Start Something von RinRainbow ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Tai starrte Matt entsetzt an. Er musste sich verhört haben. Ganz sicher. Wobei... „Es ist ein Wolf oder?“, sagte er an Sora gewandt. „Und du hast ihn von ihm.“ Sora sah zwischen den beiden hin und her. „Was ist denn hier los?! Ich versteh nicht...“ „Tai“, Matt ging auf ihn zu und sah ihn direkt in die Augen. „Es tut mir leid. Es tut mir so leid. Ich habe gelogen.“ Tai sah ihn verwundert an. „Was?“ „Als du mich gefragt hast. Damals. Ob es jemanden gibt. Es gibt jemanden. Ich bin verliebt. In Sora.“ Jetzt war es raus. Er hörte Sora hinter sich tief Luft holen. „In Sora.“, wiederholte Tai tonlos. „Verliebt.“ „Es tut mir leid. Glaub mir wenn ich es mir aussuchen könnte..ich weiß doch was du für sie empfindest.“ Hinter ihm sank Sora fassungslos zu Boden. Das konnte doch alles nicht wahr sein. „Tja“, meinte Tai. „Was jetzt? Soll ich dich verprügeln?“ „Wäre eine Möglichkeit“. Tai seufzte. „Hätte ich früher wahrscheinlich sogar getan. Aber..aus dem Alter sind wir wohl schon raus.“ Leider.   Tai fühlte nichts. Es war als hätte er seinen Körper verlassen und sah nun von oben zu ,wie jemand, der aussah wie er, in der Gasse stand und mit Matt redete. Dieser sah seinen Freund unsicher an. „Tai...Egal, egal was passiert..ich möchte unsere Freundschaft auf keinen Fall verlieren“. „Ich doch auch nicht“, antwortete Tai. Und er meinte es ernst. Ein kurzer Moment Stille, der allen wie einen Ewigkeit vorkam. „Also, ich denke“, fing Tai langsam an. „Im Grunde genommen ist das ja Soras Entscheidung.“ Sie drehten sich zu ihr um. Sora sprang unter Tränen auf und lief an ihnen vorbei. „Ihr könnt mich mal. Alle beide!!“ Mit diesen Worten stürmte sie zurück in die Bar.   „Oh.“ Tai sah ihr stirnrunzelnd nach. „War wohl etwas viel für sie“, meinte Matt. „Wir hätten sie nicht so überrumpeln dürfen.“ „Wahrscheinlich...“ murmelte Tai. Matt zog eine Zigarette aus seiner Schachtel und zündete sie an. „Hast du eine für mich?“, fragte Tai. „Bitte?“, Matt sah ihn verwirrt an. „Seit wann rauchst du?“, fragte er, hielt Tai aber die Schachtel hin. „Tu ich nicht“, Tai nahm sich eine. „Danke.“ Matt gab ihm Feuer und ein paar Minuten standen sie einfach nur schweigend da. Bis Tai fürchterlich zu husten anfing. „Also ehrlich, wie kannst du dir den Mist nur permanent in die Lungen pumpen“, keuchte er. „Ist ja widerlich“. Trotzdem nahm er noch einen Zug. Matt zuckte die Schultern. „Gewohnheit denk ich mal. Übrigens“, fügte er dann hinzu. „Danke Tai“. „Mh?“ „Das du noch mit mir sprichst. Ich weiß nicht was ich erwartet hatte..aber das sicherlich nicht. Ich hatte wahnsinnige Angst“, gab Matt zu. „Vor mir?“ Tai schüttelte den Kopf. „So ein Blödsinn“. Matt sah ihn nachdenklich an. „Du hast dich wirklich verändert...“ „Findest du?“, fragte Tai. „Ja. Du bist richtig erwachsen geworden.“   Tai dachte einen Moment über Matts Worte nach. Wahrscheinlich hatte er Recht. Früher hätte er ganz anders reagiert. Beziehungsweise hätte keine Ahnung gehabt wie er mit so einer Situation umgehen musste. Obwohl er wahrscheinlich sauer auf ihn sein sollte bedeuteten Matts Worte ihm viel. „Ich bin auch stolz auf dich“, sagte er dann zu Matt. „Bitte?!“ Matt sah ihn verständnislos an. Jetzt war er verrückt geworden. „Du bist stolz, weil ich in deine große Liebe verliebt bin?“ „Nein..das meinte ich nicht.“ Tai macht seine Zigarette an der Hausmauer aus und warf sie in den nahe gelegenen Mülleimer. „Ich bin stolz, weil du endlich nicht mehr versuchst alleine mit allem zurecht zukommen sondern anderen auch mal sagst was mit dir los ist.“ Matt schien einen Moment darüber nachzudenken. „Kann sein“, gab er dann widerwillig zu. Tai lächelte. Matt war eben immer noch Matt. Schließlich ging Tai zurück in Richtung Bar. „Weiß du“, er drehte sich nochmal um. „Ich gebe dir ein Versprechen. Egal was passiert, egal wie sie sich entscheidet, ich versuche trotzdem das zwischen uns alles möglichst normal bleibt. Obwohl es schwer werden wird.“ „Okay“, sagte Matt. „Das gleiche gilt für mich.“ „Aber“, fuhr Tai fort. „Bis die Sache entschieden ist wäre es besser wenn wir uns nicht mehr sehen würde. Ich..ich glaube nämlich nicht das ich das kann. Egal wie sehr ich mich anstrenge.“   „Wo ist Sora?“, fragte Tai als er zu den anderen an den Tisch zurückkehrte. Es saßen nur noch Kari und Izzy da. „T.K bringt sie nach Hause. Es ging ihr wohl nicht so gut“, antwortete Kari und sah ihren Bruder argwöhnisch an. Sie schien zu ahnen das etwas nicht Ordnung war. „T.K?“ Matt stand plötzlich hinter Tai.   „Danke das du mich nach Hause begleitest“, sagte Sora. „Ist doch kein Problem. Liegt eh auf dem Weg“, erwiderte T.K. „Sag mal..“, fing er an. „Mh?“ „Was ist heute eigentlich passiert?“ Sora seufzte. Sie durchquerten gerade den Park. Sie ging über die vom Tau nasse Wiese und setzte sich auf eine Schaukel. „Wenn ich das nur wüsste.“ T.K überlegte einen Moment dann sagte er:„Hast du mit Matt geredet?“ „So was in der Art“. „Und mit Tai?“ Schon liefen ihr ein paar Tränen über die Wangen. Ihre Wimperntusche war schon komplett verschmiert. Verdammt.   „Hey.“ T.K ging vor ihr in die Hocke und nahm ihre Hand. „So schlimm?“ „Ich glaube schon“, schluchzte Sora. „Egal was ich jetzt machen, es wird sich alles ändern.“ „Aber das muss doch nicht zwingend etwas Schlechtes sein“, erwiderte T.K. „Manchmal ist es gut das Dinge sich verändern. Es ist sogar notwendig. Schließlich verändern wie uns auch stetig. Würde alles gleich bleiben wäre das ein ewiger Stillstand. So als würden wir uns nicht mehr weiterentwickeln.“ Sora hob den Kopf. „Seit wann bist du denn so weise geworden?“, fragte sie lächelnd. T.K lachte verlegen. „Ich bin nicht mehr das kleine weinende Kind von damals.“ „Stimmt das bin jetzt wohl eher ich.“ Sora wischte sich die Tränen aus den Gesicht. „Das ist okay“, meinte T.K. „Früher warst du immer für mich da. Hast auf mich aufgepasst wenn Matt nicht da war. Und jetzt pass ich auf dich auf.“ Sie blieben noch einen Moment schweigend sitzen, dann stand T.K. auf. „Und jetzt komm.“ Er hielt ihr seine Hand entgegen und zog sie hoch. „Es wird Zeit das wir dich nach Hause bringen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)