finger contact von Tasha88 (Ennoshita x OC) ================================================================================ Kapitel 1: finger contact ------------------------- Ayame zieht ihr Shirt über den Kopf, faltete es zusammen und legt es auf den Stuhl, der im Raum liegt. Ihr BH folgt, ehe sie nach einem Handtuch greift und damit zu der Liege tritt. Kaum dass sie sich hingelegt hat, ertönt ein Klopfen an der Türe, die zu diesem Raum führt. “Guten Tag, Kyoshi-San.” Eine weiche Stimme ertönt und die Person tritt in den Raum ein. “Mein Name ich Ennoshita Chikara und ich bin Ihr Physiotherapeut.” Ayame drehte ihren Kopf und sieht zur Seite. Als sie den Mann erkennt, der zu ihr kommt, hält sie inne. “Kyoshi Ayame”, erwidert sie, auch wenn er ihren Namen schon weiß. “Ich habe Ihre Verordnung vorliegen. Aber wollen Sie mir gerne noch einmal sagen, warum genau sie hier sind?”, fragt er freundlich. “Natürlich. Leider habe ich die letzten Monate häufiger Kopfschmerzen und auch schwindelig war mir das ein oder andere Mal. Der Orthopäde geht davon aus, dass ich mir eventuell einen Nerv im Nacken eingeklemmt habe, und hat deshalb manuelle Therapie verordnet.” Ennoshita nickt, während er zu ihr tritt. “Das kann gut sein. Dann würde ich vorschlagen, schaue ich mir das Ganze mal an.” “In Ordnung.” Ayame lässt ihren Kopf wieder sinken und schließt ihre Augen. Durch das Loch im Kopfteil der Liege ist es gar nicht so unangenehm. Als sie seine kühlen Finger spürt, zuckt sie ein wenig zusammen. “Entschuldigung. Meine Hände sind vermutlich ein wenig kalt”, entschuldigt sich Ennoshita sofort. “Kein Problem.” Langsam lässt der Physiotherapeut seine Finger über Ayames Rücken gleiten. “Ich beginne unten an ihrer Wirbelsäule. Bitte geben Sie mir Bescheid, an welchen Stellen es schmerzt.” “Mache ich.” So unangenehm ist es gar nicht, wie seine Finger über ihren Rücken gleiten, neben ihrer Wirbelsäule aufdrücken. Ayame lässt ihre Augen geschlossen und entspannt sich. Zumindest kurz, denn dann: “Au!”, kommt es über ihre Lippen, als Ennoshita an ihrem Nacken ankommt. Sofort lässt sein Druck nach. “Kyoshi-San, hier sind einige Verspannungen. Ich werde diese nun bearbeiten. Wenn der Schmerz nachlässt, geben Sie bitte Bescheid.” “Werde ich machen”, murmelte Ayame. Ihre Augen sind nun nicht mehr entspannt geschlossen, sondern eher zusammengepresst. Das tut weh. Als der Schmerz tatsächlich nachlässt, arbeitet sich Ennoshita am Nacken weiter nach oben. Immer, wenn sie Schmerzen empfindet, massiert er diese Stelle. Und sobald der Schmerz schwindet, widmet er sich der Nächsten. “Was arbeiten Sie denn, Kyoshi-San?”, fragt Ennoshita, um ein wenig Small Talk zu halten. “Ich bin Immobilienmaklerin”, antwortete sie und beißt die Zähne gleich darauf zusammen, als er wieder eine schmerzhafte Stelle trifft. “Oh, wirklich? Ich habe einen Freund, der ebenfalls als Immobilienmakler arbeitet. Er ist aber nicht so hübsch wie Sie.” Während sich Ayames Wangen rot färben, entfernen sich seine Finger urplötzlich von ihr. “Entschuldigen Sie bitte!”, platzt es aus ihm heraus. “Das war äußerst unprofessionell von mir!” Ayame hebt ihren Kopf und muss kichern. Es ist ihm anzusehen, dass ihm das sehr peinlich ist. “Alles gut. Wer freut sich nicht über ein Kompliment? Und irgendwie müssen Sie es ja gut machen, dass Sie mich hier so quälen.” Erstaunt sieht er sie an, ehe ein Schmunzeln über seine Züge huscht. “Sie sind mir hoffentlich nicht böse.” “Nein, das bin ich wirklich nicht.” Und so ist es. Wenn sie ganz ehrlich ist, freut sie sich über das Kompliment von ihm. Wieder färben sich ihre Wangen rot und sie legt ihren Kopf schnell ab. “Und wie gesagt, etwas Positives muss ich aus dieser Quälerei ja mitnehmen.” “Trotzdem entschuldige ich mich für meine Äußerung bei Ihnen. Das wird nicht noch einmal vorkommen.” Ennoshita tritt wieder zu ihr und nimmt seine Arbeit erneut auf. “Schade eigentlich”, murmelt Ayame. “Warum schade?” Die Bewegungen an ihrem Nacken stoppen. “Weil da sonst gerade niemand ist, der mir sagt, dass ich hübsch bin. Meine Mutter zählt da sicherlich nicht.” “Sie … haben keinen Freund?” Schon hebt sie ihren Kopf wieder und schüttelt ihn. “Nein.” Als sich ihre Blicke treffen, fühlt es sich einen Augenblick an, als wäre eine Verbindung zwischen ihnen. Als es an der Tür klopft, zucken sie beide zusammen. Ein Kollege von Ennoshita steckt seinen Kopf herein. “Chikara, wo bleibst du denn? Dein nächster Termin wartet schon seit fünf Minuten.” Er erstarrt. “Oh Mist. Entschuldige bitte. Sagst du Bescheid, dass ich gleich da bin?” “Mach’ ich.” Schon verschwindet der Kollege wieder und Ennoshita wendet sich an Ayame. “Entschuldigung, ich habe die Zeit komplett aus den Augen verloren.” “Ich auch.” Während er aufräumt, rappelt sie sich auf, drückt ihr Handtuch vor ihren Oberkörper. Sein Blick fällt auf sie, und ein Lächeln erscheint auf seinen Zügen. “Wir haben in vier Tagen wieder einen Termin miteinander, oder?” Ayame lächelt ebenfalls. “Ja.” Er sieht sie noch kurz an, ehe er sich von ihr verabschiedet. Sie erwidert die Verabschiedung und sieht ihm hinterher. Das Lächeln bleibt auf ihren Lippen, als er schon weg ist. Damit hat sie wirklich nicht gerechnet. Irgendwie verdankt sie ihren Kopfschmerzen nun etwas. ~🏐~ “Schön, Sie wiederzusehen, Kyoshi-San.” Ennoshita lächelt seine Patientin an, die das Lächeln erwidert. “Das kann ich nur zurückgeben, Ennoshita-San.” “Wie geht es Ihnen heute?” Er tritt zu ihr an die Liege und legt die Finger an ihre Wirbelsäule. “Besser. Also es ist bisher nicht weg, aber nicht mehr ganz so schlimm wie beim letzten Mal noch.” “Dafür bin ja ich da. Ich fange wie beim letzten Mal unten an ihrer Wirbelsäule an und arbeite mich nach oben. Wenn Sie Schmerzen haben, sagen Sie bitte Bescheid.” “Hmm.” Ayame hat ihren Kopf wieder in das Loch der Liege gelegt. Sie presst bereits ihre Augen zusammen. Zu sehr erinnert sie sich daran, dass seine Berührungen das letzte Mal nicht nur angenehm gewesen sind. Aber daran hat sie auch gemerkt, wie verspannt sie war. “Und? Ein paar Häuser oder Wohnungen an die Frau oder den Mann gebracht?”, fragt Ennoshita neugierig. “Ja, das habe ich. Brauchen Sie denn noch eine Unterkunft?” “Tatsächlich nicht. Ich habe Ihnen ja von meinem Freund erzählt. Wenn ich jetzt bei jemand anderen nach einer Immobilie Ausschau halten würde, dann wäre Kazuhito vermutlich ziemlich beleidigt.” Ayame hält inne. Dann hebt sie ihren Kopf, sieht über ihre Schulter. “Kazuhito? Narita Kazuhito?” Ennoshita hält inne. “Ja, genau der. Warten Sie, Sie kennen ihn? Sagen Sie jetzt nicht, dass Sie mit ihm zusammenarbeiten.” Ein Kichern entkommt ihr. “Oh doch, das will ich damit sagen.” Auch Ennoshita lacht. “Na dann sagen Sie ihm morgen doch bitte einen Gruß von mir.” “Das werde ich auf jeden Fall machen.” ~🏐~ Als Ennoshitas Handy klingelt, greift er danach. Auf dem Display kann er den Namen seines Freundes erkennen. “Hey Kazuhito”, nimmt er das Telefonat an. “Chikara, altes Haus. Was hör’ ich denn da? Du bandelst mit einer meiner Kolleginnen an? Und erzählst mir nichts davon?” “Was? Anbandeln?” Auch wenn er nur am Handy ist, laufen Ennoshitas Wangen rot an. “Sie ist meine Patientin!” “Ich weiß, hat Kyoshi-San erzählt.” “Gott, manchmal … bist du wie Hisashi.” “Ne, ich bin intelligenter.” … “Kazuhito. Das dachte ich zumindest einmal. Aber … hat Kyoshi … also, hat sie etwas gesagt?” “Wozu hat sie etwas gesagt?” Der belustigte Tonfall ist eindeutig herauszuhören. “Vergiss es einfach, Kazuhito!” Ein leises Knurren kann Ennoshita nicht unterdrücken. “Was denn? Dass du jetzt eine meiner Kolleginnen anbaggern willst, ist seltsam. Baggere lieber den Volleyball und lass die Finger von ihr.” Das Lachen, das durch die Leitung erklingt, zeigt an, dass Narita diese Aussage nicht ganz ernst nimmt. “Aber im Ernst, sie ist wirklich nett, Chikara. Was auch immer du machst, versau es nicht.” Nun muss auch Ennoshita schmunzeln. “Ich gebe mein Bestes, versprochen.” “Na, das hoffe ich doch.” ~🏐~ “Wie ist es heute an dieser Stelle?” Ennoshitas Finger drücken gegen die Stelle an Ayames Hals, an der er festgestellt hat, dass ein Wirbel leicht verrutscht ist. Er hat ihn bereits vor vier Terminen eingerenkt und die letzten Male behandelt. “Es ist schon viel besser. Die Schwindelanfälle sind weg und die Kopfschmerzen haben auch sehr nachgelassen. Die letzten Wochen habe ich nur zwei Schmerztabletten nehmen müssen. Wenn ich das mit den Monaten zuvor vergleiche, ist das wirklich ein Fortschritt.” “Dann ist auf jeden Fall noch Luft nach oben. Gar keine Kopfschmerzen wäre ja grundsätzlich das Ziel. Ich würde vorschlagen, dass ich dir nachher noch ein paar Übungen zeige, die du zu Hause selbst durchführen kannst und …” Er hält inne. “Entschuldigung, die Sie …” “Nein, Du ist schon in Ordnung.” Ayame sieht wieder einmal lächelnd über ihre Schultern. Auch Ennoshita lächelt, als sich ihre Augen treffen. “Gern. Dann gehe ich gleich deine Wirbel wieder nacheinander durch und die letzten, sagen wir fünf Minuten, zeige ich dir die Übungen.” Als er beginnt, legt sie ihren Kopf wieder in das Loch. Das Lächeln schwindet. Heute ist ihr letzter Termin bei ihm. Danach wird sie ihn vermutlich nicht mehr sehen. Das ist sehr schade. Sie mag ihn. Vielleicht sogar zu gern. Die letzten Wochen hat sie sich immer sehr auf die Physiotherapie gefreut, auch wenn die teilweise äußerst schmerzhaft war. Verspannungen sind alles andere als angenehm und ein ausgerenkter Wirbel ist auch nicht zu lachen. Wobei alles, wie sie ihm gerade auch gesagt hat, schon besser geworden ist. “So. Ich gehe kurz vor die Tür, sodass du dich anziehen kannst. Klopfe einfach kurz, wenn du fertig bist, dann zeige ich dir die Übungen.” Mit einem Lächeln verlässt Ennoshita den Raum. Ein paar Minuten später nickt er zufrieden. “Doch, genauso. Diese Übung machst du mehrmals den Tag über. Nach Möglichkeit so oft wie nötig, mindestens jedoch einen Durchgang abends, ja?” “Das werde ich machen. Danke dir für alles.” “Gern doch.” Während Ayame ihr Handtuch zusammenlegt, beobachtet Ennoshita sie nachdenklich. “Wenn … also, wenn du Hilfe bei den Übungen benötigst. Oder sonst irgendwas … ähm.” Er hält inne. “Also wenn du magst, dann gebe ich dir meine Nummer und du rufst mich an.” Erstaunt dreht Ayame ihren Kopf. Schon wedelt er mit seinen Händen vor sich durch die Luft. “Natürlich nur, wenn du magst. Du musst nicht …” “Doch, gern.” Sie lächelt ihn an und ohne dass es ihm bewusst ist, seufzt er erleichtert aus und entlockt ihr dadurch ein leises Kichern. Gleich darauf reicht Ennoshita ihr einen Zettel mit seiner Nummer entgegen. “Melde dich einfach bei mir, wenn du magst.” Er hat bereits seine Hand auf die Türklinke gelegt, als Ayames Stimme erklingt. “Ennoshita?” “Ja?” Sofort dreht er sich wieder zu ihr. “Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich die eine Übung richtig verstanden habe. Meinst du”, sie legt ihren Kopf schräg, “dass du mir die noch einmal zeigen kannst? Vielleicht … morgen Abend?” ~🏐~ “Ich freue mich, dass du mich begleitest.” Ayame hakt sich bei Chikara ein, der ihr wie so oft ein strahlendes Lächeln schenkt. “Natürlich. Ich will doch sehen, wo meine wunderbare Freundin ihren Arbeitstag verbringt.” Sie kichert leise und gerade als sie etwas erwidern will: “Chikara? Was machst du denn hier?” Der Gerufene dreht sich und grinst seinen Freund an. “Hallo Kazuhito. Überrascht mich zu sehen?” “Natürlich!” Und die Überraschung ist Narita wirklich anzusehen. Er sieht von seinem Freund zu seiner Kollegin. “Ihr beide seid also ein Paar?” “Ganz genau.” Chikaras Grinsen wird breiter. “Und das bereits einen Monat.” Ayame schmiegt sich noch etwas enger an ihn. Ihre Augen strahlen regelrecht. “Einen Monat? Und du sagst kein Wort? Warum das denn?” Narita ist regelrecht schockiert von der Äußerung. Sein Freund lacht jedoch nur. “Weil ich genau diese Reaktion von dir sehen wollte.” Chikaras Blick blitzt amüsiert auf. “Erinnerst du dich daran, dass du zu mir gesagt hast, ich soll die Finger von ihr lassen? Ich muss dir sagen, das wäre gar nicht gegangen. Denn anders hätte ich meinen Job nicht ausüben können.” “Und außerdem”, wirft auch Ayame ein, “will ich gar nicht, dass er die Finger von mir lässt.” Narita schüttelt schmunzelnd seinen Kopf. “Ich hoffe, du hast ihr auch gesagt, dass ich damals meinte, dass du es nicht versauen sollst, weil sie eine Gute ist.” “Ja, daran erinnere ich mich ebenfalls. Und glaube mir”, das Lächeln auf Chikaras Zügen wird weich, “ich gebe mein Bestes. Sie ist es wert.” Und er meint jedes Wort genauso, wie er es ausspricht. Sie ist es wert. Und er ist froh, dass sie ausgerechnet in seine Praxis gekommen ist. ~🏐~Ende~🏐~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)