Am Ende kommt alles anders... von --Lucy-- (...wie wirst du mit allem fertig?) ================================================================================ Kapitel 9: Conversations ------------------------ Mit schweren Schritten ging sie an den langen Reihen von Gräbern vorbei. Neben ihr lief ihr Vater, mit dunklen Ringen unter den Augen und sah aus, als würde er jeden Moment anfangen zu weinen. Ihr erging es nicht anders. Einmal im Jahr fuhren sie zurück in ihre Heimatstadt und besuchten das Grab ihrer Mutter. Eines Tages werden sie ebenfalls hier liegen. Neben ihr. Sie ging in die Hocke und strich seufzend über den aus Marmor bestehenden Stein. „Hallo Mama. Ich weiß, es ist lange her und ich hoffe du freust dich über unseren Besuch und die Blumen, die ich dir mitgebracht habe. Ein paar Rosen.“ Sie entfernte zwei alte, verwelkte Sträuße und legte den neuen auf die graue Platte. „Du liebtest diese Blumen so sehr und in unserem Garten hattest du unzählige davon angepflanzt. Ich werde niemals dein vor Glück strahlendes Lächeln vergessen, wenn du vor den Beeten standest und dich um die Pflanzen gekümmert hast...“ Sie spürte die Hand ihres Vaters auf ihrer Schulter. Eine stumme Zustimmung seinerseits. Er würde nicht die Kraft finden viele Worte zu sprechen. Deswegen übernahm sie es einfach. Es machte ihr nichts aus, auch wenn sie sich wünschte, das hier nicht machen zu müssen. Das ihre Mutter noch am Leben wäre und sie richtig mit ihr sprechen könnte. „... und ich werde nie deine Standpauke vergessen, als ich aus Versehen mit Naruto und Sasuke eines deiner geheiligten Blumenbeete ruiniert habe.“ Ihre Sicht verschwamm, sie sprach mit brüchiger Stimme weiter. „Erst warst du total sauer, als wir dann allerdings zu dritt im Gartenhaus verschwunden und mit Eimer und Schippe wiederkamen und das Beet wieder in Ordnung gebracht hatten, da standest du einfach nur da und hast gelächelt. Ich glaube, dass du nie so wirklich sauer auf uns warst und es auch nicht konntest. Dafür warst du einfach viel zu gut. Zu liebevoll.“ Die erste Träne verließ ihre Augen und sie wischte sie schnell mit dem Ärmel weg. Sie durfte jetzt nicht weinen. „Weißt du, es ist viel in letzter Zeit passiert. Wir sind umgezogen, ich bin an einer neuen Schule und habe ein paar neue Freunde gefunden. Ich war sogar das erste Mal auf einer Party! Die von Sasuke und Itachi. Naruto wollte mich unbedingt dabei haben, also bin ich mitgegangen. Bereut habe ich nur den Morgen danach, aber der Abend war wirklich schön und hat viel Spaß gemacht.“ „Sakura...“ „Gleich...“ „Okay.“ „In der Schule läuft alles ganz gut. Ich übe mich jetzt im Tennis und die erste Zeit hatte ich echt Muskelkater, das war absolut nicht lustig. Aber es macht mir Spaß. Wäre da nur nicht Karin. Wir sind zerstritten, aber das weißt du ja bereits. Es ist noch schlimmer geworden als früher. Dabei vermisse ich meine alte Freundin sehr. Was ist nur aus uns geworden?“ Seufzend stand sie auf, die Hand auf ihrer Schulter verschwand. Eine plötzlich aufkommende starke Windböe wirbelte ihre Haare auf und so schnell wie die Böe kam, war sie auch schon wieder verschwunden. Verwundert richtete sie sich ihre Haare und drehte sich lächelnd zu ihrem Vater um, welcher einen ebenso erstaunten Ausdruck im Gesicht hatte, doch dann umspielte ebenfalls ein kleines Lächeln seine Mundwinkel. Sie winkte Richtung Grab und hakte sich danach bei ihrem Vater unter. „Mach's gut, Mama.“ . . . „Wie geht es dir?“ „Alles in bester Ordnung. Mach dir keine Sorgen.“ „Die mache ich mir aber. Wann wirst du entlassen?“ „Der Arzt meinte, das ich das Krankenhaus Morgen verlassen kann. Es ist ja auch nichts weiter.“ „Du bist umgekippt. Natürlich war etwas.“ Frustriert fuhr er sich durch seine Haare. Er wollte seine Tante so nicht sehen. Sie war blass und hatte dicke Ringe unter den Augen. So, als hätte sie Tage lang nicht mehr geschlafen. „Es ist alles gut, wirklich. Ich muss mich nur die nächsten Tage ausruhen und dann kann ich wieder frisch an die Arbeit. Bloß gut, das ich Shizune habe. Sie wird das Schiff schon schaukeln.“ „Hm...“ „Wie läuft es in der Schule?“ „Alles bestens. Ein paar Streitigkeiten unter Freunden. Nichts, was man nicht wieder hinbekommen könnte.“ „Meinst du zwischen Karin und Sakura?“ Erstaunt weiteten sich seine Augen. „Du weißt davon?“ „Natürlich. Ich bin immerhin die Direktorin.“ „Was genau weißt du alles?“ „Na alles.“ „Geht es vielleicht noch ungenauer?“ Grummelnd zog er einen Flunsch. Dass man seiner Tante auch immer alles aus der Nase ziehen musste. „Von dem, was damals zwischen Karin und Sakura passiert ist, von dem, was zurzeit zwischen den beiden abläuft und sogar, das heute der Todestag ihrer Mutter und sie deshalb außerhalb der Stadt ist. Mit ihrem Vater.“ „Das wusste ich gar nicht.“ „Ich glaube auch kaum, das sie dir das erzählt hätte. Zumindest nicht heute. Ihr habt euch gerade erst wieder getroffen.“ „Ich weiß. Aber wir sind doch immer noch Freunde.“ „Es ist soviel Zeit vergangen. Gib ihr noch etwas mehr davon. Ich bin mir sicher, dass sie es dir noch sagen wird. Außerdem bist du in der Hinsicht doch selbst nicht besser. Oder weiß sie davon?“ „Nein.“ „Na siehst du. Also kannst du nicht dasselbe von ihr verlangen.“ „Du hast Recht. Danke, Obaa-san.“ Gerade noch so konnte er der Faust seiner Tante ausweichen. Lachend stand er auf. „Du wirst langsamer.“ „Du Knilch sollst mich doch nicht so nennen!“ Grinsend winkte er ihr zu. „Wir sehen uns Morgen.“ . . . „Wie schmeckt es euch?“ „Du hast dich wieder einmal selbst übertroffen, Mutter.“ „Ach Itachi, du kleiner Schleimer.“ Lachend stellte seine Mutter eine Schüssel Reis auf den Tisch, bevor sie sich zu ihrer Familie setzte. Diesmal saßen alle an einem Tisch. Eine Seltenheit, wenn man bedachte, das ihr Vater kaum zu Hause war. Grübelnd saß Sasuke am Tisch, hörte dem Gespräch zwischen den beiden kaum zu. In letzter Zeit war er ziemlich geladen und er konnte auch genau sagen seit wann und durch wen. Sakura Haruno. Seitdem sie hier hergezogen und sie wieder Kontakt hatten, ging sie ihm nicht mehr aus dem Kopf. Ständig dachte er an sie. Sei es durch Naruto, der es mal wieder nicht gut sein lassen und seine Nase überall hineinstecken musste, sei es durch die Rosahaarige selbst, die ja mit in seine Klasse ging und er sie somit jeden Tag sah oder durch Karin. Wann immer er sich mit ihr traf, war Sakura mindestens dreimal Gesprächsthema. Und es nervte. Tierisch. Er hatte keinen Plan, wie er dieses Rivalitätsverhalten bei den beiden unterbinden oder zumindest soweit minimieren konnte, das nicht ständig jemand verletzt wurde. Wahrscheinlich konnte er es auch nicht. Dennoch ging es so gut wie immer nur von Karin aus und das seinetwegen. Er war sich bewusst, das damals noch mehr vorgefallen war. Durch den Tod von Sakuras Mutter hatte sich eine große Kluft zwischen den beiden gebildet und die Freundschaft zerbrach. Wahrscheinlich war damals schon nicht mehr alles zwischen den beiden in Ordnung. Also musste er sich auf Karin fokussieren. Auch wenn sie Stur war, so hörte sie großteils auf ihn. Er hatte einfach keine Lust mehr auf diese ganzen dümmlichen Streiche oder diesen Zickenkrieg. Eine andere Möglichkeit sah er zurzeit nicht. Er konnte keine von beiden aus seinem Leben verbannen, also musste er sich irgendetwas einfallen lassen. Oder er überließ sie beiden sich selbst. Doch würde dann nicht eher alles schlimmer werden? Vielleicht sollte er sich einfach mal mit Naruto zusammen setzen und Kriegsrat halten. Dem Blonden würde sicher schon eher etwas einfallen als ihm. Er war wahrlich nicht gut in solchen Sachen. Meistens mischte er sich in solche Dinge auch nicht ein. Diesmal musste es wohl sein. „Sasuke Spatz, hast du keinen Hunger?“ „Hm? Nicht wirklich, tut mir leid Mum.“ „Ist alles okay bei dir?“ Er sah den besorgten Blick seiner Mutter. Jetzt musste er schnellstmöglich alles herunterspielen, sonst würde er noch in einem Kreuzverhör festsitzen und Mikoto Uchiha war alles andere als nachgebend, wenn sie erst einmal etwas wissen wollte. „Ja, klar. Ich habe nur über etwas nachgedacht. Alles gut.“ „Na dann. Möchte denn noch wer Nachschlag?“ „Ich nicht, wenn ihr mich entschuldigt. Ich werde auf mein Zimmer gehen.“ Somit erhob ich mich von meinem Platz, nahm meinen Teller und das Besteck und stellte alles zusammen in die Spüle in der Küche. Ich durchquerte das Wohnzimmer, gab meiner Mutter noch einen Kuss auf die Wange und stieg die Treppen hinauf in meine eigenen vier Wände. Es war noch einiges zu klären und so rief er seinen besten Freund an. Sie mussten dringend reden. . . . Geknickt und mit den Nerven völlig am Ende, saß die junge Clan Erbin auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch im Büro ihres Vaters. „Du weißt, dass ich solch ein Verhalten absolut nicht dulde. Erkläre dich!“ „Wir haben nur gelernt, Vater.“ „Da sagt mir einer der Angestellten aber etwas völliges anderes!“ „Dann hat er gelogen, Vater. Es war wirklich nichts.“ „Also bist du mit diesem nutzlosen Bengel nicht zusammen?“ „Nein, Vater. Er ist nur ein Klassenkamerad. Das ist alles.“ Gott, wie sie diese Verhöre von ihrem Vater hasste und erst Recht hasste sie es, ihn anlügen zu müssen. Doch sie konnte nicht anders. Sie liebte den Uzumaki, wie könnte sie ihn oder sich dann jemals verraten? Ihre Liebe verraten, die nicht geduldet werden würde. Sie wollte nichts mehr, als das ihr Vater später einmal die Beziehung zu ihm segnen würde. Wenn es denn jemals so weit kommen würde. Denn bis jetzt hatte der Blondschopf noch nichts auf ihre Liebeserklärung von vor ein paar Wochen geantwortet und das traf sie. Sehr sogar. Zu diesem Zeitpunkt wollte sie nichts weiter, als sich in ihrem Zimmer zu verschanzen und alles und jeden auszublenden und diesen Schmerz, der tief in ihrer Brust tobte, vergessen. Es war ein schöner Tag gewesen. Wir hatten viel unternommen an diesem Tag und später waren sie noch an ihrem Lieblingsplatz am Fluss. Die Sonne war gerade am untergehen und der Himmel hatte in vielen Farben geleuchtet. Dann hatte sie ihren ganzen Mut zusammen genommen und es ihm gestanden. Doch er… schwieg nur. Sie war nach einigen Minuten aufgesprungen und weg gerannt. Er hatte sie nicht aufgehalten oder ihr hinterher gerufen. Die Blumen, die er ihr zuvor noch gekauft hatte, hatte sie einfach achtlos neben ihm liegen gelassen. Nun wusste sie nicht mehr weiter. Er tat so, als wäre nichts gewesen und sie... sie tat dasselbe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)