Darkness von Pragoma ================================================================================ Kapitel 7: Chaos ---------------- „Es ist eben nichts vorgefallen. Nichts, was so einschneiden sein könnte, dass man sich wie ein Kleinkind benehmen und bocken muss." Robin seufzte, aber er verstand Eliot und ebenso Basti. „Besser, du sagst ihm, was los ist, dass du nicht mehr wie früher bist und privat ein ganz anderer Mensch." Eliot nickte, zog noch zweimal an seiner Zigarette und schnippte sie aus dem Fenster. „Für Kindergarten bin ich zu alt und bevor das richtig wehtut, beende ich es lieber gleich." „Was?" Robin sah seinem Kollegen fassungslos hinterher, brauchte einen Moment und eilte ihm hastig nach. „Leo, warte!" Er rannte die Treppen runter, stolperte fast die letzte Stufe über seine Füße und fluchte. „Jetzt bleib halt stehen, verdammt." *** Cloud blickte zu Nick. Er wirkte ein wenig besorgt, vor allem, als Eliot auftauchte und Robin ihm hinterher eilte. Das konnte nur Stress bedeuten und darauf hatte Nick jetzt am allerwenigsten Lust. Er entschloss bei Martin zu bleiben und Robin die Sache regeln zu lassen. „Ehm ..." Nick räusperte sich. „Möchten Sie eine Führung?" „Bitte. Der ein oder andere Raum würde sich ja eventuell als Drehkulisse eignen." Im ersten Moment war Nick geschockt, aber dann nickte er und führte ihn in die Küche. Basti trat in das Wohnzimmer, ging zur Treppe und schaute einen Moment unschlüssig zwischen Eliot, der mit dem Rücken zu ihm stand und Robin hin und her. Dann räusperte er sich. „Leo?" Er hielt ihm die Kaffeetasse hin. „Ich wollte mich entschuldigen ... ich hab da offenbar was in den falschen Hals bekommen. Sorry." Das stimmte zwar nicht zu hundert Prozent, aber es war immerhin ein Anfang. Unschlüssig stand er dort und wartete auf eine Reaktion. Robin stand dort wie angewurzelt, deutete ein Kopfschütteln an, welches Basti ignorierte. Er wollte jetzt nichts wegen des Einkaufens sagen und schwieg. Alleine einkaufen fiel weg, das waren immerhin zu viele Lebensmittel. Und mit Eliot? Basti schluckte. Auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte, machte er jetzt nicht den Eindruck, als würde er mit ihm einkaufen gehen wollen. *** Endlich blieb Eliot stehen, ließ es sogar zu, dass Robin sich ihm näherte und ihn vorsichtig zu sich umdrehte. Beinahe schon flehend sah er ihn an. „Überlege dir das gut. Ich kenn dich und ich kenn Basti. Du bist nen Sturkopf, er ein Sensibelchen und da prallen nun mal Welten zusammen." Besonders, wenn einer jünger war und dazu neu, den anderen noch nicht kannte oder nur das, was man in den Filmen sah. „Ich weiß, dass du Basti magst, dass er dich mag und es wäre echt schade, wenn es endet, bevor es richtig angefangen hat." Eliot erwiderte darauf vorerst nichts, er schien zu überlegen, ging in sich und drehte die Zeit zurück. Bill war wie er ein Dickkopf, dazu rebellisch und Luke? Ruhig und bestimmend, deutlich älter und auch reifer. Da war kein Sensibelchen oder ein kleiner Kasper, der schon morgens andere liebevoll mobbte. Ihn mobbte und dann so süß dabei war, dass man ihm gar nicht böse sein konnte. Eliot biss sich auf die Unterlippe, vernahm ein dezentes Räuspern hinter sich und drehte sich langsam zu um. Da stand er, dazu mit Kaffee in der Hand und einem Blick drauf, der ihn erstmal schlucken ließ. Unsicher und doch wirkte Basti auf ihn, als wäre er noch immer angefressen. Er seufzte, nahm den Kaffee an, trank einen Schluck und reichte diesen Robin, der ihn schweigend mitnahm und die beiden vorerst in Ruhe ließ. Eliot nutzte das, ging einen Schritt auf Basti zu und sah ihn ernst an. „Tut mir leid, dass ich nicht der bin, den man in bestimmten Filmen sieht. So war ich vielleicht vor Jahren mal, aber mittlerweile bin ich deutlich ruhiger und hab meine Prinzipien." „Davon merk ich jetzt erstmal nichts, aber vielleicht hab ich dich auch mit dem falschen Fuß erwischt", mischte sich Martin ein, der jedoch mahnend von Robin angesehen wurde und Richtung Sofa geschoben wurde. „Misch dich da nicht ein, du bist nicht besser und hast fast deine Ehe an die Wand gefahren." Eliot grinste kurz, schenkte dann aber Basti wieder seine volle Aufmerksamkeit. „Nenn mich ruhig altmodisch, aber ich fall nicht mehr mit der Tür ins Haus." Mit jedem gesagten Wort kam er näher, beugte sich schließlich vor und streifte Bastians Wange mit seinen Lippen, ehe er frech zu seinem Ohr wanderte. „Weißt du, ich fang klein an und die Nummer unter der Dusche steht da leider eher in der Mitte. Anfangs solltest du da eher mit dem Küchentisch oder meinem Bett Vorlieb nehmen." *** Erleichtert atmete Basti aus und sah Eliot an. Eine Weile hatte er ernsthaft gedacht, dass er ablehnen würde. Aber er hatte seinen Kaffee angenommen und erklärte sich. „Dachtest du echt, wir hätten unter der Dusche gevögelt? Leo wirklich ... ich rede viel Bullshit, aber ich habe schon mitbekommen, dass du von der Idee nicht begeistert warst, da zwinge ich dich doch nicht. Vielleicht hätte ich dich eingeseift. Aber mehr hätte ich nicht gemacht. Ich hab übrigens ... warst du echt sauer, weil ich bei Nick in der Küche stand? Du hast uns so giftig angesehen, dabei habe ich nur mit ihm geredet, ihn um Rat gefragt ..." Basti sah zu Eliot auf und lächelte ihn etwas zurückhaltend an. Dann beugte er sich vor und hauchte einen Kuss auf seine Wange. „Also ... gehen wir noch zusammen einkaufen?" Nick lehnte sich lächelnd in den Türrahmen der Küche und musterte die beiden zufrieden. Für einen kurzen Moment sah Eliot wirklich so aus, als würde er einen Rückzieher machen und alles hinschmeißen. Langsam gesellte er sich zu den beiden und grinste beide breit an. „Wie ich sehe, seid ihr wieder besser drauf. Bringt ihr bitte noch Chips und Honig mit, wenn ihr einkaufen geht? Ich will Justin ein wenig aufmuntern, der liegt im Bett und sieht aus wie ein Zombie ..." „Eh ... klar", nuschelte Bastian und sah dann wieder zu Eliot. „Oder?" Nick hingegen stellte sich auf Zehenspitzen und hauchte Eliot einen Kuss auf die Wange. „Ich freu mich ehrlich für dich", flüsterte er. Dann verschwand er in Richtung Wohnzimmer und gesellte sich wieder zu Martin und Robin „Tut mir leid, heute ist es hier irgendwie ziemlich chaotisch. Justin ist krank. Basti und Eliot wollten einkaufen und ehrlich gesagt ... haben wir noch gar nicht mit Ihnen gerechnet." Dann schaute Nick von Robin zu Martin, die ziemlich vertraut miteinander wirkten. Seltsam vertraut, wo Martin doch eigentlich komplett neu in der Agentur war. „Ihr kennt euch, oder?", fragte er und blickte abwechselnd zwischen den beiden hin und her. *** Mit Bastis sehr direkter Art musste Eliot sich dann doch noch arrangieren, dennoch nickte er und grinste wissend. „Für einen Moment dachte ich das wirklich. Besonders als du auf der Terrasse beim Kaffee davon sprachst." Eingeseift hätte er ihn dann aber doch? Aja, also doch die Wette, die aber nicht aufgehoben, sondern nur verschoben wurde. Für ihn jedenfalls und vielleicht drehte er den Spieß auch einfach mal um und seifte Bastian ein. So in Gedanken grinste er, dann aber runzelte er die Stirn. „Ob ich bitte was war? Giftig, ich?" Eliot schüttelte den Kopf. „Nein, ich war eher kurz davor alles hinzuschmeißen", gestand er leise, biss sich erneut dabei auf die Unterlippe und vernahm dennoch die leise Frage. Gemeinsames Einkaufen. Klar, immerhin war das angedacht und so waren sie immerhin beide aus dem Schneider raus und mussten sich nicht mit diesem komischen Kerl bei Robin befassen. „Sicher, dann müssen wir uns nicht mit diesem Vogel da hinten beschäftigen. Der kommt mir etwas komisch", nuschelte er, ehe er Nick neben sich wahrnahm und dessen Bitte nach Chips und Honig für Justin. Ihm schien es wirklich schlecht zu gehen und Eliot überlegte, was dem Kleinen noch helfen konnte wieder schneller auf die Beine zu kommen. „Bring ich mit und ich schau mal, ob ich noch Tee oder sowas auftreiben kann. Ansonsten bring ich ne extra Ration Obst mit", antwortete er, ehe er nach Sebastians Hand griff und ihn Richtung Küche zog. „Tüten, wir brauchen noch Tüten und mindestens nen Korb", redete er im Gehen, lief an Robin vorbei und schnappte nur am Rande das Gespräch auf. Irgendwas mit vertraut hörte er, ging aber nicht darauf ein, da die Frage immerhin an Robin ging. „Na ja, ich kenn Martin, seit ich auf der Welt bin. Er ist quasi mein Onkel und war aber einige Jahre in Hollywood unterwegs." „Dein Onkel? Also der Vater von Ben?" Cloud sah sich Martin dabei genauer an und da fiel ihm die Ähnlichkeit auf. Beide hatten braune Augen, dazu diesen ernsten aber dennoch kecken Blick aber ansonsten schien er den Rest von seiner Mutter zu haben. Martin lachte das erste Mal, dann aber nickte er und wuschelte Robin durch die zerzausten Haare. „Mein Neffe, ja. Wobei man beiden schon nachsagte, dass sie Brüder sein könnten." „Blödsinn, so ähnlich sind wir uns gar nicht", erwiderte Robin rasch. „Ben studiert und ich dreh Filme." „Sag ich doch, ihr seid euch ähnlich." Robin blinzelte verwirrt dann aber klappte ihm der Mund auf. „Ben wird aber doch nicht die Art Filme drehen." Martin schüttelte darauf den Kopf und konnte ihn damit ein Stück weit beruhigen. „Nein, er studiert Medienwissenschaften und Theater neben Germanistik und steht damit irgendwann so wie ich, hinter der Kamera." *** Nick grinste. Also doch! Sie kannten sich, besser als er vermutete und noch dazu hatte er einen Sohn. Neugierig drängte er sich zwischen die beiden und grinste. „Ist er heiß? Single? Wann lerne ich ihn kennen?" „Also ... im Grunde", begann Cloud. „Sieht er genauso aus wie Robin, bloß ein wenig dunklere Haare, freundlicher und heißer", murmelte er und grinste seinen Freund frech an. „Ey." „Perfekt. Wann lern ich ihn kennen?" Martin wirkte er im ersten Moment ein wenig irritiert oder überfordert, dann fing er sich und schaute Nick an. „Bitte?" „Eh ... bald, oder Martin? Er ist doch wieder hier?" Nick ließ ihn gar nicht zu Wort kommen. Er wandte sich ab. „Super! Bald lern ich ihn kennen. Perfekt, wo ich doch ohnehin auf der Suche bin." Verwirrt stolperte Basti in die Küche, blieb mitten im Raum stehen und musterte Eliot traurig. Hinschmeißen? Jetzt? Wo es doch noch nicht mal richtig angefangen hatte? „Du wolltest uns hinschmeißen ...? Aber warum?" Er trat einen Schritt auf ihn zu und sah ihm in die Augen. „Ich weiß, dass ich gewöhnungsbedürftig und anstrengend sein kann. Aber ich steh zu den Leuten, die ich mag. Ich kenne euch alle noch nicht, das weißt du. Aber ich verstehe nicht, warum du etwas hinschmeißen willst, was noch nicht mal angefangen hatte. Mir ist bewusst, dass du ein ganzes Stück älter bist, als ich und auch ruhiger und Prinzipien hast. Die hat jeder. Außerdem bin ich ja auch kein Wirbelwind oder Sexmonster ... so gut kennst du mich glaube ich inzwischen." Basti schluckte und griff bestimmt nach Eliots Hand. „Was hab ich dir getan, dass dich dazu getrieben hat beinahe hinzuschmeißen." *** Deutlich konnte Eliot in der Küche hören über wen oder was im Wohnzimmer gesprochen wurde und am deutlichsten hörte er dann doch Nick heraus. Sieh an, da war wohl jemand extrem neugierig aber zugegeben, Robin war schon heiß und wenn es da eine jüngere Version gab, dazu genau wie er, dann konnte er diese Neugier durchaus verstehen. Zumal er das Baby bereits gesehen hatte und doch war das Bild einige Jahre alt und äußerlich konnte man sich dann ja schon verändern. Sein Typ war es dann aber nicht, er mochte keine braunen Augen, eher helle und mit diesem „Fass mich nicht an" Blick war es nicht sehr viel besser bestellt. Gut, den hatte Robin anfangs auch drauf, heute jedoch eher den gegenteiligen Blick. Wehe, wenn nicht, aber dann ... Eliot grinste, sah jedoch zu Basti, der mittig in der Küche stand und traurig zu ihm blickte. Oje, da war ja noch was und der Blick glich dem von einem geschlagenem Hund. Da hatte er ja etwas angerichtet und könnte sich selbst dafür eine Schelle verpassen. Jedoch hörte er vorerst nur zu und doch schmunzelte er, als Bastian sich selber als nicht Wirbelwind bezeichnete. Da lag er aber völlig daneben. Er seufzte, zog Sebastian, nachdem dieser seine Hand griff und festhielt zu sich und mit der noch freien, strich er ihm eine Strähne aus dem Gesicht. „Es ist und war nicht deine Schuld. In keiner Sekunde hörst du?" Eliot plagte das schlechte Gewissen, welches sich kontinuierlich festbiss und ihm gehässig zuflüsterte, dass er erst denken und dann reden sollte. „Ich war zu lange mit Luke zusammen und hab mir wohl zu viel abgeguckt. Besonders, dass man irgendwann ruhiger wird und vieles entspannter angeht", grummelte er über sich selber, ehe er doch wieder schmunzelte. „Heißt aber nicht, dass ich ein alter Mann bin. Verkneif es dir also." Das Gelächter seitens Cloud, der kurz die Küche betrat, ignorierte er gekonnt, immerhin ging es um Basti und nicht um Robin oder Nick. „Wobei Dinosaurier schon süß war. Aber dann bin ich eher so ein gemütlicher mit Keule, der im Ernstfall auch mal austeilt." „Wie keiner, der zubeißen kann?" „Man Cloud." Eliot warf dem Lockenkopf fast den Korb hinterher, ehe er den Kopf schüttelte und Basti ansah. „Schätze, wir müssen einfach mehr reden, wie mir scheint." *** Basti versuchte dem Blick von Eliot standzuhalten, er versuchte es wirklich. Aber Clouds Sprüche machten es nicht gerade leichter. Ebenso Eliots Aussage. Alter Mann? Da musste er sich dann doch auf die Lippe beißen, um nicht zu lachen. Und dann der Vergleich mit dem Dinosaurier. „Du kannst ziemlich gut austeilen, nur das mit dem Reden ist schwer, wenn du mich nicht lässt." Er machte eine Pause und schob seine Hände unter Eliots Shirt. „Sorry ... das war falsch formuliert. Wir reden schon. Aber unser Problem ist, dass wir nie alleine sind, wenn wir reden. Und noch was ... du bist ein Apotosaurus. Ein gemütlich, entspannter Dino, der ab und an mit seinem langen Schwanz austeilt. Wobei man den Schwanz auf zwei Sachen beziehen kann." Basti sah zu Eliot auf und brachte jetzt doch ein schwaches Lächeln zustande. Mit Dinosauriern kannte er sich ziemlich gut aus. Zum Glück. Er strich seinen Rücken hinauf und benutzte seine Schulter als Stütze für seinen Kopf. Er genoss den Augenblick, atmete Eliots Duft ein. Auf das Einkaufen war er schon ziemlich gespannt, schließlich waren sie da alleine. „Wirklich?" Basti fuhr herum und trat von Eliot zurück. Nick lehnte im Türrahmen und musterte die beiden prüfend. „Dinosaurier? Apotosaurus? Basti ... es gefällt mir, dass du dich mit den Arten auskennst, aber Leo tut es nicht." Nick stieß sich vom Türrahmen ab und schritt auf die beiden zu. „Aber das mit dem Schwanz ... Basti wir haben Besuch. Ich kann verstehen. Ihr müsst dringend reden. Alleine unter vier Augen und in Ruhe. Na los, verzieht euch schon." Er stieß Leo frech in die Seite. „Und erst denken, dann sprechen. Das schaffst du." Basti verfolgte Nick mit seinen Blicken und schmunzelte, als er Eliot in die Seite stieß. Er war nicht mehr wütend. Ehrlich gesagt war er sogar erleichtert, dass er ihn nicht wegstieß und Nick das unterstützte. „Können wir los?", fragte Basti schließlich. „Sorry, ich wollte euch nicht unterbrechen. Also?" „Mich stört es nicht, wenn ihr verschwindet", erwiderte Nick frech. *** Wollte Basti ernsthaft jetzt lachen und das nur wegen einer Aussage, die ziemlich gut hinkam? Eliot zog skeptisch die rechte Augenbraue in die Höhe, entspannte sich jedoch schnell wieder, da sich freche, flinke Finger und sein Shirt schoben und zielsicher seinen Rücken entlangstrichen. Zur Folge bekam er eine Gänsehaut, eben weil Basti so sanft über die Haut fuhr. Reden taten sie ja wirklich, aber alleine sah anders aus und war wohl wirklich mal dringend vonnöten. Aber Apo-was? Aposaurus? Nie gehört? Hatte der was mit diesem Apo red zu tun, von dem immer alle sprachen? Wohl kaum, also scheinbar ein Dinosaurier und damit etwas, wovon er weniger Ahnung hatte. „Ich bin froh, wenn ich weiß, wie ein T-Rex aussieht und, dass das Fleisch frisst", erwiderte Eliot, sah dann aber zu Nick, der sich bereits einmischte und versuchte aus der Küche zu jagen. „Geht auch netter, wenn du uns loswerden willst", grinste er gelassen seinem besten Freund entgegen, ehe er sich den Korb schnappte und Basti an der Hand. „Gehen wir. Nicht, dass Justin noch jammert, weil der Tee alle ist oder Robin wieder Gelüste auf Nutella verspürt." Das Gemoser aus dem Wohnzimmer ignorierte er, ebenso den Versuch mit einem Kissen abgeworfen zu werden. Dann aber blieb er doch stehen. „Haben wir den Einkaufszettel mit?" Hilfesuchend sah er zu Basti, dann zu Cloud, der zu lachen begann, da Robin ihn voll mit einem Stressball am Kopf getroffen hatte und sich übelst freute. „Sehr witzig, du Nutellatier", grummelte Eliot, hob den Ball auf und warf diesen zurück. Allerdings traf dieser eher Martin und nicht Robin. *** „Gelüste auf Nutella verspüre ich gleich, wenn ihr nicht verschwindet", murmelte Nick und warf beiden einen amüsierten Blick zu, ehe er sich zu den anderen in die Küche gesellte. Bastian schaute zwischen Eliot und Robin hin und her. Ein leises Lachen konnte er sich jedoch nicht verkneifen. Bestimmt griff er nach Eliots Hand und warf den anderen und vor allem Martin einen entschuldigten Blick zu. „Tut mir leid ... manchmal ist er nicht besonders treffsicher", sagte Sebastian und fügte leise ein: ‚In vielen Dingen', hinzu. Bevor Eliot allerdings dazu kam etwas zu erwidern, hauchte er ihm einen Kuss auf die Wange. „Zettel hab ich, dich hab ich ... wir sind weg." Bastian löste sich von ihm und trat aus der Haustür hinaus. Er hatte keine Ahnung, was Eliot da drinnen jetzt noch tat, aber er musste hier draußen jetzt erstmal eine rauchen. Er war neu hier und gleich war er mit Eliot komplett alleine. Eigentlich war das ja kein Problem, aber es war in der neuen Situation das erste Mal und er war ziemlich nervös. Nick sah Basti hinterher und anschließend zu Eliot, der plötzlich alleine dort stand. „Jetzt geh schon, du Idiot, sonst geht Basti bestimmt gleich alleine." Nick lächelte schwach, dann wandte er sich Robin zu. „Ich werde dem kranken Hühnchen mal Gesellschaft leisten, ihr beide seht jetzt nicht so als, als ob ihr Gesellschaft wollt." *** Was war er nicht? Treffsicher? Und das von Basti. Na warte, dachte sich Eliot, schwieg vorerst und doch grinste er bereits, als Sebastian ihn versöhnlich auf die Wange küsste. Alles musste er ja nun auch nicht vor den Anderen erwähnen. Besonders nicht, wenn dieser Pitbull noch da war. Und der war ernsthaft Robin sein Onkel? Armer Kerl, aber seine Sache und die von diesem Baby auf dem Bild, welches Nick ja zu gerne kennenlernen wollte, wenn er das richtig verstanden hatte. So kurz darüber nachdenkend löste sich Sebastian, schritt bereits vor und hatte den Zettel. Gut so, denn alles hatte er nicht mehr im Kopf. Kaffee und Obst, Bier und irgendwie war da noch Käse und Reis. Und von einem frechen Nick stand da nichts drauf. Nicht, dass er wüsste, aber dennoch frech zu ihm sah. „Ich geh ja schon. Viel Spaß mit Justin. Kannst ja schon mal üben, wie man mit so braven Jungs umgeht." Unterstreichend streckte er ihm die Zunge raus, schritt aus der Wohnung und Basti hinterher, der unten stand und eine rauchte. Keine schlechte Idee, aber erst die Arbeit und dann das Vergnügen. „Ich hol mal eben das Auto, dann kannst du noch fertig rauchen", sprach er den Jüngeren an, ehe er die Straße überquerte und locker zu den Garagen rannte. Kurz sah er nochmals zu Basti, dann aber öffnete er das schwere Tor, öffnete den roten Fiat und stieg lässig ein. Der Schlüssel steckte, wurde umgedreht, das Fahrzeug galant bewegt und direkt auf die andere Straßenseite. Von innen öffnete er die Tür, beugte sich zum Beifahrersitz rüber und grinste. „Darf ich dich ein Stück mitnehmen?" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)