Kingdom Hearts - War of Light and Darkness von abgemeldet (Secret Section) ================================================================================ Kapitel 44: Hintergrundgeschichten ---------------------------------- Einige Zeit spater saßen sie in seinem Zimmer auf dem Boden. Draußen prasselte der Regen auf das Dach. Sah man hinaus, hatte man den Eindruck gegen eine Wasserwand zu schauen. Glücklicherweise hatten die beiden es gerade noch rechzeitig ins Gebäude geschafft, bevor es so richtig losging. "Puh. Das war echt knapp.", sagte Naoko. "Nichtsdestotrotz bin ich jetzt schon pitschnass." Verärgert zupfte sie an ihrer Kleidung herum. "Ärgerlich. Ich habe nur noch das hier mit." "Hast du keine Ersatzkleidung?", fragte Terra erstaunt und öffnete die Tür seines Schrankes. "Ich hatte mal welche, ja. Sagen wir ich habe sie...verloren.", brummte Naoko vor sich hin. Flugs öffnete sie den Reißverschluss ihrer Jacke und zog sie aus. Da die Möglichkeiten in diesem Raum etwas begrenzt waren, hing sie die Jacke über den Fenstersims. "Hmm. Wenn es dir nichts ausmacht, dass alles ein wenig groß sein wird, kannst du Kleidung von mir haben. Zumindest solange bis deine Kleidung wieder trocken ist.", sagte Terra während er in seiner Tasche herumkramte. "Das wäre wahnsinnig toll. Auf die Dauer ist es doch recht unangenehm in feuchter Kleidung durch die Gegend zu laufen." Endlich fand Terra was er suchte. Ein T-Shirt und eine Trainingshose. "Hier. Die kannst du ha...", begann er den Satz während er sich zu ihr umdrehte...und sofort wieder mit hochrotem Kopf wegsah. Mittlerweile war sie im Begriff auch ihr Oberteil auszuziehen. "Was ist denn los?", fragte Naoko. "Äh...naja...vielleicht sollte ich erstmal rausgehen bevor du dich umziehst meinst du nicht?" Terra versuchte sein möglichstes um überall hin zu gucken, nur nicht zu ihr. Doch seltsamer Weise fingen seine Augen immer wieder an zu wandern. Letztendlich war er nur ein Kerl. Da konnte ihm nur sein Anstand helfen. "Du bist ja schüchtern. Wie süß. Ist es das erste Mal, dass du ein Mädchen so siehst?", fragte Naoko verschmitzt lächelnd. "Möglicherweise.", wich Terra ihre Frage aus. Was ihr diese im Prinzip gleichzeitig beantwortete, wie ihm danach auffiel. Rasch hielt er ihr die Kleidung mit ausgestrecktem Arm hin. Gemählich kam Naoko auf ihn zu und nahm ihm die Kleidung ab. Täuschte er sich oder streifte für einen kurzen Moment etwas seine Fingerspitzen? Schnell zog er seine Hand zurück. Naokos Grinsen wurde sofern das möglich war noch breiter. Ihr machte die Situation ziemlich Spaß. So eine Schüchternheit hatte sie von ihm eher weniger erwartet. "Weisst du mir macht es echt nichts aus, wenn du ein bisschen guckst. Ich bin da nicht ganz so verkniffen. Oder bekommst du dann zu Hause von jemandem Schwierigkeiten, wenn dieser jemand das erfährt?" Sie kam noch ein Stück näher. Terra trat den Rückzug an. Hastig schnappte er sich wahllos ein paar Klamotten und stürmte mit den Worten hinaus: "Danke für das Angebot, vielleicht ein anderes Mal." Warum genau er das so sagte wusste er selbst nicht. Vermutlich wollte er nicht, dass sie durch seinen Rückzug falsche Schlüsse über ihren Körper zog. Und das wollte er auf keinen fall. Denn das was er in dem kurzen Moment gesehen hatte, sah ziemlich gut aus. Ein gewisser Teil von ihm war durchaus neugierig genug gewesen, dass er gerne hingeguckt hätte. Das konnte er beim besten Willen nicht bestreiten. Er hatte sich ziemlich anstrengen müssen die Augen woanders hin zu richten. Aber hätte er geguckt wäre es ihm unhöflich und auch unanständig vorgekommen. Zudem würde er sich dabei vorkommen, als wenn er Ami betrügen würde. Welche Ironie wenn man bedachte, dass zwischen ihnen leider gar nichts lief. Warte mal, was dachte er eigentlich grade alles? Da es keine Tür gab, die er schließen konnte, hastete Terra einfach ins nächstbeste Zimmer. Er lehnte sich an die Wand und holte tief Luft. Ganz offensichtlich war Naoko nicht nur ziemlich aufgeweckt sondern auch ziemlich offen vom Charakter her. Also ganz anders als er. Das konnte noch heiter werden. Prüfend sah er auf die Klamotten in seiner Hand hinab. Zumindest schien er das richtige gegriffen zu haben. Während er sich umzog, dachte er weiter über Naoko nach (und versuchte gleichzeit an gewisse Dinge an ihr nicht zu denken). Warum auch immer, er hatte sofort Vertrauen zu ihr gefasst. Dabei kannte er sich praktisch nicht. Aber irgendwas an ihr sagte ihm, dass sie eine treue Verbündete sein würde. Es war nur ein Gefühl, aber es war stark. Hoffentlich konnte er sich dieses Mal darauf verlassen. Sein Urteilsvermögen waren in den letzten Tagen nicht sonderlich zutreffend gewesen. Naoko konnte sich ein Lachen kaum verkneifen. Tatsächlich hatte sie wirklich keine Probleme mit sowas. Es gab für sie keinen Grund sich für ihren Körper zu schämen. Was aber auch nicht hieß, dass sie sich bei jeder Gelegenheit auszog und zu Schau stellte oder sowas. Nein das auf keinen Fall. Sie ging nur wesentlich entspannter mit solchen Situationen um, als viele andere Menschen. Zugegeben machte es auch irgendwie Spaß, Terra mit sowas ein wenig aus der Fassung zu bringen. Sicherlich war das nicht ganz fair, aber es würde ihm auch nicht schaden. "Ein bisschen fies muss der Mensch auch mal sein. Außerdem sollte jeder ein gesundes Interesse an dieser Thematik haben.", dachte Naoko schmunzelnd während sie sich umzog. Die nassen Kleide hing sie alle nebeneinander über die Fensterbank. "Wenn du fertig bist, sag Bescheid. Dann kann ich wieder reinkommen.", ertönte plötzlich Terras Stimme von draußen. Naoko erschrak ein bisschen. Sie hatte nicht einmal gehört, dass er zurückgekommen war. Wie interessant. "Ich gestatte euch einzutreten, Herr Kagurasaka. Aber bitte zügeln sie ihre jugendlichen Triebe in meiner Anwesenheit. Nicht das sie noch etwas Unziemliches tun.", neckte Naoko ihn. "Von wegen jugendliche Triebe. Und von wegen Unziemlich.", brummelte Terra vor sich hin und trat ein. "Naokos Kleider nahmen die Fensterbank in Beschlag, daher holte Terra den einzigen noch brauchbaren Stuhl den er im ganzen Tempel gefunden hatte und stellte ihn vor das Fenster. Darüber hing er seine eigene Kleidung. Draußen prasselte der Regen noch immer ungemindert herab. Als er sich wieder umdrehen wollte, fiel sein Blick auf die Strumpfhose und das Loch am Bein. "Da fällt mir ein: ich glaube ich habe noch was für dich.", sagte er und packte seinen Rucksack. Nur einen Moment später hatte er das winzige Stoffstück hervorgeholt. "Gehört das dir?", fragte er und hielt ihr den Stoff hin. Naoko warf einen Blick darauf und nickte. "Ja allerdings. Du hattest mich mit deinem plötzlichen Angriff ziemlich überrascht. Konnte gerade noch ausweichen. Hat aber wohl doch nicht gänzlich geklappt." Sie nahm ihm das Stück ab und wandte sich zu der Hose. Ein paar magische Worte später war das Loch verschwunden und der Stoff wieder an seinem Platz. Terra setzte auf seine Liste über Naoko einen weiteren Punkt. Sie hatte offenbar gute magische Kenntnisse. Doch woher? "Normalerweise bin ich nicht so unvorsichtig und greife einfach so an, aber...irgendwas an diesem Ort hatte mich ziemlich nervös gemacht.", sagte Terra nachdenklich. Ein plötzliches Knurren erfüllte den Raum. Naoko lief ein wenig rot an. "Lass mich raten: du hast Hunger.", sagte Terra. Naoko lachte und nickte. "Wie eine Bärin." Terra konnte das gut verstehen. Auch er hatte Kohldampf. Nun dann ist es vielleicht an der Zeit etwas zu essen." Prüfend sah er sie an. "Ich vermute mal ich liege richtig, wenn ich behaupte, dass du nichts zu essen hast?" "Goldrichtig.", grinste Naoko. "Hundert Punkte an den Kandidaten." "Darf man fragen wie das kommt?" "Naja, sagen wir es hat auch was mit der verlorenen Ersatzkleidung zu tun." Terra seufzte und schaute in seinen Rucksak. "Es ist nicht mehr viel übrig." Alles was ich habe reicht nur noch für heute Abend. Wir werden morgen zwangsläufig in die Stadt gehen müssen, wenn wir nicht verhungern wollen. Wenn wir für zwei Personen kaufen, wird das nicht billig werden." Als er das sagte, stutzte Terra und sah Naoko prüfend an. "Hast du wenigstens noch Geld?" Ihr Schweigen sagte genug. Stirnrunzelnd sah er in seiner Geldbörse nach. Das würde ganz schön bitter werden. "Ich werde dir meinen Anteil bestimmt zurückzahlen, wenn wir wieder in Tokio sind." "Das hoffe ich doch. Was mich aber auch zu den Fragen führt, wann das sein wird und warum du überhaupt hier auf diesem Berg bist?" "Das...könnte ein wenig länger dauern zu erklären. Wollen wir uns nicht setzen und das bei einem Snack besprechen?", fragte Naoko einladend lächelnd. Es war ziemlich offensichtlich wo dabei ihre Priorität lag. Ein weiterer Punkt wurde auf Terras Liste ergänzt: was den Appetit anging hatte sie Ähnlichkeit mit Bunny und ChibiUsa. Fragte sich nur ob sie auch genauso viel verputzen konnte. Dann würde das ganze nicht nur teuer, sondern sehr teuer werden. "Schon gut. Schon gut. Ich habe verstanden. Zudem müsste ich lügen, wenn ich behaupten würde keinen Hunger zu haben." Terra und Naoko schoben sich den Tisch in eine möglichst windgeschützte Ecke und breiteten darauf alles aus, was Terra an essbarem noch finden konnte. Obwohl sie offensichtlich großen Hunger hatte und eine gewisse Gier in ihren Augen glitzerten, behielt sie dennoch genug Anstand. Bevor sie etwas nahm, sah sie ihn immer erst fragend an und wartete auf seine Bestätigung. Er gab sie ihr dann immer mit einem Kopfnicken. "Dann erzähl mal. Ich bin ziemlich neugierig auf deine Geschichte." Terra war gespannt ob sie auch von ihrer Vergangenheit erzählen würde, oder lediglich von den Gründen die sie hergeführt hatten. Doch er konnte es auch verstehen wenn sie diese ausließ, weil sie sich noch nicht wirklich kannten. Er war sich nicht einmal sicher ob er bereits von seiner Vergangenheit erzählen würde. "Vielleicht solltest du besser anfangen zu erzählen. Ich möchte wissen, was du schon alles von den Geschehenissen hier oben weisst. Möglicherweise kann ich dann in meiner Geschichte ein paar Punkte überspringen. Zudem hattest du mir schon gestern ein wenig von dir erzählt. Weisst du noch? Vielleicht solltest du diese Geschichte erst einmal zu Ende erzählen. Jetzt da ich weiss das du ein Schlüsselschwertkrieger bist, werde ich das Gefühl nicht los, dass es da noch viel mehr zu Wissen gibt. Du hast vieles zurecht verschwiegen oder nur abgeschwächt erzählt. Bitte fange noch mal von vorne an." Plötzlich grinste sie. "Wie war das mit einem Mädchen namens Ami?" Terra lief erneut hochrot an. "Das ist...nicht unbedingt Teil der Geschichte. Nunja...vielleicht doch." "Erzähl ruhig. Ich werde ihr bestimmt nichts verraten, wenn du uns einander vorstellen solltest." Es fehlte nur noch dass sie scherzhaft die Zunge rausstreckte. Terra sah sie streng an und auf einmal hatte sie ein reges Interesse an einem Brandfleck auf dem Tisch. Ihr Grinsen jedoch war nicht verschwunden. Eher das Gegenteil. Terra seufzte resignierend. Offenkundig musste er sich an ihre Art einfach gewöhnen. "Ich weiss nicht so recht wie ich das alles erklären soll. Es begann alles mit...einem Traum. Naja, irgendwie war es eher eine Vision." Das Grinsen verschwand aus Naokos Gesicht und sie musterte ihn aufmerksam. Visionen waren nur selten gut. Sie wusste das aus eigener Erfahrung. "Eine Vision?", hakte sie nach, da Terra nicht weitersprach. "Vielleicht auch eine Vorahnung. Ich weiss es nicht genau. Wie auch immer, ich habe gesehen, wie Ami von der Finsternis verschluckt wurde. Die Finsternis kam wie eine wabernde schwarze Wolke auf sie zu. Ami verschwand einfach darin, ich konnte nur noch ihre Schreie hören. Während das passierte, befand sie sich auf einer Art Klippe. Im Hintergrund war ein Wald zu sehen." In Naokos Augen blitzte das Erkennen auf. Sie kannte solch eine Klippe. Eine gab es direkt hinter der heißen Quelle. Sie passte genau auf Terras Beschreibung. "Dieser Traum hat eine bleibende Wirkung gezeigt oder? Ich vermute diese Ami bedeutet dir sehr viel. Zumindest das konnte man aus deinen gestrigen Erzählungen heraushören. Bist du deswegen hier? Um zu verhindern, dass es dazu kommen könnte?" Terra nickte mit dem Kopf, dann schüttelte er ihn sofort wieder. "Ja. Nein. Ich weiss es selbst nicht genau. Ehrlich gesagt wüsste ich nicht einmal wieso sie hier her kommen sollte. Ich war einfach nur auf der Suche nach einem Trainingsplatz wo möglichst wenig Menschen sind. Als ich bei einer Freundin ein Bild von diesem Berg sah, musste ich direkt an den Traum denken. Das Bild hat in mir das Gefühl hervorgerufen, dass ich hierher kommen muss. Möglicherweise um herauszufinden was der Traum mir sagen will. "Nachdenklich lehnte Naoko sich mit verschränkten Armen zurück. "Aber warum ausgerechnet dieser Berg? In ganz Japan gibt es verdammt viele Berge mit Klippen. Warum ausgerechnet dieser? Und vor allem warum jetzt? Hast du diesen Berg schon einmal vorher gesehen? Dass dein Traum einfach nur einen bereits bekannten Ort integriert hat?" Doch Terra schüttelte verneinend den Kopf. "Ich bin noch nicht lange in dieser Welt und hier bin ich definitiv noch nie gewesen." Stirnrunzelnd fiel Naokos Blick in die Leere. "Ob es Zufall ist?", flüstere sie zu sich selbst. "Zufall?", fragte Terra. Naokos Blick kehrte wieder zurück. "Später. Erzähl erstmal weiter. Du hast also diesen Traum gehabt und kurz darauf bist du hier her gekommen um zu trainieren. Was genau wolltest du Trainieren? Deine Schwertkunst?" "Nein. Meine Dämonenform." "Wieso das?" Terra setzte sich in eine bequemere Position und sagte: "In meinem letzten Kampf habe ich die Grenzen dieser Gestalt kennen gelernt. Ausgerechnet in dem Moment wo ich diese Kräfte am meisten brauchte. Das hätte uns fast den Sieg gekostet und schlimmer noch: wir hätten dadurch fast eine Freundin verloren. Ich will vermeiden, dass sich so etwas wiederholt. Also muss ich stärker werden und mich noch mehr an diese Form gewöhnen. Sonst verliere ich Sie irgendwann..." Naoko sah ihn fragend an. "Mit ´Sie´ meinst du diese Ami, richtig?" Terra nickte. Das war Antwort genug. "Sag mal, weiß sie von diesem Dämon? Nur aus Neugierde, aber du musst nicht antworten." "Ja sie weiß davon. Und es hat uns nicht besonders gut getan." Er sagte es in einem Ton, der unmissverständlich zeigte, dass er nicht weiter darüber reden würde. Trotzdem war der Ton nicht unfreundlich, aber bestimmt. Naoko respektierte das. "Und weiter?", fragte sie. "Terra zuckte mit den Schultern. "Nichts weiter eigentlich. Die Ferien fingen an, ich habe mich in einen Zug gesetzt und bin hierhergekommen. Allerdings habe ich hier oben seltsame Spuren gefunden. Wie von Klauen. Zudem scheint den Berg ein Hauch der Finsternis zu umgeben. Gestern hatte ich dann die Begegnung mit der Bestie in der Höhle, der ich nur knapp entkommen konnte. Ansonsten hatte ich es mit einem kleinem, hungrigen Schatten zu tun." Ein leichtes Grinsen stahl sich über sein Gesicht und Naoko hüstelte scherzhaft. Sofort wurde er aber wieder ernst und sah sie prüfend an. "Den Rest der Geschichte kennst du bereits. Jetzt bist du dran, ich vermute du kannst mir mehr darüber sagen was hier lost ist. Hab ich Recht?" Naoko dachte nach. Es würde nicht leicht werden alles zu erklären. Vor allem weil sie einige Punkte aus bestimmten Gründen lieber noch in den Schatten rücken wollte. Also musste sie ihm eine Rohfassung geben. "Meine Geschichte fängt ähnlich an wie deine. Mit einer Art Vision." Terra spitzte die Ohren. War das noch Zufall?" Was hast du gesehen?" "Diesen Berg. Diesen Wald. Und vor allem die Tiere. Sie flüchten, sterben teilweise. Finsternis legt sich über das Land. Ich sah eine große weiße Schlange. Sah wie das strahlende weiß ihrer Schuppen tiefschwarz wurde. Dann verschwand sie einfach. Und hinterließ nur eine dürre Landschaft, in der kein Leben mehr existieren konnte. Und dann sah ich darin Menschen. Sie alle schienen weiblich zu sein. Ich konnte jedoch nur ihre Schillouetten sehen. Sie alle kämpften mit mir zusammen gegen die Dunkelheit. Doch es wirkte nicht so als würden wir den Kampf gewinnen." Sie sah ihm ernst in die Augen. "Das war meine Vision. Als ich erwachte...hatte ich ein verdammt mieses Gefühl. Etwas zog mich hierher und ich folgte seinem Ruf. So bin ich hier gelandet." Terra lehnte sich zurück und dachte nach. Ihre beiden Visionen hatten einen gemeinsamen Nenner: die Finsternis. Der Rest wies zwar Unterschiede auf, jedoch konnte man diese Parallele nicht außer Acht lassen. Zudem keimte in ihm eine Vermutung auf, was diese Gestalten in Naokos Vision betraf. "Diese Menschen die du gesehen hast, konntest du erkennen wie viele es waren?" "Nicht genau. Aber ich würde schätzen es waren fünf." Fünf...das Sailor Team bestand mit Chibiusa zusammen aus sechs Personen. Zählte man Mamoru dazu waren es sieben. Aber vielleicht kamen diese beiden ja nicht mit. Aber nein selbst dann war es völlig unmöglich. Was sollten sie hier oben schon wollen? "Du guckst als wüsstest du um wen es sich handelt!", sagte Naoko und betrachtete ihn aufmerksam. Terra schüttelte den Kopf, sah ihr dabei aber nicht in die Augen. Naoko nahm es so hin. Vermutlich hatte er seine Gründe zu schweigen. "Ich muss gestehen, dass ich glaube du hast irgendwie etwas damit zu tun. Mit dem was hier oben vorgeht meine ich.", sagte sie plötzlich. Terra starrte sie überrascht an. "Warum? Wiese sollte ich etwas mit den Vorkommnissen zu tun haben? Ich bin doch erst seit ein paar Tagen hier. Diese Geschichte läuft doch aber schon ein bisschen länger. Oder nicht?" Naoko hob beschwichtigend die Hände. "Das war vielleicht etwas missverständlich ausgedrückt. Ich meinte damit nicht, dass du dafür verantwortlich bist. Nur, dass deine Anwesenheit irgendie diese Geschichte beeinflusst. Ich denke so: du hast eine Vision die dich zu diesem Berg geführt hat. Genau wie ich. Aber...du warst in dieser Geschichte ursprünglich nicht vorgesehen...glaube ich." "Wie meinst du das? Nicht vorgesehen?", fragte Terra verwirrt. Naoko holte tief Luft, dann sagte sie: "Dich habe ich in der Vision nicht gesehen. Du warst einfach nicht da. Aber jetzt bist du es. Die Zukunft die ich sah, hat nichts mehr mit unserer aktuellen Gegenwart zu tun. Sie ist von ihrem ursprünglich Weg abgewichen. Irgendwie." Terra schüttelte den Kopf. "Woher willst du das wissen? Diese Menschen sind doch bisher auch noch nicht aufgetaucht oder? Der Wald blüht noch, die Finsternis herrscht hier noch nicht. Deine Vision hat sich also bisher noch gar nicht erfüllt. Vielleicht ist der Zeitpunkt zu dem deine Vision wahr wird einfach noch nicht gekommen." Nickend sagte Naoko. "Ja du hast Recht. Sie hat sich bisher noch nicht erfüllt. Und genau das meine ich ja. Eigentlich hätte sie sich bereits erfüllen müssen. Das spüre ich einfach. Genauso wie ich spüre, dass diese Menschen die ich sah, zu uns stoßen werden. Sehr bald schon." "Ich hoffe du irrst dich.", dachte Terra, Wenn ihre Vision sich erfüllt, besteht eine hohe Chance, dass sie den Kampf gegen die Finsternis verlieren konnten. Sie selbst hatte gesagt, es hätte nicht nach einem Sieg ausgesehen. Vielleicht war es dann besser diese Menschen kamen nicht und die Vision wich noch mehr von ihrem Ursprung ab. Allerdings machte er sich darüber noch keine großen Gedanken. Dass diese Menschen seine Freunde sein würden, schloss er mittlerweile komplett aus. Sie hatten einfach keinen Grund hierher zu kommen. Und solange niemand hierher kam, brauchte er sich über die Erfüllung der Vision noch keine Sorgen machen. Viel eher dachte er darüber nach, was sie überhaupt bedeuten konnte. So sehr sie sich auch verändert haben mochte, irgendwas wollte sie Naoko auf jeden Fall sagen. Die Frage war nur was. Ein Punkt in der Vision störte ihn am meisten, weil er ihm am wenigsten etwas abgewinnen konnte. "Was hat es mit dieser weißen Schlange auf sich?" Naoko zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es ehrlich gesagt auch nicht so genau." Sie dachte kurz nach. "Ich meine mich zu erinnern, dass es über diesen Berg eine alte Legende gibt. In dieser Legende kam auch eine weiße Schlange vor. Eigentlich ist es die bekannteste Legende von allen, weil dies hier auch der heiligste Berg Japans ist. Doch ich erinnere mich irgendwie nicht daran. Jedes Mal wenn ich versuche mich zu erinnern, ist es wie als wenn eine Tür mir den Zugang zu diesen Erinnerungen verwehrt." Plötzlich kam ein kalter Windstoß auf und sauste um das Haus herum. Irgendwie fand der Wind seinen Weg in ihr Zimmer. Naoko bibberte und rieb sich die Arme. Ohne darüber nachzudenken stand Terra auf, ging zum Schrank und holte die Decke daraus hervor. Behutsam legete er sie Naoko über die Schultern. "Danke.", sagte sie lächelnd und zog die Decke enger um sich. "Was ist mit dir? Frierst du nicht?" Terra setzte sich wieder und schüttelte den Kopf. "Nein, mir gehts gut." Da es langsam dunkler wurde, zündete Terra eine Kerze an. Nachdenklich verschränkte er die Arme. Eine Legende die sich auf eine weiße Schlange bezog? Das sagte ihm nichts. Vielleicht hätte er sich die Geschichte des Berges mal durchlesen sollen. "Erst dachte ich, du würdest die Schlange symbolisieren.", sagte Naoko plötzlich aus heiterem Himmel. Überrascht zog Terra eine Augenbraue hoch und wartete auf eine Erklärung. "Die Feder.", sagte Naoko nur. Terra runzelte die Stirn. "Was meinst du?" "Gestern Abend. Bei Sonnenuntergang. Da hast du doch eine weiße Feder berührt oder nicht?" "Ah." Allmählich dämmerte ihm, worauf sie hinauswollte. "Diese Feder war von mir.", gestand Naoko. "Ich wollte dich ein bisschen ärgern, mir war langweilig. Das gebe ich zu. Aber als du die Feder berührt hast, wurde sie tiefschwarz. Das hat mich völlig aus der Fassung gebracht, weil es mich an die Schlange erinnerte." Terra nickte. Jetzt verstand er was sie meinte. "Das war auch der Moment, wo du kurz deine Konzentration verloren hattest richtig? Da konnte ich nämlich kurz deine Aura wahrnehmen." Naoko nickte. "Ich würde zu gerne wissen woran das lag.", sagte sie, mit einer versteckten Frage. "Hmmm...", machte Terra und dachte nach." Leider kann ich dir das auch nicht so genau erklären. Hattest du die Feder mit Licht-Magie geschaffen?" Naoko nickte. "Vielleicht hat deine Feder dann auf meinen inneren Dämon reagiert. Sie hat dir gewissermaßen die Dunkelheit in meinem Herzen gezeigt." "Wie genau meinst du das?" Terra überlegte kurz wie er es am besten erklären konnte. "Naja der Dömon basiert nun einmal auf der Kraft der Dunkelheit. Die Feder bestand jedoch aus der Kraft des Lichtes. Eventuell hat die Feder auf diese Kraft reagiert und ist deshalb schwarz geworden." Naoko schien nicht ganz überzeugt zu sein. "Ja...vielleicht." "Eine andere Erklärung dafür habe ich leider nicht.", entschuldigte sich Terra. "Ich auch nicht. Aber es klingt schon ein wenig plausibel." Terra sah sie an. "Was kannst du mir sonst noch erzählen? Mit Sicherheit hast du hier oben noch mehr erlebt." Naoko setzte sich etwas bequemer hin, dann begann sie zu erzählen: "Als ich hier oben ankam, lebten hier noch viele Tiere. Doch eines Morgens waren sie plötzlich alle verschwunden. Dafür war etwas...anderes gekommen. Die Bestie mit der du schon Bekanntschaft geschlossen hast." Ein kalter Schauer lief Terra über den Rücken. Ja allerdings. Mit dieser Bestie hatte er schon mehr Bekanntschaft geschlossen als er wollte. "Als ich ihr begegnet bin...hatte ich eine wahnsinnige Angst. Wie ich sie noch nie verspürt habe. Dieser Herzlose verströmte eine so abgrundtiefe Boshaftigkeit." Terras Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. "Ja, ich weiß. Ich habe sie auch gespürt.", beteuerte Naoko ihm. "Genau diese Angst. War nicht sehr angenehm." "Weißt du woher er kommt? Oder wie er entstanden ist? Bei so einem mächtigen Herzlosen, muss das ursprüngliche Herz ebenfalls sehr mächtig gewesen sein." Doch Naoko schüttelte bedauernd den Kopf. "Leider weiß ich nicht mal halb so viel über ihn wie ich gerne würde. Andernfalls hätte ich ihn wahrscheinlich längst besiegen können." "Du hast mit ihm gekämpft?", fragte Terra überrascht. Nickend sagte Naoko. "Ja. Direkt von Anfang an. Tatsächlich jagd er mich nahezu täglich seit ich hier oben bin. Scheint sein Lieblingssport zu sein und selbst für einen Herzlosen ist er ziemlich hartnäckig. Was wohl daran liegt, dass es hier oben keine weiteren Herzen außer das meine mehr gab. Bisher habe ich es immer wieder geschafft ihm zu entkommen. Aber nie ihn zu schlagen." "Ist er so stark?" Nickend antwortete Naoko: "Auch. Aber das ist nicht das Hauptproblem. Er ist quasi immung gegen physische Angriffe. Mit dem Schwert erreichst du bei ihm nichts. Im Gegenteil. Mein Schlüsselschwert wäre fast zerbrochen, als ich seine Schuppen traf. Wesentlich anfälliger reagiert er auf Magie. Trotzdem ist er äußerst zäh. Vermutlich würde man mehrere Magier brauchen um ihn zu schlagen. Aber auch das ist noch nicht das Schlimmste. Unglücklicherweise für uns bestitz er auch noch eine ganze ander fiese Fähigkeit." Gespant fragte Terra: "Und welche wäre das?" Naoko holte tief Luft, dann sagte sie: "Er bestitzt keine feste Form. Man könnte sagen, er ist ein Geist." Terra blinzelte. Hatte er richtig gehört? Sekundenlang starrte er sie an. Naoko hingegen wartete auf eine Reaktion. "Das ist ein Scherz oder?", fragte er ungläubig. Naoko schüttelte energisch den Kopf. "Nein das ist mein voller Ernst. Meine Angriffe gingen einfach durch ihn hindurch." "Warte mal.", sagte Terra stirnrunzelnd. Was hatte sie gerade noch erzählt? "Sagtest du nicht gerade noch dein Schwert wäre an seinen Schuppen fast zerbrochen? Also muss er doch eine feste Form haben, sonst widerspricht sich das doch." Schnell verneinte Naoko das. "Jetzt kommt das wirklich komplizierte." "Was kommt denn jetzt noch?", fragte Terra seufzend. "Wie gesagt ist er so eine Art Geist. Allerdings gibt es durchaus Momente, in denen er eine feste Form annimmt. Nämlich wenn er angreift. Und auch nur dann." Mit offenem Mund starrte Terra sie an. Dies konnte doch nur ein Scherz sein. Ein verdammt schlechter noch dazu. "Also um ihn zu verletzten oder im besten Falle zu töten muss man ein Selbstmordkommando anführen? Versteh ich das richtig?" "Ich fürchte ja. Bei unserer ersten Begegnung hätte er mich fast getötet. Ich glaube allein meine Reflexe haben mich da gerettet, denn seine Fähigkeit hat mich ziemlich überrascht." Auf unheimliche Art und Weise machte jetzt einiges wesentlich mehr Sinn. Terra dachte zum Beispiel an die tiefen Krallenspuren im Gehölz mancher Bäume. Aber auch an die ganzen unversehrten Bäume drum herum. Zu diesem Zeitpunkt hatte er sich noch gewundert, wie das möglich war. Doch diese Fähigkeit gab dem Rätsel einen erschreckenden Sinn. Etwas anderes wurde ihm in diesem Moment siedend heiß klar. "Naoko...",sagte er. Naoko sah auf, bemerkte sein weißes Gesicht und war direkt alarmiert. "Was ist los?" Terra zägerte. "Meine Begegnung mit dem Herzlosen in der Höhle. Damlas dachte ich der Steinschlag hätte ihn getötet. Da er mich in diesem Moment angegriffen hat, werden ihn die Felsbrocken wohl erwischt haben. Aber...jetzt glaube ich nicht mehr daran." Rasch ließ Naoko sich den Tag noch einmal vor Augen ablaufen. "Aber da war doch Blut. Ich habe genau gesehen, wie es zwischen den Steinen durchsickerte. Du hast dir doch daran den Finger verätzt." Terra nickte, sagte aber auch gleichzeitig:" Das stimmt. Da war Blut. Und nebenbei ist das ein weiterer Punkt auf unserer Liste. Sein Blut ist ätzend für die menschliche Haut. Alles andere bleibt unberührt." "Gut zu wissen. Und weiter?", fragte Naoko. Unbehagen breitete sich in ihr aus. Terras Miene ließ absolut nicht Gutes erahnen. "Wie gesagt: da war Blut. Aber genau das ist der Faktor der mich schon die ganze Zeit irgendwie gestört hatte, ich wusste bis eben nur noch nicht warum. Es war nicht genug Blut. Ein Herzloser von dieser Größe hat mindestens das Hundterfache an Blut wie ein Mensch. Grob geschätzt. Das, was da zwischen den Steinen hervorsickerte, war nicht einmal ein Bruchteil davon." Naokos Augen weiteten sich. "Sie begriff worauf er hinauswollte und was das heißen würde. "Der Herzlose lebt noch. Offensichtlich verwundet, aber lebendig.", sagte Terra düster. "Was aber noch viel schlimmer ist: wenn er wirklich ein Geist ist, dann werden wir ihn garantiert wieder sehen. Denn Nichts auf dieser Welt wird ihn daran hindern, die Höhle wieder zu verlassen." Unbehaglich sahen sie sich an. Schließlich sagte Naoko düster: "Ich hatte irgendwie gehofft, das Mistvieh nie wieder sehen zu müssen. Aber das war wohl zu optimistisch gedacht." "Wenn ich Recht habe und glaub mir, ich wünsche mir ich habe es nicht, dann ja! Dann war es leider nur eine Wunschvorstellung." "Aber..." Naoko dachte nach. "Wenn er die Höhle wirklich verlassen kann, hat er es dann schon getan?" Und wenn er es schon getan hat, wieso hat er uns dann noch nicht angegriffen? Soweit ich mich erinnere kam es noch an keinem einzigen Tag vor, dass er mich nicht jagte." "Gute Frage." Nachdenklich tastete Terra nach seinem Kettenanhänger. "Vielleicht war die Verletzung doch ernster und er will sich erst regenerieren. Wobei...je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger glaube ich das. Unwahrscheinlich das der Steinschlag stark genug war ihm ernsthaft zu schaden. "Seine Finger strichen über die Konturen des Anhängers. Fühlten jede noch so kleine Unebenheit und Rille. "Ich fürchte uns bleibt nicht sonderlich viel übrig als abzuwarten. Wir könnten den Herzlosen zwar suchen, aber ehrlich gesagt würde ich das lieber meiden. Je weniger wir mit ihm zu tun haben, desto besser." Zustimmend nickte Naoko. "Ja. Ich finde du hast Recht." Plötzlich musste sie herzhaft gähnen. Auf einmal merkte sie wie müde sie war. Terra warf einen Blick auf seine Uhr. Wie schnell die Zeit verflogen war. "Es ist spät geworden.", sagte er. Mittlerweile war es draußen ohne das sie es bermekt hatte, stockdunkel geworden. "Vielleicht sollten wir unser Gespräch hier beenden und schlafen gehen." "Die beste Idee des Tages.", gähnte Naoko und stand auf. Prüfend tastete sie an den Kleidern herum. Sie waren immer noch ziemlich feucht. "Wenn es dir nichts ausmacht leihe ich mir deine Klamotten noch eine Weile aus." "Schon okay." Terra reckte sich gähnend. "Wo schläfst du eigentlich?", fragte er neugierig. "Ich habe immer im Wald übernachtet. Möglichst weit oben im Geäst der Bäume." Terra starrte sie verwundert an. "Warum hast du nicht hier im Tempel geschlafen?" "Ich liebe es im Freien zu schlafen. Manchmal, wenn ich meine Schwester besucht habe und es warm genug war, schlief ich immer auf dem Balkon. Es beruhigt mich noch eine Weile zu den Sternen hinaufsehen zu können, bevor ich einschlafe." "Besucht? Wohnt ihr nicht zusammen?" Doch Naoko schüttelte den Kopf. "Früher einmal. Doch als ich vom Schlüsselschwert auserwählt wurde, hat sich einiges...geändert." Ihr Ton machte klar, dass sie jetzt nicht weiter darüber reden wollte. "In Ordnung. Allerdings ist es ziemlich frisch geworden.", meinte Terra. "Ich halte es für keine gute Idee, wenn du draußen schläfst. Zudem können wir hier aufeinander aufpassen, sollte der Herzlose wieder auftauchen." "Ooh, ist das eine Einladung?", fragte Naoko grinsend. "Komm nicht auf dumme Ideen. Wir werden in getrennten Zimmern schlafen.", sagte Terra rasch. "Wie schade.", murmelte Naoko und bemühte sich ein wirklich enttäuschtes Gesicht aufzusetzen. Das Grinsen verschwand aber nicht vollständig aus ihren Mundwinkeln. Ehe sie ihre schauspielerischen Fähigkeiten noch länger erproben konnte, wandte Terra sich zur Tür. "Du kannst hier schlafen. Ich werde ins Zimmer nebenan gehen." "Warte. Du hast deine Decke vergessen.", warf Naoko noch schnell ein und hielt sie ihm hin. "Behalt sie ruhig. Ich brauche sie nicht unbedingt. Meine Jacke sollte reichen." "Ein Gentleman durch und durch was?", zwinkerte sie ihm zu. Rot anlaufend kehrte Terra noch einmal zum Schrank zurück und nahm seine Jacke. Dann wünschte er Naoko eine gute Nacht und verschwand. "Gute Nacht Terra!", konnte er noch hinter sich hören. Im Nebenzimmer sah er sich nach einem geeigneten Platz zum Schlafen um. In der Ecke lag noch ein altes, verstaubtes Sitzkissen. Vorsichtig klopfte er es ein paar Maul aus, wobei er mehrmals aufgrund der Staubwolke husten musste. Sobald es einigermaßen benutzbar aussah, legte er sich auf den Boden und nutzte es als Kopfkissen. Leider war das Holz des Bodens schon ziemlich alt und kommentierte jede Bewegung mit einem lauten Knarren. Zudem war es ziemlich hart. Allerdings war Terra so müde, dass ihn das nicht großartig stören würde. Zum Schluss legte er noch provisorisch seine Jacke über sich. Danach wartete er auf den Schlaf. Trotz seiner Müdigkeit, ließ dieser wie üblich lange auf sich warten. An diesem Tag war wieder viel passiert und seine Gedanken ließen ihn nicht in Ruhe. Seine Sorgen über den Herzlosen und sein fehlendes Wissen über die aktuelle Situation machten ihn unruhig. Nachwievor hatte er kein gutes Gefühl bei alledem. Im Gegenteil verstärkte sich das Gefühl mit jeder Stunde, die er hier oben verbrachte. Aber wenigstens gab es einen Lichtschimmer in dem vielen Nebel. Egal was noch passieren mochte, er musste sich dem nicht mehr alleine stellen. Naoko würde ihn dabei unterstützen, das wusste er einfach ohne es in Frage zu stellen. Vielleicht war es die Tatsache, dass sie beide Schlüsselschwertkrieger waren, die sie verband. Vielleicht war es auch etwas anderes, aber Terra verließ sich auf dieses Gefühl. Eine Weile dachte er noch über Naoko und die vielen ungestellten Fragen an sie nach. Zuletzt schweiften seine Gedanken wie so oft in letzter Zeit zu Ami. Prüfend sah er seine Uhr an. Heute hatte er noch nicht einmal versucht sie zu erreichen. Irgendwie fühlte er sich deswegen ein wenig schuldig. Kurz entschlossen drückte er auf den Knopf. Erst kam ein Rauschen, dann wurde der Bildschirm schwarz. Fast eine Minute lang wartete er, doch nichts passierte. Seufzend ließ er den Arm wieder sinken und schloss die Augen. Immer noch kein Glück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)