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Spacetalia

One-Shots zum Pride Month
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Nord- und Süditalien haben sich getrennt, deswegen Romano und nicht Süditalien. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Triggerwarnung für Menschen, die beim Thema Trans empfindlich sind!

Ich hab da nicht wirklich Ahnung, beziehungsweise bin einfach von mir ausgegangen und hab eins meiner Lieblingsheadcanon umgesetzt. Wenn mich jemand dazu korrigieren will, Kritik ist sehr willkommen. (Auch zu anderen Fehlern.) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Urg, das hier ist echt schlecht. Es schreit nach mehr Länge. Aber andere wollen auch Aufmerksamkeit.

Also, Ungarn und England "spielen". Was das dürft ihr euch selbst denken.

Liebe Freischalter,
bei mir sind das genau 100 Wörter. (Selbst nachgezählt.) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ähm... Ich hatte einen Traum? Und als ich aufgewacht bin, dachte ich, das wäre perfekt für die Beiden? Also hab ich einfach den Satz daraus genommen und das hier ist passiert?
Was gibt es noch zu wissen?
Ru= Ruotsi, der finnische Name für Schweden Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich streite ab, dass dieser OneShot unter dem Einfluss von zwei aufeinanderfolgenden Piratendokus auf arte entstanden ist. Würde aber nicht leugnen, dass der Titel sich möglicherweise auf einen anschließenden Ohrwurm (Port In Every Girl von den Jolly Rogers) bezieht. Und allein der Würfel ist für das Pairing verantwortlich. Komplett anzeigen

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Geschäftstreffen? -> Romano x Spanien, Fluff

Sein bionischer linker Arm piepte und verkündete ihre planmäßige Ankunft am Raumhafen in dem Moment, in dem die Tür vor ihm aufschwang. In seiner Brust konnte er ein kleines Kribbeln der Vorfreude aufsteigen spüren, was er schnell unterdrückte schließlich war er aus beruflichen Gründen gekommen.

Während er die wenigen Stufen vor der Tür hinab stieg, überprüfte er schnell mit seinem Arm die Werte der künstlichen Atmosphäre. Der ganze Planet war davon umhüllt und er wusste zu gut, von den Problemen, die es in der Vergangenheit immer wieder damit gegeben hatte. Er hatte angenommen das es auch heute darum ging. Doch nun sah er zufrieden, dass die Werte ausgezeichnet waren.

„Romano, hier!“, klang eine laute Stimme über den Landeplatz. Er schaute stirnrunzelnd auf und sah einen langhaarigen Mann winken.

Spanien, für ihn einmal wie ein großer Bruder und Ziehvater zugleich, erinnerte in letzter Zeit vermehrt an den Seefahrer aus früheren Zeiten. Vielleicht hatte sich etwas moderne Technik in seine Weste verirrt und der Stoff war auch optimiert. Aber mit Stiefeln, Gürteltuch, Weste und dem Zopf erweckte er stark den Eindruck eines Piraten aus alten Filmen.

 

Ah, die langen Haare. Einen Moment erlaubte er sich in frischeren Erinnerungen zu schwelgen. Ihr persönliches Verhältnis hatte sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt von brüderlich konnte man überhaupt nicht mehr sprechen. Vielleicht brachte der Gedanke daran ein kleines Lächeln auf seine Lippen.

In seinem Kopf sah er deutlich, wie die Haare offen Spaniens nackte Brust bedeckten. Wie er seine Finger darin vergraben konnte um Spanien für einen Kuss heran zu ziehen. Und wie sie ihn kitzelten, wenn sie eng umschlungen schliefen.

Einmal hatte er gefragt, warum Spanien sich wieder die Haare wachsen ließ. Die Antwort war ein lässiges Schulterzucken gewesen.

Vielleicht hing es damit zusammen, dass die schwimmenden Dörfer und Städte auf diesem flüssigen Planeten an treibende Schiffe erinnerten, hatte er gedacht. Doch diese Theorie würde er weiter für sich behalten.

 

Nun war er nah genug um nicht ebenfalls schreien zu müssen. Schreien war nicht professionell, wie er sich immer wieder sagen musste. „Schön dich so gut gelaunt zu sehen. Ich dachte, du hast ein dringendes technisches Problem?“, sagte er anstelle einer Begrüßung.

„Ah“, machte Spanien und schaffte es etwas beschämt auszusehen. Ein Anblick bei dem er an einen ertappten Schuljungen denken musste. „Also eigentlich ist es kein technisches Problem, das musst du missverstanden haben, Romano.“ „Soll ich deine Nachricht rekonstruieren lassen? Warum sonst solltest du unbedingt den Oberschrotti rufen wollen?“, fragte er irritiert.

Er hob seinen linken Arm um die Nachricht zu rekonstruieren, hielt allerdings nochmal inne und schaute Spanien genau an. Dieser breitete seine Arme aus, „Das Problem ist jetzt behoben. Bekomme ich keine Umarmung zur Begrüßung?“

Das Blut stieg in seine Wangen und er schlug ihn mit seinem natürlichen rechten Arm. „Keine anstößigen Dinge in der Öffentlichkeit, wie oft noch?!“, empörte er sich.

Spanien hatte den Mut darauf zu schmollen wie ein Kleinkind. Er verzog übertrieben das Gesicht und rieb sich leicht die Trefferstelle. Aber Umarmungen waren ein No-Go über das sie schon oft gesprochen hatten, vor allem seit sich die Dinge zwischen ihnen verändert hatten. Seit die Menschheit die Erde verlassen hatte, waren Umarmungen nichts mehr was man öffentlich tat. Sie erschienen plötzlich viel intimer, wenn man Wochen oder Monate in Raumanzügen verbracht hatte.

Ein Seufzen entkam ihm bei dem Anblick. Er wurde unwillkürlich, und entgegen seiner Vorsätze, weich dabei. Mit seinem linken Arm griff er in das Revers seines Freundes und zog ihn näher. „Na gut, einen Kuss kannst du haben“, sagte er und setzte das sofort um.

Es war ein schneller, leichter Kuss. Trotzdem keimte in ihm Verstehen auf, was der eigentliche Grund für Spaniens Nachricht hatte sein können. Sie hatten es schon eine Weile nicht mehr geschafft sich zu sehen, weil sein neuer Heimatplanet, das intergalaktische Zentrum des Wiederverwertens, so florierte. Er war stolz darauf nun unabhängig von seinem Bruder Italien und Erfolgreich zu sein. Aber es hatte ohne Frage Nachteile für ihre Beziehung.

Als er wieder los ließ, gab er seinen Gefühlen nach. Auch wenn er offensichtlich mit einem Trick angelockt worden war, konnte er es nicht verübeln. Sein Herz hatte sich schließlich ebenfalls nach diesem Wiedersehen gesehnt.

Deswegen schlug er vor, schnell zu Spaniens Haus zu fahren. Das Lachen auf dessen Gesicht überstrahlte fast die Sonnen am Himmel.

Transformation -> Ungarn, ?

Ungarn war nervös. Heute war endlich ihr großer Tag.

 

Hierfür hatte sie hinter den Kulissen jahrzehntelang gekämpft. Sie hatte alles für den heutigen Tag getan, ohne zu wissen, wann „heute“ sein würde. Viele Politiker hatten überzeugt werden müssen. Doch die Bevölkerung hatte ihr immer wieder Auftrieb gegeben, vor allem wenn sie dachte, sie hätte keine Kraft mehr für diesen Kampf.

Wäre sie ein normaler Mensch gewesen, hätte sie das hier schon lange machen können. Jedem stand es seit der dritten Intergalaktischen Konferenz zu. Jedem außer den Ländern selbst.

Jeder durfte seinen Körper, sein Geschlecht, frei ändern. So hatten es die wichtigsten Politiker damals beschlossen. Und das obwohl der Prozess damals noch sehr langwierig und teuer war.

Nur in diesem „Jeder“ waren die Länder selbst nicht inbegriffen. Sie hatten immer einen Sonderstatus, meist wurden sie einfach vergessen, manchmal waren sie „zu einschüchternd“ um über oder mit ihnen zu sprechen. Dabei fühlten sie sich meist nicht so anders, auch wenn ihre Lebensspanne so viel größer war.

Nun, bis gestern zumindest war das Gesetz so festgelegt gewesen. Dann hatte es endlich eine Änderung gegeben. Und heute, heute endete die Wartezeit für sie endlich. Seit heute durfte auch Ungarn darüber selbst bestimmen. Die Entscheidungsträger waren neue Wege gegangen. Deswegen galt dieses Gesetz nun auch für die Personifikationen.

 

Ungarn hatte nicht vor noch einen Tag länger verstreichen zu lassen. Wer wusste, ob sie sonst wieder irgendwie aufgehalten werden würde. Nein, heute war ihr Tag.

 

Sie atmete einmal tief durch, bevor sie sich in die medizinische Kapsel legte. Die Abdeckung schloss sich über ihr und steigerte damit ihre Nervosität weiter.

Vor ihr erschien ein Display auf dem sie mit der Hand verschiedene Eingaben machte. Ihr fiel am Rande auf, dass die Hand leicht zitterte. Doch es gelang ihr nicht das zu kontrollieren, also versuchte sie sich weiter auf das Display zu fokussieren. Hiermit tat sie einen großen Schritt für sich selbst.

Nach einem letzten Blick auf ihre Angaben bestätigte Ungarn sie mit einem Fingerabdruck. Dann spürte sie den Einstich der ersten Nadel, die sie schlafen lassen würde bis alles getan war.

Während sie wegdämmerte, kreisten in ihrem Kopf ein letztes Mal die Gründe, warum sie so lange hierfür gekämpft hatte. Entgegen der Wünsche so vieler ehemaliger Staatsoberhäupter und religiösen Führer, die sie in ihrem langen Leben gesehen hatte. Entgegen dem was ihre eigene Überzeugung hatte sein sollen.

 

Seit sie herausgefunden hatte, dass sie ein Mädchen, eine Frau, war, war eine lange Zeit vergangen. Es war nicht so, das sie seitdem die ganze Zeit unglücklich gewesen war. Sie hatte nur dieses Gefühl immer weit hinten in ihren Gedanken gehalten. Es möglichst weit weg gepackt. Das Gefühl sich nicht wirklich wohl zu fühlen. Das Kitzeln und leise Nagen der Unvollständigkeit was sich manchmal einen Weg nach vorne suchte. Ungarn war mit der Zeit sehr gut darin geworden es klein zu halten.

Und so war sie tatsächlich irgendwie glücklich gewesen.

Ja, Ungarn war gerne die Hausfrau für diesen verschrobenen Kerl Österreich gewesen. Es war ein interessantes Zusammenleben gewesen. Doch da steckte eine Menge „gewesen“ drin.

Es hatte ihr auch Spaß gemacht sich hübsch anzuziehen. Und Häuser zu dekorieren. Und mit ihren Freundinnen Tee zu trinken. Oder stundenlang für gutes Essen am Herd zu stehen.

Doch so viel Befriedigung sie auch daraus zog, sie hatte es auch immer genossen die Ärmel hochzukrempeln und sich schmutzig zu machen. Es hatte ihr nichts ausgemacht zur Waffe zu greifen, für die Jagd oder im Krieg. Sie hatte nie aufgehört zu trainieren und sich verbessern zu wollen. Aber als Frau war sie immer den Männern untergeordnet gewesen. Auszeichnungen oder Gleichberechtigung machten da keinen großen Unterschied.

Und in diesen Momenten, in denen sie wieder daran erinnert wurde, hatten die Gefühle leicht ihren Weg an die Oberfläche gefunden. Der alte Wunsch ein Mann zu sein. Einen Penis zu haben und wenn es nur für das einfachere Pickeln im Stehen war.

 

Nein, verdammt, es war für ihr eigenes Wohlbefinden. Für sie selbst und niemand anderen. Für ihr junges Ich, was davon geträumt hatte. Für den Wunsch nach Vollständigkeit, den man nicht klein reden konnte. Mit welchen billigen Ausreden auch immer. Ungarn wollte das Gefühl nicht mehr ignorieren.

 

Eine fröhliche Frauenstimme erklang, „Willkommen zurück. Laut ihren Vitalwerten haben Sie die Aufwachphase nun so weit absolviert, dass Sie in der Lage sein sollten mit mir lautlich zu kommunizieren. Um diese Phase abzuschließen und den Erfolg der Eingriffe zu bestätigen, bitte ich Sie deswegen mich bestmöglich nachzumachen.“ Die Stimme summte eine Tonfolge.

Ungarn versuchte wie befohlen die Töne nachzumachen. Ihr – Sein Brustkorb vibrierte davon. Es war ein ungewohntes Gefühl.

Die Stimme machte eine weitere Tonfolge vor. Ungarn hob vorsichtig seine Hände vom Bett neben sich und legte sie auf seinen Bauch, während er auch diese Tonfolge wiederholte. Ja, es kitzelte etwas an seinen Fingern. Seine Muskeln schmerzten von der Bewegung, doch er schob seine Hände langsam weiter hoch. Das Programm forderte noch einige weitere Stimmproben von ihm und nach und nach gewöhnte er sich dadurch an seine neue Stimme.

Er testete behutsam die Schmerzen in seinen Muskeln in dem er sie nacheinander anspannte. Es tat weh, so wie man ihn vorher gewarnt hatte, aber bis jetzt war es nicht mehr als ein schlimmer Muskelkater.

„Damit haben wir genügend Daten von Ihnen bekommen. Die Aufwachphase ist hiermit erfolgreich beendet. Bitte warten Sie noch mindestens eine Minute bevor Sie den Raum verlassen. Es wird noch eine Prüfung ihrer weiteren körperlichen Funktionen mit Ihnen vorgenommen. Sollten Sie sich danach noch nicht wohl fühlen, steht es Ihnen frei sich weiter hier aufzuhalten. Ich öffne nun die Kapsel und wünsche Ihnen noch einen schönen Tag“, sagte die Frauenstimme. Tatsächlich öffnete sich die Abdeckung geräuschlos über Ungarn.

Er nutzte die wiedergewonnene Freiheit um sich richtig und ausgiebig zu strecken. Das war ebenfalls schmerzhaft, aber auf eine Art, die er begrüßte. Es fühlte sich wie nach einem ausgiebigen Training an und reizte dazu sich noch mehr zu bewegen.

Um es nicht zu übertreiben, setzte er sich für den Moment nur auf den Rand der Kapsel. Sein Kreislauf schien erstaunlich stabil da ihm nicht schwindelig wurde.

„Willkommen zurück. Meine Sensoren fahren in diesem Moment aus. Bitte bewegen Sie sich nicht, bis sie angeschlossen sind“, erklang eine weitere mechanische Stimme, diesmal männlich. „Es folgt eine kurze Reihe von Tests, die nicht während Ihrer Bewusstlosigkeit durchgeführt werden konnten. Bitte folgen Sie nun meinen Anweisungen.“

 

Die Tests waren langweilig und Ungarn kam es vor als würden sie mehr als eine Minute brauchen. Er brannte darauf die Station zu verlassen und seinen neuen Körper eigenständig kennen zu lernen.

Die Erlösung kam mit einem freundlichen „Vielen Dank. Hiermit wird Ihre Behandlung nach exakt 7 Tagen und 5 Stunden für erfolgreich beendet erklärt. Bitte bestätigen Sie dies hier. Danach dürfen Sie gehen.“ Ein letzter Fingerabdruck und die Freiheit öffnete sich vor ihm.

 

Gehen kam ihm noch ein wenig seltsam vor, als wäre er in den letzten Tagen gewachsen und nun mussten seine Glieder sich neu sortieren.

Ungarn aktivierte einen Sprachanruf bei seinem besten Freund. Ein freudiges Lächeln stahl sich auf sein Gesicht, wie er wahr nahm, denn sogar das schmerzte.

„Jo jo jo, was macht Gottes Fülle?“, erklang nach kurzem Warten eine Stimme aus dem Gerät an seinem Ohr. Das brachte Ungarn zum Lachen.

„Vollkommenheit trifft es eher, kleiner Speer“, konterte er, „Wollen wir uns nachher treffen?“

Spiel -> Male!Ungarn x England?, Drabble

„Sie dürfen ihr Fahrzeug hier nicht abstellen“, sagte eine Stimme hinter ihm.

Ungarn drehte sich danach um. „Hab ich aber schon.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und funkelte den Sprecher herausfordernd an. Dieser wiederholte den Satz. Ungarn verdrehte die Augen, „Kannst du nur diesen Satz, Robo-Augenbraue?“

England errötete. „I-Ich sage nur, Sie dürfen ihr Fahrzeug hier nicht abstellen, Sir“, stammelte er, „Bitte beleidigen Sie mich deswegen nicht.“

Unwillkürlich entfuhr Ungarn ein Stöhnen, „So funktioniert das nicht, England. Du gibst dir so wenig Mühe, das ruft nach Bestrafung.“

„Man, ich bin halt kein Schauspieler“, fuhr England aus der Haut.

Weihnachten -> Schweden x Finnland

Auf der Erde musste jetzt November sein nach der alten Zeitrechnung. Schweden musste schmunzeln. Egal wie weit sie von der Erde entfernt und wie lange es auch her war, an seinem Mann konnte er immer ablesen, wann November war. Finnlands Rhythmus war in der Hinsicht unbestechlich. Und gerade jetzt kämpfte er mit einer Lichterkette. Ein Ende klemmte unter seinem Fuß, die Hände zogen die Kette in verschiedene Richtungen, der Blick starr vor Konzentration.

Schweden nahm sich einen Moment um die Szene zu genießen. Auch wenn es ein regelmäßiges Ereignis war, konnte er sich nie daran satt sehen.

Finnlands Blick richtete sich unvermittelt auf ihn. „Ru, kannst du noch den Holoweihnachtsbaum holen?“, fragte er. Schweden nickte. Er wusste ungefähr wo sich der gesuchte Projektor befand, aber die Suche würde trotzdem etwas Zeit in Anspruch nehmen, fürchtete er.
 

Ihr Aufbewahrungsraum für Dekorationen war, im Gegensatz zum Rest ihres Heims, vollständig analog geführt. Wäre es nach Schweden gegangen, hätten auch hier wenigstens digitale Ordnungshelfer für die Platzvergabe walten können. Das hätte es ihm jetzt etwas leichter gemacht. Doch nach einem großen Systemausfall hatte Finnland gemeint, daran dürften sich niemals wieder Maschinen zu schaffen machen. Nun, zu einem antiquierten Etikettiergerät hatte er zum Glück doch zugestimmt. Damit musste man nicht alle Holos starten um das Richtige zu finden. Er hatte keine Ahnung, warum die Dinger nicht von der Fabrik aus schon beschriftet waren.

Als Schweden nun die Tür zum Weihnachtsschrank öffnete, fiel ihm prompt etwas entgegen. Und er versuchte reflexartig es aufzufangen. Wie hätte es auch anders sein können, bei einem Schrank, der bis oben hin ohne erkennbares System vollgestopft war, dachte er kopfschüttelnd. In diesem Punkt vermisste er die alte Erde mit ihrer rückständigen Technik eigentlich nicht, stellte er einmal mehr fest. Stirnrunzelnd schaute er nach, was ihm da entgegen gefallen war.

Dekontamination -> Ungarn x Ukraine, PWP?

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Port In Every ... -> Kanada x England?

Die Raumflotte war imposant. Das Flaggschiff in der Mitte schoben sie sich langsam in den Raumhafen.

Eleganz in Zeitlupe, schoss es England mal wieder durch den Kopf. Er konnte nicht anders als dem Schauspiel beeindruckt zuzuschauen. Eigentlich hatte er anderes zu tun, das war ihm durchaus bewusst. Die Schimpftriade seines Vorgesetzten konnte er sich schon jetzt ausmalen. Aber für diesen einen Moment wollte er nicht daran denken.

Vor seinen Augen drehten die ersten beiden Kreuzer simultan bei. Ihren Bug drehten sie von dem Anderen weg als wären sie gleichzeitig gegen eine unsichtbare Wand gefahren und prallten nun in entgegengesetzte Richtungen ab. Fast in einem rechten Winkel zueinander kamen sie schließlich zum stehen. Die nächsten beiden Schiffe fuhren näher an sie heran, nur um dann ebenfalls eine Drehung mit dem Bug nach außen zu vollführen. Als nächstes vollführte das Flaggschiff eine vollständige Kehrtwende. Doch von seinem Standpunkt aus konnte England nicht viel von ihm erkennen. Denn das Begleitschiff auf seiner Seite vollführte gleichzeitig eine Drehung um 90° nach außen und versperrte ihm damit kurzfristig die Sicht. Auch wenn es nur eine gut berechnete rechnergesteuerte Bewegung war, England war beeindruckt, wie die Schiffe sich nun seit-/ rückwärts noch näher an die ersten Schiffe drängten. Zum Schluss drehten sich auch noch die letzten Schiffe der Flotte ein, so das ein perfekter Stern um das Flaggschiff entstand. Gleichzeitig senkten sie sich zur Landung ab. Und beendeten damit ihren Tanz wie mit einer Verbeugung.

In seinen Augen eine wundervolle Darbietung. Leicht übertrieben, aber dennoch wundervoll. England musste sich unwillkürlich fragen, wozu diese Schau wohl nötig war. Sie befanden sich hier auf neutralem Gebiet. Jegliche Auseinandersetzungen, sogar kleine Kneipenschlägereien, waren hier eigentlich strickt untersagt. Und daran hielten sich auch die Meisten. Die Strafen waren ziemlich hoch… Nun, sie würden ihre Gründe haben, sagte er sich und riss sich endlich von dem Anblick los. Genau im richtigen Augenblick, denn sein Pager klingelte. Der Ton gehörte zu seinem Vorgesetzten.

„Wo bleibt meine Bestellung?!“, schallte es ihm entgegen als er sich beeilte den Anruf entgegen zu nehmen. „Es-“, seine Antwort wurde sofort von einer Drohung abgewürgt. Er hätte es wissen müssen, denn sein Boss hatte nicht wirklich Interesse an einer Antwort. „Lassen Sie mich besser nicht darüber nachdenken, ob ihre Stelle doch besser mit einer Drohne besetzt wäre! Wozu habe ich Sie wenn die Dinger schneller sind?“ Dann wurde die Verbindung auch schon getrennt. Der Mann war mal wieder in bester Laune, dachte England. Mit schnellen Schritten eilte er zurück, dieser Tag konnte nur besser werden.
 

Nach einem langen Tag voller Beschimpfungen, die er dem Auseinandersetzungsverbot wegen nicht erwidern konnte, sank England erschöpft auf einem Hocker zusammen. Er wusste wirklich nicht, warum er noch für diesen Mann arbeitete, außer der Empfehlung wegen. Und auf diesem Wege würde er eher vor Erschöpfung zusammenbrechen als die verflixte Empfehlung tatsächlich zu bekommen. Müde orderte er sich einen Drink.

Der Barkeeper war noch nicht damit zu ihm zurück gekommen, da legte sich eine Hand auf seine Schulter. „Hallo Arthur“, sagte eine männliche Stimme.

Ohne Eile drehte sich England halb um. Mit einem Bein schob er nachlässig den Hocker neben sich nach hinten. Es war eine ihm gut bekannte Stimme, auch wenn sie sich eine Weile nicht mehr gesehen hatten.

„Andrew Matthew Ich-hab-deinen-Nachnamen-vergessen“, sagte er freundlich ohne zu überschwänglich zu sein, der Tag forderte seinen Tribut, „Setz dich. Wie geht es dir?“ Er schaute hoch in ein blondbärtiges Gesicht. Der Bart in der Form war neu, dachte er kurz, das musste wohl die letzte Mode sein. Ein schüchternes Lächeln huschte unter dem Bart entlang und ließ das Gesicht sofort wieder vertraut wirken.

Kanada zog sich den Hocker noch ein kleines Stück vor, bevor er sich darauf niederließ. Er stützte sich mit einem Ellbogen auf dem Tresen ab und beugte sich etwas vor. Schweigend musterte er England bis dieser seine Bestellung bekam. Den Moment nutzte er, um sich ebenfalls etwas zu bestellen, bevor er sich wieder zu England wandte.

„Ich stehe anscheinend auf irgendeiner Liste von irgendwelchen Regierungen, deswegen ist mein Kapitän super vorsichtig. Nicht, das er nicht selbst viel mehr Leuten auf den Binder getreten ist, sogar wortwörtlich manchmal. Keine Ahnung, warum er bei mir so einen Aufstand macht. Aber davon ab, würde ich sagen geht es mir viel besser als dir. Du siehst aus als wärst du in einer Müllpresse gelandet. Mehrmals“, sagte Kanada bedächtig, ohne dazwischen genug Pausen für eine Entgegnung zu machen.

England konnte nicht anders als über den letzten Teil verbittert zu lachen. „Eine verdammte Müllpresse wäre gnädiger. Ich will nicht darüber reden“, erwiderte er. Kanada hatte tatsächlich den Mumm eine Hand auf seinen Unterarm zu legen und leicht zuzudrücken. Das sollte wahrscheinlich mitfühlend sein, doch er schüttelte die Hand ab. Es provozierte ihn eher als ihn zu besänftigen. „Und kein Gefummel hier, sonst erinner‘ ich mich vielleicht wieder warum ich dir böse war“, grummelte er und trank einen Schluck. Die Flüssigkeit brannte auf ihrem Weg seine Kehle hinunter, aber es war ein Gefühl, das er begrüßte.

Kanada machte ein Geräusch, das seiner Meinung nach höchstens für den Anblick eines jungen Tiers angemessen war, wenn überhaupt. „Du hattest mir doch das letzte Mal schon vergeben, Arthur. Du kannst mir nicht jedes Mal aufs neue böse sein“, säuselte er sanft. Das hatte er definitiv gut drauf, musste England zugeben. Bis zu ihrem Körperkontakt hatte er Kanada auch vergeben gehabt, sie hatten sich ohne Frage im Guten verabschiedet beim letzten Mal. Aber er hatte irgendwie seine schlechte Laune angestachelt. Nach einem Tag wie diesem hätte dieser Überraschungsbesuch eigentlich das Potenzial gehabt seine Laune zu heben. Stattdessen schaffte Kanada es sie weiter zu senken, weil er wieder an ihren letzten Streit dachte.
 

Es war in einer Bar wie dieser gewesen und England hatte sich gefragt, ob er nicht nur ausgenutzt wurde. Was wollte dieser gutaussehende Mann, der in letzter Zeit viel reiste mit ihm. Der langweiligen Büromaus, die nur von einem Empfehlungsschreiben für einen einzigen Planeten träumte. Außerdem war er zugegebenermaßen launisch. Und Kanada, Kanada war scheinbar immer die Ruhe selbst, sogar wenn sie stritten. Der Kerl hatte doch bestimmt überall jemanden um ihm das Bett zu wärmen, warum sollte er sich da mit England abgeben. Und genau das hatte er auch gesagt.

Kanada hatte leicht verletzt ausgesehen es aber nicht richtig abgestritten. Zumindest in Englands Augen. „Du brauchst doch nur in eine Bar zu gehen“, hatte er Kanada deswegen vorgehalten, „Dann schüttelst du einmal deine Haare, kratzt dir am Kinn und schon liegt dir etwas zu Füßen.“

Leider war es genau in dem Moment so gekommen. Ein kleines Etwas war auf Kanadas Schoss gefallen. England hatte trotz seiner Wut gefragt, ob es ihm gut ging. Aber er war vollkommen ignoriert worden. Das kleine schwarzhaarige Wesen hatte hochgeschaut und absolut gefesselt in Kanadas Gesicht gestarrt. Es hatte hastig versichert, dass es ihm gut ginge und sich dann umständlich, mit vielen unnötigen Berührungen von Kanadas Schoss erhoben. Bis dieser es endlich mit einem Handgriff, sanft, entfernt hatte. Da war England der Kragen geplatzt. Er war aus der Bar gestürmt.

Mehrere Tage hatte er nicht auf Kanadas Kontaktaufnahmen reagiert. Bis dieser vor seiner Wohneinheit gestanden hatte und sich nicht hatte abwimmeln lassen.Kanada hatte ihm sehr glaubhaft versichert, kein solcher Aufreißer zu sein. Bis er ihm geglaubt hatte. Kanada hatte sogar ein paar wirklich unglaubliche Dinge getan. England wurde bei dem Gedanken daran etwas wärmer.
 

Eine Hand tauchte vor seinem Gesicht auf. „Okay“, sagte Kanada und trank offensichtlich den letzten Schluck seines Drinks, „Lass uns gehen.“ Etwas verdutzt schlug England hart in der Gegenwart auf.

Kanada neben ihm stand auf und schob seinen Hocker dabei etwas zurück. Bevor England etwas sagen konnte, hatte Kanada ihn ebenfalls fast galant von seinem Hocker hochgezogen. Sein Arm wurde von Kanada untergehakt, sodass sie nah beieinander standen. Wärme ging von Kanada aus, stellte England fest, als wäre es in diesem Moment die wichtigste Erkenntnis.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wenn man am Tag der Diversität Radio hört und dann denkt, 'Ups, ich habe Romano behindert gemacht ... ' So unaufmerksam bin ich. Komplett anzeigen

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