Siren von Alexiel91 (Die Geschichte einer Prinzessin) ================================================================================ Kapitel 20: silbernes Licht --------------------------- Elina stand mit ihren Freundinnen auf dem Balkon zur Wiese. Ihre Augen wanderten über den Wald. Kurz zuvor hatte sie sich umgezogen, eine enge schwarze Jeans, Stiefel und einen ebenso schwarzen Hoodie. Ihre Freundinnen hatten sich ebenfalls umgezogen, auch sie trugen Jeans und Pullover. „Sie sind schon da.“ Stellte Cath fest. „Ja, meine Vögel haben berichtet das sie vor etwa einer halben Stunde angerückt.“ Meinte Pauline mit einem Blick in den Himmel. Kurz darauf kamen Cedric und seine Jungs ins Zimmer und traten hinter die Mädchen. Der Blonde schloss seine Freundin von hinten in seine Arme. „Sie warten schon…“ knirschte Jake und Thomas nickte. „Die Sonne geht auch schon unter. Wir sollten jetzt zu den Anderen gehen.“ Pauline und Catherine schlossen sich dem Braunhaarigen an und verließen den Balkon. „Kommt ihr auch?“ fragte der Rothaarige. „Geht schon vor, wir sind gleich da.“ Meinte der Blonde, worauf Jake nickte und den Raum verließ. Cedric legte sein Kinn auf Elinas Schulter ab. „Egal was heute Nacht geschieht, wir bleiben zusammen, okay?“ fragte der Blonde mit Unsicherheit in seiner Stimme. „Ja…“ kam nach einigen Sekunden die Antwort, wenn auch mit leicht kratziger Stimme. „Dieses Mal werde ich dich beschützen, das verspreche ich.“ Nuschelte er und begann ihren Hals zu küssen. „Ich werde dich nicht noch einmal verlieren. Ich liebe dich.“ Murmelte Cedric, was Elina einen leichten Schauer über den Rücken jagte. „Ich liebe dich.“ Flüsterte die Prinzessin und drehte sich in der Umarmung. Sofort fing sie seine Lippen zu einem Kuss ein. Als sie sich trennten fing Elina seine Augen noch einmal ein und fixierte diese. „Für immer.“ Meinte diese. „Ja für immer und ewig, das habe ich dir geschworen und es wird dabeibleiben. Ich bin dein Ritter und die meine geliebte Königin.“ Cedric begann zu schmunzeln. Ja, dachte er, meine über alles geliebte Königin. Er spürte wie Elina nach seinen Händen griff und diese zu ihren Lippen führte um sanfte Küsse auf ihnen zu verteilen. „Mein Ritter…“ flüsterte sie wieder. Mit den Augen deutete sie zur Tür. „In Ordnung, lass uns zu den Anderen gehen.“ Unten angekommen standen sie vor dem riesigen Engelsheer, Mikael stand bei den Ältesten, gemeinsam mit Lizaniel. Ihre Freunde hatten sich zu ihren Eltern gestellt. Die Stimmung war wie erwartet angespannt. Sie machten sich auf den Weg Richtung Wiese. Am Waldrand standen kreischend bereits die Dämonen, man konnte nur erahnen am wabbernden Schatten das der Wald voll von Kreaturen der Hölle sein musste. Es stank nach verwesendem, verkohltem Fleisch. „So viele… der Wald ist voll von ihnen und aus der Erde kommen immer mehr…“ meldete sich Pauline zu Wort, sie begann am gesamten Leib zu beben, sofort wurde sie von ihrem Vater in die Arme geschlossen. „Ich fühle es auch. Doch du darfst nicht zurückschrecken. Die Natur wird immer auf unserer Seite sein.“ Flüsterte dieser ihr ermutigend zu, auch er besaß die Gaben seiner Tochter. Herr Hallen trat nun gemeinsam mit Mikael einige Meter nach vorne. „Meine geliebten Freunde. Der Mond steht nun bald in seiner vollen Pracht hoch oben am Himmel. Doch er wird sich nicht rot färben, denn wir sind stark, mutig und bereit den Dämonen gegenüber zu treten! Und wenn Morgen ein neuer Tag anbricht, so werden wir siegen! Das Licht wird hell erscheinen! Das Gleichgewicht, welches wir ersehen, die Freiheit die uns zusteht werden wir uns hier und heute zurückerkämpfen!“ sprach der Älteste mit fester Stimme zu der Menge, welches bekräftigend diesem zujubelte. In diesem Moment erschien am Himmel ein silbernes Tor. „Das Engelsheer! Tatsächlich sie kommen!“ rief Mikael als er erkannte was dort vor sich ging. Engel in silberschimmernden Rüstungen traten aus diesem und ließen sich elegant zu Boden sinken. Es waren fünfzig starke Kämpfer. Diese begrüßten die Anwesenden förmlich. Das Tor schloss sich ebenso schnell wie es entstanden war. Die Prinzessin war wieder einmal völlig überfordert, immer noch war Magie für sie ein Mysterium. Doch versuchte sie sich darum keine Gedanken zu machen. Wichtig war nur eins, die kommende Schlacht. Es war so weit, alle Augen waren auf den Wald gerichtet. Langsam traten die schwarzen Wesen hinaus, bereits von weitem sah man einen rot leuchtenden Schopf. Luther. Dieser hatte sich auf einem riesigen drachenähnlichen Wesen gesetzt, welches ihn nun an den Schild trug. Kurz darauf sah man auch schon Zafrina, diese ritt auf einem widerlichen Ungetüm neben ihrem Herrn zur Schlacht. „Hallo meine gefiederten Feinde. Nun wie ich sehe ist das Empfangskomitee gar nicht mal so übel. Ich freue mich sogar einige bekannte Gesichter zu sehen.“ Lachte dieser und besah die Engel. „Oh sogar das silberne Heer beglückt uns mit ihrer Anwesenheit. Edward, meine Güte bist du alt und hässlich geworden.“ Grinste der Drachenlord überheblich. „Luther…“ begrüßte der Älteste den Rothaarigen. „Wie ich sehe habt ihr auch etwas in euren Reihen, was mir gehört, aber gut ihr könnt ES behalten. „Du Bastard.“ Knurrte Lizaniel und beschwor sogleich ihre Sicheln. „Oho… wie mutig. Denkst du wirklich ich will mich mit dir nochmal einlassen. Nein.“ Sein Grinsen wurde immer breiter und seine Aura immer dunkler. „Nein ich werde mich deiner bedienen. Schätzchen.“ Trat Zafrina vor und schmunzelte. „Darf ich?“ fragte sie und zeigte auf den Schutzschild. „Bitte…“ murmelte sie und machte einen Schmollmund. „Aber sicher. Zeig ihnen das uns das nicht aufhält.“ Grollte die Hochmut diabolisch. Zafrina stellte sich auf und reckte überheblich das Kinn. Langsam hob sie ihren Arm und streckte ihren Finger aus, mit ihrem langen Fingernagel tippte sie das Schild an, welches sofort hell aufblitzte. Eine Sekunde geschah gar nichts, dann traten weiße Risse auf das Schild ehe es in Funken zerbarst. „Auf meine hungrigen Soldaten, es wird Zeit für euren Nachtschmaus.“ Mit einer lässigen Bewegung seines Armes, rannten die Truppen von Schattenwesen sofort aus dem Wald und stürmten auf die Engel zu. Blut benetzte den Boden, sowohl rotes als auch schwarzes. Tropf… Tropf… Die Zeit stand still in dieser vom Vollmond erhellten Nacht. Elina konnte kurz den Blonden Kopf Lizaniels in der Ferne ausmachen welche sich einen unerbittlichen Zweikampf mit Zafrina lieferte. Thomas und Jake kämpften gegen Luthers Drachen. Allesamt übersät mit Wunden. Pauline und Cath bekämpften Scharen von kleinen Kreaturen und Mikael kämpfte an der Seite der Ältesten gegen die Admirale des Lords. Die Prinzessin stand neben Cedric und hatten eben eines der Wesen Zafrinas niedergemäht da tauchte ihnen gegenüber plötzlich der Hochmut auf, dieser betrachtete sie aus reptilartigen Augen. „Hallo Prinzessin…“ begrüßte er sie. „Lass uns tanzen.“ Seine Stimme triefte vor Hass als er sein Schwert beschwor, welches eine Blutrote Klinge besaß, aus welcher schwarzer Dampf stieg. „Von mir aus dürft ihr mich beide herausfordern. Zeigt mir das wahre Liebe stärker als dunkle Magie ist. Ich bin ein Zweifler, für mich ist Liebe eine Lüge des Herzens. Weshalb ich meines verkauft habe.“ Lachte Luther und betrachtete die Beiden mit lodernden Augen. Kurz schauten sich Cedric und Elina in die Augen. Die Prinzessin beschwor ihren Bogen und spannte diesen. Er wird sein Ziel niemals verfehlen. Cedric schwang sein Schwert und stürmte über das Schlachtfeld. Elina beseitigte alle Dämonen die ihren Freund vom Angriff abhalten wollten. Da trafen die beiden Kontrahenten aufeinander. Die Schwerter klirrten als sie einander trafen. „Du bist stark und mutig, das muss ich dir lassen.“ Luther beugte sich vor, seine Stimme schneidend, doch grinste er immer noch. „Wie viel ist sie dir wert?“ fragte der Dämon. „Alles…“ knurrte Cedric. „Alles, so sehr liebst du sie?“ „Mehr noch… ich würde für sie über meine Grenzen hinaus gehen und werde dich Töten!“ schrie der Blonde. „Hörst du wir werden dich Töten gemeinsam! Damit dieser Alptraum ein Ende hat!“ Cedrics Stimme schallte über das Schlachtfeld, keine Angst, nur pure Entschlossenheit. Alle Kämpfer, auch die Dämonen hielten inne und wandten sich den Beiden zu. Elina spannte wieder einen glänzenden Pfeil in ihren Bogen ein, gerichtet auf Luther. „Kühne Worte. Doch wie viel steckt dahinter?“ lachte Luther. Einige Dämonen nahmen wieder ihre Angriffe auf. Elina jedoch behielt Cedric weiterhin im Auge. Jake, Thomas, Pauline und Cath waren zu ihr getreten und hielten die Scharen davon ab sie zu behindern. Cedric und Luther lieferten sich einen harten Kampf. Bald merkte Luther das es dem Blonden mehr als Ernst war, er war keine Junge, er war ein Ritter, welcher tatsächlich stärker war als er aussah. Dieser holte nun aus und traf sein Ziel. Cedric versenkte sein Schwert tatsächlich in die Schulter des Lords. „Sehr gut, du bist ein Gegner der meiner würdig ist.“ Luther machte eine Pause, aus seiner Wunde tropfte kein Blut, es war heißer Teer. „Schluss mit den Spielen.“ Schrie dieser, seine Stimme war nun mehr ein Knurren, aus seinem Rücken sprossen zerfetzte Flügel, welche ihn nun emporhoben. Cedric wandte sich ab und rannte zu Elina. „Jetzt!!“ schrie er und faltete die Hände. Elina rannte nun ihrerseits dem Blonden entgegen und entfaltete ihre Diamantenen Flügel setzte zum Sprung an, stieß sich von den dargebotenen Händen des Blonden ob. „Oh bist du nun mein Gegner?“ fragte Luther schallend. Elina ließ einen letzten Pfeil von ihrem Bogen schnellen. Dieser sauste durch die Luft, direkt in die vorhandene Wunde. Luther zischte kurz auf und musste feststellen das Elina ihren Bogen in die Lanze verwandelte. Ihre Flügel blendeten den Drachenlord und seine Scharen in den Augen.   Vor der Schlacht: „Wie können wir ihn besiegen?“ fragte Mikael an Lizaniel gewandt. „In seiner wahren Kriegsform ist es nur schwer ihn zu treffen, da er fliegen kann, was den Meisten von uns auf der Erde nicht mehr möglich ist. Aber auch wenn er von sich behauptet er sei unverwundbar, denke ich es gibt einen Schwachpunkt, die er durch seine Rüstung verdeckt. Wie bei allen Lebewesen, die fast unsterblich sind.“ Sie machte eine Pause doch Line kam ihr zuvor. „Das Herz.“ Lizaniel nickte und begann weiterzusprechen. „Es ist wahr das er sein Herz, da er dieses für schwach und beeinflussbar hielt verkaufte an den dunklen Herrscher und doch ist dies so wie bei uns allen der Motor des Lebens. Wenn dieses zerstört wird, so wird sein Körper zu Asche.“ Erklärte sie und schaute in die Runde. „Leider kann ein so verdorbenes Wesen nicht gereinigt werden Elina. Er wird also nicht wiedergeboren.“ Erklärte der Älteste und wieder bestätigte die Blondine. „Ja er ist das Böse in Reinform. Die dunkle Macht hat von ihm vollends Besitz ergriffen. Er wurde zu dem Sohn des Herrschers, der diesen sogar noch übertrifft.“ Sein Herz ist seine Schwachstelle. Elina entdeckte im Flug die vermutete zusätzliche Rüstung an seiner Schwachstelle. Doch sie würde trotzdem darauf zielen, wenn dann gab es nur diese einzige Chance, eine zweite würde es nicht geben. Dann würde sie selbst sterben. Sie sah wie der Lord bereits sein Schwert zum Angriff schwang, er holte aus. Elina schwang ihre Flügel und presste sich selbst mit Druck in die Höhe und flog so schnell wie es ihr irgend möglich war hinter den Lord und holte selbst aus. Mit voller Wucht griff sie an, ihr schien es eine Ewigkeit zu dauern. Das schwarze Blut spritzte ihr ins Gesicht als ihre Lanze sich in den Leib des Gegner bohrte, durch die Rüstung am Rücken, das gleißende Licht durchflutete den Körper als die Spitze durch seiner Brust hindurchstach. Elina ließ die Lanze los. Ein letztes Mal sammelte Luther nochmals seine Kräfte und drehte sich um. Voller Wut betrachtete er seine Gegnerin und holte aus, Elina wich zurück doch wurde von dem Schwert erwischt. Sie fühlte wie sich ihr Oberteil durch ihr Blut tränkte und fiel zu Boden, doch der Aufprall blieb aus. Ihre Augen lagen immer noch auf den schwebenden Luther, durchbohrt von ihrer leuchtenden Waffe. Er schrie und kreischte, wehrte sich doch dann war Stille. Vom Himmel rieselte Asche. Seine Rüstung krachte zu Boden. Elina fühlte eine seltsam angenehme Wärme in sich aufsteigen. Langsam verstand sie was eben geschehen war. Sie hatte den Hochmut getötet und ihr Volk gerettet. Von dem Lord blieb nichts mehr übrig. Mit einem Lächeln auf den Lippen wurde sie von einer Ohnmacht übermannt. Catherine und ihre Mutter waren zu Elina gestürmt als sie registriert hatten wie diese vom Himmel gefallen war. Die umstehenden Engel hatten sie sofort beschützt. Lizaniel stand über Zafrina. „Das ist das erste Mal das du die Dominante von uns beiden bist.“ Witzelte die Dämonin, sie röchelte und musste Husten, schmeckte ihr eigenes Blut. „Das mag sein.“ Flüsterte Liza. „Nun ist es zu Ende.“ Sie beugte sich hinab und schnitt der anderen den Kopf ab und rammte die andere Sichel in dessen Herz. Dann rappelte sie sich wieder auf und sah sich um. Lizaniel bemerkte erst in jenem Moment die Asche, welche Erleichterung mit sich brachte, folgte den Ursprung und weitete die Augen. Es ist zu Ende. Langsam leerte sich das Feld, der dunkle Herrscher hatte Tore erschaffen in welchen seine Untertanen nun flüchteten, niemand hielt sie auf und bald waren sie fort. „Das Gleichgewicht…“ murmelte die Blonde und entdeckte Mikael. Langsam ging sie auf diesen zu. Auch die anderen waren dort und standen um Elina wie sie feststellte. Diese wurde so eben von den Heilerinnen versorgt. „Sie wird es doch schaffen oder?“ fragte Cedric nun sicherlich schon zum zehnten Mal. „Aber ja doch, mach dir keine Sorgen. Die Wunde ist schon fast geschlossen.“ Beruhigt ihn die Mutter von Cath. Der Blauäugige hatte Elinas Kopf auf seinem Schoss gebettet und streichelte immer wieder über das von vom schwarzen Blut getränkte Haar. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)