Blutsband 1 von __Kira ================================================================================ Kapitel 8: Kapitel 8 Jurij -------------------------- Katy lag schlafend in meinem Arm. Sie war sofort eingeschlafen, als das Flugzeug begann in die Höhe zu steigen. Ihr Kopf ruhte an meiner Schulter, ihre regelmäßigen Atemzüge beruhigend mich. Auch wenn ich mich für das was ich ihr gestern Abend angetan hatte hasste, hatte sie mir einfach so vergeben. Ich konnte mir nicht einmal ansatzweiße vorstellen wie ich eine Frau wie sie nur verdient hatte? Nicht nur ihr Blut, das für mich köstlicher roch als alles Bisherige, nein auch ihr sündhafter Körper zwangen meine Beherrschung in die Knie. Sie sah so wunderschön aus während sie neben mir schlief. So rein und unschuldig, so zerbrechlich. Ihre Lippen sahen so weich aus, ich musste mich zusammen reißen sie nicht zu küssen. Stattdessen strich ich ihr sanft mit meinen Fingern über ihre zarten, vollen Lippen. Sie fühlten sich genau so weich an, wie sie aussahen. Sie war mit Abstand das zarteste Wesen, das mir je begegnet war. Als ich sie gestern nur in diesem T-Shirt bekleidet gesehen hatte, verlor ich meinen Verstand und damit die Beherrschung. Ich wollte jeden Millimeter ihres Körpers spüren, ich wollte sie mir einfach nehmen. Ihr Körper hatte unter meinen Händen gezittert, ihre Wangen waren heiß und glühend rot, das hatte mich nur noch weiter angestachelt. Ich konnte sowohl Lust als auch die Angst in ihren Augen sehen. Sie wollte mich, das war mir klar, aber sie wollte mich nicht so. Ihr Körper regte sich neben mir und presste ihre wundervollen Brüste gegen meinen Arm, den sie umklammert hielt. Die Lust in mir stieg ins Unermessliche. Ich war froh, als sich mein Bruder zu mir herumdrehte. Er saß mit Zoe, Katys bester Freundin auf den Platz vor uns. Ein silberner Flachmann glänzte in seiner Hand. „Möchtest du einen Schluck?“ Ich wusste, dass er darin etwas Blut für uns mitgenommen hatte. Dankbar nahm ich das silberne Fläschchen und kontrollierte das Katy auch wirklich fest schlief. Schnell aber dennoch vorsichtig goss ich mir die rote Flüssigkeit, die für mein und auch ihr Überleben sorgte, in mein bereits vorhandenes Weinglas. Das Blut, linderte mein Verlangen auf die wunderschöne Frau neben mir nur gering, aber ich nahm jede Hilfe, die ich bekommen konnte. Ich wollte mein Leben nicht mehr ohne sie verbringen, immerhin hatte ich 600 Jahre auf jemanden wie sie gewartet. Gestern Abend hatte ich noch genügend Zeit darüber nachzudenken und wurde mir nur noch bewusster, dass sie das Einzige war, das ich in all den Jahren wirklich wollte. Ich würde mit ihr mitgehen egal wohin sie wollte. Für mich war es egal wo ich lebte, solange sie bei mir war. Ich war der mächtigste Vampir unter meinem Volk und nichts und niemand hatte es je geschafft mich zu bezwingen und jetzt lag diese kleine Frau neben mir. Sie hatte es geschafft das ich mich schwach und wehrlos fühlte. Sie war mein wunder Punkt. Meine Achilles Ferse. Ich konnte ein seufzten nicht unterdrücken. Kirill strich Zoe über ihr goldenes Haar, auch wenn es den Anschein machte, das ihm wirklich etwas an ihr lag, kannte ich ihn besser. Sie war ein Zeitvertreib, wie schon so viele andere Frauen. Er genoss es, dass die Frauen in seinen Händen dahin schmolzen. Mein Bruder und ich waren so unterschiedlich, er war in menschlichen Jahren nur 2 Jahre vor mir geboren, aber in Vampirjahren war er genauso alt wie ich. Er jedoch, hatte seine Zeit damit verbracht Frauen aufzureißen, sie als Maitressen zu halten und sobald er genug von ihnen hatte, löschte er ihre Erinnerungen. Ich hingegen hatte die meiste Zeit damit verbracht zu trainieren. Ich musste stark sein, stärker als jeder andere, denn an mir lag es, unser Reich zu beschützen. Vladimir Dubrovnik hatte mir sein Reich anvertraut und ich wollte ihn nicht enttäuschen. Es war meine Aufgabe dafür zu Sorgen, dass die Vampire unerkannt blieben, Jungvampire nicht sinnlos töteten, sondern sie anzuleiten und ihnen alles zu erklären. Ebenso gehörte es zu meinen Aufgaben mich, um die Jäger zu kümmern. Das alles war viel für eine Person. Ich wusste, dass mein Bruder immer hinter mir stand, aber jetzt mit Katy an meiner Seite konnte ich mich auf nichts anderes mehr konzentrieren. Ich trank mehr Blut und hatte mich seit ihrer Ankunft in Moskau nicht mehr darüber informiert, wie es um mein Reich stand. Es fühlte sich an, als hätte mein Leben jetzt erst begonnen und das obwohl ich nicht wusste, was auf mich zukommen würde und ob sie mich überhaupt weiter bei sich haben wollte. Ich hatte in meinem Leben noch nie geliebt und wusste nicht ob das, was ich empfand, wirklich Liebe war oder einfach nur ein Beschützerinstinkt des Blutes, was köstlicher Roch als alles, was ich jemals gerochen hatte. Wie sollte ich auch wissen was es ist, wenn ich es nicht kannte. Es war etwas völlig Neues für mich. Noch nie zuvor war ich abhängig von einer Person gewesen, es gab immer nur mich und meinen Bruder. Wobei mein Bruder eher neben mir her lebte als mit mir zu leben. Klar wir waren eine Familie, aber auch in einer Familie hatte jeder sein eigenes Leben. Er genoss das Leben eines jungen, gutaussehenden Mannes, während ich die Rolle des Königs übernommen hatte. Das Flugzeug setzte zum Landeanflug an, sanft versuchte ich Katy zu wecken. Sie gab ein paar wirklich entzückende Laute von sich und rollte sich noch enger an mir zusammen. Wie so oft, wenn ich Zeit mit ihr verbrachte, huschte ein Lächeln über mein Gesicht. Ich strich ihr eine Strähne ihres wunderschönen Haares hinter ihr Ohr und flüsterte. „Wir sind gleich da, Katherina.“ Sie lächelte ebenfalls und öffnete verschlafen die Augen. „Ich steh immer noch total auf den Namen.“ Ein lautes Lachen grollte aus meinen Lungen, so dass sich einige Passagiere zu uns herum drehten. Katy lief sofort Rot an und legte mir ihre warme Hand auf den Mund. „Pscht, jeder sieht uns an.“ Es schien ihr peinlich zu sein und dennoch strahlte sie über ihr ganzes Gesicht. Ich zog sie näher zu mir heran und drückte sie fest gegen meine Brust. „Sollen sie doch. Es kann ruhig jeder sehen, das du zu mir gehörst.“ Ich genoss es ihr Herz schnell schlagen zu hören. Sie wusste nicht einmal wie sehr sich der Geruch ihres lieblichen Blutes verstärkte, wenn sich ihre Wangen damit füllten. Es war, als würde sie eine Wolke aus ihrem eigenem Parfüm umgeben. Berauschend und hinreißend. In genau diesen Momenten musste ich mich am aller meisten beherrschen. Ich wollte mich auf sie stürzen, ihre Lippen fest auf meine Pressen und ihren ganzen Körper nah an meinem spüren. Ich atmete tief durch und ließ sie aus meiner Umarmung frei. Katy stürzte sich über mich und sah mit leuchtenden Augen aus dem kleinen Fenster des Flugzeuges. Die Sonne ging gerade über St. Petersburg auf. Die Lichter der Stadt strahlten mit dem aufgehenden Morgen um die Wette und ließen alles in einem zarten Rosa erleuchten. Ihr Körper war mir so nah… Nachdem sie lange genug hinausgesehen hatte, und meine Beherrschung zum Zerreißen gespannt war, ließ sie sich zurück in ihren Sitz sinken. Ich trank schnell und ohne groß darüber nachzudenken direkt aus dem silbernen Flachmann und stürzte den übrigen Inhalt hinunter. Mit weit aufgerissenen Augen starrte Katy mich an. Verdammt, was hatte ich nur gerade getan? Wie sollte ich ihr das Blut erklären? Ich verspürte eine Panik wie diese nur einmal zuvor in meinem Leben und das war kurz vor meiner Verwandlung! „Ich…“ versuchte ich zu beginnen, doch Katy unterbrach mich sofort. „Alkohol so früh am Morgen?!“ Sie war wütend und ich erleichtert. Es war gemein aber ich konnte nur lächeln, als ich sie ansah mit ihren verschränkten Armen. „Das ist kein Alkohol keine Sorge. Es ist eine Art Medizin.“ Sofort verschwand die Wut aus ihrem Gesicht und wurde durch einen Sorgenvollen ersetzt. „Mach dir keine Sorgen, es ist nichts Schlimmes. Eine Reisekrankheit mehr nicht. Fliegen schlägt mir immer etwas auf den Magen.“ Vor mir begann mein Bruder herzhaft zu Lachen. Es war vielleicht nicht die beste Ausrede aber die Einzige, die mir auf die Schnelle einfiel. Nach ein paar Sekunden, die mir wie eine Ewigkeit vorkamen, fing auch Katy an zu grinsen und strich mir mit ihren zarten Fingern über meine tief dunklen Haare. Jede ihrer Berührungen glich einem Stromschlag, nach dem ich Süchtig wurde. „Der große Jurij Kovalewskij ist also reisekrank?“ „So scheint es wohl.“ Unsere Blicke hielten aneinander fest und verloren sich, während die ersten Passagiere bereits das Flugzeug verließen. Auch Zoe und Kirill waren bereits aufgestanden und bahnten sich ihren Weg durch das Getümmel nach draußen. Mir war all das egal, solange ich nur noch etwas länger in Katys wunderschöne Augen sehen konnte. Ich wollte ihre Gedanken lesen, wissen was gerade in ihr vorging. Sie beendete diesen intimen Moment mit ihrem Lächeln. „Wir sollten wohl auch aufstehen.“ „Sollten wir?“ Sie griff nach meiner Hand und zog mich widerwillig aus meinem Sitz. Gemeinsam, mit ihr an meiner Hand, verließen wir das Flugzeug und warteten an der Gepäckausgabe. Kirill war bereits mit Zoe vorgegangen um uns ein Taxi zu besorgen, das uns zu dem gebuchten Hotel bringen sollte. Unsere Koffer ließen auf sich warten, Katy lief Kreuz und quer durch die Ausgabe und starrte durch jedes Fenster, das sie finden konnte. Sie war sofort von allem fasziniert und man sah ihr an, dass sie jede Kleinigkeit in sich aufnahm. Mir ging es genauso, wenn ich sie beobachtete. Sie war so faszinierend und ich wollte jede Faser ihres Körpers in mich aufnehmen. Als wäre sie ein Traum und ich könnte jeden Moment aufwachen. Freudestrahlend kam sie mir mit einem unserer Gepäckstücke entgegen. Das leuchten in ihren Augen mit ihren leichten Sommersprossen und diesem verboten heißen Körperbau riss die Aufmerksamkeit aller Männer auf sie. Ich hasste jeden von ihnen und war gleichzeitig Stolz, das diese Traumfrau auf mich zu kam und mir ihre volle Aufmerksamkeit zu teil schenken ließ. Irgendwann würde jeder Mensch auf dieser Welt wissen, dass sie zu mir gehörte. Im Taxi saß ich nun hinten zusammen mit Katy und ihrer besten Freundin Zoe. Ich hatte Glück, Zoe war noch zu Müde um gegen mich zu Keifen und Katy war bereits wieder nach wenigen Minuten in meinen Armen eingeschlafen. Ihr Haar fiel in Strähnen über ihr Gesicht und verdeckte es nur leicht. Ich hätte es nur zu gern weggestrichen doch konnte ich mich, durch meine Größe, nicht richtig bewegen. So musste ich also damit vorliebnehmen ihr Gesicht durch die braunen Strähnen zu bewundern. Die Fahrt dauerte nicht sehr lang und schnell hatten wir unser Hotel erreicht. Katy schlief tief und fest, nicht einmal Zoe hatte sie wach bekommen. Ich nahm Katy auf meine Arme und trug sie durch die Lobby in das Zimmer das Kirill für sie reserviert hatte. Natürlich wollten die beiden zusammen bleiben und keine getrennten Zimmer haben. Vorsichtig legte ich sie auf das riesige Bett und ließ meine Traumfrau ohne mich zurück. Mein Bruder wartete bereits vor der Tür auf mich und legte gerade ein Gespräch am Telefon auf. Sein Blick richtete sich ernst auf mich. „Vladimir will uns sehen.“ Ich seufzte, hatte es so schnell die Runde gemacht, dass wir in St. Petersburg waren? Dem Ruf Vladimirs sollte man lieber Folge leisten, auch wenn er eine Vaterfigur für uns war, war er doch auch der Ehemalige und Jahrhunderte langer regend des größten Vampirreiches der Welt. Ich nickte und folgte meinem Bruder in die Tiefgarage. Er hatte uns bereits zwei Wagen gemietet, Sportklasse natürlich. Gemeinsam fuhren wir zu dem großen Anwesen, auf dem Vladimir Dubrovnik sich niedergelassen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)