Bruchlandung in Mittelerde von racingStar ================================================================================ Kapitel 8: Liebe ---------------- Nach gut drei Stunden saß ich immer noch auf meinem Baum und sah angespannt nach unten und beobachtete eingehen den Wald, Hin und wieder sah ich Elben an meinem Baum vorbei gehen, aber zu meinem eigenem Glück war Haldir nicht unter ihnen. Schließlich traute ich mich nach unten und schlich mich vorsichtig zurück in die Mitte des Waldes. Kurz dachte ich nach und ging dann zu Lothion, der mir am Mittag erzählt hatte wo sein Talan stand. Nervös klopfte ich an dessen Tür. Schnell öffnete er die Tür und bevor er etwas sagen konnte schlüpfte ich ins innere. „Wo kommst du den jetzt her, jeder in Lothlorien hat mitbekommen das Hauptmann Haldir dich sucht und er sah sehr wütend aus“, meinte er verwundert. „Ich weiß, ich bin ja grade auf der Flucht vor ihn, nur leider weiß ich nicht wo hin, da ich zur Zeit mit ihn und seinen Bruder in einen Talan wohne“, entgegnet ich und sah nervös aus dem Fenster. „Was hast du den noch angestellt“, fragte er grinsend. „Ich bin vor meiner Strafe abgehauen. Haldir wollte mich zur Strafe Rumil helfen lassen, obwohl er weiß das ich den größten möglichen Abstand zu Pferden halten will“, beschwerte ich mich. „Und hätte mich dieser Streicher nicht erwischt wäre es gar nicht so weit gekommen.“ „Du wirst den Hauptmann noch in den Wahnsinn treiben, noch bevor deine Ausbildung zu Ende ist“, meinte er lachend und bot mir etwas zu trinken an. Dankend nahm ich an. „So etwas in der Art höre ich heute zum zweiten Mal“, entgegnete ich seufzend. „Ich kann einfach nicht anders als ihn immer wieder zu Ärgern, ich denk da eigentlich gar nicht groß drüber nach.“ „Vielleicht solltest du aber mal nachdenken. Ich habe ihn noch nie so wütend wie heute erlebt“, sagte Lothion ernst. „Du hast ja Recht“, gab ich verzweifelt von mir. „Und ich denke dieses Mal habe ich echt Bockmist gemacht, als ich auch noch abgehauen bin.“ „Vielleicht solltest du zu ihn gehen“, sagte er freundlich, trat neben mich und sah ebenfalls aus dem Fenster. Zwischen den Bäumen konnte man den vor Wut kochenden Haldir erkennen. „Ich bin doch nicht Lebensmüde“, sagte ich trocken. Lothion sah aus dem Fenster und konnte sich ein breites grinsen einfach nicht verkneifen. „Du hast wohl recht, ich denke im Moment solltest du dich wirklich besser vor ihn verstecken“, sagte er ernst. Stumm bedankte ich mit einen Blick bei ihn und ging sicherheitshalber vom Fenster weg. Grade als wir beide durchatmen wollten, hämmerte jemand gegen die Türe des Talans und im nächsten Moment wurde sie schon aufgerissen. Vor uns stand ein vor Wut kochender Haldir. „Und Tschüss“, sagte ich nur und sprang schon aus dem Fenster. Es war Scheiße hoch, doch ich hatt gar nicht darüber nachgedacht was ich da tat. Unten angekommen rollte ich mich ab, so wie ich es bei diesen verrückten Street runer gesehen hatte. Ich kam wieder auf die Beine und rannte wieder los. Dieses mal wisch ich Hindernissen nicht aus, sondern übersprang sie einfach. Erst als ich ein gutes Stück gelaufen war, kletterte ich wieder einen Baum hoch und versuchte meinen rasenden Puls etwas zu beruhigen. Irgendwie machte mir sie Sache mittlerweile sogar Spaß. Ich schloss sogar kurz die Augen, lauschte aber genau auf jeden Ton in meiner Umgebung. „Fynn, ich möchte das du sofort zu mir kommst“, erklang Galadriel Stimme in meinen Kopf und sie ließ meine Nackenhaare zu berge stehen. Zum aller ersten Mal klang sie autoritär und duldete keinen Widerspruch. Langsam kletterte ich vom Baum und beeilte mich auch nicht grade zu Frau Galadriel und ihren Mann zu kommen. Beide warteten auf mich und bei ihnen waren auf Haldir und Streicher. Ich stellte mich vor das Herrscherpaar und verbeugte mich respektvoll vor ihnen. „Fynn du wirst Streicher begleiten und ich werde keine Widerworte dulden“, sagte Herr Celeborn. „Wir können dein heutiges Verhalten nicht dulden und da Haldir deiner nicht Herr wird, wirst du deswegen mit Streicher mit gehen.“ „Wie ihr wünscht Herr“, sagte ich mit gesenkten Kopf. „Wieso bist du ein zweites Mal weg gerannt, Fynn“, fragte mich nun Frau Galadriel. „Ich weiß es nicht genau, aber ich denke einfach ich wollte nicht ganz Kampflos aufgeben, was mir ja irgendwie auch gelungen ist“, antwortete ich ihr. „Ich habe nicht groß nachgedacht und auch wenn es wohl nicht sollte, hat es sogar etwas Spaß gemacht.“ Haldir wollte auf mich zu stürmen, doch wurde er von Streicher aufgehalten. Dieser redete leise auf Haldir ein bis dieser sich etwas beruhigt hatte. „Aragorn hat dich eine ganze Zeit beobachtet Fynn und er ist der Meinung das du mit deinen scheinbar angeborenen Fähigkeiten, besser eine Ausbildung außerhalb Lothlorien bekommen solltest“, sagte Galadriel und ging auf mich zu. „Ich möchte das du weißt das du jeder Zeit zurück nach Lothlorien kommen kannst.“ „Ich bin mir sicher das werde ich, den dies ist in den wenigen Tagen die ich hier leben durfte eine Heimat für mich geworden, die ich zuvor nie hatte“, sagte ich lächelnd und sah dann zu Haldir. „Es tut mir Leid das ich dich so aufgezogen habe und das ich sehr respektlos zu dir war.“ „Gib dir einfach mühe, hör auf Aragorn und komm in einen Stück zurück“, meinte Haldir und es schien als hätte er unsere Streitigkeiten völlig vergessen. „Wird schon schief gehen, kennst mich doch“, grinste ich ihn an. „Ich kennen dich und wenn ich in den wenigen Tagen etwas weiß ist das du nur Schwierigkeiten machst“, sagte er ernst. „Ich werd auf Streicher hören, dass verspreche ich dir, schließlich will ich doch ein Wächter Lothloriens werden“, meinte ich freundlich. „Das will ich doch hoffen“, meinte Haldir gab mir eine kräftige Kopfnuss und grinste mich an. Gespielt beleidigt sah ich ihn an, worauf alles anfing zu lachen. „Ich möchte dir noch etwas geben, da ihr morgen sehr früh aufbrechen werdet“, sagte Galadirel und hielt etwas längliches in der Hand, von dem ich keine Ahnung hatte wo sie es her geholt hatte. Sie reichte mir einen in weißen Stoff gehüllten Gegenstand, den ich neugierig auswickelte. Zum Vorschein kam ein wunderschönes Schwert, das eigentlich nur die Mitglieder der Wächter tragen durften.. Verwundert sah ich Galadriel an, die mich aufmunternd an sah und lächelte. Vorsichtig umschloss ich den Griff und zog die Klinge blank. Fasziniert musterte ich die Waffe. „Wieso darf ich sie jetzt schon tragen“, fragte ich verwundert. „Nimm es einfach und hör auf zu fragen“, antwortete Haldir irgendwie biestig und verließ die Halle mit schnellen Schritten. „Und wieso benimmt sich der Hauptmann wie ein Teenager“, fragte ich verwirrt. Streicher grinste mich nur an und bedeutet mir ihn zu folgen. Da ich völlig verwirrt von den neusten Ereignissen war, folgte ich ihn ohne Widerspruch nach draußen. Schweigend gingen wir zu Streichers Talan, das er in der Zeit seines Aufenthalts bewohnte. Wortlos wies er mich, an mich an den Tisch zu setzten und er setzte sich mir gegenüber. „Da du weder in Mittelerde, noch als Elb aufgewachsen bist, solltest du etwas über dein Volk wissen“, meinte Aragorn ernst. „So wie du das sagst habe ich den Eindruck das ich es gar nicht wissen will was du mir jetzt sagen willst“, sagte ich grinsend. „Das kann durchaus sein“, lächelte er leicht. „Nun du solltest wissen das Elben sich nur wirklich einmal in ihren Leben richtig verlieben können und in der Regel verlieben sie sich auch recht schnell.“ „Ja und“, fragte ich verwirrt, worauf Streicher laut seufzte. „Du willst es nicht verstehen hab ich Recht“, fragte er mich. „Oh ich verstehe eigentlich gerne Dinge, nur verstehe ich nicht Recht was du mir damit sagen willst“, antwortete ich. „Ich will damit sagen das sich Haldir in dich verliebt hat“, sagte er und klang dabei reichlich verzweifelt. „Ja und wo ist da jetzt das große Problem. Okay die Sache das Elben sich so schnell verlieben ist etwas seltsam, aber ich sehe da jetzt nicht das riesen Problem darin das dieser sich in mich verliebt haben soll“, meinte ich trocken. „Oder vielleicht ist es doch ein Problem!“ „Welches“, fragte Streicher und klang dabei noch verzweifelter als zuvor. „Ich mag den grimmigen Hauptmann das ist es nicht, nur kann ich nicht lieben. Ich habe es versucht aber so etwas wie liebe gibt es für mich einfach nicht“, antwortete ich leise, ohne ihn an zu sehen. „Bist du dir sicher“, fragte er mich grinsend. „Du treibst Haldir absichtlich in den Wahnsinn, damit er dich beachtet und du vertraust ihn mehr als jeden anderen hier in Lothlorien. Außerdem sagte er mir das du wohl eigentlich ein Recht verschlossener Mann bist, aber wenn Haldir bei dir ist sieht man nichts davon.“ „Na dann Problem gelöst, es ist wie es ist. Na ja vielleicht gibt es ein kleines Problem! Ich werde morgen mit dir gehen und eine ganze Zeit weg sein und ich habe gehört das das nicht grade angenehm für liebende sein kann“, sagte ich nachdenklich. „Es war Haldir Idee das ich dich morgen mit nehmen soll“, meinte Streicher. „Ich denke Mal er kommt nicht ganz mit der Situation zurecht.“ „Na dann lassen wir ihn über die Sache nachdenken und sehen später weiter was sich ergibt“, entgegnete ich leicht hin. „Warst du schon immer so oder erst seid dem du ein Elb bist“, fragte er mich mit hochgezogener Augenbraue. „Ich war eigentlich immer so, nur habe ich mich anderen gegenüber nicht so gegeben“, sagte ich nachdenklich. „War eine schmerzhafte Erfahrung, aber irgendwie hatte ich hier nie das Gefühl mich verstellen zu müssen.“ „Gut, dann solltest du zu den drei Brüdern gehen, schließlich werdet ihr euch einige Zeit nicht sehen“, meinte Streicher. Ich nickte nur verabschiedete mich von ihn und ging nachdenklich zurück zum Takan der drei. Irgendwie gingen mir die Worte von Aragorn nicht mehr aus den kopf. War ich doch immer der Meinung gewesen das man mich nicht lieben konnte. Kurz blieb ich noch vor dem Talan stehen atmete tief durch und trat dann ein. Die drei saßen zusammen am Tisch und schienen sich irgendwie gestritten zu haben, als eintrat. „Hey, was geht“, sagte ich, sah die Flasche Wein auf dem Tisch, nahm sie und trank die halbe Flasche ohne absetzen aus. „Stimmt etwas nicht“, fragte Rumil sachte, als die leere Flasche auf den Tisch stellte. „Ne ne, alles in Ordnung“, antwortete ich grinsend und lehnte mich gegen die Wand, neben der Türe. „Ich denke Mal Haldir hat euch über den neusten Stand in Kenntnis gesetzt.“ „Hat er und ich finde es nicht in Ordnung das er dich weg schickt“, sagte Orophin aufgebracht. „Oro ist schon gut, ich komm doch wieder, ist ja nicht so als dürfte ich nicht wieder kommen“, meinte ich kalt und setzte meine emotionslose Maske auf. „Hab halt Mist gebaut und nun muss ich die Zeche zahlen, kenn ich schon.“ „Fynn ich bin mir sicher Haldir hat das so nicht gemeint“, meinte Rumil und stand auf. „Lass gut sein Rumil“, entgegnete ich tonlos und stieß mich von der Wand ab. „Ich werde morgen früh mit Streicher aufbrechen.“ Mit diesen Worten ging ich wieder nach draußen und ging zum See. An einen Baum dort setzte ich mich auf den Boden und sah eine ganze Zeit auf die Wasseroberfläche, auf der sich der Mond widerspiegelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)