Ewigwährende Stille von _-Einhornkotze-_ ================================================================================ Kapitel 1: Chapter 1 -------------------- Ciel war sich immer einer Sache absolut bewusst gewesen, eines Tages würde alles was ihn ausmachte, seine Seele und sein Selbst, dem Teufel gehören, er hatte es ihm versprochen, als er ihn aus seiner persönlichen Hölle befreite und sich seiner annahm, ihn immer zu beschützen, zu dienen und sein Überleben zu sichern, bis der Vertrag den sie vor sechs Jahren geschlossen hatten erfüllt sein würde, bis er die Mörder seiner über alles geliebten Familie mit eigenen Händen zur Rechenschaft ziehen konnte. Diese eine Sache, dessen er sich ziemlich sicher war. Eines Tages müsste er Sebastian seine Seele aushändigen. Er hatte große Angst vor diesem Tag, dennoch zeigte er sie nicht. Vorallem nicht vor Sebastian. Sollte sein Butler etwa denken er wäre ein Schwächling? Nein! Und dann wäre da noch etwas. Er würde es wahrscheinlich nicht mehr schaffen, zumindest nicht aus eigener Kraft heraus. Wie sollte er seinem Butler erklären, dass er dessen nähe unglaublich genoss? Er musste es ihm beichten. Jetzt sofort! Nein! Er war noch nicht soweit. Mit starrem Blick auf das vor ihm liegende weiße Blatt Papier, dachte er über all diese Dinge nach. "Es nützt nichts...", murmelte er. Seufzend legte er die Schreibfeder beiseite. "Momentan schwirren mir einfach zu viele Gedanken im Kopf herum...". Er musste den Brief an die Queen Morgen schreiben. Ciel stand auf, schob den Stuhl zurück an den Schreibtisch und verließ sein Büro. Wieso machte er sich heute nur so viele Gedanken um seinen Butler, das tat er doch sonst nicht. Schließlich betrat er sein Schlafgemach. Er setzte sich auf sein frisch gemachtes Bett, schloss beide Augen und legte vorsichtig seine schwarze Augenklappe ab. Als er seine Augen wieder öffnette, bemerkte er die vor ihm stehenden schwarzen Schuhe seines Butlers, welcher nun anscheinend direkt vor ihm stand. Ciel zuckte kurz zusammen. Ein amüsiertes lächeln erschien auf Sebastians Lippen. "Ich hoffe, ich habe Euch keinen allzu großen Schrecken eingejagt, junger Herr.". Mit hochgezogener Augenbraue sah Sebastian zu Ciel hinunter. "Was ist los junger Herr?". Wütend blickte Ciel Sebastian an. Was dachte er sich nur dabei. Daraufhin stockte Sebastian kurz. "Ich entschuldige mich. Ich habe euch verärgert. Das war wirkich nicht meine Absicht gewesen.". Nun verflüchtigte sich der wütende Blick des Jungen wieder. "Zunächst sollten wir eure Kleidung wechseln.". "Du hast Recht Sebastian. Bring mir bitte mein Schlafgewand.". Daraufhin ging der Butler zu dem großen Kleiderschrank inmitten des Zimmers und zog ein zusammengefaltenes, weißes Hemd heraus. "Junger Herr... Ist es euch nicht ein wenig zu groß?". Fragend blickte er seinen Meister an. "Schweig Sebastian!". Sebastian seufzte und brachte dann das Hemd zu Ciel. Ciel nahm es gleichgültig entgegen und sah seinen Butler daraufhin fragend an. "Was machst du noch hier? Hast du nicht noch ein paar Dinge zu erledigen?". "Natürlich...". Sebastian verschwand daraufhin aus Ciels Gemach. Ciel entledigte sich seiner Kleider, zog sich das von Sebastian herausgerichtete weiße Hemd über und legte sich daraufhin schlafen. Kaltes Vollmondlicht durchdrang das, von Wolken verhangene, Firmament. Sanft fiel das Licht des Mondes durch das Fenster in Ciel's Zimmer. Das einzige Geräusch, welches die nächtliche Stille durchdrang war das leise, ruhige atmen des Jungen. "Junger Meister..." seufzte Sebastian, bewegte sich schleichend wie eine Katze auf Ciel zu und strich, als er genau vor ihm stand, sanft durch dessen Haare. Fast bereute er es dem Jungen irgendwann einmal die Seele nehmen zu müssen. Aber nur fast. Wenn er an all die Mühen dachte und die Schwierigkeiten welche sein junger Herr magisch anzog… Hölle, er hatte sich diese Seele, diese reine, unschuldige Seele, mehr als verdient! Er hatte diese geformt, gehegt und gepflegt und nun strahlte diese Seele so unglaublich hell, das es einen fast blendete. Wie oft hatte er sich zurückhalten müssen um sich nicht sofort Ciels Seele zu einzuverleiben? Es war wie ein Drogenentzug für ihn. Immer wenn er seinem Meister so nahe war, verspürte er außerdem ein verlangen, den unschuldigen Körper des Jungen zu berühren. Sebastian schüttelte daraufhin den Kopf. Wieso dachte er nur so von seinem Herrn? Leise wandte er sich von dem Bett seines Meisters ab und verließ erneut schleichend wie eine Katze Ciels Gemach. Nirgends im Haus brannte mehr Licht. Sebastian hatte alle Aufgaben erfüllt. Er hatte das Silberbesteck gezählt und poliert. Die Essensreste weggeworfen. Den Staub der sich auf der Porzelantellersammlung befand beseitigt und die Pflanzen gegossen. Sollte er nun wieder das Schlafgemach seines Herrn aufsuchen um ihn beim Schlafen zu beobachten. Seinem leisen Atmen zu lauschen und ihm das Gefühl von Sicherheit zu geben? Ach was dachte er da nur. Seine Finger, welche noch das Silbertablett in den Händen hielten, verkrampften sich nun. Er legte das Tablett beiseite und verließ das Haus. "Ein nächtlicher Spaziergang könnte nun nicht schaden...", sagte er ruhig. Keuchen und Stöhnen erfüllte das Schlafzimmer des Erben, sein schlanker Körper wand sich unruhig in den Lacken seines Bettes und immer wieder verließen lustvolle Laute die sündigen Lippen des Ciels Phantomhive. "Se... Sebastian...". Nur gehaucht kam der Name seines Butlers aus seinem Munde und Ciels schlanke Finger krallten sich geradezu in eines der vielen Kissen unter ihm. Er konnte nicht mehr, er war bereit... "AHHHH... Sebastiaaaaann...!" Stöhnend, fast schon schreiend ergoss sich der Lord von Phantomhive, bevor er seinen Kopf keuchend nach hinten warf. Erschöpft ließ er sich wieder in die Kissen sinken, nachdem er sich bei seinem Höhepunkt im Bett aufgerichtet hatte. Blinzelnd und immer noch mit einem verklärten Blick schaute er sich in seinem Schlafzimmer um, doch wonach er suchte war nicht da... Sebastian, sein treuer Diener, war nicht hier... "Erneut nur ein Traum...", flüsterte Ciel, seine Stimme zitterte leicht, doch er versuchte sich zu beherrschen. "Erneut so ein verdammter Traum!". Deprimiert und innerlich hoffnungslos schloss er die Augen und kuschelte sich in seine Kissen. Den Kampf um seine Tränen gab er auf. Er sah ein, dass er gegen diese keine Chance hatte. Was hatten diese Träume nur zu bedeuten? Konnte es sein dass... Nein! Niemals! Oder doch...? Er war unschlüssig. Konnte es wirklich sein, dass Ciel sich in seinen eigenen Butler verliebt hatte? Waren diese Träume nicht eindeutige Beweise dafür? Um die Sauerei die er angerichtet hatte kümmerte er sich nicht. Er war viel zu erschöpft für eine mitternächtliche Säuberung, auch wenn es ihn störte. Und um Sebastian, der die verräterischen Flecke morgen auf jeden Fall sehen würde, machte er sich keine Sorgen. Es war nicht das erste Mal und bis jetzt hatte Sebastian nie ein Wort darüber verloren... Er hatte ihn nur immer mit einem Blick angesehen, den Ciel nicht deuten konnte. Wohlig und mit einem Kribbeln im Unterleib schlief der Junge schließlich erneut ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)