Leise rieselt die Unseligkeit von Reija (Die Götter müssen sich gegen uns verschworen haben) ================================================================================ Jingle Bells, Jingle Bells, ich hab keine Lust mehr auf Weihnachten ------------------------------------------------------------------- 19 November Abschied nehmen ist nicht leicht „Und ihr seid sicher, dass ihr das schafft? Ich will nicht, dass ihr euch wegen mir mehr Arbeit macht.“ Bokuto wollte sichergehen, dass er seine beiden Partner nicht überlastete, wenn er mit ihnen plante, wann sie sich die nächsten Wochen sehen würde. Zwar wohnten sie alle drei zusammen in Tokyo, in einer gemütlich eingerichteten Wohnung und doch war er derjenige, der die meiste Zeit nicht da war, weil er zu seinem Teamtraining in eine andere Stadt musste. Sie hatten damals, als er das Angebot von den Black Jackals bekommen hatte, gemeinsam überlegt ob und wie das funktionieren würde und ob sie sich dann nicht zu dritt auseinanderlebten, aber es war Kuroo seine Zuversicht gewesen, an die alle geglaubt hatten und Akaashi sein organisatorisches Talent, was es dann auch möglich gemacht hatte, dass sie nie mehr als zwei Wochen voneinander getrennt waren. Aber trotzdem stellte der Grauhaarige alle zwei Wochen immer wieder dieselbe Frage und alle Wochen bekam er dieselbe Antwort: „Um uns loszuwerden musst du schon mehr tun als in einer anderen Stadt zu spielen. Wir sehen uns alle zwei Wochen bis Weihnachten, spätestens und in der Zwischenzeit kümmern wir uns hier um alles und du sorgst dafür, dass ihr Saisonsieger werdet.“ Kuroo dachte natürlich nur wieder an den Volleyball, er war eben noch immer verrückt nach diesem Sport, den er auch zu seiner Arbeit gemacht hatte. „Ich hab bereits alles geplant und in unseren Kalender eingetragen. Bahntickets sind für jede Fahrt gebucht und-“ und Akaashi war eben wie immer von Anfang bis zum Ende durchgeplant, für was die beiden Älteren ihn liebten, Bokuto ihn jetzt jedoch trotzdem mit einem Kuss davon abhielt in jedes kleine Detail zu gehen, um nicht morgen noch hier zu stehen und zu wissen, wie er am besten Umstieg um genau da zu stehen, wo der Wagon stand, in dem er als Nächstes einsteigen müsste, weil da sein reservierter Platz war. „Du bist der Beste, Kaashi. Pass auf, dass Kuroo keinen Unsinn anstellt und er genug isst und du“, damit wendete er sich dem großen Schwarzhaarigen zu und gab auch ihm einen Kuss, der dem mit Akaashi in nichts nachstand. „Du bist einfach du, was auch immer ich dir sagen würde, du machst doch eh was du willst.“ Gar nicht einmal böse gemeint aber bis auf die beiden Sachen auf die der Jüngste von ihnen achten sollte war Kuroo doch tatsächlich alleine überlebensfähig. „Ich werde euch beide vermissen, ruft mich an, wenn ihr Zeit habt.“ Bokuto wurde die letzten Minuten immer sentimental, was ihm aber nicht verübelt werden konnte, immerhin konnten Akaashi und Kuroo sich jeden Tag sehen und Zeit miteinander verbringen, während er die Tage allein verbringen musste. Sein Glück aber, dass er sich mit jedem aus der Mannschaft vertrug, wenn es auch nicht ersetzte, dass man sich abends an die Personen kuscheln konnte, die man liebte (und es natürlich auch etwas mehr als nur das gab). Ein letzter Kuss noch von seinen beiden Lebenspartnern und das Letzte was er sah, bevor er sich seinen Koffer nahm und aus der Tür trat, war Kuroo, der Akaashi in den Arm nahm, um ihn wie immer zu trösten. 26. November Einsamer Sieg Die erste Woche verging wie im Flug. Bokuto hatte jeden Tag Training und war dementsprechend ausgelaugt, wenn er sich abends auf sein kleines Sofa fallen ließ, den Fernseher anschaltete und sich in der Mikrowelle etwas zu Essen warm machte von Akaashi seinen vorbereiteten Speisen, die er zweimal im Monat vorbereitete und vorbei brachte. Bokuto würde wohl, wie Kuroo auch, verhungern, wenn der Schwarzhaarige nicht so ein guter Koch geworden wäre. Sie ließen ihn beide deshalb lieber an den Herd statt selbst Hand anzulegen und etwas zu zaubern, das am Ende ungenießbar war. Er hatte die vergangenen Abende nicht so oft mit den beiden telefoniert, wie er es gerne getan hätte, aber sie hatten alle viel zu tun gehabt und er war auch öfters einfach auf dem Sofa eingeschlafen und hatte es nicht mal geschafft das dreckige Geschirr noch in den Abwasch zu stellen. Heute aber hielt er sich tapfer wach, wenn er auch früh ins Bett sollte, weil sie morgen ein Spiel hatten. Ein Glück war es ein Heimspiel und er brauchte deshalb nicht früh aufstehen oder musste sich jetzt auf den Weg zum Bus oder Zug machen, damit sie pünktlich an der Halle waren. Er kochte sich also noch einen Yuzu-Tee, griff sich seine Lieblingsdecke und kuschelte sich ein, um es gemütlich zu haben, wenn er gleich eine seiner Lieblingsstimmen hörte. Er wählte Akaashi seine Nummer, weil dieser eher als Kuroo an sein Telefon ging, weil es um die Zeit gut sein konnte, dass der Kater noch zum Joggen ist. Der Jüngere lag auf eine der Schnellwahltasten die Bokuto selbst im Schlaf finden würde und so dauerte es nur Sekunden, bis er ein Tuten hörte und gleich darauf abgenommen wurde und sich. „Akaaaaashi gut, dass ich dich erreiche, bist du auch nicht mehr am Arbeiten?“ Sofort plapperte der Grauhaarige drauf los ohne, dass am anderen Ende der Leitung überhaupt etwas gesagt werden konnte, das ruhige Durchatmen allerdings bestätige ihm aber, dass er einen Gesprächspartner hatte. Das tiefe Seufzen dann aber, dass es sich nicht um Akaashi handelte, sondern um Kuroo und wenn er schon so klang, dann hatte er meistens keine guten Nachrichten. „Keiji ist krank, grippaler Infekt und liegt mit Fieber im Bett. Ich kümmere mich so gut ich kann um ihn aber er wird es morgen nicht schaffen sich dein Spiel anschauen zu kommen“, wurde Bokuto auch gleich aufgeklärt und sofort sank die Freude auf den morgigen Tag in den Keller. „Oh..“, Bedauern, das ehrlicher nicht hätte sein können. Was sollte er jetzt sagen? Dass er sich aber darauf freute? Es so abgemacht war? Die Bahntickets waren doch bereits gebucht? Bevor er jedoch etwas sagen konnte, war es wieder Kuroo, der das Wort ergriff. „Ich werde beim Spiel da sein, allerdings um zu arbeiten, bei uns fallen auch gerade sämtlich Leute aus, weshalb ich kurz davor anreise und gleich danach schon weiter. Ich weiß es ist anders geplant aber nächste Woche sehen wir uns dann ja und Keiji sollte auch wieder gesund sein“, hatte Akaashi seine Fähigkeit zum logischen Denken an Kuroo übertragen, solange wie er außer Gefecht war? War ja schon fast gruslig und als würde er mit dem Jüngeren reden. „Schon okay, kann man ja nicht ändern die Umstände, die Welt wird davon nicht unter gehen.“ Er versuchte, tapfer zu klingen, immerhin drehte die Welt sich wirklich weiter, wenn er die beiden auch nicht oder nur kurz sehen würde. Es passierte ja auch nicht das erste Mal, dass etwas ihre Pläne durchkreuzte aber so kurz vor Weihnachten wurde ein Bokuto eben anhänglich und brauchte mehr Liebe als er zugeben würde. Die beiden redeten noch eine kleine Weile miteinander, berichteten von ihrer Woche, munterten sich gegenseitig mit schönen Erinnerungen auf und schmiedeten Pläne für das kommende Wochenende. So sah die Welt auch schon viel besser aus und als sie auflegten, raffte der Grauhaarige sich auf, ging sich waschen, Zähne putzen und seine Tasche für den nächsten Tag kontrollieren und anschließend ins Bett, um seinen wohlverdienten Schlaf vor dem großen Spiel zu bekommen. 03. Dezember Glühwein, kandierte Früchte und keine Liebe Eine weitere Woche verging wie im Flug, das Training wurde nicht leichter und doch hatte er es diesmal öfters geschafft, mit seinen Liebsten zu telefonieren, als letzte Woche. Akaashi ging es schnell wieder besser, Kuroo hatte ihm auch alles gebracht, was er brauchte oder was auch nur im Geringsten sinnvoll klang. Sie hatten also wieder eine gut gefüllte Hausapotheke und einen nur noch leicht verschnupften Akaashi im Haushalt. Dafür hatte dieser alle Arbeit, die von vorheriger Woche liegen geblieben war, und musste nun jeden Tag Überstunden schieben, um nicht in Zeitverzug zu geraten. Tenma Udai, sonst so unzuverlässig, hatte es sich wohl die letzten Tage, in denen er krank war, zur Aufgabe gemacht alle seine Abgabetermine einhalten zu wollen. „Kaaashi, das ist nicht fair, wir haben uns letztes Wochenende schon nicht gesehen und jetzt soll ich wieder verzichten?“, kam es vorwurfsvoll und der Jüngere hielt das Telefon etwas von seinem Ohr weg, weil er wusste, dass der Ton der gleich angeschlagen würde seinem Trommelfell nicht guttat. „Kannst du dir nicht wenigstens den einen Tag frei nehmen?“ Und da war die Frage, die er nicht hören wollte und für die er den Älteren gerne wie ein kleines Kind rügen wollte. Er müsste doch wissen, dass der Schwarzhaarige seine Arbeit sehr ernst nahm und diese für ihn auch sehr wichtig war, wenn er innerhalb der Firma aufsteigen wollte. Akaashi, ein pflichtbewusster Japaner, wie er im Buche stand, schüttelte jedoch still den Kopf und blieb so ruhig wie eh und je. „Selbst wenn ich mir frei nehme, so ist Kuroo noch immer krank, weil er sich bei mir angesteckt hat. Du müsstest also ins Hotel oder zu deinen Eltern und ich hab dann nur Zeit, wenn der Großteil geschafft ist.“ Ja, der Schwarzhaarige hatte zwar gut auf den Jüngsten in ihrer Runde aufgepasst, dafür aber nicht auf sich. Eine Maske hatte er nicht für notwendig gehalten und auch nicht aufs Küssen verzichten wollen. Hatte er nun davon und musste schon seit Dienstag das Bett hüten. „Man... dann sehen wir uns schon zwei Wochen nicht und ich wollte dir auch gleich Geburtstagsgeschenk geben, weil ich nächste Woche durch das Spiel auch keine Zeit habe“, wurde es gleich weiter gemeckert und in dem Moment verschwand das Telefon von Akaashi seinem Ohr, weil Kuroo hinter ihm stand und ihm dieses aus der Hand genommen hatte. „Hello Mr. CoolestMcCool, tut mir wirklich leid, dass ich dich aus dem Haus vertreibe aber wir wollen doch nur, dass du dich nicht ansteckst und uns den Titel nach Hause holen kannst. Gib Keiji keine Schuld sondern, wenn mir“, Kuroo der Vermittler ließ all seinen Charme spielen und auf wundersame Weise schien das auch wie immer zu wirken. Bokuto wurde weich wie Butter in seinen Händen, unter der Stimme und Akaashi war zufrieden, dass sie deshalb jetzt doch nicht anfingen zu streiten. Es kam selten vor aber wenn, dann krachte es in diesem Haushalt auch richtig und dann brauchte es schon viel Fingerspitzengefühl die Wogen wieder zu glätten. Dabei konnte man auch nie vorher sehen wer oder warum an einem Streit beteiligt sein würde. Manchmal war Akaashi einfach gestresst von der Arbeit, Bokuto sauer, weil das Training nicht lief, wie er wollte oder Kuroo, weil doch eh niemand auf ihn hörte. Tatsächlich aber waren es meist Akaashi und Bokuto die aneinandergerieten, seitdem der Jüngste es nicht mehr nur durch Manipulation versuchte, ihn in die richtige Richtung zu lenken. Nie hätte Kuroo gedacht, dass Akaashi, der liebe, nette Junge von nebenan, so stur und aufbrausend sein könnte. Genauso wie er nie gedacht hatte, dass sein bester Freund überhaupt wusste, wie schlechte Laune ging. „Was hältst du davon, dass ich, wenn ich nächstes Wochenende frei habe, dich Samstag mit dem Auto abhole und wir dann am Wochenende feiern können? Ich fahr dch auch Sonntag zurück“, der Vorschlag zeigte Wirkung und wurde, nach kurzen Absprachen so angenommen. Den Weihnachtsmarkt mit dem Geburtstag und dann gleich den Tagessieg feiern. Wenn der Kater sich da nicht übernahm und, bis dahin wieder gesund war ... 10. Dezember Happy Birthday to you „Happy birthday to you, happy birthday.. ach.. so viel dazu“, nun saß er hier, die Tasche gepackt, den Sieg in der Tasche, das Geschenk ebenso und wartete darauf vor der Halle, bei dem kalten Wetter, abgeholt zu werden. Kuroo hatte tatsächlich frei bekommen und sich mit dem Auto, heute Morgen, auf den Weg gemacht ihn abzuholen. Das war vor fast 8 Stunden und wäre perfekt pünktlich zum Ende des Spiels gewesen aber wenn man normal durchfuhr dauerte die Fahrt nur 6 Stunden. Ihm beschlich also kein gutes Gefühl, als er den Reißverschluss seiner Winterjacke öffnete, das Handy aus der Innentasche hervor holte und die Nachrichten durchging, die er bekommen hatte. »Stecke noch immer in Shizuoka fest, kein durchkommen bei dem vielen Schnee« Das war jetzt zwei Stunden her und mit Shizuoka hatte er nicht einmal die Hälfte der Strecke geschafft. Sollte es wieder so kommen, dass etwas ihnen nicht mal den einen Tag zusammen gönnte? Bei allen Göttern, die er kannte, musste doch einer dabei sein, der auf ihrer Seite war und der ihn gerne mochte. Ein bisschen zumindest würde schon reichen. So ein ganz kleines bisschen zumindest? Was aber würde es bringen, auf die Gnade, der Götter zu warten, zu deren Tempel er meist nur am Neujahrstag ging und sie sonst kläglich vernachlässigte. Nichts. Gar nichts! Selbst war der Mann und musste handeln und so schlug er mit der Faust der rechten Hand in den Schneehaufen, der neben ihm, auf einer erhöhten Steinmauer lag und bereute dies sogleich, weil die Mauer darunter noch immer hart war und der Schnee kalt an seinen eh schon frierenden Fingern. „Blöder Schnee“, führte er heute gerne Selbstgespräche, ein anderer Gesprächspartner ließ sich gerade ja nicht finden und Akaashi wollte er jetzt auch nicht anrufen und sich bei ihm ausheulen oder gar noch seine schlechte Laune an ihm auslassen. Was er aber tun konnte, war sich sein Smartphone zu schnappen, zuerst mal ins Warme damit zu gehen, ein nettes, kleines Kaffee, in dem er sich ein warmes Getränk bestellte, damit an den Tisch setzte und dann seine technischen Fähigkeiten dazu benutzte zuerst nach einer passenden Bahnverbindung zu suchen und, als er nichts fand, das noch heute fuhr oder ankommen würde, nach der nächsten Autovermietung. Ja er hatte einen Führerschein! Sie alle drei hatten einen gemacht, damit sie spontan fahren konnten und an keine Bahnzeiten gebunden waren. Außerdem brauchten sie die Autos, sie hatten zwei davon in der Garage stehen, auch zum Einkaufen, für Ausflüge oder um zu Spielen, Arbeit etc zu fahren. Leider standen gerade beide in Tokyo, weil Bokuto einfach viel zu selten selbst fuhr, weil er doch ein paar mehr Anläufe gebraucht hatte die Prüfung zu bestehen und es dann lieber den besseren Fahrer überließ den Chauffeur zu spielen. Die Autovermietung war schnell gefunden und schnell hatte er sich auch für einen der Wagen entschieden, mit dem er glaubte, gut durch den Schnee zu kommen. Online buchen war einfach: Daten eingeben, checken ob der Führerschein auch in der Tasche war, bezahlen mit der Kreditkarte und schon war alles abholbereit. Er trank noch schnell seine Tasse leer, brauchte das Geschirr netterweise zum Tresen zurück und machte sich dann zu Fuß auf zu der gerade einmal zehn Gehminuten entfernten Autovermietung. Dort angekommen musste er auch nur kurz warten, bis alles für ihn fertig war und ihm die Schlüssel zu dem Wagen übergeben wurden. Die Sporttasche landete im Kofferraum, er stellte sich Sitz, Spiegel und Sitzheizung ein, wie er es brauchte, und dann ging es auch schon los Richtung Tokyo. Richtung Tokyo hieß aber nicht, dass er dort auch ankommen sollte. Er schellte sich selbst, als er mitten im Nirgendwo anhalten musste, weil das Navi ihn über eine Landstraße geschickt hatte und diese nun vollkommen verschneit vor ihm lag und es kein Vorankommen gab. Er hatte es gerade bis kurz nach Iga geschafft, nicht annähernd bis nach Tokyo und es fing nur noch mehr an zu schneien. Jetzt wusste er, wie es Kuroo gehen musste und, dass dieser keinesfalls übertrieben hatte, als er das Wetter beschrieben hatte. Für Anfang Dezember hatten sie lange nicht mehr so viel Schnee gehabt und wäre er jetzt zu Hause gewesen, hätte er sich sehr darüber gefreut. Perfektes Wetter zum Schlittenfahren und einer Schneeballschlacht. Jetzt hatte er weder den Spaß, noch seine Freunde bei sich und noch weniger ein bequemes Bett für die Nacht, sondern nur eine Rückbank, wenn er nicht wieder zurückfuhr und das Abenteuer für heute aufgab. Eine andere Wahl hatte er für heute wohl auch nicht und so wendete er den Wagen und führ zurück, zumindest bis nach Igo und hielt dort an der ersten Übernachtungsmöglichkeit, die er fand. Eine kleine Hütte direkt am Stadtrand sah direkt einladend aus und flüsterte ihm leise zu, dass er dann nicht mehr lange suchen müsste und er sich nach einem warmen Bad auf einen Futon legen und schlafen könnte. Der Wagen wurde auf einer kleinen Fläche vor dem Eingang geparkt, die Tasche aus dem Kofferraum geholt und dann betrat er, wie ein getretener Hund und einer Miene, die keine gute Laune verriet, die Hütte und nachdem das Glöckchen über der Tür seine Ankunft verraten hatte, betrat eine ältere Dame den kleinen Vorraum. Hier drin war alles etwas kleiner, gemütlicher und wohl nicht darauf ausgelegt viele Gäste zu bewirten. Es gab keine, wie sonst in Hotels üblich, Rezeption, sondern nur ein kleiner Beistelltisch und dazu jeweils ein Snack und Getränkeautomat. Durch einen Durchgang konnte man ein Zimmer sehen, in welchen flache Tische standen und der wohl dazu gedacht war, Essen zu servieren. Von dort aus konnte er Geräusche hören, die darauf schließen ließen, dass sich irgendwo eine Küche befand, in der gekocht wurde und der Geruch, der ihm in die Nase stieg, vermittelte ein wohliges Gefühl und ließ ihn an Akaashi denken, wie dieser am Herd stand und Kuroo, wie dieser ihm immer wieder Essen aus den Töpfen klaute, weil er so hungrig und ungeduldig war wie ein kleines Kind. Er seufzte tief und vernehmlich, verbeugte sich dann allerdings vor der Inhaberin und ließ sich ein Zimmer für die Nacht geben mit etwas von dem lecker duftenden Abendessen und dazu Frühstück. Da dies noch etwas dauern könnte, brachte er zunächst seine Sachen auf das Zimmer, ging duschen und nahm anschließend ein warmes Bad und fand sich dann zu einer warmen Mahlzeit in dem kleinen Speiseraum ein, in dem mittlerweile auch 3 andere Gäste ihren Platz gefunden hatten. Das Essen war lecker, füllte seinen Bauch gut und brachte ihm neue Energie die er für diesen Tag, nach dem Spiel und dem ganzen Ärger, gut gebrauchen konnte. Fleischgerichte machten ihn eben immer glücklich und die Küche hier war üppig und wie für einen Mann wie ihn gemacht. Ebenso der Sake, der gut floss und seinen Körper wärmend durchströmte und seinen Kopf vergessen ließ, wieso er überhaupt so schlechte Laune hatte. So verging doch mehr Zeit als er gewollt hatte, dafür gab es aber angeregte Gespräche mit den Besitzern, die fleißig jeden Becher nachfüllten und er erfuhr auch, dass die anderen Gäste, ein Pärchen und eine junge Dame die auf den Weg zu ihren Eltern gewesen war, auch nicht freiwillig hier halt machten. Geteiltes Leid ist halbes Leid und so waren die spontanen Freundschaften, die hier geschlossen wurden ein kleiner Seelentröster für den sonst so aufgeschlossenen Mann. Einige Becher später verabschiedeten sich nach und nach die Gäste auf ihre Zimmer. Es war spät geworden, alle ein bisschen, oder bisschen mehr, angetrunken und so landete Bokuto, mit erhitzen Wangen und einer sich drehenden Umwelt, auf seinem Futon. Gerade richtig denn in dem Moment klingelte auch schon sein mobiles Telefon und er fischte danach, hob ab und lallte ein „Hallooo~“ dem ein Grinsen folgte. Bokuto gehörte definitiv zu den Personen, die heute etwas zu viel vom Sake getrunken hatten. „Wie ich höre hast du ohne uns deinen Spaß.“ Kam es amüsiert von der ersten Stimme und die andere klang darüber gar nicht so begeistert. „Hast du auch genug gegessen bevor du getrunken hast?“ Eindeutig Akaashi der sich wieder kümmerte und das andere war sein Geliebter Tetsu. Er nickte auf die Frage hin und gähnte lauthals. Alkohol machte ihn immer schläfrig, aber hätte er gewusst, dass sie drei noch telefonieren sollte, die moderne Technik machte das über eine Konferenzschaltung möglich, hätte er dafür gesorgt klarer bei seinen Gedanken zu bleiben. „Gab Karaage“, kam die Info zurück, wobei Beilagen wie Reis und Krautsalat unwichtig waren. Typisch Bokuto, worüber seine beiden Freunde auch lachen mussten. „Dann bin ich ja beruhigt. Welchen Grund gab es denn heute um alleine zu feiern?“ Wieder Akaashi dem es natürlich lieber gewesen wäre, wenn sie heute alle zusammen eine Flasche Sake getrunken hätten. „Sind alle so nett hier.. Aki.. hat ihr einen Antrag gemacht.“ Akaashi hatte eben nur nach dem Grund gefragt und nicht nach dem Hintergrundwissen, was die beiden Schwarzhaarigen nicht hatten. Alles also richtig gemacht mit der Antwort und doch brachte sie die beiden Männer zum Schmunzeln. „Einen Antrag? Das klingt romantisch, das fände ich auch als einen Grund zu feiern“, Kuroo natürlich der auf so altmodische Dinge wie das Heiraten stand, obwohl er es mit ihnen beiden wohl nie bekommen würde, das aber in Kauf nahm, weil er sich ein Leben ohne seine beiden Liebsten einfach nicht vorstellen konnte. „Hmh.. in einer Hütte.. romantisch“, kamen doch ein paar mehr Infos und wieder ein lautes Gähnen, während dem Grauhaarigen langsam die Augen zu fielen. „Bist du gerade in einer Hütte? Hast du dich auf den Weg hier her gemacht?“ Akaashi hatte natürlich 1 und 1 zusammen gezählt und wieder nickte Bokuto nur, antwortete jedoch nicht mehr richtig, was den beiden anderen aufzeigte, dass dieser wohl bereits fast im Land der Träume war. „Muss wirklich schön sein zu dieser Jahreszeit in einer abgelegenen Hütte. Schnee, ein Onsen, ihr beide bei mir“, spinnte Kuroo in einem leisen Flüsterton weiter, weil er wusste, dass Bokuto bei ihren Stimmen gut schlafen konnte. Zumal er es sich tatsächlich sehr romantisch vorstellte, wenn sie das zu dritt erleben würden. Mehr bekam der Grauhaarige aber nicht mehr mit, zu müde und ausgelaugt war er von dem Tag und so lag das Smartphone nur noch neben seinem Ohr und berieselte ihn im Schlaf mit den Stimmen von Kuroo und Akaashi die sich noch eine Weile unterhielten. Jetzt waren sie an einem Tag, an dem gefeiert werden sollte, alle alleine aber dennoch nicht einsam. 17. Dezember Arbeitstier und Murmeltier „Viel Erfolg gleich beim Spiel“, wurde zwischen zwei Küssen gemurmelt, leise und heimlich, weil Bokuto und Kuroo sich kurz in eine stille Ecke der Halle zurückgezogen hatten, um sich heimlich zu treffen. Das Team um Bokuto wusste zwar von seiner, nun eher außergewöhnlichen, Beziehung und sagte dazu auch nichts, immerhin war es jedem selbst überlassen wie er sein Leben gestaltete, aber da Kuroo, wie immer, bei einem Spiel am Arbeiten war und es vorzog, als unparteiisch angesehen zu werden, musste die Öffentlichkeit hiervon nichts mit bekommen. Allgemein ging diese wenig über ihr Liebesleben an, aber Tuscheleien und Gerüchte liefen und ließen sich eh nie vermeiden. Sein Bokuto war eben durch seine Art beliebt bei den weiblichen Fans und Kuroo doch ein bisschen eifersüchtig, dass er darauf bestand ihn vorher noch kurz zu sehen, einen Kuss zu bekommen und ihm viel Erfolg zu wünschen. Akaashi hatte es da schon einfacher, er saß auf den Rängen und konnte ihm ganz offen zujubeln und damit seine Unterstützung zeigen. Apropos .... „Wo ist Kaashi? Ich hoffe doch er schafft es heute, ich hab ihn schon so lange nicht mehr gesehen und jetzt bin ich endlich in Tokyo da wäre es schade, wenn er wieder nicht kann.“ Ja, er hatte beide lange nicht gesehen aber den Jüngeren noch etwas länger nicht und er wollte auch ihn, wenn er schon nach dem Spiel direkt wieder fahren würde, wenigstens einen Kuss rauben und ihm sagen wie sehr er ihn vermisst hatte. „Kommt später zum Spiel, hat er gesagt, muss noch arbeiten, danach kurz nach Hause aber meinte, dass es nicht so spät wird. Er kann dir danach also gratulieren.“ Das wäre tatsächlich schön. Ein Kuss als Glücksbringer und ein anderer als Gewinnerpreis. Da würde Bokuto sich gleich noch viel mehr anstrengen und besonders viele Punkte holen. Ihre Wege trennten sich, für Bokuto ging es aufs Feld zum Aufwärmen – kein Akaashi weit und breit zu sehen. Anpfiff, 1. Satz und Bokuto landete gleich den ersten Punkt – kein Akaashi weit und breit zu sehen. 28 Punkte später, ein hart erkämpfter erster Punkt – kein Akaashi weit und breit zu sehen. 2. Satz, ein Satz mit x, das war wohl nichts, der ging an den Gegner – kein Akaashi weit und breit zu sehen. 3. Satz, nichts Erfreuliches zu berichten, auch dieser Punkt ging nicht an die Jackals – kein Akaashi weit und breit zu sehen. 4. Satz, endlich hatten sie sich als Team wieder gegen ihren Gegner gefangen und holten auf doch – kein Akaashi weit und breit zu sehen. 5. Satz, Zielgerade, langsam wurde es doch Zeit, dass der Jüngere sich blicken ließ. Kuroo stand am Seitenrand, beobachtete das Spiel, seine Bewegungen, ihn, seine Mimik und konnte erkennen, dass Bokuto nicht erfreut war denn – kein Akaashi weit und breit zu sehen. Zumindest einen Trost gab es, als nach einem Punktestand von 34 zu 32 die Jackals als Sieger vom Platz gingen. Direkt in die Umkleide, feiern, duschen, sich einen Monolog vom Trainer anhören und dann ging es auch schon zurück zum Teambus, in dem er sich auf einen der Zweiersitze fallen ließ und diesen für sich ganz alleine beanspruchte. Wenigstens war das Meiste von dem Schnee geschmolzen, der letztes Wochenende gefallen war, was eine ununterbrochene Heimfahrt ermöglichte. Fast ganz ununterbrochen, denn seine Aufmerksamkeit wurde irgendwann auf sein Smartphone gelenkt, eine Nachricht von Akaashi, er entschuldigte sich, dass er es nicht zum Spiel geschafft hatte. Die Arbeit hatte doch länger gedauert als gedacht und als er sich zu Hause kurz aufs Sofa gelegt hatte, war er tatsächlich einfach eingeschlafen. Er gratulierte ihm dennoch zu seinem Sieg und schickte ihm mindestens 1000 Küsse! Er ärgerte sich über sich selbst, weil er so dumm gewesen war, und gab auch bisschen zu neidisch auf Kuroo zu sein, weil der ihn hatte sehen können. Das Leben war eben kein Ponyhof, das wussten sie alle drei nach den letzten, verfluchten Wochen aber nächsten Samstag war Weihnachten und da sollte endlich alles so laufen wie geplant. 24. Dezember Leise rieselt der Schnee Es lief natürlich nicht alles wie geplant, zumindest wussten sie das am Anfang des Tages noch nicht. Das letzte Training war am Freitag zuvor gewesen, ein guter Abschluss, des Jahres und der Trainer und auch der Manager waren mit dem Zwischenergebnis zufrieden. Sie lagen zwar nur auf dem zweiten Tabellenplatz, allerdings trennten sie und die Adlers nur ein Punkt voneinander, alles also noch möglich! Außerdem hatten sie mitten in der Saison zwei neue Spieler bekommen, auf die große Hoffnungen gesetzt wurden. Bokuto war zuversichtlich, dass es mit dem Saisonsieg doch noch etwas werden konnte, und so hatte er, gut gelaunt, den letzten Abend noch mit seinen Kollegen verbracht und bis tief in die Nacht gefeiert, ordentlich getrunken, gegessen und ein paar kleine Geschenke wurden auch ausgetauscht. Alles in allem ein feierlicher Abschluss mit viel guter Laune. Was Bokuto jedoch nicht Wuste: Kuroo und Akaashi hatten sich gleich früh in den Morgenstunden zusammen ins Auto gesetzt, um zu ihm zu fahren, ihn zu überraschen und wieder mit nach Hause zu nehmen. Kein Schneefall des Todes, kein Stau, keine Umweltkatastrophen. Ein kleiner Zwischenstopp um etwas zu Essen und sich, bei der langen Fahrt die Beine zu vertreten. Sie hatten sich beim Fahren abgewechselt, damit niemand zu lange am Steuer saß. Und dann kamen sie beide endlich an dem Wohnkomplex an, in dem Bokuto seine kleine Zweizimmerwohnung eingerichtet hatte. Nichts Prunkvolles, immerhin war sein Zuhause bei ihnen beiden aber doch gemütlich genug, dass er sich wohl fühlte und auch genug Platz, falls sie beide zu Besuch am Wochenende waren und sie dann zu dritt dort schlafen wollten. Und.. Bokuto kam in Tokyo an, einer seiner Teamkollegen hatte den Abend nichts getrunken, weil er am nächsten Tag zu seiner Familie nach Hause in Tokyo fahren wollte und ohne eine Absprache zu treffen, normalerweise wäre er sonst erst nachmittags mit dem Zug gefahren, hatte er das Angebot angenommen mit diesem mit zu fahren. Als er die Wohnung zu ihrem kleinen Haus aufschloss, die Tasche auf den Boden fallen ließ und sich mit einem lauten „Ich bin wieder zu Hause“, ankündigte, schlug ihm Schweigen und Stille entgegen. Er rief nochmal, lauter diesmal aber noch immer kam keine andere Reaktion als die vorherige. Schnell streifte er die Schuhe ab, ging nach oben in ihr großes Schlafzimmer, es könnte ja sein, dass Akaashi wie meistens, ein Mittagsschlaf machte und Kuroo sich dazugelegt hatte oder joggen war. Doch auch das Bett war leer, sah ordentlich gemacht aus und nicht danach, dass es bis vor kurzem noch benutzt wurde. Eindeutig war niemand im Haus, weshalb er jetzt warten könnte oder ungeduldig, wie er eben war, wie immer zum Telefon griff und die Nummer von Kuroo wählte. „Kou? Was ist los du Schlafmütze, liegst du noch im Bett?“ Eine scheinheilige Frage denn auch Akaashi und Kuroo hatten bemerkt, dass der Grauhaarige zu Hause nicht anzutreffen war, und wollten sich vorsichtig herantasten, um zu erfahren, wo er sich befand. Könnte ja sein, dass sie ihn noch überraschen könnten. „Natürlich liege ich nicht mehr im Bett, du weißt, dass ich ein Frühaufsteher bin, aber wo seid ihr beide? Ich bin heute früh gleich los nach Tokyo aber weder du noch Kaashi ist hier.“ Bokuto hoffte darauf, dass die beiden einfach nur einkaufen waren. Lebensmittel, Geschenke, alles, was es brauchte, um zusammen Weihnachten zu feiern. „Oh, warte mal eben“, damit hielt Kuroo die Hand vor das Telefon, damit Bokuto nicht gleich hörte, was gesagt wurde, das Seufzen jedoch, als er sich wieder zu Wort meldete, ließ sämtliche Alarmglocken läuten, die er sich in den letzten Wochen gebastelt hatte. „Nein, DAS ist jetzt nicht euer Ernst! Sag mir nicht, dass ihr zu mir seid und ich hier her? Langsam hab ich echt das Gefühl, dass irgendwer uns hasst.“ Also konnte auch der Grauhaarige 1 und 1 zusammenrechnen und hatte gut durchschaut, was hier passiert war. Das Telefon auf der anderen Seite wurde weiter gereicht und Akaashi meldete sich zu Wort. „Wenn wir gleich wieder zurück fahren können wir abends wieder das sein. Wir dachten, nach den vielen Ausfällen, würdest du dich freuen, wenn wir dich abholen kommen.“ Tat Bokuto auch, wirklich. Er wäre den beiden um den Hals gefallen und hätte sie abgeknutscht! Er hätte sie an seine starke, breite Brust gezogen, sie gedrückt und nie wieder losgelassen. Darauf musste er nun leider, schon wieder, warten, nur war es diesmal anders herum, dass er zu Hause war und die beiden nicht. „Ihr solltet erst eine Pause machen nach der langen Fahrt. Esst was, ruht euch kurz aus und dann kommt zurück nach Tokyo. Ich fahre solange meine Familie besuchen, sie freuen sich sicher und meine Schwestern wollten mich auch gerne sehen.“ Er würde sich also die Zeit vertreiben können und seine Familie liebte er ja auch und wäre ein schlechter Sohn, wenn er sie nicht kurz besuchen gehen würde. Außerdem hatte er ja auch Geschenke für sie mitgebracht und dann könnte er diese gleich abgeben und etwas zu Essen abstauben. Seine Oma hatte sicher wieder für alle gekocht und wenn einer besser als Akaashi kochte, dann war es seine Oma! „Wenn es dir nichts ausmacht, wir werden uns trotzdem beeilen.“ Sie verabschiedeten sich noch voneinander, bekundeten alle drei, dass sie diese Überraschungen zukünftig sein lassen würden, und gelobten an ihrer Kommunikation zu arbeiten. Bokuto hatte noch einen schönen Nachmittag bei seiner Familie und bereute es nicht, dass er jetzt doch mehr Zeit für sie gehabt hatte. Es war lustig und am Ende ging er mit mehr Geschenken nach Hause, als er mitgebracht hatte. Nicht nur für ihn, sondern auch für Kuroo und Akaashi waren ein paar Sachen dabei, weil ihre Familien mittlerweile von ihrem Leben zusammen wussten und gelernt hatten, damit umzugehen und sich auch für sie freuten. Mehr Schwiegersöhne zum Verhätscheln. Es wurde spät, er achtete nicht auf die Uhrzeit, sondern verließ sich darauf, dass er Bescheid bekommen würde, wenn er endlich wieder nach Hause kommen sollte. Es dauerte und als er doch zu müde wurde, machte er sich alleine auf den Weg und beschloss, sich zu Hause ins Bett zu legen und solange etwas zu schlummern. Der viele Alkohol vom letzten Abend hatte doch seine Spuren hinterlassen und so konnte er noch etwas ausnüchtern. Als Akaashi und Kuroo nach Hause gekommen waren, sie waren, ohne es zu wissen, nur 27 Minuten nachdem Bokuto eingeschlafen war, ins Haus getreten, fanden sie ihren Freund schlafend und leise schnarchend im Bett vor. Er musste müde gewesen sein, wie sie beide auch, nachdem sie den ganzen Tag im Auto verbracht hatten. Sie sollten ihm und sich selbst also etwas Schlaf gönnen. Bevor es aber ins Bett ging, hatte Kuroo noch eine Idee gehabt, die unbedingt umgesetzt werden musste ... 25. Dezember Ente gut, alles gut Bokuto gähnte laut, streckte sich und kratzte sich durch die wild abstehenden Haare. Schon morgen? Hatte er den Tag gestern nur geträumt? Er war morgens immer etwas planlos, verschlafen und geistig noch nicht ganz anwesend. Sein Morgenritual half ihm allerdings wach zu werden und so stieg er, wie jeden morgen aus dem Bett, schlüpfte in seine Hausschuhe und trat an das Fenster um es weit zu öffnen. Er brauchte morgens die frische Luft und so wollte er gerade den Kopf hinaus in die kalte Luft strecken als er auf der Fensterbank mehr als nur einen Haufen Schnee vorfand. Der, noch wenig übrige Schnee, war auf der Fensterbank zusammengekratzt worden und bildete nun drei kleine, aber besonders süße Schneemänner ab, keiner größer als eine Faust. Die waren gestern doch noch nicht da gewesen? Oder hatte er einfach nur nicht geguckt? Ruckartig drehte er den Kopf und den halben Oberkörper nach hinten, wurde in dem Moment aber auch schon von hinten umarmt und prallte fast mit dem Gesicht von Kuroo zusammen. „Guten Morgen, Eulenkopf“, wurde er leise begrüßt und bekam einen Kuss auf den Hals. „Wir wollten dich gestern nicht mehr wecken, du hast so süß geschlafen“, wurde weiter erklärt, als er mit den Lippen an der nackten Haut verwöhnt wurde und Kuroo mit den Fingern nach etwas krabbelte, was er so aus der Position heraus nicht sehen konnte. Bokuto vermutete schon, dass er sich Schnee angelte und ihm diesen gleich unter das Shirt stecken würde, nichts geschah jedoch und die Hände wurden wieder zurückgezogen. „Mog’n“, hörte er auch eine weitere, sehr verschlafene Stimme und ein Akaashi gesellte sich zu den beiden, ließ sich von ihnen in den Arm nehmen und klaubte sich etwas Wärme zusammen, weil er so viel kalte Luft am Morgen, er war mehr der Morgenmuffel, nicht ausstehen konnte. Er beschwerte sich allerdings nicht, sondern holte sich ebenfalls einen Kuss ab, von beiden und drängte Bokuto dann sanft herum, dass dieser wieder zum Fenster und den Schneemännern sah. „Keine Schneeballschlacht und sie sind auch nur klein aber für unser Geschenk ausreichend.“ Kam, mit einem Nicken hin zu einer kleinen Schachtel, die Erklärung und völlig überfordert, nahm Bokuto diese, Kuroo musste sie eben in den Schnee gesteckt haben, in die Hand und starrte ungläubig darauf. Kleine Geschenke waren immer die spannendsten und allein der Gedanke daran, für was so kleine Schachteln eigentlich standen, trieb Bokuto fast in den Wahnsinn. „Mach es auf!“ Forderten seine beiden Freunde fast gleichzeitig und als er die kleine Schachtel mit zittrigen Fingern öffnete, fand er darin, auf einem kleinen Seidenkissen liegend, drei silberglänzende, schlichte Ringe. Waren das etwa? „Die letzten Wochen liefen nicht so, wie wir uns das dachten, und sind wohl an keinem von uns spurlos vorüber gegangen aber wir wollen, dass du weißt, dass wir drei immer zusammen gehören und du immer ein teil davon bist. Das wir drei nur gemeinsam sein werden.“ Eine schöne Erklärung und wären sie nur zu zwei und ein Mann und eine Frau dann- „Wir wissen, dass wir so nicht heiraten können aber wenn du willst und ja sagst, möchten wir den Bund schließen, privat und nur für uns, was sagst du dazu?“ Es war manchmal gruslig, wie sie einander lesen konnten, aber Akaashi sprach genau das aus, was er gerade gedacht hatte. Es brannte in seinen Augen, als die Tränen der Freude sich ihren Weg in diese bahnten und die Iriden glänzten. „Ob ich will? Natürlich will ich und wie ich das will! Ich will nichts lieber als euch für immer an meiner Seite zu haben. Ehe hin oder her, mir reichen die Ringe, mir reicht ein Versprechen!“ Bokuto hätte es am Liebsten heraus geschrieben, dass er sie beide wollte und so nahm er ganz aufgeregt einen ersten Ring aus der kleinen Verpackung und ließ sich von den beiden zeigen, an wessen Finger dieser gehörte. Akaashi war der erste der seinen Ring am Finger trug, Bokuto folgte und als Letztes bekam Kuroo das Zeichen ihrer Liebe an den Finger gesteckt. Nach allem, wie es die letzten Wochen gelaufen war hatte Bokuto nicht mit solch einer schönen Überraschung gerechnet, war dafür aber umso gerührter und so verliebt wie eh und je in sie beide. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)