Liebe und solche Sachen von BlaclRabbit (Wie werde ich meinen Bruder los?) ================================================================================ Kapitel 1: Der neue meiner Mutter --------------------------------- Die Stille war schon fast bedrückend, ja gar greifbar. Er wusste nicht wann ihm das letzte Mal etwas so unangenehm gewesen war, was sicher nicht an ihm lag. Nein, mehr an der Tatsache das er seine eigene Mutter mit einem Mann erwischt hatte, was auch nicht schlimm war. Wirklich nicht. Sie war nicht mehr verheiratet, noch nicht Alt genug als das sie ihr Leben alleine verbringen musste und attraktiv. Wieso ihr also verbieten sich mit Männern zutreffen? Es war nur die Tatsache das er sie im Wohnzimmer erwischt hatte, auf der Couch auf der er nicht selten Faul herum lag und rein gar nichts tat. Im Wohnzimmer. Er hatte Dinge gesehen die er eigentlich nie hatte sehen wollen. “Schatz?“, mit einem leisen räuspern erhob seine Mutter ihre Stimme um endlich diese bedrückende Stille zu überwinden, “Ich weiß das diese Situation alles andere als angenehm ist. Aber..das ist mein Freund Takahiro.“, nicht nur er sah etwas verständnislos aus, nein auch ihr neuer Freund schien der selben Auffassung zu sein, “Ehm..ja..Freut mich?“, sehr einfallsreich, aber bitte was sollte er auch sagen? Freut mich das sie der Neue sind der meine Mutter in unserem Wohnzimmer nagelt? Nein, danke. Seufzend schüttelte er seinen Kopf, “Tut mir einen Gefallen, ich bin alles andere als prüde. Aber tut es doch bitte im Schlafzimmer, ich will keine Alpträume.“, das war wohl der Moment in dem es nicht mehr zu leugnen war, auch nicht von Seiten seiner Mutter was er gesehen hatte. Die zarte röte auf ihren Wangen sprach Bände. “Entschuldige Liebling...“, diese Entschuldigung brachte zwar nicht sehr viel, aber war mehr als nichts und wenn sie von nun an ihren Sport ins Schlafzimmer verlegen würden, war alles super. Unglaublich das er als ihr sechzehnjähriger Sohn so etwas sagen musste. “Nun, meinen Namen kennst du nun und wie heißt du?“, nun wagte anscheinend auch Takahiro etwas zu sagen, “Entschuldige, Shiro. Mein Name ist Shiro.“, ob seine Mutter ihn von ihm erzählt hatte? Wahrscheinlich sonst wäre seine Reaktion wohl weit heftiger gewesen als er hier rein geplatzt war. “Ich geh dann aber mal und lass euch alleine.“, so unsympathisch erschien der Mann zwar nicht, aber umso länger sie hier so zusammen saßen umso unangenehmer wurde das ganze nur. Und er war sich sicher, er würde noch mehr als genügend Gelegenheiten haben den Neuen seiner Mutter kennenzulernen. Die beiden quittierten das ganze nur mit einem Nicken, damit verschwand er auch schon, nicht in sein Zimmer, nicht in die Küche. Nein, er verließ lieber ganz das Haus, noch während er lief zog er sein Handy aus der Hosentasche um seine beste Freundin anzurufen. Es war gerade einmal sechzehn Uhr, für den besten Freund hätte sie da sicherlich noch ein klein wenig Zeit. “Oh mein Gott, nicht dein Ernst?“, sie konnte nicht mehr, lachend hielt sie ihren Bauch, die Blicke der anderen Besucher ignorierend. Wie er sich gedacht hatte, hatte sie natürlich noch Zeit gehabt und so hatten sie sich in ihrem Stamm-Café verabredet. Und nun saßen sie hier, natürlich hatte er ihr erzählt was er im Haus vorgefunden hatten. Und wie er es geahnt hatte, fand sie das ganze mehr lustig als gar schockierend. Während er also darauf wartete das sie sich beruhigte, musterte er sie einen Moment. Ihre langen roten Haare waren heute in einer Hochsteckfrisur zusammen gefasst, ihre Augen waren nur leicht betont und strahlten wie jeden Tag pure Freude aus. Mit ihren eins achtundsechzig war sie nicht die größte, super schlank war sie auch nicht, aber absolut normal. Im Großen und Ganzen war sie eine wirklich schöne junge Frau, nur leider hatte die Männerwelt nichts von ihr. Sie bevorzugte ganz offen Frauen und war nun seit zwei Jahren mit einer anderen Frau zusammen, ebenfalls eine umwerfende Frau. “Ich kann mir vorstellen wie entsetzt du gewesen sein musst, armer Junge, buhuhu..“, sie lache zwar nicht mehr wie eine besessene, ging nun aber dazu über ihn zu necken. Und das quittierte er mit einem murren, “Lass den scheiß, wer ist schon heiß drauf seine eigene Mutter halb bei der Sache mit einem Mann zu erwischen?“, den sollte sie ihm zeige. “Ach Shi-chan..“, wieder murrte er, warf ihr einen fast schon bösen Blick zu, “Lass das!“, doch sie dachte nicht daran, grinste nur noch breiter ehe sie wieder anfing. “Shi-chan, deine Mutter ist eine Frau wie jede andere auch. Sie ist gerade mal 36 Jahre alt, lass die Frau ihr Leben und ihren Spaß. Du überlebst schon das was du gesehen hast, du bist viel zu prüde.“, kichernd stützte sie ihren Kopf auf der Handfläche, den Blick auf ihren besten Freund gerichtet. “So prüde bin ich nicht.“, nuschelte er selbst leise, trank einen Schluck von seinem Kaffee und wandte den Blick lieber aus den Fenster. “Bist du doch, ich meine du gehst nicht einmal mit mir Duschen und dabei hat Naomi gesagt du darfst uns gerne mal begleiten.“, aus dem Augenwinkel konnte Shiro das dicke grinsen auf den Lippen der anderen sehen, “Wie gesagt, niemals. Geht ihr Mal alleine und ich bin nicht Prüde, ich hab nur eine andere Vorstellung von dem Ganzen..“ “Jaja, wie ich oder Naomi. Liebling.“, nun sah sie schon fast Ernst an, noch bevor er reagieren konnte hatte sie beide Hände auf seine Wange gelegt und seinen Kopf zu sich gedreht, “Du musst endlich aus dich heraus kommen, dein Schneckenhaus ablegen, Party machen und dir nen verdammten Kerl suchen der dir den Schwanz in den Arsch schiebt und fickt bis zu Ohnmächtig wirst.“, bei jedem weiteren Wort versank er immer weiter in seinem Stuhl, wünschte sich nichts sehnlicher als das sich die Erde auftat und ihn verschluckte. Doch gar nichts passierte, nein er wurde sich nur umso deutlicher die Blicke der anderen Gäste bewusst. Auch wenn sie im zwanzigsten Jahrtausend lebten, so war Homosexualität nicht wirklich angesehen, nicht in ihrer Kultur. Und genau das war er, er stand nicht auf Frauen. Er neigte mehr zu Männern, fand sie einfach attraktiver. Wann es angefangen hatte wusste er nicht, aber als er mit vierzehn das erste Mal mit einem Mädchen intimer geworden war, das zufälligerweise seine beste Freundin Nori war und sich absolut gar nichts gerührt hatte, wusste er das Frauen nicht das waren was er wollte. Er konnte sich noch gut daran erinnern, egal was sie versucht hatten es hatte einfach nichts funktionierte. Und anstatt beleidigt zu sein, kam von ihr sofort die Vermutung das er schwul war und sie es doch gewusst hatte. “Sei doch nicht so laut..“, nur langsam schaffte er es aus seiner Gedankenwelt heraus um diese paar Worte zu sagen, doch Nori war das egal. Es war ihr schon immer egal gewesen, manchmal wünschte er sich wirklich das er ihre Stärke hatte. “Tze..Glotzt nicht so ihr Spießer, Gütiger Gott.“, murrend schüttelte sie ihren Kopf, sie hasste es wenn Leute sie anstarren mussten als wären sie Außerirdische. “Ich habs..“, wie waren sie nochmal von dem Problem seiner Mutter auf sein Problem mit den Männern gekommen? Er wusste es nicht. Und das sie plötzlich eine Idee hatte bedeutete nichts gutes, absolut nichts gutes. “Du weißt, ich finde das du der niedlichste Kerl bist den ich kenne und für dich würde ich auch die Beine breit machen.“, man konnte regelrecht dabei zusehen wie sein Kopf die Farbe einer Tomate annahm, “Aber die wirklichen Kerle stehen nicht auf niedlich, sie wollen etwas im Bett das sexy ist, sie mit ihren Augenaufschlag um den Verstand bringt. Da bringt klein und unschuldig nichts, da kommt man sich eher wie ein Verbrecher vor.“, er hatte es gewusst. Wenn sie so anfing kam nie etwas gutes dabei heraus, wieso war er nur so gut erzogen das er sie niemals einfach sitzen lassen konnte. “Gott, komm doch endlich zum Punkt und sag was du sagen willst.“, dass konnte man sich ja nicht antun, ganz besonders nicht die Tatsache das man schon über sie tuschelte. “Du brauchst einen Imagewechsel, neue Frisur, neue Kleidung. Du musst einfach deinen süßen kleinen Hintern betonen.“ “Nein, vergiss es.“, er fand sich gut wie er war, da brauchte man nichts ändern. Gut, seine Frisur war schon lange raus gewachsen, seine Haare reichten ihn bis zur Schulter und sein Pony verdeckte seine Augen. Seine Kleidung war locker und betonte somit gar nicht seinen süßen Hintern wie sie sagte. “Ändere mal etwas, trau dich. Du siehst super aus, aber zeigst es einfach nicht. Und egal was du sagst. Morgen hol ich dich ab und wir gehen zusammen zum Friseur und einkaufen.“, für Nori war damit das letzte Wort gesprochen und Widerrede duldete sie nicht. Für ihn war jedoch klar, das er Morgen ganz sicher nicht aus dem Haus gehen würde. Komme was wollte. “Ich geh dann schon mal.“, damit erhob er sich von seinem Stuhl, winkte die Kellnerin heran und bezahlte für sie beide. Noriko, ihr richtiger Name, grinste ihn nur frech an, sagte jedoch nichts sondern sah ihm einfach nur hinter. Da er nun weg war konnte sie endlich ihr Handy heraus nehmen und einen Termin bei dem Friseur ihres Vertrauen machen, Shiro würde einfach nicht drum herum kommen ob er nun wollte oder nicht. Sieben Minuten vor sechs Uhr, an einem Samstag morgen und es war der schrecklichste in seinem Leben. Seit gut drei Minuten hüpfte seine beste Freundin auf seinem Bett herum, versuchte ihn ein wenig erfolglos aus dem Bett zu bekommen. Nun, eigentlich war sie schon erfolgreich, er weigerte sich nur aufzustehen. Wach war er schon seit sie einfach in sein Zimmer gekommen war. Wieso hatte seine Mutter sie herein gelassen? “Wirklich?“, seufzte Nori auf, blieb endlich ruhig stehen und verschränkte die Arme vor der Brust. “Gut, meinetwegen. Komm rein.“, und damit war er so schnell aufrecht wie noch nie im Leben, da war noch jemand? Und wirklich kaum das sie diese Worte gesagt hatte erschien auch schon ihr Mitbringsel mit einem großen Koffer im Zimmer. “Shiro darf ich Vorstellen? Mein Friseur des Vertrauens der nur wegen mir so früh morgens hier ist um dich zu stylen. Tray, Tray das ist das Opfer.“, wie schön das man ihn schon als Opfer betitelte. “Ich sehe schon was du meinst, ich hab schon die perfekte Idee für ihn.“, wunderbar, dass sie alle Ideen für ihn hatten und ihn nicht einmal fragten ob er es eigentlich wollte. Wie typisch, Sie. “Sollen wir ihn fesseln oder wird er brav mitspielen?“, entsetzt blicken zwei geweitete Augen zu ihm auf, bitte? “Nein, soweit müssen wir nicht gehen. Shiro.“, jetzt kam es, er war sich sicher, “Wenn es dir nicht gefällt, lässt du es einfach wieder wachsen. Nur tu mir den Gefallen, ich will nicht sehen wie du Tag für Tag alleine verbringst. Ich möchte das auch du die Freuden einer Beziehung kennenlernst. Du weißt ich würde nie etwas tun das nicht zu dir passt, dass nicht du bist. Vertrau mir bitte.“, was für eine Anrede und natürlich wusste er das sie niemals etwas tun würde das ihm nicht gefiel. Sie war in Sachen Mode einfach ein Ass, “Okay...meinetwegen, aber ich verändere nicht meine Persönlichkeit.“ “Hey das würde ich nie verlangen. Dein Charakter ist super, den zu verändern ist blanker Selbstmord. Also Tray, fangen wir an.“, hoffentlich würde er das nicht bereuen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)