Potpurri von Suga-chan ================================================================================ Kapitel 38: Schwach ------------------- Schwach Yoichi konnte sich nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal so niedergeschlagen gewesen war. Noch nicht einmal bei seiner letzten Niederlage in der Oberschule hatte er sich so schlecht gefühlt wie in diesem Moment. Sie hatten gegen die Top drei verloren und gleichzeitig war ihnen auch noch Bachira geraubt wurden; sein bester Freund in Blue Lock; sein Partner, der ihm schon einige Tore ermöglich hatte. „Das sieht noch einem Pausenraum hier aus", meinte Nagi. Sie waren die Ersten in diesem kleinen Raum. Wahrscheinlich hatte außer ihnen noch niemand gespielt. „Ich habe aber nicht die Zeit, eine Pause einzulegen...Wenn wir das nächste Spiel verlieren, wird das das Ende sein...", murmelte Yoichi und starrte auf den Boden. Die Niederlage schien immer tiefer in ihn einzusinken. „Dann werden wir gewinnen. Unser nächster Gegner wird sicher nicht so stark sein", startete Nagi den Versuch, ihn aufzumuntern. „Darum geht es hier doch gar nicht! Ich bin nicht wie du. Ich konnte in dem Spiel gar nicht ausrichten." Yoichi versank mehr und mehr in seiner Frustration. „Häh? Du hast doch auch ein Tor geschossen." Verständnislos starrte Nagi ihn an. „Das habe ich doch nur geschafft, weil wir zusammengespielt haben", beharrte er auf seinem Standpunkt. „Aber darum geht es doch beim Fußball, oder nicht?" „Hör doch zu! Als sie unsere Passwege versperrt haben, habe ich als Einziger nichts tun können! Bachira und du, ihr hab wenigstens ein Tor erzielen können und damit eine chemische Reaktion zwischen euren Egos erzeugt! Bei unserer Niederlage werde ich sicher nicht genommen! Ich würde nämlich selbst niemanden wie mich nehmen, der nichts hinbekommt!" Yoichi steigerte sich immer weiter in die Situation rein. Es entsprach der Wahrheit, was er gesagt hatte. Etwas anderes konnte er sich gar nicht erst vorstellen. Da wurde er auf einmal unsanft an den Haaren gezogen. „Jetzt hör hier aber auf! Wenn du so drauf bist, was soll ich dann machen? Ich habe ein Team mit dir gebildet, da ich dachte, dass ihr mit dir stärker werden kann. Jetzt reiß dich mal zusammen! Reo würde sich niemals so hängen lassen!" Der letzte Satz von Nagi ließ Yoichi rotsehen. Er griff nach Nagis Oberteil und zog ihn an sich heran. „Wenn das dein Scheißproblem ist, dann bilde doch mit ihm ein Team! Aber hör auf mich mit ihm zu vergleichen und mir deine Ideale aufzudrücken!", wehrte er sich heftig den die Anschuldigung. „Ich kann aber nicht anders. Ich habe doch bisher nur mit ihm Fußball gespielt." Yoichi war blind für die Unschuld, die in Nagis Worten lag. „Ach ja, ist das etwa die Schuld von jemand anderes!? Ohne Reo kannst du aber auch gar nichts, oder!?" Yoichi machte all der Wut, die sich mit der Niederlage in ihm angesammelt hatte, Luft. „Du doch auch nicht. Ohne Bachira bekommst du doch auch nichts hin." Nagis Worte trafen Yoichi genau dort, wo es richtig wehtat. „Halt doch die Klappe...", murmelte er und ließ Nagi los, „Das frustriert mich ja so sehr. Ich will ihm beweisen, dass ich auch ohne ihn einen Sieg erlangen kann." Yoichi ging ein paar Schritte zurück. Er musste über Bachiras letzte Worte denken, die er an ihn gerichtet hatte. Was hatte er damit bloß gemeint? „Hm...Vielleicht ist das ja der Sinn dieser Auswahl. Wahrscheinlich sollen wir hier unsere individuelle Stärke beweisen und lernen, uns nicht nur auf andere zu verlassen", meinte Nagi nun. Yoichi starrte ihn einen Augenblick an nur an. Das, was er sagte, machte durchaus Sinn. Sehr viel sogar. „Ja...Ich glaube, dass du da recht hast. Wir sollen hier beweisen, wie gut wir allein zurechtkommen", stimmte er ihm zu. Seine Wut klang langsam ab. Nur noch die Frustration in ihm grummelte und grölte. „Sag mal, Isagi, wie wird man eigentlich dieses Gefühl namens Frustration los?", wollte Nagi daraufhin von ihm wissen. Erst jetzt wurde Yoichi so richtig klar, dass es Nagi genauso gehen musste wie ihm. Sie hatten beide verloren. „Leider flaut es nur ab, indem man gewinnt", antwortete er ihm und sie stießen ihre Fäuste aneinander. Damit war besiegelt, dass sie diesen Weg weiter zusammen beschreiten würden. Just in diesem Moment ging die Tür auf und beide sahen sich um. „Da schießt man schon vier Tore allein, aber landet dennoch im Müllhaufen wegen einen unfähigen Teams. Und dann finde ich auch noch euch zwei Würmer hier unten." Vor ihnen stand Barou Shohei. ----------------------------------------------------------------------------- Wörter: 718 (One Shot) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)