Be Mine 6 von -Rocinante- (Nagan und Mithril) ================================================================================ Kapitel 1: Nagan und Mithril ---------------------------- Teil 6 Auf der Fahrt ins Gebirge hörte Enya Andrew gespannt zu, denn er hatte ein Bildband mit Gebirgen mitgenommen um die langweilige Busfahrt zu verkürzen. Sanya mampfte unentwegt ihre Süßigkeiten. Enya ahnte noch nichts von dem was ihr in nicht allzu ferner Zukunft widerfahren sollte. Denn der Herr grollte noch immer und beschloss Enya, seinen liebsten Engel, sein eigenes Kind zu bestrafen. Enya fühlte sich inzwischen sehr wohl bei Sanya und Andrew. Sie lachte und scherzte sehr gerne. Andrew wusste viel über Gebirgshänge und das man dort sehr vorsichtig sein musste. Enya lächelte in sich hinein obwohl es ihr streng untersagt war ihre Flügel in Gegenwart von Menschen zu offenbaren. Der Bus stoppte. Alle Schüler stiegen aus und vertraten sich etwas die Beine. Enya sprang von der letzten Stufe und knickte mit dem rechten Fuß um. Sie verzog das Gesicht vor Schmerz, denn dieser zog sich bis zur Wade hoch. Andrew sah sich um. Damit es nicht auffiel lächelte sie gequält. Andrew wusste genau das etwas nicht stimmte. Sanya nahm Enya Huckepack und sie sahen sich in der Gegend um. Andrew ging mit. "Was hast du nur mit deinem Fuss gemacht?" fragte Andrew. Enya schlang verlegen lachend enger ihre Arme um Sanyas Hals, die dadurch nach Luft japste. Enya lockerte den Griff und entschuldigte sich bei Sanya. Andrew kicherte und setzte sich auf einen Baumstumpf, der ganz in der Nähe von einem Abhang war. Enya stieg von Sanyas Rücken, die sich erstmal streckte. Enya sah eine wunderschöne Landschaft, die sich vor ihren Augen erstreckte. Üppige grüne Wälder, bunte Blumenwiesen, singende Vögel und eine glücklich wirkende Tierwelt. Der Anblick fesselte sie so sehr, dass sie näher an den Abgrund ging. Andrew sprang auf und hielt Enya fest. Sie erschrak sehr, da er sie zurückgerissen hatte. "Was soll das? Mir kann nichts geschehen ich bin doch ein Eng..!" Enya stoppte mitten im Satz, als es hieß wieder in den Bus zu steigen. Das war auch ganz gut so, denn sie war gerade dabei gewesen ihre wahre Identität preis zugeben. Andrew wurde misstrauisch und hellhörig und fragte sie nochmals, aber sie wehrte die Frage mit der Antwort ab, dass es Zeit wäre wieder zu den anderen zurück zu gehen. Die Fahrt verlief ohne Schwierigkeiten, aber einige heckten einen üblen Plan gegen Enya aus, die so viel Frohsinn in die Klasse gebracht hatte. Nach weiteren vier Stunden Busfahrt waren sie endlich an der Stelle angelangt und die Schüler nahmen sich ihre Sachen. Alle stiegen aus dem Bus. Andrew war misstrauisch geworden und ging eine Weile hinter Enya her, die sich lächelnd umdrehte. Aber das so schwungvoll, dass Andrew ihren Rucksack voll ins Gesicht bekam und fiel. Enya war das unangenehm. Andrew hielt sich die Wange und sah sie etwas ärgerlich an. Sanya kniete sich zu Andrew hinunter und hielt ihm die Hand hin. "Das du schwungvoll bist wusste ich, aber dass du mit soviel Elan an diese Sache rangehst hätte ich nie gedacht." Enya entschuldigte sich kleinlaut und zauberte hinter ihrem Rücken eine Rose. Hiroki, ein Junge, der auch zu den Aussenseitern gehörte schüttelte seinen Kopf und sah Enya mit großen Augen an. Damit er nicht ganz aus der Rolle fiel und endlich zu den Anderen gehörte, nahm er Enya die Rose weg bevor sie Andrew diese überreichen konnte. Er grinste und wusste sie konnte es nicht erklären woher sie die Rose hatte. Enya drehte sich erschrocken um. Hiroki zeigte die Rose hoch. Enya sank geschockt auf die Knie. Sanya sah Hiroki säuerlich an, ging auf ihn zu und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. Sanya nahm Hiroki die Rose weg und reichte diese Enya. Sanya ahnte schon wer dieses wundersame Mädchen in Wirklichkeit war, doch verraten wollte sie ihre Freundin nicht noch einmal. Sie half Enya wieder auf die Beine und umarmte sie, dabei flüsterte sie ihrer Freundin zu: "Worauf wartest du? Schenk ihm die Rose. Na los!" Mit einem Lächeln schob sie Enya auf Andrew zu. Enya räusperte sich verlegen. Enya hielt ihm die Rose hin und sah verlegen auf ihre Schuhe. "Oh danke. Aber wo hast du jetzt so schnell die Rose herbekommen?" Andrew war sichtlich erstaunt darüber. Ehe Enya was sagte, drehte sie sich um und ging auf einen Abhang zu. Andrew sah Enya perplex an und ehe er sie greifen konnte sprang sie in den Abgrund. Andrew, Sanya, der Lehrer und die anderen Schüler standen am Rand als plötzlich ein Geräusch aufkam, dass die anderen als Flügelrauschen vernahmen. Enya kam wieder zum Vorschein. Andrew sah sehr erstaunt aus. Als er etwas wegen ihrer Identität sagen wollte unterbrach sie ihn und sagte: "Tut mir sehr leid, aber ich konnte es dir nicht anvertrauenn, wirklich nicht, ich hätte sofort zum Herrn gemusst. Ich war eigentlich nur neugirerig, als ich eines Nachts aus dem Palast verschwand und einen Streifzug durch die Nacht unternahm. Ich hab ein offenes Fenster gesehen, bin hinein weil ich mich ausruhen wollte, du sahst so niedlich aus und hattest dich frei gestrampelt. Ich wollte dich wieder zudecken und hast meine Hand ergriffen, ich bekam einen Schreck, als du mich so festhielst. Ich schlief wenig später neben dem Bett ein. Du hattest dich irgendwann umgedreht und mein Medaillon abgestreift." Weiter kam Enya nicht, denn Andrew verstand die Welt nicht mehr und drehte Enya seinen Rücken zu. Als Enya weitersprechen wollte hatte sie Tränen in den Augen. Sie sah nach oben, eine dunkle Wolke hatte sich über den Landstrich gezogen. Grollen eines Gwitters war zu vernehmen. Enyas Schwingen waren weiß. Sango kam herunter und holte Enya. Kurz bevor sie sich wahrscheinlich nie wiedersehen würden sagte sie Andrew und Sanya: "Auf Wiedersehen! Lebt wohl!" Andrew fasste es nicht, drehte sich um und sah Enya davon schweben. Er wollte etwas rufen, aber er bekam kein einziges Wort heraus. Sanya weinte. Enya musste jetzt einsehen, dass sie diese beiden Freunde wohl niemals wiedersehen würde. Derweil im Himmel. "Eure Majestät, eure Tochter ist wohlbehalten zurückgekehrt. Sango hat sie abgeholt. Was aber schrecklich ist euer Hoheit, sie hat den Menschen ihre wahre Identität offenbart." Der Herr fuhr zu ihm herum und fauchte ihn grantig an. "SIE HAT WAS?????????" Der Engel wiederholte den Satz kleinlaut. "Sie hat den Menschen ihre wahre Identität preisgegeben." Währendessen liefen Sango und Enya nebeneinander her. Enya weinte nochimmer Sango hatte inzwischen Mitleid mit ihr bekommen, doch gehen lassen konnte sie Enya nicht. Ihre Pflicht als Untergebene des Herrn verbot es ihr. "Prinzessin auf was habt Ihr euch in der Menschenwelt eingelassen?" Enya sah nicht zu Sango auf und fing an zu drucksen. "Ich... ich war... ich war nur in der Menschenwelt um mein Medaillon zurückzuholen. Aber... aber Andrew hat es noch immer. Ohne die... dieses Medaillon b... bin ich keine Prinzessin mehr!" Ihre Augen füllten sich erneut mit Tränen. Der Weg zum Palast war weit und beschwerlich. Obwohl sie sich schon lange auf dem Schlossgelände befanden. Sango bot Enya an sich für einen Augenblick zu setzen. Enya setzte sich durch und ging erhobenen Hauptes weiter. Ihre schmerzenden Füsse spürte sie nicht. Sango war erstaunt über soviel Willensstärke, hatte sich die Prinzessin in der Menschenwelt so gut behaupten können? "Sagt mir was mit Euch in der Menschenwelt geschehen ist." Enya sah Sango erstaunt an und begann dann zu erzählen. "Es war so. Ich erzähle es in groben Zügen. Naja ich bin durch die Nacht geflogen weil ich nicht schlafen konnte und bin an einem Haus vorbei geflogen. Weiße Vorhänge wehte der Wind hinaus. Ich war neugierig und bin hinein geflogen, ein Junge lag da und hatte sich frei gestrampelt. Ich deckte ihn zu und er ergriff meine Hand. Ich bekam Angst und wollte mich losreissen doch ich wollte ihn nicht wecken. Kurzezeit später bin ich dann auch eingeschlafen. Er hat mein Medaillon, dass ich sonst als Armreif trug abgestreift. Verstehst du jetzt warum ich die ganze Zeit in der Menschenwelt gewesen bin?" Enya sah verzewifelt aus. Ihr graute davor dem Herrn, ihrem Vater gegenüberzustehen. Sie vermutete, dass sie eine Strafe bekommen würde. "Sango sag, ist mein Vater sehr wütend?" Sango sah zu den leuchtenden Sternen hinauf. Wohl war ihr nicht ihrer Prinzessin zu sagen, dass sie höchst wahrscheinlich ein Verbot bekommen würde, die Menschenwelt jemals wieder aufzusuchen. Sie hatte inzwischen erkannt, dass die Prinzessin für diesen Jungen alles geben würde und wenn es ihre Unsterblichkeit als Engel wäre. Sango sah Enya an und fragte sie dennoch wieviel ihr dieser Menschnjunge bedeutete. Sie wusste dass es für Enya sehr schwer würde. Enya errötete etwas und sie sah zu Boden. "Ich glaube ich liebe ihn. Aber ich weiß das diese Liebe unerfüllt bleibt, da Engel sich nicht in Menschen verlieben dürfen. Aber für mich ist es zu spät. Ich werde ihn ewig lieben." Enya ging mit gesenktem Kopf neben Sango her. Endlich erreichten sie das Schlosstor und betraten eine große Halle. Als Enya weg ging sah alles sehr hell aus, doch jetzt sah sie das die weiße Vorhänge und Wände grau und abgestumpft waren. Erschrocken sah sie sich in der Halle um. Die farbigen Bleiglasscheiben waren allesamt zerschlagen. Holzpaneele waren herausgerissen. Enya konnte es kaum glauben was war hier nur geschehen? Als sie Sango ansah senkte diese den Blick. Enya sah sie eindringlich an und ergriff die Hände des goldenen Engels. "Sango, sag mir was ist hier geschehen als ich weg ging sah alles noch ganz weiß aus und jetzt?" Sango hielt den Blick gesenkt und sagte der Engelsprinzessin, dass das alles in ihrer Abwesenheit von dem Herrn angerichtet wurde. Erschrocken hielt sich Enya eine Hand vor den Mund und sagte leise: "Nein, das kann nicht sein. Mein Vater würde sowas nie machen, was ist hier nur los?" Enya drehte sich um und lief die Halle entlang bis sie zu einer alten und ramponierten Treppe kam. Sie betrat die Treppe und die knarrende Stufe brach unter ihrem leichten Tritt. Sie öffnete ihre Flügel und bemerkte das einpaar Federn zu Boden schwebten. Sango sah erschrocken auf Enya, die es nicht glauben konnte, hatte die Menschenwelt so ein fatale Wirkung auf die Psyche der Engel? Aber darauf konnte sie nicht achten. Ihr Vater war es, den sie jetzt aufsuchen wollte. Sie flog die zerborstenen Stufen hinauf und gelangte damit in den Thronsaal ihres Vaters. Dieser saß schwer auf seine linke Faust gestützt und atmete schwer. Enya schwebte zum Boden und liess ihre Flügel verschwinden. Der Vater vernahm das Geräusch und fuhr auf. Als er seine Tochter da am Eingang zum Thronsaal stehen sah, dachte er er träume. Aber bevor er seine Tochter zu sich hinein bat erhob er sich von seinem schwer errischteten Thron, der seit einiger Zeit nur noch aus Nagan und Mithril zusammen gehalten wurde. Diese beiden Metalle hielten den schweren Thron und verpesteten gleichzeitig die Luft mit einer unsagbaren bösen Aura. Der Herr bat seine Tochter zu sich. Im gehen sprach Enya mit ihrem Vater obwohl sie sonst erst abwartete bis man ihr erlaubte zu sprechen. "Vater warum ist hier alles verwüstet was ist geschehen? Ich erkenne dich kaum wieder." Als das Mädchen vor dem Thron des Vaters ankam und ihn in ihre Arme schliessen wollte bekam sie eine schallende Ohrfeige die durch den Saal hallte. Enya hielt sich die schmerzende Wange und wusste nicht wie ihr geschah. Weinend sank Enya auf die Knie und rieb sich noch die schmerzende und anschwellende Wange. Jetzt herrschte der Vater sie an. "Warum? Warum bist du nicht hier geblieben wie ich es wollte. Ich hätte dich doch noch früh genug zur Erde geschickt. WARUM HAST DU MIR DAS ANGETAN DU HAST UNSERE FAMILIE ENTWEIHT! GEH MIR AUS DEN AUGEN DU BIST NICHT LÄNGER MEINE TOCHTER ALSO VERSCHWINDE ENDLICH." Diese herben Worte ihres Vaters trafen sie noch heftiger und schlimmer als die Ohrfeige die er ihr kurz zuvor verpasst hatte. Schluchzend stand sie auf und sah ihrem Vater in die Augen. Mit zittriger Stimme sagte sie: "Daran bin ich nicht allein Schuld, sieh was du aus unserem Palast gemacht hast, alle Engel, ja sogar Sango hat Angst vor dir. Warum hast du ausgerechnet Nagan und Mithril verwendet, du weißt doch dass diese Metalle nur von Dämonen und anderen Geschöpfen der Finsternis verwendet werden. Warum Vater warum hast du ausgerechnet diese beiden Metalle dazu verwendet um deinen Thron aufrecht zu halten?" Eine dunkle Gestalt zeichnete sich hinter ihrem Vater ab. Diese zischelte eine Frage in Richtung Enya die sich inzwischen zum gehen abgewandt hatte. "Warum glaubzt du izt daz zo?" Enya erstarrte. Der Schatten materialisierte sich und flog geschwind auf das vor Schreck erstarrte Mädchen zu. Abrupt hielt die Gestalt vor ihr inne und betrachtete sie von Kopf bis Fuss. Er sah die angsterfüllten Augen des Engels und freute sich. Enya wollte gerade nach Hilfe rufen als sie von hinten gepackt und durch die Luft geschleudert wurde. Enya öffnete die Flügel und wieder schwebten einige Federn zu Boden. Sie war ausser Atem als sie zurück auf die Erde schwebte. Kurz bevor sie jedoch den Boden berühren konnte wurde sie erneut erfasst und zu Boden geworfen, der knackend nachgab. Sie blieb regungslos liegen. Die ausgehenden Federn schwächten sie so sehr, dass sie sich ergeben musste und still um Hilfe flehte. Sie wurde mit gezerrt, da sie sich in ihrem geschwächten Zustand nicht wehren konnte. Weinend sah sie zu ihrem Vater, der stumm und starr da stand und vor sich hin zustarren schien. Sein Gesicht, welches zuvor rosig aussah schien jetzt in einem fahlen grau und das Gesicht schien eingefallen. Die Augen waren blutunterlaufen und die Augenränder waren rot. Die beiden Metalle hatten ihre Wirkung nicht verfehlt der Herr wurde immer schwächer und das Nagan und Mithril glänzten heller als jeder Sonnenschein. Wolken schoben sich langsam vor die scheinende Sonne und verwährten ihr den Zugang zum Götterreich. Grelle Blitze zuckten am graubetrübten Himmel und schlugen in das goldene Haupttor des Schlosses ein. Enya zuckte zusammen als sie das Scheppern und Poltern vernahm. Ängstlich sah sie sich um. Man hatte sie in ein dunkles Verliess gesperrt und die düstere Gestalt lachte höhnisch. "Die Zeit der Engel und Götter ist vorbei jetzt sind wir endlich am Zug." Enya wurde Angst und Bange bei dem Gedanken die Engel würden versklavt werden. Sie gab sich die Schuld an diesem Ereignis. Sie kauerte in der dunkelsten Ecke des Verliesses auf dem kalten feuchten Boden. To be continued... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)