Liebe und solche Sachen von BlaclRabbit (Wie werde ich meinen Bruder los?) ================================================================================ Kapitel 1: Der neue meiner Mutter --------------------------------- Die Stille war schon fast bedrückend, ja gar greifbar. Er wusste nicht wann ihm das letzte Mal etwas so unangenehm gewesen war, was sicher nicht an ihm lag. Nein, mehr an der Tatsache das er seine eigene Mutter mit einem Mann erwischt hatte, was auch nicht schlimm war. Wirklich nicht. Sie war nicht mehr verheiratet, noch nicht Alt genug als das sie ihr Leben alleine verbringen musste und attraktiv. Wieso ihr also verbieten sich mit Männern zutreffen? Es war nur die Tatsache das er sie im Wohnzimmer erwischt hatte, auf der Couch auf der er nicht selten Faul herum lag und rein gar nichts tat. Im Wohnzimmer. Er hatte Dinge gesehen die er eigentlich nie hatte sehen wollen. “Schatz?“, mit einem leisen räuspern erhob seine Mutter ihre Stimme um endlich diese bedrückende Stille zu überwinden, “Ich weiß das diese Situation alles andere als angenehm ist. Aber..das ist mein Freund Takahiro.“, nicht nur er sah etwas verständnislos aus, nein auch ihr neuer Freund schien der selben Auffassung zu sein, “Ehm..ja..Freut mich?“, sehr einfallsreich, aber bitte was sollte er auch sagen? Freut mich das sie der Neue sind der meine Mutter in unserem Wohnzimmer nagelt? Nein, danke. Seufzend schüttelte er seinen Kopf, “Tut mir einen Gefallen, ich bin alles andere als prüde. Aber tut es doch bitte im Schlafzimmer, ich will keine Alpträume.“, das war wohl der Moment in dem es nicht mehr zu leugnen war, auch nicht von Seiten seiner Mutter was er gesehen hatte. Die zarte röte auf ihren Wangen sprach Bände. “Entschuldige Liebling...“, diese Entschuldigung brachte zwar nicht sehr viel, aber war mehr als nichts und wenn sie von nun an ihren Sport ins Schlafzimmer verlegen würden, war alles super. Unglaublich das er als ihr sechzehnjähriger Sohn so etwas sagen musste. “Nun, meinen Namen kennst du nun und wie heißt du?“, nun wagte anscheinend auch Takahiro etwas zu sagen, “Entschuldige, Shiro. Mein Name ist Shiro.“, ob seine Mutter ihn von ihm erzählt hatte? Wahrscheinlich sonst wäre seine Reaktion wohl weit heftiger gewesen als er hier rein geplatzt war. “Ich geh dann aber mal und lass euch alleine.“, so unsympathisch erschien der Mann zwar nicht, aber umso länger sie hier so zusammen saßen umso unangenehmer wurde das ganze nur. Und er war sich sicher, er würde noch mehr als genügend Gelegenheiten haben den Neuen seiner Mutter kennenzulernen. Die beiden quittierten das ganze nur mit einem Nicken, damit verschwand er auch schon, nicht in sein Zimmer, nicht in die Küche. Nein, er verließ lieber ganz das Haus, noch während er lief zog er sein Handy aus der Hosentasche um seine beste Freundin anzurufen. Es war gerade einmal sechzehn Uhr, für den besten Freund hätte sie da sicherlich noch ein klein wenig Zeit. “Oh mein Gott, nicht dein Ernst?“, sie konnte nicht mehr, lachend hielt sie ihren Bauch, die Blicke der anderen Besucher ignorierend. Wie er sich gedacht hatte, hatte sie natürlich noch Zeit gehabt und so hatten sie sich in ihrem Stamm-Café verabredet. Und nun saßen sie hier, natürlich hatte er ihr erzählt was er im Haus vorgefunden hatten. Und wie er es geahnt hatte, fand sie das ganze mehr lustig als gar schockierend. Während er also darauf wartete das sie sich beruhigte, musterte er sie einen Moment. Ihre langen roten Haare waren heute in einer Hochsteckfrisur zusammen gefasst, ihre Augen waren nur leicht betont und strahlten wie jeden Tag pure Freude aus. Mit ihren eins achtundsechzig war sie nicht die größte, super schlank war sie auch nicht, aber absolut normal. Im Großen und Ganzen war sie eine wirklich schöne junge Frau, nur leider hatte die Männerwelt nichts von ihr. Sie bevorzugte ganz offen Frauen und war nun seit zwei Jahren mit einer anderen Frau zusammen, ebenfalls eine umwerfende Frau. “Ich kann mir vorstellen wie entsetzt du gewesen sein musst, armer Junge, buhuhu..“, sie lache zwar nicht mehr wie eine besessene, ging nun aber dazu über ihn zu necken. Und das quittierte er mit einem murren, “Lass den scheiß, wer ist schon heiß drauf seine eigene Mutter halb bei der Sache mit einem Mann zu erwischen?“, den sollte sie ihm zeige. “Ach Shi-chan..“, wieder murrte er, warf ihr einen fast schon bösen Blick zu, “Lass das!“, doch sie dachte nicht daran, grinste nur noch breiter ehe sie wieder anfing. “Shi-chan, deine Mutter ist eine Frau wie jede andere auch. Sie ist gerade mal 36 Jahre alt, lass die Frau ihr Leben und ihren Spaß. Du überlebst schon das was du gesehen hast, du bist viel zu prüde.“, kichernd stützte sie ihren Kopf auf der Handfläche, den Blick auf ihren besten Freund gerichtet. “So prüde bin ich nicht.“, nuschelte er selbst leise, trank einen Schluck von seinem Kaffee und wandte den Blick lieber aus den Fenster. “Bist du doch, ich meine du gehst nicht einmal mit mir Duschen und dabei hat Naomi gesagt du darfst uns gerne mal begleiten.“, aus dem Augenwinkel konnte Shiro das dicke grinsen auf den Lippen der anderen sehen, “Wie gesagt, niemals. Geht ihr Mal alleine und ich bin nicht Prüde, ich hab nur eine andere Vorstellung von dem Ganzen..“ “Jaja, wie ich oder Naomi. Liebling.“, nun sah sie schon fast Ernst an, noch bevor er reagieren konnte hatte sie beide Hände auf seine Wange gelegt und seinen Kopf zu sich gedreht, “Du musst endlich aus dich heraus kommen, dein Schneckenhaus ablegen, Party machen und dir nen verdammten Kerl suchen der dir den Schwanz in den Arsch schiebt und fickt bis zu Ohnmächtig wirst.“, bei jedem weiteren Wort versank er immer weiter in seinem Stuhl, wünschte sich nichts sehnlicher als das sich die Erde auftat und ihn verschluckte. Doch gar nichts passierte, nein er wurde sich nur umso deutlicher die Blicke der anderen Gäste bewusst. Auch wenn sie im zwanzigsten Jahrtausend lebten, so war Homosexualität nicht wirklich angesehen, nicht in ihrer Kultur. Und genau das war er, er stand nicht auf Frauen. Er neigte mehr zu Männern, fand sie einfach attraktiver. Wann es angefangen hatte wusste er nicht, aber als er mit vierzehn das erste Mal mit einem Mädchen intimer geworden war, das zufälligerweise seine beste Freundin Nori war und sich absolut gar nichts gerührt hatte, wusste er das Frauen nicht das waren was er wollte. Er konnte sich noch gut daran erinnern, egal was sie versucht hatten es hatte einfach nichts funktionierte. Und anstatt beleidigt zu sein, kam von ihr sofort die Vermutung das er schwul war und sie es doch gewusst hatte. “Sei doch nicht so laut..“, nur langsam schaffte er es aus seiner Gedankenwelt heraus um diese paar Worte zu sagen, doch Nori war das egal. Es war ihr schon immer egal gewesen, manchmal wünschte er sich wirklich das er ihre Stärke hatte. “Tze..Glotzt nicht so ihr Spießer, Gütiger Gott.“, murrend schüttelte sie ihren Kopf, sie hasste es wenn Leute sie anstarren mussten als wären sie Außerirdische. “Ich habs..“, wie waren sie nochmal von dem Problem seiner Mutter auf sein Problem mit den Männern gekommen? Er wusste es nicht. Und das sie plötzlich eine Idee hatte bedeutete nichts gutes, absolut nichts gutes. “Du weißt, ich finde das du der niedlichste Kerl bist den ich kenne und für dich würde ich auch die Beine breit machen.“, man konnte regelrecht dabei zusehen wie sein Kopf die Farbe einer Tomate annahm, “Aber die wirklichen Kerle stehen nicht auf niedlich, sie wollen etwas im Bett das sexy ist, sie mit ihren Augenaufschlag um den Verstand bringt. Da bringt klein und unschuldig nichts, da kommt man sich eher wie ein Verbrecher vor.“, er hatte es gewusst. Wenn sie so anfing kam nie etwas gutes dabei heraus, wieso war er nur so gut erzogen das er sie niemals einfach sitzen lassen konnte. “Gott, komm doch endlich zum Punkt und sag was du sagen willst.“, dass konnte man sich ja nicht antun, ganz besonders nicht die Tatsache das man schon über sie tuschelte. “Du brauchst einen Imagewechsel, neue Frisur, neue Kleidung. Du musst einfach deinen süßen kleinen Hintern betonen.“ “Nein, vergiss es.“, er fand sich gut wie er war, da brauchte man nichts ändern. Gut, seine Frisur war schon lange raus gewachsen, seine Haare reichten ihn bis zur Schulter und sein Pony verdeckte seine Augen. Seine Kleidung war locker und betonte somit gar nicht seinen süßen Hintern wie sie sagte. “Ändere mal etwas, trau dich. Du siehst super aus, aber zeigst es einfach nicht. Und egal was du sagst. Morgen hol ich dich ab und wir gehen zusammen zum Friseur und einkaufen.“, für Nori war damit das letzte Wort gesprochen und Widerrede duldete sie nicht. Für ihn war jedoch klar, das er Morgen ganz sicher nicht aus dem Haus gehen würde. Komme was wollte. “Ich geh dann schon mal.“, damit erhob er sich von seinem Stuhl, winkte die Kellnerin heran und bezahlte für sie beide. Noriko, ihr richtiger Name, grinste ihn nur frech an, sagte jedoch nichts sondern sah ihm einfach nur hinter. Da er nun weg war konnte sie endlich ihr Handy heraus nehmen und einen Termin bei dem Friseur ihres Vertrauen machen, Shiro würde einfach nicht drum herum kommen ob er nun wollte oder nicht. Sieben Minuten vor sechs Uhr, an einem Samstag morgen und es war der schrecklichste in seinem Leben. Seit gut drei Minuten hüpfte seine beste Freundin auf seinem Bett herum, versuchte ihn ein wenig erfolglos aus dem Bett zu bekommen. Nun, eigentlich war sie schon erfolgreich, er weigerte sich nur aufzustehen. Wach war er schon seit sie einfach in sein Zimmer gekommen war. Wieso hatte seine Mutter sie herein gelassen? “Wirklich?“, seufzte Nori auf, blieb endlich ruhig stehen und verschränkte die Arme vor der Brust. “Gut, meinetwegen. Komm rein.“, und damit war er so schnell aufrecht wie noch nie im Leben, da war noch jemand? Und wirklich kaum das sie diese Worte gesagt hatte erschien auch schon ihr Mitbringsel mit einem großen Koffer im Zimmer. “Shiro darf ich Vorstellen? Mein Friseur des Vertrauens der nur wegen mir so früh morgens hier ist um dich zu stylen. Tray, Tray das ist das Opfer.“, wie schön das man ihn schon als Opfer betitelte. “Ich sehe schon was du meinst, ich hab schon die perfekte Idee für ihn.“, wunderbar, dass sie alle Ideen für ihn hatten und ihn nicht einmal fragten ob er es eigentlich wollte. Wie typisch, Sie. “Sollen wir ihn fesseln oder wird er brav mitspielen?“, entsetzt blicken zwei geweitete Augen zu ihm auf, bitte? “Nein, soweit müssen wir nicht gehen. Shiro.“, jetzt kam es, er war sich sicher, “Wenn es dir nicht gefällt, lässt du es einfach wieder wachsen. Nur tu mir den Gefallen, ich will nicht sehen wie du Tag für Tag alleine verbringst. Ich möchte das auch du die Freuden einer Beziehung kennenlernst. Du weißt ich würde nie etwas tun das nicht zu dir passt, dass nicht du bist. Vertrau mir bitte.“, was für eine Anrede und natürlich wusste er das sie niemals etwas tun würde das ihm nicht gefiel. Sie war in Sachen Mode einfach ein Ass, “Okay...meinetwegen, aber ich verändere nicht meine Persönlichkeit.“ “Hey das würde ich nie verlangen. Dein Charakter ist super, den zu verändern ist blanker Selbstmord. Also Tray, fangen wir an.“, hoffentlich würde er das nicht bereuen. Kapitel 2: Eine Überraschung kommt selten allein ------------------------------------------------ “Ziemlich lebhaft.“, in einer Hand die Kaffee Tasse in der anderen Hand die Zeitung blickte Takahiro in Richtung Treppe. Man konnte deutlich die Stimmen der drei hören, wie er nun wusste war das Mädchen die beste Freundin von Shiro. Mit dem er seit dem gestrigen Vorfall noch nicht wieder gesprochen hatte. Es verwunderte ihn nur das sie so früh am Morgen schon hier aufschlugen, besonders dieser Typ mit dem Koffer erschien ihn ein wenig merkwürdig. “Machst du dir keine Sorgen, der eine..sah irgendwie naja komisch aus.“, dass er seine Freundin mit dieser Frage zum Lachen brachte war eigentlich nicht vorgesehen. “Mach dir mal keine Sorgen. Ich kenne Noriko seit sie im Kindergarten war, die beiden sind beste Freunde. Wäre sie nicht würde er nie aus seiner Schale heraus kommen. Und was den anderen angeht. Er ist Friseur, wirklich genial. Sie hat ihn mit empfohlen.“, damit hauchte sie ihrem Freund einen Kuss auf die Wange und widmete sich wieder dem Frühstück. Nun sie würde schon wissen was sie tat. Den Blick von der Treppe wendet, blickte er nun zu ihr. Sie war wirklich wunderschön, langes braunes Haar, rehbraune Augen und ein Lächeln das verzauberte. Das diese Frau noch nicht gebunden war, war ihm ein Rätsel gewesen. Mit einem leichten lächeln erhob er sich von seinem Stuhl, stellte Zeitung und Tasse beiseite um seine Arme um sie schlingen zu können. “Ich liebe dich..“, er musste es ihr einfach sagen, sie wusste zwar schon lange welche Gefühle er für sie hegte, aber man konnte es nicht oft genug sagen. Und sie erwiderte diesen leisen Liebesschwur, “Wann..wollen wir es ihm eigentlich sagen?“, er wusste das es keine einfache Frage war, aber irgendwann würden sie es ihm sagen müssen. “Bald..aber nicht heute, lerne ihn ein wenig kennen.“ Das bald das gesamte Leben von Shiro auf den Kopf gestellt sein würde, ahnte er noch nicht. Er hatte im Moment ganz andere Probleme. Nachdem er ganz aufgestanden war wurde er ohne lange zu fackeln ins Badezimmer gezerrt, wo dieser Tray auch schon damit beschäftigt war alles was er benötigte parat zu legen. Und damit begangen die schlimmsten dreißig Minuten in seinem Leben, er hatte absolut keine Ahnung was auf ihn warten würde. Die Zeit zog sich wie Gummi, er sah nur wie immer mehr seines Haares zu Boden fiel und der Pony der zuvor seine Augen bedeckte ziemlich kurz wurde. Seine beste Freundin saß dabei die ganze Zeit auf dem Rand der Wanne und beobachtete gespannt was Tray da trieb, irgendwann wollte sie selbst einmal Friseurin werden. Schon alleine deshalb sah sie so ruhig zu. Irgendwann jedoch war es endlich geschafft, Nori quietschte entzückt auf und auch Tray grinste zufrieden. “Nun dann, bewundere dich und dann bete mich für meine Genialität an.“, ziemlich überzeugt von sich selbst. Etwas zögerlich und auch skeptisch erhob Shiro sich aus seinem Stuhl, atmete tief durch und drehte sich langsam zum Spiegel. Das erste Mal das er sich nun mit neuer Frisur sah. Und...so schlecht sah es gar nicht aus. Aus seinem langen Wuschelkopf war eine schicke, Frisur geworden. Nun wobei nicht sehr viel verändert worden war. Man hatte nur einen Schnitt in diese Fransen gebracht, mehr Stufen damit man sie stylen konnte. Was jedoch nicht ganz so leicht war, von Natur aus hatte er leicht gewelltes Haar. Eine Sache die er hasste, aber irgendwie jetzt gerade ganz gut fand. Das hatte jetzt schon etwas an sich. Noch bevor er sich wirklich eingehend studiert hatte begann Tray an seinen Haaren herum zu zupfen um auch die letzte Strähne in die richtige Position zu bringen. Es war unglaublich, aber sogar er fand das sie gut aussah und ihm stand. Nun zeigte er jedoch deutlich mehr von seinem Gesicht, seine Augen waren nicht mehr verdeckt sondern sichtbar für jeden. Würde er nun auch noch andere Kleidung tragen, wahrscheinlich könnte er dann gut als kleines Model durch gehen. Ja, klein. Mit einen ein Meter achtundfünfzig war er nun einmal nicht sehr groß. Das er sogar kleiner als seine beste Freundin war, irgendwie war es frustrierend. “Und wie gefällt es dir?“, das Spiegelbild der Rothaarigen tauchte im Spiegel auf, aus erwartungsvollen Augen sah sie ihn an. “Nicht schlecht..“, schon alleine um ihr nicht den ganzen Sieg zu überlassen sagte er nicht das es ihm gefiel. Sie bildete sich sonst nur etwas darauf ein. Doch selbst so war deutlich zusehen das sie sich siegessicher war. “Um dir die Umgewöhnung leichter zu machen, haben wir extra nicht sehr viel verändert. Eben nur dein Gesicht frei gemacht und mehr Stufen, damit lässt es sich dann super im glatten Zustand stylen. Und du hast viele Möglichkeiten. Aber die werde ich dir dann zeigen. Da wir das geschafft haben, geht es nun ans Shoppen.“, sie hatte so viel geredet das er kaum das gekommen war etwas zusagen, das sie ihm zeigte wie er es zu stylen hatte war ihm schon klar. Doch bei den Worten das es nun ans shoppen ging verzog er sein Gesicht. Er hasste es einzukaufen, es war öde und fraß so viel Zeit. “Können...“, noch bevor er dazu kam weiterzusprechen hatte er schon den Finger der Anderen auf seinen Lippen, der ihn zum schweigen brachte. Ein Blick auf sie sagte deutlich das sie keine Widerrede duldete. Ergeben seufzte er auf, zuckte mit den Schultern und ergab sich seinem Schicksal. Es war eh egal was er sagte. Und mit dieser stummen Zusage, kehrte auch wieder dieses grinsen auf ihren Lippen zurück. Schrecklich, aber er liebte es. Damit sah sie einfach am besten aus. “Gut...dann gehen wir auch jetzt. Nozomi wartet sicherlich auch schon auf uns. Sie war ganz Feuer und Flamme als ich ihr davon erzählt habe.“, der Horror war eingetreten, das schlimmste überhaupt. Zusammen mit Nori und Naomi konnte es nur zu einem Horrortrip werden. Zwei Frauen die sich gegen ihn verschworen, er würde niemals wieder lebendig Zuhause ankommen. Als hätte sie seine Gedanken gelesen, legte sie schon fast beschwichtigend einen Arm um ihn, “Keine Sorge, wir sind sanft. Und jetzt komm.“, natürlich folgte ihnen Tray als sie aus dem Badezimmer gingen, während sie oder besser gesagt Nori geredet hatte, hatte er seine Sachen eingepackt. Unten im Wohnzimmer saßen auch schon seine Mutter und sein Freund, erstere war sofort begeistert als sie ihren Sohn nun mit neuer Frisur erblickte. “Du siehst so unglaublich gut aus, Shiro. Das hast du prima gemacht. Endlich zeigt meiner süßer, kleiner Junge was für ein schöner junger Mann er doch ist.“, das ihre Worte sich irgendwie selbst unwirksam machten merkte sie wohl nicht. Junge und Mann, passten einfach nicht. “Stimmt, du siehst besser aus wenn du dein Gesicht zeigst. “, nun mischte sich auch noch dieser Takahiro ungefragt ein, “Bevor du gleich verschwindest. Ich möchte das du und Hiro heute zum Kaffee zusammen Essen geht. Redet ein wenig miteinander. Und lernt euch kennen.“, nur er selbst hörte die Worte seiner Mutter. Schon das sie wollte das er ihn kennen lernte bedeutete das es ihr ernster war und das auch er ihr den Segen geben sollte. Seufzend nickte er leicht, gut er würde sich heute Abend mit ihm treffen und mit ihm reden. Das er seine Mutter damit verdammt glücklich machte wusste er nicht, doch sah man deutlich das sie dankbar war. “Ich mische mich nur ungerne in Familien Angelegenheiten ein. Aber wir müssen los.“ “Oh natürlich, viel Spaß Schatz.“, schon wurde er aus ihrer Umarmung entlassen, gleich dafür jedoch am Arm gepackt und weiter gezogen. Sein Leben war doch wirklich super. Draußen angekommen ging es sofort ins Auto, wohl das von Tray den dieser stieg auf der Fahrerseite ein und fuhr auch sofort los. Nicht darauf achtend das er nicht angeschnallt war, erst als er den bösen Blicks Shiros bemerkte machte er sich endlich daran sich selbst auch zu sicher. Wie er so etwas doch hasste. “Wohin geht es?“, wenn dann wollte er schon wissen auf welche Art von Kleidung er sich einstellen durfte. “Jpack.“, natürlich. Der Lieblings-laden der beiden, wohin sollte es auch sonst gehen. Eine Stunde später kamen sie endlich am gewünschten Laden an, es war manchmal schon wirklich nervig das er eine Stunde von der Innenstadt entfernt lebte. Aber seine Mutter hasste den Stress in der Stadt, sie wollte ihre Ruhe und auch ein wenig frische Luft. Das sie dafür mehr Geld bezahlen musste war ihr dabei egal. Immer nervöser werden stieg Shiro aus dem Auto aus, alleine war er wohl nicht. Den wie es schien blieb auch Tray dabei, wenigstens eine männliche Unterstützung. Nur leider würde diese wohl mehr zu den beiden Frauen halten. “Nori~“, wie aus dem Nichts erschien eine junge Frau, die sich sogleich um den Hals der Rothaarigen warf, einen Kuss auf die vollen Lippen drückend. “Lass mich doch nicht so warte.. Oh..Hallo Opfer.“, kichernd winkte Nozomi ihm zu. Im Gegenteil zu Nori hatte sie kurzes silbernes Haar, anstatt ihrer natürlichen Augenfarbe sah man in zwei blutrote. Ihre Lippen waren genau in der selben Farbe betont. Ihre Haare waren gestylt, an einer Seite geflochten. Mit ihren ein Meter siebzig war sie die größte von ihnen dreien. Aber auch die unweiblichste. Den im Gegensatz zu Nori, die einen recht großen Vorbau besaß, hatte sie so gut wie gar keinen. Sie sah fast wie ein Junge aus, was auch beabsichtigt war. Und sie war Lesbisch durch und durch. Noch bevor er ihren doch sehr passenden Gruß beantworten konnte, quietschte Nori auch schon auf, “Ah..nicht auf der Straße, Perversling.“, er brauchte nicht einmal hinsehen um zu wissen was nun passiert war. Er wusste genau das Nozo ihre Finger wieder einmal nicht bei sich hatte lassen können. Wenn er nicht besser wüsste, hätte er glauben können sie war nur wegen Noris Busen mit ihr zusammen. Aber gut das er es besser wusste. “Nicht jetzt!“, und damit verpasste sie der Silberhaarigen eine Kopfnuss, “Wir haben eine Mission, also los!“, es war einfach göttlich zusehen wie sich jemand so großes von so einer kleinen Person etwas sagen ließ. Wenn man ihn fragen würde dann hatte eindeutig Nori die Hosen in der Beziehung an. “Aber nachher..“, nur das sich Nozo nicht sehr viel sagen ließ und auch Nori irgendwann einfach nachgab und sie es sonst wo trieben. Er konnte Geschichten erzählen, die wollte niemand hören. Wahrscheinlich zur Verwunderung aller, war er der erste der in Richtung des Ladens ging und auch darin verschwand. Nicht weil er so scharf aufs einkaufen war, aber alles war einfach besser als die beiden da draußen beim herum turteln zu zusehen. “Ich glaube er ist Masochistisch veranlagt.“ Fünf oder sechs Stunden später, er wusste es nicht. Nur das er fix und fertig war und endlich weg wollte. Aber sie hatten es geschafft, ganze fünfzehn neue Outfits würden demnächst seinen Kleiderschrank zieren. Dabei hatte er nicht einmal die Hälfte davon gewollt, nur vier davon hatte er bezahlt, vier davon von Nori und weitere vier von Nozo. Den Rest hatte seine Mutter spendiert, indem sie kurzer Hand etwas Geld auf sein Konto gebucht hatte. Den auch sie wollte das ihr Sohn gut aussah. Eines dieser Outfits trug er nun, seine alte Kleidung wurde dem Mülleimer übergeben, ohne ihn zu Fragen. Doch nun passte seine Frisur zu dem Rest. Die enge schwarze Hosen betonte wie Nori so schön sagte, seinen süßen kleinen Hintern. Dazu um sie nicht ganz so trist aussehen zulassen, mit Nieten und Ketten verziert. Als Oberteil trug er ein Muskelshirt, nur das er keine Muskeln hatte. Darüber ein kariertes Hemd und so einen komischen Schal, mit Fransen, er hatte keine Ahnung wie der hieß. Nur ganz plötzlich hieß es, seine Haarfarbe passte nicht mehr zu dem Outfit. Zu viel Schwarz war einfach nicht schön, ließ ihn wie ein Emo erscheinen und das wollten sie nicht. Also waren sie kurzer Hand wieder zum Friseur, Tray war Gott sei Dank ja da. Also waren sie doch nicht die ganze Zeit beim Shoppen gewesen, er musste sich selbst verbessern. Er hoffte nur inständig das seine Mutter keinen Herzinfarkt bekam. Stopp, er vergaß. Es war seine Mutter, die Nori wie eine zweite Tochter liebte und wen diese voll gestylt war rannten die Kinder schreiend vor ihr weg. Doch zurück zu seinem Haar, dieses leuchtete nun in einem dunklem Blau, mit einigen hellen Highlights ebenfalls in Blau, nur viel heller. Eigentlich hätten sie ja blond werden sollen, doch da hatte er sich gewehrt, alles. Nur keine blonden Haare, er hasste diese Farbe. “Du siehst einfach so gut aus!“, schwärmte Nori und warf sich um seinen Hals, fast aber auch nur fast verlor er dabei sein Gleichgewicht, was mehr störte war ihr Busen der sich an ihn drückte. “Stimmt, einfach heiß. Jetzt wirst du eindeutig Aufmerksamkeit erregen und sicher auch schon bald mehr als nur einen Verehrer haben.“, wie sicher die beiden sich doch waren. Nur weil er gut aussah, bedeutete das nicht gleich das er auch jemanden finden würde der ihn mochte wie er war. An seiner Persönlichkeit würde er nichts verändern, er war wie er war und das sollte auch so bleiben. “Mal sehen... Gott ich war noch nie so erschöpft und dabei ist es gerade einmal kurz nach halb drei.“, so ein Tag mit den beiden konnte ganz schnell jegliche Energiereserve auszehren. “Ich muss dann jetzt aber auch..“, verwunderte Blicke und ein weinerlicher blickten ihm entgegen, “Tut mir Leid, No-chan. Aber ich hab meiner Mutter versprochen mit ihrem Freund zum Kaffee essen zu gehen.“, nun diese Ausrede schien sie gelten zu lassen, “Dann los und viel Spaß, vergiss mich nicht anzurufen und zu erzählen wie es war.“ Ein wenig mit Verspätung erschien er endlich am Treffpunkt, er hatte erst einmal mit seiner Mutter telefonieren müssen wo sie sich den trafen. Den das hatte sie natürlich nicht gesagt und mit all den Tüten war es nicht so einfach gewesen im Bus einen Platz zu finden. Doch nun war er da und als erstes bekam er einen ziemlich verwunderten Blick, “Nette.:Farbe!“, damit hatte er wohl nicht gerechnet, dass der Sohn seiner Freundin mit einer neuen Haarfarbe erschien wo er das Haus mit schwarzen Haaren verlassen hatte. “Hn..Noriko..“, mehr sagte er nicht dazu, stellte lieber die Tüten ab und blickte zu Takahiro. Sofort legte sich wieder diese bedrückende Stille über sie, er war es der sie überbrückte, “Ich weiß nicht wie viel meine Mutter von mir erzählt hat. Aber ich wusste gar nichts von dir.. Also..vielleicht..erzählst du was von dir?“, immerhin hatte er absolut keine Ahnung wer er war oder was er tat. “Natürlich, setz dich dann erzähl ich ein wenig von mir.“, er war eindeutig Dankbar das Shiro das Ruder in die Hand genommen hatte. Also setzte er sich erst einmal, kurz darauf kam auch schon die Bedienung und fragte was er den wollte. Da er heute noch rein gar nichts gegessen hatte, bestellte er sich etwas ordentliches zum Essen, keinen Kuchen sondern etwas Nahrhaftes. Nun als die Bedienung die Bestellung aufgenommen hatte und verschwand, erhob nun auch Takahiro das Wort, “Also. Mein ganzer Name ist Itó Takahiro, ich bin Neununddreißig Jahre alt und arbeite als Verleger im führenden Verlag ganz Japans. Ich war schon einmal verheiratet, die Ehe ging jedoch in die Brüche und seit sechs Jahren bin ich Single. Ich habe zwei Kinder, einen neunzehnjährigen Sohn, der nächstes Jahr zu studieren beginnt und eine sechsjährige Tochter die gerade in die Schule gekommen ist. Beide kennt deine Mutter.“, das war doch nicht gerade wenig Input den er da bekam und wie es schien war er noch nicht fertig. Den plötzlich sah der andere ihn wirklich ernst an. “Sie meinte..das wir darüber erst später reden sollten, aber ich denke es ist wichtig das du es jetzt schon erfährst. Wir wollen heiraten.“, das war wohl der Moment in dem ihn fast der Schlag traf. Er hatte mit allem gerechnet, aber das die beiden schon jetzt heiraten wollten? “Seit wann trefft ihr euch?“, dass war gerade die erste Frage die ihm in den Sinn kam, “Seit gut einem Jahr.“, und damit hatte er noch weniger gerechnet, dass er erst jetzt von dem Mann erfuhr mit dem sich ihre Mutter seit einem Jahr traf. Noch nie hatte er nur ein Wort davon gehört und jetzt erfuhr er das sie sogar heiraten wollten. “Ich weiß das es nicht sehr einfach ist. Und das du erst jetzt davon erfährst macht die Sache sicher nicht leichter. Ehrlich gesagt, fühle ich mich auch nicht sehr wohl. Wir kennen uns so gut wie gar nicht und jetzt kommt das Schlag auf Schlag. Nur sie meinte..es wäre besser wenn du...erst nichts davon erfährst. Von mir..“, er konnte sich schon denken wieso, warum die dachte es wäre besser und er hasste es das sie ihn mit solchen Samthandschuhen anfasste. “Das..ist wirklich sehr viel, ich meine man erfährt nicht oft das die eigene Mutter heiraten will und einen Mann mit zwei Kindern kennengelernt hat. Kommt jetzt noch das ihr zusammen zieht wollt?“, nach dem Blick des Anderen zu urteilen hatte er ganz genau ins Schwarze getroffen. Stumm sah er ihn einfach nur, schüttelte den Kopf und begann leise zu lachen, “Wow..krass. Okay...zu dir oder zu uns?“ “Ich habe ein größeres Haus, also zu mir.“, also würde er sein Geburtshaus verlassen, der Tag wurde immer besser. “Gut..ich will mich nicht unbedingt zwischen die Entscheidungen meiner Mutter stellen, es wäre nur schön gewesen früher davon zu erfahren. Ich bin nicht aus Glas. Und ich denke ich werde es überleben. Wann werde ich dann..meine künftigen Stiefgeschwister kennen lernen?“, jetzt bekam er auch noch Geschwister, nicht nur einen neuen Mann an der Seite seiner Mutter. Nein, nun kamen auch Kinder, wunderbar. “Wir wollen Morgen alle zusammen Essen, dann lernst du sie kennen. Deine Mutter weiß zwar noch nichts davon.“, dass Takahiro hier einiges selbst in die Hand nahm würde seiner Mutter nicht unbedingt gefallen. Aber wenigstens hatte er Eier in der Hose und war ehrlich, so etwas mochte er und er rechnete es ihm das er so ehrlich zu ihm war. Auch wenn der ganze Tag damit nicht zu seinen besten Tagen gehörte. Um noch ein wenig mehr zu erfahren begann er nun auch ein wenig zu Fragen über ihn und seine Kinder, wie er seine Mutter kennengelernt hatte. Doch so wirklich bei der Sache war er einfach nicht, diese ganzen Informationen waren einfach zu viel. Er bekam Geschwister, sie zogen aus ihrem Haus heraus und sie wollten heiraten. In nicht einmal vierzig Stunden hatte sich sein gesamtes Leben verändert. Er freute sich auf Zuhause, auf das Telefonat mit Nori. Kapitel 3: Familie ------------------ Er hatte noch ziemlich lang dort mit seinem baldigen Stiefvater gesessen und sich mit ihm unterhalten. So viele Dinge hatte er bisher noch nie von jemanden erfahren den er gerade einmal vierundzwanzig Stunden kannte. Und Takahiro schien wirklich bemüht das er sich nicht bedrängt oder gar unwohl fühlte. Er fand ihn wirklich nett, wäre da nicht dieses beklemmende Gefühl in seinem Hinterkopf. Da es recht spät geworden war, war er noch so freundlich gewesen und hatte ihn nach Hause gefahren. Auf die Frage ob er nicht noch mit rein kommen wollte, schüttelte er jedoch nur den Kopf. Er müsste nach Hause, er konnte seine kleine nicht zwei Tage hintereinander alleine lassen da sein Sohn sonst auch auf die Barrikade gehen würde. Also verabschiedete er sich noch im Auto von ihm. Nur kurz stand er noch dort, wartete bis das Auto weg fuhr, ehe er die Tür aufschloss und ins Haus ging. Die Schuhe kickte er in irgendeine Ecke, nur um so schnell wie Möglich nach oben in sein Zimmer verschwinden zu können. Auf seine Mutter hatte er gerade wenig Lust, nicht nach diesen ganzen Informationen. Und nun, wo er allein war, brachen alle Gedanken für ihn herein die er zuvor zurück gedrängt hatte. Was wenn er sich nicht mit dem Sohn verstand? Würde er sich überhaupt mit der Tochter verstehen? Und wenn seine Mutter sich plötzlich mehr für die anderen Kinder interessierte? Warum hatte sie ihm nichts davon erzählt? So viele und noch weitere Gedanken schwirrten ihm im Kopf herum. Seufzend ließ er sich auf sein Bett fallen, er fühlte sich verraten. Anstatt von seiner Mutter diese Neuigkeiten zu erfahren musste er sie von ihrem neuen, baldigen Mann erfahren. Das sie heiraten, dass sie zusammen ziehen würden. Warum sagte sie nichts, wieso erfuhr er nach so langer Zeit von ihrem Freund, von ihren Plänen. Glaubte sie etwas er würde diese Nachrichten nicht akzeptieren oder damit umgehen können. Er war wütend, enttäuscht. Doch am meisten fühlte er sich einfach hintergangen, ausgeschlossen. Sie kennen seine Mutter, aber er kennt ihn seit gestern. Was war das bitte für eine Gerechtigkeit? Er musste mit Nori reden, noch im selben Moment zog er sein Handy aus der Hosentasche um sie anzurufen. “Hey Schätzchen und wie war es? Ist er nett?“, ihre Stimme klang glücklich, aufgeschlossen und so Neugierig. “Ja....er ist nett...“, doch wirkliche Begeisterung wollte einfach nicht aufkommen, er klang eher matt, enttäuscht. Und natürlich fiel ihr diese Stimmung auf, sie wäre nicht sie würde sie es einfach ignorieren, “Was ist los, ist was passiert?“, und sofort klang sie besorgt, diese Schwankung in ihrer Stimmung ließ ihn lächeln, wenn auch nur kurz. Ohne zu zögern erzählte er ihr davon was er erfahren hatte, welche Veränderungen bald auf ihn zukommen würde. Und welche Gefühle er gegenüber seiner Mutter hegte. Sie hatte ihn nicht einmal unterbrochen, ihm still zugehört. Genau so etwas hatte er gebraucht, jemand er ihn erzählen ließ und erst am Ende etwas sagte, ihn nicht unterbrach. Was würde er nur ohne sie machen? Manchmal bezweifelte er das er gar ohne sie Leben könnte, sie war sein Halt. Erst nachdem er fertig war, erhob sie ihre Stimme, “Das ist hart. Ich meine du kennst den Mann nicht und dann so was..“, in ihre Stimme konnte er hören das sie fast schon vom Stuhl fiel, sie hatte wohl auch niemals mit solchen Neuigkeiten gerechnet. “Es wäre besser gewesen wenn sie dich früher eingeweiht hätte. Ich mag sie, aber so was sollte man seinem Sohn früher erzählen.. Aber..“, was kam den nun, er bezweifelte das was nun kam ihm wirklich gefiel. “Irgendwo..verstehe ich das sie es solange geheim gehalten hat. Du warst lange nicht dafür bereit den Gedanken zu ertragen, jemand in der Position als Vater zu sehen.“, bei ihren Worten musste er seufzen, sie hatte Recht. Natürlich erinnerte er sich daran, es war zwei Jahre nach dem Tod seines Vaters gewesen, er war gerade vierzehn geworden als sie jemand neues kennen gelernt hatte. Er war nicht wie heute, hatte nicht gewollt das es einen anderen Mann an der Seite seiner Mutter gab. Niemals hätte er es akzeptiert, kaum das sie ihn vorgestellt hatte war er auf die Barrikaden gegangen, hatte kein Wort mit ihr geredet und war dem Mann nur unfreundlich gegenüber aufgetreten. Er hatte Dinge getan für die er sich heute schämte, dass ganze war nun zweieinhalb Jahre her. Hatte er sich jemals dafür entschuldigt? Seitdem war nie wieder das Thema eines Mannes aufgekommen, vielleicht hatte sie deshalb nie etwas gesagt. Aus Angst das er sie wieder vergraulen würde. “Ich weiß damals hab ich es ihr wirklich nicht leicht gemacht, damals habe ich echt überreagiert. Das ist mir ja selbst bewusst. Aber mir deshalb verschweigen das sie seit einem Jahr einen Mann trifft und ihn gar heiraten will? Als Sohn habe ich doch irgendwo das Recht dazu das zu erfahren oder?“, immerhin war er doch ihr Sohn. Und egal wie mies er sich damals ihr gegenüber verhalten hatte, eine einjährige Beziehung verschwieg man nicht einfach. Besonders nicht wenn schon Pläne dafür standen einander zu heiraten. Seufzend strich er sich durch die Haare, am anderen Ende der Leitung war es recht ruhig geworden. Sicher Nori wollte ihm beistehen, aber irgendwo auch seiner Mutter. Wahrscheinlich stand sie gerade zwischen den Stühlen,“Schatz, rede doch einfach mit ihr darüber. Sag ihr wie du dich fühlst das du erst so spät davon erfahren hast.“, natürlich, dass wäre die einfachste und wohl beste Möglichkeit. Doch irgendwo sagte sein Stolz da nein, immerhin war er übergangen worden. Vielleicht mochte es irgendwo kindisch erscheinen, aber das war ihm egal. “Nein, nicht mehr heute... oder morgen. Im Moment mag ich einfach nicht darüber mit ihr reden. Ich...“, bevor er weiter dazu kam etwas zusagen unterbrach ihn die andere, “Du bist so ein Sturkopf sobald deine Gefühle verletzt worden sind, also wirklich Shiro. Wie ich sagte, rede einfach mit ihr und versuch auch sie zu verstehen.“, für Nori stand es wohl fest, es war am besten wenn sie einfach darüber redete und er sich nicht damit einschloss. Einfacher gesagt als getan, doch das Schicksal schien eindeutig etwas gegen ihn zu haben. Es klopfte an seiner Tür, es konnte niemand anderes als seine Mutter sein, sonst war niemand im Haus. “Ich leg jetzt auf, ich melde mich morgen bei dir.“, damit verabschiedete er sich von den anderen, legte sein Handy zur Seite und setzte sich auf, “Komm rein...“ Auch wenn er sie gerade eigentlich nicht sehen wollte. Sie einfach vor der Tür stehen lassen, dass brachte er nicht ganz über sein Herz. Egal wie verletzte er sich fühlte, er war dennoch ein kleiner Softie. “Shiro..“, hauchte seine Mutter als sie die Tür öffnete und herein kam, sie sah fürchterlich aus. Als hätte sie einen Fehler gemacht und bereute ihn nun. Mit einem Schlag wurde ihm klar, dass Takahiro sie angerufen haben musste und um ihr zusagen das er es ihm gesagt hatte. Sie jetzt so niedergeschlagen zu sehen tat ihm weh, natürlich war er wütend. Aber seine Mutter war alles was er hatte an Familie und sie so zu sehen. Willkürlich musste er an damals denken, als sein Vater gestorben war und dann später, als er ihren Freund vergrault hatte. Seit dem hatte er sie nie wieder so gesehen und erneut war es seine Schuld. “Es tut mir Leid, Shiro. Ich hätte dir schon so viel früher davon erzählen müssen und dich nicht damit überfahren sollen.“, seufzend ließ sie sich neben ihn auf das Bett sinken, ergriff seine Hand und drückte sie leicht. Sie zitterte. “Ich wusste nur nicht wie ich es sagen sollte.... Ich wusste nicht ob du schon bereit bist und eigentlich...eigentlich...“, wie gut er sich in ihre Lage versetzen konnte. Vor zweieinhalb Jahren war er es gewesen der ihre Hand so gehalten hatte um sich zu entschuldigen. Und nun waren die Rollen vertauscht, nun war sie es die sich entschuldigte, sie sich so schuldig fühlte. “Schon gut...wirklich.“, das Lächeln fiel ihm wirklich schwer, aber sie sollte sich nicht so schuldig fühlen. Vergessen war der Vorsatz eine Weile nicht mit ihr zu reden, wie könnte er sie einfach ignorieren. “Ich kann irgendwo verstehen warum du es nicht erzählt hast. An diesen Gedanken muss ich mich erst einmal gewöhnen, aber bestimmt. Wenn ich ihn und die anderen..besser kenne. Dann wird es wahrscheinlich leichter.“, wieso konnte er nicht einfach zu sich ehrlich sein und ihr sagen das er verletzt war? Es lag ihm auf der Zunge, dennoch kamen die Worte nicht über seine Lippen. “Du bist ein viel zu guter Sohn, Shiro. Du bist immer so, du stellst dich hinten an und willst das beste für andere. Ich weiß wie du fühlst, auch wenn du es versteckst. Und es tut mir wirklich Leid, ich werde nie wieder einfach solche Entscheidungen treffen und dich damit zurücklassen.“, mit einem liebevollen Lächeln umarmte sie ihn, drückte ihn an sich und strich ihm durch die Haare. Wieso waren Mütter nur so, wieso konnten sie immer durchschauen und sehen wie ihre Kinder sich wirklich fühlten. Obwohl man das beste versuchte seine Gefühle zu verstecken, “...Tut mir Leid, Mam... Ich wollte dich nicht in solch eine Lage bringen.“, mit einem Mal wurde er ein wenig von ihr gedrückt, verwirrt sah er in das Gesicht seiner Mutter die ihn mindestens genauso verwirrt ansah , “Bitte? Mich in diese Lage, ach Gott. Shiro, ich habe diesen Fehler begangen und du entschuldigst dich?“, seufzend schüttelte sie ihren Kopf, strich ihm liebevoll durch die Haare, nur um ihm danach einen Klaps zu verpassen, “Ach Kind, du musst mehr an dich denken. Wie kannst du mir so leicht verzeihen.. Aber genau das macht dich so wundervoll, du bist zu gut für diese Welt.“, von seiner eigenen Mutter zuhören das man zu gut für diese Welt war, dass sie diejenige sein sollte die sich entschuldige. Es war ein merkwürdiges Gefühl, er konnte es gar nicht beschreiben. Irgendwo fühlte er sich bestätigt, aber welches Kind will schon das es seiner Mutter schlecht geht, dass sie sich schlecht fühlt? Wahrscheinlich kein Kind auf dieser Welt. “Wie findest du meinen neuen Look?“, er musste das Thema einfach beenden, ein anderes Anfangen. Sie sollte nicht weiter darüber nachdenken. Natürlich merkte sie es, doch sagte sie nichts dazu. Dieses Lächeln verweilte weiterhin auf ihren Lippen als sie seine Frage beantwortete, “Du siehst umwerfend aus, wie ein anderer Mensch. Aber nur weil du einen neuen Look hast, verändere dich nicht. Entweder liebt er dich wie du bist oder er hat dich nicht verdient. So, ich werde jetzt erst einmal das Essen vorbereiten. Komm nachher hinunter, ja?!“ “Natürlich, bis nachher.“, für einen Moment sah er ihr nach, wie sie die Tür schloss und lauschte ihren Schritten wie sie die Treppe hinunter ging. Im Endeffekt hatte er rein gar nichts davon getan was er sich hatte vorgenommen. Er war eingeknickt und hatte nachgegeben. Nori, ja wahrscheinlich hatte sie es gewusst und daher gemeint das er mit ihr reden sollte. Niemand außer sie kannte ihn besser. Seufzend ließ er sich nach hinten fallen, starrte an die Decke über seinem Bett. Wie lang er hier wohl noch leben würde, wann würden sie zusammen ziehen? Ob die Kinder des anderen nett waren, eines. Der Junge studierte ja bald, somit war er wohl viel Älter als er selbst ob sie sich da verstehen würden? Wirklich Lust sie kennen zu lernen hatte er nicht, aber Morgen gab es wohl keinen Weg drum herum. “Denkst du er ist schon bereit dazu?“, sie war sich absolut nicht sicher ob es schon der richtige Zeitpunkt war. Immerhin hatte er doch erst gestern erfahren das sie heiraten würden und er zudem noch Geschwister bekommen würde. “Liebes, er ist kein Kind mehr. Ich bin mir sicher das er es überlebt.“, es war gar nicht so einfach für ihn gegen die Sorge seiner Frau anzukommen, aber sie schien das Gefühl zu haben das sie Shiro einfach zu viel zumuteten. “Ich weiß doch, nur er war so verletzt. Auch wenn er es sich nicht anmerken lassen hat, in seinen Augen konnte ich es genau sehen. Er kann so schlecht lügen.. Ich mache mir einfach nur Sorgen.“ “Das verstehe ich auch, aber wir treffen und seit einem Jahr. Du kennst meine Kinder und sie dich, Maya mag endlich ihren baldigen Stiefbruder kennen lernen, sie fragt andauernd danach.“, die süße kleine Maya. Sie war ein kleiner Schatz, schon immer hatte sie eine Tochter gewollt und nun würde sie eine bekommen, wenn es auch nicht ihre leibliche Tochter war. Bevor sie noch etwas darauf hätte erwidern können, erschien auch schon Shiro, “Ich bin fertig, wir können.“, auch wenn er nicht wollte, auch wenn ihm flau im Magen war und er sich tauschend Ausreden hatte einfallen lassen. Im Endeffekt war er eben doch hier. “Na dann, auf geht’s. Ich bin sicher du wirst dich mit den beiden gut verstehen.“, wie sicher sich doch Takahiro war. Er und seine Mutter waren sich da nicht so sicher. Das Haus seines baldigen Vaters war gute zwei Stunden entfernt, dass einzig gute war das Nori, sollten sie wirklich herziehen, gut eine halbe Stunde weniger zu ihm brauchen würde. Es war riesig und modern, was machte der Typ nochmal. Jedenfalls irgendwas womit er sicher eine Menge Kohle verdiente. Auch er und seine Mutter lebten nicht gerade in einer billigen Gegend, Eigenheime gab es bei ihnen wie Sand am Meer. Aber dieser Stadtteil, nun die Häuser waren bestimmt viel teurer als bei ihnen in der Gegend. “Da sind wir schon, nur keine Scheu komm rein.“, wenn er nur so lächeln könnte, im Gegensatz zu ihm und seiner Mutter fühlte er sich Fehl am Platz, als würde er in eine neue Familie kommen. Irgendwo war es doch so, seine Mutter kannte alle und er? Er kam neu dazu. Man unterbrach ihn in seinem Selbstmitleid als die Tür regelrecht aufgerissen wurde und ein kleines Mädchen heraus stürmte, an ihren Vater und seiner Mutter vorbei,direkt auf ihn zu. Etwas überfordert blieb er einfach stehen, wehrte sich nicht als sie sich ihm um den Hals warf und strahlend anblickte. “Bist du Shiro? Bist du mein neuer Bruder, endlich bist du da? Wie alt bist du? Was magst du? Isst du gerne Süßigkeiten? Kannst du mit mir lernen? Spielst du mit mir? Bringst du mich auch zur Schule? Magst du meine Kuscheltiere kennen lernen? Bleibst du jetzt hier?“, sie schien keine Luft zu holen, sie rasselte eine Frage nach der anderen hinunter ohne zu stoppen. Und er, er stand einfach nur da, sah perplex zu ihr hinunter und nickte. “Oi, Maya..umarm hier nicht einfach irgendwelche Fremden...“, eine weitere ihm unbekannte Stimme, nur langsam hob er seinem Blick um zur Quelle dieser zu sehen. Direkt in der Tür am Türrahmen gelehnt stand ein junger Mann, eindeutig älter als er und absolut gut aussehend. Kurze schwarze Haare, leicht hoch gestylt und perfekt in Form. Seine Unterlippe zierte ein Lippenpiercing, unter seinem Shirt konnte er die Ansätze von Tattoos sehen und leicht definierte Muskeln. Sein Stil erinnerte ihn stark an Nori, auch wenn er mehr zu dunklen Farben griff und er nicht so ausgeflippt daher kam. Nein, seine Art hatte etwas ruhiges, fast schon einschüchterndes. Genauso wie sein Blick mit dem er ihn bedachte, abschätzend und unnahbar. “Wieso? Er wohnt doch bald bei uns, dann ist er auch mein Bruder, also ist er nicht Fremd und Mama hat viel von ihm erzählt, also ist er nicht Fremd.“, sie wiederholte sich, ob sie es merkte? Erst zu spät fiel ihr auf das sie seine Mutter, Mama genannt hatte. Den sein Blick war noch immer von diesem Typen eingenommen, seinem Stiefbruder. “Naja, nun komm Maya. Lasst uns erst einmal hinein gehen. Dann darfst du gerne Fragen was immer du möchtest.“, Takahiro musste die kleine schon fast schon ihn zerren, sie wollte einfach nicht loslassen. Da hatte seine Mutter schon damit kommen müssen das, wenn sie wollte sie ihr ja beim Kochen helfen konnte. Zusammen mit den dreien lief er langsam in Richtung des Eingangs, wo noch immer der andere stand. Gerade als er hinein gehen wollte, versperrte ihn der Arm des anderen denn Weg, “Shiro, nicht wahr?“, sofort richtete er seinen Blick auf den anderen, nur um ein schon fast diablisches Lächeln auf seinen Lippen vorzufinden, “Freut mich, Kouki... Da bekomme ich ein wirklich süßen kleinen Stiefbruder.“, er kam näher, reflexartig wich er zurück, fand sich mit den Rücken an die Wand gedrückt wieder und Kouki direkt vor sich, nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt. Amüsiert hob dieser seine Hand, strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht,“Ich freu mich auf dich...“, wie konnte man solch einen Satz nur so verdammt verrucht klingen lassen, seine Stimme war so tief, fast schon rauchig. Sie hatte dieses gewisse Etwas, dass ihn schwach werden ließ und es blieb nicht unbemerkt, es schien als würde Kouki jede seiner Regung genau beobachten, ihn fast schon studieren und das mit viel zu viel Spaß. Gerade als er sich abwenden wollte, stoppte er, drehte sich herum und sah ihn an,“Oh und ....ich weiß das du schwul bist, kleine Jungfrau.“ Kapitel 4: Und wie ist er? -------------------------- Was zum Teufel war das? Noch immer stand er vollkommen perplex im Türrahmen, nur diesmal ganz alleine. Dieser Kouki was war mit dem los? Was sollte diese Aktion, dass kam doch schon fast sexueller Belästigung gleich oder etwas nicht? Und woher wusste er das er auf Männer stand, hatte seine Mutter etwas wieder zu viel geplaudert. Warum konnte sie nicht einmal den Mund halten, es schien einfach eine verdammt schlechte Angewohnheit seiner Mutter zu sein immer private Dinge herum zu tratschen. Schon damals, natürlich hatte er erst mit seiner Mutter darüber gesprochen das er wohl das eigene Geschlecht bevorzugte. Auf unerklärlichere Art und Weise hatte dann eine Woche später jedoch sein Sportlehrer davon Wind bekommen, der wie er dann erfuhr ebenfalls schwul war und meinte er könne zu ihm kommen sollte er irgendwelche Probleme haben. Das war so verdammt peinlich gewesen und nun schon wieder. Nur diesmal, diesmal wusste er es nicht einzuschätzen. Hatte der Schwarzhaarige etwas gegen schwule? Nach dieser Musterung schien es nicht so, mehr als hätte er selbst eine Neigung zum eigenen Geschlecht. Aber dieses Spaß haben und dann der Kommentar mit der Jungfrau, es beunruhigte ihn ehrlich gesagt ein klein wenig. “Shiro was machst du den hier, komm rein.“, es war sein Stiefvater der erneut zum Eingang kam um zu sehen wo er blieb, anscheinend hatte man bemerkt das er noch immer nicht im Wohnzimmer war. “Eh..entschuldigung, ja ich komme..“, sollte er ihn vielleicht fragen? Nein, lieber nicht. Ohne ersichtlichen Hintergrund kam diese Frage bestimmt nicht sehr passend, ganz besonders nicht wenn man aus heiterem Himmel heraus fragte. Ist ihr Sohn schwul? Nein, nachher dachte er noch das er was von Kouki wollte. Wobei man ja nicht leugnen konnte das er schlecht aussah, ganz im Gegenteil. Aber irgendwie glaubte er das Kouki mindestens bisexuell war, wie er darauf kam war ganz klar. Nach solch einer Begrüßung konnte man nicht anders als so zu denken und das bedeutete nicht das er etwas von ihm wollte. Sich selbst aus seinen Gedanken reißen, schloss er die Tür hinter sich, befreite sich von seinen Schuhen und folgte dem Älteren weiter ins Haus. Im Wohnzimmer saß Kouki, der jedoch recht desinteressiert auf sein Handy starrte, nur ganz kurz aufschaute als er das Zimmer betrat. Sonst keine weitere Regung. Was hatte er auch schon erwartet, dass er erneut gegen irgendeine Wand gedrückt wurde? “Ich schau mal ob die beiden Hilfe brauchen.“, und damit verschwand, der einzige Erwachsene aus dem Zimmer, ließ ihn mit seinem neuen Stiefbruder alleine und glücklich war er damit nicht. Den plötzlich spürte er seinen Blick auf sich, keinen desinteressierten. “Also...“, erhob der Schwarzhaarige seine Stimme, lehnte sich zurück und stützte seinen Kopf auf seiner Handfläche ab. “Wieso hattest du den noch keinen Schwanz im Arsch?“, hätte er etwas zum trinken, in diesem Moment hätte er es wohl ausgespuckt. Entsetzt sah er zu dem anderen, nicht glaubend was er da gehört hatte, “Nun schau nicht so entsetzt, du bist sechszehn..in einem halben Jahr siebzehn wie ich hörte. Also..wieso hattest du noch keinen Schwanz? Ich bezweifle das sich jemand von dir nehmen lassen würde.“, wie schön er das formulierte, er war ja schon glücklich das er nicht ficken sagte. Nein, er hatte mit solch einer Wortwahl keine Probleme. Die Sache war nur die, dass er Sex und alles drumherum lieber feiner und stilvoller verpackte. Da musste man nicht so obszön werden und ficken, bumsen oder dergleichen sagen. “Ich..weiß nicht was dich das angehen sollte.“, eigentlich hatte er seiner Stimme einen entschlossenen Ton verleihen wollen, im Endeffekt hörte sie sich eher zurückhaltend an, eben er. Nur schien er sich nicht mit dieser Antwort zufrieden zu geben, er erhob sich von seinem Platz nur um sich direkt neben Shiro in die Polster fallen zu lassen. Damit endete er es jedoch nicht, sofort spürte er einen Arm um sich der ihn näher an die doch noch recht fremde Person heran zog. “Ich rate einfach einmal.“, hauchte er leise, viel zu nahe an dem Ohr des Blauhaarigen, “Du traust dich nicht jemanden anzusprechen, bist zu schüchtern und zu in dich gekehrt. Ein wenig verklemmt, was? Oder versteckst du etwas, eine unschöne Narbe, schämst du dich für deinen Körper? Würdest du nicht wollen das dich jemand in die Polster drückt, dich mit einem Stoß in dich versenkt und zum schreien bringt? Immer und immer wieder diesen Punkt trifft der dich Sterne sehen lässt, während du dich so stark um ihn verengst das es ihn fast verrückt macht?“, konnte er aufhören, bitte er sollte damit aufhören. Sein Gesicht ähnelte wahrscheinlich einer Tomate. Ihm wurde diese Nähe langsam wirklich unangenehm, genau deshalb versuchte er von ihm weg zu rutschen, Kouki jedoch folgte sofort wieder, grinsend. “Aber du musst doch nicht rot werden, ist es dir peinlich?“, leise lachend hob er seine Hand, legte sie an das Kinn von Shiro um sein Gesicht zu sich zu drehen, “Wirklich amüsant, da bekomme ich einen kleinen Bruder. Nur das dieser verdammt verklemmt, schwul oder scheiße schüchtern ist. Unseren Spaß haben wir dennoch, nicht? Du magst mich doch, ich hab deinen Blick vorhin gesehen. Bin ich dein Typ? Würdest du gerne wissen wie ich Nackt aussehe, wir können ja gerne zusammen Baden..du und ich..“, zum Schluss wurde Kouki immer leiser, seine Stimme bekam erneut diesen verruchten Unterton der ihm einen Schauer über den Rücken jagte. Er machte es eindeutig mit Absicht. “Ich will auch mit Baden kommen!“, nicht nur er, sondern auch Kouki zuckte erschrocken zusammen als plötzlich eine dritte Stimme sich erhob und Maya vor ihnen beiden erschien. Sich einfach zwischen ihnen drängte und ihre Arme um den schmalen Körper von Shiro schlang. “Du darfst ihn mir nicht weg nehmen, Kouki. Er gehört mir.“, er gehörte niemanden, aber er hielt den Mund. Gerade war er einfach nur glücklich darüber das der Ältere von ihm abgelassen hatte, noch nie war er glücklicher gewesen. “Du Shiro wenn du hier mit uns wohnst, dann spielst du mit mir und wir gehen in den Zoo, nenene. Oh wir kochen zusammen, meine Freundinnen werden total neidisch sein. Endlich einen süßen Bruder.“, nun glücklich war er nicht mehr, sie war nicht einmal drei Minuten hier und schien schon in einem endlosen Redeschwall zu ersticken, “Du bringst mich dann zur Schule, ja und dann gehen wir Eis essen und zusammen werden wir dann Kekse machen. Du kommst doch zu meinen Schulfest nächste Woche oder?“, konnte jemand kommen und sie zum schweigen bringen? Es kam niemand, dafür schien Kouki genug zu haben. Den er hielt ihr den Mund zu, “Beiß und leck meine Hand ab zu viel du willst, dass wird nichts bringen. Halt einfach den Rand und geh in die Küche.“ “Hmmhmhmhmmmhh..“, auf Grund der Lautstärke glaubte er das sie fluchte und ihn beschimpfte, ob sie ihn wirklich biss wusste er nicht. Wenn doch, dann verzog Kouki jedenfalls nicht das Gesicht. Ob es immer so zwischen den beiden lief, er kannte niemanden mit mehren Geschwistern, daher wusste er nicht ob sowas normal war. “Kouki lass deine Schwester in Ruhe und ärgere sie nicht.“, dass war seine Mutter, sie schien sich wohl zu wundern wo Maya blieb und war nach ihr sehen gegangen. Zu seiner Verwunderung, ließ Kouki tatsächlich los. Maya jedoch streckte ihm nur die Zunge raus, grinste ihn dafür an und sprang dann regelrecht auf um zu seiner Mutter zu gehen. Wie die beiden auf sie hörten, man sah ihn die Verwunderung wohl an den erneut lehnte sich Kouki zu ihm, “Ja, wir mögen sie. Und du.. geb einfach keine Widerworte, nicke und lächle, dann verstehen wir uns super. Ach und, rutsch nie wieder weg, ich hasse es wenn man mir aus den Weg.“, im Klartext, wenn er brav war und tat was Kouki wollte würden sie sich super verstehen. Nur da bekamen sie ein Problem, niemals würde er tun was er von ihm wollte. Okay, nicht alles. So einfach und selbstverständlich Sachen wären nicht das Problem, nur glaubte er nicht das es nur dabei bleiben würde. “Nein, vergiss es.“, sein Mund war schneller als sein Kopf, da hatte er diese Worte schon gesagt. Kouki sah ihn jedoch nur schmunzelnd an, “Interessant, du gibst Widerworte mal sehen wie lang.“, womit hatte er das eigentlich verdient? Ein neuer Mann im Leben seiner Mutter, zwei neue Stiefgeschwister und beide scheinen auf irgend eine Art und Weise viel zu sehr auf ihn fixiert zu sein. “Kouki, Shiro los kommt Essen.“, die Erlösung, noch nie war er so schnell auf seinen Beinen um in die Küche zu verschwinden. So bemerkte er jedoch auch nicht das amüsierte Lächeln. “Also und wie ist dein neuer Stiefbruder?“, natürlich waren sie Neugierig, wieso auch nicht. Immerhin hatte er bisher alles was er erzählt bekommen hatte auch an seine Freunde weiter gegeben. Nachdem Essen hatte er sich auch direkt verabschiedet, nur weil die neue seines Vaters und deren Sohn vorbei kamen bedeutete das nicht das er seine Pläne umwarf. Und Maya war damit eh viel glücklicher, hatte sie ihren neuen Bruder so endlich für sich und musste ihn nicht mit ihm teilen. Und deshalb war er nun hier, vier Häuser weiter, bei seinem besten Freund mit zwei weiteren seiner guten Freunde. Nichts untypisches, sie saßen oft zusammen. Entweder bei ihm, hier oder bei den anderen oder am Abend eben in einem Club. “Nun, wo soll ich anfangen?“, mit Absicht ließ er sich Zeit, nahm währenddessen noch genüsslich einen Zug von seiner Zigarette. “Nun erzähl schon.“, wie Neugierig sie hoch waren, leise lachend drückte er seine Kippe im Aschenbecher aus, “Okay, okay. Nun mein erster Eindruck, ein Zwerg. Eineinhalb Köpfe kleiner,wohl was in der 1,50m. Blaue Haare, mit hellblauen Strähnen. Vom Stil her hm..sowie ich, nur mit Farben und weniger...hart? Ja, keine Ahnung hab ihn ja nur heute gesehen. Aber er scheint nicht wirklich den Mund auf zubekommen, ich hab mir heute einen kleinen Spaß erlaubt. Da ich ja weiß das er auf Männer steht, hab ich ihn gegen den Türrahmen gedrückt und gemeint ich freu mich auf dich. Das Gesicht hättet ihr sehen sollen und auch danach. Nun, ich hab gefragt warum er noch Jungfrau ist und ein wenig geplaudert. Das erste Mal habe ich jemanden so rot anlaufen sehen.“, er würde wirklich noch sehr viel Spaß mit ihm haben, da war er sich absolut sicher. Inwiefern Shiro es dann amüsant finden würde, war ihm eigentlich egal. “Also echt, Kou..“, seufzend tätschelte ihm sein bester Freund die Schulter, schüttelte den Kopf. Das grinsen konnte er sich dennoch nicht verkneifen, “Du bist echt ein schlimmer, armer Junge.“ “Tse und das von dir. Wärst du ich gewesen hättest du ihm doch gleich die Zunge in den Hals geschoben und die Hand sonst wohin verschwinden lassen.“ “Stimmt, vor Reiji ist niemand sicher.“, da waren sie sich alle eindeutig, bis auf besagte Person. Sein bester Freund, Reiji war dafür bekannt nie langlebige Beziehungen zuführen. Ihm wurde schon immer recht schnell langweilig, passiert so etwas suchte er sich jemand neuem. Eigentlich, waren diese Beziehungen nicht mehr als Affären. Für ihn, aber nicht für seine Freunde. Sie alle waren in ihn verliebt und vollkommen am Boden zerstört wenn er sie verließ. Man konnte aber auch verstehen wieso, Reiji war der Inbegriff eines Traumes und das musste sogar er zugeben, wenn auch nur hinter vorgehaltener Hand. Er ist 1,80 groß, durchtrainiert da er verdammt viel Wert auf seinen Körper legt, zwei bis drei Mal ist er im Studio um auch ja seine Muskeln zu behalten. Wenn man ein perfektes Sixpack will, dann ist man bei ihm genau richtig und dennoch sieht er einfach nicht übertrieben aus. Es passt einfach zu ihm. Kurze schwarze Haare, die noch nie im Leben jemals Farbe gesehen haben. Vom Stil her unterschieden sie sich gewaltig, er war mehr der sportliche und lässige Typ, nur zum Feiern holte er auch mal die Nieten und Ketten hervor. Ansonsten war er ein fast normaler Typ, ein Wunder das sie Freunde geworden waren. Doch so sehr unterschieden sie sich gar nicht. Nur in dem Punkt das Reiji Jura studierte, einmal Anwalt werden wollte und er selbst lieber Musik sowie Kunst studierte, studieren würde. Zudem war er Älter, zwei Jahre und somit einundzwanzig Jahre alt. Er übernahm auch sehr oft die Rolle des Verantwortungsbewussten, im Klartext. Er sagte wann es Zeit war zu gehen oder sie lieber aufhören sollte. “Nun hört aber mal auf, als wäre ich ein dauer-geiler Bock der nur darauf wartet jemanden anzuspringen.“, niemand sagte etwas, sie alle schien wohl das selbe zu Denken, dass grinsen auf ihren Lippen bewies es. “Fickt euch..“, als wäre dies der Startschuss gewesen, fingen sie alle an zu lachen. Selbst Reiji ließ sich mitreißen, “Zurück zum Thema. Was wirst du machen?“, es dauerte ein wenig bis es ruhiger wurde und sich jeder gefangen hatte, so auch er. “Hm, meinen Spaß haben. Keine Ahnung inwiefern, erst einmal sehen was er so alles mit sich machen lässt.“, so ganz sicher war er sich auch noch nicht, wie viel Spaß er sich mit Shiro erlauben würde und was zu weit gehen könnte. Im Moment musste er ihn erst einmal einschätzen. Er war ja kein kompletter Arsch, nur neigte er sehr stark dazu als einer betitelt zu werden. Es kam auch ganz auf seinem Stiefbruder an, es gab Dinge die reizten ihn mehr und andere weniger. Bisher schien er jedoch jemand zu sein der genau ins Schema von reizen fiel, klein, unschuldig und süß. Dann schien er auch noch so schüchtern zu sein, alles das ihn verleitete. “Du stellst ihn mir doch vor oder?“, wie klar es doch war, Reiji wollte doch nur wissen ob er den Kleinen in sein Beuteschema einreihen konnte oder nicht. Und da sagte er das er nicht alles und jeden ansprang. “Ich denke du wirst der Erste sein der ihn sehen darf.“, auf diesen Kommentar gab es empörte Rufe, wie immer Reiji. Er sei so gemein, sie wollten ihn doch auch sehen. Doch wusste Reiji genau wie er es beenden konnte, “Seid nicht neidisch, nur weil er mich mehr liebt als euch, ich bin eben einmalig.“, und wie immer bekam er die selbe Reaktion von ihm, in Form einer Kopfnuss, die ihn jedoch nur zum lachen brachte. Wie oft hatte er von Fremden schon die Frage gehört ob er mit Reiji zusammen war, er hatte aufgehört zu zählen. Es störte ihn nicht, wieso auch. Sie kannten sich seit ihrer Kindheit und waren schon immer innig miteinander umgegangen. Nun wäre Kouki nicht gewesen, wahrscheinlich hätte der Ältere nie daran gedacht mit dem eigenen Geschlecht zu schlafen. Aber Alkohol und seine Folgen, man konnte nie sagen wie es ausging. “Naja...“, begann Kouki erneut, ließ sich auf das breite Bett sinken und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf, “Aber..nen süßen Hintern hat er ja..“, den Blick hatte er sich einfach nicht verkneifen können als er hinaus verschwunden war, regelrecht fluchtartig nur um von ihm fortzukommen. “Streitet euch nachher bloss nicht um den Kleinen.“, als ob. Noch nie hatte sich jemand zwischen sie gedrängt, ob Mann oder Frau. Da war einfach kein Platz. “Wollen wir noch weiter hier rum hocken? Ich dachte wir wollten noch zu Dai, vor glühen und dann auf zur Feier..“, stimmt da war was, gut das Kio es noch einmal erwähnte, sie sollten sich wirklich auf den Weg machen sonst würden sie zu spät kommen und Dai hasste es wenn jemand zu spät kam, auch wenn es nicht wichtige Termine waren zu denen man zu spät kam. Unpünktlichkeit bedeutete bei ihm den Tod, es sei den man hatte eine gute Ausrede die es erklärte und von ihm als nicht akzeptabel eingestuft wurde. Somit machten sie sich fertig, packten ihr Zeug ein das sie brauchten. Was Alkohol und Zigaretten bedeutete, sowie etwas Geld um dann das Haus in Richtung Innenstadt zu verlassen. Währenddessen bei Kouki Zuhause und baldigem Zuhause von Shiro, wurde eben dieser gequält, auf die wohl niedlichste Art und Weise die man sich ausmalen konnte. Maya hatte es sich zur Aufgabe gemacht ihm sämtliche ihrer Spiel sowie Kuscheltiere zu zeigen und darunter gab es verdammt viel rosa Zeug. Das war jedoch eindeutig besser als ihren Eltern dabei zuzusehen wie sie sich Liebesschwüre zu flüsterten und sich küssten, oder von Kouki in Verlegenheit gebracht zu werden. Letzterer war zwar nicht mehr da, aber aufgezählt gehörte er dennoch. “Du, sag mal Shiro..“, aus seinen Gedanken gerissen sah er zuerst ein wenig verwirrt zu der Kleinen, ehe er sich fing und mit einem kleinen lächeln fragte, was den sei. “Ich weiß das mein Bruder gut aussieht, aber verliebe dich bloß nicht in ihm. Er ist manchmal wirklich ein Arsch und hat schon vielen das Herz gebrochen. Es wäre schade wenn es dir auch passiert, also pass auf ja. Und wenn du jemanden zum Reden brauchst, dann bin ich für dich da. Denk nicht nur weil ich sechs Jahre alt bin verstehe ich nichts von der Liebe, ich bekomm mehr als genug mit. Und du glaubst gar nicht wie oft ich schon den Exen meines Bruder das Taschentuch reichen musste.“, nun war Shiro wirklich verstört, noch zu vor hatte sie so niedlich und kindlich gesprochen. Doch von einem Moment zum nächsten waren diese unschuldigen Züge komplett verschwunden. Sie blickte ihn mit solch einem ernsten und erwachsen Blick an, dass er für einen Moment vergaß das sie gerade einmal sechs Jahre alt war. “Aber egal, komm lass uns spielen. Hier..“, und damit war der Moment auch schon vorbei. Mit einem strahlenden Lächelnd, dass viel besser zu einer sechsjährigen passte, drückte sie ihm eines ihrer Spielzeuge in die Hand. Was war nur mit dieser Familie los? Erst Kouki und nun schien auch Maya, seine Stiefschwester nicht ganz so unschuldig zu sein wie sie vorgab zu sein. Warum er? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)