It's a kind of magic von rokugatsu-go ================================================================================ Kapitel 3: Die wahren Illusionisten ----------------------------------- „Wie bitte??“ Sagishi war außer sich, nachdem Minato ihm am Morgen etwas mitgeteilt hatte. „Morgen ist die Premiere! Es ist noch so viel zu tun und Sie sagen, ich soll mich dem Theater nicht nähern??“ „Es ist so“, erklärte Minato ihm geduldig. „Die Vorfälle passieren immer nur, wenn Sie im oder in der Nähe des Theaters sind. Wenn Sie wollen, dass die Bauarbeiten heute fertig gestellt werden, dann müssen Sie heute dem Theater fern bleiben.“ „Das ist doch-!“ „Herr Tejina.“ Mit großen, traurigen Unschuldsaugen sah Rin ernst zu dem Zauberer hinauf. „Ich würde so gerne morgen Ihre Show sehen, doch wenn heute wieder etwas vorfällt, dann werde ich, nein, dann wird niemand, in den Genuss Ihrer Kunst kommen. Das wäre schrecklich.“ Fasziniert beobachteten Kakashi und Obito wie die Schauspieleinlage ihrer Kameradin bei Sagishi Wirkung zeigte. Das war tatsächlich große Illusionskunst. Sichtlich gebauchpinselt räusperte er sich. „Ja, das wäre in der Tat schrecklich. Es ist immer wieder schön, neue Bewunderer hinzu zu gewinnen. In Ordnung. Ich werde mich in meiner Wohnung mental auf den großen Tag morgen vorbereiten. Aber dafür müsst ihr heute den Verantwortlichen für diesen Spuk fangen.“ Da Minato als Leibwächter bei Sagishi blieb, machten sich seine drei Schützlinge auf ins Theater, um dort weitere Untersuchungen anzustellen. Die Handwerker waren dort bereits dabei, die zerstörte Bühne zu reparieren. „Wenn die das Loch wieder zu machen, dann kommen wir doch gar nicht mehr in diesen Raum“, fürchtete Obito, wofür er sofort wieder Schelte seitens Kakashi bekam: „Denk doch mal mit! Wir machen es wie die Magier und nehmen eine der Falltüren. „Ah, ja, natürlich, haha.“ Der Uchiha lachte verlegen. „Wollte nur sichergehen, dass wir den gleichen Plan verfolgen.“ Während um sie herum die Arbeiten weitergingen, klopften die Ninjas den Boden auf der Suche nach eine der Türen ab. „Mann, die sind so echt nicht zu erkenne-“, wollte Obito sagen, als er von seinem Kameraden unterbrochen wurde. „Hab eine.“ „Grrrrrrrrrrrrr ….“ „Gut gemacht, Kakashi!“ Rin lächelte, was Obitos Grummeln nur schlimmer machte. „Entschuldigt.“ Der Vorarbeiter kam auf sie zu. „Euer Chef hat mir ja gestern gesagt, wir sollen die Kontrollen verstärken und nun hat einer meiner Leute eben seinen Ausweis zum Betreten des Gebäudes als gestohlen gemeldet. Als ich nachgezählt habe, waren hier drin aber die richtige Anzahl an Leuten.“ Sogleich sprang Kakashi vom Bühnenboden auf. „Das heißt, der 'Geist' ist hier! Ihr sucht in dem Raum weiter, ich werde im Gebäude nach dem 'Geist' suchen!“ „Ist das alleine nicht zu gefährlich?“, fragte Rin alarmiert. „Ich bin ein Chunin, ihr seid Genin.“ Mit diesen Worten sprintete Kakashi mit dem Vorarbeiter im Schlepptau los. „Pfffff“, machte Obito beleidigt. „Das war so unnötig von ihm, das zu sagen.“ „Komm.“ Rin hatte bereits die Tür geöffnet und sie kletterten die dort angebrachte Leiter nach unten. „Könnten wir uns eigentlich abgewöhnen, den Übeltäter 'Geist' zu nennen?“, fragte der Junge, als sie unten angekommen waren und ihre Lampen angeknipst hatten. „Je öfter ich das höre, desto weniger gefällt es mir.“ Er seufzte. „Wonach sollen wir jetzt eigentlich suchen?“ „Als erstes nehmen wir die Versicherungsunterlagen mit und dann schauen wir, ob wir noch weitere Hinweise auf Herrn Tejinas Missetaten oder den 'Gei-', den … uhm … mysteriösen Rächer finden.“ Rin steckte die Unterlagen ein. „Wir haben es mit Zauberern zu tun, also denk immer daran, dass die Verstecke bestimmt gut ausgetüftelt sind.“ „Alles klar!“ Obito machte im Halbdunkeln einen Schritt zurück und donnerte erneut gegen den Tisch, der am Vorabend schon einmal seinen Sturz gebremst hatte. Dieses Mal hatte der Tisch wohl genug, denn eines der Tischbeine brach ab und ließ den restlichen Teil des Möbelstücks auf den Boden krachen. „Ups … haha.“ „Obito, sieh nur!“ Rin leuchtete aufgeregt mit ihrer Taschenlampe zu der auf den Boden gefallenen Tischplatte. Beim Aufprall war ein Stück der Kante abgebrochen. „Die Platte ist hohl.“ „Tatsache.“ Obito riss vorsichtig ein weiteres Stück der oben liegenden Platte ab. Zum Vorschein kamen alte Fotos. Bei den sehr alten Bildern schlossen sie, dass sie Herrn Koppata zeigten, doch dann gab es noch einige neuere, die ihn – gealtert aber glücklich – mit zwei jungen Zauberern zeigten. Ein Mann mit selbstgefälliger Miene, der eindeutig ihr Klient war und eine Frau mit kurzen lilafarbenen Haaren und einem roten Cape. „Makyuri!“, entfuhr es Rin, als sie die Fotografie sah. „Waaas?“ Obito blinzelte intensiv das Bild an. „Du hast Recht, das könnte sie sein. Aber hat sie nicht gesagt, sie sei gar keine Zauberin?“ „Sie hat uns angelogen. Allem Anschein nach muss sie auch eine Schülerin von Herrn Koppata gewesen sein … oh!“ Als das Mädchen das Foto umdrehte, fand sie eine Widmung: „Als Erinnerung an deine erste Show, liebe Haru.“ Die Kunoichi erschrak bei ihrem eigenen Gedanken. „Haru? Dann muss sie der 'Gei-“ Ein plötzliches Knistern in der anderen Ecke des Raumes zog augenblicklich die Aufmerksamkeit der jungen Ninja auf sich. Aus dem Nichts loderte dort mit einem Mal eine Flamme. „Feuer!“, rief Obito und schnappte sich geistesgegenwärtig das Tuch unter dem sie am Vortag die Kiste gefunden hatten. Er rannte zu der Flamme und erstickte sie mit dem Tuch. Dann atmete er erleichtert aus und drehte sich zu Rin zurück: „Was war das de ….“ Obito hielt mitten im Satz inne. Er war allein in dem Raum. „Rin? Rin!“ Nur noch ihre Taschenlampe kullerte verlassen auf dem Boden herum. „Rin?! Rin, wo bist du??“ Panisch suchte er den Raum ab, doch von seiner Kameradin war keine Spur zu finden. In Windeseile kletterte er zur Bühne hinauf, doch auch dort war sie nirgends zu sehen. „Kakashi!!“, brüllte er seinem gerade an der Bühne ankommenden Teamkollegen entgegen. „Warum schreist du hier he-“ „Rin ist verschwunden!!“ Kakashi stutzte. „Was meinst du mit verschwunden?“ „Eben war sie noch da und dann nicht mehr!!“ Dies alarmierte auch den Chunin, denn Rin würde nicht einfach während einer Mission sich von den anderen absetzen, ohne sie darüber zu informieren. Im Gegensatz zu einem Wirrkopf wie Obito, fügte er gedanklich hinzu. „Wir waren unter der Bühne und haben dieses Foto gefunden“, erzählte Obito hastig und atemlos. „Und Rin war sich sicher, Makyuri, diese Frau von gestern, darauf erkannt zu haben und dann war da diese Flamme, die aus dem Nichts aufgetaucht ist und wie ich wieder zu Rin guckte, war Rin verschwunden!!“ „So ein Mist. Ich konnte eben niemand Verdächtigen finden. Wir müssen Minato-sensei Bescheid geben.“ Kaum hatte Kakashi den letzten Satz zu Ende gesprochen, gab es einen lauten Knall und die Tür zum Foyer flog zu. Die Handwerker, die ihm Saal waren, zuckten erschrocken zusammen. Einer lief zur Tür, um sie wieder zu öffnen, doch egal, wie sehr er an ihr zog, sie ging nicht mehr auf. „Der G-geist!“, entfuhr es Obito. „Es gibt hier keine Geister!“ Kakashis Miene verfinsterte sich, ehe er beherrscht in den Saal hineinrief: „Es ist eine Sache, wenn Sie sich an diesem schmierigen Möchtegern-Magier rächen wollen. Aber es ist eine ganz andere Sache, wenn Sie unsere Kameradin da mit hineinziehen! Lassen Sie Rin sofort wieder frei!“ Alle Anwesenden blickten gebannt von einer Ecke des Saals zur anderen, aber nichts passierte. „Hey!!“, brüllte Obito in die Stille hinein. „Gib mir … ich meine, gib uns Rin wieder!!“ „Wenn ihr sie wiedersehen wollt ...“, ertönte aus dem Nichts eine weibliche Stimme, die den ganzen Saal zu erfüllen schien, „dann bringt mir den bösen Geist, der hier sein Unwesen treibt.“ „Ich denke, hier gibt's keine Geister?!“, entgegnete Obito, woraufhin Kakashis Augen mal wieder ins Rollen gerieten. „Sie meint Tejina.“ „Oh … ja, klar, weiß ich doch.“ „Ausgeschlossen“, antwortete Kakashi derweil der Stimme. „Wir können unseren Klienten nicht ans Messer liefern, auch wenn er ein Verbrecher ist.“ „Dann opfert ihr das Mädchen für diesen Betrüger?“ „Nein!“, kreischte Obito. „Tun wir nicht! Ich bringe Ihnen Herrn Tejina, aber nur, wenn Sie Rin nichts tun!“ „Du kannst doch nicht-“, begann Kakashi, doch der Uchiha ließ ihn seinen Satz nicht einmal beenden. „Und wie ich kann! Wenn ich hier rauskomme, versteht sich.“ „Na schön“, meldete sich die Stimme zu Wort. „Wenigstens einer von euch scheint ja vernünftig zu sein. Geh zu der Tür, Schätzchen. Alle anderen bleiben von ihr weg.“ Der Handwerker, der versucht hatte, die Tür zu öffnen, nahm die Beine in die Hand und rannte zu den anderen zurück. Obito atmete einmal kurz durch und ging dann trotz des Protestes seines Kameraden zur Tür. Kaum war er dort angekommen, öffnete sich diese wie von Geisterhand. Obito schluckte und trat hindurch. Im Nu lief Kakashi los, um auch mit durch die Tür zu schlüpfen, doch sie schloss sich geschwind wieder und er musste sich selbst abbremsen, um nicht gegen das massive Holz zu donnern. Als er nach seinem Schwert griff, ermahnte ihn die Stimme erbost: „Hey, Jungchen! Lass ja die Tür ganz, sonst passiert deiner Freundin noch was!“ Kakashi stöhnte entnervt. Keine Frage. Der Geist war die anstrengende Frau von der Straße.   „Auf gar keinen Fall!“ Empört schüttelte Sagishi den Kopf. „Es tut mir ja leid für das Mädchen, aber ich liefer mich doch nicht selber aus.“ „Aber-!“ „Kommt gar nicht in Frage. Ihr geht da wieder rein und vertreibt diese Verrückte.“ „Aber-!“, versuchte Obito es erneut. „In Konoha bestell ich mir keine Ninjas mehr. Ihr kriegt ja nichts auf die Reihe.“ „Sensei!“ Minato hatte sich Obitos eilig vorgetragene Geschichte mit ernster Miene angehört. „Obito, was war passiert, bevor Rin verschwand?“ „Wir waren in diesem Raum unter der Bühne ...“ Sagishi riss seine Augen entsetzt auf. „Häh?! Was habt ihr Bälger da verloren?!“ „Rin hat dort ein Foto gefunden, auf dem der da und die Frau von gestern abgebildet war- ….“ Plötzlich machte es 'klick' in Obitos Kopf. „Haru“, hauchte er und Sagishi wurde bei dem Namen auffällig blass im Gesicht. „Haru Hojini“, fuhr der junge Uchiha fort, „die Frau von gestern ist die Zauberin, der das Buch gehört!“ „W-was? Was redest du denn da, so ein Unsinn.“ Wieder einmal hatten sich dicke Schweißtropfen auf der Stirn des Magiers gebildet. „Herr Tejina“, sagte Minato plötzlich mit äußert kühler Stimme und Obito fand es gruselig, dass sein Lehrer so klingen konnte, denn sonst war er der warmherzigste Erwachsene, den er kannte. „Sie werden jetzt in dieses Theater gehen und helfen, meine Schülerin zu befreien. Sie sind doch ein Unterhalter, nicht wahr? Sie sollten wissen, wann die Show zu Ende ist.“ „Ich bezahle euch und ihr wollt mich dieser Verrückten ausliefern?!“ „Ja.“ Bei dem eiskalten Klang von Minatos Stimme hätte Obito schwören können, dass sein Blut in den Adern gefror. „Denn im Moment sind Sie bei uns nicht in Sicherheit. Im Gegenteil.“   Wild entschlossen stapfte Obito durch die Eingangstür, die sich nur für das Trio bestehend aus ihm, einem schlotternden Tejina und Minato öffnete und sogleich wieder schloss. Das gleiche Spiel wiederholte sich bei der Tür zum Bühnensaal. Dort saß ein extremst übellauniger Kakashi im Schneidersitz auf der Bühne und schnaubte bei der Ankunft der drei. „Kakashi, ist alles in Ordnung?“, fragte Minato. „Ja. Aber ich darf mich nicht von der Stelle bewegen.“ Er zeigte nach oben zur Saaldecke, um anzudeuten, von wem der Befehl gekommen war. Die Handwerker, die alle ein wenig ängstlich dreinblickten, saßen auf den vorderen Sitzplätzen und schauten nun angespannt zu den gerade Eingetroffenen. „Frau Hojini!“, rief Obito in den Raum hinein. „Ich habe Herrn Tejina hergebracht. Dann geben Sie uns jetzt wie versprochen Rin wieder!“ „Nicht so schnell.“ Als Minato die Stimme hörte, versuchte er, herauszufinden, wo sie herkam, doch selbst für einen erfahrenen Ninja, wie er es einer war, war die Frau nicht aufzuspüren. Das war also tatsächlich große Magie. „Erst soll dieser Betrüger all seine Verbrechen gestehen“, forderte Haru. „Ach, Haru ….“ Sagishi schüttelte hochmütig den Kopf. Anscheinend war sein Ego größer als seine Angst. „Dass du auf solche Methoden zurückgreifst. Ein armes, kleines Mädchen zu entführen. Du besudelst den guten Ruf unseres Meisters.“ Obito ballte seine Hände zu Fäusten und knirschte mit den Zähnen. Was war das denn nun? Der Kerl war doch der Böse hier und er sollte doch kooperieren, um Rin zu helfen. Drehte er den Spieß jetzt einfach wieder um? Hilfesuchend blickte der Junge zu seinem Lehrer, der augenblicklich reagierte: „Das ist ein taktischer Fehler, Herr Tejina.“ Verdutzt sah der Magier zu Minato, bevor er hinterhältig zu grinsen begann. „Wieso? Wollen Sie mich etwa vor diesen ganzen Zeugen bedrohen? Oder sogar angreifen? Das würde dem Ruf Ihres schäbigen Dorfes ziemlichen Schaden zufügen.“ „Interessant, dass Sie gerade von 'Ruf' sprechen“, erwiderte Minato ungerührt. „Wo Sie doch gerade dabei sind Ihren zu ruinieren, indem Sie sich bereit zeigen, einen anderen Menschen für Ihre Zwecke zu opfern.“ „W-was soll das denn heißen?“ Sagishi zückte ein Taschentuch und tupfte sich nervös die Stirn ab. „Wenn meine Schüler getan haben, was ich Ihnen aufgetragen habe – und das tun sie meistens – dann sind gewissen gefälschte Versicherungsunterlagen jetzt in unserem Besitz.“ „Ihr blufft ….“ „Erwischt.“ Minato lächelte. „Wir haben sie gar nicht bei uns. Denn wir haben sie längst bei der Polizei abgegeben, die den Fall nun untersucht.“ Sagishis Kinnlade klappte herunter. Derweil wunderte sich Obito sehr. Rin hatte die Unterlagen doch eingesteckt, das hieß doch, dass Minato-sensei Unsinn erzählte. „D-damit allein könnt ihr überhaupt nichts beweisen.“ „Aber dann wäre da ja noch das offensichtlich geklaute Notizbuch“, stieg Kakashi immer noch übellaunig klingend wieder in das Gespräch ein. Der uneinsichtige Zauberer zuckte, langsam wieder an Selbstsicherheit gewinnend, mit den Schultern. „Pah, was wollt ihr damit schon beweisen?“ „Ja, stimmt auch wieder.“ Kakashi wiederum seufzte gelangweilt. „Dass Sie dieses Buch besitzen, beweist nur, dass Sie ein viel schlechterer Magier als diese Haru sind und zurecht rausgeschmissen wurden.“ „Lächerlich!!“, entfuhr es Sagishi. „Ich bin Haru tausendfach überlegen!! Nur weil sie Koppatas Liebling war, wollte er sie als seinen Nachfolger! Dabei stand das mir und nur mir allein zu!!“ Der Chunin nickte. „Dann ist das ja auch mehr als verständlich, dass Sie ihn hereingelegt haben, um an das Theater zu kommen.“ „Eben!!“ Erst als Sagishi die Augen aller Anwesenden auf sich spürte, wurde ihm bewusst, was er gesagt hatte. „Äh, ich meine … ha ha ha. Also ….“ „Moment mal“, sagte einer der Arbeiter verdutzt. „Haben Sie wirklich den armen Herrn Koppata getäuscht?“ „Haben Sie etwa das Feuer gelegt?“, fragte ein anderer. Erbost standen die Arbeiter auf und blickten zornig zu einem nun sehr, sehr blassen Sagishi. „Wie mir scheint, Herr Tejina“, warf Minato ein, „werden wir gleich Zeugen davon, wie Ihre Zeugen auf Sie losgehen.“ „W-waaas?“ Sagishi schmiss sich vor Minato auf die Knie. „Bitte beschützen Sie mich vor dem wütenden Mob! Ich gebe Ihnen auch mehr Geld!“ „Hmm, mal nachdenken. Was meinst du dazu, Obito?“ „Ich meine, wir kriegen Rin erst wieder, wenn der Kerl seine Verbrechen gestanden hat. Vielleicht können wir dann etwas für ihn tun.“ „Na schön! Na schön!“ Immer noch auf dem Boden kauernd begann Sagishi panisch seine Taten zu gestehen: „Ich wusste, dass die Versicherung von dem Alten abläuft, da hab ich einen Schauspieler engagiert, der ihm die gefälschte Versicherung verkauft hat und dann hab ich das kleine Feuerchen gelegt-“ „Kleines Feuerchen?“, protestierte Haru empört. „Du hast den gesamten Bühnenraum abgefackelt!“ „Ja, okay, und dann wollte ich als Wohltäter auftreten und hab Koppata das Kaufangebot gemacht, weil ich wusste, dass er keine andere Wahl mehr hatte.“ „Du hast ihm das Theater genommen und ohne dieses ist er vor Gram gestorben!“ „Das wäre nicht passiert, wenn er gemerkt hätte, was für ein großartiger Magier ich bin! Aber nein, die tolle Haru konnte ja alles besser!“ „Deine Tricks waren so unausgereift, dass es ständig zu Unfällen gekommen war! Deswegen hat der Meister dich rausgeschmissen! Wenn du der Bessere von uns bist, wieso hast du dann mein Notizbuch gestohlen und überall herumerzählt, dass ich deine Tricks nachmachen würde?“ „Weil du mich mit deinen perfekten Auftritten immerzu gedemütigt hast! Du solltest genau wie der Alte untergehen!!“ Nachdem er dies geschrien hatte, bemerkte Sagishi eine ungute Aura hinter ihm. Er schluckte und drehte langsam den Kopf nach hinten. Die Arbeiter standen wutentbrannt direkt hinter ihm und waren bereit, den in der gesamten Stadt beliebten Vorbesitzer des Theaters zu rächen. Minato stellte sich zwischen die aufbrausende Menge und den wimmernden Betrüger. Beschwichtigend hob er die Hände. „Bitte beruhigen Sie sich. Wir werden Herrn Tejina der Polizei übergeben.“ „Kriegen wir jetzt Rin wieder?“, rief Obito hoffnungsvoll zur Saaldecke hinauf. Da machte es „puff“ und ihm fiel die Besitzurkunde des Theaters in die Hände. „Erst soll der Mistkerl mir das Theater überschreiben“, erklärte Haru. „Herr Tejina, wenn Sie so nett wären ….“, bat Minato ihn. „M-muss ich?“ „Ich kann hier auch gerne weggehen ….“ „Okay, okay!“ Widerwillig und mit zitternder Hand füllte Sagishi die nötigen Spalten aus, um das Theater an Haru zu übertragen. Als er fertig war, gab es einen lauteren Knall samt Rauchwolke und neben ihm stand plötzlich Haru, einen roten Zylinder und Umhang tragend, und nahm die Besitzurkunde an sich. Obito blinzelte heftig. Wo war sie denn jetzt hergekommen? Das sah so viel eindrucksvoller als das gewöhnliche Tauschjutsu aus! Sie lächelte sanft die beiden Konoha-Shinobi an. „Das war alles, was ich wollte. Von nun an sollte es keine bösen Geister und ruhelosen Seelen mehr in diesem Theater geben.“ Plötzlich riss sie einen Arm in die Höhe und strahlte über das ganze Gesicht. „Uuuund nuuun, verehrtes Publikum“, rief Haru enthusiastisch aus, „bekommt ihr eure tapfere Kameradin zurück. Wenn mein Assistent bitte wie besprochen aufstehen würde.“ Sie sah zu Kakashi, wartete, bis dieser widerwillig und nörgelnd aufgestanden war und und warf ihr rotes Cape bis zur Bühne, wo es auf einem alles andere als glücklichem Chunin landete und diesen einhüllte. „Und eins!“ Haru schnippte mit den Fingern. „Und zwei!“ Alle blickten gebannt zwischen ihr und der Bühne hin und her, als sie ein zweites Mal schnippte. „Und drei!“ Nach dem dritten Schnippen hob sich der Umhang von der eingehüllten Person und zum Vorschein kam … „RIIIIIN!!“ Obito hechtete nach vorne, stolperte auf die Bühne und fiel seiner Kameradin überglücklich um den Hals. „Bist du in Ordnung?“ Er ließ sie wieder los und betrachtete sie von oben bis unten. Das Mädchen nickte und lachte. „Alles in Ordnung. Mir geht es gut. Haru war eigentlich sehr nett zu mir. Wenn man davon absieht, dass sie mich spontan in ihre Pläne hinein gezwungen hat.“ „Ich entschuldige mich natürlich noch einmal öffentlich dafür“, antwortete die Magierin. „Aber ihr – und damit meine ich besonders Rin – seid mir so schnell auf die Schliche gekommen, dass ich improvisieren musste. Eigentlich hatte ich Sagishi alleine in die Ecke drängen und weitere Beweise für seinen Betrug sammeln wollen, während ich mir seine Angst vor Geistern zu Nutze machen wollte. Doch dann kam er mit euch an und ich musste umplanen.“ „Dann haben Sie also die Unterlagen unter der Bühne versteckt! Da fällt mir ein“, sagte Obito vorsichtig, „was war denn mit diesem Brief denn Herr Tejina erhalten hatte?“ „Ach, der“, entgegnete Haru, „der war natürlich echt und von einem Geist geschrieben.“ „WWWWAAAAAS?“ Obito wurde aschfahl im Gesicht und Rin machte sich schon bereit, ihn aufzufangen, ehe Haru zu kichern begann. „Ha ha, nein, Schätzchen. Der war von mir.“ „A-aber Herr Tejina sagte, die Handschrift ….“ Die Magierin winkte ab. „Der Meister konnte nicht so gut schreiben, daher hab ich früher immer alles für ihn geschrieben.“ Obito atmete erleichtert aus. „Das ist definitiv nicht lustig. Und wie haben Sie Rin verschwinden lassen?“ „Darf ich?“ Rin wartete, bis Haru ihr zugenickt hatte. „Neben dem Raum unter der Bühne befindet sich ein weiterer Raum mit einem versteckten Eingang. Haru hatte mich plötzlich aus diesem heraus gepackt und dort hineingezogen. Raus kommt man dann dort nur wieder, wenn man die Fernbedienung für den Bühnenlift hat.“ Haru ließ aus dem Nichts besagte Fernsteuerung in ihrer Hand auftauchen und wieder verschwinden. „Ooooh“, staunte Obito. „Äääähm“, wandte Minato ein. „Ich freue mich, dass Rin wieder da ist, aber … ich würde gerne alle drei meiner Schüler wieder mit nach Hause nehmen. Könnten wir bitte auch Kakashi wiederbekommen?“ Als Obito das Fehlen eines gewissen Chunins (jetzt erst) bemerkte, sah er sich im Saal um. „Huch? Stimmt ja, wo ist Kakashi?“ „HOLT MICH ENDLICH HIER HERUNTER!!“ Das aufgebrachte Brüllen von oberhalb beantwortete seine Frage. Kakashi baumelte an einer Gewindevorrichtung unterhalb der Saaldecke und sah selbst aus dieser hohen Entfernung eindeutig nicht glücklich aus. Minato stürmte zur Bühne und sah von dort nach oben. „Geht es dir gut, Kakashi?“ „DIESE IRRE HAT MICH GEZWUNGEN, MIR DIESEN GURT ANZULEGEN UND HAT MICH DANN NACH HIER OBEN KATAPULTIERT!!“ „Mann, Kakashi“, kommentierte Obito überflüssigerweise, „hast du ein Glück, bei einem so coolen Trick assistieren zu dürfen.“ „WARTE NUR, BIS ICH WIEDER UNTEN BIN!!“ „Können wir ihn nicht da oben lassen?“   Ein über Rins Rückkehr immer noch glücklicher Obito, eine zufriedene Rin und ein immer noch vor Wut schnaubender Kakashi sahen vor dem Theater dabei zu, wie Minato ihren eigentlichen Klienten der Polizei übergab. Als dies geschehen war, drehte der Jonin sich zu Haru um, die ebenfalls vor dem Theater stand. Die Zauberin wandte sich dem Gebäude zu, verneigte sich vor diesem und drehte sich wieder um. „Sie wissen, dass wir nicht ignorieren können, was Sie getan haben“, begann Minato zu erklären, doch Haru winkte ab. „Ich weiß, ich weiß. Ich wollte Sagishi nur aus dem Theater kriegen, aber was ich getan habe, um dies zu erreichen, war alles andere als legal. Ich wollte den Mistkerl nie ernsthaft verletzen, er sollte nur einen gewaltigen Schrecken bekommen und endlich aus der Stadt oder eher noch von jeder Bühne der Welt verschwinden.“ Tränen sammelte sich in ihren Augen, doch sie lächelte tapfer. „Es ist durchaus möglich, dass Sie eine Zeitlang keine Shows machen werden“, sagte der Jonin. „Das ist in Ordnung. Ich habe, was ich wollte.“ Sie umklammerte die Besitzurkunde. „Jetzt weiß ich, dass die Seele meines Meisters ihren Frieden finden kann.“ Haru machte einen Schritt auf die Polizisten vor Ort zu, drehte sich aber noch einmal zu den jungen Shinobi um. „Schätzchen, bleib so begeisterungsfähig. Liebes, bleib mindestens so clever und Jungchen, ...“ Kakashi grummelte. „ … lach mal.“   Mit einer Mischung aus Schwermut und Erleichterung machten sich die Ninjas während des Sonnenuntergangs auf den Heimweg in Richtung Konoha. „Schon schade, dass das Theater jetzt doch nicht eröffnet wird.“ Etwas bedrückt blickte Obito gen Himmel. „Wenn Haru ins Gefängnis muss, wird es sicher eine Weile dauern, ehe sie wieder selbst auftreten kann“ antwortete Rin. „Habt ihr jetzt Mitleid mit ihr?“, nörgelte Kakashi. „Sie hat Rin entführt und den anderen Idioten angegriffen.“ „Überraschung, dass du das nicht verstehst.“ Obito streckte ihm die Zunge heraus. „Warum machst du keine eigene Show? 'Der schlechteste Ninja aller Zeiten.'“ „Jungs, bitte, es war ein langer Tag. Werdet nicht fies zu einander.“ „Apropos, fies“, warf Obito ein, als ihm plötzlich etwas einfiel, was ihn noch beschäftigt hatte. „Sensei, ich hab gar nicht gewusst, wie eiskalt Sie sein können. Da wurde mir Angst und Bange.“ „Huh?“, stutzte Minato und auch die anderen beiden sahen verwirrt zwischen ihm und Obito hin und her. „Minato-sensei kann eiskalt sein?“, wunderte sich Rin. „Richtig bedrohlich!“, bestätigte Obito. „Unser Minato-sensei?“, fragte Kakashi ungläubig nach. „Wenn ich es doch sage! Sensei, heute Morgen haben Sie doch Herrn Tejina gedroht.“ Angestrengt dachte Minato nach, bevor bei ihm der Groschen fiel. „Ah, ja, das meinst du!“ Er lächelte. „Ich war so begeistert von Rins Schauspieleinlage, mit der sie Herrn Tejina manipuliert hatte, dass ich dachte, das probiere ich auch mal aus!“ Obito sah ihn verwundert an. „Was, wirklich? Das steckte dahinter?“ „Nein“, antwortete Kakashi ernst an Minatos Stelle. „Das erzählt er dir nur, um dich nicht zu beunruhigen.“ „Beunruhigen? Wieso beunruhigen?“ „Eigentlich war der Sensei heute Morgen von Herrn Koppatas Geist besessen.“ Kakashi grinste in sich hinein, als Obito mitten auf dem Weg vor Schreck ohnmächtig wurde. 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