A Piece of Cake von Ruby_Photography ================================================================================ Kapitel 45: ------------ So gingen mehrere Monate ins Land, in denen meine Freunde und mein Vater mir immer wieder neuen Mut zusprachen, und ich so langsam meine Lebensfreude wieder fand. Es war ein harter Weg, aber ich wollte nicht aufgeben, und eines Tages würde Natsu ja zu mir zurückkehren. Ich hoffte inständig, dass er bis dort hin immer noch dieselben Gefühle für mich hegte wie ich für ihn, oder ob er mit dem Thema abgeschlossen hatte und nun mit einer anderen Frau zusammen war. Das letztere Zerriss mir förmlich mein Herz, bei dem Gedanken daran, und ich versuchte es schnell wieder abzuschütteln. Neben dem Studium verbrachte ich viel Zeit mit meinen Freunden in der gut laufenden Fairy Tail Bar von Cana. Das Studium an sich lief gut, ich hatte Spaß am Schreiben, und wollte mich sogar an einem eigenen Roman versuchen. Vielleicht etwas über Magier und Dämonen. Erza würde es lieben, sie stand total auf Mittelalterliches, hihi. Im November bekam ich dann allerdings einen beunruhigenden Anruf von igneel, der mir erzählte mein Vater sei auf der Arbeit zusammengebrochen. Das Blut gefror mir in den Adern, und ich konnte nicht mehr klar denken. So schnell ich nur konnte stürmte ich ins Krankenhaus. Igneel wartete schon im Vorraum auf mich und wir nahmen auf einem der Sofas die dort standen platz. Er erzählte mir das mein Vater gerade operiert würde, und ich somit nicht zu ihm kann, aber genaueres wusste er auch nicht. Also warteten wir Stunde um Stunde. Irgendwann bemerkte mich Gerard der hier Assistenzarzt war, und versicherte mir er würde mal nachsehen gehen. Als er zurückkam, berichtete er das mein Vater nun auf der Intensivstation liegen würde, aber nicht bei Bewusstsein war. Was er hatte konnte er mir allerdings nicht erzählen, denn er war nicht der behandelnde Arzt, also warteten wir weitere Stunden, bis uns jemand zu sich rief. "Sind sie die Tochter von Jude Heartfilia?" Sah mich eine Krankenschwester mit schwarzen zu einem Dutt gebunden Haaren an. Ich nickte zaghaft, und sie wies uns an mit ihr mitzugehen. "Ihr Vater ist nun wach, und der Herr Doktor wartet auch schon auf sie. Ihre Begleitung darf natürlich mit wenn sie es möchten" drehte sie sich vor einem der Zimmer zu uns um, und wieder nickte ich nur. Die Tür des Zimmers ging auf und ich sah meinen Vater in einem Krankenbett liegen, mit einem Verband um den Kopf. Viele Schläuche waren an ihm angeschlossen, und mehrere Maschinen piepsten wild durcheinander. Es machte mir tierische angst, doch Igneel legte eine Hand um meine Schulter und drückte sie sanft. Im Zimmer stand ein Großgewachsener Mann der sich als der operierende Arzt meines Vaters vorstellte, seinen Namen hatte ich vor lauter Aufregung schon wieder vergessen. Er erzählte uns das es ein Wunder war, das Papa das überlebte, denn er hatte einen großen Tumor im Hirn, den sie allerdings nicht vollständig entfernen konnten. Ich ging zu ihm herüber, nahm seine Hand und umschloss sie mit meinen. Er lächelte mich schwach an und versicherte mir das alles gut werden würde. Der Arzt räusperte sich kurz und fuhr dann fort. "So einfach wird das aber nicht Mister Heartfilia. Sie sind noch nicht über den Berg, und müssen wohl noch ein paar OPs, sowie eine Chemotherapie über sich ergehen lassen, wenn sie wieder vollständig genesen wollen" Dabei sah er kein einziges Mal von seinem Papierbogen auf dem Klemmbrett noch oben zu uns. "In den nächsten Wochen werden sie hier bei uns bleiben. Wir werden uns gut um sie kümmern, und ihre Tochter darf sie besuchen, wann sie möchte" nun wandte er sich doch mal zu uns um, reichte jedem die Hand und verschwand mit den Worten "Ich muss mich jetzt noch um andere Patienten kümmern" aus dem Raum. Zu meinem erleichtern wurde Gerard als Hilfsarzt eingesetzt, und kümmerte sich wirklich liebevoll um meinen Vater, genauso wie die sympathischen Krankenschwestern, mit denen wir ab und an scherzten. Die Wochen vergingen, und es zeigte sich kaum Besserung bei Papa, was mir so langsam die Hoffnung nahm. Die Chemo schlug nicht an, und auch die Operationen brachten kaum etwas, da der Tumor schon gestreut hatte. Er versicherte mir zwar immer wieder das er bestimmt bald gesund würde, aber mittlerweile glaubte ich es nicht mehr. Jeden Tag nach der Uni saß ich Stunde um Stunde im Krankenzimmer meines Vaters, lernte oder unterhielt mich mit ihm. Eines Abends wurde unser Gespräch allerdings sehr ernst "Lucy, mein Kind. Ich habe mit unserem Anwalt Hr. Capricorn gesprochen, und mein Testament auf dich anpassen lassen" begann er, was mein Herz einen Moment aussetzten ließ. "Papa, nein, das musst du nicht, du kommst wieder auf die Beine, und dann wird alles so wie früher" er schüttelte nur den Kopf "Liebes, ich werde bald wieder bei deiner Mutter sein. Ich möchte das du dein Leben in vollen Zügen auskostest. Kümmer dich nicht um einen alten Mann wie mich. Du hast dein Leben noch vor dir, und es wird wunderbar werden" Er hatte dabei eine Hand an meine Wange gelegt und strich mir die Tränen weg. "Und nun möchte ich das du nach Hause gehst und dich mal so richtig ausschläfst, morgen sehen wir uns wieder" widerwillig nickte ich und verließ das Krankenhaus. Am nächsten Morgen erwachte ich aus einem Traumlosen tiefen schlaf. Mein Smartphone war durch das Krankenhaus noch auf lautlos gestellt, und so merkte ich gar nicht das ich Nachts mehrere male von eben jenem, und von Gerards Privatnummer, angerufen wurde. Mein Herz setzte einen Moment aus, und ich wusste das so viele Anrufe nichts Gutes bedeuten würden. So schnell ich konnte zog ich mir neue Klamotten an, und stieg in ein Taxi das mich zum Krankenhaus brachte. Ich rannte durch die Gänge, und rempelte dabei leider mehrere Menschen an, was mir in diesem Moment allerdings egal war. Vor Vaters Zimmer standen schon der Arzt dessen Namen ich vergessen hatte, sowie Gerard und eine Krankenschwester. Sie unterhielten sich, und kritzelten irgend etwas auf mehrere Papiere. Als sie mich sahen versteiften sie sich, und die Krankenschwester warf mir einen bemitleidenden Blick zu. "Gerard, was ist mit meinem Vater?" Fragte ich ihn fast Stimmlos, und klammerte mich an seinen Schultern fest. Die Tränen liefen mir unaufhaltsam meine Wangen hinab, doch Gerard blickte nur betrübt zur Seite. Sofort riss ich meine Augen auf und sah ihn ungläubig an. "Lucy... es... tut mir leid... wir haben alles in unserer Macht Stehende getan, aber vergebens" Ich schlug mir die Hände vor den Mund, er war gestorben, und ich war nicht da. Als meine Beine nachzugeben drohten, zog er mich schnell in eine feste Umarmung, und strich mir über den Rücken um mich zu beruhigen. Er sprach ganz sanft zu mir "Wir haben ihn im Zimmer aufgebahrt, wenn du ihn noch mal sehen willst" Ich nickte fast unmerklich. Die Tür zum Zimmer wurde von der Schwester geöffnet, und wir traten ein. Er lag ganz ruhig in seinem Bett, mit geschlossenen Augen, als ob er nur schlafen würde, aber sein Brustkorb hob sich nicht. Nun hatte ich in einem Jahr gleich 2 geliebte Menschen verloren, und den einen sogar für immer. Igneel bat mir an bei ihm wohnen zu dürfen, denn er und Wendy wollten nicht das ich in dieser schweren Zeit alleine war. Ich dankte ihnen von Herzen. Hr. Capricorn übergab mir ein paar Wochen später das Testament meines Vaters, in dem ich als Alleinerbin genannt wurde. Somit erbte ich sein gesamtes Geld, sowie die Anteile an Igneels Firma, unser Haus, und das Strandhaus am Akane Beach. Er hatte sogar noch ein Extra Sparbuch für mich angelegt, auf dem mehrere Millionen Jewel waren. Ich dankte meinem Vater, der nun im Himmel wieder vereint mit meiner Mutter war, dass er sich immer so gut um mich gekümmert hatte nach ihrem Tod, und mich sogar nach seinem nicht Mittellos stehen ließ. Es war eine harte Zeit für mich, und ich flüchtete mich wieder in meine Bücher, und den Alkohol, denn Canas Bar war ja nicht weit weg. Allerdings ließ ich diesmal niemanden an mich ran. Jeder wurde von mir abgeblockt. Ich aß kaum noch etwas, geschweige denn das ich die letzten Wochen mal geschlafen hatte. "Lucy, findest du nicht du hast so langsam mal genug?" besorgt schaute Mira zu mir hinunter. Ich saß auf meinem Stammplatz an der Bar, und kippte ein alkoholisches Getränk nach dem anderen. "Du solltest wirklich mal wieder nach Hause gehen, und schlafen..." Innerlich dankte ich meiner Freundin schon für ihre Fürsorge, aber äußerlich war es mir schlichtweg egal. "Kümmer dich um deinen eigen Dreck" giftete ich sie an und stand etwas zu schnell von meinen Stuhl auf, was sich jedoch als Fehler herausstellte. Vor mir verschwamm die Umgebung, und ich landete mit einem lauten 'Wumps' auf dem harten Dielenboden der Bar. Das einzige was ich noch hören konnte war Miras Stimme die rief "Holt schnell einen Krankenwagen" danach wurde alles schwarz um mich herum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)