Better beside you von rea_seraph ================================================================================ Kapitel 1: ----------- ~~*~~ BETTER BESIDE YOU ~~*~~ »Gedanken« "Gespräch" ** Zeitsprünge always Allisons POV ~~*~~ Eine neue Stadt. Neue Mitschüler. Neue Lehrer. Wie ich dieses ewige Umherziehen meiner Familie hasste. Es war wirklich nicht schön immer "Die Neue" zu sein. Immer wieder eingewöhnen nur um ein paar Monate später wieder alles hinter sich lassen zu müssen. Hoffen, dass es diesmal für länger ist - nur um wieder enttäuscht zu werden. Zu allem Überfluss hatte ich auch noch meinen Stift zu Hause vergessen... Der erste Tag an der neuen Schule und ich würde noch nicht mal Notizen machen können. Das fing ja gut an! Kaum hatte ich mich gesetzt, drehte sich ein niedlicher Junge mit verwuschelten braunen Haaren und schokoladenbraunen Augen zu mir herum und reichte mir einen Stift. »Kann der Gedanken lesen, oder was?!« schoss es mir verdutzt durch den Kopf. Aber wegen seines hoffnungsvollen Blicks musste ich unwillkürlich lächeln und den Stift dankend annehmen. ** Zum Stundenwechsel stand ich wenig später an meinem Spind, um meine Bücher den nächsten Stunden entsprechend in meine Tasche zu packen, als eine warme Mädchenstimme mich aus meinen Gedanken riss. "Woher hast du diese schicke Jacke?" fragte mich eine rotblonde Schönheit und ihre zarten Finger strichen derweil zart an meinem rechten Ärmel entlang. "Oh, aus einer Boutique in San Fran. Meine Mam hat dort als Einkäuferin gearbeitet." erwiderte ich ein bisschen überrascht. "Und DU bist meine neue beste Freundin!" lachte sie mich an. Und ich wusste nicht so recht ob ich lachen, oder wegrennen sollte. Kaum ihren Freund Jackson - ein wahrer Schönling - und sich selbst vorgestellt, hatte Lydia sich auch schon bei mir eingeharkt und vermittelte mir auf dem Weg zum nächsten Klassenraum unterschwellig wie der Hase hier so lief. Lydia Martin war ganz offensichtlich die Königin der Beacon Hills High School. Beliebt, schön, wortgewandt, aus gutem Hause. Was aber wohl niemand so wirklich bemerkte: sie war außerdem einer der klügsten Köpfe die jemals diese Schule mit ihrer Anwesenheit beehrt hatten. Lydia hatte mich trotz ihrer starken Persönlichkeit sofort für sich eingenommen. Denn sie begleitete mich zum Training unserer Lacrosse Mannschaft, obwohl sie sich ganz offensichtlich lieber die Nägel lackiert hätte, als ein paar Jungs beim Herumtoben und Schwitzen zuzusehen. Ein echtes Spiel war wieder etwas anderes. Da wurde die Anwesenheit der Königin erwartet. Es waren die kleinen Gesten und das was man zwischen den Zeilen ihrer Aussagen herauslas, wodurch ich erkannte wie sehr sie mich wirklich mochte. Interessanterweise vermittelte sie mir nie ein Gefühl der Minderwertigkeit, oder Unsicherheit. Holte sie mich Daheim ab, um gemeinsam mit Jackson und Scott bowlen zu gehen, beriet sie mich mit liebevoller Strenge und zusammengekniffenen Augen bezüglich meines Outfits. Nahm es aber gelassen mit einem Nicken hin, wenn ich mich doch für ein anderes Kleid entschied. Waren Zuhörer in der Nähe, blieb ihr Redeschwall immer oberflächlich. Wetter, Schule, die neue IN Nagellackfarbe. Aber das war wohl ihre Masche. Und die beherrschte sie aus dem Effeff. Waren wir allein redeten wir über Gott und die Welt. Über unsere Träume, über unsere Gedanken und Gefühle. Noch nie konnte ich so offen mit jemandem reden. Es war urkomisch zu beobachten, wie alle Welt versuchte Lydia die Füße zu küssen - sprichwörtlich natürlich - sich aber keiner nahe genug an sie heran traute um das zu bewerkstelligen. Nach allgemeiner Meinung war sie die schöne unantastbare Trophäe von Jackson Whittemore. Aber tatsächlich war es genau andersherum. Sie hatte sich den Kapitän der Lacrosse Mannschaft nach seinem Aussehen und seiner Beliebtheit ausgesucht und er hing an ihrem Arm wie ein hübsches Accessoire. Eine Verbindung, die im siebten Gucci Himmel geschlossen wurde. Eindeutig. Als ich ihr zu einem späteren Zeitpunkt in unserer Freundschaft diese Beobachtungen darlegte, lachte sie herzlich. Dieses echte Lachen klang wunderschön. Es fand sein Echo in meinem Herzen. Das war einer der Momente, die ich wie einen kostbaren Schatz für immer aufbewahren wollte. Es war unglaublich wie schnell wir Freundinnen geworden waren. Wirkliche Freundinnen. Eigentlich sogar meine erste richtige Freundin überhaupt. Als es nach einigen Dates mit Scott ernster wurde, blieb doch immer Lydia diejenige bei der ich mich ganz fallen lassen konnte. Mit der ich mich beriet, wenn ich mir über irgendetwas unklar war. Wenn ich Probleme hatte oder wenn ich mein Glück teilen wollte. ** "Darf ich dich malen?" riss mich Lydias warme Stimme aus meinen Gedanken. "Was?" fragte ich verdutzt nach. "Ob ich dich malen darf, Dummerchen!" grinste sie nun keck. Wir lagen gemeinsam in ihrem großen Bett und hatten schon unsere Pyjamas an. Mit meinem besockten Fuß stupste ich ihr Schienbein an und meinte empört "Hey, wie hast du mich gerade genannt?!" Sie lachte nur und warf sich mit einem Kampfschrei auf mich. Während sie mich erbarmungslos durchkitzelte und ich nur hilflos kichernd versuchen konnte zu entkommen, glitt sie langsam an mir herunter und mit einem Ruck hatte sie mir meinen rechten Socken ausgezogen und aus dem Bett geworfen. "Vielleicht kannst mir ja jetzt endlich deine volle Aufmerksamkeit zukommen lassen." äußerte sich Lydia mit hochgezogenen Brauen und ignorierte meinen indignierten Gesichtsausdruck und meinen vor Empörung offen stehenden Mund. "So und jetzt Mund zu und Ohren auf: Für meinen Kunstkurs ist als Abschlussarbeit ein Portrait gefragt und dafür möchte ich dich als Modell." Ich schloss meinen Mund und nickte. Dann grinste ich und meinte "Ok, du Rowdy. Ich sitz dir Modell, aber jetzt gib mir sofort meinen Socken wieder!" Lachend robbte sie sich aus dem Bett und schnappte sich den achtlos dahingeworfenen Socken und streifte ihn mir wieder über den Fuß. Als wir uns schlafen legten, rückte ich dicht an sie heran und belauschte amüsiert wie sie an meinen Haaren schnupperte und dann zufrieden seufzend einschlief. Ich folgte ihr wenige Momente später ins Traumland. ** Das Bild war einfach großartig. Eine Woche hatte ich Lydia täglich für mehrere Stunden Modell gesessen. Scott und Jackson hatten sich schon beschwert, dass wir kaum noch Zeit für sie hatten. Aber das war nun wirklich wichtiger als ein paar Dates, wo sich die beiden eh nur gegenseitig versuchten zu übertrumpfen. "So siehst du mich?" flüsterte ich überwältigt. Lydia sah mich überrascht an. Lenkte ihren Blick zurück auf das Bild. Lächelte dann ganz zart bevor sie sich zu mir herüber beugte und mir einen sanften Schmatzer auf die Wange drückte. "Ich bin ein besserer Mensch, wenn ich bei dir bin. Auch das wollte ich in diesem Bild ausdrücken." Ich sah sie verdutzt an, woraufhin sie mir mit ihrem Zeigefinger auf die Nase stubste und sich dann wegdrehte um ihre Malutensilien wegzupacken. Das brachte mich zum Lachen und mein Blick fiel wieder auf das Bild. Mein blauer Pulli gab einen schönen Kontrast zu meiner eher blassen Haut und meinen dunkelbraunen Haaren. Die leichten Grübchen in meinen Wangen, meine strahlenden Augen und meine langen Wimpern ergaben ein sensibles, aber auch starkes Gesamtbild. Ich wirkte durch den Ausdruck meiner Augen wie eine Kriegerin, obwohl meine Körperhaltung an sich entspannt war und ich lediglich gerade dasaß. Der Stuhl, auf dem ich Modell gesessen hatte, war von Lydia ans Fenster gezogen worden - was ein interessantes Spiel von Licht und Schatten auf meinem Gesicht verursachte. Ob ich so wohl meine Mam Victoria angeschaut hatte, als sie vor ein paar Tagen meinte wir würden bald wieder weiterziehen? Ich hatte sie starr angesehen und nur ein Wort gesagt das lange danach noch schwer in der Luft hing: "Nein." Denn ich wollte meine Freunde - Scott, Stiles, Danny, Jackson und vor allem Lydia nicht hinter mir lassen. Ich konnte es nicht. Das Gespräch mit meiner Mam hatte in ungutem Ton geendet und sie hatte es nicht wieder erwähnt. Aber ich wusste, dass dieser Kampf noch nicht ausgestanden war. Aber ich würde nicht aufgeben. Denn dieser Kampf war es wert ausgefochten zu werden. ** Plötzlich gab es in meinem Leben Werwölfe. Und ich entstammte wohl einer Familie von Jägern. Die Beziehung mit Scott war dadurch wieder ein wenig leichter geworden, da ich nun endlich wusste was er ständig versucht hatte vor mir zu verbergen. Mit Grauen erinnerte ich mich an die Nacht in der wir, in der Schule eingeschlossen, auf der Flucht vor einem Biest um unser Leben rennen mussten. Er konnte sich mir damals noch nicht anvertrauen. Aber kurz darauf war es dann unvermeidlich. Mein Vermächtnis als Jägerin stand mir nach und nach immer klarer vor Augen. Pfeil und Bogen, Armbrust... welches Mädchen beherrschte solche Waffen in der heutigen Zeit? Aber ich hatte von jeher immer einen Drang dazu. Ich war so unendlich erleichtert als ich mich Lydia endlich anvertrauen konnte. Und Sie? Sie war eine Banshee. Das war auch eine abenteuerliche neue Entdeckung. Ihr Wesen und ihr Versand waren unentbehrlich für unser Rudel. Oh Gott... wie das klang. Aber das waren wir nun wohl jetzt. Ein Rudel. Familie. Etwas, das auch meine Eltern nach und nach zu verstehen und akzeptieren lernten. ** "Scott! Runter!" erschallte es von Lydia quer über die Lichtung. Wir hatten das Biest, den Alpha der blutrünstig und verrückt geworden war, in eine Falle gelockt. Peter Hale wusste ja nicht mit was für einem kunterbunt zusammen gewürfelten, aber nichtsdestotrotz wehrhaften Rudel er es hier zu tun hatte. Scott reagierte blitzschnell und zog dabei noch Stiles aus der Schusslinie der mit dem Eisenhutpulver den Alpha eingekreist und somit handlungsunfähig gemacht hatte. Über alle Köpfe hinweg flogen einer, zwei, dann noch ein dritter Molotov Cocktail auf den Alpha zu. Wir beobachteten gespannt, wie er in Flammen aufging. Ich stand mit Pfeil und Bogen als Absicherung bereit. Derek, Erica und Boyd warteten einige Schritte entfernt auf unser Zeichen. Stiles hechtete vor und störte den Pulverkreis und rief "JETZT!" woraufhin Derek auf Peter niederstieß wie ein Falke auf seine Beute. Er schlitzte ihm die Kehle auf und während die Augen des Alpha verlöschten leuchteten seine eigenen Augen rot auf. "Ich bin jetzt der Alpha." tönte es von ihm und Stiles lachte ihn unter Tränen aus. "Oh mein Gott! War der Spruch lahm!!! Ich kann nicht mehr!" kicherte er und auch Scott und ich mussten lachen. Lydia verdrehte nur die Augen, während Erica und Boyd die Schultern zuckten. Stiles Kichern verstummte abrupt als Derek sich vorgebeugte und ihm schnell einen Kuss auf die Lippen drückte. Mit offenem Mund starrte dieser den neuen Alpha an. Derek zog nur unbeeindruckt seine dominanten Augenbrauen hoch und machte auf dem Absatz kehrt. Erica und Boyd im Schlepptau machte er sich auf in Richtung seines Lofts. Ein Bad war nötig. Aber sowas von. "Scott! Oh mein Gott! Hast du das gesehen?!" quietschte Stiles und fuchtelte wild in Dereks Richtung. Scott lachte ein wenig hilflos und meinte "Ja, Bro. Das hab ich." "Wurde ja wohl auch Zeit, oder?" kam es nur entgeistert von Lydia. "Was denn?" fragte sie als die Jungs sie verdutzt ansahen. "Du hast das kommen sehen?" fragte Jackson unsicher nach. "Also wirklich, die Spannung zwischen den Beiden war ziemlich offensichtlich und wie Derek immer in Stiles Komfortzone eingedrungen ist auch. Allein dieses ganze Gegen-die-Wand-Gedrücke um ihm näher zu kommen..." grinste nun auch ich. Stiles keuchte überrascht auf, bevor er im Eiltempo hinter Derek herhetzte. Scott schüttelte daraufhin lächelnd den Kopf. Er freute sich für Stiles. Auch wenn es für ihn wohl unbedingt Derek sein musste.... Lydia lachte auf und harkte sich bei mir ein. Zusammen gingen wir zu ihr nach Hause, nachdem wir uns von den anderen verabschiedet und unseren Jungs Jackson und Scott noch jeweils einen Schmatzer aufgedrückt hatten. ** Mir war klar, dass ich Scott nunmehr eigentlich mehr wie einen Bruder liebte. Und bei Jackson und Lydia war es eh nie so wirklich ernst. Trotzdem verursachten mir meine Gefühle für Lydia ein bisschen Kopfzerbrechen. Denn unsere Freundschaft wollte ich auf keinen Fall aufs Spiel setzen. So hieß es für mich: sagen, oder nichts sagen - das ist hier die Frage... Meine Gedanken wurden unterbrochen als eine aufgeregte Lydia in mein Zimmer stürmte. "Wie bist du reingekommen?" fragte ich verdutzt, denn meine Eltern waren nicht da. Sie waren übers Wochenende auf eine Jäger Konferenz in Santa Barbara gereist und ich war daheim geblieben um das Haus zu hüten. Folglich konnte Lydia niemand die Tür geöffnet haben. "Ach, Kinderspiel! Die meisten verstecken ihren Ersatzschlüssel unter der Fußmatte." Ich fasste mir stöhnend an den Kopf. "Wir eigentlich nicht. Familie von Jägern - schon vergessen?! Aber ich hab den da letztes Mal liegen lassen, als ich mich nachts zu Scott geschlichen habe." "Ohhhh böses Mädchen!" grinste Lydia. Ich schüttelte nur den Kopf. "Eher weniger. Wir haben uns getroffen, um über unsere Beziehung zu reden. Du weißt ja, dass es schon länger eher Freundschaft mit gewissen Vorzügen von meiner Seite aus ist. Und weil es nicht fair ist, wenn er viel mehr in unserer Beziehung sieht, habe ich ihn um eine Pause gebeten. Nach der wollen wir beide überlegen, ob es für uns noch einen Sinn hat weiter zusammen zu sein." Lydia schwieg ein wenig überrumpelt und ließ sich dann neben mir aufs Bett plumpsen. Während sie mit ihrem Handspiegel bewaffnet ihre Lippen ein wenig nachzog, fragte sie mich leise "Wie kam es dazu, dass du plötzlich doch deswegen mit ihm gesprochen hast? Hast du dich in jemand anderen verliebt?" Geschockt suchte ich ihren Blick. Hatte sie bemerkt, dass ich mehr und mehr für sie empfand? Wundern würde es mich nicht. Lydia war ein Genie. "Ehm. Ja." Fasziniert sah ich Traurigkeit, Neugierde und dann gewollte Neutralität über ihr Gesicht huschen. "So? Wer ist es denn? Wer ist der Glückliche, der mir Allisonzeit stehlen wird?" Das hörte sich verdammt besitzergreifend und sogar ein wenig eifersüchtig an. Oder deutete ich da etwas hinein, das gar nicht da war. Ich nahm meinen Mut zusammen und streckte meine Hand aus, um ihr den Handspiegel zärtlich aus den Händen zu nehmen. Sie legte auch den Lippenstift weg und sah mich plötzlich sehr aufmerksam an. "Du bist es." Sie stieß Luft aus, die sie anscheinend angehalten hatte ohne es zu merken und auch ich konnte erst mal wieder leichter atmen, nun da mir diese Last von den Schultern war. Ich hatte es gesagt. Nun stand es im Raum und ich würde..... "Mhhh..." entfleuchte es mir als weiche Lippen sich auf meine pressten und ein wunderbar anschmiegsamer Körper sich an meinen drückte. Meine Gedanken drifteten ab und ich konnte nur noch mit allen Sinnen spüren. Der Geruch von Erdbeeren, dieses Aroma musste wohl Lydias neuer Lippenstift haben. Ihr weiches Haar das mein Gesicht kitzelt, während sie mich zärtlich küsst. Eine feuchte Zunge die sanft um Einlass bittet und ein Moment in dem mir das Herz aus der Brust zu klopfen scheint. Wir rücken wieder ein bisschen voneinander ab und Lydia beendet den Kuss sanft. Ich folge ihr unwillkürlich mit geschlossenen Augen - wann hatte ich sie geschlossen!? - und drückte ihr Küsschen überallhin. Auf die Wange, auf die Nase, auf den Mund, auf ihr zartes Ohrläppchen - schnappte es mit meinen Zähnen und zog ein wenig daran. Sie lachte auf. Und umarmte mich fest. "Atmen wird ja SO überbewertet! Gott... ich bin so froh. Ich liebe dich auch." seufzte sie glücklich in meine Haare hinein. Und mir stiegen die Tränen in die Augen. Mein Seufzen klang daher ein wenig wässrig, weshalb sie zurückwich und mir in die Augen schaute. "Awww... nein! Hör auf so süß zu sein." sagte sie leise und küsste mich wieder. Diesmal ganz zart auf die Lippen. Dann legte sie ihre Stirn an meine. "Warum ich eigentlich bei dir eingebrochen bin: ich habe von meiner Mam die Erlaubnis bekommen, dass wir nach den Abschlussprüfungen zusammen übers Wochenende auf unsere Hütte dürfen. Ich wollte daraus eigentlich erst ein Gruppending mit unserem Rudel machen. Aber... was hältst du von einem romantischen Wochenende zu zweit?" "Ja, das klingt großartig." schnaufte ich ein wenig überwältigt. ** Das Wochenende auf der Hütte war großartig. Wir schliefen lang aus. Hüpften den ganzen Tag im Pyjama herum. Lasen uns gegenseitig Gedichte vor. "Einsam war ich, ein Tunnel. Vor mir flohen die Vögel, und Nacht brach in mich ein mit ihren Schattenmassen. Mich selbst zu überleben, machte ich dich zur Waffe, zum Pfeil für meinen Bogen, zum Stein für meine Schleuder." "Das klingt gruselig und schön zugleich. Nicht schlecht, dieser Pablo Neruda." flüsterte Lydia leise und kuschelte sich an mich heran. "Ja, das finde ich auch. Aber es passt perfekt dazu, wie ich mich mit dir fühle. Für dich will ich kämpfen, leben und dich jeden Tag ein wenig mehr lieben." "So. Wunderbar. Jetzt hast du es geschafft." schniefte sie und suchte nach einem Taschentuch. Ich musste lachen und wälzte mich mit ihr auf dem Bärenfell vor den warmen Flammen im Kamin herum bis ich auf ihr lag und sah ihr tief in die Augen. "Ich will nur, dass du weißt was du mir bedeutest." "Das weiß ich doch und du hoffentlich auch." lächelte sie bevor wir uns zärtlich küssten. Es war so kitschig. Und so wunderschön. In der zweiten Nacht wurden wir eingeschneit. Aber das machte uns nicht das Geringste aus. Wir blieben einfach noch ein paar Tage länger dort in unserer kleinen Traumwelt. Unsere Eltern und unser Rudel hatten wir bereits bevor wir losgefahren waren vorgewarnt, dass wir eventuell länger bleiben würden, wenn der Wetterbericht recht behalten sollte und wir eingeschneit würden. Und dank Lydias Planung hätten unsere Vorräte noch gut zwei weitere Wochen reichen können. ** Mein Blick fing Lydias auf, als wir einen Monat später an der Abschlusszeremonie gemeinsam unsere Absolventenkappen in die Luft warfen. "Du, ich. Morgen Abend. Ich hol dich ab." grinste Lydia mich an und ich nickte nur kichernd und gab ihr vor der gesamte Schülerschaft einen zärtlichen Kuss. "Dann musst du aber dein kleines Schwarzes anziehen, damit ich weiß, dass es ein "Wir-feiern-unseren-Abschluss-Date" ist." zwinkerte ich ihr zu. Daraufhin warf sie sich kunstvoll ihr erdbeerblondes Haar über die Schultern und nickte bestimmt. ** Wir hatten uns vor unserem Rudel geoutet und es wurde überraschend gut aufgenommen. Scott und Jackson waren zwar schon geknickt und Jackson ließ auch den ein oder anderen beißenden Kommentar los. Aber alles in allem tröstete sich Mr. Abschlussballkönig damit, dass er in seinem Auslandssemester in Paris sicher viele schöne Mädchen kennen lernen würde. Und Abstand gewann er dadurch auch. Scott wollte sich auf seine Ausbildung zum Tierarzt konzentrieren. Stiles würde in den nächsten Tagen zu Derek, Boyd und Erica ins Loft ziehen und ein Fernstudium in Kriminalogie machen. Diese vier waren wirklich zusammen gewachsen seit Derek und Stiles ein Paar waren. Doppeldates und was nicht alles. Es war eine überraschende, aber schöne Wendung. Und Lydia und ich wollten zusammen eine Wohnung nehmen und in Yale studieren. Sie Mathematik und ich Geschichte. Es lag eine schöne Zukunft vor uns. Wir hatten unser Rudel. Wir hatten unsere Träume und vor allem: hatten wir UNS. ** ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)