Ausflug der (un)gewöhnlichen Art von Rouge (Reisebekanntschaften mit Vampiren,Geistern und Dämonen) ================================================================================ Kapitel 25: Cyrus Vorhut ------------------------ "Und, was kannst du sehen?" flüstert Jasmin neugierig. Als der Vampir gerade zu einer Antwort ansetzen will, verspürt er plötzlich einen stechenden Schmerz im Kopf. Leicht schwindlig blinzelt er nach oben und ein goldblonder Racheengel schwebt über ihm. "Jessica!" jappst die Brünette erschrocken und sieht Sven bestürzt an. "Finger weg!" fordert die Blonde gefährlich leise und schwingt erneut, unheilvoll, das dicke Buch in ihren Händen. "Hey sachte" entgegnet Sven ruhig und erhebt sich. "Tut mir leid, kleine Taube" bei diesen Worten beugt er sich zu Jasmin hinunter und gibt ihr einen flüchtigen Kuss auf die Stirn. "Ich werde dir wann anders von deiner Zukunft erzählen, jetzt werde ich mich erst einmal ein wenig ausruhen" "Du solltest dich etwas abkühlen, Wildkätzchen" wendet er sich an Jessica und verschwindet dann durch den Geheimgang. Sie schmeißt ihm fluchend das Lexikon nach, verfehlt ihn jedoch - absichtlich. Adam, Ivo und Christoph betreten die Bibliothek. Dienstag Morgen, 05.03 Uhr. Sie nehmen bei den anderen Platz. Auch Mathilda gesellt sich zu ihnen, wobei sie jedoch in einem alten, sehr alten Buch blättert und sich Notizen auf kleine Zetteln herausschreibt und diese nummeriert. Die jungen Leuten beachten die Frau nicht weiter und beginnen mit ihrem "Kriegsrat". "Es erscheint uns wohl allen nur als logisch, dass Cyrus - auch wenn er blaue Augen hat - nicht blauäugig, hier auftauchen wird und glaubt, wir würden ihm Sybille oder eben Lea, einfach so überlassen..." erörtert Denise und sieht ihre Freunde an. Ivo nickt zustimmend. "Er hat große Kräfte in sich vereint, durch Liobes und Fiammas Blut. Er wird sie sicher nutzen und uns nette Zeitgenossen schicken. Vielleicht schon vor seiner Ankunft, um uns aus dem Weg zu räumen" Ein aufgeregtes Murmeln und Tuscheln vereinen sich zu einer brummenden Antwort. "Außerdem dürfen wir nicht vergessen, dass die kleine Jägerin noch zu schwach ist, um sich selber helfen zu können. Wir müssen sie im Auge behalten" gibt Adam zu bedenken. Ein betretenes Schweigen macht sich breit. "Liebes..." er sieht zu Eva, welche aber demonstrativ zur Seite blickt. "...du bist die Beste, um sie zu verteidigen, falls es hart auf hart kommt..." sagt er. Er weiß, wie er sie zu nehmen hat. Er muss lediglich ihren Ehrgeiz anstacheln, sie mit einem Kompliment umgarnen. Ihr ist diese Schwäche nur all zu gut bewusst, aber sie weiß ebenfalls, dass Adam - für alles was er tut - immer, einen triftigen und sehr guten Grund hat. Ein abfälliges Geräusch ihrerseits, doch sie nickt und erklärt sich einverstanden. "Meint ihr, wir können auf die beiden Blutsauger zählen?" fragt Christoph. Mathilda sieht auf. "Wir müssen auf sie zählen können. Wir brauchen jede Unterstützung, die wir kriegen können. Wie mir scheint, hat Duncan eh die Schnauze von seinem Ahnherren voll und Sven ist unbedarft. Er fühlt sich Cyrus zu nichts verpflichtet. Was mir jedoch zu schaffen macht, ist der persönliche Konflikt zwischen Duncan und Boris. Boris wird sich, auch wenn er gegen seinen Herren sein sollte, sich gewiss nicht auf unsere Seite schlagen. Rache und Zorn, sind erbitterte und gefährliche Schwertführer. Wer sie in sich trägt, ist unberechenbar." Etwas überrascht, über die Weisheit welche die Frau an den Tag legt, bringt Ivo nur ein Kopfnicken zustande, fasst sich jedoch schnell. "Da muss ich ihnen Recht geben. Aber ich denke, das sollte zu unseren kleinsten Problemen gehören" Mathilda stimmt brummend zu und schreibt weiter. "Nur für dem Fall, dass sich die beiden Fledermäuse uns anschließen, werde ich einen kleinen Zauber um das Haus legen, damit das Sonnenlicht sie nicht so kompensiert, dass sie in einen Aschenbecher passen" erklärt sie nebenbei. "Also sind sie doch eine Hexe!" Jessica sieht die Vertreterin eindringlich. "So in etwa... Ich verstehe mich auf die Magie, doch dazu muss man nicht hexen können. Was eine Hexe ausmacht, ist nicht das Besenfliegen, der Schwefelgeruch und die krumme Nase. Es ist ihre Einstellung der Natur gegenüber. Es hängt von ihrem Bewusstsein ab, von ihrem Weitblick..." Das Mädchen sieht etwas verunsichert aus, wendet sich jedoch dann achselzuckend ab. Draußen, auf weiter Flur: 05.30 Uhr. "Wie wollt ihr herausfinden, welches der beiden Gören reines Blut hat, wenn ihr Duncan nicht trauen könnt und es selbst nicht kosten dürft?!" Auf die Frage seines Untergebenen hin, lacht Cyrus nur hohl. "Dieses zarte Geschöpf hier..." bei diesen Worten zieht er Leila nah zu sich heran "...er wird sie beschützen wollen." "Ich bin sozusagen das Ass im Ärmel" fügt die dunkelhaarige Schönheit hinzu und lächelt süffisant. "Aas, wäre wohl weitaus zutreffender" denkt Boris leise. "Ich glaube, dass Duncan - so wie ich ihn kenne, sich aber abgesichert hat. Er wird die Menschen unterrichtet und sie auf seine Seite gezogen haben. Wir werden uns ebenfalls eine kleine Truppe organisieren..." "Die Mächte, die mir unterstellt. Oberhalb und Unterhalb. Hier und in der Anderswelt. Schickt mir Eure Diener, auf das sie die meinen werden - sie sollen für mich streiten - und meine Widersacher sterben" Ein eisiger Wind kommt auf, der einem den Atem raubt. Die Erde erbebt, wie unter Donnergrollen. Blitze zucken über das Firmament, aber kein Gewitter naht. Melodien ziehen sich als unsichtbare Schleier durch die frühen Morgenstunden und manipulieren die Sinne. "Was habt ihr getan?!" Cyrus antwortet nicht, sondern lächelt nur milde. "Ihr werdet schon sehen" So folgen Leila und Boris dem Fürsten, in eine abgeschiedene kleine Hütte, versteckt zwischen Baum und Stein, um die neue Nacht zu erwarten. Die Wolkenfetzen und der Wind, vereinen sich zu einem grauweißen Gebilde, welches sich dann als durchsichtige Erscheinung auf den Boden niederlässt und als ein fliehender Teppich über die Erde schwebt. Die Blitze sinken als goldene Pfeile nieder und formen sich zu unruhigen Körpern, die als kalte, menschengleiche Fackeln marschieren. Die Erde teilt sich und aus ihr kriechen Geschöpfe, die weder hier noch dorthin gehören - die nur Schatten sind und doch aus Knochen bestehen - die tot sind und doch die Luft zum Atmen brauchen. Die Musik wird immer lauter, verwandelt sich in ein höllisches Orchester, das den Todesmarsch spielend, den Erscheinungen folgt. So bewegt sich die unheimliche Armee auf das Schloss zu. 06.30 Uhr: Der Kriegsrat wird für beendet erklärt. Denise wollte, dass sich Jasmin und Jessica irgendwo verstecken und sich aus allem raushalten, doch diese wehrten sich mit Händen und Füßen dagegen und konnten schließlich - mit Hilfe der anderen - ihren Willen durchsetzen. Jetzt helfen sie Mathilda den Zauber um das Schloss zu weben. Lea verhält sich schon die ganze Zeit über seltsam ruhig. Sie sieht etwas blass um die Nasenspitze aus und müde. Christoph und Adam spielen Karten, während Ivo und Eva sich im Armdrücken messen. 06.55 Uhr. Die Türe zum Geheimgang bewegt sich lautstark zur Seite und Sven und Duncan treten ein. Sie tragen schwarze, lange, lederne Jacken - die Krägen hoch geschlagen. Schwarze, enge Hosen. Sonnenbrillen. "Man in Black - ey cool." Kommentiert Christoph die Aufzüge der beiden Vampire und grinst über das ganze Gesicht. "Wenn ich alles richtig gemacht habe, wird eure Maskerade nicht von Nöten sein" Mathilda betritt die Bibliothek und sieht die beiden Vampire mit hochgezogenen Augenbrauen an. Jessica kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Haben sie bestimmt" versichert Jasmin mit treuherziger Mine. "Ja, aber nur Dank eurer Hilfe" bekennt die Frau ehrlich, setzt sich hin und sieht zum Fenster hinaus. Grelles Licht dringt durch dichten Nebel, der sich wie ein Vorhang an die Fenster hängt. Eine leise Musik, immer dieselbe, durchdringt die Wände und es scheint, dass diese dadurch zu "leben" erwachen. Sie erzittern ganz leicht. "Es ist soweit" flüstert Mathilda alarmierend. Adam sieht auffordernd zu seiner Gefährtin und diese macht sich sogleich auf den Weg zu Sybille. 07.02 Uhr: Mit dem Sonnaufgang... ...naht da auch der Untergang?! Es rüttelt an den Fenstern, der Nebel formt sich zu Fäusten, welche wütend gegen das Glas schlagen. Doch Mathildas Lippenstiftzeichen, die sie auch dorthin gezeichnet hat, leuchten feuerrot auf, bilden einen glühenden Rahmen und die Hände aus Grau und Gold lösen sich zischend auf, doch nur um sich gleich darauf wieder neu zu formen. Denise legt lauschend ein Ohr auf die Türe, die aus dem Lesesaal führt. Ein lauter, heulender Wind rauscht daran vorbei, schlägt dumpf gegen die Türe und lässt die Frau erschrocken zurückweichen. "Ich habe Kristalle in verschiedene Ecken des Schlosses postiert. Bei Bedarf kann ich sie erstrahlen lassen. Man könnte sie Sprengstoff gegen Dämonen nennen. Wenn ich sie aktiviere, sind die Biester für einen Augenblick abgelenkt und wir könnten uns schrittweise fortbewegen. Allerdings müssen wir unseren Weg sorgfältig wählen!" "Wie stark sind Werwölfe, wenn sie Menschen sind?" wendet sich Mathilda an Adam. "Stark genug, stark genug..." antwortet er und spannt seinen Körper an, so dass die Muskeln sich unter seinem engen, roten T-shirt abzeichnen. "Angeber" murmeln Ivo und Duncan zeitgleich. "Wie lange wird die Versiegelung an Türen und Fenstern bestehen bleiben?" fragt Ivo und beäugt mit skeptischen Blicken die Zeichen, welche allmählich zu verlaufen beginnen und nur noch einen schmierigen Film auf den Rahmen zurücklassen. "Na, ewig - auf immer - stets - bis..." die Frau hält inne. "Was zum...." Sie wird kreidebleich. "Das war der Falsche!! Ich habe den falschen Lippenstift aufgetragen. Das ist meiner und nicht der zum versiegeln!" Auch die anderen wirken jetzt etwas unruhig. Begründet, wohl bemerkt. Eva rennt schnell, wie eine Welle von einem Taifun geboren, durch das Schloss, hinauf zu Sybilles Zimmer, doch dort sieht sie sich einer großen Überraschung gegenüber gestellt. Hoch erhobenen Hauptes, steht die junge Frau vor ihrer Türe. Ihre Haare hängen wirr über ihre Schultern, welche etwas seltsam gestrafft sind. "Mädchen, alles in Ordnung?" Eva sieht ihr Gegenüber fragend an. Einen Atemzug später, hebt die Angesprochene ihren Kopf. Für einen Augenblick hat die Werwölfin das Gefühl, in ein paar dunkle und kalte Augen zu sehen, doch je klären sich diese und färben sich in das für Sybille typische Grün. "Vielleicht funkeln sie etwas mehr" denkt Eva im Stillen. "Was geht nur in mir vor" Verdammt. Einerseits fühle ich mich seltsam leicht und stark und doch schwächlicher als je zuvor. In meinem Kopf herrscht ein Feuerwerk aus blauen, roten und gelben Farben die von der Dunkelheit bedroht werden. In meinem Traum, da hatte ich so ein Bild vor Augen: Ich stehe am Rande eines steilen Abgrundes. Links von mir, ist mein kämpferisches Selbst. Die Frau mit Mut und Kraft und Willensstärke. Die Jägerin in mir. Zu meiner Rechten, befindet sich eine unbekannte Variation meiner Person. Diese Erscheinung strahlt Kälte aus und Wut, die sich in meine Innereien zu fressen drohen. Beide Frauen legen zeitgleich ihre Hände auf meine Schultern und ich werde so zum Schlachtfeld ihres Krieges gegeneinander. Mein Körper erbebt unter Fausthieben, Kratzern und Tritten. Ich weiß nicht, wer gewann aber als der Kampf endete, erwachte ich. Etwas torkelnd verließ ich dann mein Zimmer und trat auf den Flur hinaus. Sogleich wurde ich von einem Wind buchstäblich von den Füßen gerissen, doch aufstehen konnte ich nicht. Der Wind schien einen festen Körper zu besitzen, mit dem er mich nach unten gedrückt hielt. Ich versuchte mich weiterhin verzweifelt aufzustemmen, doch plötzlich spürte ich eine beißende Kälte auf meinen Lippen. Es fühlte sich an, als ob mir dieser "Wind" einen innigen Kuss aufzwingen wollte, mit dem er mir den Atem aus meinen Lungen zu ziehen versuchte. Doch plötzlich fühlte ich mich von einer starken Macht, die aus mir regelrecht herausbrach, empor gehoben. Ich glaube, ich habe geschrieen und um mich geschlagen und einen Augenblick später, verebbte der unheimliche Wind. Er rauschte, jaulend wie ein geschlagener Hund, durch die Gänge davon. Jetzt stehe ich da und vor mir die Werwölfin, welche mich etwas argwöhnisch mustert und sogar besorgt klingt. "Was geht hier vor?" frage ich Eva. "Das ist Cyrus Vorhut. Es verspricht lustig zu werden" antwortet sie und ihre Miene wird wieder steinern, doch ihre Augen funkeln lebendig, herausfordernd. Unbewusst kopiere ich diese Mimik, fühle mich seltsam unternehmungslustig und bereit zu jeglicher Dummheit. "Wir sollten sie angemessen begrüßen, meinst du nicht auch?!" Ein flüchtiges Lächeln, ziert ihre Lippen. "Bitte nach dir" fordert sie mich mit ihrer leicht rollenden Aussprache auf. "Danke vielmals" erwidere ich und Teufel auch, hat meine Stimme wirklich so seiden weich und melodiös geklungen? --*-- Oh, Leute!! Ich war schon auf die ersten 10 Kommis von Euch eingegangen, gucke mir die Zeichenanzahl an und... naja... es war fast mehr als das Kapitel ^^° kann mich einfach nicht kurz halten. Also hab ichs jetzt ganz sein gelassen und will zusammenfassend auf Eure Kommentare eingehen: Ok, gut. Ja. Ich weiß. Ihr könnt einfach nicht genug kriegen, von Duncan und Sybille. Ihr seit ja so krank *ggg* Gut, ich bin nicht besser - ich gestehe alles! Aber hier muss auch gesagt werden, dass ich Ivo nicht minder lieb habe und es nicht zulasse, dass er total aufs Abstellgleiß gestellt wird. Cyrus wird im nächsten Kapitel wieder auftauchen. Wieviele Kapitel es noch geben wird, kann ich schwer sagen, da ich nie weiß, wieviel Inhalt ich in EINES verpacke. Würde mal so auf 4 tendieren. hm, Besitzeransprüche auf meine Charaktere kann man nicht stellen XD aber Patentante könnte man schon werden ;-) *g* Ich möchte mich bei: Sanjiyan, capricious, mystica, eamane, cassiopeia, evi-chan, FULLMOONCHAN, mirumy, Mitsuki, RheaSilver, Renako, Kilya, Assija, Lady Eternal, Starwater, Shadowgirl, Vina, dat-an, nicki123, arwen_undomiel, DesertFlower,Ashley14, sedio, devil_amon und koshikawa GANZ HERZLICH UND MEGADOLL für die lieben Geburtstagswünsche bedanken. Freue mich über die neuen Namen unter euch über alle Maßen und noch mehr, über die alten Namen, die immer wieder zu lesen sind. Hoffe, das Kapitel hat gefallen und ich konnte ein wenig Spannung vermitteln, wos schon kein Billy/Duncan gab. Ahja, ist es euch aufgefallen?! Ich habe meine gesamte Story überarbeitet - nein,die neue variante nicht online gestellt - aber man kann den neuen "einfluss" in dem kapitel hier, erkennen. die angabe von zeit und ort *gg* ich finde, es peppt das ganze etwas mehr auf, oder?! Ciao,ciao - Eure Rouge. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)