Das Erbe eines Kriegers von Renova (Die letzte Reise....) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Das Erbe eines Kriegers , Die ersten Sonnenstrahlen des neuen Tages legten sich sachte wie ein Schleier über die Stadt und tauchten sie ein goldenes Licht. Streiften Steine, Autos und Bäume. Ebenso wie das Fenster, in den Raum hinein, wo eine Gestalt an die Wand gelehnt lag, die Augen geschlossen, die Beine von sich gestreckt. Ruhig und gleichmäßig atmend, noch in einem dämmer- ähnlichen Zustand. Mit den ersten Verheißungen des neuen Tages erwachte auch er und doch hatte er trotz der Zeit keinen Schlaf gefunden. Hatte die halbe Nacht wach gelegen und nachgedacht. Über so vieles wie schon seit langem nicht mehr. Über Vergangenes, Gegenwärtiges und was noch kommen mag. Heute würde es soweit sein. Es war der Tag auf den er sich vorbereitet hatte. Tagelang, unermüdlich dieses Ziel vor Augen gehabt, wie schon seit ein paar Jahren nicht mehr. Nicht wissend, ob seine Bemühungen ausreichen würden, um das Übel zu vernichten, das sie alle heimgesucht hatte. Das sie alle bedrohte. Tag für Tag. Erschöpft vom vielen denken ließ er den Kopf hängen, seinen Blick dabei wieder auf das kleine Gerät geheftet, das neben ihn lag. So lange und unberührt neben ihm verweilt hatte. Wollte er das wirklich tun? Wollte er dies als letztes von sich zurücklassen? Nur das eine? Aber was hätte es sonst anderes sein können? Wenn er daran zurückdachte... was gab es schon, woran man sich an ihn erinnerte? Eigentlich nur Schlimmes, das hätte vergessen werden können und sollen und doch... Seine Augen blieben erneut an dem Kleinod haften, nahm es in die Hand und beäugte es. Es gab jemanden... Nein, es gab zwei, vielleicht sogar drei Personen, denen er über die Zeit nicht egal gewesen war. Die mehr in ihm gesehen hatte. Seufzend, den Kopf zurück gelehnt an die Wand, den Arm auf die Beine sinkend und den Blick gen Himmel gewandt, dachte er zurück. Zurück an eine Zeit vor dem hier und jetzt. Eine Zeit in der er keinen Frieden gefunden hatte, in der er rastlos war und einsam. Eine, in der Hass und Gewalt sein Leben bestimmten. Keine Hoffnung auf ein freies Leben ohne Verrat und Korruption. Doch jemand hatte ihn gerettet. Hatte ihn aus diesen Teufelskreis befreit und eine zweite Chance gegeben. Eine Chance nochmal neu anzufangen. Alles hinter sich zu lassen und doch... Er hatte sie nie wirklich ergriffen. Hatte sie verabscheut und weggeworfen. Sich genommen was er brauchte und nie wirklich gegeben. Und erst jetzt nach all der Zeit, nach all den Jahren erkannte er was ihm wichtig geworden war. Ohne es mitbekommen zu haben, hatte er sie doch genutzt, ein neues Leben bekommen und Menschen gefunden, die ihm wichtig geworden waren. Ganz tief in seinem Inneren wusste er es. Wusste wofür er nun lebte, kämpfte und... sterben würde. Das eine Ziel von damals war verschwunden und ein anderes an seine Stelle getreten. Er schloss die Augen und rief sich das Bild erneut in sein Gedächtnis. Das Bild jener Wesen, denen er sich verpflichtet hatte, sie zu beschützen. In dieser Nacht war er nicht bei ihr gewesen, nicht an ihrer Seite. Ihr nicht einmal gesagt, was er vorhatte. Es würde kommen wie es kommen musste. Er hatte sie nur beobachtet, wie sie schlief. So friedlich und rein, ganz anders als er. Er hätte es nicht tun können, ihr zu sagen, was er fühlte, was er dachte. Nie hatte er etwas gesagt, doch das, was er tat, sagte meistens mehr aus als tausend Worte und sie wusste es, … wusste immer was es bedeutet. Das war etwas, was er sehr an ihr schätzte und doch... Gerade in dem Moment, wo er sich selbst festgesetzt hatte, dass dieser Tag der sein würde, der alles veränderte... Er hätte es ihr nicht sagen können. Er hätte nicht sagen können, was ihn bewegte, was er fühlte. Was hätte „Er“ getan? Er dem sie alle vertraut hatten, der ihnen das gab, was in den jetzigen Zeiten so dringend gebraucht wurde? Er hätte weitergemacht, selbst wenn das sein Ende bedeutet hätte. Ein endgültiges Ende und doch, wäre er mit einem Lächeln vorangeschritten... Bei dem Gedanken an ihn, schmunzelte er. Er hatte es nie gezeigt. Gezeigt, was ihm dieser Kerl doch bedeutet hatte... Was er ihm zu verdanken hatte. So vieles. So vieles, das er nicht wiedergutmachen konnte. Er hatte ihm nie danken können, selbst wenn er es gewollt hätte. Er musste nun das zu Ende bringen was... sein „Freund“ angefangen hatte. Einen Freund... den er schon lange akzeptiert und es erst doch nach seinem Tod realisiert hatte. Welche Ironie, dass er es erst jetzt erkannte hatte. Was er alles gewonnen hatte. Um wie viel er nun reicher war als zuvor. Was ihm diese Menschen hier gegeben hatten. Was war sein bisheriges Leben denn gewesen? Alles davor von seiner Kindheit an? Nichts weiter als eine Reflexion der Leere und Gewalt in ihm. Es hatte ihn von innen heraus zerfressen wie ein Gift, aber nun? Es war alles anders geworden. Er war anders geworden. Er hatte sein bisheriges Leben hinter sich gelassen um neu anzufangen. Aber nun würde ihm auch dieses Leben genommen werden. Er blickte wieder hinab auf das kleine Gerät. Sollte dies sein Erbe sein? Das Letzte woran man sich an ihn erinnerte? Vielleicht. Doch sollten diese auch nur einem gehören, einem dem er das alles, niemals sagen würde können. Worte, die nur in seinem Herzen existierten. Doch wie beginnen, wenn man nicht wusste, wo es enden würde? Er horchte in sich hinein, horchte auf das, was ihm seine Seele sagte und dann... dann drückte er die Taste. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*, Sachte wog das Gras im Wind des Vormittags, welcher über die Weide strich. Ein so friedlicher Ort, der jeden vergessen ließ, was in der Welt da draußen geschah. Der vergessen ließ was traurige Gewissheit war. So wie er es vermutet hatte, waren sie hier. Sie waren immer hier gewesen. Einen Ort wie diesen gab es nicht mehr so häufig auf der Welt. Er ließ alles auf sich einwirken. Alles. Nahm alles in sich auf wie ein Verdurstender, um es abzuspeichern. Er wollte diese Welt als einen Ort in Erinnerung behalten, der Frieden und Heimat ausstrahlte. Einen Hort der Zuflucht und Sicherheit. Heimat. Ein Zuhause. Und dort am Zaun stand sie. Mit dem kleinen Jungen auf dem Arm, der noch nicht begriffen hatte, was um ihn herum geschah. Der noch ein unschuldiges Leben führte, frei von Gewalt und Tod. Dies war der schwerste Gang, den er je zu bewerkstelligen hatte. Schwerer als ein Kampf. Es würde das letzte Mal sein. Das letzte Mal, dass er sie wiedersehen würde. Das letzte Mal,... dass er seine Familie sah. Doch es musste sein, auch um ihretwillen. Fest hielt er es in der Hand, nicht loslassend. Das Ziel vor Augen und doch auch das Ende seines Lebens erahnend. Mit festen Schritten ging er auf sie zu, sein Herz versuchend zu beruhigen. Er wollte sich nichts anmerken lassen, ihr nicht die Chance geben nachzufragen oder sich Gedanken zu machen. Das hatte er nie von ihr gewollt oder verlangt. Doch tat sie es immer, weil sie so war, wie sie war. Ein mitfühlendes Wesen, das auch ihm Mitgefühl entgegen gebracht hatte. Ihm der so etwa nie gekannt hatte und es hier erst gelernt hatte. Je näher er kam, desto mehr zog sich in ihm alles zusammen. Ein Gefühl, das er bisher nur einmal gekannt hatte. Verlust. Den Verlust eines geliebten Wesens. , Sie wand sich um, als sie ihn bemerkte und man sah ihr an, dass sie verwundert war. Verwundert darüber, dass er zu ihr gekommen war. Dass er zu ihnen beiden gekommen war, nachdem er sich tagelang nicht hatte blicken lassen. Er ließ sich nicht beirren und sah ihr in die Augen. In jene, die ihn nie als Monster sahen, in jene die den Mann hinter der Fassade erkannt hatten. Hinter der Maske aus Eis. Die ihn lieben und leben gelehrt hatten. In jene Augen, die er für immer als Einzige sehen würde. Sein Blick wandert zu dem Jungen. Zu dem einen, das diese Frau und ihn für immer verband. Durch dessen Leben immer noch ein kleiner Teil von ihm selbst weiter existieren würde, selbst nach dem Tod. Noch wusste der Kleine nichts von dem, was er war. Was er sein würde. Welche schwerwiegende Aufgabe dieses kleine Leben tragen würde, sollte er versagen und nicht zurückkommen. Er setzte alle Hoffnung in sie beide. Hatte ihnen ebenfalls viel zu verdanken und sah diese eine Möglichkeit heute dafür, ihnen eine Chance zu geben alles zu ändern und Danke zu sagen. Er würde es versuchen, würde alles geben bis zum Schluss, um vielleicht das zu retten, was ihm lieb und teuer geworden war. Er hob die Hand, immer noch das etwas fest darin haltend und reichte es dem Kleinen. Beherzt und freudig nahm er ihm das ab. Nicht wissend, was es damit auf sich hatte. Noch würde er nicht verstehen, was er ihm damit sagen wollte, doch würde sie wissen, wann der richtige Zeitpunkt gekommen war, ihm dies zu geben. Es gehörte ihm, war sein Erbe und Wunsch an das kleine Wunder auf ihrem Arm. Er sah ihn noch einmal an. In das Gesicht, das seinem so ähnlich war und doch ihre Augen trug. Nie würde er ihn aufwachsen sehen. Die ersten Schritte, das erste Worten... Nie. Dieser Moment war für die Ewigkeit geschaffen und brannte sich in seinem Kopf fest und doch hielt er nur ein paar Minuten an. Die Zeit des Abschiedes war gekommen. Keine Worte wurden gewechselt, hätten sie nur den Moment zerstört, den sie drei nun teilten. Den ersten und letzten Moment einer Familie, die jetzt erst zusammengefunden hatte. Die jetzt erst zu dem wurde, was viele hatten. Seine Reise hatte hier gerade erst angefangen und doch fand sie auch hier ihr tragisches Ende. Er sah sie noch einmal an, sah in ihre Augen, die so viel mehr sprachen, als es Worte hätten tun können. Trauer, Angst, Liebe, Zuversicht aber auch... den Schmerz des Verlustes. Den Blick dann von ihr abgewandt, schritt er von dannen. Das Licht strich über seinen freien Oberkörper und wärmte ihn, wie vertraute Hände. Er wollte weiter, wollte ändern, was vielleicht nicht geändert werden konnte. Und doch …. Er wand sich noch einmal um. Sah ein letztes Mal zu jener Frau, die er liebte und der er es dennoch nie sagen würde. Es war eine Erkenntnis, die er innerlich beschlossen hatte. Die niemand anderes erfahren würde, um sie zu beschützen. Zu ihr, die ihn aufgenommen und verziehen hatte. Die ihm das gegeben hatte, was er all die Zeit gesucht hatte. Ein Zuhause. Die ihm eine Familie gegeben hatte. Die ihm einen Sohn geschenkt hatte. Einen Sohn, der sein Erbe fortsetzen und die Zukunft retten würde. Der all das ändern würde. Erst jetzt vor seinem letzten Kampf, hatte er erkannt, dass die Familie alles war. Dass sie viel bewegen konnte. Dass sie einem Schutz und Trost gab. Seine Augen suchten ihre. Sie sollte auch ihn in Erinnerung behalten. Sowohl in guter als auch in schlechter. Unverfälscht und real. So wie er war und nicht anders. So wie er geboren worden war. Den Mann unter dem blauen Kampfanzug, Stiefeln, Handschuhen und Rüstung. Allein ihn und nicht das, was er war oder was ihn ausmachte. Lediglich der Mann hinter all dem. Der Wind brachte sein Haar zum Tanzen und ebenso das ihre. Ein kurzes, seltenes Lächeln zierte seine Lippen, was auch sie kurz lächeln ließ. Doch er konnte sehen, dass sie mit den Tränen kämpfte. Er wollte ihr Mut machen nie die Hoffnung aufzugeben, egal wie klein sie war. Er würde kämpfen selbst wenn das seinen Tod bedeutete und vielleicht wusste sie...dass er nicht mehr zurückkommen würde. So wie sonst auch. Dass dies sein letzter Kampf sein würde. Der letzte Weg eines stolzen Kriegers. Eines Kriegers, der endlich angekommen war. Angekommen und doch... Er nickte ihr noch einmal zu, als Zeichen, dass alles gut werden würde und machte sich dann auf, seinem Schicksal entgegen. Und wenn er versagen würde, so hatten sie immer noch einen anderen Weg gefunden das Schicksal und ihre Zukunft zu ändern. Und genau zu jenem Zeitpunkt würde sie ihm sein Vermächtnis geben. Er würde es versuchen. Er würde versuchen sie aufzuhalten. So hätte auch „Er“ es gemacht, es versucht. Egal wie. Er hätte alles versucht. Langsam und immer mehr verschwand er aus dem Sichtfeld von ihr, wissend, dass sie stumme Tränen weinte. Tränen die Hoffnungen in sich trugen. Die hofften, dass er wie jedes Mal zurückkommen würde. Zurück zu ihr und seinem Sohn. So war es immer gewesen und hoffentlich auch dieses Mal. Doch innerlich wusste die junge Mutter bereits, dass dies ein Abschied für die Ewigkeit war. Dass er dieses Mal nicht wiederkommen würde. Dass der Mann und Krieger, den sie liebte, seinem Ende entgegen ging. Sie drückte den kleinen Jungen an sich, welcher noch immer das in den Händen hielt, was er ihm gegeben hatte. Sie spürte, dass es wichtig war. Konnte fühlen, dass er damit all das sagte, was er niemals über die Lippen bekommen hatte. Dass hier sein Herz sprach, zum ersten und letzten Mal. Es waren immer die Gesten gewesen, die für ihn sprachen. Es war seine Art in der Welt zu leben und die sie zueinander geführt hatte. Sie hoffte und betete, dass er es schaffen würde. Er war ihre einzige Hoffnung noch. Der einzige Hoffnungsschimmer in dieser grauen Welt, der Frieden versprach. Falls nicht, sie wollte nicht daran denken, dann gab es immer noch ihn, ihren Sohn und den Plan, den sie alle geschmiedet hatten. Die Zeit würde zeigen was geschehen würde. Sie konnte Menschen verändern. Ob zum Guten oder zum Schlechten war ungewiss. Doch wollten wir alle etwas hinterlassen in diesem einem Leben, das uns von Mutter Erde geschenkt wurde. Damit wir nicht in Vergessenheit gerieten. Damit man sich an uns erinnerte. Auch er wollte Spuren hinterlassen, wollte dass die Menschen, die er liebte und die ihn liebten, sich stets an ihn erinnerten. Als Krieger... Ehemann... Vater... als Prinz der Saiyajins. Dies war sein Erbe an die Welt und seinen Sohn..., „For my son...“ Mein Leben war nur eine Reflexion der Leere…der Gewalt... Das Gift meiner Seele... … bis du geboren wurdest. Durch dich wurde ich zum Vater... zu einem besseren Ehemann und Menschen. Die Familie ist alles. Angst... Mut... Lügen... Wahrheit... Verdammung... Erlösung... Du bist anders... ….berührtest mein Mitgefühl. Ich war ein Gefangener und du hast mich befreit. Ich weiß wir sehen uns wieder... Du hast noch einiges vor dir mein Sohn. Er war der besten von uns. Der größte Krieger, den ich je gekannt habe. Er war mein Freund und ich schulde ihm so viel. Reise in der Zeit zurück und warne ihn. Sag ihm, dass die Welt sich ändern kann... Sage ihm „Schicksal“ ist nur ein Wort. Die Zukunft gehört uns. Sag es ihm. Und gib Ihnen das Eine...was wir nie hatten. Hoffnung..., Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)