My Heart von Dreamy-Cupcake (-Only for You) ================================================================================ Kapitel 4: Viele Überraschungen ------------------------------- Einige Zeit verging, in der sich beide stumm so ansehen. Dann wandte sich Masaru um und schaute wieder auf den Anhänger. ,,Danke... Dass du ihn mir wieder gebracht hast. Er bedeutet mir sehr viel.", sagte er ruhig und kratzte sich dann verlegen am Kopf. Warum erzählte er ihr das? Was ging sie das bloß an? ,,A-Ach wirklich?", fragte Akemi dann um nicht ganz blöd da zu stehen. ,,Glaubst du ich würde lügen?", fuhr er sie dann wieder an und drehte sich um. Akemi blickte verschreckt nach unten. Masaru schallte sich innerlich. Das Mädchen vor ihm war nicht einer der Staßenkinder. Sie schien viel weicher und verletzlicher... ,,Tut mir leid, bins' nur nicht gewöhnt mit jemandem wie dir zu sprechen", erklärte er dann. Doch Akemi schüttelte energisch den Kopf. Die Braunhaarige war ganz aufgeregt. Schon lange hatte sie sich das alles gewünscht und nun war es endlich war! ,,Da-Darf ich fragen was dir an ihm liegt?", fragte sie dann vorsichtig, damit ihr Gespräch nicht schon wieder gleich beendet war. Einen Moment überlegte Masaru, ob er es dem Mädchen wirklich erzählen sollte. Aber wenn sie nicht so blöd wäre wie die anderen, dann müsste sie es ab können. ,,Diesen Anhänger gab mir meine Mutter. Keine Ahnung, ob es in euren Paradiesen auch so was gibt, aber ich bin ein Waisenkind. Ich habe keine Eltern mehr.", erzählte er wehmütig und sah sie danach eindringlich an. Akemi stutzte. Das hatte sie nicht gewusst. Ihr viel auf, wie wenig sie doch über den Jungen wusste, den sie so sehr verehrte. Doch genau wie Masaru es gesagt hatte, kannten die meisten aus der Oberschicht dieses Gefühl nicht. Hatten noch nie wirklich Pech, Schmerz oder Leid in ihrem meist völlig sorglosem Leben gekannt. Doch Akemi war anders. Sie sah nicht auf die anderen, welche nicht so Geld hatten wie sie herab. Sie fühlt mit ihnen mit. Aber anscheinend war Masaru noch nicht wirklich überzeugt davon gewesen, wenn er sie auch nicht mehr anschrie. Er sollte es aber wissen! Er sollte wissen, dass sie nicht war, wie die anderen. Also nahm sie ihren ganzen Mut zusammen, erwiderte seinen ernsten Blick, dann stand sie auf ohne sich auch nur eine Sekunde abzuwenden und verbeugte sich dann tief vor ihm. ,,Es tut mir sehr leid!", sagte sie. Der Braunhaarige schaute überrascht auf sie herab. ,,Was?", entkam ihm und als sich wieder aufrichtete meinte sie: ,,Das macht man doch... Um sein Beileid auszudrücken.". ,,Beileid, hm?", erwiderte Masaru darauf und lächelte. Anscheinend hatte er sich nicht getäuscht. Dieses Mädchen war anders. Und komisch. Akemi freute sich, als sie Masarus Lächeln sah. Anscheinend hatte sie sich richtig verhalten. ,,Du schon wieder!? Verschwinde von hier!", ertönte dann plötzlich eine laute, wütende Stimme. Beide drehten sich zu ihr und sahen eine älteren, dicken Mann, der wütend auf sie zu gestürmt kam. Erschrocken keuchte Masaru auf und lächelte sie dann belustigt an, reichte ihr seine Hand: ,,Komm, Akemi". Wenn es überhaupt ging wurde sie noch röter, überlegte aber nicht lange und legte ihre Hand in die seine. Sofort rannte Masaru los und sie wurde mitgezogen. Schnell begaben sie sich weg von dem Schrottplatz. Akemi konnte ihre Gedanken nicht ordnen. Sollte sie sich über sich über die Hand an ihrer, über Masarus fröhliche Art oder darüber freuen, dass er noch ihren Namen wusste. Sie war völlig aufgeregt. Zudem hatte sie Angst gleich in Ohnmacht zu fallen. Seine Hand war ganz rau, aber dennoch weich und wohlig warm. Es ließ sie einen unglaublichen Schauer fühlen. Als sie dann eine Weile gelaufen waren und sich Masaru sicher war, dass sie dem Mann abgehangen hatten, blieben sie keuchend stehen. ,,Wow! Das war knapp!", sagte er fröhlich und sah zu Akemi, welche ihn verdattert anstarrte. ,,Alles ok?", fargte er dann und Akemi nickte heftig. Ja... Alles war mehr als ok... Sie kicherte leicht. Es war so schön. ,,Wer war das?", traute sie sich dann zu fragen und bekam sogleich eine Antwort. ,,Das war der Besitzer des Schrottplatzes. Er mag es nicht, wenn ich mich dort aufhalte", gluckste er. Als Zeichen, dass sie verstanden hatte, nickte sie. Sie befanden sich irgendwo mitten in der Stadt. Es war alles verdreckt und man sah kaum Leute auf der Straße. ,,Und du kommst also aus der Oberschicht?", fragte er Akemi dann und als Antwort nickte sie. ,,Sag, ist es schön da? Gib es wirklich fliegende Autos, sprechende Häuser und selbst waschende Kleidung?", alberte er rum und umkreiste sie, um sie sich besser anzusehen. Eingentlich hatte er keine Ahnung warum er jetzt mit ihr sprach. Dennoch wollte irgendwas in ihm nicht, dass sie sich schon wieder trennten. Überrascht horchte Akemi auf. Begriff aber schnell, dass es nur Spaß war: ,,Was? Nein.". Ihr war unwohl, so wie sie Masaru musterte. Als wäre sie auf irgendeinem Viehmarkt. ,,Es ist gar nicht so rosig, wie die meisten es sich vorstellen.", ergänzte sie dann und wartete ab, ob sie nicht doch zu weit gegangen wäre. Masaru schaute sie neugierig an. Anscheinend verlangte er eine Begründung von ihr. ,,Nun ja,", begann sie und überlegte und bereute ein wenig diese Behauptung aufgestellte zu haben. Immerhin wäre ihr Leben wahrscheinlich nichts im Vergleich zu seinem: ,,Man steht immer unter Druck. Man darf sich auf keinen Fall blamieren!". ,,Wie spießig.", sagte der Braunhaarige und schien nicht wütend aufgrund ihrer Aussage. Nur kurz sah er plötzlich auf die große Uhr und meinte dann: ,,Ich muss gehen. Man sieht sich!". Ohne auf eine Antwort zu warten, drehte er sich um und ging, beim Laufen die Hand zum Abschied hebend. Akemi streckte die Hand nach ihm aus, traute sich dann aber nicht ihm hinterher zu rufen. ,,Ach Mist!", rief sie dann aus und trat nach einer umherliegenden Dose, als er aus ihrem Blickfeld verschwand, verzog gespielt schmollend den Mund. Dennoch hatten diese wenigen Augenblicke eine sehr angenehme Auswirkung. Verträumt verklärte sich ihr Blick und sie hob die Hände in ihr Gesicht, quietschte vor Freude los. Träumte sie etwa? Sie hoffe nicht... Zur Sicherheit kniff sie sich einmal und als sie sich über die schmerzende Stelle rieb, wusste sie, das alles echt gewesen war! Und es war so unbegreiflich schön gewesen! Er war so unbegreiflich toll gewesen! Sie musste nun unbedingt Kano anrufen. Hektisch holte sie ihr Handy raus und rief ihre beste Freundin an. Sie brauchte nicht lange um wieder zu ihrem Fahrrad zu kommen. Sie waren nicht weit weg gewesen. Hatte Masaru bewusst daran geachtet? Die Vorstellung er machte sich Sorgen um sie, war einfach himmlisch! Doch sie musste schleunigst nach Hause. Also fuhr sie so schnell los, wie sie nur konnte. Dabei telefonierte sie die ganze Zeit mit Kano. Je näher sie ihrem Zuhause kam, desto unwohler fühlte sie sich. Als sie ihr Fahrrad weggestellt hatte und versuchte wieder durch den Hintereingang zu schleichen, lief sie leider Nobu über den Weg, welche gerade ein Tablett trug. Erschrocken lies diese es fallen und das edle Glas zersprang auf dem Boden. Durch das Geräusch des zerberstenden Geschirrs angelockt, kam auch Takamura schnell herbei und sah mehr als erleichtert aus, als er Akemi erblickte. ,,Akemi-san...", hauchte er dann sprachlos, hielt sich kraftlos an einer Wand fest. ,,Das ist einfach zu viel für mein schwaches Herz!", sagte er dann und Akemi senkte bedrückt den Blick. ,,Es tut mir wirklich leid, dass ich euch Sorgen bereitet habe...", sagte sie, ließ sie stehen und rannte schnell auf ihr Zimmer. ,,Ich werde mit ihr sprechen.", meinte Nobu dann an Takamura gerichtet und folgte ihr, während sich dieser das Schlamassel besah. Leicht klopfte das junge Hausmächen an Akemis Tür und trat dann ein. Die junge Watanabe-Erbin stand an ihrem Fensterbrett gelehnt und schaute hinaus. ,,Akemi-san.", begann die Blonde dann zu erzählen und ging auf sie zu. Bleib nahe bei ihr stehen. ,,Ich mache alles falsch, nicht wahr? Ich hätte nicht weglaufen sollen...". Akemi wusste nicht, warum sie das sagte, bereute sie doch nichts. Das war wohl ihre Erziehung gewesen, die aus ihr sprach. Die sie soetwas wie erzwingende Reue zeigen ließ. ,,Ach Akemi-san,", begann Nobu und sah sie mitleidig an: ,,Ich weiß zwar nicht was Sie veranlasst hatte zu gehen, aber Sie können sich gewiss sein, ich finde nicht, dass sie etwas falsch gemacht haben!". Akemi hätte ja mit allem gerechechnet, aber nicht damit. Erstaunt wandte sie sich dem Hausmädchen zu. ,,Denken Sie nicht so viel nach. Wer von uns ist schon perfekt und wer will es schon sein? Es wäre doch langweilig, wenn man keine Abenteuer erlebt und nur das tut, was von einem verlangt wird. Keine Sorge. Ich werde nichts sagen und Takamura-san auch nicht.". Akemi wusste nicht was sie sagen sollte. Sie war ihr nur so dankbar. Für ihre Worte, für ihr Mitgefühl und auch dafür, dass sie sie nicht verraten würde. Sie ging einen Schritt auf sie zu und umarmte sie fest, was auch erwidert wurde. Mit vertränten Augen löste sie sich von ihr und sah sie an. ,,Ich werde mich dann erstmal wieder nach unten begeben. Ich kann Takamura-san schlecht mit dem Scherben alleine lassen!", sagte Nobu und ging dann nach unten. Erleichtert ließ sich Akemi auf ihr Bett fallen. Es dauerte auch nicht lange, da war sie eingeschlafen. Am nächste Tag ging sie dann wieder zur Schule und wie vorausgesehen war sie Gesprächsthema Nummer eins. Doch wie sehr Kin auch versuchte etwas aus Akemi herauszubekommen, blieb sie still. Nur mit Kano hatte sie viel zu besprechen. Für sie war es ein sehr anstrengender Tag mit noch viel mehr Aufmerksamkeit als sonst schon und sie wünschte sich ihn einfach nur hinter sich zu haben. Als sie aber am späten Nachmittag wieder nach Hause kam, hätte sie diesen Wunsch am liebsten wieder zurückgenommen, als sie stocksteif in der Empfangshalle stand und zwei Personen erkannte, die sie schon viel zu lange nicht gesehen hatte: ,,Mutter, Vater...". Hosted by Animexx e.V. 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