Bare Grace Misery von Rabenkynd (Where there's light, there's darkness - But what's inbetween) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Bare Grace Misery Pairing: Muraki/Oriya Warnungen: Lime! (jaaaaa, endlich XD), dark, sad Kommentar: Soooo, entstanden in der Vorfreude auf nächstes Wochenende, an dem ich meinen Muraki endlich wieder sehe, und einem kleinen Wutanfall (fragt nicht >.<), habe ich es dieses mal gewagt... schaut selbst, was bei raus gekommen ist ^_- Kleine Warnung voraus.. is nicht besonders glücklich ^^; Der Titel stammt übrigens von einem Lied von Nightwish, da ich finde, dass das Lied (vor allem eben der Text) relativ gut zu Muraki's Sicht in dieser FF passt ^^ Außerdem liebe ich es ^.^ // Bare Grace Misery // (Oriya P.O.V., wie immer ^_-) Was mir wohl dieses mal die Ehre deines Besuchs verschafft? Es ist bereits dunkel und du hast mir deinen Rücken zugewandt, dennoch spüre ich, dass dieser Besuch nicht wie die sonstigen ist. Du scheinst abgekämpft, gereizt.. ist das Wut, die ich da in dir spüre? Ja, große Wut.. beinahe schon Hass. Dunkel. Tiefschwarz. Eine Flamme, hoch lodernd und doch gefrierend wie Eis. Vernichtend egal von welcher Seite aus man es betrachtet. Tödlich für jeden, der sich in ihre Nähe traut. Für jeden, der nicht weiß, wie er mit ihr umzugehen hat. Deine Pläne wurden wohl durchkreuzt. Der Shinigami ist immer noch nicht in deinen Händen, obwohl du dich die letzten Monate hindurch so angestrengt und alles gründlich geplant hattest. Du siehst es nicht ein, doch ist es besser für dich. Spielst jedes Mal aufs neue mit deinem Leben, wenn du diesem Dämon gegenüber trittst, der Tod als Wetteinsatz. Und wofür? Jagst diesem Irrsinn hinterher, ohne Rücksicht auf Verluste. In deiner eigenen Welt gefangen und siehst nichts mehr um dich herum. Bist von der Dunkelheit um dich geblendet. Umso mehr überrascht es mich, dass du nun hier bist. Gewöhnlicherweise hast du die Angewohnheit dich nach deiner Art abzureagieren, unnötig zu sagen, was das bedeutet. Doch nun stehst du hier in meinem Garten, deine Schultern angespannt, deine Hände zu Fäusten geballt. Du hast gar nicht erst versucht, deine Wut, deinen Zorn in Blut zu ertränken, nicht wahr? Anders könnte ich mir deine derzeitigen Gefühle nicht erklären. Wärst für jeden, der dir zur Zeit begegnen würde, eine sichere, todbringende Gefahr. Grausam, gnadenlos, ohne jegliches Zögern. Und gierig nach Blut. Gierig danach das Leben anderer zu nehmen und es durch etwas besseres, etwas tausendmal wertvolleres zu ersetzen. Der Schönheit im Angesicht des Todes. Der Erlösung aus dieser gesichtslosen Welt. Selbst ich wage es nicht, dich jetzt anzusprechen, die dünne Linie zwischen blindem Wahnsinn und altem Vertrautem anzutasten, sie ist zu wage, zu zerbrechlich. Und so stehe ich hier, wende meinen Blick nicht von dir und warte. Warte darauf, dass du dich umdrehst. Darauf, dass du deine Gedanken wieder geordnet hast. Darauf, dass du diesem Wahnsinn in dir wieder Einhalt gebieten kannst. Ich weiß nicht genau, wie viel Zeit vergeht, doch macht es mir nicht viel aus. Schließlich bin ich es bei dir gewohnt zu warten. Habe es all die Jahre hindurch fast zur Perfektion gebracht. Letztendlich scheint etwas von der Anspannung in deinem Körper zu weichen, deine Finger entspannen, deine Schultern senken sich und du wendest deinen Kopf so, dass du mich über deine Schulter hinüber ansiehst. Zuerst mag dieser Blick vollkommen leer wirken, losgelöst von allem, als seiest du immer noch in einer anderen Welt gefangen. Habe ich es unterschätzt? Ist es diesmal nicht so leicht für dich zu überwinden? Muss heute nacht mehr geschehen, dass dich die Wut, der Hass, dieser Wahnsinn wieder freigibt? Aber was kann ich da für dich tun? Habe es doch bisher nie geschafft, dich zu erreichen... Sieht man jedoch genau hin, entdeckt man noch mehr in deinem Blick... Selbst ich hätte es beinah übersehen, so bin ich es schließlich nicht gewöhnt. Grausame Entschlossenheit und gnadenlose Gier im Geist zu einem vereint: Verlangen. Es vergehen nur wenige Augenblicke in denen du dich letztendlich zu mir umdrehst und dich mir langsam, aber sicheren Schrittes näherst, aber sie erscheinen mir quälend lange. Viel bin ich von dir gewohnt, habe dich in den verschiedensten Situationen beobachten dürfen, kenne deine Mimik, deine Körpersprache. Weiß, was sie aussagen. Ein Blick für Zweifel, Interesse, verspottende Anerkennung. Ein Lächeln für Überlegenheit, Grausamkeit, verrückte Zufriedenheit. Eine Handbewegung für Bewunderung, Veränderung, für ein tödliches Urteil. Und so vermag ich auch zu ahnen, was nun geschehen wird, wage es allerdings nicht, daran zu denken. So irreal, dass dieser Blick auf mich gerichtet ist, allein auf mir liegt. Wie ein schlechter Scherz, von dem ich doch weiß, dass er ernst gemeint ist. Fühlen sie sich so? Deine teuersten Opfer? Wenn alles um sie herum zu schwinden scheint, bloß weil dieser Blick ganz allein ihnen gewidmet ist? Die eigenen Gefühle plötzlich ohne Wert und gleichzeitig alles, woraus der Körper zu bestehen vermag. Verletzend, beruhigend, schmerzend, entspannend, heiß, kalt - Taub. Aber... aber.... Halt! Ich bin keines deiner Opfer! Bin der einzige, der dir Grenzen setzt, die du einzuhalten hast. Grenzen, die du nicht überschreiten darfst ohne diese Welt einzureißen. Schatten, die niemals mit der Dunkelheit verschmelzen dürfen, da sie ansonsten unterliegen, aufhören zu existieren als wären sie niemals da gewesen. Als hätten sie die Dunkelheit nie zurückhalten, ihr nie Einhalt gebieten können. Und doch scheint das alles in diesem einen Moment nicht mehr zu zählen. Du kümmerst dich nicht darum, was war, was ist und was sein sollte, es ist dir egal. Was dich soweit getrieben hat, frage ich mich. Bist bereit diese Grenze zwischen uns zu übertreten, ohne jegliche Rücksicht auf Verluste, nimmst es in Kauf all das für diesen Augenblick zu zerstören. Doch was kümmert es dich? Letztendlich hatte es dich nie interessiert, was mit mir, was zwischen uns war, nicht wahr? Hast schon all die Jahre lang von meinem Leid genährt als sei es für dich etwas existenzielles, etwas ohne das du nicht auskommen würdest, nicht du selbst wärst. Kommst du deswegen zu mir? Weil ich dir das alles freiwillig gebe, ohne dass du groß etwas dafür tun musst? Weil meine Tränen um dich unaufhörlich erscheinen? Weil die Verzweiflung in mir um dich stetig wächst? Nichts ihre Quelle versiegen lassen mag? Es sich nur immer tiefer gräbt und mehr und mehr hervorbringt? Tag für Tag, den du hier in der Sicherheit meiner Schatten verbringst, sammelt die Dunkelheit in mir, ruft sie zusammen, verdichtet sie bis sie undurchdringlich wird. Und mit jedem Stück, das die Dunkelheit in mir gewinnt, brennen sich meine Tränen tiefer in mein Herz, meine Seele, prägen sie, lassen sie Stück für Stück erkalten, stumpf, taub werden, absterben. Vielleicht ist es deshalb, dass ich nicht rechtzeitig reagiere oder weil ich es nicht für wahr glauben kann, aber das nächste, das ich spüre, ist deine Hand, die sich in meinen Haaren vergräbt, mich in ihrem Griff zu dir zieht und deine Lippen, die auf meinen liegen. Alles um mich herum verstummt, nur das stetige Schlagen meines Herzens hallt in meinem Kopf wider. Laut, hart, unbeeinflussbar, einsam. Ich breche frei. Schnappe nach Luft. Stoße dich von mir weg soweit es dein Griff an mir erlaubt. Das kannst du nicht tun.. aber ich... Ich lasse meine Augen geschlossen, fühle mich im Moment selbst in der Dunkelheit sicherer. Einer der wenigen Momente in denen ich es nicht wage, dich anzusehen. Habe tatsächlich Angst. Angst davor, was ich in deinen Augen sehen würde. Merke jetzt erst, dass ich mich mit meinen Händen in deinen Mantel nahezu fest gekrallt habe, mich an dir festhalte wie ein Ertrinkender. Ja, ich bin genau das. Ein Ertrinkender und der Schuldige und letzte Halt zugleich bist du. Ich zittere. Meine Finger, meine Knie, mein ganzer Körper - mein Herz. Einer der wenigen Momente in denen sich zeigt wie abhängig ich doch von dir bin. Dass so etwas einfaches mich in diesem Zustand zurücklässt. Weil ich es nicht erwartet hatte, nie erwartet hätte. Es nicht zu glauben wagte. Und deswegen lasse ich meine Augen geschlossen, bleibe zurück in der Stille. Weiß, dass ich dir heute nicht weiter widerstehen werde. Dass ich zu lang darauf gehofft habe. Dass ich nie die Kraft hätte, dem zu widerstehen. Nicht den Willen dazu hätte. Weiß aber auch, dass dich deine Augen verraten würden. Dass es nicht das ist, was ich es mir erhoffe. Und so lasse ich meine Augen geschlossen, mache keine weiteren Anstalten dich von mir wegzustoßen, als du mich wieder zu dir ziehst, mich langsam zurück ins Haus führst und beinah lautlos die Tür hinter uns schließt. Treibe mich weiter auf den Abgrund zu, lass die Wellen höher über mir zusammen schlagen, raube mir meine letzten Atemzüge. Dir werde ich sie freiwillig geben. Alter Freund, dich lass mich heute nacht eine Bedingung stellen... Lass mich vergessen. Lass mich vergessen, dass es nicht so ist, wie es sein sollte. Lass mich vergessen, die Schmerzen, die ich wegen dir litt. Lass mich vergessen, dass diese Hoffnung für nichts ist. Küss mir meine Tränen von den Wangen, lecke sie mir von meiner Seele. Lass mich einmal glücklich sein. Auch wenn es nur ein Schatten des Wahren ist. Wie alles für mich... --- O.W.A.R.I. --- Balinese - Yohji (Oriya ^_-) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)