Blutsband 1 von __Kira ================================================================================ Kapitel 16: Kapitel 16 Jurij ---------------------------- Katys Blick wurde glasig. Ausdruckslos sah sie mich an. Ich konnte kein Zeichen von Überraschung oder Angst in ihren Augen erkennen. Ihr merkwürdiges Verhalten verstärkte mein Glauben daran, das sie doch eine Jägerin war nur noch mehr. Ich beobachtete sie minutenlang, doch nichts veränderte sich an ihrem Blick. Sie starrte mich einfach an oder eher noch durch mich hindurch. Als wären ihre Gedanken ganz wo anders, nur nicht bei mir. Es machte mich so unfassbar wütend, das ich meine Hände zu Fäusten ballte bis meine Knöchel weiß hervortraten. Die gleiche Wut, wie am Abend des Maskenballes als ich das Tattoo der Jäger auf ihrer Haut entdeckt hatte, durchflutete mich. Ich erinnerte mich daran zurück wie sie erschrocken und bleich, nackt auf meinem Bett lag und mich mit weit aufgerissene Augen angesehen hatte. Ihr Körper, der nur durch ein dünnes Bettlacken verdeckt wurde, sah aus wie die Sünde selbst, während ihr Blick voller Panik auf mir lag. Ich war nicht nur wütend auf sie. Ich war vor allem wütend auf mich selbst, dass ich auf eine von ihnen, auf eine Vampirjägerin hereingefallen war und doch wollte ich sie. Ich wollte sie so sehr. Sie sollte nur mir allein gehören. Als sie plötzlich aufsprang, um das Zimmer zu verlassen, durchströmte mich eine dunkle Macht. Sie durfte nicht gehen. Sie durfte nie wieder gehen! Ich wollte, nein, ich musste sie besitzen. Die gleiche dunkle Macht durchflutete nun erneut mein Körper und zeigte mir die Erinnerung an ihr zuckersüßes Blut. Wie leicht meine Zähne ihre dünne Haut durchbohrt hatten und ihr köstliches Blut in meinem Mund strömte. Ich konnte nicht aufhören. Noch nie zuvor hatte ich solch eine explodierende Kraft in meinen Mund gespürt. Auch als ich merkte, dass ihr Körper immer schlaffer in meinen Händen wurde, konnte ich mich nicht stoppen. Erst als ihr Herzschlag nicht mehr als ein leises, flaches Pochen war, hörte ich auf. Ich wollte sie noch nicht umbringen. Dafür war ihr Blut viel zu kostbar. Sie saß nicht allzu weit von mir entfernt und ich konnte das Blut durch ihre Adern strömen hören. Es vernebelte meine Sinne und das dunkle in mir, versuchte mich erneut zu übermannen. Immer wieder hatte ich mir die letzten Tage eingeredet das es Liebe war, die mich bei ihr hielt. Ich wollte mir nicht eingestehen, dass ich der Dunkelheit doch so sehr verfallen war. Ich war Jurij Kovalewskij Vampirprinz aus Russland und kein dummes Geschöpf der Nacht, das durch das Blut einer Menschenfrau zu einer Bestie mutierte. Doch gerade war es nur die Lust die meinen Körper beherrschte. Ich wollte ihr Blut schmecken, ihren weiche Haut auf mir spüren und mir ihren Körper nehmen. Mein Gesicht nahm ein fieses Lächeln an und bösartig funkelte ich sie an. »Du scheinst nicht sehr überrascht zu sein.« Ich konnte spüren, wie meine Fangzähne sich bereits ihren Weg nach draußen bahnten. Mit hartem Blick sah sie mir in meine finsteren Augen. Ich wusste, wie ich aussah, wenn mich der Blutdurst zu einer gefährlichen Kreatur formte. Meine grauen Pupillen strahlten hell, während der Rest meiner Augen von dunklen Schatten unterlegt war. Ich verzog meine Mundwinkel zu einem schrägen Lächeln und gewährte ihr einen Blick auf meine scharfen Eckzähne. Noch immer hatte sich ihre kühle, unbeeindruckte Aura nicht verändert. Katy ging ein paar Schritte zurück, wodurch sie ihre Ketten am Bein laut zum Klirren brachte. Ihr Blick war auf meine Fangzähne gerichtet. »Die Geschichten, die mir mein Großvater als Kind erzählt hatte, sind also war.« Sie klang zu monoton damit ich ihr es hätte abkaufen können, dass sie nicht mehr über mich und meine Rasse wusste. »Hast du Angst Katherina?« Ich benutzte mit Absicht den Spitznamen, den ich ihr selbst gegeben hatte. Sie lachte. »Nein.« »Die solltest du haben.« Blitzschnell war ich bei ihr und drückte sie gegen die kalte Wand der Zelle. Sie versuchte sich gegen meinen Griff zu wehren, doch ich hielt ihre Hände fest, während meine Beine zwischen ihr standen und sie leicht nach oben hoben. Ihr Atem ging schnell und selbst wenn sie vor wenigen Sekunden noch behauptet hatte, keine Angst vor mir zu haben, so hatte sie sie aufjedenfall jetzt gerade. »Was hast du mit mir vor, Monster?« Blaffte sie mich an. Ihr war gar nicht bewusst, in was für einer tödlichen Lage sie sich gerade befand. Mein Atem lachte gegen die dünne Haut hinter ihrem Ohr, was ihr eine Gänsehaut bescherte. »Wirst du mich jetzt töten? So wie du meinen Großvater bereits getötet hast?« Ihre Stimme verlor, trotz ihrer misslichen Lage nicht an Kraft. Ich wollte sie nur umso mehr. »Nein...« Flüsterte ich gegen ihren Hals. »Ich werde mit dir spielen.« Und damit rammte ich ihr meine Fangzähne durch ihre dünne Haut. Ich spürte, wie sie mit Leichtigkeit unter meinem Biss zerriss. Ein leiser Schrei trat aus ihrer Kehle und ihr süßes Lebenselixier floss in meinen Mund, berauschte meine Sinne und nahm mir meinen Verstand. Als ich spürte, das sie kurz davor war wieder in Ohnmacht zu fallen, ließ ich von ihr ab und sah zu, wie sie unsanft auf dem Boden aufschlug. Ihre Knie platzen erneut auf, während sie sich mit letzter Kraft versuchte aufzufangen. In meiner vollen Größe stand ich vor ihr und sah sie aus glühenden Augen an. »Du gehörst mir.« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)