Diagnose: Schreibblockade von Geminy-van-Blubel (Dreimonatige Challenge) ================================================================================ Kapitel 123: 21.4.2024: blinken ------------------------------- „Kannst du nicht blinken, du dämlicher Idiot?!“ Matteo präsentierte dem anderen Autofahrer einen tieffliegenden Mittelfinger, der gut versteckt vom Armaturenbrett, aber nicht minder aggressiv war. „Wir hätten längst weg sein können!“, knurrte er, als nun einige weitere Autos durch den Kreisverkehr fuhren und er auf die nächste Gelegenheit warten musste, sich dazu zu gesellen. Anastasia schwieg derweil. Sie musterte ihren Freund und fragte sich wieder einmal, wie jemand, der sonst so liebevoll und beherrscht war, im Auto derart ausrasten konnte. Er tippte nervös aufs Lenkrad, fluchte und es war ein langes Stück Arbeit gewesen, ihm das ständige Hupen abzugewöhnen. Den Finger von der Lichthupe lassen konnte er allerdings immer noch nicht… „Soll ich uns nachher was kochen oder hast du eher Lust auf ein Restaurant?“, fragte sie, als der Wagen anfuhr und Matteo mit einem langgezogenen Seufzen endlich auf die nächste Straße konnte. „Wurd aber auch Zeit“, nuschelte er, um kurz darauf über einen Fußgängerüberweg zu schimpfen, der – natürlich – gerade fleißig genutzt wurde. „Und da hinten ist auch noch Fahrradstraße“, verdrehte er die Augen. Blieb ihnen denn heute gar nichts erspart? „Scheiß Baustelle, sonst hätte ich das umfahren können! Wenn es wenigstens regnen würde, dann wären nicht so viele mit dem Rad unterwegs!“ Leider war am Himmel nicht ein Wölkchen zu sehen und die Sonne strahlte mit dem hellen Blau um die Wette. „Ich könnte uns auch was bestellen“, schlug Anastasia vor und kramte ihr Handy aus der Tasche. Welche Lieferdienste standen denn so zur Verfügung? „Jetzt schieb deinen Arsch endlich mal von der Straße!“, blaffte Matteo eine junge Mutter mit ihrem Kind an der Hand an – das Kleine lernte gerade erst das Laufen und war noch etwas wackelig auf den Beinen. Anastasia summte leise, während sie durch ihr Handy scrollte und legte es nach wenigen Minuten wieder weg. Immerhin hatten sie es inzwischen bis zur Ampel geschafft. „Wenn der Trottel mal etwas mehr rüber fahren würde, kämen die, die geradeaus wollen, auch an ihm vorbei!“, ging Matteos Flucherei weiter und Anastasia warf einen Blick auf die Uhr. Immerhin, noch etwa zehn Minuten, dann war die Fahrt geschafft. „Ich hab mir überlegt, dass wir ein Kind bekommen und uns drei Hunde anschaffen sollten. Damit das Kind auch was zum Spielen und Liebhaben hat“, sprach sie beiläufig und betrachtete dabei ihre Fingernägel. Sie musste mal wieder zur Maniküre. „Herrgott, fahr! Bevor die Schranke zugeht!“, brüllte Matteo seinen Vordermann an und seufzte erleichtert aus, als sie es noch rechtzeitig über die Gleise schafften. Kurz darauf senkten sich auch schon die rot-weißen Absperrungen im Rückspiegel. Ein triumphierendes Grinsen legte sich auf sein Gesicht. Jetzt mussten sie nur noch geradeaus, ohne Ampeln, Kreisverkehre oder sonstige Behinderungen. Er lehnte sich im Sitz zurück, umschloss das Lenkrad entspannter und seufzte abermals aus. „Gleich sind wir zuhause“, meinte er noch immer mit einem Lächeln und runzelte dann kurz die Stirn. „Hattest du grad was gesagt?“ „Halt gleich mal kurz bei Alfredo, ich hab uns Pizza zum Mitnehmen bestellt“. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)