwirrt am Kopf. Er schien den Jungen nicht zu verstehen. „Du weißt ehrlich nicht, was ein Traum ist?“ „Kann man daraus etwas kochen?“ Plötzlich prustete der große Mann los und konnte sich vor Lachen kaum auf seinen Beinen halten. Der kleine Junge fand das gar nicht witzig. „HEY! ICH HABE DICH WAS GEFRAGT!“ Er war beleidigt. Warum lachte man ihn nur aus? Nach einiger Zeit kriegte sich der Mann wieder ein und streichelte dem kleinen Jungen über das helle Haar. Dieser schlug aber dessen Hand weg und schrie ihn erneut an: „HEY!“ Lächelnd boxte der Ältere dem Kind leicht in den Arm und grinste breit. Nach einiger Zeit fragte er erneut: „Du weißt ehrlich nicht, was ein Traum ist?“ „Nein! Was ist das denn?“    Mittlerweile hat Sanji seine Augen geschlossen. Lächelnd lauscht er den Worten der Schwarzhaarigen. Sie kann wirklich schön lesen. Sie hat eine sanfte, wohltuende Stimme. Er bemerkt gar nicht, wie er langsam müde wird. Dass er gewisse Ähnlichkeiten mit dem Jungen aus der Geschichte hat, fällt ihm genauso wenig auf. Sein Körper fühlt sich so schlaff an. Auch, wenn er die ganze Nacht über geschlafen hat, fühlt er sich dennoch müde und nicht fit. Das ist eigentlich antithetisch. Ein Traum also....?   „Der Traum ist das Element eines jeden Menschen, dass ihn erst zu einem werden lässt. Er ist an sich nicht greifbar doch sein Inhalt. Er ist individuell und mannigfaltig. Es gibt kleine und große Träume. Er besagt das, was ein Mensch haben will oder erreichen will. Wenn dir jemand sagt, er möchte einmal um die Welt segeln, ist das sein Traum. Er ist wie ein Wunsch, nur stärker. Man kann auch zum Beispiel ganz viel Geld haben wollen, doch das ist noch lange kein Traum. Ein Traum kommt aus tiefstem Herzen. Er ist wie eine Begierde, ein starkes Verlangen! Beinahe ein Lebensziel, wenn nicht sogar eines. Niemand wird dich für deinen Traum auslachen, denn ein Traum ist eine sehr schöne Sache, die dich am Leben halten kann.“ Beim Zuhören machte der Junge große Augen. Ein Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Voller Freude schrie er auf: „Das klingt ja spannend! Ich will auch einen Traum haben! Nein...Dann kenne ich meinen Traum! Ich werde ihn erfüllen!“ Von Enthusiasmus gepackt, griff er mit seinen kleinen Fingern die Hand des Mannes und zerrte ihn ans Deck des Schiffes. Dort kletterte er auf die Reling und zeigte mit seinem Zeigefinger auf das Meer. Dann sprach er erneut: „Ich will das Meer erkunden. Mir wurde einmal gesagt, dass die Grandline der perfekte Ort ist, um sich seine Träume zu erfüllen. Ich habe das nie verstanden, doch nun weiß ich, was das für mich bedeutet. Ich werde zur Grandline fahren, um dort etwas zu finden. Früher war es mein Wunsch, doch nun weiß ich, dass es mein Traum ist. Dieser Wunsch kommt aus meinem Herzen, so wie du sagtest. Soll ich dir sagen, was ich finden will?“ Mit einem Grinsen im Gesicht erzählte der Junge seinen Traum. Dabei strahlten seine Augen. Er verfloss mit seiner Erzählung und vergaß sich selbst für einen Moment. Nachdem er seine Erzählung beendet hatte, blickte er stolz in das Gesicht des Mannes, welcher ihn entsetzt anstarrte. Seine Mundwinkel verzog er dabei nach Oben. Doch es schien so, als ob er versucht hatte, dies zu unterdrücken. So fragte er mit einem Schmunzeln: „Wie bitte?“ Der Blonde verstand diese Frage falsch. Er dachte, er sollte sich wiederholen, doch in Wirklichkeit hatte der Mann ihn bereits verstanden. Er konnte es lediglich nicht wahrhaben. Doch der Junge berichtete ein zweites Mal von seinem Traum. Plötzlich ertönte ein lautstarkes Lachen. Erschrocken blickte der Junge hoch und sah schnell den Ursprung dieser Töne. Am Deck waren weitere Männer erschienen, die mit einem Finger auf ihn deuteten und lauthals lachten. Der Junge konnte das nicht verstehen und schrie laut: „WAS SOLL DAS? DAS IST MEIN TRAUM! TRÄUME SIND NICHT LUSTIG!“, er wendete sich an den Mann, dem er eigentlich nur seinen Traum anvertraut hatte und zog an seiner Hose, „Hey! Du hast gesagt, niemand würde mich für meinen Traum auslachen!“ Doch anstatt zu antworten, startete der Mann nun auch mit seinem Gelächter. Er bekam kaum Luft und in dem kleinen Jungen stiegen langsam aber sicher einige Tränen empor. Erneut schrie er: „HEY! WAS SOLL DAS?“ Einer der Männer konnte sich wieder fangen und antwortete grinsend: „Hast du dir eigentlich selber zugehört? Das ist absoluter Schwachsinn! Dein Traum wird niemals in Erfüllung gehen, du Kindskopf! Rede doch nicht so einen Sch***!“ „Aber…", wimmerte der kleine Junge, „ich dachte, Träume sind kein Quatsch?“ „Deiner schon!“, meldete sich ein weiterer Mann zu Wort. Doch das war zu viel für das Kind. Schnell rannte es davon. Die Tränen liefen nun an seinen kindlichen Wangen hinab. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Seine Welt war für ihn zusammengebrochen. Sein Traum? Lächerlich? Sein Traum, der....    Robin hält inne. An dieser Stelle empfindet sie totales Mitleid für den kleinen Jungen, auch wenn die Geschichte nur ausgedacht ist. Erst wurde er bestärkt und dann wurde ihm der Boden unter den Füßen weggenommen. Das war wirklich nicht fair. Doch eine Sache ist dabei komisch. Die Archäologin blickt auf das Bett und bemerkt, dass Sanji beim Zuhören wohl eingeschlafen ist. Doch das ist auch besser so für ihn. So muss die Hand ihm keine unnötigen Sorgen bereiten. Nachdenklich beobachtet sie den schlafenden Smutje, der leise atmet. Sein Brustkorb hebt und senkt sich langsam wieder. Der Junge in dem Buch hatte schon eine gewisse Ähnlichkeit...Doch der Traum... Die Schwarzhaarige klappt nun das Buch zu und erhebt sich. Kurz streckt sie sich und schreitet langsam zum Bett des Jüngeren heran. Kurz betrachtet sie ihn, dann beugt sie sich vor und küsst ihn vorsichtig auf die Stirn.  ‚Er ist wirklich niedlich.‘ Nun dreht sie sich um und geht geheimnisvoll lächelnd auf die Tür zu. Jetzt konnte sie Sanjis Frage doch nicht beantworten. Vor der Tür bleibt sie stehen und legt ihre Hand auf die kalte Eisenklinke. Sie schließt ihre dunklen Augen. ‚Ich glaube nicht, dass du es so schlimm gefunden hättest, wenn ich Zorro herbestellt hätte.‘ Als sie den Lichtschalter ausschalten will, bemerkt sie, dass sie ihre Bücher auf dem Nachttisch vergessen hat. Leise geht sie noch einmal zurück und nimmt sie sich. In dem Moment, in welchem sie sich „Die Träume des Meeres“ ergreift, nimmt sie Sanjis Stimme wahr. Er redet im Schlaf, gut zu wissen. Seine Lippen bringen zwei Wörter hervor, danach ergreift er sich seine Decke und dreht sich mit dem Rücken zu ihr hin. „All Blue…"   Mit neuen Eindrücken verlässt Robin nun endgültig das Behandlungszimmer. Draußen angekommen, erblickt sie ihren Kapitän, der auf einem Stück Holz herumnagt. Der Tag ist inzwischen angebrochen und Ruffy hat nun einmal Hunger. Doch Robin kann hören, dass die anderen inzwischen auch schon alle wach sind. Nami und Franky kommen ihr plötzlich entgegen. Wie aus dem Nichts schmeißt sich die Navigatorin weinend um Robins Hals, sodass sie sie verwundert anstarrt. Zitternd beginnt sie, zu erzählen: „Du glaubst nicht, wie schrecklich die Nacht war...Die Jungs waren alle so laut und nervig...Ruffy, Lysop und Chopper haben rumgebrüllt, Zorro hat sich lautstark beschwert, Franky und Brook haben musiziert. Weißt du, was ich glaube? Wir können unseren Schlaf, glaube ich, nur so friedvoll abhalten, weil Sanji die alle still hält...Ich könnte heulen!“ Während Nami lauthals weint, muss Franky lachen: „Wir wollten nur den bösen Geist von unserem Schiff vertreiben.“ Sofort erhebt die Orangehaarige sich und setzt einen vernichtenden Blick auf, um somit den Cyborg mit mehr Ausdruck angiften zu können: „ICH GLAUB, ICH SPINNE! DU LÜGST DOCH!“ Der Blauhaarige setzt ein Grinsen auf und stolziert in den Behandlungsraum, als er sagt: „Wenn ich mich recht entsinne, muss ich jetzt aufpassen, beziehungsweise mal nachschauen, ob unser Plan funktioniert hat. Robin, bitte stell mir eine neue Cola in den Kühlschrank.“ Mit diesen Worten verabschiedet er sich und verschwindet nun zu Sanji. Den bösen Blick von Nami bemerkt er gar nicht mehr. Diese hebt bedrohlich ihre Faust, doch Robin hält sie zurück. Gleichzeitig spricht sie auf sie ein: „Beruhige dich. Komm, lass uns zusammen Tee und Kaffee kochen, dann geht es dir gleich wieder besser.“   Eine Stunde später sitzt die gesamte Crew am Esstisch. Nachdem Nami und Robin die Getränke vorbereitet haben, ist Sanji erschienen und hat mit einer Hand den Rest des Frühstücks vorbereitet. Eigentlich wollten die beiden Frauen das nicht erlauben, aber der Koch hatte so sehr darauf bestanden, dass sie es ihm zwar erlaubt, aber dabei geholfen haben. Das war im Nachhinein auch für Chopper in Ordnung gewesen und Sanji war ihnen dafür sehr dankbar, dass sie es ihm erlaubt haben. Das mit seiner Hand macht ihn zwar immer noch fertig, aber nun ist er ein wenig abgelenkt. Die Stimmung ist nämlich ausgelassen und fröhlich. Ruffy frisst mal wieder Berge, während die anderen versuchen, ihr Essen für sich zu bewahren. Sanji muss lachen. Das ist typisch Strohhutbande. Jetzt springt doch tatsächlich Ruffy auf und tanzt mit Lysop einen Walzer. Zumindest versucht er es. Er hat seine Gummiarme fünffach um die Taille des Kanoniers geschlungen und wirbelt ihn im Kreis umher. Gleichzeitig läuft der Gummimann in einem ausgedachten Viereck umher und singt laut vom Essen. Der Schafschütze hingegen schreit laut nach dem Kapitän und hält sich eine Hand vor dem Mund. Zum Glück stoppt Nami die ganze Aktion mit einer geballten Ladung an Kopfnüssen. Der Blonde schnaubt auf. Er hätte keine Lust auf Erbrochenes in seiner Kombüse gehabt. Er glaubt, dass Lysop auch froh um Namis Eingreifen ist. Sein Gesicht ist schließlich genauso grün wie Zorros Haare angelaufen. Bei dem Gedanken muss Sanji grinsen. Ein Gesicht von genauso grausamer Farbe wie die Haare des Schwertschwingers. Sich das Lachen verkneifend, schaut er auf besagte Haare und muss sich dadurch sein Lachen noch mehr zurückhalten. Seine Haare sind nicht moosgrün, so wie er immer behauptet, sondern kotzgrün. Doch plötzlich holt ihn eine Stimme aus seinem unterdrückten Lachanfall heraus. Die Stimme klingt dabei ziemlich verärgert. „Was starrst du mich so blöd an?“ Erschrocken blickt Angesprochener auf und bemerkt, von wem er da angemacht wurde. Es war kein geringerer als der Mooskopf. ‚Ich sollte ihn auf Kotzkopf umtaufen…', ist der einzige Gedanke des Smutjes, sodass er wieder breit lächeln muss. „Hey, ich rede mit dir!“ Nun schreckt Sanji erneut auf und blickt nun in die Augen des anderen, der ihn grimmig anstarrt. Er wirkt ziemlich verärgert. Na, das kann man doch noch steigern. So lässt der Blonde sich auf das nun folgende Wortgefecht ein und beginnt damit, zu kontern: „Na und, hast du ein Problem damit?“ Und schon hat Zorro zugebissen. Er setzt ein breites Grinsen auf, ehe er antwortet: „An sich habe ich nichts dagegen, wenn die Leute mich anstarren, es gibt ja auch viele gute Gründe dafür, aber mir stellen sich die Nackenhaare auf, wenn ich von solch hässlichen Augen angestarrt werde.“ Der Unterkiefer des Smutjes klappt hinunter. Mit solch einer Antwort hätte er niemals gerechnet. Anscheinend bereitet es dem Brüllaffen große Freude, solch einen Schwachsinn zu reden. Sanji blickt kurz zu Lysop, dessen Gesicht noch immer grün angelaufen ist. Die anderen schauen ihn genauso an, was bedeutet, das niemand das Wortgefecht zwischen ihm und dem Marimo mitkriegt. Freudig dreht er sich zurück und gibt eine zurückschlagende Antwort: „Ich starre dich an, weil ich Mitleid habe.“ „Mitleid?“ Verwirrt zieht der Schwertkämpfer eine Augenbraue hoch. „Ja, Mitleid“, setzt der Koch fort, „Mitleid mit Lysop, weil sein Gesicht durch Ruffys Aktion genauso eine hässliche Farbe angenommen hat, wie deine Haare, Kotzkopf.“ „Reiß lieber keine Witze, du Lackaffe, ansonsten filetier ich dich mit meinen Schwertern!“ „Als ob du wüsstest, wie man Fleisch richtig filetiert. Dafür musst du nämlich zuerst-“ Bevor er ausreden kann, wird er abrupt von Zorro unterbrochen: „Wehe, du gibst mir hier jetzt eine Anleitung.“ „Was sonst?“ „Vorsicht, treib es ja nicht auf die Spitze, Gemüseputzer!“ „Ach, drohst du mir etwa?“ „Ja, das tue ich!“ „Schonmal was von Schwertheini-Eintopf gehört?“ Urplötzlich stehen beide von ihren Plätzen auf und verlassen unbemerkt die Kombüse, um auf das Deck zu kommen. Dort stellen sie sich gegenüber auf. Zorro ist der Erste, der etwas sagt: „Willst du mein Schwert fühlen?“ „Dafür musst du mit diesen jämmerlichen Zahnstochern erst einmal an mich herankommen.“ „So, das reicht. Und wehe, du beklagst dich gleich, wenn ich dich besiegt habe!“ Wütend läuft der Grünhaarige, nachdem er seine Schwerter gezogen hat, auf den Smutje zu und führt eine Attacke durch, der Sanji mit Leichtigkeit ausweichen kann. Eine weitere Attacke folgt und der Blonde entkommt dieser. Witzelnd ruft er: „War das schon alles?“ Davon provoziert, versucht der Vize, sein Schwert an Sanji entlangzuführen, doch dieser springt zurück. Es folgen noch einige solcher Bewegungen. Doch nach kurzer Zeit muss der Koch bemerken, wie ihm langsam schwummrig vor Augen wird. Er ist schon fast aus der Puste und er scheint irgendwie nicht dazu zu kommen, einen Gegenangriff zu starten. Er schafft es nur, seinem Gegner auszuweichen. Woher kommt das? Er hat doch nicht mehr geraucht als sonst und genug geschlafen hat er alle Mal! Krank wird er auch nicht. Doch wieso...? Inzwischen scheint auch Zorro das Schwächeln des Blonden bemerkt zu haben. Er weicht ein wenig zurück, um diesen ärgern zu können: „Na, kannst du nicht mehr“ „Das hättest du wohl gern!“  Wütend steckt sich Sanji eine Zigarette an. Das kann doch nicht wahr sein! Er zieht ein paar Mal genüsslich an dieser, ehe er weiterspricht: „Ich gebe dir bloß eine Chance und selbst mit dieser wirst du mich nicht besiegen!“ „Ach, tust du das? Das brauchst du Schwächling echt nicht. Ich will dich mit deiner vollen Kraft besiegen. Doch ich vergaß, du wendest bereits deine volle ‚Kraft‘ an, wenn man dieses Umhertänzeln überhaupt irgendwie als Kraft bezeichnen kann.“ „WAS HAST DU DA GESAGT!?“ Nun reicht es dem Blauäugigen. Er rennt auf den Grünhaarigen zu und verabreicht ihm einen heftigen Tritt. Der soll ihn kennenlernen! Niemand provoziert Schwarzfuß Sanji, ohne seine Rache zu spüren! Niemand! Absolut niemand! Doch als er Zorro dann mit seinem Fuß trifft, kommt jener nicht einmal ins Wackeln. Erschrocken springt Sanji zurück. Normalerweise hätte der Marimo doch bis zum anderen Ende des Schiffes fliegen müssen. Und das mindestens! Doch er hat sich nicht einmal einen Millimeter bewegt. Entsetzt reißt der Smutje seine Augen und seinen Mund auf. Das kann doch nicht wahr sein! Was ist nur mit ihm los? Genau das ist der beste Moment für Zorro. Mit rasender Geschwindigkeit führt er seinen nächsten Angriff durch. Im selben Moment hebt Sanji aber sein Bein so an, dass er mit seinem Fuß gegen die unscharfe Seite des Schwertes kommt. Er versucht, mit aller Kraft das Schwert von seinem Körper wegzudrücken und gleichzeitig ist Zorro um eine gegenteilige Wirkung bemüht. Beide Gegner starren sich in die Augen und knurren sich dabei leise an. „Schnitzelklopfer...Das war's jetzt!“ „Oh nein, du wirst jetzt als Verlierer hervorgehen, Schwertfresse!“ Der Schwertkämpfer nimmt sein Schwert ein wenig zurück, um einen neuen Angriff zu starten. Sanji stellt sich hingegen auf seine gesunde Hand und möchte auf drehende Weise dem Vizen mehrere Tritte verabreichen. Doch genau in dem Moment, in welchem er seine Balance auf dieser gefunden hat, wird ihm schwindelig. Leise flüstert er: „Was zur…?" Auf einmal kann er sich nicht mehr aufrecht halten und fällt zu Boden. Er landet erst auf seinem Kopf, fällt dann aber auf seinen Rücken. Gleichzeitig schafft es Zorro nicht mehr, diese Situation rechtzeitig zu begreifen.   Langsam stellt Ruffy sein Lachen ein. Nachdem er Lysop erneut zu einem Walzer gezwungen hat, musste sich der Langnasige in einem Eimer übergeben. Daraufhin hat Nami ihm noch eine Kopfnuss verabreicht. Da jetzt sein Kopf schmerzt, kann er nicht mehr lachen. Enttäuscht zieht er eine Schnute und setzt sich mit verschränkten Armen auf seinen Platz. Leise murmelt er: „Ich wollte doch nur tanzen!“ Lysop, dessen Magen sich inzwischen beruhigt hat, schlägt dem Kapitän brüllend auf den Kopf: „MEINST DU, MIR HAT DAS SPAß GEMACHT!?“ Patzig dreht Ruffy seinen Oberkörper vom Kanonier weg und ergreift sich ein Brötchen, welches er im Stück runterschluckt. Danach blickt er auf seinen Teller. Dieser ist leer. Enttäuscht betrachtet er die Teller der anderen, die auch leer sind. Bettelnd ruft er: „Sanji…Nachschlag..." Doch er bekommt keine Antwort. Verwundert blickt er auf Sanjis Platz, welcher leer ist. Dann ruft er fragend in die Runde: „Habt ihr Sanji gesehen? Und da merke ich gerade, dass Zorro auch weg ist...Ich will Nachschlag…" Verwundert blicken die restlichen Crewmitglieder auf und bemerken, dass die beiden Streithähne vom Dienst nicht da sind. Plötzlich ertönt ein Schrei. Die Sieben sehen sich an und stürmen nach draußen ans Deck.   „Argh…Marimo..." Keuchend liegt Sanji auf dem Boden. Seine Lippen beben und sein Körper zittert stark. Er spürt den kalten Wind, doch er fühlt sich viel eisiger an, als er es eigentlich ist. Langsam hebt der Smutje seine rechte zitternde Hand hoch und führt sie zu der blutverschmierten Klinge, welche er schwach umfasst. Dabei schneidet er sich an seinem Arm, sodass Blut aus diesem austritt. Flach atmend blickt er in die grünen Augen des anderen. Zorros Augen sind weit aufgerissen. Seine Hände umgreifen den Griff seines Schwertes. Mit gemischten Gefühlen folgt er mit seinem Augen den Verlauf seiner Klinge und stoppt ziemlich schnell an dem schwarzen Stück Stoff. Es ist der Stoff von Sanjis Anzug, welcher blutgetränkt und zerschnitten ist. Die Stelle ist ziemlich weit oben an der Brust, in gefährlicher Nähe zum Herzen. Er bemerkt, dass der Blonde zittert. Bevor Zorro verstehen kann, was überhaupt gerade geschehen ist, hört er seine Freunde rufen: „Oh mein Gott! SANJI!“ Auf der Stelle laufen Ruffy und Chopper auf den Verwundeten zu. Der Elch ruft laut: „SANJI! HÖRST DU MICH!?“ „WAS IST PASSIERT!?“ Schreiend läuft Ruffy um das Geschehen herum. Zorros Hände sind mittlerweile stark am Zittern und Schwitzen. Mit weit aufgerissenen Augen starrt er seinen Gegner an, der beinahe am Verbluten ist. Noch immer hält er mit der rechten Hand die Klinge seines Schwertes. Zorro hingegen verliert den Griff zu seinem Schwert. Langsam rutschen die Hände vom Griff ab. Er selber fällt auf die Knie und schüttelt mit seinem Kopf. Nur langsam wird ihm die Situation bewusst. Um ihn herum schreien die anderen Crewmitglieder. Nami schmeißt ihm irgendetwas an den Kopf, doch es dringt nicht in sein Bewusstsein ein. Das ist ihm auch egal. Soll sie doch meckern. Tut sie sowieso immer. Mittlerweile wurde Sanji zusammen mit dem Schwert weggeschafft. Man kann es nicht einfach herausziehen, das kann großen Schaden verursachen. In seinem Kopf dreht sich alles. Er hat seinem Freund mit seinem Schwert einmal quer durch die Brust gestochen. Er hat ihn verletzt, zum Bluten gebracht. Wie ist das nur passiert? Seine Augen huschen zu dem riesigen Blutfleck, der sich am Deckboden gebildet hat. Es war doch eigentlich alles wie immer gewesen. Wieso ist der Kochtopf umgekippt? Wieso konnte er den Angriff nicht mehr rechtzeitig stoppen? Und..hat er ihn tödlich verletzt?   „Merk dir eins, mein Junge. Die Grandline steckt voller Gefahren und böser Typen. Eine falsche Handlung und du kannst dort dein Leben lassen. So bewundernswert dieses Meer ist, so schrecklich ist es auch. Gibt gut auf dich Acht!“ Kapitel 6: "Du hast den Koch fast umgebracht." ---------------------------------------------- Langsam öffnet sich die Tür und der Arzt tritt aus dem Raum aus. Ohne hochzuschauen, bemerkt er sofort die Blicke der anderen, die auf ihn liegen. Er muss sie erst gar nicht fragen, weiß er doch, was sie alle von ihm wollen. Leise seufzt er auf. Der Job ist auch nicht immer leicht, stets setzen alle die höchsten Erwartungen an einen. Wenn man dann einmal versagt, dann...Energisch schüttelt Chopper mit seinem Kopf. An ein Versagen will er erst gar nicht denken! Nun schaut er doch hoch und findet sechs seiner Freunde vor, die ihn mit fragenden Blicken löchern. Ist auch verständlich, dass sie wissen wollen, was mit dem Patienten los ist, sie mussten schließlich lange genug warten. Er hätte die Behandlung am liebsten auch schneller durchgeführt, doch das Schwert hat sich an einer sehr ungünstigen Lage in Sanjis Körper befunden. Eine falsche Bewegung und das Herz hätte dran glauben müssen. Erst jetzt bemerkt das Tier, wie seine Pfoten zittern. Glücklicherweise ist dieses Zittern erst eben eingetreten und nicht während der Operation. Er schielt erneut zu seinen Freunden. Nami und Lysop sitzen in einer Umarmung und zittern leicht. Robin schaut von ihrem Buch hoch, welches sie etwas verkrampft hält. Auch, wenn sie in solch einer Situation hervorragend die Ruhe bewahren kann, so weiß Chopper, dass sie innerlich am meisten aufgewühlt ist. Sie kann es nur sehr gut verbergen, doch der Arzt kennt die kleinen Zeichen, die ihr Körper in solchen Momenten aussendet. Franky scheint den Tränen nahe zu sein. Er ist wirklich nahe am Wasserfall gebaut. Brook sitzt ruhig neben der Archäologin. Und Ruffys Lippen beben. Er scheint zu versuchen, sich ein Lächeln zu unterdrücken. Etwas belustigt schüttelt Chopper seinen Kopf. Der Kapitän scheint schon längst das Ergebnis der Operation zu kennen. Das Rentier kann einfach nicht verstehen, woher der Gummijunge das immer weiß. Wie kann man nur so eine treffende Intuition besitzen wie er? Kurz schließt er seine Augen, dann beginnt er, den anderen das Ergebnis mitzuteilen: „Es war nicht gerade leicht, ihm das Schwert zu entfernen, da es nicht weit vom Herzen entfernt war, doch ich habe es geschafft. Er muss sich nur noch einige Zeit ausruhen, bis die Wunde soweit verheilt ist und dann dürfte alles in Ordnung sein.“ Erleichtert atmen die Strohhüte auf. Das war dann noch einmal gut gegangen. Ruffy hört sofort auf, sein Lächeln zu unterdrücken und lacht lieber laut auf: „Hab ich es doch gewusst! Chopper, du bist der beste Arzt! Viel besser, als es ein Mensch nur sein könnte!“ Der Angesprochene reißt seine Augen weit auf, ehe er ein kleines Lächeln aufsetzt und anfängt, zu tanzen, dabei mit glücklicher und leicht lallender Stimme meckernd: „Hihi. Das stimmt doch gar nicht, Ruffy! Hör auf, zu lügen, das macht mich schrecklich wütend. Hihi.“ „HAHA, DU BIST SO ULKIG! WIR MÜSSEN DAS FEIERN, DASS SANJI WIEDER HEIL IST!“ Kaum nachdem er diese Worte gesprochen hat, streckt er seinen Gummiarm weit aus. Als der Arm zurückgeflogen kommt, befinden sich in seiner dazugehörigen Hand einige Krüge mit Bier. Diese verteilt der Kapitän an seine Freunde, ehe er anfängt, den ersten großen Schluck aus dem Krug zu nehmen. Er weiß, dass es seinem Smutje bald wieder besser gehen wird, also muss man seine Genesung feiern. So einfach ist das! Glücklich tanzt der Kapitän mit seinen Crewmitgliedern. Laut, ausgelassen, fröhlich. Doch zwischendurch stoppt Nami gemeinsam mit Robin die lauten Jungs, indem sie fröhlich Kopfnüsse verteilt und die Archäologin auf sie mit Vernunft einspricht, Sanji bräuchte Ruhe und so weiter. Doch die gewünschte Wirkung tritt ein, zumindest kurzzeitig geht die Feier ruhiger und gesitteter von statten. Das ist doch schon mal etwas. Zufrieden blickt Nami um sich. Sie entdeckt die Schwarzhaarige an der Reling. Diese blickt Richtung Krähennest. Was sie wohl hat?  ‚Ich werde mal nach ihr sehen!‘, ist der Gedanke der Navigatorin, als sie sich auf den Weg zur Archäologin macht. Diese scheint sie aber sofort zu bemerken, denn sie wirft ihr ein Lächeln zu und spricht sie freundlich an: „Ein wenig frische Luft holen, Frau Navigatorin?“ Zaghaft lächelt die Orangehaarige zurück. Auch wenn Robin manchmal eiskalt wirken kann, so ist ihr Lächeln umso wärmer und erfrischender. Es nimmt einem sozusagen alle Sorgen. Ist schon erstaunlich, was ein Lächeln alles anrichten kann. Doch Nami weicht vom Thema ab. Wo ist sie noch gleich stehen geblieben? Ach ja.... „Du, Robin? Ist mit dir alles in Ordnung?“ „Mit mir?“, irritiert blickt die Schwarzhaarige auf, „Mit mir ist alles in Ordnung, wie kommst du darauf?“ „Naja, du stehst hier so nachdenkend rum...Ich weiß, du machst das andauernd, aber heute wirkst du dabei so komisch…" Zunächst richtet die Schwarzhaarige ihre Augen auf Nami, doch dann lächelt sie sie an, ihr dabei antwortend: „Nein, alles gut. Ich mache mir aber Sorgen um Herrn Schwertkämpfer.“ „Um Zorro?“  Sich wundernd, wirft Nami Robin einen skeptischen Blick zu. Was soll denn mit dem nicht stimmen? „Die Wunde verheilt wieder, ganz gewiss. Es werden aber zwei Narben bleiben.“ „Zwei Narben?“, irritiert hebt Nami eine Augenbraue, „Robin, da ist doch nur ein Stich gewesen, oder nicht? Von einer Verletzung kann nur eine Narbe hervorgehen! Was sprichst du denn wieder so in Rätseln?“ Nami ist verzweifelt. Sie kann Robin einfach nicht verstehen. Dass sie aber auch immer so verquert sprechen muss! Kann sie nicht einfach mal wie ein normaler Mensch reden? Nun gut, dann würde sie nicht zur Bande passen. Hier hat doch jeder eine Macke, da muss auch sie irgendwie dämlich sein. Doch das hilft der Navigatorin auch nicht weiter. Sie will schließlich wissen, was die Archäologin eben gemeint hat. Kaum den Gedanken zu Ende gedacht, spricht die Schwarzhaarige mit einem irritierten Unterton: „Ich habe nie gesagt, dass Herr Koch beide Narben tragen wird…." „Hä? Robin, was meinst du?“ Doch anstatt zu antworten, richtet Robin ihren Blick wieder in Richtung Krähennest. Ruhig atmet sie ein und aus, wird dabei fragend von Nami beobachtet. Diese wird langsam wütend. Sie will doch nur Klarheit. Sie kann nun mal nicht so schnell so weit denken, da sollte man schon mal Rücksicht auf sie nehmen, so schwer kann das doch nicht sein, oder etwa doch? Erschöpft ergreift sie einen Arm von der Älteren und rüttelt diesen durch. Robin blickt daraufhin erschrocken die Orangehaarige an. „Nami….", flüstert sie leise. „Ja?“ „Wie würdest du dich fühlen, wenn DU einen von uns beinahe umgebracht hättest, von der Tatsache abgesehen, dass derjenige das überlebt hätte?“ Plötzlich verschlägt es Nami die Sprache. Sie versteht. Robin spricht die ganze Zeit von einem seelischem Schaden. Auch wenn er es niemals zugeben würde, diese Sache wird Zorro fertig machen. Er wird nur noch Schuldgefühle haben und sich immer daran erinnern, wenn er Sanji sieht. Wie konnte sie nur so dämlich sein, dass sie daran nicht gedacht hat? Das würde bedeuten, dass... „ROBIN!“, schreit die Orangenliebhaberin aufgebracht, „WIR MÜSSEN WAS UNTERNEHMEN! BEVOR ZORRO….." „Bevor ich was?“ Erschrocken fährt Nami um sich und auch Robin wirkt ziemlich überrascht, als sie die Augen auf den unangekündigten Besuch wirft. „Zorro! Was machst du denn hier?“ Genervt hebt der Schwertkämpfer eine Augenbraue und antwortet mit einer ziemlich patzigen Stimme: „Darf ich mich hier nicht frei bewegen?“ „Do..Doch kla..klar, ab..aber…", stottert Nami heraus. Ihre Stimme ist zittrig. Sie hat Angst, etwas Falsches zu sagen und Zorro wirkt nicht gerade fröhlich. „Aber was? Oder werde ich hier jetzt als tötendes Monster ohne Seele angesehen und muss mich oben verbarrikadieren?“ „Na…Nein..." Mit brummiger Stimme schnaubt der Schwertkämpfer ein „Gut“, ehe er auf dem Absatz kehrt macht und die Kombüse ansteuert. Leicht zitternd schaut die Navigatorin dem Vizen hinterher, dabei seufzend. Vorsichtig spricht sie: „Zum Glück hat er nicht alles mitbekommen...Aber was machen wir jetzt?“ Nachdenkend betrachtet die Angesprochene den Grünhaarigen, der die Kombüsentür beinahe einschlägt, dann in die in die Kombüse trottet. Langsam schließt sich die Tür, doch Robin kann noch erkennen, dass Zorro in die Weinkammer geht, wo auch andere alkoholischen Getränke anzufinden sind. Stumm dreht sie ihren Kopf zur Navigatorin, leise flüsternd: „Ihm Zeit geben, ihn nicht reizen, warten und herausfinden, wie Herr Koch auf ihn reagiert. Einfach vorsichtig mit ihm umgehen.“ „Gut, ich werde den anderen sagen, dass sie ihm seine Ruhe lassen sollen. Wäre sowieso besser für unsere Gesundheit.“ Sich ein leichtes Lächeln unterdrückend, bringt Robin ein „Wenn du meinst“ hervor, ehe sie sich von der Orangehaarigen abwendet und Richtung Bibliothek schreitet. „Ach ja, eine Sache wäre da noch, Frau Navigatorin“, ohne sich umzudrehen und ihren Weg fortsetzend, spricht sie weiter, „Auch du solltest dich ablenken. Wir sollten alle zur Ruhe kommen. DAS würde unserer Gesundheit guttun.“ Bevor Nami begreifen kann, was man ihr gerade gesagt hat, ist Robin auch schon im Inneren des Schiffs verschwunden. Die ist echt schnell. Aber egal. Sie hat Recht. Es würde die ganze Situation nur erschweren, wenn hier jetzt jeder durchdrehen würde. Es reicht schon, dass hier einer komplett aufgebracht ist und um ihn zu beruhigen, wird man schon viel Zeit aufbringen müssen. Zu viel Zeit. Nami seufzt. Das darf doch alles nicht wahr sein. Erst die Sache mit Sanjis Hand und jetzt das. Irgendwas stimmt hier doch nicht. Das ist alles wirklich sehr beunruhigend. Doch was soll hier schon sein? Wäre hier eine fremde Person, hätte das ja wohl mindestens einer von der Crew bemerkt. Hier sind genug Leute mit einem feinen Spürsinn am Bord. Oder könnte es sein, dass...? ‚Nein!‘, tut Nami sofort in ihren Gedanken ab. Ein Fluch wäre ja wohl sehr lächerlich. Außerdem wird Sanji ja wohl nicht so dämlich sein und sich verfluchen lassen. Dieser Gedanke ist doch bloß ein schlechter Scherz! Lachhaft. Ein kleines gequältes Lächeln ziert sich auf die zarten Lippen der Navigatorin. So sehr sie es auch versucht, sie kann einfach nicht Lachen. Der Koch ist zwar nicht dabei draufgegangen, aber das war alles so knapp. Das Schwert hätte ihn nur anders treffen müssen...Chopper hätte es nicht schaffen können...Sanji hätte verbluten können...Bei all den Gedanken bemerkt die Orangehaarige gar nicht, wie ihre Augen immer feuchter werden. Das war alles so knapp und beinahe hätten sie einen wahren Freund verloren. Auch wenn sein Liebestaumel meistens sehr nervig ist, schätzt sie den Koch doch sehr. Er ist ein Freund und Freunde will man nicht verlieren. Plötzlich kullert eine kleine Träne aus Namis braunem Auge. Einige kommen hinter. Ihre Lippen beben.  „Sanji…", kommt es aus ihren Lippen geschluchzt. Sie möchte weder ihn noch sonst wen aus der Crew verlieren müssen. Niemals mehr jemanden verlieren. „HEY NAMI!“ „Hm?“ Leise seufzend hebt die Angesprochene fragend ihren Kopf und erblickt Ruffy, der mit Lysop einen Ball hin und her wirft. „Willst du nicht mitspielen? Das ist sehr lustig. Wer ihn auf den Boden fallen lässt verliert!“ Lachend passt der Kapitän den Ball zu Lysop, der seinen Abstand zu Ruffy beinahe überschätzt hätte, den Ball dennoch auf den letzten Metern zum Boden fangen konnte. Wieso sieht der Ball denn so flauschig aus und überhaupt: Wo haben die so einen großen Ball her? Der war bestimmt teuer!  „Das schöne gute Geld!“, murmelt die Navigatorin und scheint ihre Trauer um Sanji völlig beiseite geschoben zu haben. Moment mal. Das ist doch...?! Plötzlich muss Nami laut auflachen. Das ist gar kein Ball, sondern Chopper in seiner Plüschform. Das ist irgendwie putzig. Dem Kerl macht es auch nichts aus, würde er auf den Boden fallen, sein Fell prallt ja schließlich sogar Schusskugeln ab.  Soll sie wirklich? Auch wenn er es verträgt, irgendwie hat Nami ein ungutes Gefühl. Doch auch Chopper muss lautstark lachen. Ihm tut die Ablenkung von Sanji bestimmt auch gut. Was soll's. Lachend rennt Nami auf die drei zu, kurz könnte sie ja mitspielen, Choppers Rumble Ball verliert sowieso bald seine Wirkung.   Stumm blickt Zorro aus dem Krähennest hinaus aufs Meer. Seine Hände zittern. Es fällt ihm schwer, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, denn da hat sich etwas in seinem Kopf festgesetzt, was zu ihm spricht. Ob er diese Stimme als schlechtes Gewissen abstempeln kann, weiß er aber nicht. Wenn, wäre es ein sehr böses schlechtes Gewissen. Was es auch immer ist: Es sitzt tief in ihm, hält ihn fest und lässt ihn nicht mehr los. Mit einer düsteren, beinahe gehässigen Stimme spricht es zu ihm. Nur ein Satz. Doch diesen wiederholt es ständig. Mal lauter, mal leiser. Beinahe lacht es ihn aus. Es findet sie Situation urkomisch. Am liebsten würde der Schwertkämpfer diese Stimme aus seinem Kopf prügeln. Darüber macht man einfach keine Scherze. Manchmal setzt die Stimme für eine Weile aus und immer wenn Zorro mal denkt, er hätte endlich eine Pause und könnte sich kurz entspannen, so kehrt die grauenhafte Stimme wieder zurück, nur um ihn weiterhin mit der Wahrheit zu konfrontieren und zu peinigen.  „Du hast den Koch fast umgebracht. Du hast den Koch fast umgebracht. Du hast....den Koch....fast....umgebracht. Ihn umgebracht. Umgebracht. Den Koch.“ Keuchend blickt der Schwertkämpfer auf seine Schwerter, die hinter ihm an einer Wand lehnen. Dabei erschrickt er. Wo kommt das dritte Schwert auf einmal her? Das ist doch bei Chopper... oder auch in Sanji? Woher? Blutverschmiert lehnt es an der Wand in einer instabilen Lage. Es droht, umzufallen. Der Schwertkämpfer weiß nicht warum, aber sollte das Schwert umfallen, dann wäre das fatal. Das Blut darf nicht am Boden kleben. Schlimm genug, dass es am Schwert und wahrscheinlich schon an der Wand klebt. Panisch beobachtet der Grünhaarige das Blut auf dem Schwert. Ein Bluttropfen läuft die Klinge hinab. Das Blut von... „Du hast den Koch fast umgebracht.“ Mit schweren Schritten bewegt sich der Schwertkämpfer auf seine Schwerter zu, ergreift dabei nur das Blutverschmierte, mit welchem er sich auf den Boden sitzt. Er möchte gar nicht an den Namen des Schwertes denken. Nicht weil er es hasst, denn das tut er nicht, aber weil er seinem Schwert die Tat nicht in die Schuhe schieben will. Auch wenn sein Schwert Zerstörung angerichtet hat, muss er es lieben und so behandeln, wie sonst auch. Die Schwerter sind ein Teil von ihm. Nicht sie werden von ihm geführt, sondern sie führen ihn. Er darf stolz darauf sein, mit ihnen kämpfen zu dürfen. Ihnen gebührt seinen vollen Respekt. Es war Zorros Unachtsamkeit, das ihn in diese Situation gebracht hat. Seine Schwerter zeigen nur das Ausmaß. An ihnen sieht man seinen Fehler. Ein Schwert soll nicht zerstören. Schwertkampf ist eine Kunst und kein Akt der Zerstörung. Doch heute hat Zorro zerstört. „Du hast den Koch fast umgebracht.“ Betend faltet der Vize seine Hände zusammen, und beugt sich zu seinem Schwert hinunter. „Bitte verzeih' mir. Ich war unaufmerksam. Ich werde mich verbessern, um dir gerecht werden zu können.“ Vorsichtig richtet sich Zorro auf, um sich vor seinen anderen Schwertern zu verbeugen. „So verzeiht mir doch bitte auch. Auch euch bin ich nicht gerecht geworden. Ich werde mich ebenso für euch verbessern.“ Plötzlich ertönt ein schwaches Stöhnen. „Zorro…." Erschrocken dreht der Angesprochene seinen Kopf und schreckt leicht auf. „KOCH!? WAS MACHST DU HIER!?“ Ohne auf seine Frage einzugehen, schleppt sich der Smutje zu Zorro und bleibt aufgerichtet vor ihm stehen. „Wir müssen reden“, flüstert er. Nickend richtet sich der Schwertkämpfer auf, sein Schwert legt er dabei zur Seite. Schuldbewusst blickt er Sanji an. „Du hast den Koch fast umgebracht.“ Er zuckt ein wenig zusammen, was dem anderen aber nicht auffällt. Ohne groß abzuwarten, startet Zorro das Gespräch: „Koch, es tut mir wahnsinnig Leid, was da geschehen ist. Ich würde es am liebsten rückgängig machen. Ich-“ „Sei still!“, zischt der Smutje, sodass Zorro ausnahmsweise auf ihn hört und verstummt. Er klingt sehr wütend. Zurecht. Er hat ja schließlich... „….umgebracht." Der Blauäugige stampft leise mit einem Fuß auf, fängt dann aber an, zu sprechen. „Kannst du mir bitte erklären, was das sollte? Wieso hast du mir das Schwert in die Brust gerammt?“ Erschrocken reißt der Grünhaarige seine Augen auf. Das kann er ihm doch nicht ernsthaft vorwerfen! Das war doch keine Absicht! Oder kann er das doch? Mit ungewöhnlich unsicherer Stimme, stottert der Vize: „Es...wa...war....nicht...mei...meine...Ab..Absicht...Tu..Tut mir…Lei...Leid...." „Spar dir dieses Gesülze und sag mir lieber, was du damit bezwecken wolltest!“ „Ich…." Sprachlos senkt Zorro seinen Blick und meidet Sanjis meerblauen Augen. Woher er jetzt auch immer seine Augenfarbe kennt, die ihm eigentlich ziemlich egal ist. Doch nun haftet sein Blick auf Sanjis linker Hand, die in einem Verband steckt. Der arme Kerl. Die Hand ist ja auch noch gebrochen und bei ihm ist das ja Alarmstufe Rot.  „Du hast den Koch fast umgebracht.“ Seufzend schüttelt Zorro seinen Kopf. Das war doch alles keine Absicht.... „Ich wollte das nicht...Du bist ausgerutscht und ich konnte die Situation nicht mehr begreifen....Es war ein Versehen…." „LÜGNER!“, presst der Smutje aus seinen Lippen hervor, „Du lügst! So blöd kannst du nicht sein! Und ich wette, du warst das auch mit meiner Hand! Irgendwas willst du mit all dem bezwecken! Wenn du mich hier raus haben willst, sag das doch, anstatt mir all das anzutun! Ich würde dann zwar nicht gehen, aber dann wüsste ich wenigstens, was Sache ist!“ Resigniert hebt Zorro seinen Kopf und blickt tief in Sanjis Augen. „Nein! Das mit deiner Hand war ich nicht. Das würde ich nie tun! Warum? Koch, warum?“ „Das frage ich dich!“ „WARUM BEHAUPTEST DU DAS!?“, schreit der Grünhaarige den Smutje an. Er kann es nicht verstehen. Wieso sagt er das alles? Das ist verletzend. Er wollte das doch alles nicht. Wieso nur? „WARUM ICH DAS BEHAUPTE!?“, kreischt Sanji, „WEIL DU MICH FAST UMGEBRACHT HAST UND ES BALD WIEDER TUN WIRST! DARUM!“ Plötzlich schaltet bei Zorro das Gehirn ab. Er sieht nur noch blanke Wut. Die Stimme in seinem Kopf hat Recht. Sanji hat Recht. Doch warum muss er ihm das noch so vorhalten? Dann Sanjis Hand. All das.  „UMGEBRACHT!?“ „JA! DU HAST MICH FAST UMGEBRACHT! DICH SOLLTE MAN EINSPERREN!“ Auf einmal greift sich Zorro sein blutverschmiertes Schwert und wirft sich auf Sanji. Dieser reißt erschrocken seine Augen auf. Er ist noch zu schwach, um sich zu wehren. Panisch schreiend, windet er sich unter Zorros Griff. Doch er hat keine Chance. Wie ein wildes Tier blickt ihn der Grünhaarige an. Er ist nicht mehr zu stoppen. Kurz schnaubt er auf, als er wieder schreit: „HIER KRIEGST DU, WAS DU VERDIENT HAST!“ Und mit einem Mal stößt er das Schwert auf die gerade zugenähte Narbe von Sanji. Dieser keucht erschrocken auf. Wütend drückt Zorro das Schwert tiefer in die Wunde. Der Blonde hustet. Dabei spuckt er Blut aus. Zitternd blickt er in Zorros wilden Augen, die ihn lüstern anblicken. Beinahe wie eine Raubkatze ihre Beute. Sanjis Körper beginnt, zu zittern. Blut tritt aus seinem Körper aus. Er merkt, wie er immer schwächer wird. Das Blut verteilt sich unter ihm zu einer Pfütze. Gleich fällt er in Ohnmacht. Dann wird er sterben. Doch er will nicht. Eine Sache versteht er nicht. Mit letzter Kraft flüstert der Smutje: „Zorro….Wieso?" „Wieso?“, genervt zieht der Schwertkämpfer sein Schwert unachtsam aus Sanjis Wunde, sodass der Blonde schmerzverzehrt aufschreit, „Weil ich dich hasse, Sanji.“   Plötzlich ertönt ein dumpfes Klopfen. Sofort schreckt Zorro auf. Was ist los? Er blickt um sich herum. Er scheint sich im Krähennest zu befinden. „Was….?" Neben sich entdeckt der Schwertkämpfer einige Sakeflaschen. Wie viel hat er denn bitte getrunken? Und wann ist er denn eingeschlafen? Auf einmal bemerkt der Grünhaarige ein starkes Hämmern im Kopf. Anscheinend hat er mehr als die übliche Menge an Alkohol zu sich genommen. Viel mehr. Bevor Zorro überhaupt an seinen Traum denken kann, wird er durch ein Klopfen aus den Gedanken gerissen. Da scheint jemand vor der Tür zu stehen. Schnell blickt er neben sich. Dort liegen nur zwei seiner drei Schwerter. Wusste er es doch, dass sich das Dritte noch unten befindet. Es klopft ein drittes Mal. Seufzend richtet sich der Schwertkämpfer auf und murmelt leise: „Hm?“ Nun öffnet sich die Tür und helles Licht tritt von draußen ein. Zorro hatte sich das Krähennest verdunkelt. Er wollte kein Licht sehen. Licht macht glücklich, aber jetzt ist dafür nicht der richtige Zeitpunkt. Nun konzentriert sich der Schwertkämpfer auf die Person, die gerade den Raum betritt. Leise flüstert sie: „Wir müssen reden.“ Stumm senkt der Vize seinen Kopf, als plötzlich eine lachende, gehässige Stimme in seinem Kopf zu ihm spricht. „Du hast den Koch fast umgebracht.“ Kapitel 7: Krankenakte Koch --------------------------- Kaum nachdem sie die Tür geöffnet hat, ist Robin von tiefster Dunkelheit eingeschlossen worden. Anscheinend hatte Zorro jedes Fenster mit irgendwelchen Stoffen zugehängt. Sie hatte mehrmals klopfen müssen, bis Zorro überhaupt eine Reaktion von sich gegeben hat. Doch nach dem dritten Mal hat er ein leises „Hm“ von sich gegeben. Da die Archäologin von vorne herein damit gerechnet hat, dass die Reaktion vom Vizen nicht sonderlich freundlich ausfallen wird, hat sie gleich auf leises Gestöhne geachtet. Doch trotz der Dunkelheit kann sie den Grünhaarigen genau erkennen. Dieser sitzt auf dem Boden, dabei ist sein Körper zu seinen beiden Schwertern gerichtet. Gleichzeitig ist sein Gesicht schweißgebadet. Er muss wohl sehr intensiv an die Situation vor einigen Stunden nachgedacht haben. Armer Zorro. Ihr entfällt es aber auch nicht, dass er sie konzentriert anstarrt. Behutsam blickt Robin ihn an. Dann spricht sie leise flüsternd: „Wir müssen reden.“ Sofort nachdem sie diese Worte gesprochen hat, senkt der Vize stumm seinen Kopf und zuckt zusammen. Ihm muss gerade ein komischer Gedanke gekommen sein. Dies bestärkt jedoch Robin, bei ihm zu bleiben. Vorsichtig geht sie einen Schritt in das Krähennest hinein, leise fragend, ob sie hereinkommen dürfe. Nachdem der Grünhaarige genickt hat, setzt sie sich neben diesen auf den Boden. Stumm blickt sie ihn an. Sie weiß, dass er sie genau so gut sehen kann, wie sie ihn. Sie beide haben gute Augen, die selbst im Dunkeln viel erkennen können. Er wirkt sehr angespannt. Ist ja auch kein Wunder, wenn man bedenkt, was eben passiert ist. Der Anblick muss schrecklich gewesen sein...Und das Wissen, dass man der Schuldige an der Verletzung des Freundes ist. Bemitleidend blickt sie ihren Freund an. Dieser erwidert ihren Blick allerdings eher genervt. Leise seufzend spricht er: „Wenn du jetzt vorhast, mich zu bemitleiden oder mir einen Vorwurf zu machen, kannst du gleich wieder durch die Tür hier rausgehen.“ Etwas irritiert zieht Robin eine Augenbraue hoch. Auch wenn der Herr Schwertkämpfer es nicht zugeben wird, ist es offensichtlich, wie schrecklich es ihm geht. Doch bloß keine falsche Tapferkeit vortäuschen. Würde er als allerletztes, gleich nach Herrn Koch, wagen. Manchmal benehmen sich die beiden wirklich lächerlich. Doch daran kann man nichts rütteln. So einen großen Stolz muss man sich aber auch erst erarbeiten. Muss wirklich hart gewesen sein. Aber davon sollte sie sich nicht irritieren lassen, denn jetzt ist es erst einmal wichtiger, den Vizen etwas die Sorgen zu nehmen. „Weißt du? Herr Koch braucht nur noch ein wenig Ruhe. Unser Arzt meinte, dass alles bald verheilen wird.“ Sofort bemerkt Robin, wie sich Zorros Gesicht etwas aufhellt. Doch entgegen seiner Mimik spricht dieser mit einer genervten Stimme: „Schön für ihn.“ „Hm.“ „Wie lange willst du hier denn noch bleiben?“, ist die Frage von Zorro, während er distanzierend seine Arme vor seinem Körper verschränkt.  „Nicht mehr lange. Aber weißt du was? Dir tut das Rumgesitze hier drinnen nicht gut. Pflanzen gehen in Dunkelheit ein. Niemand nimmt es dir übel. Es war ja nur ein Unfall.“ Mit diesen Worten erhebt sich die Schwarzhaarige und geht zur Tür. Zorro mustert sie dabei mit einem genervten Blick. Doch sie weiß, dass es nur seine Fassade ist. Die Mauer, die ihn von seiner schwachen Seite schützt. Doch macht es ihn nicht schwach, dass er sich vor seinen Gefühlen beschützt? Gut kann das keineswegs sein. Doch es wäre nur reine Zeitverschwendung, wenn sie jetzt auf diese Sache eingehen würde. Er würde sie nicht verstehen, dessen ist sich Robin sicher. So verlässt sie stumm das Krähennest. Ein leichtes Lächeln ziert ihre zarten Lippen. Mal sehen, ob sie ihn nicht doch herauslocken konnte. Seufzend blickt Zorro auf seine Schwerter. Noch immer peinigt ihn der Satz aus seinem Traum, dass er den Koch fast umgebracht hat. Er weiß ja auch, dass das alles nur ein Unfall war, so blöd ist er schließlich nicht, aber geschehen ist geschehen. Rückgängig kann er das unmöglich machen. Auch wenn es ihm die anderen vielleicht nicht übel nehmen werden, so weiß er trotzdem nicht, wie der Koch reagieren wird. Der Streit sei hierbei erst einmal vergessen. Und dennoch wird diese Sache immer zwischen den beiden stehen. Auch wenn es NUR ein Versehen war, so ist er trotzdem Schuld an dem Schlamassel. Er wird immer derjenige sein, der ihn fast auf dem Gewissen gehabt hätte. Das kann man nicht so einfach vergessen. Leider nicht....Plötzlich bemerkt Zorro einen Lichtstrahl auf seiner Nase. Automatisch blickt er zum Eingang des Krähennestes. Genervt stöhnt er auf. Robin hat vergessen, die Tür wieder zu schließen. Der Schwertkämpfer hasst es, wenn Leute das vergessen. So steht er leise meckernd auf und geht zur Tür, um sie zu schließen. Dort angekommen empfängt ihn ein freudiger Lichtstrahl. Dieser scheint ihn rauszulocken zu wollen. Die Sonne wirkt geradezu anziehend auf ihn. Beinahe magisch. Doch was soll er da draußen? Anschuldigungen will er sich momentan wirklich nicht anhören. Und das Risiko den Koch zu begegnen, sei er denn nun aufgewacht, will der Schwertkämpfer ebenso wenig eingehen. Was soll er ihm denn dann sagen? In die Augen sehen kann er ihm erst recht nicht mehr, auch wenn er versuchen wird, das zu verstecken.  Langsam dreht Zorro seinen Kopf zurück in das Zimmer und erblickt die düstere Dunkelheit. Hier einfach liegen bleiben und sich weiter betrinken, klingt da schon vielversprechender.  Nun lässt er seinen Blick auf seine beiden Schwerter schweifen. Was soll er nur tun? Er kann sich schließlich auch nicht auf ewig hier einschließen, das ist ihm auch bewusst. Wenn der Koch noch nicht wach ist, so wie Robin es eben sagte, wird ihm ja erst einmal nicht viel passieren, wenn er hier rausgehen sollte. Um ein Gespräch mit Ruffy oder der Oberzicke wird er sowie so nicht herumkommen, dann doch lieber früher als später, oder nicht? Seufzend blickt Zorro auf's Deck, niemand ist zu sehen.  Wo sind die denn alle hin? Es ist auf jeden Fall vielversprechend, dass gerade niemand in seiner Sichtweite ist.  „Ach, was soll’s“, murmelt Zorro, ehe er die Strickleiter herunterklettert.   „Und? Wie ist es gelaufen?“ „Er hat sich im Krähennest verbarrikadiert und alles verdunkelt. Außerdem hat er eine Menge getrunken, doch von Betrunkenheit noch keine Spur. Er hält ja ein wenig mehr aus. Aber ich denke, dass das schon wird. Warten wir einfach auf Herrn Koch.“ Franky nickt stumm, ebenso wie die anderen. Das war ja so in etwa zu erwarten gewesen. Aber Robin kann so etwas gut einschätzen, daher ist davon auszugehen, das bald wieder alles in Ordnung sein wird. Das ist doch zumindest zu hoffen. Und nun? Was tun? Auch, wenn es das beste wäre, ganz normal weitermachen geht irgendwie auch nicht. Zumindest nicht, bis Sanji wieder wach sein wird. Doch was könnte man bis dahin nur tun? Am besten sollte Zorro nur nicht zu Sanji gehen, denn er sollte ihn nicht so sehen. Und den Stress kann der Smutje jetzt sowie so nicht gebrauchen, aber Zorro würde eh nicht zu Sanji gehen, da sind sich alle einig. Die Frage, was man jetzt aber machen soll, ist immer noch nicht beantwortet. Irgendwas muss doch jetzt geschehen. „Wir könnten doch Verstecken spielen“, schlägt Lysop vor. „Ja genau, da haben du und Chopper ja nicht irgendwelche Vorteile!“, schreit Franky empört, „Ihr seid ja nicht irgendwie viel kleiner und schmaler als ich!“ „HEY! UND WAS IST MIT MIR UND ROBIN? WIR SIND NICHT SCHMALER ALS DU, ODER WAS?“ „Oh, sorry. Hehe, muss euch wohl vergessen haben“, antwortet der Cyborg, sich dabei verlegen an seinem Hinterkopf kratzend. „Also Verstecken spielen wir nicht. Was haltet ihr von Orangenpflücken und Robin und mich zu verwöhnen?“ „BUH!!!!!!!!!!!“, schreien die männlichen Crewmitglieder, dabei ihre Daumen nach unten haltend. „FÜR EUCH IST DAS GELD GESTRICHEN! MUHAHAHA!“ „Welches Geld denn, Nami?“, lacht Ruffy vergnügt. „Du dumme Gummibirne!“, ruft Nami, während sie dem Kapitän eine Kopfnuss verpasst. „HEY!“ „Wir könnten zusammen musizieren?“ „Oh ja, gute Idee, Brook!“ Franky und Chopper sind geradezu begeistert, doch irgendwie scheint der Rest der Crew damit nicht hundertprozentig einverstanden zu sein. Doch irgendwas müssen sie jetzt machen. „Hey, wir könnten doch was für Sanji kochen! Und für uns natürlich auch….." „DU frisst doch eh alles vorher weg, Ruffy.“ „NEIN! VERSPROCHEN!!!!!! LYSOP, ICH WERDE DAS NICHT TUN!“ „Ich finde die Idee gut. Gutes Essen ist fast wie Medizin.“ „Ja, genau und wir können ja auch nebenbei ein wenig Musik machen. Yohohoho!“ „Dann ist das doch geklärt! Und wehe, du frisst uns vorher was weg, sonst bist du fällig, Ruffy.“ Nami grinst innerlich. Das ist die neue Geldquelle. Ruffy wird sich eh nicht daran halten, auch wenn er jetzt beleidigt eine Schnute zieht. Aber diese Kochgeschichte ist doch echt eine tolle Idee. So machen sich die Sieben auf den Weg in die Kombüse. Ruffy macht dabei noch einen Witz auf Namis Kosten, welchen er sofort bereut, da sie ihm eine besonders schmerzende Kopfnuss verpasst.   „Argh, Kotzkopf….." Langsam schlägt der Smutje seine Augen auf und blickt um sich. Was ist hier los? Wo ist er? Sanji versucht, sich aufzusetzen, doch irgendwie gelingt es ihm nicht. Sein Körper schmerzt sehr stark. Doch warum? Ist irgendetwas passiert? Und wenn ja, was denn? Stöhnend schließt er wieder seine Augen und versucht, über die vergangenen Ereignisse nachzudenken. Seine linke Hand ist aus unerklärlichen Gründen gebrochen, damit hat sich der Blonde bereits abgefunden. Weinen wäre sinnlos, also muss er halt warten, bis sie wieder komplett geheilt ist, auch wenn das bedeutet, dass er viele Wochen darauf warten muss. Aber deswegen liegt man doch nicht gleich im Krankenzimmer. Moment, Krankenzimmer!? Erschrocken reißt der Blauäugige seine Augen auf und realisiert erst jetzt richtig, was hier los ist! Er befindet sich im Krankenzimmer und scheint etwas schlimmer verletzt zu sein, sonst würde sein Körper auch nicht so schmerzen. Doch was ist ihm denn genau passiert? Schnell reißt er die Decke von sich herunter und schreckt auf: Sein ganzer Oberkörper ist in dicken Verbänden eingewickelt! Was zur Hölle ist geschehen!?  ‚WAS IST MIT MIR PASSIERT!?‘ Erneut versucht Sanji, sich hinzusetzen und trotz der Schmerzen schafft er es. Die Schmerzen scheinen aus seinem Brustbereich zu kommen. Außerdem fühlt er sich sehr schlapp. Hat er etwa eine größere Menge an Blut verloren? Er blickt auf seinen Arm, auf dem ein kleines Pflaster klebt. Anscheinend hat man ihm über seinen Arm Blut eingeführt. Hinten in dem Eisschrank wird Blut von ihm gelagert, welches er für Notfälle früher von Chopper abgenommen bekommen hat. Er hat eine sehr seltene Blutgruppe, deswegen muss er im Notfall sich selber Blut spenden. Alle anderen können jemand anderen in der Crew versorgen, deswegen muss hier nichts aufbewahrt werden. Würde nun also in dem Eisschrank weniger oder gar kein gelagertes Blut zu finden sein, so kann sich Sanji sicher sein, hat man ihm wieder Blut eingeführt. Und das wollte der Koch jetzt herausfinden, da er gerade überhaupt nicht weiß, was passiert ist. Er kann sich nur noch daran erinnern, zusammen mit Nami und Robin Frühstück für die Bande gemacht zu haben. Mit einem schmerzenden Gesicht blickt er zum Boden. Mit seinen Beinen scheint ja alles in Ordnung zu sein, deshalb wird er ja wohl aufstehen und rüberlaufen können. Außerdem hat er im Gehen eine geradere Haltung als im Sitzen, weshalb die Wunde an seiner Brust nicht mehr so doll wehtun sollte, wie jetzt. So setzt er langsam seine Füße auf den Boden und richtet sich sehr langsam auf, da das Aufstehen wiederum sehr doll schmerzt. Doch nachdem er dies geschafft hat, bewegt er sich langsam auf den Eisschrank zu. Dort angekommen, öffnet er diesen und reißt entsetzt seine Augen auf, als er hineinsieht. Der Schrank ist komplett leer!  „Aber….“ Mit blassem Gesicht stottert der Blonde unverständliche Worte. Da waren doch mindestens zwei Liter Blut gelagert. Wo ist das alles hin? Hat er das alles verloren? Was ist ihm bloß passiert!? Wurden sie vielleicht angegriffen? Geht es den anderen gut? Hat er jemanden beschützt oder war er einfach nur ein Schwächling gewesen? Hat er eine Kugel abgekriegt oder wurde er zu Boden geprügelt? Hat jemand seine Teufelskräfte auf ihn wirken lassen oder hat er irgendwas anderes angestellt? Befindet sich die Sunny auf dem Meer oder an einer Insel? Was ist hier los? So viele Fragen quälen den Blonden, doch eine Antwort fällt ihm einfach nicht ein. Doch plötzlich fällt sein Blick auf einen Ordner.  ‚Das ist doch Choppers Arztordner!‘, fiel es Sanji ein. Chopper dokumentierte nämlich jede Behandlung, sowohl bei Fieber als auch bei einer Operation. Für jedes Crewmitglied gab es einen eigenen Ordner, wobei vor allem die von Ruffy, der Algenbirne und ihm besonders dick sind. Sie sind halt die Kämpfer an der ersten Front und verletzen sich somit viel häufiger als alle anderen. Ist das sein Ordner, der da liegt? Es ist schon ein sehr dicker Ordner, also muss es entweder seiner oder der der anderen beiden sein. Als er sich den Ordner in die Hand nimmt, merkt er aber, dass es sein Ordner ist. Alle anderen liegen in dem dazugehörigen Regal. Anscheinend ist nur ihm etwas passiert, denn die anderen Ordner lagen da noch genauso, als er sich die Hand gebrochen hatte. Das bedeutet, dass es mal wieder nur ihn erwischt hat. Sanji ist sehr gespannt. So setzt er sich mit dem Ordner in sein Bett und beginnt, zu lesen. Am Anfang stehen nur Datum und Uhrzeit, das überliest der Blonde, da ihn das nicht sonderlich interessiert.   Ursache: Kampfverletzung; Schwer in der Brust; Nahe am Herzen   Sanji schluckt schwer beim Lesen des ersten Punktes. Er hat also gekämpft? Ängstlich packt er sich an die erwähnte Stelle und bemerkt sofort einen stechenden Schmerz, weshalb er schnell die Hand wegzieht. Damit wäre schon einmal geklärt, was ihm passiert ist. Doch mit wem hat er gekämpft und wieso? Das wird hier zwar nicht stehen, aber dennoch liest Sanji weiter.   Verletzungsgrad: Schwer Blutverlust: noch tragbar Behandlungsmethode: Operation Verlauf der Operation: Sehr schwierig, da das Schwert beim Herausziehen das Herz leicht treffen konnte. Daher musste ich die Wunde im Brustbereich nach rechts hin vergrößern, sowohl innerlich als auch äußerlich. Dadurch mehr Blutverlust. Blutung konnte nur schleppend gestoppt werden. Zunächst musste ich einen Kreislauf erschaffen, aus dem das austretende Blut wieder in den Körper zurückgeführt wird, denn die Benutzung des gelagerten Blutes wäre zunächst eine Verschwendung. Nach Vergrößerung der Wunde konnte das Schwert in die andere Richtung sehr vorsichtig, Schritt für Schritt herausgezogen werden. Dabei wurde leider der innere Bereich des Körpers noch weiter verletzt. Weiterer Blutverlust. Nun war die Bluttransplantation nötig. Jedes Blutpäckchen war von Nöten. Währenddessen konnte ich die Wunde zunähen. Blutverlust insgesamt: stark, konnte aber zu einem großen Teil wiederhergestellt werden Fazit: Sehr kritische Operation. Einmal wäre mir der Patient fast verloren gegangen. Weitere Behandlung: Viel Bettruhe. Verabreichung von Tikatika (3x täglich).   Leichenblass klappt Sanji seinen Ordner zu und legt ihn zurück an seinen Platz. Er wäre fast gestorben? Das klingt sehr erschreckend. Zum Glück war er in Choppers Händen. Ob ihn jemand anderes hätte retten können, ist sehr ungewiss. Er muss sich bei Chopper unbedingt dafür bedanken, denn ohne ihn..... Schnell stoppt Sanji diesen erschreckenden Gedanken. Er sollte nicht an sowas Schreckliches denken. Doch eins fragt er sich immer noch: Was war das für ein Kampf und warum? Vor allem ein Kampf mit einem Schwert. Da hätte doch normalerweise das Algenhirn gegen gekäm...? Plötzlich schreckt Sanji laut auf. Er sieht gegenüber von ihm ein Schwert. Und das wird höchstwahrscheinlich das Schwert sein, das ihn verletzt hat, denn sonst würde es hier nicht stehen. Doch dieses Schwert kennt Sanji. Das ist doch das von....? Er geht vorsichtig näher, bis er das Schwert genau erkennen kann. Er muss seiner Vermutung zustimmen. Es das Schwert von Zorro! Sanji kann sich einfach nicht irren. Er hat so oft Zorro beim Kämpfen beobachtet und selber mit ihm gekämpft, sodass er seine Schwerter unter Tausenden wiedererkennen würde! Aber was ist passiert? Zorro würde ihn niemals wutwillig angreifen und so etwas tun. Und er weiß immer ganz genau, wo er sein Schwert hinführt. Solch ein Fehler würde ihm niemals unterlaufen. Und er selber? Sanji kann normalerweise sehr gut ausweichen...Kann es vielleicht sonst sein, dass sich jemand Zorros Schwert zu Eigen gemacht hat? Doch Sanji tut diesen Gedanken sehr schnell ab, da das eigentlich auch nicht sein kann, da Zorro zu gut auf seine Schwerter aufpasst. Aber irgendwas muss doch geschehen sein! Vorsichtig greift Sanji nach dem Schwert und hebt es hoch. Es ist ein schweres Schwert, doch nicht so schwer, als dass der Koch dieses nicht halten könnte. Vorsichtig gleitet sein Blick die Klinge entlang, die nach einer Mischung aus Blut und Desinfektionsmittel riecht. Chopper scheint es gesäubert zu haben. Erschöpft blickt der Smutje zur Tür. Er muss es einfach wissen!   Inzwischen sind die anderen mit Kochen fertig. Sie haben ein riesiges Menü erschaffen. Alle sind stolz auf sich. Vor allem ist die Crew stolz auf Ruffy, da er wirklich sein Versprechen eingehalten hat und nicht einmal genascht hat.  Grinsend schreit der Schwarzhaarige:  „JETZT GIBT ES ENDLICH FUTTER! ICH FREUE MICH SO SEHR! FUTTER, FUTTER, FUTTER!!!!!!!!!“ „Nicht so schnell, Ruffy. Wir müssen den Koch doch noch holen, Yohohoho!“ „Soll ich das machen?“ „Ich mache das lieber, Ruffy, ich will auch noch kurz mit Sanji sprechen, ja?“ „Hm...Okay....Dann mach du das, Chopper….." Ein wenig enttäuscht setzt sich Ruffy auf seinen Platz, als er Chopper den Vortritt lässt.  Doch dieser kommt nach wenigen Minuten panisch zurückgerannt und keucht leicht. „Leute! Sanji ist weg!“ „BITTE WAS!? HAST DU AUCH ÜBERALL IN DEM RAUM NACHGESEHEN!?“, fragt Nami panisch. „Der Raum ist nicht so groß....Sanji ist dort definitiv nicht da. Hoffentlich ist ihm nichts passiert. Wir müssen ihn sofort finden!“ So beginnen die sieben Strohhüte die Suche.   Kaum nachdem Zorro am Deck angekommen ist, wollte er sich eigentlich eine Flasche Sake aus der Kombüse holen, doch als er durch ein Bullauge geschaut hatte, hatte er dort die anderen kochend ausfindig gemacht. Daher hat er davon abgesehen, da er keinen von ihnen begegnen wollte. So streift der Schwertkämpfer nun am Deck entlang und atmet die frische Luft ein. Sie tut echt gut und riecht dabei sehr angenehm. Doch gleichzeitig schießt ihm ein stechender Geruch in die Nase. Zorro blickt unter sich. Der penetrante Geruch scheint noch von dem Blutfleck auszugehen, der auf dem Holz des Deckes klebt. Blut kriegt man nicht so einfach weg, das weiß auch Zorro. Gedrückt blickt er sich den Blutfleck an. Hoffentlich geht es dem Gemüseputzer bald wieder besser. Er möchte seinen Tod oder ähnliches einfach nicht verantworten. Doch wenn es dazu kommen sollte, wird er es leider müssen. Seufzend entfernt er sich von dem Blutfleck. Er muss sich irgendwie ablenken. Er könnte sich doch zu den Orangenbäumen von der Hexe begeben. Dort ist jetzt niemand und da kann er sich dann an der frischen Luft ausruhen.  So setzt er sein Vorhaben in die Tat um und klettert zu den Orangenbäumen hoch. Dort angekommen, erschrickt er. Vor ihm sitzt der Gemüseschrubber mit dem Rücken zu ihm gekehrt. Seine durchgerissene Anzugsjacke liegt neben ihm und sein ganzer Oberkörper ist in einem dicken Verband eingewickelt. Zorro schluckt schwer. Ihm wollte er eigentlich als letztes begegnen. Was macht er hier? Sollte der sich nicht ausruhen? Abhauen geht auch nicht mehr, der hat ihn mit seinen guten Ohren bestimmt schon längst bemerkt. Außerdem ist Fliehen absolut nicht seine Art. So spannt er seinen Körper an. Hoffentlich wird das Gespräch etwas besser als in seinem Traum ausfallen. Vorsichtig atmet Zorro ein und aus. Er muss sich beruhigen. Er sollte erst einmal abwarten, wie der Smutje reagieren wird. Daher macht sich der Vize bereit. „Zorro?“, murmelt Sanji plötzlich. „J…Ja?", stottert der Grünhaarige ungewollt. „Wir müssen reden“, antwortet der Smutje, als er sich plötzlich umdreht. In der rechten Hand hält er Zorros Schwert und blickt es nachdenklich an. Als Zorro dieses erblickt, erstarrt er augenblicklich. Plötzlich hört er einen Satz in seinen Gedanken, welcher ihn erschaudern lässt. „Du hast den Koch fast umgebracht.“ Kapitel 8: Wahrheit oder Pflicht? - Eine saftige Lüge ----------------------------------------------------- Mist. Was soll er dem denn jetzt sagen? Noch hat Sanji ihm seine Frage nicht gestellt, aber dem Schwertkämpfer ist schon längst klar, worum es hier gleich gehen wird. Der Küchenfritze wird wissen wollen, wieso er ihn einmal durchstochen hat. Das ist wahrlich keine schöne Tat, selbst die Tatsache, dass dies nur ein versehentlicher Ausrutscher gewesen ist, macht das ganze nicht viel besser. Wer wird denn auch schon gerne von einem „Freund“ -denn soweit kommt es noch, dass er sich beide als „Freunde“ betitelt- beinahe erstochen? Also Zorro nicht, warum sollte es dann bei dem Blonden anders sein? Der Schwertkämpfer blickt den Smutje an, als dieser hochschaut. Die Blicke der beiden treffen sich und für einen kurzen Moment, so glaubt es der Grünhaarige, scheint die Welt still zu stehen. Das hier gerade ist nämlich kein schöner Moment und Zorro hat ein bisschen Angst vor der Reaktion des Blonden. Aber andererseits….was soll schon groß passieren? Sowas wie in seinem Albtraum wird wohl kaum geschehen!…..Oder doch? ‚Nein! Das ist absolut unvorstellbar! Jetzt hör mit diesen scheiß Gedanken auf. Ich bin doch kein Weichei!‘ Kaum nachdem er seinen Gedanken zu Ende gebracht hat, hört er ein leises Klicken. Erneut blickt er auf Sanji, der sich gerade eine Glimmstange angezündet hat. Langsam atmet er den Rauch ein und scheint sich mit jedem Atemzug immer mehr zu entspannen. Ist der etwa nervös? Doch wieso sollte er? Er hat ja in dem Sinne nichts angestellt. Fragen über Fragen und keine Antworten. Doch bevor sich der Schwertkämpfer weitere Gedanken machen kann, blickt ihn Sanji erneut in die Augen. Der Blick ist irgendwie….böse? Wütend? Fragend? Oder verwirrt? Zorro weiß es nicht, aber er ist noch nie gut darin gewesen, irgendwelche Blicke zu deuten. Sanji atmet den Rauch langsam aus und spielt etwas geistesabwesend mit seiner Zigarette, als er das Sprechen beginnt: „Ich muss dich mal etwas fragen und ich bitte dich, mir ehrlich zu antworten.“ Sein Blick geht hinunter zu dem Schwert in seiner rechten Hand. Mit der anderen streicht er vorsichtig über die scharfe Klinge. Zorro will schon etwas sagen, da spricht der Smutje aber weiter: „Ich habe die Krankenakte gelesen und anscheinend ist nur mir etwas passiert. Da das hier ja dein Schwert ist, kannst du mir sicher sagen, was passiert ist.“ Entgegen seiner ruhigen Mimik, ist der Grünhaarige schockiert. Kann es wirklich sein, dass….? Etwas entsetzt fragt er deshalb, ob er nicht mehr wisse, was geschehen ist, woraufhin er nur ein Kopfschütteln als Antwort erhält. Sofort fällt dem Vizen ein Stein vom Herzen, denn Sanji hat anscheinend vergessen, was vorgefallen ist! Das bedeutet ja, dass er sich von ihm keine Vorwürfe anhören muss und dass er ihm keine Probleme machen wird! Doch…was soll er ihm denn erzählen? Es ist ja schließlich SEIN Schwert, welches ihn verletzt, beinahe getötet, hat. Wer soll denn schon das Schwert außer ihm benutzt haben? Als ob der andere seine Gedanken lesen könnte, meldet dieser sich wieder zu Wort: „Ich weiß, dass du dumm bist, Algenbirne. Aber du wärst doch niemals so dumm, dass du mich damit durchstechen würdest. Solch ein Versehen würde dir eigentlich nie unterlaufen und absichtlich würdest du sowas auch nicht machen….“ Hm…Da hat der Blonde wohl leider unrecht. Denn er, Lorenor Zorro, war zu „dumm“ und hat ihn durchstochen. Wie das auch immer passieren konnte, aber leider ist ihm dieser Fehler unterlaufen. „Und….naja, was ich mich dann aber frage,….wer hat denn dein Schwert benutzt und wie ist derjenige da dran gekommen? Du passt doch wie ein Verrückter auf diese Zahnstocher auf.“ Und wie Recht Sanji damit hat. Was soll er denn jetzt sagen? Er hat hier und jetzt die Chance, alles zu vertuschen, sodass er das niemals herausfinden würde. Doch…Lügen ist in solch einem Fall eigentlich gar nicht seine Art. Mal davon abgesehen, dass es dem Koch gegenüber nicht gerade fair wäre, wenn er ihn anlügen würde. Doch andererseits würde diese Lüge den Smutje und das gute Klima in der Crew schützen. Nicht auszudenken, wie schlecht dieses wird, wenn Sanji erst die Wahrheit kennt! Vielleicht hat der ja noch nachher Angst vor ihm? Den Gedanken, dass der Blonde eigentlich keine Angst vor ihm haben wird, egal was passiert, verdrängt Zorro bei seinen Überlegungen dabei sehr gut. Soll er jetzt für das Wohl der Crew und dem Giftmischer lügen? Das könnte ganz schön in die Hose gehen, wenn das rauskommen würde. Aber mal überlegen. Wer könnte ihn schon verraten? Ruffy, Lysop, Franky und Brook würden da mit dem Schnitzelklopfer eh nicht groß drüber reden. Robin würde nichts sagen, da sie warten würde, bis er es ihm gesteht. Die einzige Gefahr besteht eigentlich in Chopper oder Nami, die etwas sagen könnten…Doch, dann ist das halt so. Er muss das jetzt einfach versuchen! Ein Koch, der dauerhaft hysterisch ist, kann er auch nicht gebrauchen. Der ist von vorne herein schon hysterisch und diese Sache mit seiner Hand macht das nicht besser. Und Zorro ist sich sicher, wenn Sanji von dieser Geschichte wüsste, wird das bestimmt noch schlimmer. Also wird er jetzt lü….? „Hey! Ich rede mit dir!“ Diese Worte reißen den Grünhaarigen so plötzlich aus den Gedanken, dass er etwas erschrickt. Okay. Er muss lügen. Es geht ja schließlich nicht anders. Warum auch immer, er weiß die Frage ja sowieso, aber er muss Zeit gewinnen. Daher fragt er mit einem entschuldigenden Blick: „Em…Kannst du die Frage nochmal wiederholen? ‘Tschuldige…Hab die Frage vergessen….“ Plötzlich verengen sich Sanjis Augen zu Schlitzen. Der spinnt doch! So antwortet er schnippisch: „Schön, dass es dir am Arsch vorbeigeht, mich interessiert es aber schon, was mit mir passiert ist! Ich will wissen, wer dein Schwert benutzt hat und mich angegriffen hat! Wie kann es überhaupt angehen, dass dein Schwert von wem anders benutzt wird? Und was ist mit mir passiert, dass ich mich anscheinend nicht gut genug wehren konnte?“ Augen zu und durch. Er muss sich jetzt etwas ausdenken! So kommt die Antwort des Vizen etwas zögerlich: „Also…Das mit dem Schwert…Ich bin kurz in die Kombüse, um was zum Trinken zu holen. Ich hatte die Schwerter kurz oben liegen gelassen…Und dann ging alles sehr schnell. Irgendein unbekannter Angereifer hat sich die Schwerter zu Eigen gemacht. Der Rest war in der Kombüse. Du bist rausgegangen, weil du irgendwie deine Kippen holen wolltest oder sowas. Dann warst du halt der Erste, der den Typen bemerkt hat und wolltest ihm die Schwerter abnehmen. Die ersten beiden konntest du ihm wohl wegtreten oder sowas aber was genau passiert ist, wissen wir nicht. Wir haben erst was bemerkt, als du geschrien hast. Da haben wir nur noch gesehen, wie der Typ dir gerade das Schwert rausziehen wollte, aber als er uns bemerkt hat, ist der plötzlich abgehauen.“ Stolz war der Vize jetzt nicht gerade auf seine Lüge, aber jetzt hat er es schon ausgesprochen und kann es nicht mehr zurücknehmen. Sanji blickt Zorro fragend an. Er soll also einem fremden Mann zu Opfer gefallen sein? Irgendetwas stimmt an dieser Geschichte nicht. Da ist doch was faul! So zieht er fragend eine Augenbraue hoch, dabei entgegnend: „Marimo? Bist du dir sicher, dass das die Wahrheit ist?“ Angesprochener zuckt erkennbar zusammen. Was soll er denn jetzt tun? Der ist ihm auf die Schliche gekommen. Oder….? „Ja natürlich bin ich sicher!“, schnaubt der Grünhaarige gespielt wütend, „Was denkst du denn, was passiert sein soll!?“ „Hm.“ Auf diese Antwort nimmt sich der Blonde einen erneuten Zug von seiner Zigarette und blickt hinab auf das Schwert. Der scheint ja wütend zu sein. Das ist er doch normalerweise auch nicht, wenn man ihm eine Lüge unterstellt. Also warum jetzt? Fühlt er sich etwa ertappt? Aber warum sollte die Algenbirne ihn denn anlügen? Dennoch…Irgendetwas….Aber was? „Algenbirne…! Was verschweigst du mir?“ Entrüstet stampft Zorro mit seinem Fuß auf den Boden, als er mit einer böse zitternden Stimme antwortet: „Da ist nichts!“ „Zorro….“ ‚Mist. Jetzt benutzt er schon meinen Namen. Der scheint das wirklich ernst zu meinen…‘ „Wieso warst du denn überhaupt im Krähennest? Kann sein, dass meine Erinnerung nicht mehr weit genug reicht….aber ich hatte doch mit Namimaus und Robinhase das Frühstück zubereitet…Dann haben wir doch bestimmt auch gegessen oder nicht?“ „Hä? Ich bin einfach als letzter runtergekommen?“ „Aber irgendwie….“ „ES REICHT!“, schreit Zorro mit wütend funkelnden Augen, „ICH SAGE DIR DIE WAHRHEIT UND JETZT SEI STILL! ANSONSTEN….“ Langsam richtet sich der Blonde auf, seine Schmerzen dabei unterdrückend. Mit einem bedrohlichen Blick starrt er dem Grünhaarigen in die Augen. Mit jeder Sekunde verfinstert sich sein Blick immer mehr. Seine Lippen beben. Nun beginnt er mit einer Stimme zu sprechen, die mindestens genauso bedrohlich klingt, wie sein Blick aussieht. „Ansonsten was!?“ Aufgrund des bedrohlichen Blickes zuckt Zorro etwas zusammen. Ja….Ansonsten was? Was wollte er schon sagen? Wie soll er da wieder rauskommen? Leise zischt er: „Nichts. Ansonsten nichts.“ Mit diesen Worten verabschiedet sich der Schwertkämpfer vom Smutje und stampft wütend ab. Sanji hingegen schüttelt nur verständnislos mit seinem Kopf. Was sollte das denn eben? Wieso ist der denn so wütend geworden? Außer, dass er gelogen hat und er ihn erwischt hat, gibt es doch keine anständige Erklärung. Aber den Gedanken hatte er schon bereits. Wieso sollte der Schwertheini denn lügen? Er hat ja keinen Grund dafür. Aber diese Drohung eben…Etwas gedankenverloren blickt der Blonde auf seine Zigarette. Was hat das denn zu bedeuten gehabt? Das war schon nicht normal. Seufzend betrachtet der Koch das Schwert in seiner Hand. Der Idiot scheint das vergessen zu haben. Naja gut, dann wird er es halt bei sich aufbewahren, bis der Kotzkopf mal auf die Idee kommen wird, es sich wieder abzuholen. „Sanji? Was machst du hier?“ Plötzlich wird Besagter aus seinen Gedanken gerissen. Überrascht blickt er auf. Es ist Chopper, der aufgeregt angelaufen kommt. „Du musst im Bett liegen bleiben! Hast du mich gehört?“ „Mir gehts doch wieder gut.“ Mit einem panischen Gesichtsausdruck verwandelt sich der Arzt in seine Menschenform und greift Sanjis Arm, der diesen eigentlich wegziehen will, es aber aufgrund von Choppers Gesichtsausdruck unterlässt. Da spricht das kleine Tier auch schon wieder: „Du fühlst dich nur so gut, weil ich dich mit Schmerzmitteln zugedröhnt habe! Aber du brauchst absolute Bettruhe, sonst….“ „Was sonst?“ Etwas genervt betrachtet er den Elch. Er hat die Bettruhe satt. Erst das mit der Hand und nun das. Wer hat es denn hier auf ihn abgesehen? Langsam nervt der ganze Scheiß. Doch Sanji kann sich keine weiteren Gedanken machen, denn plötzlich bemerkt er ein Schluchzen. Erschrocken schaut er auf den Arzt, von dem dieser Ton ausgegangen ist. Und plötzlich bemerkt er einige Tränen des Arztes. Sanji ist schockiert. Wieso weint der Kleine? Ihm fehlen keine Worte ein. Was geschieht hier nur? Chopper umfasst den Arm seines Freundes fester. Seine Tränen sind ihm egal. Er hätte ihn fast verloren und wenn er sich nicht ausruhen wird, kann die Wunde wieder aufplatzen, was absolut fatal wäre! Noch ist Sanji zu schwach, um ihm neues Blut abzunehmen, außerdem ist seine Blutmenge wahrscheinlich noch nicht komplett regeneriert. So hätte er ihm Notfall kein Blut auf Lager. Das geht nicht…..Es darf einfach nicht passieren! „Sanji….Ich bitte dich..Denk doch mal an dich….an uns…Keine Bettruhe ist absolut fatal! Bitte….“ Entsetzt reizt Sanji seine Augen auf. Er hatte zwar die Krankenakte gelesen…aber…ist es wirklich immer noch so schlecht um ihn bestellt? Auch wenn Chopper oft übertreibt…Perfekt geht es ihm gerade wirklich nicht…Aber ist das alles echt so schlimm? Leise seufzt der Smutje auf. Vielleicht würde ihm etwas Schlaf wirklich gut tun. Also warum dann nicht einfach mal auf den Arzt hören? Seufzend flüstert der Blonde: „Okay, du hast gewonnen. Ich ruhe mich aus…“ Binnen weniger Sekunden hellt sich das Gesicht von Chopper auf. „Super. Dann komm mal mit.“ Verwundert blickt Sanji in die Augen seiner Freunde. Die wollen was? „Sanji! Das ist total lustig! So können wir lustige Sachen über die anderen herausfinden und dir ist nicht langweilig!“ Diese Antwort ist jetzt nicht wirklich hilfreich gewesen. Ist ja süß, dass Ruffy an ihn denkt, aber so wirklich Lust hat er jetzt auch nicht, dieses Spiel zu spielen. Deshalb grinst er seinen Kapitän verschmilzt an und knickt dabei seine Hand belustigt ab. „Ach was. Mir ist schon nicht langweilig. Hehe.“ „Aber Sanji!“, ruft der Schwarzhaarige entsetzt, „Du musst doch jetzt nicht den Helden spielen! Das wird lustig! Hihi!“ Freudig klatscht sich Ruffy in die Hände, dabei laut auflachend. Verzweifelt lässt der Blonde seinen Blick auf Robin schweifen, die ihn aber nur belustigt anschaut. Na toll. War ja klar. Natürlich wird sie es sich nicht entgehen lassen, hier bestimmte Dinge herausfinden zu können, so neugierig wie sie ist. Vielleicht kann er aber Unterstützung bei der Algenbirne finden? Der sieht nämlich auch nicht gerade begeistert aus. So schaut er auf Zorro, doch das, was er sieht, lässt seine Hoffnung nun all für alle Mal platzen: Nami schmiert ihn nämlich. Schön, dass sie dafür auf einen Teil ihrer Schulden verzichtet, wenn er mitspielt, aber sonst wenn es mal darauf ankommt, erhöht sie diese nur. So seufzt er nun vergeblich auf. Dann spielt er halt dieses doofe Spiel mit. Wenn er die anderen dafür schnell loswerden kann. Etwas genervt fragt er: „Also was spielen wir jetzt?“ „Das gefällt dir bestimmt, Herr Koch. Wir spielen ‚Wahrheit oder Pflicht‘. Mit der Flasche wird entschieden, wer dran ist. Der kann sich dann zwischen Wahrheit oder Pflicht entscheiden. Entscheidest du dich für Wahrheit, musst du eine Frage von uns wahrheitsgemäß beantworten und bei Pflicht musst du das tun, was man dir vorschreibt.“ „Achja…“ Sanji weiß eigentlich ganz genau, was das für ein Spiel ist, doch er wollte eben bloß Zeit gewinnen. Insgeheim hat er ja gehofft, dass irgendjemand, wenn er die Regeln hört, aussteigt und somit das Spiel zum Platzen bringt. Aber nichts da. Wer von den Idioten ist eigentlich auf diese Schwachsinnsidee gekommen? Wahrscheinlich war es sogar noch Robin oder so. Nun gut. er kommt jetzt eh nicht mehr drumherum. Solange ihn hier niemand komische Fragen stellt, wird es schon nicht allzu schlimm werden. Seufzend spricht er: „Gut, ich mache mit. Aber ich drehe diese dämliche Flasche zuerst.“ Er robbt sich etwas zu seiner Bettkante heran und lässt den Arm herunterhängen, damit er an die Flasche dran kommt. Er dreht sie. Die Strohhüte blicken gespannt auf die Flasche. Wen wird es wohl als erstes treffen? „Oh cool!“, ruft Lysop laut, „Ich bin dran. Okay, ich nehme Wahrheit!“ „Oh, oh! Ich habe eine Frage! Warst du als Kind auch schon so mutig und hast so tolle Sachen erlebt?“ Mit großen Augen blickt Chopper auf Lysop. Das hat ihn schon immer interessiert. „Ja! Haha. Natürlich! Schon als Kind war ich einst ein großer Ritter auf einer Insel namens Laladorf. Da habe ich vieles erlebt!“ „EY!“ Entrüstet knackt Nami mit ihren Fäusten, ehe sie weiterschreit: „Heißt das Spiel ‚Lüge oder Pflicht?‘ Sag gefälligst die Wahrheit!“ Entsetzt ballt der Kanonier seine Hände zu Fäusten. „Gut“, knirscht er mit seinen Zähnen, „Ich war ein Feigling.“ „Aber!…Lysop! Ich dachte…“ Traurig betrachtet Chopper sein Idol. War alles nur eine Lüge? Sofort beugt sich Lysop zum Tier hinunter und flüstert ihm ins Ohr, dass er das nur gesagt hat, um Nami zufrieden zu stellen. Daraufhin springt Chopper freudig auf. Hat er doch gewusst, dass er nicht an Lysop hätte zweifeln dürfen. Das wird er nie wieder tun! Jetzt dreht Lysop die Flasche. Er darf sich dann auch für den Auserwählten gleich etwas ausdenken. Natürlich darf er sich beraten lassen, aber es ist letztendlich seine Wahl. Die Flasche hat entschieden. Ruffy soll es sein. Dieser stößt freudig Jubelschreie aus. Es ist super, dass er dran ist. Er weiß auch ganz genau, was er will. Ist doch klar. Er will nicht langweilig herumsitzen. Er will etwas tun. Deshalb streckt er seine Arme in die Luft und schreit laut: „PFLICHT!“ Das wird lustig. Er lacht laut los. „Hm..“, grübelt nun Lysop, was soll er ihm denn für eine Pflicht auferlegen? Fragend blickt er in die Runde. Nami hat schon ein diabolisches Grinsen aufgesetzt. Sie sollte er lieber nicht um Rat fragen. Das würde zu böse für den Strohhutträger enden. ‚Hm….‘ „Ich habe eine lustige Idee!“ Fies grinsend blickt Franky Lysop an. „Komm mal her.“ So tut Lysop wie befohlen und direkt darauf flüstert ihm der Cyborg etwas ins Ohr. Etwas unsicher schaut er auf. „Glaubst du wirklich, dass das so eine gute Idee ist?“ „Ja total!“ Wie alle anderen betrachtet Sanji die beiden genau. Was wird wohl jetzt kommen? Das scheint ja nicht allzu freundlich zu sein. Aber darum geht es ja in diesem Spiel. So fies und gemein zu den anderen zu sein, wie es nur irgendwie geht. Als er plötzlich hört, was Lysop verlangt, lachen er und die anderen außer Zorro auf. Das ist doch gemein! Als ob Ruffy das aushalten wird! Doch dieser zuckt nur mit den Schultern und sagt gelangweilt: „So lange dieses ‚Vegetarisch‘ lecker ist, esse ich es gerne. Was ist denn daran so toll?“ Aufgrund dieser Antwort müssen die anderen noch mehr lachen. Das gibt es doch nicht. Er weiß wirklich nicht, was „vegetarisch“ bedeutet. Brook schaut lachend auf. Er ist es, der nun spricht: „Ruffy, vegetarisch ist nichts Bestimmtes zu essen. Das bedeutet bloß, dass du jetzt…Es war doch eine Woche, oder Lysop?“ Dieser nickt lachend, sodass das Skelett grinsend fortfährt: „Du musst jetzt eine Woche auf Fleisch verzichten.“ Plötzlich reißt Ruffy seine Augen weit auf: „WAS!? NICHT MEIN FLEISCH!“ Entsetzt springt er auf, während alle anderen lachen. Das darf doch nicht wahr sein. Nicht sein geliebtes Fleisch. Das braucht er doch! „NEIN, NEIN, NEIN, NEEEEEIN!!!!!!“ Heulend setzt er sich hin. Das können die doch nicht ernst meinen. Bitte nicht… „Tja Ruffy,“, spricht Franky belustigt, „du hättest nicht Pflicht nehmen dürfen.“ Nun ist es Chopper, der sich zu Wort meldet: „Sieh es positiv. Es tut dir auch mal gut, wenn du nicht so viel Fleisch isst. Das ist nämlich nicht gesund.“ Schmollend verschränkt Ruffy seine Arme vor seinem Körper. Er will nicht das essen, was gesund ist, sondern das, was ihm schmeckt. Und das ist Fleisch. Zorro, der mit verschränkten Armen auf dem Boden sitzt, beobachtet das Ganze zwar interessiert und muss eigentlich auch ein wenig grinsen, doch das unterlässt er. Eigentlich ist das schon ganz lustig, aber heute ist er auf Ruffys Seite, weshalb er auch als einziger nicht gelacht hat. Er ist ihm so unglaublich dankbar, dass er ihn nicht auf den Vorfall mit Sanji angesprochen hat. Er hätte eigentlich gedacht, dass er noch einmal ein ernstes Wörtchen mit ihm sprechen wird, doch anscheinend weiß er ganz genau, dass das nur ein Versehen war und hat daher kein Gesprächsbedarf. Oder er will ihn einfach momentan nicht noch mehr stressen. Der Grund ist dem Schwertkämpfer eigentlich auch egal. Er ist nur froh darüber, dass er sich nicht auch noch vor Ruffy rechtfertigen muss. Daher wird er, wenn er sich denn irgendwas für den Gummikopf ausdenken muss, ihn nett behandeln. Im Gegensatz zu der Hexe. Die wird leiden müssen! Nun grinst der Grünhaarige doch ein bisschen. Das wird lustig werden. Hoffentlich wird die Flasche ihm Glück bringen. Als er aufschaut, bemerkt er, dass Ruffy ihn mit einem treudoofen Blick anstarrt. Was will der denn? Genervt verrollt er seine Augen, doch er bemüht sich, freundlich zu klingen, als er fragt: „Was ist?“ „Naja…Ich will wissen, was du wählst…“ „Was wähl…Oh.“ Bevor er seine Frage zu Ende stellen kann, blickt er hinunter und bemerkt, dass die Flasche auf ihn zeigt. Nun gut. Dann ist er also dran. Soll er sich für Wahrheit oder Pflicht entscheiden? Wenn er sich für Pflicht entscheidet, muss er sich bestimmt zum Affen machen. Dann soll der Dummkopf ihm halt irgendeine Frage stellen. Was wird er ihn schon groß fragen? Auf was er jetzt Hunger hat, oder sowas. Passt schon. „Dann stell mir mal eine Frage.“ Ohne groß nachzudenken, sprudelt die Frage auch schon aus dem Gummimenschen heraus: „Wie doll magst du Sanji?“ Erschrocken reißt Zorro seine Augen auf. Das darf ja wohl nicht sein Ernst sein! Auch Sanji schaut plötzlich interessiert auf. Genervt knurrt Zorro: „Wieso fragst du mich so’n Quatsch?“ Ruffy legt seinen Kopf schief, als er antwortet: „Ihr streitet euch ständig und ich verstehe das nicht. Wir sind doch alle Freunde. Oder hasst du ihn etwa?“ Der Grünhaarige schließt seine Augen wieder. Nicht schlecht. So eine Frage hätte er gar nicht von dem Gummihirn erwartet. Jetzt muss er wohl die Wahrheit sagen, oder wie? Das war ja mal ein toller Salat. Nami hält sich eine Hand vor dem Mund, um nicht laut loszulachen, während Robin die beiden Streithähne genau beobachtet. Der Rest schaut immer wieder zu Zorro und zu Sanji und muss sich das Lachen verkneifen. Sanji hingegen betrachtet Zorro ganz genau. Auf die Antwort ist er jetzt aber auch mal gespannt. ‚Mir ist seine Antwort natürlich egal. Ich bin nur interessiert. Soweit kommt’s ja noch!‘ Plötzlich nimmt er Zorros Stimme wahr, die ziemlich selbstsicher klingt: „Er ist ein Idiot. Aber man kommt miteinander aus. Dann müssen wir uns halt die Köpfe einschlagen.“ „Aber Zorro, ich habe gefragt, wie doll du ihn magst und nicht, ob ihr miteinander zurechtkommt!“, ruft Ruffy empört ihn die Runde. ‚Na toll‘, ist der Gedanke Zorros, ‚Ich habe ja gehofft, dass ich ihn damit zufrieden stellen kann.‘ Auf einmal prustet Nami los. Sie kann es nicht mehr zurückhalten. Das ist geradezu ulkig. Jetzt reicht es dem Grünhaarigen, so schreit er die Orangehaarige an: „WAS IST!?“ Langsam kriegt sich die Angesprochene ein. Geheimnisvoll grinsend antwortet sie: „Ich bin von deinem immensen Stolz beeindruckt.“ „WAS MEINST DU DAMIT?“ Plötzlich meldet sich nun Robin zu Wort: „Sie meint damit nichts Besonderes, Herr Schwertkämpfer. Aber willst du nicht mal langsam Ruffys Frage beantworten?“ „Mein Gott! Nicht mehr als euch anderen aber auch nicht weniger. Reicht das?“ Ruffy nickt grinsend und blickt, wie die anderen, hinüber zu Sanji, der hinab auf die Flasche blickt. Robin hingegen hat einen geheimnisvoll wissenden Blick aufgesetzt. ‚Gut gerettet, du Lügner. Als ob er nicht dein bester Freund wäre. Sonst wärst du wegen des Unfalls nicht so ausgetickt. Aber wenn du die anderen auf den Arm nehmen willst, dann tu das. Mich kriegst du damit aber nicht.‘ Zorro brummt genervt: „Gut dann können wir ja jetzt das Thema beenden.“ Um von sich abzulenken, dreht er schnell die Flasche. Wehe sie trifft jetzt nicht auf die Hexe. Das hat er sich jetzt ja wohl verdient. Als sie aufhört, sich zu drehen, schlägt sich der Grünhaarige seine Hand gegen die Stirn. Wieso der beschissene Löffelschwinger? Irgendetwas geht hier doch nicht mit rechten Dingen zu. Und natürlich entscheidet der sich auch noch für Wahrheit. Was soll er den dann fragen? „Hey, hey! Zorro, frag ihn, wie doll er dich mag!“ Mit einem „Ich bringe dich gleich um“-Blick schaut er auf Ruffy und schreit diesen daraufhin sofort an: „KLAPPE! DAS INTERESSIERT MICH GAR NICHT!“ „Ja, genau! HAHA! Ihr seid so lustig!“ Leise knurrend fragt er desinteressiert: „Was ist das erste, was du kochen wirst, wenn du wieder kannst?“ Erleichtert atmet Sanji auf. Zum Glück hat er ihm jetzt keine dumme Frage gestellt. Lustigerweise stöhnen die anderen enttäuscht auf. Die haben sich natürlich was anderes erhofft. Um nun Ruffy zu ärgern, antwortet er belustigt: „Irgendetwas mit seeeeeehr viel Fleisch. Hoffentlich darf Ruffy das dann wieder essen.“ „Oh, man! Ihr seid gemein!“ Schmollend dreht sich der Kapitän von den anderen weg, die ihn auslachen. Wieso hat er denn auch Pflicht gewählt? Kein Fleisch….Ihm fällt es schwer, seine Tränen zurückzuhalten. Und da kommen schon die ersten. Leise schluchzt er: „Fleisch….“ Belustigt flüstert Brook Franky zu, dass die Idee von ihm genial war, woraufhin der Cyborg freudig nickt. „Ja, das war es.“ Die Gruppe spielt noch eine Weile weiter, als sich einige Zeit später Chopper schlafen legt und sich Ruffy, immer noch wütend, aus dem Zimmer begibt, um draußen weiter zu schmollen. Kurze Zeit später folgt Lysop ihnen, da es ihm unglaublich schwer fällt, immer die Wahrheit zu sagen, und er Angst vor den möglichen Aufgaben hat. Da ist es draußen in seinem Bett doch viel sicherer. Nachdem die drei den Raum verlassen haben, werfen sich Nami und Robin einen Blick der Sorte, den nur Frauen untereinander verstehen können, zu. Dann beginnt die Navigatorin das Sprechen: „Jetzt, wo die Minderjährigen und die Kindsköpfe weg sind, können wir hier auch ganz andere Geschütze auffahren.“ „Was meinst du damit, Namimaus?“ Irgendwie hat Sanji ein ganz ungutes Gefühl bei der Sache. Irgendetwas planen die doch. Doch was soll das schon sein? Dennoch hat die Orangehaarige ein hinterhältiges Grinsen aufgelegt. Das kann doch nur gemein sein. „Was ich damit meine?“, grinsend blickt sie den Smutje an, „Jetzt können wir einfach mit viel besseren Fragen und Pflichten um die Ecke kommen.“ Das ist doch nicht ihr Ernst! Am liebsten würde sich Zorro jetzt auch von der Runde verabschieden, aber das würde nur feige rüberkommen. Außerdem will er sich noch bei der Hexe für ihr Verhalten, das sie immer an den Tag legt, rächen und so lange wird er auch hier bleiben, komme, was da wolle! Nur…was meint sie mit besseren Fragen und Pflichten? Die Frage von Ruffy eben war schon hart gewesen, da will der Schwertkämpfer erst gar nicht wissen, was für komische Dinge die jetzt von einem wissen wollen. Nun gut, Augen zu und durch. Hier sind ja immer noch genug Leute im Raum anwesend. Wer ist eigentlich dran? Achso, Brook dreht die Flasche. Sie bleibt bei Franky stehen, der sich für Pflicht entscheidet. „Nun gut. Tausch mit Nami den Platz.“ „Hä? Das ist doch langweilig, Brook!“ „Ach Nami. Das denkst du. Yohohoho.“ Verdutzt blickt sie das Skelett an, tauscht dann aber mit Franky den Platz, sodass er nun neben er Archäologin sitzt. Verwundert betrachtet Sanji die beiden. Kann es etwa sein, dass die beiden? ‚Nein…Das hätte ich doch bemerkt, wenn mein süßes Robinchen sich in den Blecheimer -entschuldige bitte, ist nicht böse gemeint- verguckt hätte. Das sollte ich mal in nächster Zeit beobachten…‘ Bevor er weiterdenken kann, bemerkt der Blonde auch schon, dass die Flasche auf ihn zeigt. Er nimmt dann halt noch einmal Wahrheit, er kann sich sowieso nicht großartig bewegen. „So Sanji,“, startet der Blauhaarige, „wie alt warst du bei deinem ersten Kuss?“ ‚Wow. Welch eine harte Frage. Ich werde ja schon beinahe rot vor Scham.‘ Mit gelangweilter Miene antwortet er, dass er damals zehn Jahre alt gewesen ist. Da er jetzt dran ist, dreht er mit der Flasche, die erneut auf ihn zeigt. „Hm und jetzt?“ „Dreh einfach noch einmal. Und derjenige, auf dem die Flasche zeigt, stellt dir dann die Frage oder die Aufgabe.“ Nami wirft einen kurzen Blick zu Robin, die ihr zunickt. So tut der Blonde, wie von Nami befohlen und zu seinem Erstaunen zeigt die Flasche auch noch auf die Navigatorin. Erneut wählt er eine Frage aus. „Gut.“ Plötzlich reibt sich Nami diabolisch grinsend ihre Hände aneinander, als sie fortsetzt: „Hast du schon einmal jemanden…?“ „Jemanden was?“ Oh Gott, er ahnt Böses. Was kommt hier bloß gleich? „Naja…Hast mal jemanden ein..“ Lachend bricht die Navigatorin zusammen. Diese Frage ist echt gemein, aber der steht eh unter Schmerzmitteln und hat das bestimmt bald wieder vergessen. Deswegen kann sie ihn auch fragen. So setzt sie fort: „Einen geblasen?“ „WAS!?“ Schockiert springt er auf, doch er wird sofort von Robin und Franky in sein Bett zurückgedrückt, da diese Aufregung im Stehen nicht sehr gut für ihn ist. Auch Zorro schaut die Navigatorin und den Smutje erschrocken an. Das meint sie nicht ernst? „SPINNST DU!? ICH BIN DOCH NICHT SCHWUL!“ Was soll das denn von ihr? Das kann doch nicht wahr sein! Wie ekelhaft ist das denn? Nicht einmal in seinen schrecklichsten Albträumen! Das kann doch echt nicht sein! EKELHAFT! Noch immer wird er von Franky und Robin zurück in sein Bett gedrückt, da er versucht, aufzustehen. „Beruhige dich, Herr Koch. Das tut dir nicht gut.“ „BIN ICH HIER IM IRRENHAUS GELANDET!?“ Lachend ruft Nami in die Runde, dass das doch nur ein Scherz war. Sanji hingegen ist vor Empörung zu keinen Worten mehr fähig. DAS hätte er echt nicht von ihr erwartet. Das grenzt ja schon an Wahnsinn! Wütend zischt er: „Irgendjemand von euch soll mal für mich übernehmen. Bin jetzt zu aufgebracht!“ Zorro schaut den Smutje schockiert an. Er war noch nie wütend auf eine Frau gewesen, das muss wirklich etwas heißen. Die Frage muss ihn wohl stark getroffen haben. Nun gut, die war auch rotzfrech. Und natürlich ist er schon wieder dran. Na toll. Was wird man ihn dann jetzt fragen? „Hattest du schon einmal Fantasien von jemandem hier an Bord?“ Grinsend blickt er die Orangehaarige an. „Ja, von dir, wie ich dich über’s Bord werfe.“ Der darauf folgende Blick von der Angesprochenen ist einfach unbezahlbar. Damit hätte sie wohl nicht gerechnet. Franky und Brook lachen aufgrund der Antwort auch los, doch nachdem Nami ihnen einen bösen Blick zuwirft, unterlassen sie dies sofort. Aber gut, jetzt reicht es. Wenn er noch einmal dran kommt, wird er nicht mehr Wahrheit nehmen. Dessen ist sich Zorro sicher. Und als dann die Flasche erneut auf ihn zeigt, verkündet er selbstsicher seine Entscheidung. Ein Fehler. Ein riesiger Fehler. „Zorro. Du wirst jetzt eine Sache tun. Ansonsten gibt es Schuldenerhöhungen bis ins Unendliche.“ Genervt rollt Zorro seine Augen, als er leise zischt: „Was denn?“ „Nun gut!“, lächelnd wirft Nami zunächst Robin einen Blick zu, als sie dann wieder auf Zorro schaut, „Küss Sanji auf den Mund!“ Kapitel 9: Candle-Light-Dinner gefällig? ---------------------------------------- Mit verschränkten Armen sitzt Sanji auf seinem Bett und starrt die Wand vor sich an. Den anderen hat er seinen Rücken zugekehrt. Seine Augen zittern vor Wut. Er kann es immer noch nicht fassen. Nami hat ihm nicht tatsächlich diese Frage gestellt? Das hätte der Smutje ihr niemals zugetraut. Aber was sollte das eben eigentlich? Die spinnt doch! Er und einem Kerl einen…? Hallo? Sieht er auch nur im geringsten schwul aus? Das ist doch eine Beleidigung! Ihm entweicht ein leises Knurren. Nami kann froh sein, dass sie eine Lady ist. Wäre sie ein Kerl, hätte sie schon längst einen Freiflug an die nächste Wand erhalten! Da wären ihm seine Verletzungen auch egal gewesen, aber was soll man schon machen? Sie ist nun einmal eine Frau und die verletzt man nicht. Glück gehabt. ‚Wenn du sowas den Säbelrassler gefragt hättest, wärst du wahrscheinlich nicht so davon gekommen. Ach, Sanji was denkst du da? Natürlich hättest du sie vor der Algenbirne beschützt. Du bist einfach zu nett…‘ Plötzlich wird der Blonde aus seinen Gedanken gerissen. „BIST DU VÖLLIG BESCHEUERT! DAS MACHE ICH NICHT!“ Erschrocken dreht der Koch seinen Kopf nach hinten und blickt verwundert in die Runde: Zorro hat Nami am Hals gepackt und schüttelt sie durch. Aus Namis Mund kommen nur stöhnende Laute, als ob sie nach Luft schnappen würde. Da er nicht wirklich aufstehen kann, greift sich Sanji einen seiner Schuhe, die am Boden liegen, und wirft diesen dem Schwertkämpfer an den Kopf, sodass dieser sofort aufhört, die Navigatorin durchzuschütteln. Seine Hände liegen aber immer noch um ihren Hals. Entsetzt blickt er Sanji an und ruft laut: „Sag mal, spinnst du? Unterstützt du ihren Scheiß auch noch?“ „Egal, was sie gesagt hat: Sie ist eine Lady.“ Sofort verfinstert sich Zorros Gesichtsausdruck. Das darf doch nicht wahr sein! Er ist auch noch auf ihrer Seite. Wütend knurrt er: „Hast du überhaupt die letzten zwei Minuten zugehört?“ „Nö.“ Entsetzt lässt der Grünhaarige die Navigatorin los und fällt auf den Boden. Wie blöd kann eine einzelne Person eigentlich sein? Gut. Dann muss er ihm wohl beibringen, warum sie Nami am besten über Bord schmeißen sollten. Er schaut auf Robin, die ihn geheimnisvoll lächelnd anstarrt.  ‚Vielleicht sollten wir sie gleich hinterher schmeißen….‘ Er richtet sich auf und schaut auf den Smutje, der ihn wütend ansieht. Wenn der gleich hört, was hier los ist, wird er auch nicht mehr so gut auf die Hexe zu sprechen sein.  „Marimo, was guckst du mich so dämlich an? Hab ich was im Gesicht?“ „Hm“, brummt der Grünhaarige mit verschränkten Armen, „Wenn es nach deiner ach so süßen Namimaus ginge, dann hättest du gleich was im Gesicht.“ „Was meinst du, Schwertschwinger?“ Verwirrt schaut er auf Nami, die ihre Hände zu Fäusten zusammengeballt hat und freudig einen quietschenden Ton von sich gibt. Doch als Zorro ihr einen düsteren Blick zuwirft, hört sie sofort damit auf. Was ist hier los? „Naja, auf deinen Lippen?“ „Uh?“  Plötzlich bilden sich bei Sanji Herzchenaugen und er springt glücklich auf, wird aber sofort von Robin und Franky in das Bett gedrückt. Doch das ist ihm egal. Glücklich flötet er: „Naaaaamimaus! Das ist aber schön! Endlich hast du dich auch in mich verliebt und willst mich küssen! Ich bin deiner Schönheit verfallen! Komm schnell her und küss mich endlich!“ Resigniert klatscht sich Zorro eine Hand in sein Gesicht. Wie kann man eigentlich so schwer von Begriff sein? Er lässt seinen Blick auf Nami schweifen, die bedrohlich mit ihrer Faust knackt. Grinsend stupst er sie an. „Was ist, Zorro?“ „Ich hab ‘nen Deal“, mit einem fetten Grinsen schaut er sie an, „Du küsst ihn und dafür gebe ich ihm die Kopfnuss, was hältst du davon?“ Das ist doch mal ein guter Plan. So würde jeder kriegen, was er will. Okay, die Hexe müsste den Idioten küssen, aber sie alle haben wegen ihr schon so viele Dinge tun müssen, die sie nicht gewollt haben. Also kann sie sich jetzt auch mal opfern. Doch Namis „Vergiss es!“ ließ Zorros Hoffnungen platzen. Na super. Es hätte ja auch klappen können…Wütend knurrt er: „Was ist die Strafe, wenn ich ablehne?“ „Deine Schulden werden steigen.“ „Gut. Dann habe ich halt mehr Schulden. Da du mir eben welche erlassen hast, weil ich hier überhaupt mitmache, ist mir das sowas von egal.“ „Oh nein!“ Hinterhältig lächelnd schaut sie den Schwertkämpfer an, als sie weiterspricht: „Das war sowieso nur ein Berry, den ich dir erlassen hätte. Du kriegst das Doppelte deiner Schulden noch einmal oben drauf.“ „Dann ist das halt so. Besser, als den da zu küssen.“ „Ach bist du dir da sicher?“ Auf einmal holt sie aus ihrem Ausschnitt einen zusammengefalteten Zettel hervor. Auf dem Zettel ist ein rotes Herz aufgemalt. Verwirrt schaut Zorro die Navigatorin an: „Was ist das?“ „Ach das hier?“, freudig schließt die Orangehaarige ihre Augen, „Ich habe mir schon gedacht, dass du dich querstellst. Das hier mein Lieber…“, ihr Grinsen wird bedrohlicher, „Ist bloß ein Brief, in dem du deinem süüüüüßen Prinzen Sanji deine Liebe erklärst.“ Entsetzt reißt Zorro seine Augen auf. Wütend springt er auf. „SPINNST DU!? ICH HABE SOWAS NIE GESCHRIEBEN!“ Mit ruhiger Stimme entgegnet Nami: „Das weiß er ja aber nicht. Was passiert wohl, wenn er eines Morgens diesen Brief unter seinem Kopfkissen findet? Tja Zorro. Du hast dir echt Mühe mit diesem Brief gegeben, so gewinnst du sicher sein Herz.“ „Du bluffst doch.“ „Willst du das wirklich riskieren, Zorro?“ „Argh…Du kannst mich mal!“ Wütend dreht er sich um und will den Raum verlassen. Doch als er an der Türschwelle angekommen ist, hört er Nami wieder sprechen: „Ach Sanji?“ „Ja Namimaus? Wann küsst du mich endlich?“ „Gar nicht, aber ich habe hier einen Brief für dich. Der ist bestimmt besser als ein Kuss von mir.“ Sie hält den Brief in die Höhe, sodass Sanji ihn sehen kann. ‚Ein Herz? Ist das etwa ein Liebesbrief?‘ „Ach Namimaus, ist der etwa von dir?“ „Nein, der ist von-“ „Argh!“  Knurrend stampft Zorro zu Nami und wirft ihr einen tötenden Blick zu, von dem sie sich aber nicht einschüchtern lässt. Stattdessen lächelt sie den Schwertkämpfer noch provozierend an. „Gut. Du hast dein scheiß Spiel gewonnen. Aber keine Sorge, das gibt Rache!“ „Da bin ich aber mal sehr gespannt.“ Verwirrt schaut Sanji auf Nami und Zorro. Was haben die denn für Probleme? Und was ist jetzt mit diesem Brief? Wie viel hat er denn nicht mitbekommen? Spielen sie eigentlich noch dieses dämliche Spiel oder ist es schon beendet? Er schaut auf die anderen, doch Robin lächelt ihn nur an und Brook und Franky sind nur bescheuert am Lachen. Irgendwie wird er das Gefühl nicht los, dass das hier alles was mit ihm zu tun hat. Doch was? Plötzlich wird er aber aus seinen Gedanken gerissen, denn er bemerkt, wie sich jemand sein Gesicht greift und in eine Richtung drückt. Schnell wird ihm klar, dass es Zorro ist, der das tut. „Marimo, was tust du d-“ Bevor er seine Frage beenden kann, spürt er plötzlich Zorros Lippen auf seinen. Entsetzt reißt der Koch seine Augen auf. Was soll das? Er hört Nami quietschen und plötzlich bemerkt er einen Blitz. Franky oder so hat die zwei gerade fotografiert. Lachend ruft er: „Als Erinnerung. Die anderen glauben ja sonst, wir lügen. Das ist suuuuuper!“ Entsetzt will er sich von Zorro wegdrücken, doch irgendeine Kraft drückt ihn zu Zorro. Aus dem Augenwinkel erkennt er, dass Robin ihre Arme übereinander gekreuzt hat. Das darf doch nicht wahr sein! Auch Zorro scheint dies bemerkt zu haben, denn er drückt sich mit aller Kraft von ihm ab und schafft es dann auch. Sofort wischt er sich mit seinem Handrücken den Mund ab, doch er schaut Sanji an. Die Blicke der beiden treffen sich daher plötzlich und beide zucken erkennbar zusammen. Zorro sieht, wie sich auch Sanji den Mund abwischt. Schnell schüttelt er seinen Kopf. ‚Nie wieder!‘  Schnell dreht er sich um und stampft nun endgültig raus. Man hört noch seine Stimme rufen: „Ich hoffe, du bist jetzt glücklich, du blöde Hexe!“ Entsetzt schaut Sanji die anderen an. Was war denn das jetzt gewesen? „Äh…m..Leute? Kann mir das einer mal erklären?“ „Zorro hat Pflicht gewählt, Yohohohoho!“ „Em….Und Nami kam auf diese ‚wunderbare‘ Idee, oder was?“ „Genau! Ihr zwei wäret echt süß als Paar! Yohohohoho!“ Daraufhin fliegt der zweite Schuh. Sofort bildet sich eine Beule auf Brooks Kopf, der lachend zu Boden sinkt.  Er und Zorro als Paar? Niemals! Das ist ja ekelhaft! „ICH BIN NICHT SCHWUL! UND SCHON GAR NICHT MIT DIESER SCHWERTFRESSE!“ „Das denkst du. Der Kuss war doch suuuuuper!“ „Argh…“, Sanji betrachtet den Cyborg mit einem verachtenden Blick, „KOMM JA NICHT HER, ODER ICH REIß DICH IN STÜCKE!“ „Was hast du bei dem Kuss gefühlt, Sanji?“ „Seid ihr alle noch ganz bei Trost? Nami, ich habe nur Ekel gefühlt!“ „Wenn du das sagst, Herr Koch, wenn du das sagst.“ Verzweifelt flüstert der Blonde mit hängendem Kopf: „Robinhase….Was meinst du denn jetzt damit?“ „Ach….Gar nichts.“ Geheimnisvoll lächelt sie den Smutje an. Dieser schließt seine Augen. Was soll das von allen? Ihm geht es doch schon schlecht genug, warum muss man dann noch auf ihm rumhacken und den Marimo ihn küssen lassen? Das darf doch nicht wahr sein! Erst diese absolut beschissene Frage und jetzt der Kuss. Dann ist denen nichts Besseres eingefallen, als die beiden auch noch zusammenzudrücken. Die spinnen doch alle! Er und schwul? Er und….der Schwertverbieger? Niemals! Das ist ja ekelhaft! Unterbewusst fasst sich Sanji zaghaft auf seine Lippen und streicht dabei sanft über diese. Danach fährt er vorsichtig mit seiner Zunge über die Lippe. An ihnen klebt ein herber Geschmack. Was ist das für ein Geschmack, der da plötzlich haftet? Es ist doch nicht der von…? „HEY SCHAUT MAL!“, lachend zeigt Franky mit einem Finger auf Sanji und reißt diesen mit seinem Gebrülle aus den Gedanken, „DER IST JA VÖLLIG ROT IM GESICHT!“ Panisch schreckt Sanji auf. Etwas verunsichert blickt er den Cyborg an, dabei entgegnend: „NEIN! Das stimmt nicht!“ „Ach du Scheiße, er wird ja noch röter!“ „NEIN!“ Peinlich berührt sieht er zu seinen Freunden, die ihn alle belustigt anstarren. Plötzlich stupst Brook mit seinem Ellenbogen in Frankys Seite und spricht zu ihm fröhlich: „Ich glaube, hier hat sich einer gerade verliebt! Yohohoho!“ Wütend greift Sanji nach einem seiner Schuhe, doch er fasst in die Leere. Verwundert sieht er auf den Boden, dabei verkleinern sich seine Augen zu Schlitzen: Er hat ja bereits beide Schuhe weggeworfen. Er hebt seinen Kopf und starrt die beiden Männer mit böse funkelnden Augen an. Dann zischt er mit einer zornigen Stimme ein: „NEIN! Ihr spinnt doch!“.  Das darf ja wohl nicht wahr sein! Auf was für kuriose Gedanken kommen die denn alle? Wenn das schon nicht schlimm genug wäre, da erhebt sich plötzlich Nami und setzt einen verträumten, beinahe verliebten Blick auf. Sie hält sich eine Hand vor ihrem Mund und versteckt ein kleines Kichern dahinter. Mit einer säuselnden Stimme, wie Sanji sie eigentlich von sich selber kennt, flötet sie: „Das wäre so süß! Wenn ihr dann endlich euer erstes Date habt, werde ich auch alle Vorbereitungen dafür kehren und dafür sorgen, dass es unvergesslich wird! Sanji….Darf ich bitten?“ „DATE!? Habt ihr den Verstand verloren!?“ „Wie süß“, quiekt die Navigatorin, „Sein Gesicht ist ja schon so rot wie eine Tomate!“ „IST ES NICHT!“ „Ach Sanjilein…“, die Orangehaarige erhebt sich nun und geht zu dem Blonden. Dann klopft sie ihm vorsichtig auf die Schulter, als sie weiterhin mit einer verträumten Stimme spricht: „Es wird perfekt werden! Ihr beide bekommt ein Candle-Light-Dinner! Nachts auf dem Deck! Nein, besser! Abends, wenn die Glühwürmchen noch durch die Luft fliegen! Bei einer Sommerinsel, damit es schön warm ist! Das Wasser wird den Mondschein spiegeln und schön aufleuchten. Das Deck wird mit Rosen ausgelegt sein! Willst du das Essen selber kochen, oder soll das einer von uns übernehmen, damit du dich vorbereiten kannst? Sanji! Du wirst wunderschön aussehen, wenn du und Zorro zusammen an dem roten Tisch sitzt. Ihr bekommt…Spaghetti! Eine Portion für euch! Und dann nehmt ihr die selbe Nudel und…und…“, voller Aufregung atmet sie flach, „dann, wenn ihr die Nudel langsam immer mehr esst, kommt ihr euch näher und küsst euch dann im Mondschein! Wie romantisch!“ Mit einem verträumten Lächeln starrt die Navigatorin den Smutje an, der inzwischen so rot geworden ist, dass man Angst haben muss, dass er sonst kein Blut mehr im Rest des Körpers hat. Irritiert schaut er zu Nami hinauf und spricht dann mit einer zittrigen Stimme: „Hast du etwas geraucht….?“ Sanji weiß auch nicht, warum er so mit seiner Namimaus redet, aber irgendwie ist sie ihm gerade unheimlich. „Nein Sanji! Das nennt man Liebe! Solltest du am besten wissen!“ „ICH LIEBE DEN IDIOTEN NICHT!“ „Deswegen ja das Date, damit ihr euch endlich ineinander verlieben könnt!“ „ICH BIN NICHT SCHWUL!“ „Wer ist da bloß die Frau? Yoho?“, fragt das Skelett leise in die Runde. „Ich glaub’, Sanji“, flüstert Franky zurück, der wohl von Glück sprechen kann, dass Sanji diese kleine Unterhaltung nicht mitbekommen hat. Mit einem wissenden Lächeln beobachtet Robin weiterhin die Situation. Es ist sehr spannend, die Reaktion von dem Koch zu beobachten. ‚Sehr interessant!‘ Nami ergreift wieder das Wort: „Dann ist es aber vorbei mit ‚Namimaus‘ und ‚Robinchen‘!“ Verzweifelt fragt der Smutje, was sie damit meint. Doch wieso fragt er überhaupt? Wieso gibt er sich das? Das darf doch nicht wahr sein! „Naja, Sanji. Du solltest deine Gefühle dann nur noch ihm präsentieren. Nichts mehr mit ‚Marimo‘, ‚Schwertfresse‘ oder andere Beleidigungen. Besser wäre dann sowas wie ‚Zorrolein‘, ‚Zorrochen‘, ‚Zorrohase‘ oder einfach nur ‚Schatz‘!“ „SPINNST DU!?“ Voller Wut springt Sanji auf, doch Nami drückt ihn sofort hinunter, dabei rufend: „Okay! Ich höre ja schon auf! Aber beweg dich nicht so hektisch! Chopper hat gesagt, du sollst im Bett bleiben, weil die Verletzung sonst aufplatzt und wir kein Ersatzblut für dich haben!“ Dem Koch entweicht noch ein leises Knurren, ehe er aufgibt und liegen bleibt. Da er nicht sonderlich Lust hat, zu sterben beziehungsweise seine Bettruhe zu verlängern, gehorcht er. Wenigstens lassen die ihn ja jetzt in Ruhe mit diesen Sprüchen! Noch schöner wäre es ja, wenn sie ihn jetzt komplett in Ruhe lassen würden. Die letzten Minuten waren zu viel. Er möchte jetzt nur noch alleine sein. Er schaut zu Robin und setzt dabei einen bittenden Blick auf. Sie ist die einzige, die ihn da verstehen könnte und noch rücksichtsvoll ist. Nami grinst sowieso nur wie ein Honigkuchenpferd und geilt sich mental förmlich mit diesen Fantasien auf. Auf Brook und Franky ist da eh kein Verlass, so muss er auf Robin hoffen. Sie hebt nun ihren Kopf und erwidert den Blick. Dann lächelt sie, als sie mit sanfter Stimme nun das Sprechen beginnt: „Ich glaube, wir sollten alle mal runterkommen und Sanji in Ruhe lassen. Es ist ja auch schon relativ spät. Ihm und uns könnte etwas Schlaf guttun.“ Dankend lächelt Sanji die Archäologin an. Zum Glück versteht sie ihn. Glücklich darüber, dass er nun endlich seine Ruhe haben kann, beobachtet er die anderen, wie sie langsam das Krankenzimmer verlassen. Franky beugt sich dabei zu Brook und flüstert ihm etwas zu, was beide leise auflachen lässt. Ein leiser Seufzer verlässt Sanjis Lippen. Er hat nicht genau gehört, was Franky gesagt hat, aber er bildet sich ein, die Wörter „unentdeckte Liebe“ verstanden zu haben. Noch bevor er was sagen kann, sind die Vier aber schon aus dem Raum verschwunden und haben die Tür hinter sich verschlossen. Sanji nimmt noch ein freudiges Quietschen von Nami wahr, ehe er seine Augen erschöpft schließt. Der Tag heute war anstrengend gewesen. Plötzlich hört er ein Plumpsen, weshalb er noch einmal seine Augen öffnet und auf den Verursacher des Geräusches blickt. Das ist doch immer noch das Schwert von Zorro, das wohl in ihm gesteckt haben muss. Hat der Algenkopf es also wieder vergessen? Wie kann das denn sein? Er denkt doch rund um die Uhr nur an seine Schwerter und ans Training, wie kann er das Schwert denn wieder vergessen haben?  ‚Heute Vormittag auch schon…‘ Seufzend schließt er seine Augen. Das, was der ihm heute erzählt hat…Er sei kurz zum Trinken runtergekommen und hätte seine Schwerter oben liegen gelassen, weshalb ein Angreifer sich die klauen wollte….Irgendetwas ist doch faul an der Geschichte. „MOMENT!“, schießt es dem Koch plötzlich in den Kopf. ‚Er meinte ja, dass er sich nur kurz was zu Trinken holen wollte und dann wieder hoch zum Training ist…Aber ich hab doch mit Nami und Robin das Essen vorbereitet…Ich weiß noch, wie wir alle gegessen haben…Und erst dann sind meine Erinnerungen weg….Oder fehlen mir vielleicht mehr als nur fünf Minuten und das Ereignis mit dem Trinken war viel später als das Essen? Aber warum sollten mir mehrere Stunden fehlen?….Ich weiß es nicht…‘ Sanji hat nun gar keine Ahnung mehr, was er glauben soll und was nicht. So gibt er für’s Erste auf und schaltet seine Gedanken ab, um schlafen zu können. Während er langsam einschläft, leckt er sich mit der Zunge über seine Lippen, wobei sich sein Gesicht in ein zartes Rosa verfärbt.   „BLÖDE KUH!“ Wütend läuft Zorro im Krähennest auf und ab. Er ist stinksauer auf Nami. Sauer, weil sie ihn dazu gezwungen hat, diesen Kochlöffel zu küssen. DEN KOCHLÖFFEL! Unglaublich! Hat die irgendwelche Substanzen eingenommen oder wieso ist die auf so eine Scheiße gekommen!? Entrüstet bleibt der Schwertkämpfer stehen. Er ist sowieso nicht der Typ dafür, mit irgendjemandem intimer als eine Freundschaft zu werden, folglich hat er bis eben noch nie jemanden geküsst und will auch nie jemanden küssen oder andere intime Sachen mit jemandem machen. Aber wenn das alles sein muss, dann doch bitte nicht mit diesem Casanova! Wütend schüttelt er seinen Kopf. Er hatte doch nicht tatsächlich seinen ersten Kuss mit IHM! Mit Sanji!!!! Das ist doch zum Haarraufen! Widerlich! Er will gar nicht erst wissen, wen oder was er jetzt alles indirekt geküsst hat! Der Gemüseputzer hat bestimmt schon viel zu viele….Frauen mit seinen Lippen sonst wo berührt. „BÄH!“ Entsetzt wischt sich Zorro seine Lippen ab. Das ist doch ekelhaft! Und wieso denkt er überhaupt an sowas? Das ist doch krank! Das ist der Albtraum schlechthin! Scheiß auf blutige Träume, in denen seine Freunde niedergemetzelt werden. DAS ist ein Albtraum und das andere? Süß dagegen. Nachher kommen hier noch die anderen auf die Idee, die beiden verkuppeln zu wollen… ‚Na hoffentlich nicht….‘ Wenn die das auch nur ansatzweise wagen sollten, dann wird er sie alle eigenhändig über Bord werfen, ganz egal, was Ruffy dazu sagt! Es geht hier um seine Ehre! Die soll auch bitte unantastbar bleiben! Nun fängt er doch wieder an, auf und ab zu laufen. So kann er wenigstens seine Wut etwas herunterschlucken. Er schaut auf seine Trainingsgeräte. Etwas Training würde ihm zwar guttun und ihn ablenken, aber irgendwie hat der Grünhaarige gerade keine Lust dazu. Warum auch immer. Ihm ist die Laune vergangen. Und das alles nur wegen der Hexe. Das wird Rache geben! Auf welche Art auch immer, da wird sich der Schwertkämpfer schon etwas Nettes einfallen lassen.  Ihm entweicht ein leises Knurren. Die Wut wird wieder größer und scheint in ihm die Übermacht zu ergreifen. „SCHEIß NAMI!!!!!!“ Voller Wut haut er mit all seiner Kraft mit seiner linken Hand gegen eine seiner Hanteln, um etwas Wut entladen zu können. Erstaunt blickt er auf: Die Hantel ist durch den Schlag an das andere Ende des Raumes geflogen! Mal davon abgesehen, dass diese Hantel recht schwer ist, war sie noch bis gerade eben an einer metallischen Apparatur am Boden befestigt gewesen, die es eigentlich auch bei großer Krafteinwirkung nicht ermöglicht, die Hantel dort rauszuschlagen! Was ist hier denn bloß los!? ‚Bin..ich schon wieder stärker geworden!? Einfach so? Ohne großes Training!?‘ Zorro versteht nun gar nichts mehr. Nicht, dass es nicht schön wäre, einfach so stärker zu werden, doch woher kommt diese Kraft? Hat er unbemerkt eine neue Trainingsmethode gefunden, die sich anscheinend gut bewährt? Doch was ist diese neue Trainingsmethode? Er wüsste sie gerne, damit er sie intensivieren kann, um noch stärker zu werden. Seufzend atmet er aus. Es ist spät, er ist aufgebracht. Vielleicht fällt ihm nach einer Mütze Schlaf ein, was er anders macht als sonst und kann dann ab Morgen mit dem neuen Training starten. Doch bevor er schlafen kann, muss er sich erst einmal beruhigen. Dazu braucht er eine Flasche Sake. So klettert er aus dem Krähennest, um in die Kombüse zu gehen, denn dort wird der ganze Sake aufbewahrt. Da inzwischen die Nacht eingebrochen ist und er niemanden wecken will, weil er sich sonst wahrscheinlich irgendwelche dämlichen Sprüche anhören darf, schleicht er über das Deck. Wenn ihm jetzt auch nur irgendeine Person begegnen würde, dann würde er durchdrehen und an dieser Person wohl seine ganze Wut auslassen. Also ist es besser für alle Beteiligten, wenn er sich hier leise bewegt. Vor der Kombüsentür angekommen, hält der Schwertkämpfer inne. Irgendetwas scheint ihn zu beunruhigen. Doch was? Es ist doch nicht die Tatsache, dass der Schnitzelklopfer jetzt da drinnen sein Unwesen treiben könnte? Er ist nämlich die letzte Person, der er jetzt begegnen will! Das mit dem Kuss….ist schon komisch. Doch auf einmal schüttelt Zorro seinen Kopf. ‚Was denke ich denn da? Ist mir doch egal. Er weiß ja, dass ich gezwungen wurde und außerdem kann er da nicht sein, denn der ist doch im Krankenzimmer, weil der doch nicht aufstehen soll. Also alles gut!‘ So drückt er nun die Klinke herunter und betritt den Raum. Doch schnell bemerkt er, dass er sich gar nicht in der Kombüse, sondern in der Aquarienbar befindet.  Wütend ballt er seine Hände zu Fäusten. War er eben echt so sehr in Gedanken gewesen, dass er nicht bemerkt hat, dass er sich mal wieder verläuft? Wie kann das eigentlich sein!? Das ist doch sein Zuhause und selbst hier verläuft er sich! ‚Phe!‘, denkt sich der Grünhaarige, ‚Hier sieht alles so gleich aus. Franky hätte die Sunny etwas anders gestalten sollen, dann wäre mir das auch gar nicht passiert. Franky ist Schuld!‘  Mit diesem Gedanken will er nun umkehren, doch etwas hält ihn zurück: Er erkennt etwas weiter von sich entfernt eine kleine brennende Kerze, vor der Nico Robin sitzt. Sie sitzt an einem Tisch, auf der die Kerze und eine Tasse steht. Sie stützt ihren Kopf mit ihrer linken Hand und liest ein Buch, das vor ihr liegt. Mit der rechten Hand blättert sie eine Seite um. Ein kleines Lächeln ziert ihr Gesicht. Anscheinend ist es ein schönes Buch.  Plötzlich nimmt Zorro ein Klicken wahr und dann bemerkt er, dass jemand von der anderen Seite den Raum betritt und auf Robin zugeht. Dieser Jemand hat eine große und breite Körperstatur. Als diese Person direkt vor Robin zum Stehen kommt, erkennt Zorro diese im zarten Schein des Lichts. ‚FRANKY!‘ Auch Robin scheint den Gast bemerkt zu haben, denn sie blickt von ihrem Buch auf und starrt dem Cyborg in die Augen. „Oh, welch eine schöne Überraschung. Was machst du denn noch spät hier? Möchtest du ein Buch lesen?“ Der Blauhaarige kratzt sich verlegen an seinem Hinterkopf und lächelt die Archäologin an. „Na, so ähnlich. Ich konnte irgendwie noch nicht schlafen und da ich wusste, dass du nachts gerne hier bist, dachte ich, dass ich dir etwas Gesellschaft leiste, wenn es dich nicht stört.“ Mit einem Lächeln gibt Robin Franky zu verstehen, dass er sich zu ihr hinsetzen kann, was dieser dann auch sofort tut. Mit einem Blick, den Zorro von seinem Abstand nicht wirklich deuten kann, schaut der Cyborg zu Robin, die sich wieder ihrem Buch zugewendet hat. „Em…Robin?“ „Ja?“, fragend schaut die Schwarzhaarige auf. „Was liest du denn da?“ „Das Buch heißt ‚Die Träume des Meeres‘. Es geht um einen kleinen Jungen, der zunächst nicht weiß, was ein Traum ist, doch langsam die Bedeutung eines Traumes zu verstehen lernt, aber für seinen Traum nur ausgelacht wird. Soll ich dir etwas vorlesen?“ „Oh ja, gerne! Das wäre suuuuuper!“ „In Ordnung.“ Gespannt blickt der Cyborg auf Robin, die nun anfängt, eine Textstelle vorzulesen:   Wütend trottete der kleine Junge durch die Straßen. Er hatte keine Lust mehr. Egal, wo er auch hinging, jeder lachte ihn für seinen Traum aus. Was war denn an seinem Traum anders, als an anderen Träumen? Die einen wollten riesige Schätze finden, andere wollten die Liebe des Lebens finden und er wollte dieses Gewässer finden. Es war doch gar nicht so abwegig, dass es ihn geben konnte. Wieso auch nicht? Es gab auch schließlich Teufelsfrüchte, was schon etwas war, was man einfach nicht glauben konnte. Diese Teufelsfrüchte…sie waren quasi ein Pakt mit dem Teufel. Wer eine aß, schloss mit dem Teufel diesen Pakt und bekam irgendwelche unglaublichen Kräfte. Im Gegenzug würde diese Person nicht mehr schwimmen können. Klang doch unglaubwürdig. Also warum sollte es den All Blue nicht geben!? Eins war dem Jungen klar: Er durfte nie in seinem Leben eine Teufelsfrucht essen, nicht bevor er den All Blue finden würde! Sonst würde er ihn ja nicht erkunden können! Der Junge kam zum Stehen. Er befand sich in irgendeiner Stadt auf sonst was für einer Insel. Er hatte das Schiff verlassen. Freunde, die ihn für seinen Traum auslachten, konnte er nicht gebrauchen. Er war zwar ein kleines Kind, doch er würde auch allein zurechtkommen. Er blickte in den Himmel und lächelte. Ja, irgendwann würde er mit Freunden, die ihn nicht für seinen Traum verspotten würden, den All Blue finden! Er freute sich jetzt schon auf diesen Moment! Dann würde er es jedem zeigen, der ihn ausgelacht hatte! Niemand würde mehr über ihn lachen! Nein! Sie würden sich alle bei ihm entschuldigen! Mit einem diabolischen Grinsen, rieb der kleine Junge seine Hände aneinander. Er würde es jedem reinwürgen, dass sie alle unrecht gehabt hatten! Das würde lustig werden! Mit diesem Gedanken schritt der Junge weiter und stieß dabei aus Versehen gegen eine Person, die ihn angerempelt hatte, und fiel dabei zu Boden. Wütend murmelte er: „Kannst du nicht aufpassen!?“ Er sah hinauf und schreckte auf: Vor ihm standen einige Personen und blickten ihn mit einem hochnäsigen Blick an. „WAS HABT IHR DENN DA FÜR HELME AUF DEM KOPF!? WIE SEHT IHR DENN AUS!?“ Der Junge verstand nicht, warum die Menschen vor ihm solche komischen Klamotten trugen. Es waren weiße Klamotten und jeder trug einen merkwürdigen Helm.  Ein Mann beugte sich zu dem Jungen herunter und begann mit einer furchteinflößenden Stimme zu sprechen: „Wir sind Weltaristokraten. Wir sind etwas Besonderes und wollen es vermeiden, die ekelhafte Luft zu atmen, die das normale Fußvolk einatmet! Und du solltest dich mal ganz schnell bei mir dafür entschuldigen, dass du gegen mich gestoßen bist!“ Mittlerweile hatten sich einige schaulustige Personen um die Weltaristokraten und dem kleinen Jungen versammelt. Einige von ihnen tuschelten leise etwas. Das Kind blickte um sich. Überall waren diese Menschen und hatten sich vor den vier Personen, die hier vor ihm standen, verbeugt. Was war denn an denen so besonders? Weltaristokrat? Was sollte das sein!? Er schrie: „WIESO!? DU HAST MICH DOCH ANGEREMPELT! ALSO ENTSCHULDIGE DICH BEI MIR!“ Die Menschenmasse gab einen geschockten Ton von sich. War der kleine Junge wirklich so blöd? Das war wohl sein Urteil! Eigentlich schade für solch ein kleines Kind. Die Weltaristokraten begannen das Lachen. Dann hob der Mann den Jungen hoch und blickte ihm in seine Augen. Bedrohlich flüsterte er: „Siehst du all die Menschen? Sie verbeugen sich vor uns, weil wir was Besseres sind. Sie sollen uns mit Ehrfurcht begegnen. Und du? Zeigst keinen Respekt! Ich gebe dir eine letzte Chance! Entschuldige dich bei mir, dann lasse ich dich laufen!“ Wütend biss der Junge in die Hand des Mannes, der ihn vor Schreck fallen lies. Dann rief er: „NIEMALS! DU HAST MICH ANGEREMPELT!“ „NA WARTE, DU KLEINES GÖR!“ Erneut ergriff er sich den Jungen und starrte ihn zornig an. Dann rief er lachend: „Was hast du denn für hässliche Augen!? Schaut mal!“ Er deutete den anderen Dreien an, sich den Jungen anzuschauen, die dann auch sofort ins Gelächter fielen. „So Unsymmetrisch! Du bist so hässlich! Und dann hast du keinen Respekt!“ Lachend schlug der Mann dem Jungen auf sein linkes Auge und ließ ihn dann fallen. Der Junge hielt sich vor Schmerz sein Auge und schrie laut: „AUA!!!!!“ Ihm stiegen vor Schmerz einige Tränen auf, was die Weltaristokraten noch mehr zum Lachen brachte. Weinend stand der Junge auf und wollte davonlaufen. Er musste hier schnell weg. Er wollte nicht mehr ausgelacht werden. Plötzlich hörte er einen Knall und keine Sekunde später wurde seine rechte Schulter von einem unglaublichen Schmerz heimgesucht. Keuchend fiel das Kind zu Boden und fasste sich mit seiner Hand an die Schulter. Dann blickte er auf diese Hand und schreckte auf: Es klebte Blut an seiner Hand! Er wurde angeschossen! Das war alles zu viel für ihn! Weinend krümmte er sich auf dem Boden zusammen. Der Mann schrie:  „UND DAS PASSIERT, WENN MAN SICH MIT UNS ANLEGT! DU HATTEST GLÜCK, DASS DU NOCH EIN KIND BIST!“ Mit diesen Worten verschwanden die Vier in der Menschenmasse, die das Kind nicht beachtete. Als die Vier verschwunden waren, löste sich die Masse auf. Niemand wollte dem Kind helfen, wusste doch jeder, wenn sie erwischt werden würden, würde ihnen Schlimmes widerfahren. Doch ein Mann kümmerte sich nicht darum. Er ging auf das weinende Kind zu und hockte sich neben ihm hin. Dann sprach er mit einer liebevollen Stimme: „Hey….Ich habe alles gesehen. Du darfst dich mit ihnen nicht anlegen. Auch wenn du Recht hast, sie tun dir nur Böses an. Wo sind denn deine Eltern?“ „I…Ich habe keine…“, schluchzte das kleine Kind, was den geheimnisvollen Mann aufschrecken ließ. Doch er fasste einen Entschluss. Er würde das kleine Kind mitnehmen. „Komm,“, sagte er, als er das Kind vorsichtig hochhob, „du musst versorgt werden. Ich habe an Bord einen Arzt.“ Mit diesen Worten nahm er das Kind mit auf sein Schiff.   Robin stoppt und blickt Franky an, dessen Gesicht einen wütenden Gesichtsausdruck angenommen hat. Er hat seine Hände zu Fäusten geballt, als er sprach: „Auch, wenn diese Geschichte nur erfunden ist: Ich hasse die Weltaristokraten! Die halten sich für was Besseres! Dabei sind sie der mieseste Abschaum der Gesellschaft!“ Seufzend antwortet die Archäologin mit gesenkter Stimme: „Ich weiß, was du meinst. Die nehmen sich alles heraus und zögern auch nicht davor, ein Kind umzubringen. Dieses Kind hier hat noch Glück gehabt…“ Nachdem Robin diesen Satz gesprochen hat, setzt Schweigen ein. Beide scheinen etwas zu überlegen, dann erhebt sich Franky plötzlich und reicht Robin eine Hand. Diese schaut ihn verwundert an, legt aber ihre Hand in seine und lässt sich von ihm liebevoll hochziehen. Beide sehen sich in die Augen. Mit einem zaghaften Lächeln ergreift nun Franky das Wort: „Ich respektiere deinen Traum. Ich würde dich nie dafür auslachen und werde dich immer dabei unterstützen, ihn zu erfüllen. Du kannst auf mich zählen!“ Aus Robins leuchtenden Augen entweichen wenige kleine Tränen, als sie lächelnd ein „Danke“ aus ihren Lippen presst. Daraufhin zieht der Cyborg die Frau in eine Umarmung. Zorro, der immer noch unbemerkt in dem Raum steht, dreht sich um. ‚Das ist ja mal sehr interessant mit den beiden. Ich sollte hier verschwinden. Ich wollte doch Sake holen….‘ Mit diesem Gedanken verlässt er die Aquarienbar und holt sich seinen Sake, welchen er im Krähennest in wenigen Zügen austrinkt. Dann legt er sich schlafen und lässt den Tag in seinen Gedanken noch einmal Revue passieren. ‚Diese Geschichte, die Robin vorgelesen hat. Irgendwie erinnert mich der Junge an irgendjemanden. Ich komme nur nicht darauf, an wen…‘ Mit diesem letzten Gedanken schläft der Grünhaarige sehr schnell ein. In seinem Traum verirrt sich immer wieder ein blonder Haarschopf, den der Schwertkämpfer aber nicht richtig deuten kann. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)