Ragnarok '99 von Lattich (Ärger in Rune Midgard) ================================================================================ Kapitel 1: Chapter 1 & 2 ------------------------ Chapter 1: Elben haben doofe Ohren! Sie spannte ihren Bogen und kniff die Augen zusammen. Mit ihrem scharfem Blick hatte sie es entdeckt - das Archangelring. Nun musste sie aufpassen, dass es ihr niemand wegschnappte. Sie konnte aber auch nicht direkt angreifen, denn das Ganze würde ein Nahkampf werden und für sie sehr schmerzvoll. Vorsichtig erhob sie sich aus der Hocke und rückte eine ihrer Fallen vor sich. Zielen, aber worauf? Ihre Kinnklappe bewegte sich Richtung Boden. Es war weg. Jede Vorsicht vergessend sprang sie aus den Gebüschen und schaute sich mit gespanntem Bogen um. Nichts. Die Waldlichtung war leer. "Scheiße..." Nachdem sie alles zusammen gepackt hatte, war sie zur Stadt zurückgegangen. Sie benutzte das Westtor, weil es im Süden immer viel zu voll war. "SHIIIN!" Shin zuckte zusammen und blickte Miakoo entrüstet an. "Musst du meinen Namen so rumbrüllen??" Miakoo grinste sie gutgelaunt an. "Und hast du dein Archangelring?" Shins Blick verdüsterte sich. Wie konnte man so gut gelaunt sein?, dachte sie. "Ich will nicht darüber reden..." Sie schob sich an der kleinen Acolytin vorbei und ging schnellen Schrittes weiter. "So ein Schmollmaul!" Miakoo schüttelte nur den Kopf und warpte sich dann nach Glast Heim. Alles um sie ignorierend betrat sie die Bibliothek. Ihr Blick heftete sich sofort an eine Gruppe von Elben, die sich im hinteren Teil versammelt hatten. Sie nahm den Blick aber sofort zurück und versteckte sich hinter einem Bücherregal. "Auch noch die..." Ohne es eigentlich zu wollen, hatte sie mit dem Lauschen begonnen und das Erste was sie hörte, stimmte sie gar nicht besser... "Das Archangelring war easy!" "Ja! Und habt ihr die ganzen Fallen gesehen, da wollte sich wohl ein Hunter das Vieh schnappen.." "Pech, wir waren schneller." Shin versuchte die Wand mit ihrem Blick zu zerschneiden. "Macht dir Lauschen eigentlich Spaß?" Sie drehte sich mit einem düsteren Blick um. An einem Bücherregal lehnte er, von sich selbst eingenommen, so was von egoistisch, grinsend und mit herablassendem Blick. "Geht dich gar nichts an, Elb." "Doch, du belauschst meine Gefährten." Das Grinsen vergrößerte sich. "Und?" "Ich würde sagen ein Sniper muss nicht neidisch sein, wenn er mal kein Archangelring kriegt." Das war die Höhe. Ihre Augenbrauen zuckten. Mal kein Archangelring? Sie hatte noch nie eines abbekommen. War sie so ein Loser? In ihrem Stolz verletzt ging sie an ihm vorbei und verließ die Bibliothek. Die Glocken von Prontera läuteten. Shin glaubte sie spotten zu hören. In Gedanken versunken lief sie die Nordstraße hoch und setzte sich an das "Hände-Steinchen", das Wahrsymbol Pronteras. "Pff..." Shin ließ den Kopf hängen. "Geht es euch nicht gut?" Shin schielte nach oben zu der Alchimistin. "Nein und..." Bevor sie weiter sprechen konnte, hatte sich das Mädchen schon zu ihr gesetzt und stützte den Kopf auf die Hände. "Erzähl!" Shin hob den Kopf und sah sie verwirrt an. "Ich kenn dich nicht mal!" "Ich bin Loki!" Funken voller Stolz sprangen aus ihren Augen. Shin hob eine Augenbraue. "Loki? Bist du männlich?" "Nö, aber ich fand den Namen so cool!" Die Sniper seufzte. "So jetzt sagst du mir deinen Namen und dann erzäääää~hl mir alles!" "Shin und du Loki, wirst jetzt gehen..." "Ganz sicher nicht!" "Ganz sicher doch..." "Ganz-" "Haltet ihr mal die Klappe?" Shin und Loki sahen nach rechts. "Du schon wieder..." Da war er wieder dieser Elb in seinem tollen High-Priester-Outfit, mit seinen doofen Ohren und den...den... Shin biss sich auf die Unterlippe. "Evil Wings!" Lokis Augen leuchteten auf. Shin stand auf und setzte zum Weggehen an. "Hey Shinnnnn!!" "...." Shin sah Miakoo sauer an. Miakoo beachtete sie aber nicht, sie sah den Elb an. "Bäh! Elben haben doofe Ohren!" Loki fing an zu lachen und auch Shin musste kurz grinsen, als sie das Gesicht des Elbens sah. "Zu freundlich, kleine Acolyt!" "Aber immer doch!" Miakoo grinste frech. Loki kugelte sich hin und her. Shins Laune verbesserte sich ein wenig bei diesem komischen Anblick. Shin sah den Elb an, der nun doch etwas verletzt zu Loki schielte. Er seufzte und kehrte ihnen den Rücken zu. "Hey, Priest, wie heißt du?" Shin sah zu Loki, die diese Frage voller Anstrengung in eine Pause ihres Lachens gequetscht hatte. "Ich wüsste nicht, was-" Waren wohl die Worte die ihm auf der Zunge lagen, aber ein kleiner Swordman kam hysterisch schreiend angerannt. "Heal plz!" Shin hob eine Augenbraue. Wie konnte man nur PLZ sagen? Eher würde sie einen Zungenknoten bekommen, als so was zu sagen. "Nod..." "Baphomet! Southern of Prontera!!!" Mit diesem Worten verließ er den Platz an der Statue. Loki, Miakoo, Shin und der "fremde" Priest flitzten Richtung Südtor. "Hau ab, Elb, wir brauchen dich bestimmt nicht!" Shin funkelte zu dem Highpriest, der genauso schnell war wie sie. "Achja? Das will ich sehen!" Chapter 2: ChaoX Nachdem sie den 100ten Merchant zur Seite geschoben hatten, sprangen sie endlich durch den Warp der das Tor begrenzte. Draußen traten sie gleich auf die ersten Leichen, die entweder stöhnten, um sich schlugen, rumschrieen oder schon zu tot waren, um dergleichen zu tun. Shins Pfeile schnellten schon auf die ersten Mini-Baphos, als Loki noch wie blöde im Kreis rannte, um einem Poring auszuweichen. Miakoo buffte Shin eifrig und hüpfte dabei vergnügt auf einem toten Level 99iger. "Pass auf Shin! Papa Bapho!" Miakoo rief verzweifelt Kyrie Eleison, aber es brachte nichts. Selbst Shin wünschte sich jetzt das sie Priest wäre. Mit einem - zugegebenermaßen echt idiotischen - Ausweichmanöver schaffte es Shin sich in den Mobb aus Mini-Baphos zu stürzen. "AH! Shin!" Miakoo teleportierte sich weg und ließ Shin zurück. "..." Shin boxte die nervigen Kleinviecher zur Seite und versuchte in die Stadt zu kommen. Baphomet blickte runter zu ihr und begann langsam mit seiner Sense rumzufuchteln, wie ein Kung-Fu Experte. Shin sah sich schon im nächsten Leichenhaufen liegen, als Baphomet sie angriff, doch Kyrie Eleison schützte sie. Sich zur Seite rollend sah sie sich um. Es lebten nicht mehr viele Priest und einer war der Elb. "Hmpf..." "Wie wäre es mit danke?" Er healte sie und gab ihr Buffs. "....danke" Shin war das Wort echt schwer gefallen. "Na toll, jetzt kommen die ganzen GM's..." Shin musste zugeben, dass er recht hatte. Die Gamemaster kamen, schlugen zu und ließen die Toten zurück. War ja klar, dass sie keinen ressen... "Achja, ich bin ChaoX. Du heißt ja Shin." "Es ist nicht zu überhören, was?" Sie sah zu Loki rüber die ziemlich still geworden war. Loki sah zu ChaoX, der sie mit Blicken durchbohrte. ChaoX hustete, als Shin ihn auch ansah und begann damit die Leute zu ressen. So ein schlechter Elb scheint er nicht zu sein, dachte Shin. "Ich dachte immer Elben sind egoistisch und helfen nur anderen Elben." Loki war sichtlich erstaunt und ChaoX warf ihr einen bitteren Blick zu. "Dann hör auf zu denken, kleine Alchimistin." Shin konnte sich ein Grinsen nicht mehr verkneifen. "Sorry, sorry, sorry...." Miakoo kam angedüst und schmiss sich ihr vor die Füße. "Hmmm... 100k dann verzeih ich dir!" Miakoo schossen Tränen in die Augen. "Ich war immer gut zu dir mein Kind!" Shins Faust prallte gegen Miakoos kleinen Kopf und sie rollte sich jammernd hin und her. "Kinder!" Loki schüttete enttäuscht den Kopf. Du bist das größte Kind, dachte Shin grinsend. "Und was machen wir jetzt?" Miakoo blickte lächelnd zu Shin hoch. Die Sniper überlegte kurz. "Gehen wir ein bisschen in eine Nebengasse von Prontera, da ist es nicht zu laut." "Ging die Einladung auch an mich?" Loki schniefte verletzt. "Ja. Der El- ehm ChaoX kann auch kommen..." Shin sah ihn aber nicht direkt an, sondern ging mit Miakoo voraus. PS: Ich bin so evil ich wollte da ganz oben "..türkischer Swordman.." schreiben XD aber das klang dann doch zu fies..echt nichts gegen Türken, aber warum sagen die andauernd PLZ? Sind die Postleitzahl-Fanatiker oder geben die Priest gerne Zeny? :D Kapitel 2: Chapter 3 & 4 ------------------------ Chapter 3: Gamemaster lügen nicht! Da saßen sie nun. In einer Nebengasse von Prontera und schwiegen sich an. Dann ergriff Miakoo das Wort. "Ich hab etwas seltsames gehört.." Shin sah auf. Miakoo klang so ernst und etwas beängstigt. "Was denn? Sag, sag!" Loki, die im Stillen Potions gemixt hatte, legte alles aus der Hand und blickte Mia aufgeregt an. "Ein GM soll...na ja...ein Verräter sein. Ich hab gehört, wie Natas einem GM von dieser Sache erzählte..." "Was hat er erzählt?" Shin sah zu ChaoX. Er war bleich geworden und starrte auf Miakoo. Was war hier los? Miakoo riss sie aus ihren Gedanken und begann die Geschichte zu erzählen... "Shinta, warte mal!" Shinta sah zurück und lächelte freundlich. "Hallo Natas." "Ich muss mit dir reden. Es geht um deinen neuen Freund..." Shinta lächelte weiter. "Was ist mit ihm? Nimmst du ihm übel, dass er nicht beim Event war?" Natas konnte nicht darüber lächeln. "Nein. Er hat gegaied." "Was?!" Shintas Lächeln wich einem erschrockenem und bleichen Gesicht. "Das glaub ich nicht. Er würde niemals..." "Shinta! Hör auf dich ausnutzen zu lassen. Er hat deine Gutmütigkeit nur ausgenutzt, er wird uns alle vertreiben, wenn wir nicht aufpassen. Ich bitte dich als mein Freund, tu etwas gegen ihn oder wir werden etwas unternehmen!" Stille kehrte wieder. Shin verstand nicht was gaieden war, aber es schien die Gamemaster zu beängstigen. "Ich glaube, ich weiß wen Natas meint." Alle sahen zu ChaoX, der abwesend auf den Boden starrte. "Shadow oder?" Shin zuckte zusammen und ihre Augen fixierten den Schatten auf dem Dach. Loki verkniff sich ein lautes Kommentar, warf aber trotzdem mit einer leerem Flasche nach dem ungebetenem Zuhörer. Man brauchte nicht viel Geschick, um der Flasche auszuweichen, denn sie flog in die falsche Richtung. Shin nahm die Hand vor die Augen. Ich hab das nicht gesehen, dachte sie beschämt. "Ithuriel..." Shin sah zu ChaoX. "Du kennst das unverschämte Schattenbäumchen?" Ithuriel zuckte. "Was heißt hier Schattenbäumchen?!?!?!?!?!?!?!" "Zicke." Miakoo sah sie bitterböse an und Loki versuchte ihren Blick nachzumachen. ChaoX lachte. "Ihr seid zu komisch. An euch sind echte Komiker verloren gegangen." Die Fremde - alias Ithuriel - sprang empört vom Dach und zog ihre Waffe. Miakoo reagierte sofort und versteckte sich hinter Loki. "Du kannst sie töten, sie hat Zicke gesagt...echt!" Miakoo lächelte zögernd. Loki schielte zu ihr. "Wa..." Miakoo hielt ihr die Hand vor den Mund. "Hahaha...sie ist sowieso vorlaut!" Shin fand Ithuriel sah nicht so aus, als wenn sie das interessierte. "Nimm die Waffe weg. Kämpfe in den Städten sind verboten." Shin entgegnete Ithuriels wütenden Blick eiskalt. "Ich glaube, das weiß sie auch, aber sie wird sich nicht daran halten." "Besserwi-" Bevor Shin weiterreden konnte, musste sie den Dolche der Angreiferin ausweichen. Den Bogen ziehend sprang sie auf das Dach und schoss sofort zurück. Ithuriel schien das ganze wohl gar nicht bemerkt zu haben, denn sie war dabei sich einen Kampf mit ChaoX zu liefern. Shin schnaubte. "Shin, hinter dir!" "..?" Shin duckte sich reflexartig und entging damit dem Schwert das ihr über den Kopf flog. Sie wirbelte herum und sah den neuen Schatten überrascht an. "Also feige seid ihr auch noch." "Wenn ich mich vorstellen darf. Natalie, zweite Untergebene der Schwarzen Armee. Ich hab so das Gefühl, du solltest aufgeben." Shin hob eine Augenbraue. War sie so blöd oder hatte der letzte Satz rein gar nicht mit dem Vorstellen zu tun? "Ist mir eigentlich egal, es sei denn ich soll deinen Namen an den Grabstein meißeln." "Es wird nur deinen geben." Natalie zog ihr zweites Schwert und sprang auf Shin zu. Die Sniperin wich im letzten Moment aus, fiel aber fast vom Dach. Natalies nächster Angriff lies nicht lange auf sich warten und Shin wurde immer mehr zurückgedrängt. "Ist ein kleiner Knight zu schnell für dich?" Shin zuckte und funkelte Natalie an. Diesen Spott hatte sie als Sniper nicht verdient. Pfeile flogen durch die Luft und nun musste Natalie kurz zurückweichen. Sie war so beschäftigt mit Shin, dass sie nicht mitbekam, wie Loki Flaschen nach ihr warf. Eine traf sogar und die kleine Exlposion schmiss die Knight von den Beinen. Shin spannte den Bogen und wollte schießen, aber plötzlich war die Knight weg. Ithuriel war weg, ChaoX auch, nur Miakoo war noch da. "Eh?" Miakoo starrte die leeren Plätze an. Shin wollte etwas erwidern, aber ihr wurde es schwarz vor Augen und als sie wieder sehen konnte war sie im Castle von Prontera. ChaoX, Ithuriel und Natalie waren auch anwesend. Und ein Gamemaster. "Sie haben angefangen." ChaoX zeigte kühl auf die beiden Mädchen mit den Straßenhüten und ihren komischen "Ohren". "Wir sind so schuldig." Ithuriel grinste hämisch. Der Gamemaster sah ziemlich traurig aus. Seine zarte weiße Gestalt schien so zerbrechlich. "Ich...hab euch gebeten, damit aufzuhören..." "Und wir haben dir einen Antwort gegeben. Geh zu Shadow, wenn du ihm etwas sagen willst. Lass uns in Ruhe." Natalies Stimme war kalt und hart. Shin fühlte fast die Schmerzen, die der GM hatte. "Shinta, geh doch endlich zu ihm, du musst mit ihm reden!" ChaoX blickte Shinta aufgebracht an. "Du kannst nicht ewig in seinem Schatten stehen." Natalie und Ithuriel drehten sich um und gingen gemütlich weg. Shin wollte schon hinterher laufen, aber ein gurgelndes Geräusch von Shinta ließ sie stoppen. Sie drehte sich um. ChaoX hatte Shinta am Kragen gepackt und schüttelte ihn hin und her. "CHAOX!" Der Elb nahm erschrocken die Hände zurück und sah sie verbittert an. "Was denn? Er lässt sich zu viel einschüchtern." Shin schüttelte den Kopf und blickte ihn traurig an. "Elb bleibt eben Elb." Und damit ging sie. ChaoX sah ihr verletzt nach. "Sie wollen mich rausschmeißen." ChaoX blickte zu Shinta, der traurig den Kopf hängen ließ. "Außer ich bring Shadow dazu seine Aktion abzubrechen. Für dich und alle Elben in Rune Midgard." Er hörte auf. "Was hat Shadow vor?" "Er will euch ausrotten, alle. Ihr solltet aufhören den Hass der Menschen noch zu steigern, sonst seid ihr schneller tot als ihr denkt." Shinta teleportierte sich weg und ließ ihn zurück. "Das...kann nicht sein.." "Shadow würde niemals...warum..?" "Warum lügst du Shinta?!" ChaoX fühlte sich sehr allein auf dieser Welt, als seine Stimme durch die Hallen schallte. Chapter four: Brennt Verräter, brennt. Shin begann Miakoo und Loki zu suchen. Hoffentlich waren sie noch an ihrem Platz. Sie blickte neugierig um die Ecke. "Wetten Shin schlägt die Bösen jetzt richtig zusammen?!" Loki fuchtelte mit den Fäusten in der Luft rum. Shin bog ganz um die Ecke und pfiff laut. Miakoo fiel vor Schreck von ihrer Sitzgelegenheit und begrub Loki unter sich. "Sh...shin!" Shin musste die Knuddelattacke von ihr über sich ergehen lassen. Als sie wieder Atmen konnte, begann sie die ganze Sache zu erzählen. Miakoo klappte der Mund auf. "So ein Mistkerl!" "Elben!" Loki begann wieder damit die Luftteilchen zu boxen. Shin seufzte tief. "Hey, lass dir von diesem ungehobelten Spitzfink nicht die Laune verderben!" Miakoo fasste sie am Arm und versuchte sie hochzuziehen. "In Payon ist ein Herbstfest. Wir gehen hin. Los!" Shin ließ sich ohne jeden Widerspruch nach Payon schleppen. "Boah geil. Da, guck mal Loki!!" Miakoo sprang aufgeregt hoch und runter und deutete auf einen Supernovice mit Angelwings. Lokis Augen blitzten auf voller Gier und Shin nahm noch mehr Abstand von ihr. "Miakoo..." Die Acolytin drehte sich um 180° und sah einem Peco ins Gesicht. "Tiiiigggaaaa!" "..du schuldest mir noch was." "Eh..." Miakoo sah sich nach einer Fluchtmöglichkeit um. "...ah...hahahaha...da drüben ist Kai, ich glaub er hat nach mir gerufen...!!" Shin sah Tiger und Miakoo nach. "Solche Kinder." Verwundert blickte sie um sich. Wo war Loki? Nicht das sie sich ernsthaft Sorgen um die Alchimistin machte, eher um die Leute, die ihr begegneten. Sie beschloss sich doch ein wenig auf dem Markt umzusehen. Viele Händler waren fleißig dabei ihre Waren zu verkaufen oder sie von anderen zu kaufen. Einige Liebespärchen saßen unter den alten Laubbäumen und kuschelten miteinander. Shin blieb stehen. Sie fühlte sich beobachtet. Tatsächlich hatte sie sich nicht geirrt. Shinta hatte sie die ganze Zeit mit seinen Augen verfolgt. Er saß alleine unter einem verkümmerten Bäumchen. Als sich ihre Blicke trafen, hob Shinta die Hand zum Gruß, aber Shin wandte ihm den Rücken zu und ging weiter. Shin betrat den Itemshop von Payon. Viele Leute tauschten Items miteinander und es war ziemlich voll. Sie sah sich einige der Bögen an die zur Auswahl standen. Leider musste sie zugeben, dass sie nicht genug Geld für einen neuen Bogen hatte. Shin entdeckte Loki und wollte ihr von hinten auf die Schulter tippen, aber jemand fasste sie am Arm und zog sie mit unglaublicher Kraft zurück. Sie wurde aus dem Gebäude gezogen und in einer Nebengasse ließ der unverschämte Kerl endlich los. Es war Shinta. "Du schon wieder..." Shin sah ihn verbittert an. "Bitte, hör mir zu! Ich muss es jemanden sagen, bitte!!" "Was?" Shin war nicht wirklich neugierig drauf, aber Shinta guckte so verzweifelt.... "Die Schwarze Armee plant einen Anschlag! Sie werden dafür Elben benutzen, die euch Menschen zu sehr hassen, als ihren Fehler zu bemerken. Die Armee will den Hass zwischen den beiden Rassen verstärken, damit ein großer Krieg entbricht!" Shin hob eine Augenbraue. "Und das soll ich dir glauben?" "Bitte." "Und wie stellst du dir vor soll ich sie aufhalten?" Shin sah nach unten und ballte die Hände zu Fäusten. Sie biss sich auf die Unterlippe. "Sie sind zu stark." Eine Explosion erschütterte den Boden. Shin erbleichte, als sie die Feuersäule sah, die in Payon aufstieg. Die Menschen schrieen voller Panik, statt es zu löschen. Nur einige Wizzards machten mithilfe von den Deluge der Sages Waterball. Shinta schrie und sie drehte sich wieder zu ihm. Erst sah sie den Grund nicht, aber als er zu Boden kippte, bemerkte sie den Wurfstern in seinem Rücken. Sie wollte sofort zu ihm stürzen, aber plötzlich wickelte sich ein Seil und ihren Hals und sie wurde hart nach hinten geworfen. Aus den Schatten traten zwei Gestalten. Eine kannte Shin bereits: Natascha. Die zweite erinnerte sie scharf an jemanden. Sie wolllte etwas sagen, aber die Schlinge um ihren Hals schnürte sich noch mehr zu. Natasche und der Priest, der verdammt noch mal wie ChaoX aussah, stellten sich zu Shinta. Der Priest grub seinen Fuß in den Magen von Shinta und beugte sich zu ihm runter. "Lang nicht gesehen." Shinta stöhnte. "Geh runter von mir!" Die Knight grinste. "Wie süß. Aber dein Stolz wird dir nichts nützen." Der GM spuckte dem fremden Priester ins Gesicht. Shin schrie als sie noch weniger Luft kam und versuchte verzweifelt die Schlinge zu lösen. "Wenn du dein Verhalten nicht gleich änderst, geht sie drauf." Die Sniperin konnte Shintas Blick leider nicht folgen, aber seine Reaktion war wohl eindeutig. "Shadow! Lass die Menschen daraus..." Shinta biss sich auf die Zunge als er sah wie Shin noch mehr die Luft abgeschnürt wurde. "Shinta-kun...sag mir das Passwort. DU weißt, welches ich meine?" Er erbleichte noch mehr und starrte Shadow an. "Na?" Shadow zog weiter an seiner Peitsche und Shin würgte. "Hey! Lasst Shin sofort los!" Die Sniperin schielte nach rechts. Miakoo hob drohend ihren Stab gegen die Bösewichte und Tiger stand in Schutzhaltung hinter ihr. "Natascha." Der fremde Priest nickte zu Miakoo als er den Namen der Knight rief. Diese nickte grinsend und ging auf sie zu. Tiger schuppte die kleine Acolytin sanft zur Seite. "Lass mich das machen!" Miakoo schnaubte und gab ihm Agi Up und Blessing. Eine weitere Explosion schüttete die Bewohner von Payon kräftig durch und auch der Palast stand jetzt in Flammen. Shin bemerkte, dass sie die Schlinge bei den Beben gelockert hatte. Sie reagierte schnell und schmiss sich mit dem ganzen Gewicht nach vorne. Shadow schwankte und ließ die Peitsche erschrocken los. Aber der fremde Priest reagierte sofort und packte Shinta. Er sprang auf das Dach und rief seinem Herrn etwas zu, dass Shin nicht verstand. "Miakoo, gib mir Agi!" Shadow nahm Shinta und lief los. Shin schrie Doppel Strafe und zwei Pfeile blitzten durch die Luft. Einer traf Shadow in das rechte Bein, der andere kam vom Weg ab, was nicht an Shins Treffsicherheit lag. Sie funkelte den Priest an und legte neue Pfeile ein. "Du kommst mir nicht so leicht davon." Schon wollte sie schießen aber knapp eben ihr sprang plötzlich eine Hauswand auseinander und Ziegeln flogen ihr um die Ohren. "Shin!! Wir müssen weg hier!" Miakoo lief zu ihr und lotste sie aus dem staubigen Durcheinander. Zusammen mit Tiger und Miakoo verließ Shin die Stadt. Auf dem Weg hörte sie viele Menschen schreien. Einen Satz. Mit einer Bedeutung. Alle schrieen: Rache an den Elben! Brennt Verräter, brennt! PS: nono, animexx XD ich bin schon bei kapitel 7 und lade jetzt erst 3 und 4..shame on me o.o! gomen leute :D Kapitel 3: Chapter 5 & 6 ------------------------ Chapter five: Es beginnt Shin rieb sich die Wunde am Hals. Sie sah auf und erblickte am Horizont das orange Schimmern der brennenden Stadt. Immer noch kamen Leute mit all ihrem Besitz aus der Richtung der Stadt und flohen nach Alberta. Der Himmel hatte eine fast lilane Farbe und ein dünner grauer Nebelschleier zog über den Boden. Shin drehte sich zu Miakoo und Tiger um. "Ihr glaubt auch das es die Elben waren, nicht?" Sie war selbst über den rauen Ton ihrer Stimme verwundert. "Du hast doch gehört, was die Leute sagen." Miakoo sah zu Boden. Shin nickte langsam. "Ihr habt doch Shinta gesehen. Er hat mich gewarnt." "Vor was?" Sie sah Tiger an. "Vor dem." Zur Stadt nickend fuhr sie fort. "Vor diesem Anschlag. Von den Angriffen der Elben im Namen einer schwarzen Armee. Diese Armee will das wir die Elben noch mehr hassen...so schlimm, dass wir sie ausrotten." Miakoo hielt die Luft an. "Wenn das wahr ist..." Tiger stützte seinen Kopf in die Hände und seufzte tief. "...scheint ihr Plan geglückt zu sein." Schweigen kehrte ein. "Wir sollten Loki suchen und dann zurück nach Prontera gehen." Shin stand auf und lief langsam los. Tiger und Miakoo folgten ihr still. "Shin!" Die Sniperin schreckte hoch. Schweißgebadet bickte sie sich im Zimmer um. Es war niemand da. Aber sie war sicher jemanden ihren Namen rufen gehört zu haben. Die Stimme hatte nach einem Typ geklungen den sie kannte, aber wenn sie glaubte sein Bild deutlich vor ihren Augen zu sehen, verschwamm es plötzlich. Sie setzte sich an den Stuhl am Fenster und blickte hinaus. Sie hatte volle Straßen erwartet. Hunderte von Merchants und Leuten. Aber es war leer. Shin lief es eiskalt den Rücken runter. Sie öffnete die Tür und sah hinaus in den Flur. "Mia? Tiga?" Nichts. Ihre Nackenhaare stellten sich auf. Sie rannte aus dem Haus und stürzte die Straße entlang. "Ist das ein schlechter Scherz..." Sie rief mehrmals bekam aber keine Antwort. Ihre Schritte verlangsamten sich als sie kurz vor dem Wahrsymbol Pronteras stand. Schließlich blieb sie stehen. Shin glaubte Raben zu hören, aber nirgends sah sie einen. Vorsichtig trat sie an die Hände. Das Bild vor ihren Augen flackerte und sie stolperte zurück. Als sie um sich blickte hatte sich ihre Umgebung verändert. Es war grau, neblig und... Shin tat noch mehr Schritte zurück und hielt sich die Hand vor den Mund. Um die Händestatue lagen Leichen. Nicht wenige. Die Berge aus toten Elben überragten die Statue. Vor Entsetzen aufgerissene Augen starrten sie an und sie schrie. "Nein...nein..." Ein Priester fiel ihr auf. "Chaox...." Sie wich weiter zurück und plötzlich fasste sie etwas an die Wange. Shin drehte sich um und schuppte den jemand weg. Die Leiche lachte hämisch. "Es beginnt." "Ihr werdet sie töten. Alle werden sie jagen. Auch du. Jeder." Die Leiche streckte den Arm nach ihr aus und Shin warf erschrocken die Hände vor die Augen. "SHIN!" Tiger warf ihr die nächst beste Vase gegen den Kopf und die Sniperin fiel bewusstlos aus dem Bett. Miakoo sah ihn sauer an. "Du solltest sie aufwecken. Nicht erschlagen!" Der Knight sah sie unschuldig an. "Wenigstens hat sie keinen Albtraum mehr." Miakoo half Shin wieder in das Bett und schickte Tiger Wasser holen. "Uhm..." Shin setzte sich auf und fühlte einen stechenden Schmerz in ihrer Stirn. Sie massierte sich mit einer Hand die Stelle. "Oh, du bist wach. Sorry wegen der Platzwunde am Kopf, aber Tiger musste dich damit aufwecken." Miakoo nickte zu dem Scherbenhaufen in der Ecke und Shin lächelte schief. "Ich hatte einen schrecklichen Traum." "Das will ich doch hoffen, du hast uns die ganze Nacht wach gehalten." Die kleine Acolytin stieß einen Seufzer aus. Shin stieg vorsichtig aus dem Bett und sah aus dem Fenster. Keine Schreckensvision. Ein Tag wie jeder in Prontera. "Ich hab Frühstück gemacht. Ich bring es hoch und dann kannst du mir von deinen nächtlichen Erlebnissen berichten." Miakoo verließ das Zimmer und Shin setzte sich auf das Bett. Sie wartete eine Weile, dann kam die Acolytin mit Tiger herein. Miakoo stellte Shin das Frühstück aufs Bett und die beiden suchten sich einen Sitzplatz. "Du kannst ruhig erst essen." Shin sah zu Tiger und schloss den Mund. Dann blickte sie auf das Essen. Sie hatte nicht wirklich Hunger. "Ich..." Sie stoppte wieder. Sie wollte nicht darüber reden. Sie wollte auch nicht mehr daran denken. Was wollte sie eigentlich noch? Die Sniperin nahm das Tablett mit dem Frühstück und stellte es auf den Boden. Dann stieg sie aus dem Bett und griff nach dem Rest ihrer Kleidung. Sie sah zu der kleinen Miakoo und lächelte traurig. "Ich brauch Zeit." "Shin. Wo willst du hin?" Miakoo sprang auf als Shin aus dem Zimmer lief. Chapter six: Shins Abschied Shin verließ das Haus und bog nach rechts ab. Sie lief am Rand, um sich nicht mit den Merchants zu ärgern. "Shin! Bleib doch mal stehen." Miakoo hatte große Mühe mit den schnellen Schritten von ihr mitzuhalten. Die Sniperin wurde plötzlich von der Seite gepackt und in eine Gasse gezerrt. Fast verlor sie ihr Gleichgewicht, aber sie konnte sich noch halten. Sie wollte schon wütend Miakoos Namen rufen, aber die Acolytin zischte erst kurz nach ihr um die Ecke, gefolgt von Tiger. "ChaoX!" Miakoo starrte den Elb entsetzt an. Doch war sie nicht wegen dem Elb an sich, sondern wegen seinem Aussehen erschrocken. Seine Kleidung war an vielen Stellen zerfetzt. Die Arme und Beine mit vielen Wunden überzogen und das Gesicht leichenblass. Seine Evil Wings waren zerrissen und die Federn klebten ihm im Haar. Er schwankte. Tiger schob Shin zur Seite und stützte ihn. "Was ist passiert?" Miakoo drängte sich auch an Shin vorbei und fing damit an ChaoX zu versorgen. "Die..." ChaoX hustete und die Sniperin sah, dass er Blut spuckte. "Die Menschen. Sie haben ihn zusammen geschlagen." Tiger und Miakoo sahen zu ihr. "Woher weißt du das?" "Sie hat recht..." ChaoX ließ sich zu Boden gleiten. "Sie sind völlig ausgeflippt." Alle setzten sich außer Shin. "Ich war mit einigen anderen Elben im Wirtshaus am Abend. Ich muss zugeben, sie waren etwas besoffen, als wir dann nach Hause gingen. Wir passierten die Händestatue in Prontera, da sprangen sie aus allen Ecken. Es waren so viele. Zweihundert mindestens. Sie hackten auf uns rum, weil wir Elben waren. Sie wollten uns provozieren, damit wir angreifen. Leider waren meine Freunde blau genug, um das zu tun...Wir hatten keine Chance. Es waren zu viele." Shin fragte sich, warum das sie nur so verdammt an ihren Traum erinnerte. "Was ist mit deinen Freunden?" Tigers Gesicht war versteinert vor Ernst. ChaoX schüttelte müde den Kopf. "Sie sind sofort weggerannt, als sie es konnten. Wahrscheinlich um es den anderen Elben zu erzählen." "Das wird nicht gut enden. Die Elben werden sich rächen wollen." Miakoo sah ängstlich zu Tiger. Der Knight nickte langsam. "Ein Krieg zwischen Elben und Menschen." "Das was Shadow will." Shin sah Chaox nun direkt an, als sie seinen Blick im Nacken spürte. "Payon war also nur der Anfang?" Der Priester nickte. "Wir müssen den Krieg stoppen. Rune Midgard wird sonst untergehen." "Wir? Das ich nicht lache." Miakoo zuckt zusammen und sah zu Shin. "Aber Shin..." "Wir schaffen das auch ohne dich." ChaoX Stimme zitterte. Shin stieß sich von der Wand ab und ging ein Stück Richtung Hauptstraße. Sie sah zu den dreien zurück. "So sei es." Damit verschwand sie aus Prontera. Miakoo sah auf ihren leeren Platz. "Tiger. Shin kommt wieder oder?" Der Knight sah zu ihr. Er wusste wie sie, dass ihre Stimme sehr nach Abschied geklungen hatte. "Es tut mir leid." "Schon gut Chaox. Bringen wir dich erst mal ins Haus." Shin setzte sich erschöpft zu Boden. Es war Nacht geworden und sie hatte keine Pause seit ihren Aufbruch eingelegt. Der Himmel war bedeckt und eine seltsame Stille herrschte. Sie überlegte, ob sie das richtige tat. Sie wusste, dass sie davon rannte. Doch die letzten Ereignisse hatten ihr extrem zugesetzt. Sie ruhte nicht lange, dann ging sie weiter. Ihr Ziel war eine stiller Platz an einem See. Er lag an einer Stelle wo kaum jemand war, denn dieser Ort war angeblich verflucht. Kleine Glühwürmchen flogen durch die Luft und erhellten ihren Weg. Der Mond, der durch die Wolken kaum zu sehen war, spiegelte sich im klaren Wasser. Die große Esche am See schwang ihre Äste im Wind und mehrere Blätter fielen auf die Wasseroberfläche. Sie riefen kleine Wellen hervor. Ab und zu hörte sie einen Vogel, aber die meiste Zeit war es still. Shin setzte sich an den Stamm des Baumes und sah über den See. Nachdenklich schloss sie die Augen und versuchte zu schlafen. Sie bemerkte nicht, dass sie zwei neugierige Elben beobachteten. Vielleicht wollte sie es auch gar nicht. PS: ja 6 und 7 lad ich auch noch ^^ Kapitel 4: Kapitel 7 & 8 ------------------------ XD ich bin schon bei kapitel 13...und das letzte komment hat mich daran erinnert, das ich hier ma hochladen sollte *-* es scheint leute zu geben die ES lesen !! XDD das macht misch happy *-* motivation für den nächsten praktikumstag ^_^~ na no da ^.^ viel spaß! Chapter seven: Die zwei Elbenschwestern Shin wachte am Frühen morgen auf. Der Grund war recht einfach zu erklären. Jemand hatte sie die ganze Zeit mit einem Stock in die Seite gestochen bis sie aufgewacht war. Dieser jemand war ihr unbekannt, da er gar nicht mehr da war als sie die Augen öffnete. "Was..." Sie rieb sich die Stelle mit dem blauem Fleck und sah sich müde um. Nichts rührte sich am Ufer des Sees. Nur in der Ferne hörte sie einige Vögel und andere Tiere. Vorsichtig setzte sie sich auf. Ein dichter Nebelschleier hatte sich im Wald um den See gebildet, sodass man kaum etwas erkennen konnte. Es war ziemlich warm, obwohl es noch früh am Morgen war. Shin kniete am See nieder und machte sich etwas frisch. Das Wasser war erfrischend kalt und sie fühlte sich schon viel besser. Ihre Gedanken richteten sich wieder nach Prontera. Sie schloss die Augen und versuchte sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Shin hörte einen Stock hinter sich zerbrechen, konnte sich aber zurückhalten auch nur eine Bewegung zu machen. Plötzlich hörte sie noch mehr Geräusche. Durch ihren fehlenden Sehsinn in diesem Moment, waren ihre anderen Sinne doppelt so gut. Jemand kam ihr von hinten näher. Shin vermutete der oder diejenige wolle sie von hinten bewusstlos schlagen. Natürlich würde sie sich das nicht gefallen lassen. Der Fremde holte von hinten aus, doch die Sniperin war um einiges schneller. Ohne weiter nachzudenken, wirbelte Shin herum und packte ihn am Arm. Sie zog ihn nach vorne und schmiss den Fremden kopfüber in den See. Neugierig blickte sie auf die Wasseroberfläche. Wo war der Angreifer hin? Einige kleine Bläschen bildeten sich auf der Oberfläche und Shin kniete sich hin. Erwatungsvoll starrte sie ins Wasser. Der Angreifer war wohl ein ziemlich guter Taucher, denn er wollte und wollte nicht auftauchen. Shin runzelte die Stirn. Sie wollte gerade gehen als eine Maske an die Oberfläche schwamm. Sie ähnelte einem Fuchsgesicht. Shin sah besorgt zum Wasser, es waren keine Luftbläschen mehr zu sehen. Die Sniperin versuchte aufzustehen, doch in der halben Bewegung wurde sie von hinten geschuppst und ins Wasser geworfen. Die Person, die sie geschuppst hatte, klammerte sich an sie. Shin kämpfte sich mit diesem Gewicht wieder an die Oberfläche und drängte die Fremde von sich. "Geht es dir noch ganz gut?" Die fremde Person lächelte verlegen. "Ich bin gestolpert. Sorry." Shins Gesichtzüge erstarrten. "Eine Elbin." "Scharf erkannt." Shin identifizierte ihr gegenüber als einen Whitesmith. "Ähm...hast du meine Freundin gesehen?" Die Elbin lächelte unsicher. Die Sniperin sah sie feindselig an. "Seid ihr mir nachgeschlichen?" "Was? Nein, du hast uns unseren Platz geklaut." Die Whitesmith schnaubte und funkelte ihr gegenüber an. "Ich hab keinen Namen gesehen." "Seit wann muss ich meinen Namen dorthin schreiben, wo ich überall sitzen will?" "Seit wann ist das euer See?" Die Luft knisterte und es war totenstill um den See. Ein leises Blubb unterbrach das Schweigen jedoch. Shin ruckte herum und starrte die Stelle an. Auch die Whitesmith blickte still auf die Oberfläche. Shin schwamm zu der Stelle und tauchte dort kurz unter. Es war nichts zu sehen. Sie tauchte wieder auf und sah sich um. "Wo ist sie hin?" Leider konnte sie sich nicht weiter mit dieser spannenden Frage beschäftigen, denn plötzlich umklammerte etwas ihren Knöchel und sie wurde mit einem heftigen Ruck unter Wasser gezogen. Sie versuchte sich loszureißen, aber die unbekannte Kraft riss sie zu schnell mit sich. Shin wusste nicht, was weiteres geschah, denn sie verlor das Bewusstsein, als sie mit den Kopf gegen einen Stein prallte. Sie wusste nur, dass sie den Boden des Sees erreicht hatte. "Ey du, wach auf." Shin spürte wie sie durchgeschüttelt wurde und sie stieß denjenigen müde von sich. Sie fasste sich an die Wunde am Kopf. Jetzt hatte sie schon zwei. "Uhm..." Shin öffnete langsam die Augen und blickte sich um. Es dauerte ein wenig bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnten. "Du schon wieder..." Sie erkannte die Whitesmith. Die Elbin saß ein Stück von ihr entfernt und blickte ängstlich durch die Gegend. "Ich hab dich nur geweckt. Musst du mir gleich den Kopf einschlagen?" Shin sah die zweite Person an. "Ich hab dich nicht darum gebeten." Die zweite Elbin äffte sie sauer nach und Shins Hand zuckte. "Ähm...könnt ihr das noch regeln, bevor uns das Monster tötet?" "Nein, du siehst doch, dass wir es nicht können Kara!" Die beiden Elben warfen sich gegenseitig Beleidigungen an den Kopf. "Entschuldigt, wenn ich euch unterbreche. Aber welches Monster?" Ein kleiner weißer Punkte leuchtete hinter der Whitesmith auf. "Das Monster! Wegen dem wir hier festsitzen! Es ist groß, fett, total faltig, stinkig.." Die zweite Elbin bemerkte nun auch den Punkt hinter ihrer Freundin. "...kara..." "...und es hat schrecklich gelbe Zähne..." Shin gab ihr ein Zeichen die Klappe zu halten und irgendwie verstand sie es auch. Die Whitesmith sah in das bleiche Gesicht ihrer Freundin. Ein wenig Schleim tropfte aus dem Mund des Monsters auf den Boden und Karasu blickte zögernd hinter sich. "Oh..." "Ja, Kara. Oh." Das Monster trat aus dem Schatten und fletschte die Zähne. Kara schrie auf und nahm stolpernd Abstand. Das Monster ähnelte einer ziemlich großen Seeschlange mit einer kleinen Laterne auf dem Kopf. Es hatte sechs Arme mit furchteinflößenden Krallen und der schuppige Panzer schien ziemlich fest. Die Laterne brachte mehr Licht in die Umgebung. Shin erkannte die Umrisse der Höhle und fragte sich, wo hier zum Teufel der nächste Ausgang war. Wahrscheinlich lag er hinter dem Monster. Sie wollte ihren Bogen ziehen, doch der lag oben am See. "Und wessen Schuld ist die ganze Situation?" Die Sniperin funkelte die zweite Elbin an, die ein Wizzard zu sein schien. "Was guckst du mich an?" Die Wizzard kniff die Augen zusammen. "Kirika! Du bist schlimmer als das Vieh! Jetzt vertragt euch, sonst sind wir gleich Monsterfutter." Das Monster kraischte und Shin hielt sich erschrocken die Ohren zu. Sie schmiss sich zur Seite als die Seeschlange angriff. Kirika landete wenig später neben ihr, was der Elbin sichtlich nicht gefiel. "Jetzt helf mir doch mal." Shin sah die Wizzard etwas verwirrt an, als sie aufstand. "Versteh das ja nicht falsch. Ich mag dich nicht, aber ich will nicht sterben!" Shin verfolgte wie Karasu durch die Höhle flog und ächzend eine Wand runder rutschte. "Geht mir genauso." Sie stand auf und nahm sich einige Steine vom Boden. Sie rannte etwas von Kirika weg und bewarf das Monster mit Steinen. Die Seeschlange ging wütend auf sie los. "Jetzt mach!" Shin nahm ihre Beine in die Hand und begann mit der Schlange Kreise zu drehen, während die Wizzard einen Jupital Thunder castete. "Zur Seite!!" Shin reagierte sofort und schmiss sich aus der Schussbahn. Das Monster sah nur einen kurzen Lichtblitz, bevor es starb. "Puh, ich bin gut. Das war ja wieder leicht." Die Wizzard lächelte zufrieden mit sich selbst und Shin schüttelte verständnislos den Kopf. Kirika reagierte sich einigermaßen ab und half ihrer Freundin aufzustehen. Zusammen mit den beiden Elben begann sie den Ausgang der Höhle zu suchen. Sie folgten dem Weg schon fast drei Stunden, als die Whitesmith erschöpft um eine Pause bat. Die Sniperin musste zugeben, dass sie ebenfalls sehr müde war. Die drei setzten sich an den Rand des unterirdischen Weges - Shin auf einer Seite und die Elben auf der anderen - und schwiegen sich an. Die Whitesmith brach schließlich die Stelle. "Sorry, noch mal wegen vorhin. Ich war erschrocken, als meine Schwester nicht auftauchte. Ich bin übrigens Karasu." "Und ich bin Kirika! Merk dir den Namen. Eines Tages bin ich die beste Magierin von Rune Midgard." Karasu blickte ihre Schwester augenverdrehend an. Shin lächelte schief. "Man merkt, dass ihr Schwestern seid." Chapter eight: Der Bürgerkrieg Miakoo war gerade dabei, dass Frühstück zu kochen, als ChaoX den Raum betrat. Sie versuchte ein aufmunterndes Lächeln aufzusetzen, aber es viel ihr schwer. Der High-Priest hatte immer noch viele Wunden und sein Gesicht war ausdruckslos. "Setz dich. Ich bin gleich fertig." Sie wandte sich wieder dem Essen zu. Im Hintergrund hörte sie, wie sich der Elb lautlos auf einen der Stühle setzte. "Es..." Miakoo zuckte zusammen und drehte sich zu ihm um. Sie zeigte drohend mit dem Zeigefinger auf ihn. "Hör auf dieses ,Es tut mir leid' rauf und runter zu leiern. Ich hab dir gesagt, es ist ok. Shin kommt allein zurecht. Wenn ich dir sauer wäre, würdest du jetzt noch in dieser verdammten Ecke liegen..." Sie stoppte. Es roch sehr angebrannt. "Ah!" Miakoo riss die Pfanne vom Herd und betrachtete das Rührei. "Puh, das war knapp." Die Acolytin verteilte das Ei auf die drei Teller, dann drehte sie sich wieder dem Herd zu um die Pfanne abzustellen. Etwas klimperte und Miakoos Gesicht verdüsterte sich. "Chaox, kannst du...?" Sie stoppte. Es lagen keine Scherben am Boden und die Teller waren alle noch ganz. "Ich war es nicht. Es kam aus dem Wohnzimmer." Die Acolytin fasste es nicht, wie ruhig der Elb dies sagte. Sie ging an ihm vorbei aus der Küche und lief in das Wohnzimmer. Ihr Blick fiel sofort auf die Glasscherben am Boden und das zertrümmerte Fenster. Wut stieg in ihr auf. Wer zum Teufel war das gewesen? "Miakoo!!!" ChaoX Stimme hallte durch das kleine Haus. Miakoo rannte wieder zur Küche zurück. Als sie an der Haustür vorbei lief, merkte sie, dass diese offen stand. Hastig riss sie die Küchentür auf. Der Anblick ließ sie für einige Sekunden zu Stein erstarren. Einige Menschen hatten sich in der Küche versammelt. Drei hielten ChaoX fest, während zwei andere noch ihre Waffen schärften. Der Rest bleckte sich mordlüstern die Zähne. Miakoo war entsetzt. Waren das noch Menschen? Zwei Swordman bemerkten die Acolytin und grinsten sie frech an. "Na kleine? Ist das dein Freund?" Miakoo versuchte nicht ängstlich zu wirken, aber es gelang ihr nicht ganz. Die zwei Fremden traten auf sie zu, aber als sie einer anfassen wollte, trat sie ihm auf den Fuß und stieß ihn von sich. "Kommt mir nicht zu nah!" "Was sonst?" Die beiden grinsten sie an und die Acolytin biss sich auf die Unterlippe vor Panik. "Dann hau ich euch die Zähne aus euren dreckigen Mäulern!" Miakoo drehte sich um. Tiger stand mit erhobenem Schwert hinter ihr und funkelte die Einbrecher an. "Achja? Vorher schneiden wir dem süßen Elben die Zunge raus." ChaoX hatte aber nicht vor stumm zu werden und stieß dem einen Angreifer sein Knie in den Magen. Mit dem Ellenbogen schlug er dem zweiten die Nase blutig. Tiger reagierte sofort und half dem Elben sich zu befreien. Schon nach einigen Minuten mussten die Eindringlinge einsehen, dass Tiger zu stark für sie war. Sie ergriffen panisch die Flucht. "Was waren das für durchgeknallte Penner?" Miakoo blickte durch die verwüstete Küche. ChaoX trat wieder aus der Haustür und sah zu ihr. "Da draußen sind noch mehr. Sie werden sicher wieder kommen...ich sollte gehen." "Hey! Du bleibst hübsch hier. Erst zum Kampf pfeifen und dann aus dem Staub machen wollen. Wir haben gesagt, wir helfen dir diese Schwarze Armee aufzuhalten." Miakoo war aufgebracht. Wegen ChaoX war Shin weg. Jetzt war in ihr Haus eingebrochen worden. Und er meinte, er müsse aufgeben und jetzt weggehen? "Miakoo!" Die Acolytin und der Elb sahen zu Tiger, der wieder das Haus betreten hatte. Völlig außer Atem versuchte er einen Satz zu sprechen. "Ihr...müsst unbedingt kommen. Die Armee stachelt die Leute auf dem Marktplatz am Brunnen an. Sie wollen einen Bürgerkrieg gegen die Gamemaster anzetteln." Miakoo warf der zerstörten Küche einen letzten traurigen Blick zu, dann lief sie an Chaox vorbei und verließ mit Tiger das Haus. Sie drehte sich noch einmal um und winkte dem Elb zu. Dann rannte sie los, aber sie spürte, dass ChaoX ihr folgte. Die drei erreichten den Marktplatz am Brunnen. Eine riesige Menschenmenge hatte sich versammelt und immer wieder ging ein Murmeln durch die Menge. "Ich versteh kaum was!" Miakoo sah auch nichts außer den Rücken ihrer Vordermänner. Tiger gab ihnen ein Zeichen sich weiter vorzudrängeln. Miakoo nickte, aber ChaoX schüttelte den Kopf und zog sich mehr in die Schatten zurück. Die Acolytin verstand ihn. Hier waren nur Menschen. Wütende Menschen. "Wer sind diese Gamemaster überhaupt? Ihr seid so naiv...!" Die Menge murmelte vor sich hin. "Sie kamen und bestimmten Regeln! Hatten abnormale Kräfte mit denen sie euch unterdrückten! Aber habt ihr jemals gefragt warum?" Die Menge grölte empört. "Sie wollten helfen? PA! Wenn ihr ihnen das glaubt, ist euch nicht mehr zu helfen!" "War ohne sie nicht alles besser? Es gab keine Gesetze. Jeder konnte leben wie er wollte und war nicht alles okay?" Die Menge bejahte. "Dann schafft diese Herrschaft wieder ab. Zusammen seid ihr stark genug. Schmeißt dieses Schweine aus unserem geliebten Land!" Die Menge tobte und Waffen wurden gezogen. Der Redner lächelte stolz auf sich selbst. "Oh Gott." Miakoo tastete nach Tigers Hand als die Menge mit ihren Waffen los zog und nach den Gamemastern rief. PS:: ja~ q.q mein daisuki wirft mir imma vor wie kompliziert ich schreib ;_; so schlimm? ._. Kapitel 5: Chapter 9 & 10 ------------------------- 199 FFs am hochladen? oo" Muss ich euch wohl mit ner weiteren Sache nerven xD für euch doch immer gern Nani...bin schon so weit..muss irgendwann mal hochladen ^^ !! Chapter nine: Der Tag der Abrechnung Miakoo sah still zu wie sich die Massen von Menschen in den Südosten von Prontera bewegten. Sie wollte am liebsten alle anschreien und sie zur Vernunft bringen, aber sie war nur eine kleine Acolytin. Selbst Tiger schien ziemlich wehrlos gegenüber der Menge. "Wenn ich euch nicht kenne." Der Knight und Miakoo sahen zu dem Redner. Sie erkannten den Priest aus Payon wieder. "Wo steckt denn euer Elbenfreund?" Der Priest lächelte hämisch. Miakoo nahm all ihren Mut zusammen und sah ihm fest in die Augen. "Was erhofft ihr euch davon?!" Tiger blickte sie besorgt an. Ihre Stimme zitterte, obwohl sie den Priest ohne jede Furcht anschrie. Tränen füllten ihre Augen. "Wieso muss es einen Krieg geben? Wieso müsst ihr alles kaputt machen!?" Tiger wollte sie umarmen, um sie zu trösten, aber die Acolytin schüttelte nur traurig den Kopf und stieß ihn von sich. Sie wandte sich wieder dem Priest zu. "Ich dachte, ich hasse Elben, aber erst jetzt bemerk ich, dass ich nicht mal weiß wieso. Vielleicht war es, weil es Generationen vor mir taten...! Aber gab es je einen Krieg? Gab es einen realen Grund dafür die Elben zu hassen?" Der Platz war leer geworden. Der Wind fegte über den leeren Marktplatz und ließ das Echo ihrer Stimme verhallen. Tränen rannen Miakoo über die Wangen. Sie sah zu Boden. "Es ist okay. Mach dich nicht fertig deswegen." Miakoo zuckte zusammen und drehte sich erschrocken zu ChaoX um. "Was machst du Idiot?" "Etwas was ich schon lang hätte tun sollen. Ich werde ihn töten." Sie sah von ChaoX zu dem anderen Priest. "Ithuriel hat mir schon gesagt, dass du hier bist." Der Priest lächelte selbstsicher. "Ist mir relativ egal. Heute ist Schluss." Miakoo blickte ChaoX verständnislos an. "Du kennst dieses A....diesen Typen?" "Ja, leider." Der dunkle Priest fing an zu lachen. "Wenigstens leugnest du nicht mehr, dass wir Brüder sind." Tiger starrte ChaoX an. "Du hast einen menschlichen Bruder?" "Er ist nur mein Stiefbruder." Der Elb funkelte den Priest an. "Ist eigentlich egal. Wir sind beides Mischlinge." ChaoX blickte ihn wutentbrannt an und ballte die Fäuste. Es war kein Zeichen von Schwäche mehr in seinem Gesicht, als er seinen Bruder anstarrte. "Ihr solltet gehen." ChaoX sah zu Miakoo und Tiger. Die Acolytin sah ihn nur verständnislos an und schüttelte schließlich stur den Kopf. Der Elb seufzte und blickte Tiger hoffnungsvoll an. Der Knight wollte ebenfalls nicht gehen. "Das PTO brauch euch jetzt mehr!" Das saß. Tigers Gesicht zeigte, wie sehr er darüber nachdachte. Schließlich seufzte er. "Komm, Miakoo." Die Acolytin sah ihn an, als wenn er ihr gerade einen Dolch in den Rücken gestoßen hätte. "A...a..." "Nein, die Gamemaster brauchen eine Unterstützung." ChaoX nickte Miakoo zu. "Geht schon. Ich schaff das." Einen Moment zögerte sie noch, dann rannte sie mit Tiger los. "Gut, dann können wir ja beenden, was wir bereits angefangen haben." Chaos lächelte bittersüß. "Tiga! Dein Peco wäre jetzt gut." Miakoo keuchte bereits, als sie um die Ecke bogen und nach Süden rannten. Tiger antwortete darauf nicht, sondern sparte sich seine Luft lieber auf. Nach zwei Minuten erreichten sie das PTO, zumindest was davon noch stand. Die Mauern waren in sich zerfallen und ein Feuer wütete im Untergeschoss. Vor dem PTO schien gerade die Hölle loszusein. Gms und Menschen bekämpften sich gegenseitig - und konnten die Gamemaster noch so viel mehr als sie, sie würden diesen Kampf verlieren. Tiger fackelte nicht lange und half einem Gm der von zwei Assasins belagert wurde. Miakoo flitzte zu ihm und gab ihm alles was sie hatte. Der erste von den beiden Mördern lag schon mit blutigem Gesicht am Boden, was dem Zweiten wohl klar machte, wie wenig er hier ausrichten würde. Er beschloss zu fliehen und Tiger half dem Gm auf die Beine. "Danke." Der Gm seufzte tief und hob seinen Pandahut vom Boden auf. "Halt! Du bist Natas oder?" Miakoo begann sich an die Geschichte mit Natas und Shinta zu erinnern. Der Gm nickte zögernd. Miakoo wollte etwas sagen, aber er zerschnitt ihr mit einer Bewegung das Wort. "Nicht, wir müssen erst kämpfen, dann reden." Tiger nickte und sah Miakoo auffordernd an. Die Acolytin verstand und setzte wieder all ihre Fähigkeiten ein, aber nachdem sie die zwei geheilt hatte, war sie sehr müde. "Du solltest dich ausruhen. Sonst fällst du gleich um." Tiger blickte besorgt zu ihr. Miakoo nickte und lief ihnen langsam hinterher. Wenn ich doch nur Priestess wäre, dachte sie. Ein sonderbares Zucken ging durch ihren Körper. Was zum Teufel passierte hier? Sie versuchte sich gegen den Drang zu wären aufzuschreien. Tiger blickte in ihr verzerrtes Gesicht. "Miakoo!" Sie hob den Kopf zu ihm und lächelte leicht, als das komische Gefühl weg war. Ein Gedanke durchfuhr ihren Kopf wie ein Blitz: Sie war stärker geworden! Und nicht nur das...! Tiger wollte auch Luftsprünge machen, aber er war zu sehr mit den wild gewordenen Menschen beschäftigt. Miakoo begann zu zweifeln, ob sie diesen Kampf gewinnen würden. Plötzlich hörte sie hinter sich Gebrüll. Sie ahnte schon das Schlechteste, aber es war das genaue Gegenteil. Elben stürmten heran mit gezogenen Waffen und die Menschenmeute funkelte ihnen zornig entgegen. Miakoo vermisste ChaoX unter den ganzen Elben. Eine Elbin erkannte sie jedoch. Vorallem daran, dass ihre Explosionspots in alle Richtungen flogen, nur nicht in die der Feinde. "Loki!" Die Alchemisten stolperte zu ihr und fiel ihr vor die Füße. Gespielte Tränen füllten ihre Augen. "DU weißt gar nicht, was ich hinter mir habe!" Miakoo wollte es schon wissen, aber sie hatte keine Zeit. Sie sah zu Natas und Tiger. Sie schienen ihre Hilfe nicht mehr zu brauchen. Da der kleine Elbentruppe einen großen Keil in die Leute geschlagen hatte. "Miakoo! Schnell, geh in die Kirche! Wir schaffen das hier." Tiger nickte ihr auffordernd zu und Miakoo rannte los. Noch im Rennen hätte sie sich ohrfeigen können, einfach so wegzurennen. Hinter sich hörte sie Loki rennen, deren Pots andauernd klimperten. Die Acolytin erreichte die Kirche und trat ein. Sie wollte erst rücksichtsvoll stehen bleiben und langsam laufen, aber es ging ja um Leben und Tod! Miakoo flitzte den Flur zum Altar entlang und prallte in einige sitzende Gestalten. Sie fiel zu Boden und sah sich verwirrt um. Eine Hochzeit. Das Paar sah sie entsetzt an und Miakoo wünschte sich, sie wäre doch langsam gelaufen. Die sitzenden Gestalten halfen ihr auf und versuchten sie wegzuscheuchen. Miakoo schuppste sie weg und umging das Brautpaar. Sie hüpfte zum Bischoff hinter den Altar und blickte ihn schuldbewusst an. "Ich weiß, dass ich grad ziemlich ungelegen komme! Aber habt ihr mal aus der Stadt geguckt? Da draußen herrscht Bürgerkrieg!" "Na und? Kein Grund unsere Hochzeit zu stören." Der Bräutigam zupfte beleidigt an seinen Evil Wings. "Bitte, ich muss Priester werden, meine Freunde brauchen mich!" Der Bischoff zögerte einen Moment. Dann seufzte er. "Deine Worte sind aufrichtig mein Kind, so werde ich dir meinen letzten Segen erteilen." Miakoo war so aufgeregt als der Bischoff sie segnete und mit dem Stab berührte. Sie spürte wie sich alles veränderte und schaute an sich herunter. Sie war Priestess! "Danke! Danke..." Sie war schon halb aus der Kirche, als sie sich noch mal umdrehte und zum Brautpaar lächelte. "Viel Glück noch!" Dann verließ sie die Kirche und draußen erwartete sie Loki bereits. Die Alchemisten wollte sie umarmen und beglückwünschen aber Miakoo gab ihr zu verstehen, dass sie zum PTO mussten. So rannten sie wieder zurück Chapter ten: Das dunkle Land Karasu sackte zusammen und Shin stolperte im halbdunklen Gang fast über sie. "Ich kann nicht mehr...!" Die Whitesmith verzog im Dunkeln das Gesicht und tat so, als wolle sie aufstehen. Ihre Schwester hatte die beiden auch endlich eingeholt und setzte sich neben Kara, die sich erleichtert wieder zurückfallen ließ. Shin sah die beiden Faulpelze strafend an. "Wir laufen grade mal sechs Stunden durch diesen Gang und ihr macht schon schlapp. Wollt ihr eigentlich nicht mal hier raus?" Karasu schnaubte. "Ich bin halt eher ein Smith für kurze Strecken!" Die Sniperin schüttelte den Kopf. Natürlich war sie auch schon dabei an ihre Grenzen zu stoßen. Der Gang war so dunkel, dass man kaum etwas erkannte und auf die vielen Steinhügeln und Löchern im Boden aufpassen musste. Shin war bis jetzt immer vorausgelaufen. Sie hatte wohl die meiste Arbeit gehabt bis jetzt: einen Weg durch die Dunkelheit zu finden. Shin blickte durch die Dunkelheit. Ein Luftzug streifte ihr Gesicht und sie zuckte zusammen. Die Elbenschwestern sahen sie fragend an. "Der Ausgang. Es ist nicht mehr weit, wenn bis hier Luft durchdringt." Kirika sprang auf und wollte losrennen, aber Karasu ergriff das Wort. "Es könnten noch einmal 6 Stunden Weg sein. Vielleicht wird der Weg härter da vorne. Und noch einmal 6 Stunden schaffst du auch nicht. Du kannst mir nicht vormachen, 6 Stunden zu laufen ohne Kraft zu verlieren." Die Sniperin musste zugeben, dass sie recht hatte, noch einmal konnten sie vielleicht keine so gute Stelle für eine Pause finden. Sie setzte sich hin und spürte, wie sehr ihr die Beine eigentlich doch weh taten und wie sehr sie weh tun würden, wenn es weiter ginge. "Wir dürfen nicht einschlafen. Erzählt was." Shin blickte zu Kirika. "OK! Ich mach den Anfang. Ich hatte mir gestern...war es gestern...wie..." Weiter kam sie nicht, weil plötzlich der ganze Gang bebte. Geröll flog ihnen über die Köpfe und sie wurden hin und her geworfen. Shin versuchte einen sicheren Halt zu finden, aber es gab einfach keinen in der Dunkelheit. Das Beben hörte auf. Seltsames Schweigen trat ein. Shin lauschte. Die Elbenschwestern lagen nicht weit von ihr, aber ein anderes Geräusch störte sie. Ein dumpfes Knurren und das Geräusch von schleifendem Stahl. "Orc Lord." Sie hörte die beiden Elben aufschreien und sprang aus ihrer Liegestellung auf. Kirika und Karasu zischten an ihr vorbei und Shin sah wie der Boben in kurzen Abständen erzitterte. Sie rannte los und holte die beiden Elben ein. "Lauft schneller! Wenn euch der Weg nicht umbringt, dieser Kumpel tut' s!" Sie musste sich nicht einmal umdrehen, um zu wissen, dass der kräftige Koloss aufgeholt hatte. Trotz seiner Statur hatte er eine erstaunliche Geschwindigkeit. Shin kniff die Augen etwas zusammen und versuchte am Ende des Ganges etwas zu erkennen. Das Licht war größer geworden, aber es schien trübe und fahl in der Luft zu hängen. Sie kannte keinen Ort an dem die Luft so schlecht aussah. So stickig. Giftig, ja. Karasu schrie gellend und Shin blinzelte, als der Schatten von ihr weg war. Sie blieb schlitternd stehen und das scheinbar im richtigen Moment. Einen Meter vor ihr hörte der Tunnel abrupt auf und ein steiler Abhang schien in einen Berg aus Steingeröll zu führen. Kirika trat an ihr vorbei und blickte entsetzt runter. "Kara!" Die Sniperin sah nach hinten. Der Orc Lord war in ihrer Nähe stehen geblieben. Sie sah ihn deutlich und war sich sicher, er hätte sie mit einem großen Schritt erwischt. Aber er rührte sich nicht. Hatte er Angst, dass sein Essen über den Abgrund sprang? "Shin! Kara ist weg..." Die Wizzard sah sie an. Tränen rannen über ihre Wangen. Orc Lord oder Abgrund...was darf es sein? Die Sniperin blickte wieder aus dem Tunnel. Die Luft war warm und trocken. Das Licht war nicht heller geworden, sodass sie nicht sagen konnte, was noch alles im Abgrund lag. Vielleicht... Nein, daran wollte sie nicht denken. Auch wenn sie die Elbin nicht kannte und Elben nicht mochte, so etwas hatte sie nicht verdient. "Shin!" Die Elbin wimmerte ängstlich. Shin seufzte. Es war einfach nichts in dieser stickigen Nebelluft zu erkennen. "Springen wir." Kirika klappte die Kinnlade nach unten. Shin wartete nicht weiter, da der Orc Lord lossprang. Sie hüpfte über den Rand des Tunnels und betete zu Gott, dass der Aufprall NICHT tödlich war. Ob Kirika ihr hinterher sprang, wusste sie nicht, sie hörte sie nur aufschreien. Shin verzog das Gesicht. Ihr ganzer Körper schmerzte von dem Sturz. Vorsichtig öffnete sie die Augen und versuchte sich aufzusetzen. Ein stechender Schmerz durchfuhr ihr rechtes Bein und sie beließ es beim Sitzen. Ihre Arme und Beine waren mit kleinen oder größeren Kratzern übersäht und ihre Kleidung war an manchen Stellen gerissen. Ernste Verletzung schien sie nicht zu haben. Als sie sich umblickte, musste sie zugeben, dass Steingeröll nicht das richtige Wort gewesen war. Die genaue Beschreibung träfe Müllkippe. Shin öffnete den Mund, um nach den Elben zu rufen, aber ihre Stimme setzte aus. Verzweifelt sah sie sich genauer um. Die Luft war klarer hier unten und sie konnte einiges mehr erkennen. In der Ferne erstreckte sich ein Wald, dessen Bäume nicht grün schienen, sondern schwarz. Nach dem Wald streckte sich eine Burg in die Höhe und Shin fröstelte. Dieses Land machte ihr Angst. Es war so dunkel und kalt. Kapitel 6: Chapter 11 & 12 -------------------------- so °° 11 und 12, dann müsst ihr warten denn ich hänge am 13. Kapitel ich schreib am ende der ff noch bissl was so noch passiert ~ Viel Spaß ;D Und jah XD Miakoo labert absoluten Mist. Ich bin halt niemand der Idealistische Reden schreiben kann q.q'' (Aber keine Angst in 13. wird sie deswegen kritisiert XDD) Chapter eleven: Der richtige Weg? Der Kampf vor dem PTO tobte immer noch und Miakoo hatte große Schwierigkeiten Tiger auszumachen. Dafür erkannte sie ChaoX sofort. "Chaox!" Der Elb boxte noch schnell einen Gegner zu Boden, dann sah er überrascht zu Miakoo. "Gratuliere!" Die Priesterin lächelte verlegen. "Was ist mit deinem Bruder?" ChaoX antwortete nicht, was wohl zum Teil daran lag, dass zwei Menschen auf ihn einschlugen. Miakoo wollte ihm helfen, aber sie war starr vor Angst. Sie erblickte einen Menschen, der einem Elben mit einem Schwert den Kopf einschlug. Blut rann aus der Kopfwunde noch bevor der Elb zusammenbrach. Der Mensch schien keine Schuldgefühle zu haben. Er grinste zufrieden und trat dem toten Elben in den Magen. War das noch ein Mensch? Nein, ein Monster. Wieder musste sich Miakoo fragen, was das für einen Sinn hatte. Menschen, Elben und Gm's schlugen aufeinander ein für... Für was?! Elben, weil sie den Gamemastern helfen wollten und mit den Menschen eine Rechnung offen hatten. Welche Rechung? Menschen, weil sie die Elben und Gamemaster hassten. Hass. Wut. Verachtung. Weshalb? Gamemaster, weil sie Frieden wollten und aus reiner Notwehr handelten. Verhasst, weil sie helfen wollten. Verachtet, weil sie es konnten. Wut, weil eine einzige Person sie für schlecht erklärt hatte. "HÖRT AUF!" Die Menge ignorierte sie. Ihre zitternde Stimme ging im Kampfgetose unter. "Hört...doch...bitte...bitte.." Tränen rannen Miakoo über das Gesicht. Sie hatte sich vor einer Minute noch stärker gefühlt, bereit im Kampf alles zu geben. Jetzt gaben ihre Beine nach und ihre Kleidung bekam immer mehr dunkle Flecken. Die Priest konnte ihre Tränen nicht stoppen. Sie wünschte sich wieder in der Zeit zu sein, als sie mit Shin Abenteuer erlebt hatte und es keinen Streit gegeben hatte. "Warum...w....ar...um...WARUM VERDAMMT NOCHMAL?!" Miakoo starrte mit brennenden Augen zu Boden. Plötzlich hörte sie nur noch ihren Herzschlag. Ruhig, aber so laut, dass sie glaubte, ihr Ohrfell zerplatzte bei jedem Schlag erneut. Sie sah langsam auf. Miakoo erkannte kaum jemanden, da ihr Bild völlig verschwommen war von den Tränen. Sie wischte sich mit einem Ärmel über die Augen und blickte in den Mob. Die Elben sahen sich gegenseitig an. Miakoo las die Frage auf ihren Gesichtern. Wofür töten wir? Die Menschen starrten argwöhnisch zu den Elben. Miakoo sah, was sie dachten. Sind sie Schuld? Die Gamemaster standen nur da und gafften Miakoo an. Sie konnte nicht sagen, was sie dachten, aber sie war sich bei einigen sicher. Miakoo stand unsicher auf und versuchte genug Kraft zusammen zu bekommen, dass sie reden konnte. "Ich...bin kein guter Redner. Und ich will euch auch nichts vormachen..." Sie seufzte tief und betrachtete die Menge. "...ich..." Der Mob sah sie ungeduldig an. Mach schon wir wollen weiter machen ! Die Priest riss sich zusammen. "Ich weiß, dass die meisten....Menschen (Monster seid ihr gewesen, nicht aber in diesem Moment, in dem ihr vor mir steht und mir zuhört.)...von euch Hass empfinden für die Elben. Jedoch musste ich selbst bemerken, dass ich nicht einmal wusste: Wieso? Diese Erkenntnis hat mich schockiert. Wir hassen die Elben. Oder nicht? Ich sehe kein Nicken. Nur stumme, ausdruckslose Gesichter. Selbst wenn wir mal einen Streit mit ihnen gehabt hatten. War dieser Streit ein Grund sie alle zu töten?" Ein Knight schlug betroffen die Hände vor sein Gesicht und schluchzte hinein. Der Hunter neben ihm - ein Elb - erschrak sichtlich, als der Knight ihn umarmte. Miakoo beobachte die Szene überrascht. Hatte sie so viel Eindruck hinterlassen mit ihrer Rede? Der Mob stand da, als hätte man ihnen alle eine Augenbinde abgenommen und gesagt: "Leute, das ist die Realität. Na, wie findet ihr sie?" Waffen wurden niedergelegt. Miakoo atmete erleichtert aus. Die Gamemaster trennten sich vom Rest des verwunderten Haufens. Natas stellte sich vor sie alle und sah Miakoo lächelnd an. "Ich muss mich wohl bei dir bedanken. Du hast etwas geschafft, das selbst für uns zu hoch war." Natas hob seine Stimme und der Mob starrte ihn fasziniert an. "Wir sind zu weit gegangen, das ist unsere Strafe. Aber in einem hatte der Redner am Brunnen Recht. Unsere Zeit ist zuende. Wir müssen einsehen, dass wir Fehler gemacht haben, die man nicht mehr ändern kann. Wir überlassen euch eurem Schicksal. Es ist eure Wahl, wie dies endet." Dann waren sie... ..weg. Miakoo blinzelte. Die ganze Horde von Gamemastern war verschwunden. Sie war verwirrt. Was hatte Natas eben für Mist geredet? (...Zeit ist zuende...) Die Menge schien noch ratloser und wandte sich an die Priestess. (..eurem Schicksal...) Ist der Krieg unser Schicksal? Oder das wir alle Völker vereinen sollen...? Ich weiß es nicht! Natas, wo seid ihr hin? (...es ist eure Wahl...) Sie wusste nicht, warum sie den Mund öffnete. Es geschah automatisch: "Wir müssen die Schwarze Armee finden. Ihren Stützpunkt zerstören. Ihren Anführer zeigen..." Ihre Augen leuchteten auf. "...dass unsere Wahl auf ein Zusammenleben fällt!" Chapter twelve: Gefangen Shin stoppte und sah sich um. Sie hatte vor einer ganzen Weile begonnen sich kriechend fortzubewegen. Ihre Umgebung war noch völlig gleich. Müll. Die Sniperin rümpfte die Nase. Es stank bestialisch! Ihr Bein schmerzte immer noch und Shin hatte sich schon mehr als einmal auf die Zunge gebissen, als sie ein besonders böses Pochen gespürt hatte. Sie befühlte mit einer Hand ihre Stirn. Heiß. Fieber. Shin seufzte erschöpft und blinzelte durch die wieder trüber werdende Luft. Sie war dem Wald nicht einmal ansatzweise näher gekommen, dabei kroch sie doch sicher... Die Sniperin ächzte und sah vorsichtig hinter sich. Sie hatte sich nicht eingebildet weit gekrochen zu sein, sie war weit gekrochen! Der verdammte Fleck auf den sie gefallen war, lag schon lange nicht mehr in ihrem Blickfeld. "Was für ein beschissener Tag..." Shin streckte sich kurz ein wenig und robbte dann weiter Richtung Wald. Und sie kroch. Und kroch. Die Müllkippe wurde nicht kürzer. Der Wald kam nicht näher. Shins schmutzige, verschrammte Hände zuckten. Sie schloss die Augen, um nicht die Beherrschung zu verlieren. "Das darf nicht wahr sein..." Hinter ihr erklang ein dumpfes Pong und sie runzelte die Stirn. Irgendwie schaffte sie es trotz ihres Beines sich vollständig umzudrehen. Kirika stand nicht etwa dort - auch nicht Karasu - wie Shin gehofft hatte, auch nicht der hungrige Orc Lord. Shin starrte Natalie an. Die Knight stand einige Meter von ihr entfernt und grinste. "Ich glaube nicht, dass du so jemals im Schloss ankommst, um zu tun, was auch immer du zu tun gedacht hast." Die Sniperin verzog das Gesicht zu einem sarkastischem Lächeln. "Lass mich doch kriechen. Wenn ich da bin, fällt mir sicher eine sinnvolle Tätigkeit ein, um dir das Leben schwer zu machen." Natalie verlor keine Sekunde ihr Gesichtszüge außer Kontrolle. "Ich dachte, ich helfe dir ein bisschen nach, denn ich weiß schon, wie ich dir das Leben schwer mache." Shin gluckste. "Behinderte Menschen foltern magst du, ja?" Ihre Gesichtszüge entgleisten. Einen Moment glaubte Shin, sie habe etwas falsch gesagt, aber dann lachte die Knight und zuckte mit den Schultern. Sie winkte mit einer Hand kurz und hinter ihr tauchten noch mehr Schatten auf. Größtenteils Kapuzengestalten. Shin verging das Lächeln beim Anblick von Kirika und Karasu. Die beiden Elbenschwestern sahen sie abwesend an. "Du kannst mir helfen, indem du mir nicht die Finger abbeißt, wenn ich dir auf helfe...und wir können problemlos zum Schloss. Wenn du natürlich lieber auf eine gewalttätige Auseinandersetzung bestehst..." Die Knight ging näher auf sie zu und Shin wollte schon mit dem gesunden Bein nach ihr treten und sie herausfordern, aber sie beließ es bei einem feindseligem Funkeln. Natalie half ihr auf und stütze sie, als die Sniperin fast wieder zusammenbrach. Sie biss sich auf die Unterlippe. "Falls du denkst, ich kann den Weg laufen...." "Nicht nötig." Natalie versicherte sich, dass sie Shin genügend gestützt hatte, dann winkte sie wieder. "Hopp, hopp! Ich will hier nicht ewig rumgammeln!" Die Welt um Shin drehte sich und einen Moment glaubte Shin ihr Mageninhalt würde sich gleich über Natalie ergießen, was ihr durchaus zwar gefallen hätte, aber... Die Sniperin lächelte leicht, als sich ihr Bild wieder klärte. Natalie schielte zu ihr. "Was ist so lustig?" Shin gab ihr keine Antwort, sondern sah sich um. Sie befanden sich zweifellos im Schloss und zwar mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit im Verlies. "Eigentlich nimmt man sein Date nicht beim ersten Mal mit nach Hause." Die Sniperin bereute ihr Kommentar, als Natalie sie losließ und Shin sich die Nase am Boden blutig schlug. Ihr Bein pochte heftig und Shin unterdrückte einen Schrei. Die Knight grunzte über ihr und Shin hörte, wie sie eine Gefängniszelle aufschloss. "Ich schick deine Freundinnen lieber in eine Extra Suite. Du musst wohl erst zum Tierarzt. Nicht, dass du Tollwut hast." Es lief ihr Eiskalt den Rücken runter. Sie wollte zu keinem Arzt. Zu keinem Arzt der hier lebte! Ohne jeglichen Widerspruch zu dulden, hob Natalie sie auf und Shin ließ sich grummelnd wegschleifen. ------------------------------------------------------------------------------------ Zu den weiteren Kapiteln, die sich sicher bis 20 ausstrecken q.q' Und zu den letzten jetzt. Wie gesagt die Rede von Miakoo find ich im nach hinein selber bescheuert,also..^^' Und wie Natalie und so in die Burg gekommen sind? :D Ich sag nur Cheater. Nein nein, ich hab mir schon immer ne Bwing für mehrere Leute gewünscht XD oder halt einer macht Teleport (!!) und kann noch andere mitnehmen °°' (Warp Portal suckt doch mal ehrlich ._.)! Wollt ihr ne Vorschau zum 13.? "Ein schüchternes Klatschen erklang rechts von ihr und sie blinzelte zu der Alchemistin. Der Mob wandte seinen Blick zu Loki und diese stoppte, als sie die Ausdrücke auf den Gesichtern der Menge sah. "Also ich fand's toll...oder nicht?" Lokis Stimme war nicht mehr als ein Flüstern gewesen, aber Miakoo hörte sie trotzdem. Sie fand es schön und gut, dass die Alchemistin ihr zur Seite stehen wollte, aber dies schien den Mob nicht zu befriedigen. Inzwischen hatten sich alle Gesichter wieder zu Miakoo gedreht. Die Priest schluckte. Sie war sich nicht mehr ganz so sicher, ob sie das Richtige tat. Keiner schien den Mund aufmachen zu wollen. Kommt schon, irgendwas hab ich doch falsch gemacht, dachte Miakoo verzweifelt, reißt mir den Kopf ab. Gott, alles besser als diese Blicke!" Zum 13. Miakoo wird heftig kritisiert und vor eine wichtige Entscheidung gestellt. Übernimmt sie zusammen mit ChaoX die Führung der wütenden Bewohner Midgards? Wohin sollen sie gehen...? In 14 werdet ihr wie gewohnt Shin antreffen, die sich mit Natalie nicht verträgt und mit Chaos und Natas eine heftige Diskussion hat xD und keine Angst, der Arzt ist in keiner Weise sadistisch oder so Und 15 tja xD ich sag nichts. Bis demnächst, Shin Kapitel 7: Kapitel 13 & 14 -------------------------- sorry dass ich net weitergepostet hab xD imma wenn ich's letztens wollte war mexx net erreichbar~ naja 2 neue kapitel auf animexx xD wer schnell zum 24...oder 25. Kapitel aufholen will, sollte rocards (www.rocards.de/forum) unter Creative Arts einfach lesen Have fun~ Chapter 13: Entscheidet euch! Miakoo blickte die Menge fragend an. Es hatte kein "JA" gegeben (nicht mal ein "Buh! Halt die verdammte Schnauze!") und auch keine andere Reaktion irgendeiner Art. Die Priest fragte sich, ob sie nicht doch totalen Mist zusammen gelabert hatte, in ihrem Eifer den Mob zu stoppen. Ein schüchternes Klatschen erklang rechts von ihr und sie blinzelte zu der Alchemistin. Der Mob wandte seinen Blick zu Loki und diese stoppte, als sie die Ausdrücke auf den Gesichtern der Menge sah. "Also ich fand's toll...ihr nicht?" Lokis Stimme war nicht mehr als ein Flüstern gewesen, aber Miakoo hörte sie trotzdem. Sie fand es schön und gut, dass die Alchemistin ihr zur Seite stehen wollte, aber dies schien den Mob nicht zu befriedigen. Inzwischen hatten sich alle Gesichter wieder zu Miakoo gedreht. Die Priest schluckte. Sie war sich nicht mehr ganz so sicher, ob sie das Richtige tat. Keiner schien den Mund aufmachen zu wollen. Kommt schon, irgendwas hab ich doch falsch gemacht, dachte Miakoo verzweifelt, reißt mir den Kopf ab. Gott, alles besser als diese Blicke! Nichts dergleichen geschah und Miakoo seufzte enttäuscht. Konnte es nicht einmal im Leben so sein, dass sie etwas sagt und die anderen wenigstens einmal (Ja Gott, einmal das ist zu viel verlangt, dachte Miakoo sauer.), das tun, was sie sagt?! Miakoo hielt es nicht mehr aus, sie stürzte herum und setzte zum weglaufen an. Sie war schon halb im Rennen, als jemand das Wort ergriff. "Ich denke du hast echt noch nicht viele Reden gehalten, aber ich denke auch, dass ich den Sinn deiner Worte verstehe. Wenn wir nichts tun, werden wir wohl am Ende alle sterben. Wir brauchen einander, aber wir brauchen keine Gamemaster. Ich bin sicher wir können ein Midgard aufbauen, in dem Elben und Menschen leben. Zusammen und in Sicherheit. Haus an Haus. Die einzigen Fragen die sich stellen sind: Wie erschaffen wir diese Welt? Wie sichern wir ihren Erhalt und wie besiegen wir diese dunklen A...eh...Typen?!" Die Priest sah sich nach dem Redner um. Es war ein alter Greis gewesen. Seine Kleidung war zerrissen, sein Gesicht aschfahl und mit Blut befleckt. Vor ihm auf dem Boden lag sein Stab auf einem der toten Menschen. Miakoo blickte ihn überrascht an. "Ich hab noch nie solche Reden gehalten...und es...e....es tut mir leid, dass ich mich hier ein-" "Nein, du musst dich nicht entschuldigen. In allen geschichtlichen Ereignissen war es entweder die Jugend, die alles kaputt machte oder alles rettete. Du kannst dich jetzt nicht zurückziehen und den Älteren die Führung dieses Krieges überlassen." Miakoo spürte alle Blicke zwischen ihr und dem alten Mann hin und her schweifen. "Ich..." Der Greis hob zitternd die Hand und drehte sich zu der Menge. "Lasst euch lieber von einem jungen Ding führen, dass neue Ideen hat, als von einem alten Mann, dem man keine neuen Kunststückchen mehr beibringen kann. Aber stellt ihr lieber noch einen selbstbewussten Kerl zur Seite." Der Mann lachte kurz, dann sah er zu Miakoo. Auf manchen Gesichtern sah sie ein Lächeln, andere schweiften sich gegenseitig mit abschätzenden Blicken auf der Suche nach diesem "selbstbewusstem Kerl". Jemand trat aus der Menge und Miakoo erkannte den blonden High-Priest mit den Evil Wings. "Wenn niemand etwas dagegen hat, würde ich ihr gerne helfen." Er stellte sich neben die Priest und lächelte kurz. Vor ihnen wurde der Mob laut. Er hatte sich wieder in Elben und Menschen aufgeteilt, die sich gegenseitig anschrieen. "Wir wollen keinen Elben als Führer!" "Und wir kein Menschenmädchen, dass keine Ahnung von solchen Situationen hat!" So ging es weiter und weiter. Die Menge würde sich gleich wieder gegenseitig die Köpfe abschlagen... "Hey! Könnt ihr nicht einmal aufhören euch zu streiten? Elben und Menschen sollten gleich gestellt sein, niemand von uns ist besser als ein Mensch und kein Mensch besser als wir. Ich und Miakoo werden nicht eure Anführer sein...in irgendeinen Krieg den ihr vielleicht gar nicht wollt. Wir sind die Vertreter von jeder Seite. Dazu da um diesen verdammten Haufen von Dickköpfen zusammen zu halten! Bevor ihr euch wieder gegenseitig ankeift...bitte, können wir hier weg und in Ruhe in der Stadthalle eine Versammlung einberufen? Für Menschen und Elben. Wir brauchen einen Plan, bevor wir unüberdacht losstürmen. Oder weiß schon einer von euch wo wir diese finsteren Typen finden?" ChaoX entgegnete die durchdringenden Blicke des Mobs ruhig. Auf seine Frage kam keine Antwort. "Es wird langsam dunkel. Ihr solltet alle nach Hause gehen und euch ausruhen. Bei Morgengrauen treffen wir uns in der Stadthalle! Das heißt nicht ihr müsst kommen...nur wenn ihr helfen wollt diesen Krieg zwischen Menschen und Elben zu verhindern und die Typen vernichten wollt, die uns alle in den Untergang stürzen wollten." Miakoo nickte Loki und Tiger zu und sie folgten ihr als sie den Platz vor dem PTO verließ. ChaoX hatte sich auch umgewandt und holte schnell zu ihnen auf. "Denkt ihr sie machen jetzt weiter oder gehen nach Hause?" "Ich hoffe sie gehen alle nach Hause Loki, einfach nur nach Hause erstmal..." Chapter 14: Erste Zweifel Shin unterdrückte einen Schrei als die "Ärztin" den Verband um ihr Beim noch fester zog. Die Sniper verzog das Gesicht und die Priest vor ihr setzte ein boshaftes Lächeln auf. Der Verband um ihr Bein wurde noch um einige Millimeter mehr angezogen und langsam bezweifelte sie, dass noch einer ihrer Knochen unverletzt war. "Du kannst froh sein, dass nicht mehr gebrochen ist." Ich glaube sie meint: Du kannst froh sein, dass ich dir nicht noch mehr nachgebrochen habe, dachte Shin. Die Sniperin beließ es bei einem abschätzenden Blick auf ihr verarztetes Bein. "Ich weiß wie man Leute verarztet, aber wenn du es so genau nachprüfen willst...ich kann den Verband noch einmal abnehmen und..." Shin starrte die Priest an, die ihr zulächelte. Langsam wurden ihr die Blicke der Ärztin unangenehm und sie sah sich scheinbar beschäftigt um. "Das Beste wird jetzt sein, wenn du in deine Zelle gehst und dich ausruhst. Kannst du alleine laufen?" Ja, das konnte sie durch aus. Sie stieß sich von der Liege ab und folgte der Priest humpelnd, obwohl ihr Bein eigentlich kaum noch schmerzte und Shin hätte normal gehen können. Während sie den schier endlos langen, dunklen Gang des Schlosses entlang liefen, begann Shin sich wieder Sorgen um Miakoo und die anderen zu machen. Sie war so in ihre Gedanken versunken, dass sie nicht mitbekam wie die Ärztin ruckartig stehen blieb. Die beiden prallten unsanft gegeneinander und die Priesterin musste erschrocken um ihr Gewicht kämpfen. Jedoch gelang es ihr dies möglichst würdevoll auszusehen zu lassen. "Pass doch auf!" Die Ärztin glättete schnaufend ihr Gewand und Shin sortierte ihre Gedanken neu. Dann sah sie sich nach dem Grund des plötzlichen Stopps um. Chaos und Shadow waren aus einem der Räume getreten, die an den Flur angeschlossen waren. Während Shadow den Zusammenprall mit nichts weiter als einem flüchtigen Grinsen kommentierte, sah Chaos höchst beunruhigt zu der Sniper. Shin fielen auf den Schlag mindestens zwanzig Schimpfwörter ein, die sie Shadow gesagt hätte, aber die schluckte sie schnell wieder herunter, als sie einen warnenden Blick von der Seite erntete. "Wie ich sehe bist du fertig Stoff." Mit Stoff musste zweifellos die Priesterin gemeint gewesen sein, denn sie machte hastig einen Knicks und nickte. "Ich hoffe, sie hat den Verband nicht zu fest gezogen. Sie neigt dazu ihren Job zu ernst zu nehmen." Diesmal hatte sich Shadow an Shin gewandt. Die Sniperin sah sich in Gedanken knicksen, zuckte aber nur mit den Schultern. Chaos warf ihr einen missbilligenden Blick zu. "Nun gut...ich und Chaos wollten ebenfalls zum Gefängnis. Gehen wir zusammen." Der Gamemaster lief voraus und während die Ärztin schnellen Schrittes zu ihm aufholte, ließ sich Chaos mit Shin etwas zurückfallen. "Wie kannst du so unhöflich sein? Du und deine Freunde könntet tot sein! Shadow lässt euch sogar noch gesund pflegen." Die Sniperin sah den Priester fassungslos an. Er machte ihr Vorwürfe, dass sie unhöflich zu denen war, die ein ganzes Volk töten wollten? "Ich glaube nicht, dass ich darum gebeten habe." Stoff und Shadow waren eine Treppe vor ihnen hinunter gestiegen und Chaos lief etwas schneller, um die Treppe als erster zu erreichen. "Aber deine Freunde haben es getan! Und weißt du, was mich völlig überrascht hat? Das erste was sie uns gefragt haben, war wo du bist und wie es dir geht. Die Elben haben uns regelrecht angefleht, dir nichts zu tun. Normalerweise bettelt man zuerst um sein eigenes Leben, was? Aber du scheinst dich ja nicht viel dafür zu interessieren, was mit ihnen ist." Shin spürte ihr schlechtes Gewissen. Auch sie hatte sich Sorgen um die Elben gemacht. Oder nicht? Zweifel überkamen die Sniper. War sie am Ende nicht besser als die Mitglieder der Schwarzen Armee? Diesmal registrierte sie rechtzeitig, dass ihr Vordermann stoppte und Shin sah sich um. Sie standen jetzt in einem Gang, den Shin an diesem Tage schon mindestens einmal gesehen hatte. Links und rechts begann die Reihe von Gefängniszellen des Schlosses. Sie erkannte eine Gestalt die vom Ende des Flures hastig auf sie los lief. "Madam, ihr Zimmer ist fertig. Frische Bettwäsche, das Klo wurde gereinigt und wenn sie noch etwas wünschen, müssen Sie einfach mit der Glocke läuten und ich bin sofort da. Wie wir Ihnen schon bei der Buchung sagten, sind für unsere besonders verletzten Gäste nur noch Einzelzimmer übrig, aber dafür versichern wir ihnen eine elbenfreie Zone. Ich hoffe Sie checken bald wieder in unserem komfortablen Schlosshotel ein!" Shadow klatschte und nickte Stoff und Chaos zu. Dann drehte er sich zu Shin um. "Du kennst Natalie ja bereits, ich glaube ihr werdet euch bestens verstehen. Sie passt jetzt auf dich auf." Die drei schlängelte sich an Natalie vorbei und die Knight winkte ihnen schluchzend nach. Die Sniperin fragte sich, ob die Knight vielleicht ernsthafte Persönlichkeitsschäden hatte. "Also komm mit, ich zeig dir dein Zimmer!" Auch wenn Shin keine Lust hatte in eine Zelle einzuziehen, folgte sie der Knight. Natalie hielt schließlich an, öffnete eine Tür und machte eine einladende Geste. Bevor die Sniperin die Zelle betrat, versuchte sie zu erkennen in welcher Zelle Karasu und Kirika saßen. "Wo sind die beiden Elben?" Natalie machte eine Kopfbewegung zum hinteren Teil des Flures an dem noch eine Tür war durch die Shadow mit den Priests verschwunden war. "Ich hab gesagt, es ist elbenfreie Zone. Du siehst sie schon noch, die beiden sitzen mir ständig im Nacken." Shin humpelte in ihr "Hotelzimmer", das mit einer mittelalterlichen Toilette und einer einigermaßen bequem aussehenden Pritsche ausgestattet war. Natalie schloss die Tür ab. "Das Glöckchen haben die beiden Elben im Moment in Beschlag genommen. Ich komm später noch einmal wieder." Sie winkte Shin zu und lief dann den Gang hinunter. Die Sniperin sah an der Wand hoch. Das Fenster war zwar erstens ziemlich groß, aber zweitens viel zu hoch um es zu erreichen. Sie ließ sich seufzend auf die Pritsche fallen und lehnte sich an die Wand. Als sie so die Decke anstarrte, fragte sie sich wieder wie es wohl Miakoo ging. Und Loki. Tiger... Dann fiel ihr ChaoX ein. Die Sniper sah den verletzten High-Priest vor sich, der von Menschen zusammen geschlagen wurde und sie alle um Hilfe gebeten hatte. Sie hatte abgelehnt und war weggelaufen. Während sie weiter die Decke betrachtete, fragte sie sich wieder wie sie zu den Elben eigentlich stand. Kapitel 8: Kapitel 15 & 16 -------------------------- ich bin schon bei 30+ kapiteln x_x *mexx net alles mit einma schicken kann* imo habich ne blockade :o ich weiß kurz vorm ende ganz schlecht ein wunder dass noch welche lesen xD ich versuch schneller hochzuladen bei mexx Chapter 15: Schlaflos Miakoo gab es auf. Sie konnte einfach nicht mehr einschlafen. Anscheinend war sie da aber nicht die einzige, da sie plötzlich Geräusche in der Küche hörte. Die Priest erinnerte sich an den Einbruch, tat den Gedanken dann aber beruhigt zur Seite und stand auf. Leise zog sie ihre Schuhe an und schnappte sich einen Mantel zum überziehen, weil es in der Nacht eiskalt geworden ist. Miakoo schob den Kopf durch die offen stehende Tür. Sie musste sich zusammenreißen, um nicht auf der Stelle loszulachen. Die Priest schob die Tür auf. "Guten Morgen! Hab ich irgendwie verpasst, dass wir heute schon aufstehen, bevor wir überhaupt geschlafen haben?" Sie blickte zufrieden in die (etwas erbleichten) Gesichter ihrer drei Freunde. "Miakoo! Ich hab ein Getränk gemixt!" Loki sprang auf, lief zum Kühlschrank und kam mit einem Glas zurück. Darin war eine grünbläuliche Flüssigkeiten über die Miakoo doch lieber nicht näher nachdenken wollte. Sie nahm das Getränk von Loki entgegen und warf Tiger einen fragenden Blick zu, der daraufhin nur grinsen musste. Nachdem sie Tiger einen giftigen Blick zugeworfen hatte, trank sie Lokis selbstgemixtes Zeug... ...es schmeckte gut. Tatsächlich sogar sehr gut und Miakoo fühlte sich schon viel munterer. "Danke Loki, dass hast du gut gemacht." "Wenigstens etwas womit ich euch helfen kann!" Die Alchemistin setzte sich wieder hin und die Priest folgte ihr nachdem sie das Glas weggestellt hatte. Schweigen trat ein. Miakoo fand es erstaunlich, wie lange Loki doch den Mund halten konnte. Dann sah sie zu ChaoX, der die ganze Zeit noch nichts gesagt hatte. "Worüber denkst du nach?" Der Elb brauchte einen Stups in die Seite von Tiger, um zu registrieren, dass die Frage an ihn gerichtet war. Er blickte müde zu Miakoo. "In ein paar Stunden..." "ChaoX, ich weiß auch was in einigen Stunden ist. Es werden schon Leute kommen und wenn es nur wir sind! Dann heißt es halt: wir gegen die Bösen!" Der High-Priest nickte abwesend. "Und wenn alle kommen?" "Dann-" Miakoo stoppte. Was dann? Sollte sie wieder so eine Rede halten, die nicht wirklich überzeugend war? Schließlich zuckte sie mit den Schultern. "Wir schaffen das schon irgendwie. Wie wäre es, wenn wir es erst mal schaffen unseren Hintern in dieses weiche, eckige Ding zu kriegen, dass Bett heißt?" Ein Blick auf ChaoX verriet ihr, dass er schon längst am Tisch wieder eingeschlafen war. Loki wollte ihn schon in sein Zimmer tragen, wäre aber vermutlich gescheitert. Es fehlte ihr an Größe und Stärke, die Tiger aber hatte. "Bis später dann. Schlaft gut." Der Knight ging mit ChaoX in den Armen aus der Küche und Miakoo sah zu Loki. Die Alchemistin schmiss sich plötzlich auf die Knie vor ihr. "Bitte, schlafen wir zusammen in einem Zimmer?" Nun musste Miakoo einfach lachen, brachte es aber fertig zu nicken. Miakoo zog die Decke wieder auf ihre Seite, als Loki sie wieder einmal für sich beansprucht hatte. Dann kroch sie so weit wie möglich unter die Decke, um die Sonne nicht mehr ins Gesicht zu bekommen. Sonne. Irgendwo in ihrem Kopf machte es Klick und Miakoo riss die Augen auf. Beim Versuch aus dem Bett zu springen, verfing sie sich in Lokis Armen und stürzte lautstark zu Boden. Die Alchemistin ließ ihre Fußgelenke wieder los und schlief weiter. "LOKI! Aufstehen, die Sonne!" Loki schien im Gegensatz zu ihr nichts zum Begriff Sonne einzufallen. Sie rollte sich noch weiter in die weiche Decke ein und murmelte vor sich hin. "LOKI!" Keine Reaktion. Miakoo gab es auf, sie nahm die unteren Ecken der Decke und zog ruckartig daran. Eigentlich hätte jetzt nur noch Loki auf dem Bett liegen sollen, aber das Mädchen hielt ihren Schutz so verdammt fest. "Ey, ich lass dich hier!" Loki grummelte unter der Decke, stand aber nicht auf. Miakoo fiel etwas ein. "Dein Getränk gestern hat scheußlich geschmeckt ehrlich gesagt. Ich hab's mit deinem anderen Flaschenzeug weggeschmissen." Mit erstaunlicher Geschwindigkeit bekam Miakoo die Decke und zwei Kissen ins Gesicht und kippte um. Sie hörte wie die Alchemistin aus dem Zimmer rannte und die Treppe hinunter. Miakoo seufzte erleichterte unter dem Bettzeug. Die Tür wurde erneut geöffnet und jemand nahm das doch ziemlich schwere Bettwäsche von ihr runter. Sie blickte in das verschlafene Gesicht von ChaoX. "Ah, guten Morgen. Wir hatten eine Meinungsverschiedenheit." Von unten Drang das Zersplittern von Glas zu ihr auf. ChaoX runzelte die Stirn. "Und deswegen randaliert sie gerade in der Küche?" Miakoo nickte und stand auf. Sie schwankte kurz, hatte aber schnell genug Kraft, um gerade zu stehen. Sie schnappte sich ihren Mantel und lief zu Loki hinunter. Tatsächlich war Loki am Randalieren. "Loki, hör auf. Deine Chemikalien sind doch alle noch da." Die Antwort der Alchemistin war eine Acid Bottle die Miakoo nur knapp verfehlte. "Mein Getränk hat schrecklich geschmeckt?! Ihr habt alle gesagt, es schmeckt super! Aber es hat euch nicht geschmeckt und jetzt habt ihr es weggeschüttet!" Loki sah aus als wenn sie gleich losflennen würde und Miakoo hob eine Augenbraue. "Ich hab das doch nur aus Spaß gesagt...also dass es scheußlich schmeckt. Es müsste doch noch im Kühlschrank stehen-" "NEIN!" "Na na, meine Ladys. Bitte lasst die Küche ganz. Ich habe ja nicht gewusst, dass du so reagieren wirst Loki. Ich hab dein Getränk nur umgefüllt, damit wir es mitnehmen können." Miakoo und Loki blickten überrascht zu Tiger. Die Alchemistin sank zu Boden und seufzte tief. "Ich dachte schon..." Der Knight lachte. "Nun zieht euch aber mal an. Wir sind schon zu spät dran." Die beiden nickten und verließen die Küche wieder ruhig. Als sie an der Stadthalle ankamen, erlebten sie ein Wunder. Es war wirklich fast die ganze Bevölkerung von Prontera gekommen. Elben und Menschen saßen in einem Kreis zusammen und diskutierten friedlich. "Wir haben das hier organisiert und sind selbst zu spät, irgendwie peinlich." ChaoX nickte und lächelte knapp. Die Menge hatte sie nun auch bemerkt und nachdem sie begrüßt wurden, setzten sie sich ebenfalls auf den Boden vor der Stadthalle. Der Platz war voll mit Leuten und die Stadthalle hätte sie nicht alle aufnehmen können. Der High-Priest stand hastig wieder auf und stellte sich in die Mitte des Kreises. "Ich freue mich, euch hier alle zu sehen und ich entschuldige mich dafür, dass wir zu spät waren. Also..." Ein Vogelschrei unterbrach ihn und alle sahen fragend zum Himmel. Ein Falke kam genau auf sie zugeschossen. Aus der Menge sprang hastig ein Sniper auf und streckte den Arm aus. Der Falke landete dort auch sofort und der Sniper nahm hastig das Pergament ab, welches am Fuße des Vogels gehangen hatte. Er stolperte durch die sitzenden Gestalten und drückte das Papier ChaoX in die Hand, dann ging er zurück an seinen Platz. Der Elb blickte fragend zum Sniper, der ihn nur auffordernd ansah. Vorsichtig öffnete er das Pergament. Seine Augen wurden groß. "Liebes Volk von Prontera. Ich richte mich nicht nur an die Menschen, sondern auch an Euch die Ihr Elben seid. Durch diesen Falken habe ich erst von dem Terror erfahren, der auch hier in Prontera sein Unwesen treibt. Es tut mir leid Euch sagen zu müssen, dass auch hier ein Kampf getobt hat. Ebenfalls in Morroc, Geffen, Comodo, Amatsu und schließlich hier in AldeBaran. Ich dachte wenigstens unsere Hauptstadt bleibt verschont, aber diese Dunkle Armee schreckt vor nichts zurück. Durch diesen Falken habe ich ebenfalls erfahren, dass Ihr nun einen Gegenangriff starten wollt. Ich gebe euch mein Wort, dass ich Euch voll unterstützen werde. Es würde mich sehr erfreuen Euren tapferen Falken bald wieder zu sehen mit einigen Anweisungen. Der ClockTower Manager." Chapter 16: Wer glaubt an Engel? Shin kauerte sich noch weiter zusammen. Durch das Fenster drang das Licht des Mondes hinein und schaffte etwas Abwechslung in die triste Dunkelheit. Am Ende des Flurs hörte sie Natalie erneut auflachen, was die Knight in den letzten Stunden sehr häufig und stets im gleichen Abstand getan hatte. Shin fragte sich, wann für Natalie eigentlich später war. Sie fühlte sich so schrecklich einsam und selbst die Nähe ihres "Feindes" wäre ihr lieb gewesen. Die Sniper wischte sich hastig übers Gesicht als sich eine Träne über eine Wange schlich. Auf eine folgte schnell die nächste und sie nahm die Hände gar nicht mehr weg. Warum verdammt noch mal weinte sie? Weil sie allein war, während Natalie bei den beiden Elben war und sich anscheinend amüsierte? Shin hatte niemanden jetzt. Sie saß alleine in dieser Zelle mitten im Nirgendwo. Nein...es war ihr eigentlich egal... Oder wollte sie sich das nur einreden um die Einsamkeit abzuschütteln? Shin nahm die Hände von ihrem Kopf und sah zum Fenster. Der Mond war nur zu einem Viertel sichtbar. Sie streckte einen Arm aus und griff in seine Richtung... Das Mädchen warf sich hastig zu Boden als die Überreste eines Poporings ihr um die Ohren flogen. Ein Schrei erklang (der wohl hätte triumphierend klingen sollen), jedoch klang er mehr erstickt. Die kleine Novizin sah vorsichtig auf. Ihr Novizenfreund war zu Boden gestürzt und wurde von einer Horde Porings attackiert. Sie nahm all ihren Mut zusammen, hob ihr Holzschwert auf und rannte los... "Wieso bist du eigentlich gegen den Baum gelaufen, Shin?" Die kleine Novizin drehte mit zusammengebissenen Zähnen den Kopf zur Seite, um ihren Kumpel ansehen zu können. Die beiden lagen mitten auf einem Grashügel am Rande Pronteras. Beide mit Wunden übersäht und zerrissener Kleidung. "Ich weiß nicht...ich bin ohne nachzudenken losgerannt." "Das sieht dir ähnlich. Bevor du dich um dich kümmerst, musst du erst den Helden spielen und anderen das Leben retten, wobei du natürlich kläglich versagst. Du bist ziemlich dumm, weißt du das?" Die Novizin lief rot an, sowohl aus Wut als auch weil sie wusste, dass er rechte hatte. "Und du bist ein unverbesserlicher Angeber. Sag mal...Ron?" Sie sah den Jungen verängstigt an. Er bewegte sich nicht mehr und seine Augen waren geschlossen. "Ron?" Er kicherte und öffnete die Augen wieder. Shin rollte sich hastig auf die andere Seite, weil sie schon fast losgeweint hatte. "Tut mir leid...aber...der Sternenhimmel ist wunderschön oder? Ich würde am Liebsten manchmal nur hier liegen und hinauf schauen." "Du würdest noch einen Nackenkrampf kriegen..." "Ist mir egal. Was wolltest du eigentlich fragen?" "Glaubst du an Engel?" Der Junge starrte Shins Rücken an (das Gesicht sah er ja nicht), dann lachte er. "Was ist das denn für eine Frage? Es gibt keine Engel und keine Götter, falls du das als nächstes wissen willst." Ein Seufzen erklang von Shin und sie drehte sich wieder zu ihm um. "Wieso nicht? Wieso soll es keine Engel geben. Irgendeiner muss ja auf so selten dämliche Menschen wie uns aufpassen und uns ständig das Leben retten. Dank den Engeln sind wir nie alleine. Ron...wir schauen immer in den Himmel, jeden Abend. Tust du das nur, weil dich die Sterne faszinieren? Ich frag mich jedes Mal, ob dort oben nicht ein Engel auf uns schaut und...ich weiß nicht...hey lach nicht!" Er stoppte und lächelte sie an, dann setzte er sich halb auf und blickte gen Himmel. "Hey! Ihr Engel dort oben! Könnt ihr dem Mädel nicht mal ein bisschen Intelligenz verpassen und uns dazu gleich noch ein paar Beutel Zeny, bessere Waffen und ein Lebenszeichen von euch?" Das war genug. Die Novizin sprang auf und schmiss sich auf den Jungen. Sie warfen sich abwechselnd auf den Rücken und schlugen sich mehr oder weniger sanft. Als sie ans Ende des Hügels gerieten hatte der Junge wieder die Kontrolle über den Kampf. Ron drückte Shin zu Boden und kämpfte sich in eine stehende Position. "Beruhige dich. Du mutierst ja zu einem richtigen kleinen Biest, wenn man dich ärgert. Du willst doch nicht baden gehen oder? Ich glaube, mein Engel kann nicht schwimmen." Shin schnaubte, was dachte sich dieser Kerl eigentlich? Sie trat ihm gegen das Schienbein und zog ihn zu sich runter. Er geriet dabei aus dem Gleichgewicht und sie rollten beide schreiend den schrägen Steinhang hinunter. Am Ende der Rollpartie landeten sie mit einem lauten ,Platsch' in einem See. Shin kam kurz darauf wieder an die Luft. "Ron?" Sie blickte herum. Ihr Freund war nirgends an der Wasseroberfläche zu sehen. "RON!" Keine Reaktion. Keine Luftblasen an der Oberfläche. Eine innere Stimme schrie ihr zu, dass sie tauchten sollte. Schnell, bevor es zu spät war. Gerade als sie tauchen wollte, packte sie jemand am Arm und zog sie grob aus dem Wasser. Sie spuckte hustend das Wasser raus und sah den Knight an der vor ihr stand. "Alles in Ordnung Kleine?" Shin schüttelte den Kopf. Sie wollte sagen, dass Ron noch im See ist. Dass er nicht aufgetaucht ist. Dass es ihre Schuld wäre, wenn er ertränke. Aber alles was ihren Mund verließ, war Wasser. In der Mitte des Sees platschte es und die kleine Novizin sah hastig zu der Stelle. Ihr Freund war aufgetaucht und wedelte mit den Armen. "Shin! Hilf mir...!" Er ging immer wieder unter und kämpfte sich strampelnd an die Oberfläche. Das Mädchen wollte sich ins Wasser stürzen, aber der Knight packte sie an den Schultern und zog sie zurück. "Aber mein Freund!" "Shin! Ich glaube an...!" Sie schrie, als er erneut unterging und nicht wieder auftauchte. Das Mädchen wurde von dem Knight hochgezogen und über seine Schulter geworfen. Sie trat mit ihren Beinen in alle Richtungen und schlug mit ihren Fäusten auf seinen Rücken. "Bitte! Hilf ihm doch!" Der Knight reagierte nicht. Sie sah zum Himmel, trotz der anhaltenden Flut ihrer Tränen, brachte sie noch etwas hervor. "Bitte, ihr Engel! Rettet ihr ihn wenigstens!" Der nächste Satz prägte sich tief in Shins Gedächtnis ein. "Nein nicht mal Engel würden ihm helfen, es ist nur ein Elb. Einer oder weniger, das ist egal." Shin schluchzte. Ja, die Engel hatten ihm nicht geholfen. Sie auch nicht. Der Knight ebenfalls. Warum auch...es war nur ein Elb gewesen. "Hey, wein doch nicht gleich, nur weil ich nicht bei dir bin." Die Sniperin zuckte zusammen und sah erschrocken zu Natalie. Die Knight öffnete die Gittertür. "Kommst du mit hinter? Ist vielleicht besser, dann muss ich nicht hin und her laufen, um zwischen euch zu vermitteln." Sie nickte. "Natalie? Glaubst du an Engel?" Die Knight sah sie einige Sekunden verständnislos an, dann zuckte sie mit den Schultern. "Wenn es welche gibt, sind es verdammt faule Engel. Sie haben mir ehrlich gesagt nie geholfen." Nicht nur dir, dachte Shin und folgte ihr zu Karasu und Kirika. Kapitel 9: Kapitel 17 & 18 -------------------------- Q_Q so, 2 neue...ich schreib atm an kapitel 43...also n/c zum animexx status der ff xDD'' krieg zwar nur von 1 person comments, aber hauptsache *-* danke super~ hf~ Chapter 17: Flügelschlag Der Clocktower Manager... Miakoo nahm den Brief von ChaoX entgegen und las ihn noch einmal. Die anderen Städte waren auch Opfer der Schwarzen Armee geworden. Aber auch sie schienen einen langläufigen Krieg untereinander abwenden zu können. Jubel ging durch die Mengen vor der Stadthalle. ChaoX wandte sich an den Sniper. „Seit wann schickst du deinen Falken schon zum Clocktower?“ Der junge Mann schien kurz zu überlegen. „Seit ich eine Rede von ihnen im Hidden Temple gehört habe. Das war nur wenige Tage vor dem Brand in Payon.“ Die Menschen und Elben sahen sich unsicher an. Alle erinnerten sich noch an die Katastrophe, die beim Herbstfest geschehen war. Und wen sie damals für schuldig gehalten haben, oder noch hielten. „Ich glaube, wir alle müssen dir und deinem Falken danken.“ Miakoo faltete das Papier zusammen und hielt es dem Sniper entgegen. Er schüttelte den Kopf. „Mir gilt kein Dank, denn der Falke gehört nicht mir. Mein eigener ist mir im Hidden Temple verloren gegangen. Nach der Rede wollte ich wieder hinaus, aber ich habe den Weg nicht gefunden. Dieser Falke kam aus dem Nichts und führte mich nach draußen. Er ist wirklich sehr klug. Sein Besitzer vermisst ihn bestimmt.“ Die Priest blinzelte. Sie kannte sich nicht besonders mit Falken aus. ChaoX schien ein Licht aufgegangen zu sein. „Ihr versteht die Sprache der Falken?“ Alle Hunter und Sniper lachten laut auf. Und wie sie das konnten. „Allerdings, sonst hätte ich nicht gewusst, was dieses Tier von mir will. Nachdem er mich rausgelotst hatte, habe ich ihn gebeten diese Nachricht nach AldeBaran zu bringen und er hat eingewilligt. Seit diesem Tag bringt er Briefe hin und her.“ Der Falke stieß einen kurzen Schrei aus und schlug mit den Flügeln. Der Sniper sah das Tier stirnrunzelnd an, dann wandte er sich an Miakoo. „Er sagt, er kennt dich. Und den Knight.“ Miakoo und Tiger blickten verwirrt zu dem Falken. Woher zum Teufel kannte das Vieh sie?, dachte die Priest und sah fragend zu ihrem Freund. Der Knight klatschte urplötzlich in die Hände und lächelte zufrieden. „Albino!“ Der Falke schien dies zu bejahen und flatterte auf Tigers Schulter, wo ihm sofort der Nacken gegrault wurde. „Albino?“ Miakoo starrte das Tier beinahe entsetzt an. „Aber...aber, dass ist Shins Falke! Wir dachten, er ist...er...“ Die Priest stoppte, als Albino sie so durchdringend ansah, wie es nur ein Falke konnte. Er schien tief in ihre Seele schauen zu können und... „...tot. Shin war verdammt traurig, als sie ihn hat sterben sehen und danach hat sie sich nie einen neuen geholt.“ Tiger nickte kurz. „Wo war er wohl so lange?“ Der Falke antwortete etwas in seiner Tiersprache und der Sniper übersetze hastig. „Er ist in einen Fluss gefallen, der in der Nähe von Glast Heim mündete. Jemand hat ihn rausgefischt, fortgebracht und gesund gepflegt. Der Falke meint diese Person könnte ein Priest gewesen sein, aber da es immer dunkel war, weiß er es nicht genau. Als er gesund war, ist sein Pfleger verschwunden. Bei seinen Rundflügen entdeckte er ein Schloss, in dem Menschen lebten. Er hat sie immer beobachtet, wenn er dort war. Sie haben gegeneinander gekämpft und über Taktiken gesprochen. Albino sagt, dass ein...Gamemaster anwesend war.“ Der Sniper stoppte und erbleichte. Die Menge hielt erschrocken die Luft an. „Er weiß, wo ihr Versteck ist?“ „Es scheint so, ich denke nicht, dass viele Leute in Glast Heim wohnen und dergleichen tun. Ich verstehe nicht, wieso er vorher nie etwas gesagt hat.“ „Hast du ihn gefragt?“ Der Sniper neigte den Kopf zur Seite und sah zu Tiger. „Nein, aber er hat sicher mitbekommen, dass wir ein Problem mit genau diesen Leuten haben...“ ChaoX unterbrach ihn mit einer raschen Geste. „Albino! Kannst du dieses Schloss wiederfinden?“ Der Falke stieß sich von Tigers Arm ab und flog auffordernd gen Himmel. Zwei andere Hunter schickten hastig ihre Falken los und die drei waren schnell aus dem Blickfeld der Menge verschwunden. „Das heißt wohl ja.“ Der Sniper nickte zu Miakoo. „Er vergewissert sich noch einmal.“ „Dann sollten wir in der Zwischenzeit einen Plan entwickeln. Kopflos nach Glast Heim stürmen, wäre weniger sinnvoll. Sie sind keineswegs dumm, wir müssen uns ordentlich organisieren mit den anderen Städten. Es kann sein, dass die Armee die Städte selbst direkt angreift und deswegen sollten allein schon nicht alle mit zu ihrem Versteck kommen. Ich denke die Knights und Crusader sollten sich auf jemanden einigen der den Oberbefehl über die Stadtverteidigung bekommt. Bereitet euch alle darauf vor kämpfen zu müssen. Hier oder in Glast Heim. Bildet am besten kleine Gruppen, so dass niemand alleine ist. Jede Gruppe sollte einen Falken haben, damit wir uns so auch über eine gewisse Entfernung erreichen können. Ich würde eine Gruppe von Priestern bitten die Kinder an einen sicheren Ort zu bringen und dort auf sie aufzupassen. Nehmt ein paar Leute mit, die sie mit euch verteidigen. Ihr könnt jetzt wieder nach Hause gehen und alles vorbereiten, wenn ihr wollt. Ihr habt sicher einige Sachen noch zu erledigen. Ich würde den Oberbefehlshaber über die Stadtverteidigung bitten dann zu uns zu kommen. Wir werden in die Stadthalle gehen und die alten Archive durchsehen. Es muss Karten von den anderen Bereichen Glast Heims geben... ...und wir müssen uns ja immer noch einen Plan einfallen lassen.“ Nach dem letzten Satz lächelte der High-Priest aufmunternd und Miakoo nickte schnell. Die Menge spaltete sich wieder und alle gingen in verschiedene Richtungen davon. Der Sniper war auf ein Handzeichen von ChaoX dageblieben, genauso wie zwei Priester, ein Monk und einer der Hunter, der seinen Falken Albino hinterher gesandt hatte. „Also, hopp! Wir müssen uns etwas einfallen lassen, Jungs!“ Loki rannte an ihnen vorbei und schoss durch die Tore der Stadthalle. Zumindest wollte sie das, prallte aber stattdessen nur dagegen und kippte um. Loki stand wieder auf und lachte verlegen. Dann öffnete die Alchemistin die Tore ordentlich und verschwand in der Halle. Miakoo hob eine Augenbraue. „Jemand sollte Loki besser zu dem Ort bringen, wo die Kinder untergebracht werden, glaube ich.“ Chapter 18: Flucht und eine dumme Geschichte Hier saßen sie also. In einer viel besser eingerichteten Zelle, als die in der die Sniper vorher untergebracht war. Die Elben schienen mehr zu verdienen, obwohl sie eigentlich das feindliche Zielobjekt der Schwarzen Armee waren und alles repräsentierten was diese Bösewichte so verdammt hassten an dieser Welt. Keinen ihrer Gedanken formulierte Shin laut in Worte, sondern blickte weiterhin ins Leere. Als sie die Zelle betreten hatte, gab es eine stürmische Umarmungsszene, welche aber ein rasches Ende fand, als sich Kirika den Kopf an einem Gitterstab schlug. Wie genau es passiert war, konnte keiner genau sagen. Alles war ein großes...Knuddeln gewesen. Aus Natalies Ecke drang ein gedämpftes Husten und 3 Augenpaare fixierten sie prompt. Die Knight zog ihre Mütze ein Stück tiefer ins Gesicht. Karasu stieß ihre Schwester grob von sich weg, als diese sich wieder an ihre Schulter gelehnt hatte. Die Wizzard fiel wieder zu Boden und schlief erneut ein. Shin seufzte tief, was die eingeschlafene Elbin wieder aufschrecken ließ. Kirika sah sie mit leuchtenden Augen an, als wenn Shin jeden Moment einen grandiosen Witz in die Runde schmeißen würde. Die Sniper lächelte leicht, dann wandte sie sich wieder ihrer neuen Lieblingsbeschäftigung zu: Ins Leere starren. Vielleicht sollte sie, wenn sie jemals heraus kommt, ein Buch über langjährige Gefängnisbesuche schreiben. Die Whitesmith sprang wütend auf, als ihre Schwester sich schon wieder an sie lehnen wollte. Kirika schlug gut zum fünften Mal innerhalb einer halben Stunde auf den Boden und Natalie blickte besorgt zu ihr runter. „Wie lange schweigen wir uns noch an?“ Die Sniperin hob die Schultern. „Ich weiß nicht worüber man in solchen Situationen spricht...vielleicht darüber wie das Wetter außerhalb dieser Zelle ist?“ Eigentlich hatte Shin noch mehr auf der Zunge gelegen, aber der am Boden liegenden Elbin gab es schon den Anreiz aufzuwachen. „Die Sonne scheint! Es sind sonnige 2 Grad!“ Ein kurzen Lächeln huschte über das Gesicht von Kirikas Schwester. „2 Grad? Oh ja, vermutlich liegst du da richtig. Aber sonnig? Sag mal, hast du in den letzten zwei Stunden mal aus dem Gitterfenster da oben geguckt?“ „Du machst auch jeden Spaß zunichte Kara!“ Tatsächlich war es draußen noch ziemlich dunkel und außer Wolken sah man nichts am Himmel. „Ich hab eine Idee, oh ach so schlaues Schwesterherz!“ Alle sahen auf und zu Kirika. Shin fragte sich welch spektakuläre Idee, die Elbin jetzt ausspucken würde. Vor knapp einer Stunde hatte sie vorgeschlagen „Ich packe meinen Koffer“ zu spielen, was aber ausartete als Kirika eine ganze Kirche mitnehmen wollte. Kurz davor erst hatte sie vorgeschlagen „Verstecken“ auszuprobieren, aber leider waren ihre territorialen Möglichkeiten auf die Zelle begrenzt gewesen. „Ich erzähle eine spannende Geschichte! Die ist super toll! Die hat mir mein Großvater mal erzählt. Der junge Mann war da in so einer ähnlichen Situation.“ Shin hob eine Augenbraue. War der Mann in dieser Gesichte etwa auch mit einer totalen Nervensäge über Stunden im Keller seines Feindes gefangen gewesen? Nicht das Kirika nur das für die Sniper war, aber langsam hatte sie genug. Irgendwie verlief das Treffen nicht ganz so goldig, wie Natalie es ihr auf dem Weg zu der Zelle der Elben prophezeit hatte. Ein entnervtes Stöhnen von Seiten der Whitesmith erklang und Shin sah sie fragend an. „Ich hab die schon tausend mal gehört...“ „Na und? Shin und Natalie aber nicht!“ Die Knight lächelte freundlich in ihrer Ecke und forderte die Wizzard mit einer Handbewegung auf, anzufangen. Karasu setzte sich auf die gleiche Pritsche wie Shin und alle sahen mehr oder weniger interessiert zu Kirika. Die Elbin begab sich von ihrer Bodenlage in eine aufrechte Lage und räusperte sich. „Hier kommt die Geschichte eines jungen Crusaders namens... „Erbse. Kohl Rübe Erbse!“ Der Wächter sah durch die Gitterstäbe zu dem armseligen runden Ding, welches sich einen wahrhaftigen Crusader genannt hatte und wiederholte die Frage nach seinem Namen. „Kohl Rübe Erbse!“ Stirnrunzelnd senkte der Wächter seinen Notizenblock und zog sich die Kapuze vom Kopf. Erbse blickte den Mann mit dem zerfurchten Gesicht voller Panik entgegen. „Ist das dein Vorname, Nachname, Spitzname oder ein schlechter Scherz?“ So viele Wörter auf einmal waren zu viel für den pummligen Crusader. Er quetschte sich noch mehr in seine Ecke der Zelle und glubschte ängstlich zu dem Wächter. Nach einer halben Minute war dem Mann vor der Zelle klar, dass er keine weitere Antwort außer „Kohl Rübe Erbse“ und „Ich bin ein Crusader! Ein Diener der Kirche!“ zu hören bekommen würde. Er trug den kugelrunden Jungen unter ‚Herr Gemüse’ ein in seinem Buch und schlurfte davon. Kohl Rübe Erbse sah auf als die Kapuzengestalt verschwunden war. Er grinste plötzlich und sprang auf. Mit einer eleganten und schnellen Bewegung drehte er sich um 180° und zog einen Stein aus der Mauer. Dann noch einen zweiten. Erbse zog einen Löffel aus seiner Rüstung und fing an weiter an seinem Loch zu graben. Leider hatte er noch nicht berechnet, dass dieses Loch zwar bald in die Freiheit führen würde, aber zweifelsohne nicht breit genug für ihn war. Vielleicht für ein Kind. Was er nicht auch gewusst hatte, war: Die Wächter, die Außen um die Burg platziert waren, wussten durchaus was er tat. Sie standen vor den Mauern der Gefängniszelle und schlossen Wetten ab, wie lange der Crusader wohl noch brauchte. „Diese Geschichte ist wirklich...“ Shin handelte sich einen Hieb in die Seite und einen warnenden Blick von der Whitesmith neben ihr ein. „...spannend.“ Kirika nickte heftig und erzählte weiter: Kohl Rübe Erbse war zwar nicht der Schlaueste, aber nach einem Jahr und zweiundsiebzig Wochen hatte er es endlich geschafft. Nicht nur, dass er bis zur Außenwelt vorgedrungen war, sein Tunnel durch die Mauer war nun breit genug, um die Gesamt Burgbesatzung hindurch zu stopfen. Völlig unauffällig getarnt war der Ausgang natürlich. Zumindest für Erbse. Er lobte sich selbst immer wieder. Als schließlich der letzte Staubansatz von seinem Fluchtloch gekehrt war, trat er erhobenen Hauptes durch den Ausgang. Links und Rechts war niemand zu sehen. Der Crusader machte einen kleinen Hüpfer und jubelte lauthals, während er sich nicht bewusst wurde, dass ihn die halbe Burg von einem Turm aus beobachtete. Die Menschen hoch oben mussten sich zusammen reißen, um nicht zu laut zu lachen. Kohl Rübe Erbse war in diesem Moment der wohl glücklichste pummelige Crusader in Rune Midgard, nur leider vergaß er, als er Halsüberkopf in seine Freiheit hinaus rannte, etwas sehr entscheidendes. Die Burg stand auf einer Insel. Die Insel lag nicht mitten im Meer, sondern viel mehr darüber mitten in der Luft. Zwar empfand er den Flug durch den Himmel als höchst amüsant, jedoch nützte ihm auch seine Rüstung nichts beim Aufprall im Ozean. Er kam zwar wieder an die Luft, aber das Pech holte ihn wieder ein. Ein Schiff fuhr in diese Moment genau auf ihn zu und na ja... Er ertrank und wurde nie wieder gesehen. In ihrer Ecke schmiss sich Natalie vor Lachen fast von der Pritsche. Shin stöhnte und schlug sich mit der Hand mehrmals gegen den Kopf. „Dieses Geschichte ist absolut DUMM!“ Kirika zuckte mit den Schultern. „Mein Großvater hat seinem Sohn immer geraten nicht so naiv durch die Welt zu rennen. Leider muss ich zugeben, dass wir Onkel Erbse nie wirklich vermisst haben. Es gab sogar ein großes Fest als seine Leiche am Strand in Comodo angespült wurde.“ Die Sniper blickte fast entsetzt zu Karasu. „Diese Geschichte ist wahr?!“ Nachdem sich die beiden Elben zwei Sekunden ausdruckslos angestarrt hatten, lachten sie plötzlich los und Kirika begann sich über den Boden zu rollen. Irgendwie fühlte Shin sich ausgeschlossen, weil sie den ganzen Witz an der Sache noch nicht verstanden hatte. Wie konnte es so einen naiven Menschen geben? „Du glaubst auch alles Shin oder?“ Karasu setzte ihren Lachanfall fort und die Sniper sah die beiden Elben fassungslos an. Dann lachte sie kurz. „Na...natürlich nicht.“ Jemand räusperte sich und die fröhlich heitere Stimmung in der Zelle starb von einer Sekunde auf die andere. Alle drehten ihre Köpfe zu den Zellgittern. Chaos wich einen Schritt zurück, öffnete den Mund und wollte scheinbar etwas sagen, aber der durchdringende Blick von vier Personen war wohl zu viel für ihn. „Ich. Äh...“ Natalie erhob sich, schloss die Gitter auf und zwängte sich nach draußen. Nachdem sie die Tür wieder geschlossen hatte, zog sie Chaos zu sich heran und er flüsterte ihr hastig sein Anliegen ins Ohr. „Okay. Ihr drei dürft jetzt alle mal zusammen frische Luft schnappen. Shadow will mit euch reden.“ Kapitel 10: Kapitel 19 & 20 --------------------------- xD; ma wieder was für mexx, post hier zu selten, weil kaum einer liest Q.Q Chapter 19: „Glast Heims Untergang“ „Miakoo!“ Erschrocken sprang die Priest auf, kollidierte mit Tigers Kinn und fiel zu Boden. Sie rappelte sich vorsichtig wieder auf und Tiger fluchte leise vor sich hin, während er sich wieder aus ihrer Reichweite entfernte. Anscheinend war Miakoo schon wieder auf ihrem Arbeitsplatz eingeschlafen gewesen. Müde rieb sie sich die Augen, setzte sich auf den morschen Stuhl und blickte auf die Notizen die vor ihr lagen. Einen wirklichen Hinweis hatte die Priest in der Geschichte Midgards nicht gefunden. Glast Heim war nie ausführlichen beschrieben worden. Meistens kam diese „Stadt“ nur mal in Absätzen zur Sprache, wo es um den finsteren Dark Lord ging oder um irgendeinen sinnlosen Hobbyverein, der ausgestorbene Pflanzen entdeckte hatte in der Nähe. Seufzend blickte sie auf den Bücherstapel, der sich rechts von ihr in die Höhe streckte und nur darauf wartete gelesen zu werden. Auch wenn Miakoo in keinem von ihnen eine Antwort erwartete. Vielleicht hätten sie doch vorher einfach in der Stadthalle nachschauen sollen. Jedoch war die Bibliothek von Prontera wesentlich größer und umfangreicher. Wieder und wieder fragte sie sich, ob sie nicht lieber in der Halle suchen sollte. Ein dumpfes Poltern erklang, gefolgt von dem Geräusch zersplitternden Holzes und dem grellen Aufschrei Lokis. Die Priest blickte sich um. Keines der Regale in ihrer Umgebung schien auch nur einen Moment daran zu denken umzufallen. Am Ende der Regalreihen stand noch ein zweiter Schreibtisch an dem eben noch Tiger gesessen hatte. Wieder erklang das Geräusch eines umgestürzten Regals und diesmal gefolgt von einem Wutausbruch des Knights. Weitere Stimmen mischten sich in die Geräuschkulisse, darunter auch ChaoX, der sich wie Tiger nicht mehr halten konnte. Genervt stand Miakoo auf und lief den langen Gang entlang, sie wandte sich nach rechts und huschte hastig an den Regalreihen vorbei bis sie bei Lokis Gang angekommen war. Es war nicht so schlimm wie sie erwartet hatte. Es war nicht mal wirklich schlimmer. Unbeschreiblich. Der Flur sah aus als wenn eben alle Apokalyptischen Reiter über ihn hergefallen wären. Kaum eines der Bücherregale stand noch. Sie waren in sich zusammengefallen und der traurige Rest von ihnen blieb ein Haufen Schutt und Asche. Inmitten der Trümmer kauerte Loki, die wimmernd unter den wüsten Beschimpfungen der anderen zusammenzuckte. Die Priest vergaß für einen Moment das völlige Chaos um sie herum und holte tief Luft. „HALTET SOFORT DIE KLAPPE!“ ChaoX und Tiger erstarren zu Salzsäulen. Die beiden sahen irritiert zu Miakoo. „Gut, wunderbar. So ruhig. Bleibt so für den Rest unseres Aufenthaltes.“ Auch der Rest der Schaulustigen die ihnen beim Durchsuchen nach Hinweisen halfen, war still geworden und viele entfernten sich lautlos vom Tatort. Die Alchemistin am Boden blickte Miakoo erleichtert entgegen, als sie zu ihr stolperte. „D...danke!“ Die Priest schlug unerwartet zu und fasste Loki am Ohr. „Was war hier los? Warum hast du die halbe Bibliothek hier zerstört?“ Als Antwort bekam sie nur einen Schmerzschrei und ein wohl eher unecht klingendes Schluchzen. „Na gut, wenn du es so willst. Raus. Raus aus der Bibliothek Loki! SOFORT!“ Ohne einen Kommentar verließ Loki das Gebäude mit gesenktem Kopf. Miakoo sah erst wieder zu ChaoX und Tiger, als sie aus ihrem Blickfeld verschwunden war. Der Knight und der High-Priest waren als Einzige noch inmitten des Schutts. „Geht wieder an die Arbeit. Ich mach sauber.“ Die beiden blinzelten geradezu enttäuscht drein. „Ich kann euch auch aufr-“ Bevor sie den Satz beendet hatte, waren sie schon weggestürmt und ließen Miakoo mit den zerstörten Regalen alleine. Sie begann zuerst damit die unbeschädigten Bücher aus der Asche zu fischen und auf der anderen Seite des Flures zu stapeln. Beim Aufräumen fiel ihr plötzlich ein merkwürdiges Buch auf. Es hatte einen roten Einband und goldene Verzierung am Buchrücken. Miakoo drehte es rum und runzelte die Stirn. Die komischen Zeichen auf dem Rücken des Buches jedenfalls konnte sie nicht entziffern. Mit einem flauen Gefühl im Magen schlug sie das Buch auf. Fast hätte sie es fallen gelassen. Auf der ersten Seite stand in großen Buchstaben: Glast Heims Untergang Mit zitternden Händen las Miakoo weiter. Geschrieben von An dieser Stelle hätte zweifellos ein Name stehen sollen, aber es sah nicht so aus, als wenn dort je einer gewesen wäre. In kleiner Schrift hatte irgendjemand noch mit einem blauen Stift etwas hineingekritzelt. Erschienen in Eisenach im Jahre 1999 Die Priest runzelte die Stirn. Eisenach? Und 1999? So weit sie wusste, war Midgard nach ihrer Zeitrechnung schon längst über 5000 Jahre alt. Vielleicht hatte es in der Vergangenheit ja mal so einen Ort gegeben. Immer noch verwirrt schlug sie gleich mehrere Seiten mit einmal um. Abwesend setzte sich Miakoo auf einen Geröllhaufen. ... Es war wieder da. Das schlechte Wetter vom vorherigen Tag, dem Tage davor und allen Tagen die noch kommen würden, da war ich mir sicher. Müde vom Hinausstarren aus dem Fenster, wandte ich mich ab und blickte unentschlossen durch das Zimmer. Die Einrichtung erinnerte mich scharf an einen dieser alten Filme über die Zeiten des Mittelalters, wo noch prachtvolle Burgen das Land geprägt hatten. Und alles wirkte so echt! Echt dafür, dass es nur ein Traum war. Ein Traum in den ich jeden Abend zurückkehrte, nachdem ich mich schlafen gelegt hatte. Noch einmal unterzog ich den Raum einem prüfenden Blick. Diesmal fiel mein Blick auf eine morsche Tür, die ich in meinen letzten Besuchen dieser Traumwelt noch nicht gesehen hatte. Neugierig trat ich hindurch. Auf das düster gestimmte Zimmer folgte ein ebenso dunkler Gang. Langsam lief ich den Flur hinab, traf bald auf eine weitere Tür. Obwohl ich bei nähere Betrachtung zugeben musste, dass man solche Arten Türen wohl heutzutage in keinem Haushalt mehr fand. Eine Ausgeburt meiner Fantasie. Aber wenn ich mir meinen Traum beliebig verändern würden könnte, dann müsst ich auch aus dieser Burg rauskommen. Ich schob diesen Gedanken erst einmal zur Seite. Die Tür war eher ein riesigen Tor, das aus zwei riesigen Flügeln bestand. Jeder Türflügel reichlich mit Schnitzereien verziert. Aus irgendeinem Grund aber erfüllte mich der Anblick dieses Tors mit mehr als nur Erstaunen. Planke Angst. Hätte ich einen Spiegel gehabt, dann hätte ich in mein vor Panik verzerrtes Gesicht erblicken können. Mit zitternden Händen zog ich einen der Flügel auf. Vor mir lag ein riesiger Thronsaal. Inzwischen bebte ich am ganzen Körper. Normalerweise war ich nicht so ein...Angsthase. Wahrscheinlich war es schließlich mein eigener Stolz, der mich weitergehen ließ. Der Saal war kahl. Rechts und links standen riesige schwarze Marmorsäulen, die das Dach der Halle stützten. Auch sie reichlich verziert mit ihm fremden Zeichen. Als ich kurz vor dem Thron stand, blieb ich entsetzt stehen. Alles im meinem Körper weigerte sich weiterzugehen. Die Angst war schon so groß, dass mir selbst das Zittern wie eine Qual vorkam. „Glast Heim“, hauchte ich und während ich dies sagte, saß ich schon längst auf dem Thron. Ein merkwürdiges Gefühl. Ein Gefühl von Macht. Von langen endlosen Schatten, die alles Licht besiegten... „ChaoX. Sie dir das an. Miakoo ist über einem Buch eingeschlafen.“ Tiger nahm ihr das Buch aus der Hand, drückte es dem High-Priest in die Hand und trug Miakoo zu ihrem Platz zurück. ChaoX starrte den Buchrücken an. „Shadow!“ Chapter 20: Der Schlossgarten Shin und die zwei Elben mussten fast schon rennen um die Knight einzuholen. Natalie schien es gar nicht abwarten zu können wieder bei Shadow zu sein. Die Sniperin jedenfalls fühlte sich mit jedem Schritten noch schlechter. Am Fenster zuckte ein Blitz vorbei. Kirika schrie entsetzt auf, stolperte zur Seite und warf ihre Schwester um. Shin reagierte nicht schnell genug, verfing sich in den rudernden Armen Karasus und fiel über die beiden Elben. Stöhnend stemmte sie sich wieder auf und blickte erschrocken geradeaus. Die Knight war gnadenlos weitergehetzt und aus ihrer Sicht verschwunden. Unter ihr hatten auch die Elbenschwestern das Desaster bemerkt. Irgendwas fremdes flackerte plötzlich in ihren Augen auf und Shin trat überrascht zwei Schritte zurück und drückte sich an die kalte Mauer. Die beiden sprangen von einer Sekunde auf die andere auf und hechteten davon. Shin stieß ein Keuchen aus und rannte ihnen hinter. „HEY! Wisst i...ihr...über...haupt...w....wo wir hin...nmüssen!?“ Statt zu antworten flitzten die Elben weiter und schossen bei der nächsten Weggablung nach rechts. Shin keuchte völlig außer Atem. Was zum Teufel war mit den beiden los? Sie waren doch auch nicht so schnell gewesen, als sie vom Orc Lord gejagt wurden... Die Sniperin blieb ruckartig stehen als sie um die Ecke bog. Karasu und Kirika waren spurlos verschwunden. Shin war sich sicher, dass sie rechts abgebogen waren. Doch nicht mehr ganz von ihrem Gedächtnis überzeugt drehte sie sich um. Im linken Gang ging es nicht sehr weit. An seinem Ende war eine einzelne Tür, die zweifellos aus Holz war und in keinem guten Zustand. Seufzend lief sie zur Tür und öffnete sie langsam. Wind schlug ihr vermischt mit Regentropfen ins Gesicht und sie schloss den Ausgang wieder kurz. Nachdem Shin nun auf Regen und Wind vorbereitet war, riss sie die Tür regelrecht auf und trat nach draußen. Vor ihr war kleiner Hof. Blumenbeete – wenn sie das einmal waren, jetzt war alles verwelkt – befanden sich in allen Ecken des Schlosshofes und in seiner Mitte stand ein beeindruckend großer Brunnen. In Stein war auf ihm ein Pferd gemeißelt worden. Es hatte sich auf die Hinterläufe gestellt, warnend die Vorderhufe gehoben und den Kopf jedoch streng zum Himmel gerichtet. Shin hob eine Augenbraue und betrachtete das Tier mit einem Misch aus Unbehagen und Erstaunen. Um den ganzen Hof standen hohe schwarze Säulen, in deren Stein fremde Zeichen eingeritzt waren. Sie hielten den großteils zerstörten Balkon, der sich von allen vier Seiten über den Hof beugte und ihm jegliches Licht nahm. Wenn es hier jemals hell werden würde. Shin sah hoch als erneut Blitze durch den Himmel zuckten. Dabei bemerkte sie drei kleine schwarze Schatten am Himmel. Die Sniperin wäre keine gewesen, wenn sie die unbekannten Flugobjekte nicht sofort als Falken erkannt hätte. Irgendwie hatte Shin das Gefühl einen dieser Falken zu kennen... Einen Versuch ist es wert, dachte sie und hob die Hand zum Mund. Sie pfiff einmal lang und zweimal kurz. Ein Ton den nur Falken hören konnten oder ausgebildete Hunter und Sniper. Tatsächlich reagierte einer der Schatten prompt und stürzte zu ihr herunter. Vorsichtig trat sie unter dem Schutz des Balkons hervor und streckte den Arm aus. Binnen weniger Sekunden waren ihr Arm und die rechte Schulter völlig durchnässt. Der Falke landete sanft auf ihrem dargebotenen Unterarm und Shin zog sich wieder in einen etwas trockeneren Bereich zurück. Dann sah sie das Tier aufmerksam an. Im ersten Moment schien es jedem anderen Sniperfalken zu ähneln, aber dann bemerkte sie die weißen Flecken am rechten Flügel und dem Kopf. Auch sein Schnabel war von einem silbernen, fast weißem Ton. „Albino!“ Shin blinzelte und war kurz davor sich über die Augen zu wischen, aber der Wind nahm ihr die Bewegung ab, indem er ihr erneut Regen ins Gesicht peitschte. Wasserspuckend trat sie noch mehr hinter eine Säule und sah fragend zu dem Falken auf ihrem Arm. „Also? Wo warst du so lange? Ich warte! Ich...ich hab dich für tot gehalten!“ Albino blickte schuldbewusst zu ihr hoch und erzählte ihr in seiner Sprache, was damals in Glast Heim geschehen war. Wie er von Miakoo hierher geschickt worden war. Shin neigte den Kopf zur Seite. „Und Miakoo hat dich hergeschickt? Wieso? Weiß sie, dass ich hier bin?“ Nein, ich denke nicht. Ich sollte noch einmal hierher, um den genauen Standort des Schlosses festzustellen. Miakoo und ein High-Priest sorgen in Prontera für Ordnung und bereiten alle auf einen Kampf mit der Schwarzen Armee vor. „Einen Kampf? Miakoo und Herr über Prontera?“ Shin lächelte kurz und sah dann wieder ernst zu ihm runter. Du warst nicht dabei als sie Prontera angegriffen haben? Diese bösen Menschen haben versucht die Gm’s zu töten und...dabei haben sich auch Elben und Menschen einiges gegenseitig mit ihren Waffen zusagen gehabt. So weit ich weiß, stoppte Miakoo den Aufruhr und als Ruhe war, verschwanden die Gm’s einfach. „Sie sind weg?! Aber...aber!“ Ihr scheint auch ohne sie gut klarzukommen. Einige andere Städte wurden wie Prontera Opfer dieser Schwarzen Armee, aber die meisten konnten schlimmeres als ein paar Verletzte verhindern. Die Sniperin überlegte kurz mit erneut zur Seite geneigtem Kopf. „Du fliegst doch zurück zu Miakoo. Kannst du ihr etwas von mir sagen?“ Albino deutete ein Nicken an. „Also. Sag ihr, dass ich mit zwei anderen Elben und Shinta im Schloss dieser verfluchten Armee festsitze! Shadow und seine Gefolgsleute sind alle hier. Und....es geht mir gut, sie soll sich nicht zu viele Sorgen machen und selbst auf sich aufpassen....“ Shins Gedanken wanderten zu ChaoX. „Hmm....sag ChaoX, dass es mir leid tut. Ich hoffe, er passt gut auf meine Freunde auf. Außerdem ist sein komischer Zwilling, der hier rumrennt ziemlich durchgeknallt!“ Ihr Falke legte ebenfalls den Kopf zur Seite. ChaoX? „Der High-Priest. Elb. Groß, blond.“ Sie glaubte plötzlich Schritte zu hören. „Du musst weg, schnell. Richte es ihnen aus, okay? Ich komm hier schon durch!“ Der Falke biss sie kurz in den Finger. Shin sprang aus ihrem Schutz und schleuderte Albino regelrecht gen Himmel. Das Tier geriet kurz durch den Wind aus dem Gleichgewicht, fing sich aber und flog davon. Die zwei anderen Schatten am Himmel folgten ihm hastig. Sie zuckte kurz zusammen als Chaos zu ihr nach draußen trat und angestrengt zum Himmel sah. Dann funkelte er zu ihr herüber. „Was hast du hier gemacht?“ Die Sniperin hob die Schultern und lächelte unschuldig. „Mir euren Garten angeschaut. Könnte einige Änderungen vertragen. So eine dumme Frage. Natalie ist weggerannt und die zwei Elben hab ich auch aus dem Blick verloren.“ Der Priest untersuchte ihre Worte in Gedanken anscheinend nach geheimen Informationen, denn er schien für einige Sekunden gar nicht auf sie zu achten. Schließlich wedelte er aufgeregt mit der Hand vor ihrem Gesicht. „Jetzt folg mir! Und wehe du verläufst dich wieder!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)