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Suffer & Redemption

von

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[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Er hatte Angst, spürte Schmerzen. Es tat alles so weh! Alles war schwarz! Aber...Aber was war das? Zarte, sanfte Finger fuhren über seine Wange. Sie strichen sie hinab und über seine Stirn. Sie waren so warm. So liebevoll. So etwas hatte er schon lange, sehr lange, nicht mehr gespürt. Es war wunderschön.

Langsam öffnete er seine Augen ein wenig.

"Max?"

Da war weißes, helles Licht draußen.

"Max, bist du wach?"

Doch nicht etwa das Licht aus dem Zimmer? Nein, es war definitiv ein anderes Licht. Zum Glück. Aber da war noch etwas. Eine Stimme. Eine bekannte Stimme! Ihr Klang fühlte sich wirklich gut an...so vertraut...

"R...Rei?"

"Ich fass es nicht! Du bist endlich aufgewacht! Oh Max! Ich muss sofort die anderen holen!"

"Nein...geh nicht gleich schon wieder...bitte..."

Der Chinese war schon losgerannt, blieb aber sofort stehen und ging an das Bett des blonden Jungen zurück.

"Wo bin ich hier?"

"Du bist im Krankenhaus. Du standest unter Schock und hast ziemlich lange geschlafen... Wir...haben gehört, was passiert ist..."

"Ja...aber...was ist überhaupt passiert? Und was machst du hier?"

"Genau kann ich dir das leider nicht sagen... Wir haben nur erfahren, dass einige Polizisten nach langer Suche nach dir - wir haben eine Vermisstenanzeige aufgegeben - zwei Kinderschändern auf die Spur gekommen sind...und als sie die dann festnehmen wollten, hatte dich anscheinend einer von denen als Geisel nehmen wollen, aber er wurde von einem der Polizisten angeschossen und du musst dabei einen ziemlichen Schock erlitten haben. Wahrscheinlich hattest du an dem Tag schon zuviel durchgemacht...so lautet zumindest die Erklärung des Arztes, den wir gefragt haben... Und...na ja...nachdem die Polizei deinem Vater gestern Abend gesagt hatte, dass du dich hier befändest, sind wir natürlich alle sofort hier hingekommen. Weißt du...wir haben uns wirklich die ganze Zeit über Sorgen darüber gemacht, was mit dir passiert sein könnte...es war wirklich ein Segen, endlich mal wieder etwas von dir zu hören..."

Rei legte eine kurze Pause ein, während Max sich noch ein wenig schwach und müde erhob.

"Heißt das...Tyson und die anderen sind auch hier? Und mein Vater?"

"Ja, sie warten alle draußen. Der Arzt meinte, dass du Ruhe bräuchtest und wir nicht alle in diesem Raum hier bleiben könnten. Da hat Tyson darum gebettelt, dass wenigstens immer einer hier bleiben dürfe und wir uns nacheinander abwechseln sollten, bis du wieder aufwachst. Er hat wirklich lange durchgehalten, aber irgendwann war er doch so übermüdet, dass er mich darum gebeten hat, ihn abzulösen... Aber sie sind alle da und werden sicher überglücklich ein, dich endlich wieder wach zu sehen..."

"Das ist...schön..."

Der blonde Junge musste ein wenig lächeln. Zum ersten mal, nach so langer Zeit. Allerdings entfuhr ihm auch ein kleiner Schluchzer und er konnte kaum noch die Tränen zurückhalten, die sich langsam den Weg über seine Wangen bahnten. Rei strich ihm abermals sanft über die Wange und nahm ihn vorsichtig in den Arm. Max' Tränen wurden dabei immer zahlreicher und er konnte sich kaum noch halten. Er legte seine Arme ebenfalls um den dunkelhaarigen Jungen und drückte sich feste an ihn. So geborgen hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt. Es war wirklich befreiend. Dann jedoch löste er sich irgendwann wieder ein wenig von ihm und blickte in das lächelnde und freundliche Gesicht des Jungen.

"Weißt du...ich habe schlecht geträumt...ich dachte, sie wären immer noch da...als wäre ich noch immer in ihrer Gewalt, ihr Spielzeug... Aber dann habe ich ganz sanfte und schöne Berührungen gespürt und bin endlich aufgewacht...es tut so gut..."

Bei diesen Worten errötete der Chinese ein wenig.

"Naja...ich habe gemerkt, dass du unruhig geschlafen hast... Und ich konnte dem Drang einfach nicht wiederstehen..."

"Ist ja nicht schlimm...ich bin dir ja dankbar dafür..."

Max lächelte Rei noch einmal an und legte dann seufzend seinen Kopf an dessen Brust.

"Soll ich denn vielleicht mal den anderen bescheid sagen? Ich denke, es wäre fies sie noch weiterhin so warten zu lassen... Tyson schläft zwar sicher noch wie ein Murmeltier, auch wenn es schon Mittag ist, aber er würde sich auf jeden Fall sehr freuen!"

"Ja...das wäre wohl jetzt das beste...obwohl...na ja...da wäre noch eine Sache, die ich dich gerne fragen würde..."

Der Chinese horchte auf.

"Und die wäre?"

"Naja...es ist so...dass...ich schon seit langer Zeit in Tyson verliebt bin..."

Rei sah den Jungen vor ihm erst ein wenig überrascht an, musste dann aber doch grinsen.

"Ach da liegt der Hase also begraben... Zuerst mal solltest du wissen, dass ich auf jeden Fall kein Problem damit habe! Denn...na ja...während du weg warst, habe ich nämlich Kai meine Liebe gestanden und...nun ja...seit dem sind wir zusammen."

Max sah den dunkelhaarigen ziemlich verdutzt an.

"Echt? Wow...das hätte ich wirklich nicht von dir erwartet... Aber es freut mich, dass euch zwei es wenigstens in der Zeit so gut getroffen hat!"

Der Blonde lächelte den Chinesen sanft an. Irgendwie tat es ihm gut, mit jemandem über so etwas reden zu können. Er hatte das noch nie zuvor getan, aber Rei schien dafür wirklich perfekt zu sein. Kein Wunder, er kannte kaum Leute, sie so eine Wärme und Vertrautheit ausstrahlen konnten.

"Danke..."

"Weiß Tyson eigentlich auch davon? Und wenn ja, wie hat er es aufgefasst?"

"Natürlich weiß auch er davon! Und er ist sehr gut damit klargekommen, da brauchst du dir wirklich keine Gedanken drum zu machen! Du solltest ihm aber auch auf jeden Fall von deinen Gefühlen erzählen, glaub mir! Du wirst es sicher nicht bereuen!"

"Meinst du wirklich? Ich meine...ich habe einfach Angst davor, dass er mich deswegen hassen könnte..."

"Ich kenne das Gefühl nur zu gut...aber er wird dich ganz bestimmt nicht dafür hassen! Vertrau mir!"

"Na gut..."

Max fühlte sich zwar schon noch ein wenig unsicher in der Sache, aber in Rei's Augen lag so eine Sicherheit... Es schien, als würden sie mehr wissen als er, daher beschloss er, seinem Freund zu vertrauen und Tyson bei der nächstbesten Gelegenheit alles zu gestehen... Denn wer weiß, wie viel Zeit ihm noch dazu bliebe...

Dann jedoch machte der Chinese sich auf den Weg und lugte erst einmal vorsichtig aus der Wartezimmertür raus. Wie erwartet befanden sich dort Kai und Max' Vater, die ziemlich besorgt und müde wirkten. Tyson schlief tief und fest auf ein paar zusammengestellten Stühlen. Als Rei jedoch von den beiden (mehr oder weniger) wachen Personen im Raum bemerkt wurde, sahen diese ihn gleich hoffnungsvoll an und wurden sofort von einem ruhigen und freundlichen Nicken darin bestätigt. Nur Tyson musste noch aufgeweckt werden, bevor sie wieder zu Max ins Zimmer kämen. Zugleich sagten sie auch einem der zuständigen Ärzte bescheid, der sich dann schon bald darum kümmern wollte.

Es war zwar nicht einfach gewesen, Tyson aus seinem tiefen Schlaf zu wecken, aber nachdem Kai ihm etwas von Max ins Ohr geflüstert hatte, war der Dunkelhaarige plötzlich hellwach. Er war über die Botschaft, dass der Blonde wieder erwacht sei, überglücklich und wollte am liebsten gleich reinstürmen, jedoch hielt Rei ihn kurz auf und legte ihm Nahe, sich vielleicht doch noch ein wenig ruhiger zu verhalten. Schließlich war Max immer noch unheimlich kaputt und sein Vater würde ihn sicherlich auch gerne wiedersehen. So versuchte der Junge, sich wieder ein wenig zu beruhigen. Jedoch konnte er es trotzdem kaum erwarten, seinen Freund endlich wieder bei Bewusstsein zu sehen.

Nacheinander gingen nun alle in den Raum, in dem der Junge lag. Ein warmes, aber auch noch ein wenig erschöpftes Lächeln bildete sich aus seinen Lippen, als er sie erblickte. Er war so erleichtert, sie nach dieser langen Zeit wiederzusehen. Ein wenig schade fand er nur, dass seine Mutter nicht dabei war. Sie war die einzige, die hier noch fehlte. Dafür gab er seinem Vater jedoch eine umso größere Umarmung. Er war natürlich auch darüber froh, Kai und Tyson wiederzusehen. Jedoch traute er sich in dem Moment nicht so ganz, die beiden auf die selbe Art und Weise zu begrüßen. So gerne er das auch vor allem bei seinem Geliebten getan hätte. Alle zeigten ihm, wie froh sie waren, ihn trotz all den grausamen Sachen, die geschehen waren, lächeln zu sehen. Allerdings sprach ihn niemand so recht darauf an. Und er war auch sehr froh darüber. Jetzt wollte er einfach nur diesen Augenblick genießen. Diese Wärme zu den Menschen, die er liebte. Am liebsten würde er die letzten zwei Monate einfach aus seinem Leben streichen, sie für immer vergessen. Aber tief, ganz tief in seinem Inneren wusste er, dass das unmöglich für ihn war. Vielleicht konnte er jetzt lächeln, vielleicht war er jetzt sogar gerade glücklich, aber irgendwo in ihm drin saßen immer noch diese grausamen Erinnerungen und nagten an ihm. Aber zumindest jetzt konnte er sie überschatten. Und zwar mit einem Gefühl von Erleichterung, Freude und Wärme.

Er erfuhr, dass seine Mutter auch bald wieder in Japan sein würde. Natürlich war auch sie davon in Kenntnis gesetzt worden, dass ihr Sohn verschollen war und hatte sich große Sorgen gemacht. Nachdem dann aber Max' Vater von der Polizei benachrichtigt worden war, hatte er sich gleich bei ihr gemeldet und ihr von den Neuigkeiten erzählt. Sie würde in den nächsten Tagen ankommen und Max freute sich schon unheimlich darauf.

Dann jedoch kamen die zuständigen Ärzte herein und mussten die Besucher leider bitten, den Raum vorerst wieder zu verlassen. Und diesmal mussten es wirklich alle sein. Der blonde Junge fand dies zwar unheimlich schade, aber da ihm versichert wurde, dass die Besucher wiederkommen durften, sobald sie mit dem Check fertig wären, lies er es geduldig und brav über sich ergehen. Aber er wollte seine Freunde und seinen Vater so bald wie möglich wiedersehen!

Der Check war bald beendet und es schien soweit alles in Ordnung zu sein. Er hatte keinerlei ernsthaften körperlichen Schäden. Zwar schien sein Körper noch ein wenig lädiert zu sein, aber das würde recht bald wieder verheilen und dann auch nicht mehr zu sehen sein. Das hieß, dass er wohl schon morgen das Krankenhaus verlassen dürfte. Man wollte ihn nur noch ein wenig zur Kontrolle dort behalten und damit er sich noch etwas ausruhen konnte. Kurz nachdem die Ärzte den Raum verlassen hatten, kam auch schon Tyson vorsichtig wieder hereingeschlichen. Seltsamerweise ohne Begleitung. Der Blonde war ein wenig verwundert und starrte seinen Freund verwirrt an. Diesem schien es allerdings nicht wirklich anders zu gehen, nur war er gleichzeitig noch ein wenig rot im Gesicht. Er bemerkte Max' fragenden Blick und rückte sofort mit der Erklärung raus.

"äh...Rei und Kai hatten anscheinend noch was wichtiges zu tun...und dein Vater musste leider zum Shop zurück... Sie sind aber alle froh gewesen, dich wieder wohlauf zu sehen und wollen dich morgen auf jeden Fall auch abholen kommen! Das soll ich dir zumindest noch von Rei ausrichten... Hab mich zwar auch ein wenig gewundert...aber na ja... sie kommen ja wieder und ich bleibe auf jeden Fall noch bei dir...ok?"

Der Blonde war zwar erst ein klein wenig enttäuscht gewesen, allerdings kam ihm dann auch sofort in den Sinn, dass dies nun seine große Chance sein könnte! Schließlich konnte er nun endlich mal wieder länger mit Tyson alleine sein! Und wenn er etwas genauer darüber nachdachte, konnte er sich auch gut vorstellen, dass Rei das ganze eventuell sogar extra so hingebogen hatte. Max musste bei dem Gedanken grinsen.

"Ist schon Ok! Etwas Ruhe wäre jetzt sowieso besser! Bin aber wirklich froh, dass du da bist...denn so ganz alleine wäre es mir jetzt doch ein wenig unangenehm..."

"Ja...kann ich gut verstehen..."

Vorsichtig setzte Tyson sich auf einen Rollhocker, der an dem Bett des Blonden stand.

"Ich meine...was musst du alles in dieser Zeit erlitten haben..."

Der Blonde musste schwer schlucken. Das war jetzt en Thema, das er im Moment wirklich nicht gerne ansprach.

"Was haben die da bloß alles mit dir gemacht?"

Max schwieg.

"Weißt du...als ich heute Nacht an deinem Bett gesessen habe, musst du wirklich schlimm geträumt haben. Du warst die ganze Zeit unruhig und hast die Hände in die Lacken und das Kissen gekrallt. Manchmal hast du sogar geweint... Du tatest mir so Leid... Und ich konnte nichts dagegen tun! Da musste ich mich die ganze Zeit fragen, was man dir angetan haben muss, dass du selbst im Schlaf so leiden musstest."

Max setzte sich langsam wieder auf und sah weiterhin schweigsam und besorgt auf das Bettlacken. Er traute sich nicht, Tyson in die Augen zu sehen.

"Es tut mir Leid...ich wollte dir ganz bestimmt keine Sorgen bereiten!"

"Dir braucht das doch nicht Leid zu tun! Nur...wenn ich so darüber nachdenke, könnte ich wirklich ausrasten! Wieso mussten sie gerade dich so leiden lassen? Du hast nie irgendjemandem auch nur irgendetwas zu leide getan!"

"Ich...ich weiß es auch nicht..."

"Ja...woher auch...entschuldige..."

Der Dunkelhaarige beruhigte sich wieder und legte seine Hand auf die des bedrückt wirkenden Blonden.

"Aber ich werde nicht zulassen, das dir jemals wieder jemand so etwas antut, Ok?"

Max sah seinem Freund in die Augen und musste lächeln.

"Vielen Dank..."

Plötzlich jedoch bahnten sich einige Tränen ihren Weg in seine Augenwinkel und er fiel Tyson um den Hals. Er drückte sich ganz feste an ihn, wollte ihn jetzt einfach nur spüren. Das Gesicht hatte er in dessen Schulter gepresst, sodass er sich dort sehr gut ausheulen konnte. Der Dunkelhaarige war zwar erst ein wenig überrumpelt, legte dann aber auch seine Arme um den Jungen und versuchte ihm somit, noch mehr ein Gefühl von Geborgenheit zu geben. Denn er konnte sich gut vorstellen, dass dieser das jetzt wirklich gebrauchen konnte.

So blieben sie einige Minuten noch verharrt, bis der Blonde sich dann doch wieder lösen musste. Er war von den vielen Tränen noch ganz rot im Gesicht und sah seinen Freund mit überraschend bedrückter Miene an. Grade eben war er noch so glücklich gewesen, aber nun musste er allen Mut zusammenfassen, damit er das rausbringen konnte, was er sagen wollte. Aber wenn er es jetzt nicht rausbringen würde, würde er das auch wann anders nicht schaffen!

"Du...Tyson...ich muss dir eigentlich schon ziemlich lange...etwas sagen... Ich habe nur große Angst davor, dass du mich dafür hassen würdest..."

"Wieso denn hassen? Glaub mir Max, es gibt im Moment wirklich nichts, weswegen ich dich hassen könnte! Wir sind doch Freunde! Also sag es ruhig!"

"Ok...aber vielleicht ist es grade deshalb...denn...ich...ich habe mich schon seit langem...in dich...verliebt!"

Tyson war nun doch ziemlich verdutzt und sah seinen "Freund" erst ein wenig verwirrt und ungläubig an. Dann jedoch musste er grinsen.

"Hmm...weißt du, wie ich darüber denke?"

"äh...nein... Wie denn?"

Max musste heftig schlucken. Nun war es zwar endlich raus, jedoch hatte er auch keine Hoffnung darauf, dass sein Freund diese Gefühle erwidern würde. Aber was hatte er denn auch erwartet? Wenn er ehrlich zu sich selbst war, musste er schon zugeben, dass er sich im Unterbewusstsein schon manchmal Hoffnungen gemacht hatte - und auch grade eben, als er in seinen Armen gelegen hatte, war es so gewesen. Dabei hätte er doch auch in diesen Momenten wissen müssen, dass dies unmöglich war! Er hatte nie irgendwelche besonderen Anzeichen oder etwas dergleichen bemerkt. Lediglich die Vorstellung war einfach zu schön gewesen. Allerdings war wohl nun auch damit vorbei. Oder? Bestand nicht vielleicht doch noch eine Chance? In diesem Moment herrschte in dem Blonden einfach nur ein vollkommen wirres Chaos!

"Mach die Augen zu, dann sag ich es dir!"

Diese Antwort war zwar etwas seltsam, aber Max tat, was sein Freund ihm gesagt hatte und schloss die Augen. Kurz darauf schon fühlte er etwas seltsames, feuchtes, warmes an seinen Lippen. Es war nur sehr kurz und sofort öffnete der Junge die Augen wieder, woraufhin er dann direkt in das breit grinsende Gesicht von Tyson blickte.

"Muss ich dazu noch irgendetwas sagen?"

"Ha-hast du mich grade etwa geküsst?"

Max starrte seinen Freund ziemlich überrascht und perplex an. Dieser nickte jedoch einfach nur und grinste ihn weiter an.

"So-soll das etwa heißen... Meinst du das wirklich ernst?"

"Was soll das denn sonst heißen? Und natürlich meine ich das ernst, du kleines Dummerchen! Oder würdest du so was für gespielt halten?"

Kaum hatte er das gesagt, zog der Dunkelhaarige auch schon den Kopf seines Freundes nahe an sich heran und verpasste ihm wieder einen Kuss. Jedoch war dieser kein Vergleich zu dem kleinen Küsschen von vorhin. Diesmal gab er wirklich alles, setzte seine Zunge ein und ließ Max die volle Wucht seiner Gefühle spüren. Dieser war davon zunächst auch ziemlich überwältigt und es ging ihm sogar fast schon ein wenig zu schnell. Aber Tyson machte das wirklich gut und somit wollte der Blondschopf schon nach kurzer Zeit immer mehr davon. Er spürte diesen Kuss schon am ganzen Körper und merkte, wie ihm immer heißer wurde. Vor lauter Überwältigung schaffte er es sogar kaum, den Kuss in irgendeiner Weise zu erwidern. Nur ein leises Stöhnen entfuhr ihm ungewollt, was ihm kurz darauf auch ein wenig peinlich war. Dann jedoch musste Tyson auch mal wieder von ihm ablassen, um Luft zu holen und auch um auf seine Reaktion zu warten.

Da sein Freund ihn nun nicht mehr festhielt, musste Max sich kurzzeitig selbst erst mal auf seinen Ellbogen abstützen. Auch er war jetzt ziemlich außer Atem.

"Wow...das war...unglaublich..."

"Na...also! Ich hoffe doch sehr...dass du mir jetzt glaubst...oder?"

Der Blonde sah dem Dunkelhaarigen noch einmal etwas erschöpft in die Augen, sprang ihn dann aber förmlich an und drückte sich überglücklich mit aller Kraft an ihn.

"Ich glaube...heute ist der mit Abstand schönste Tag meines Lebens, Tyson! Ich liebe dich!"

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Am nächsten Morgen wurde Max erst durch ein unaufhörliches Schellen der Klingel wach. Er hatte die ganze Nacht über Alpträume gehabt und war dadurch mindestens fuenf mal aufgewacht. Und jedes mal hatte er gehofft, Tyson neben sich zu finden. Jedoch wurde er auch jedes mal enttäuscht.

Schwer gähnend erhob sich der Blonde und rieb sich die Augen. Entsetzt musste er feststellen, dass er total verschlafen hatte und es schon Mittag war. Er schnappte sich schnell eine enge, hellblaue Jeans-Latzhose, ein dunkelgrünes T-Shirt und einen Gürtel und wollte grade schon ins Bad verschwinden, um sich dort fertig zu machen, als Tyson auch schon ins Zimmer platzte und ihn erst mal davon abhielt. Denn mit einem unüberhörbaren und gut gelaunten "GUTEN MORGEN!" erschreckte er ihn fast zu Tode und mit seiner plötzlichen Knuddel-Attacke warf er den Jungen fast zu Boden.

"Au...gleichfalls...autsch..."

"Oh...entschuldige...wollte nicht so feste zudrücken..."

Erst jetzt bemerkte der Dunkelhaarige, dass sein Freund nur in den Boxershorts, in denen er geschlafen hatte, vor ihm stand.

"Huh...willst du so etwa nach draußen? Ich meine...dagegen hätte ich ja eigentlich nichts, aber..."

"Ah...Nein nein! Ich wollte mich doch grade umziehen...hab nur ziemlich verschlafen..."

"Oh...schade... Aber dann beeil dich mal lieber, wir wollen uns schließlich in ner halben Stunde mit Kai und Rei treffen..."

Sofort packte Max wieder seine Sachen und flitzte ins Bad. Nachdem er kurz geduscht und sich gewaschen hatte, zog er sich schnell an und kam langsam wieder aus dem Bad heraus. Tyson hatte sich in der Zwischenzeit auf das Bett gesetzt und war nun doch sehr erfreut, seinen Freund endlich fertig zu sehen.

"Sieht gut aus!"

"Was? Oh, du meinst die Hose?"

Tyson nickte.

"Ja...meine Mutter hatte sie mir geschickt, kurz bevor ich entführt wurde...leider hatte ich daher keine Gelegenheit gehabt, sie vorher mal anzuziehen...aber sie gefällt mir auch sehr..."

"Vor allem macht sie deinen Knackarsch schön sichtbar..."

"Knackarsch?"

Der Dunkelhaarige grinste den Blonden breit an.

"Na...wenn du meinst..."

Max grinste verlegen und fuhr sich mit der Hand durch das weiche, vollkommen durcheinandergeratene Haar. Kurz darauf wurde er aber auch schon von seinem Koi an der Hand gepackt und aus dem Zimmer gezerrt.

"Hast du eigentlich überhaupt schon gefrühstückt?"

"Äh...Nein..."

"Dann musst du das aber auf jeden Fall auch noch tun! Ist schließlich die wichtigste Mahlzeit des Tages!"

Zügig wurde der Junge in die Küche gezogen und bekam dort direkt eine Schüssel mit Müsli vor die Nase gesetzt. Tyson griff natürlich auch herzhaft zu, obwohl er schon gefrühstückt hatte. Bald jedoch brachen sie endlich auf und machten sich auf den Weg zu der Eisdiele, wo sie Kai und Rei treffen wollten. Auf dem Weg klammerte der blonde sich die ganze Zeit über an den rechten Arm des Dunkelhaarigen, was dieser unheimlich süß fand. Er mochte es, wie sein Freund sich so an ihn schmiegte. Und auch wenn einige Passanten die beiden seltsam anguckten, war es ihnen ziemlich egal. Solange sie glücklich waren, hatten sie keinen Grund, sich zu verstecken!

Als die beiden endlich am Treffpunkt ankamen, wartete das andere Pärchen schon auf sie. Auch wenn die zwei sicherlich keine Probleme gehabt hatten, die Zeit gut zu überbrücken, waren sie doch froh, Tyson und Max endlich zu sehen. Als Begrüßung gab es erst mal eine kräftige Gruppenumarmung, die von Rei ausgelöst wurde. Nur Kai hielt sich dabei noch etwas zurück und sah den anderen lieber dabei zu.

Natürlich musste auch der Chinese erst einmal einen Kommentar abgeben.

"Hey...die Hose sieht echt süß aus!"

Wieder einmal musste sich Max verlegen am Kopf kratzen.

"Danke..."

"Vor allem macht sie deinen..."

"Hab ich ihm auch schon gesagt! Echt klasse, ne?"

Rei nickte grinsend. Der Blonde konnte dazu nichts mehr sagen. Langsam wurde ihm das doch ein bisschen komisch. Hatte seine Mutter das etwa beabsichtigt? Viel Zeit, um darüber nachzudenken, hatte er jedoch nicht. Denn schon kurz darauf zog Tyson ihn wieder zu sich und gab ihm eine aufmunternde Umarmung. Sie setzten sich alle an einem Tisch und bestellten sich etwas. Als Max sich jedoch auch setzen wollte, nahm sein Freund ihn direkt zu sich auf den Schoß. Der Blonde errötete zwar ein wenig, aber ihm gefiel es auch irgendwie.

Vor allem war dieses Gesamtbild aber auch für Rei schön anzusehen.

"Wenn ich euch beide da so sitzen sehe, könnte ich echt gleich Lust mal auf nen kleinen Dreier oder Vierer bekommen..."

"Aber nur, wenn du auch nicht vergisst, zu wem du eigentlich gehörst!"

"Als wenn ich dich jemals hergeben würde!"

Der Chinese gab seinem Koi einen liebevollen Kuss auf die Wange und schmiegte sich ein wenig an ihn.

"Außerdem willst du das doch nur machen, damit du nicht immer der Passive sein musst..."

Tyson und Max mussten sich bei diesem Kommentar schon ziemlich mit dem Lachen zurückhalten, Rei konnte dazu allerdings nichts mehr sagen. Denn leider hatte sein Freund da nicht gerade unrecht.

"Allerdings wirst du wohl damit noch ein wenig warten müssen... Denn ich glaube kaum, dass Max für solche Sachen jetzt schon wieder fit genug ist..."

"Ja...tut mir Leid..."

"Ach quatsch, dafür brauchst du dich doch nicht zu entschuldigen! War doch nur so ne dumme Idee von mir...auch wenn ich sagen muss, dass es schon seinen Reiz hätte... Vielleicht ergibt sich ja irgendwann einmal die Chance, wer weiß..."

Tyson konnte dem nur zustimmen. Denn er war von der Idee auch nicht wenig angetan. Aber solange sein Kleiner noch nicht bereit dafür war, kam das gar nicht in Frage. Er wollte es kein zweites mal erleben müssen, ihn so verstört wie gestern erleben zu müssen. Das war es einfach nicht wert!

Als alle mit ihrem Eis, bzw. ihren Getränken fertig waren, machte Rei den Vorschlag, doch noch ein wenig shoppen zu gehen. Die anderen waren damit einverstanden und der Chinese zog sofort Max zu sich, dem er unbedingt ein neues oder zumindest alternatives Outfit verpassen wollte.

So durchkämmten die Vier einen Laden nach dem anderen und der Chinese steigerte sich immer mehr in seine Sache rein. Er ließ den Blonden alle möglichen Outfits anprobieren, die teilweise natürlich auch nicht ganz ohne waren. Das Ende der Geschichte war, dass der Junge mit zwei Latzshorts, einigen Hotpants, einem Top und sogar einem recht kurzen Latzrock nach Hause gehen konnte. Allerdings hatte er dafür die Gewissheit, dass jedes einzelne Kleidungsstück den anderen unheimlich gut gefallen hatte. Vor allem hatte Tyson sich bei dem Latzrock wirklich nur schwer mit dem Sabbern zurückhalten können.

Da sie jetzt nicht mehr wussten, was sie mit sich anfangen sollten, schlenderten sie einfach mal in Richtung Park. Es war schon später Nachmittag und Max musste immer öfter an den Prozess am nächsten Tag denken. Er würde dort die Menschen wiedersehen, die ihn die letzten anderthalb Monate so sehr gequält und misshandelt hatten. Im Moment wusste er einfach nicht, ob er dazu überhaupt die Kraft hatte. Bei seinen Freunden und Tyson erging es ihm so gut. Er wollte nicht mehr an diese Zeit denken, er wollte sie am liebsten ein für alle mal hinter sich lassen und vergessen. Jedoch war das leichter gesagt als getan...

Die Jungs versuchten, ihn wieder in bessere Laune zu versetzen und ihn von dem morgigen Tag ein wenig abzulenken. Aber je mehr sie damit konfrontiert wurden, desto schwerer fiel es auch ihnen, das Ganze zu vergessen. Sie würden morgen ja schließlich dabei sein. Und dann würden sie die ganze Wahrheit über das, was dem Blonden in den letzten anderthalb Monaten wiederfahren war, erfahren. Aber nicht einmal Kai war sich sicher, ob er das überhaupt wollte. Trotzdem versuchten sie alle natürlich, Max ein wenig aufzuheitern. Tyson machte den Vorschlag, dass er ja bei ihm übernachten könnte und davon war der Junge wirklich begeistert! So müsste er sich nicht schon wieder Nachts so alleine fühlen und konnte gleichzeitig wieder etwas mehr Zeit mit seinem Freund verbringen. So machten sich alle auch gleich schon wieder zu Tyson nach Hause auf, um alles abzuklären. Durch diesen kleinen Lichtblick war der Blonde bald schon wieder in ein wenig besserer Stimmung, worüber vor allem sein Freund sehr erleichtert war. Für ihn war es wirklich nicht einfach, seinen Boyfriend so niedergeschlagen zu sehen.

Selbstverständlich hatte Tysons Grossvater kein Problem damit, dass sein Neffe die Nacht woanders verbringen wollte und auch Max Eltern, die per Telefon kontaktiert wurden, zeigten sich einverstanden. So machte sich der Vierertrupp dann letztendlich zu dem Haus des Blonden auf, wo sie den restlichen Abend verbringen wollten.

Sobald sie dort angekommen waren, wurde ruhige, entspannte Musik aufgelegt und der ganze Trupp verfrachtete sich auf das Bett, das in dem kleinen Zimmer stand.

Die Stunden schlichen vor sich hin und obwohl sie lieber noch sehr viel länger geblieben wären, mussten Rei und Kai sich langsam auf den Weg nach Hause machen. Der Prozess am nächsten Tag würde sehr früh beginnen und es war schon ziemlich dunkel. Der Chinese verabschiedete sich daher aber mit einer umso herzlicheren Umarmung von dem Blonden, bevor er sich mit seinem Koi in die sternklare Nacht begab.

Zwar fand auch Max es schade, dass die beiden schon gehen mussten, aber da Tyson ja noch bei ihm war, brauchte er darüber nicht allzu traurig zu sein. Langsam bekamen die beiden allerdings Hunger und beschlossen daher, zusammen mit den Eltern des Blonden etwas zu essen und danach sich für die Nacht fertig zu machen. Schliesslich würden sie morgen einen harten Tag vor sich haben.
 

Am nächsten Morgen wachte der Blonde ziemlich verschlafen neben Tyson im Bett auf. Die Sonne strahlte hell zum Fenster herein und langsam wurde Max klar, dass er dadurch aufgewacht war. Dann fiel sein Blick auf den immer noch ratzenden Dunkelhaarigen. Sie hatten gestern Abend beschlossen, in einem Bett zu übernachten und er selbst war sogar in den Armen seines Freundes eingeschlafen. Endlich hatte er mal eine ruhige Nacht ohne diese ständigen Alptraume verbringen koennen! Dafür war er Tyson wirklich dankbar. Es tat einfach gut, sich so geborgen und sicher bei jemanden fühlen zu können.

Mit diesen Gedanken kuschelte sich der Blonde noch einmal an den Dunkelhaarigen und legte seinen Kopf auf dessen Brust. Er lauschte dem regelmaessigen Herzschlag und bekam immer mehr das Gefühl gar nicht mehr aufstehen zu wollen. Doch leider begann genau in dem Moment der Wecker, den sich die beiden extra am Abend zuvor gestellt hatten, erbarmungslos mit seinem unaufhörlichen Klingeln an. Max wurde vollkommen aus seiner verträumten, ruhigen Stimmung gerissen und tastete nur noch hektisch auf dem kleinen Tisch neben ihm nach dem nervigen Gerät, um es endlich zum Schweigen zu bringen.

Durch den ganzen Lärm war nun aber auch Tyson endlich aufgewacht und rieb sich verschlafen die Augen.

"Wie viel Uhr ist es?"

"Zehn vor acht...wir müssen aufstehen! Der Prozess beginnt nämlich um neun..."

"Puh...zehn vor acht..."

Der Dunkelhaarige zog sich die Decke über den Kopf.

"Sind die denn verrückt, dass sie diesen blöden Prozess so früh machen?"

"Du glaubst gar nicht, wie gut ich dich verstehen kann..."

Max richtete sich auf, gab einen müden Seufzer von sich und stieg dann langsam aus dem Bett, um sich im Badezimmer zu waschen und fertig zu machen. Er hatte wirklich keine Lust auf diesen Prozess. Ihm wurde richtig übel bei dem Gedanken, diese beiden Typen noch einmal wiedersehen zu müssen. Er wollte einfach nicht mehr in dem Maße mit der Sache konfrontiert werden. War es denn nicht schon schlimm genug, dass ihm in seinen Träumen diese Erlebnisse vor die Augen geführt wurden? Auch wenn er nicht glaubte, dass er es je konnte, wollte er doch zumindest endlich versuchen, mit dieser Sache abzuschließen.

Er hatte sich mit diesen Gedanken gerade vielleicht ein paar Schritte vom Bett entfernt, als er auch schon spürte, wie ihn jemand von hinten an dem Bund seiner Unterhose zog. Der Blonde errötete, drehte sich um und blickte direkt in das grinsende Gesicht seines Freundes.

"Du hast doch wohl nicht etwa vor, alleine zu gehen, oder?"
 

So kam es, dass die beiden zusammen duschten, sich im Bad fertig machten und umzogen. Fuer den Prozess mussten sie leider extra Anzüge tragen, in denen sich keiner von beiden wirklich wohl fühlte. Sie fühlten sich einfach so steif und unbeweglich darin.

Nachdem die beiden dann noch endlich gefrühstückt hatten, machten sie sich zusammen mit Max Eltern auf den Weg. Sie wollten sich erst noch in der Nähe des Parks, der auf dem Weg lag, mit Kai und Rei treffen, da diese natürlich auch mitkommen wollten. So wurde aus dem Vierertrupp bald ein Sechsertrupp und um fünf vor neun erreichten sie alle den grossen Gerichtssaal. Vor allem jedoch merkte man dem Chinesen an, dass er noch extrem müde war. Er versuchte, den Wachleuten und Reportern, welche sich in dem gesamten Gebäude aufhielten, gegenüber Haltung zu zeigen. Allerdings musste er trotzdem andauernd gähnen und sich die Augen reiben. Er hatte total verschlafen und hätte sogar beinahe vergessen, hier im Anzug zu erscheinen, wenn nicht Kai bei ihm übernachtet haette.

Max hatte in dem Moment jedoch andere Probleme. Während sie sich auf dem Weg in die ersten beiden Reihen befanden, suchte der Junge ein wenig ängstlich den ganzen Saal mit den Augen nach seinen ehemaligen Peinigern ab. Einerseits wollte er sie zwar nicht wiedersehen, aber andererseits konnte er auch das Gefühl nicht ertragen, dass er wusste, dass sie sich hier irgendwo befänden und er nicht wüsste wo. Allerdings konnte er sie nirgendwo ausfindig machen. Dafür sah er aber einige Jungen in den vorderen Reihen, mit denen er hier nicht gerechnet hätte. Er kannte sie nur zu gut noch und wenn er sie so ansah, kamen wieder einige unangenehme Erinnerungen in sein Gedächtnis zurueck. Die meisten waren nicht sehr viel älter als er, nur ein zwei Jahre vielleicht. Aber als einer dieser Jungen sich umdrehte und zu ihm rübersah, drehte Max sich schnell weg. Er wusste, dass er ihn erkannt hatte. Aber im Moment wollte er wirklich nicht in diese kalten Augen sehen. Auch wenn keiner dieser Jungen etwas dafür konnte, so waren sie doch alle Teile dieser Zeit, die er so gerne vergessen oder verdrängen würde.

Er drückte sich noch etwas mehr an Tyson und setzte sich mit ihm und seinen Eltern in die erste Reihe. Kai und Rei setzten sich genau hinter ihn und sprachen ihm noch ein wenig Mut zu, bevor der Richter und die Angeklagten erschienen. Max nahm die Hand seines Freundes und umklammerte sie fest mit seiner Eigenen. Mit ihm und seiner Mutter neben sich fühlte er sich schon um einiges sicherer. Als sich allerdings langsam alles beruhigte und er hören konnte, wie durch die Türen hinter ihm noch ein paar weitere Männer den Raum betraten, wurde ihm doch wieder etwas unwohler. Er drehte sich nicht um, hatte es aber im Gefühl, dass dies die beiden sein würden. Auch Tyson merkte die Angespanntheit seines Freundes, da dieser am ganzen Koerper zitterte. Nicht sehr stark, sodass es eigentlich kaum jemand anders mitbekam. Aber da er die Hand des Blonden hielt, war es für ihn gar nicht zu übersehen. Und je naeher die Männer kamen, desto fester wurde auch der Griff seines Freundes.

So viel er sich auch den ganzen Tag über darauf vorbereitet hatte, so war es für Max jedoch um einiges schlimmer, diese beiden Menschen wiederzusehen, als er gedacht hatte. Als sie plötzlich nur wenige Meter vor ihm standen, in Handschellen und von zwei Polizisten bewacht, stockte ihm bei diesem Anblick der Atem. Ein etwas kleinerer, dafür aber sehr kräftig gebauter Mann mit markantem Gesicht und ein recht grosser, schlaksiger Mann mit blonden Haaren. Beide wirklich nicht gerade gutaussehend, hatten dafür aber eine umso groessere Auswirkung auf Max.

Und dem Jungen wurde es sogar noch unangenehmer, als der Kleinere von ihnen sich umdrehte und ihn mit einem zornigen, fast schon einschüchternden Blick ansah.

Max drehte sich ruckartig wieder nach vorne und Tyson bekam langsam Angst um ihn. Er hatte noch nie gesehen, wie jemand seinem Freund so eine Angst machen konnte. Immerhin hatte er ihn nur angeguckt und schon war der Junge ganz bleich im Gesicht. Er atmete schwer und seine Hand war total verkrampft.

Der Dunkelhaarige strich vorsichtig mit der anderen Hand über den Arm seines Freundes, um ihn wieder ein wenig zu beruhigen.

Er konnte so etwas einfach nicht mitansehen!
 

Letztendlich setzten sich die Männer dann aber auch auf ihre Plätze und der Richter betrat den Raum. Nachdem dieser vorgelesen hatte, worum es in der Verhandlung ungefähr ging, fing der Staatsanwalt an zu reden.

Max war jedoch ganz und gar nicht bei der Sache, sondern schweifte mit seinem Blick immer wieder zu den beiden Männern ab. Den ganzen Morgen über hatte er sich darauf vorbereitet, dass er die beiden heute wiedersehen würde. Und doch war es ein vollkommen anderes Gefühl, als er es sich vorgestellt hatte. Es war einfach um einiges unangenehmer.

Nach einiger Zeit kam der Staatsanwalt zu den Beweisen und Zeugen, die gegen die Angeklagten sprechen sollten. Unter anderem gab es einen ganzen Haufen von beschlagnahmten Videos, auf welchen zu sehen war, wie der kräftigere Mann Max in verschiedenen Arten misshandelte und vergewaltigte. Es wurden nur einige Ausschnitte als Beweismittel gezeigt, aber für den blonden Jungen war auch schon jede Sekunde davon eine Qual. Und das lag diesmal nicht an irgendwelchen wachgerüttelten Erinnerungen, sondern ganz einfach daran, dass es ihm wirklich peinlich war, sich selbst in diesem demütigenden Zustand sehen zu müssen. Aber noch um einiges schlimmer war, dass auch all die anderen Leute hier, seine Eltern und seine Freunde ihn so sahen. Das war ihm wirklich unangenehm. Er selbst traute sich schon kaum hinzusehen, so peinlich war es ihm.

Allerdings hatten diese Bilder auch auf die meisten anderen Leute ihre Wirkung. Max Eltern und Kai und Rei konnten kaum glauben, was sie sahen. Gleichzeitig machte es sie auch wirklich bestürzt, so vor Augen geführt zu kriegen, wie ihr eigenes Kind, bzw. einer der besten Freunde in solch einer Weise zu leiden hatte. Und das hier waren nur Ausschnitte! Max hatte das über anderthalb Monate ertragen müssen.

Allerdings war von all diesen Personen wohl Tyson am meisten davon ergriffen. Er hatte zwar gewusst, dass sein Freund eine sehr schwere Zeit hinter sich hatte, vor kurzem hatte er ja selbst noch die Nachwirkungen davon sehen können, aber natürlich hatte sich nie ein richtiges Bild davon machen können. Nun zu sehen, was die Person, die er so sehr liebte, hatte durchmachen müssen, trieb ihm fast schon Tränen in die Augen. Seine freie Hand hatte sich von ihm unbemerkt zu einer Faust geballt und immer mehr bekam er das Bedürfnis, sich einfach gleich auf diese beiden Typen, die doch eigentlich so nahe waren, zu stürzen. Allerdings besann er sich gleich auch schon wieder. Das Einzige, was er nun machen konnte, war, sich zu beruhigen und seinen Freund wenigstens zu unterstützen. Die beiden Maenner würden ihre Strafe heute bekommen...und auch wenn Tyson der Ansicht war, dass es dafür keine gerechte Strafe geben konnte, so konnte er daran ja doch nichts ändern.

Er konnte das Geschehene nicht rückgängig machen, aber dafür würde er alles daran setzen, dass nie wieder jemand seinem Freund so etwas antun könnte. Nie wieder sollte er so zu leiden haben!

Bald jedoch meinte der Staatsanwalt, dass es genug sei und er die Leute nicht weiter mit solchen Bildern belasten wolle. Max war darüber sehr erleichtert. Beweise hin oder her, das war für ihn doch sehr hart gewesen. Vor allem spürte er nun aber auch wieder, wie Tyson beruhigend mit der Hand über seinen Oberarm fuhr. Er konnte sich wirklich glücklich schätzen, so einen Freund zu haben.

Als weiteren Beweis gab es eine Liste von "Kunden", die alle angegeben hatten, dass sie diese Videos von den beiden Männern erworben hatten.

Nun sollten Zeugen aufgerufen werden und als erster sollte gleich Max Mizuhara gegen die beiden Männer aussagen.

Der blonde Junge zuckte zusammen, als sein Name aufgerufen wurde. Er fühlte sich dafür gar nicht bereit und als er aufstand, glaubte er, dass ihn seine Beine kaum tragen würden. Sein Herz raste förmlich vor Aufregung in seiner Brust, als er nach vorne ging und den Zeugenstand betrat. Von dort aus huschte sein Blick immer wieder über die ganzen anwesenden Leute, die bekannten Gesichter und blieb dann doch letztendlich immer wieder an diesen beiden Männern hängen. Sie sahen ihn oft immer noch so zornig und einschüchternd an, jedoch versuchte Max nun, sich mehr zusammenzureissen. Auch wenn es ihm nicht leicht fiel.

Der Staatsanwalt fragte ihn viele Sachen, die er wahrheitsgemäss beantworten musste. Und auch wenn dem Jungen die meisten Fragen nicht gerade angenehm waren, beantwortete er sie so gut er konnte. Vor allem solche Fragen, wie ob er bestätigen könne, dass er das auf den Videos gewesen sei oder ob ihm gewisse "Gegenstände" bekannt vorkämen, fand er nicht gerade berauschend. Aber immer wenn er wieder zu Tyson und seinen Freunden herübersah, schöpfte er ein wenig Mut und brachte so nach einer geschlagenen Viertelstunde seine Aufgabe als Zeuge hinter sich. Er war mehr als erleichtert, als er sich endlich wieder hinsetzen durfte.

Allerdings war ihm immer noch etwas unwohl und er spürte auch noch während der gesamten weiteren Verhandlung die Aufregung in seinem Magen.

Nach einer weiteren Stunde, in der es noch weitere Zeugen gab und sich die Angeklagten verteidigen durften, kam die Verhandlung endlich zum Schluss. Die beiden Männer wurden wegen der Masse an Beweisen schuldig gesprochen und das Urteil wurde verkündet. Es fiel ziemlich heftig aus, aber Tyson war selbst damit noch nicht zufrieden. Genauso wäre es allerdings wohl bei jedem anderen Urteil auch gewesen.

Als sich langsam alles erhob und die beiden Männer abgeführt wurden, bemerkte Max, dass der Kleinere von ihnen anscheinend starke Probleme mit seinem rechten Arm hatte. Dann jedoch erinnerte er sich auch daran, dass Rei ihm ja erzählt hatte, dass einer der Männer angeschossen worden wäre. Irgendwie gefiel ihm der Gedanke daran aber sogar schon ein wenig, worüber er sich im gleichen Moment allerdings auch ziemlich wunderte. Immerhin war es das erste mal, dass er so über den Schaden von jemand anders dachte.

Plötzlich rastete jedoch der Kräftigere der Männer total aus und schaffte es sogar trotz Handschellen, sich von den vollkommen überraschten Wachen zu befreien. Er stürmte in seiner Wut auf den total perplexen Max zu und schrie ihn dabei die ganze Zeit an.

"Das ist alles nur deine Schuld! Du dreckige kleine Ratte! Ich hätte dich verdammt noch mal umbringen sollen!"

Der Mann schaffte es sogar fast bis zu dem Jungen, allerdings hatten ihn die Wachen mit Hilfe von einigen anderen Personen schnell wieder unter Kontrolle und brachten ihn zu Boden. Es kamen noch einige weitere Wachen zur Verstärkung und so schafften sie es, den Mann trotz seiner vielen Versuche, sich zu Befreien, aus dem Raum zu befördern.

Max war von diesem Erlebnis allerdings doch sehr eingeschüchtert. Er hatte schon damit gerechnet, dass der Mann ihn erreichen und ihm genauso wehtun wuerde, wie er es vor einigen Tagen erst noch getan hatte. Auch als dieser schon längst aus dem Raum transportiert worden war, stand der Junge noch wie angewurzelt und zitternd da.

Tyson war natürlich direkt zu ihm gerannt, allerdings hatte sein Freund ihn noch nicht einmal bemerkt, bis er den Schock einigermaßen verarbeitet hatte. Er merkte nur sehr bald, dass er von dem Dunkelhaarigen im Arm gehalten wurde und klammerte sich auch gleich sehr fest an ihn. Ein paar vereinzelte Tränen wollten sich dabei schon ihren Weg aus seinen Augen bahnen, allerdings wurden sie direkt schon an Tysons Hemd abgewischt. Einige der Reporter knipsten fleißig Bilder, jedoch kümmerte die beiden das jetzt nicht. Max wollte nur noch nach Hause und auch die anderen mussten das Gesehene erst einmal verarbeiten.

Zwar wollten noch viele Reporter Interviews haben, jedoch wimmelte Judy sie alle ab oder bat sie, später bei ihnen anzurufen. Allerdings war ihr klar, dass ihr Sohn das im Moment wirklich nicht gebrauchen konnte.

So gelangte der kleine Trupp nach draußen, wo auch der Blonde sich endlich ein wenig beruhigen und wieder zu sich kommen konnte. Rei machte den Vorschlag, dass sie sich alle vielleicht erst morgen noch einmal treffen sollten, da dies doch ein wirklich harter Morgen für sie gewesen wäre. In Wahrheit wollte er nämlich noch einmal mit Kai ein wenig alleine sein, um mit diesem über das Geschehene zu reden. Dem Chinesen hatte dieser Prozess wirklich zugesetzt, aber er wollte Max nicht noch mehr damit belasten. Die anderen waren mit diesem Vorschlag auch einverstanden und so teilte sich die Gruppe bald abermals. Natürlich wollte Tyson auch diese Nacht wieder bei seinem Freund verbringen. Im Moment konnte er ihn wirklich nicht alleine lassen und der Blonde war ihm dafür auch sehr dankbar. Er wusste nicht, was der heutige und der morgige Tag noch bringen wuerde, allerdings war er jetzt einfach nur froh darüber, mit dem Dunkelhaarigen zusammen zu sein zu können.

Und bald endlich aus diesen unbequemen Klamotten rauskommen zu können!

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Langsam oeffnete er die Augen. Es drehte sich noch alles ein wenig, aber mit der Zeit wurde die Umgebung schaerfer und er konnte erkennen, wo er hier ueberhaupt war. Er befand sich in Reis Wohnzimmer. Hier war er ja auch oft genug gewesen. Aber was machte er hier und wie war er hier hingekommen?

Kai fasste sich an den Kopf und bemerkte erst jetzt, dass ein kuehlender Eisbeutel auf seiner Stirn lag. Und darueber konnte er jetzt nur froh sein, denn seine Kopfschmerzen waren unermesslich! Nur langsam fuehlte sich sein Kopf etwas klarer an. Es kam ihm vor, als wenn er eine ganze Woche geschlafen haette. Kaeme ihm aber komisch vor, denn so bequem war die Couch, auf der er lag, eigentlich gar nicht. Aber auch erst jetzt fiel ihm auf, dass Rei auf einem Stuhl neben ihm sass und schweigend auf ihn herabblickte.

"Hey, Rei...da bist du ja..."

Der Russe laechelte seinen Freund sanft und noch etwas erschoepft an.

"Was war bloss gestern Abend los? Ich kann mich an absolut gar nichts mehr erinnern...und diese Kopfschmerzen...hab ich irgendwie zuviel getrunken oder so?"

"Das kann ich dir leider auch nicht sagen..."

Kai war von dem ernsten und ausdruckslosen Ton des Chinesen sehr ueberrascht. Aber er hatte bis jetzt auch nicht diesen traurigen und zugleich ernsten Gesichtsausdruck bemerkt. So etwas hatte er bei ihm noch nie gesehen! Zumindest nicht in der Art und Weise. Er hatte Rei schon oefters mal traurig oder auch gereizt oder wuetend erlebt. Aber nie so. Nie auf so eine abweisende, irgendwie verletzte Art und Weise. Irgendetwas musste passiert sein, aber er hatte absolut keine Ahnung was!

"Ist irgendetwas? Du wirkst so komisch..."

Der Chinese gab einen tiefen Seufzer von sich.

"Scheinbar kannst du dich wirklich nicht mehr erinnern... Oder dir ist das, was gestern Abend passiert ist vollkommen egal..."

"Was? Was ist denn gestern Abend passiert? Es tut mir Leid, aber ich kann mich wirklich nicht erinnern... Habe ich dich etwa mit etwas verletzt?"

Die Verwirrung und Hilflosigkeit stand dem Russen deutlich im Gesicht. Es war, als wenn so ziemlich alle Erinnerungen an den gestrigen Tag ausgeloescht worden waeren... Aber Alkohol konnte auch kaum die Ursache sein. Er vertrug ziemlich viel - was vielleicht damit zusammenhing, dass er Russe war - und es brauchte schon einiges, um ihn betrunken zu machen. Aber was war es dann?

"Naja...ich bin wohl von allen an der Sache fast am wenigsten verletzt worden..."

Rei gab ein schwaches, irgendwie sarkastisch wirkendes Laecheln von sich, waehrend er das sagte.

"Und es faellt mir wirklich schwer, zu glauben, dass du dich nicht erinnern kannst...immerhin schienst du sehr viel Freude an der Sache gehabt zu haben."

Kai blickte seinen Freund nur noch fassungslos an.

"W-was soll das heissen? Sag mir doch bitte, was gestern passiert ist! Ich kann mich wirklich nicht erinnern..."

"Aber du kannst dich doch wohl noch daran erinnern, wer Max ist, oder?"

"Max..."

Sobald der grauhaarige Junge sich diesen Namen ins Gedaechtniss rief, wurden seine Kopfschmerzen ploetzlich verdreifacht und er musste sich stoehnend an den Kopf fassen. Langsam kam das Bild des Jungen in ihm hervor. Aber es blieb nicht allein. Es folgten noch ganz viele andere Bilder von ihm. Und jedes einzelne erschien dem Russen so erschreckend, fast schon krank! Er sah den Blonden weinend vor sich und wie er selbst auf ihn einschlug, waehrend er von einem Rausch befluegelt immer wieder in ihn hineinstiess. Die ganze Zeit ueber die Schreie und das Weinen seines Freundes im Ohr, jedoch beachtete er all das in diesen Gedanken nicht.

Kai fand diese Bilder einfach grausam. Er wollte sie aus seinem Kopf vertreiben, aber sie wollten nicht verschwinden. Und das schlimmste an ihnen war, dass sie so unglaublich real wirkten. Er wollte Max nicht so leiden sehen. Und vor allem fand er die Vorstellung grausam, dass er selbst ihm so etwas antat.

Dann jedoch, von einer auf die andere Sekunde, wurde ihm auf eine harte Art und Weise klar, dass diese Bilder keine einfachen Hirngespinste waren und diese Erkenntniss lies sogar den sonst so gelassenen Kai blass werden.

"Oh Gott...Rei... Sag mir bitte...bitte, dass das nicht wahr ist..."
 

Zur gleichen Zeit wachte auch Tyson aus einem sehr ungemuetlichen Schlaf auf. Er hatte ziemlich schlecht geträumt und musste sich erst einmal kraeftig die Augen reiben, bevor er irgendetwas richtig sehen konnte. Kurz darauf fiel sein Blick direkt auf den noch immer schlafenden Max neben ihm und langsam kamen die Erinnerungen an den gestrigen Abend zurueck.

Es war so schrecklich für ihn gewesen...Während Kai so vollkommen fertig eingeschlummerte, war er direkt zu dem am Boden zusammengekauerten Blonden gerannt. Rei war in diesem Moment wohl vollkommen ratlos gewesen, ob er Tyson hinterherlaufen oder zu Kai rennen sollte. Zu sehr hatte ihn dieser Anblick von zuvor noch geschockt.

Der Japaner fand den kleinen Halbamerikaner in einem grauenhaften Zustand vor. Dem Jungen fiel von dem vielen Weinen schon das Atmen schwer und er schien all das, was gerade um ihn herum passiert, gar nicht wahrzunehmen.

Erst, als Tyson das Häufchen Elend zu sich in den Arm nahm, machte er die Augen auf und krallte sich förmlich in seinen Geliebten. Er zitterte immer noch am ganzen Körper und schien sich gar nicht mehr beruhigen zu wollen.

In so einem Zustand hatte der Dunkelhaarige ihn noch nie zuvor gesehen und er fühltesich zunehmend hilflos. Vor allem hatte er keine Ahnung, was dort eigentlich vorgefallen war und was Kai dazu getrieben hatte, Max so etwas derart schlimmes anzutun, dass man ihn so wieder vorfand!

Im Moment jedoch spielte das auch nicht wirklich eine Rolle. Tyson versuchte einfach nur, seinen Freund mit sanftem Streicheln und ein paar zärtlichen Küssen wieder ein wenig zu beruhigen. Er wusste einfach nicht, was er mehr in dieser Situation tun sollte.

Rei kam nun langsam und noch immer sichtlich traumtisiert in den Raum hereingeschritten. Er blickte abwechselnd von dem beschäftigten Pärchen vor ihm zu dem seelig schlummernden Kai und wieder zurück. Dann ging er aber doch auf letzteren zu und blieb kurz vor ihm stehen. Bei diesem Anblick und der ständigen Erinnerung an das Bild, das sich ihnen schon am Eingang des Duschraumes geboten hatte, stiegen nach und nach auch in dem Chinesen die Tränen auf. Er ging in die Hocke und fuhr mit einer Hand durch die Grauschwarzen Haare des Russen. Er fühlte immer mehr die Enttäuschung in ihm aufkeimen und musste sich beherrschen, nicht auch gleich noch total durchzudrehen. Er konnte einfach nicht verstehen, wie der Junge, den er so sehr liebte und dem er immer so sehr vertraut hatte, einem Freund so etwas grausames antun konnte... Und dann auch noch nach all dem, was Max sowieso schon durchgemacht hatte...

Kurz darauf fiel sein Blick auf die noch immer entblößten Genetalien des Älteren. An der Spitze seines Gliedes hing immer noch etwas von der weißen, klebrigen Flüssigkeit, die Rei jedoch sofort entfernte. Während er Kai wieder einigermaßen richtig anzog, konnte er kaum einen richtigen Gedanken fassen. Es ging ihm so vieles durch den Kopf...und das nur in einer so kurzen Zeit...

Max schien sich mittlerweile wieder einigermaßen zu beruhigen. Aber das lag wohl zum Großteil eher daran, dass ihn nach und nach die Kräfte verließen. Tyson hatte natürlich nicht aufgehört zu versuchen, seinen Freund mit sanften Worten, Streicheleinheiten und zarten Küssen zu beruhigen; auch, wenn sich der Blonde schon so sehr in ihn verkrallt hatte, dass es weh tat. Den Schmerz spürte der Japaner jedoch kaum. Viel mehr schmerzte es ihn, seinen geliebten kleinen Max in so einem Zustand zu sehen und ihm nicht helfen zu können. Er spürte sehr wohl die blauen Flecken und Schrammen an dem nackten Rücken des Jungen und dies verletzte ihn sogar noch mehr. Er hatte sich selbst doch geschworen, dass sein Freund nie wieder so zu leiden haben sollte. Und doch hatte er ihm nicht helfen können.

Allerdings verließen Max auch bald die letzten Kräfte und er verlor das Bewusstsein. Die ganze Situation musste wohl wirklich zuviel für ihn gewesen sein. Immerhin war er doch im Moment schon ohnehin so labil gewesen, da hätte man etwas anderes wohl auch kaum erwarten können.

Tyson ließ von den triefenden Jungen ab und wollte ihn schon in den Nebenraum tragen, um ihn abzutrocknen, als sein Blick plötzlich auf Rei fiel, der immer noch schweigend vor Kai kniete und scheinbar total in Gedanken versunken war. Es war nicht schwierig zu sehen, dass auch ihm diese Situation kräftig zu schaffen machte.

"Alles ok?"

Der Japaner hätte sich im gleichen Moment ohrfeigen können. So eine dumme Frage! Allerdings wusste er auch nicht so recht, was er sonst hätte sagen können. Für beide war ziemlich klar gewesen, was hier gerade vogefallen war. Ihnen war nur vollkommen schleiherhaft warum! Was für einen Grund kann es gegeben haben, dass Kai plötzlich so etwas tat?

"Geht es Max besser?"

Der Chinese erhob sich langsam und versuchte, den Russen irgendwie tragen zu können, was sich aber nicht als allzu einfach erwies. Immerhin war letzterer ein wenig größer und schwerer als er.

"Naja...er scheint zu schlafen oder so... Ich hoffe, dass es ihm jetzt besser geht..."

"Wir müssen die beiden irgendwo heute Nacht hinbringen. Hier können wir sie ja ganz sicher nicht lassen."

"Ja, aber erst mal muss ich Max nebenan abtrocknen und ihm irgendwas überziehen! Es ist zwar nicht kalt draußen, aber schon dunkel und ich kann ihn ja nicht nackt und triefend durch die Gegend tragen..."

"Ok, mach das...ich werd solange auf dich warten."

Beide trugen ihre Partner zurück in die Umkleidekabine, wo Tyson den Blonden abtrocknete und ihn in einen längeren Mantel von Rei einwickelte. Dann nahm er ihn huckepack und gab Rei ein Zeichen, dass sie aufbrechen konnten.

Draußen angekommen entschlossen sie sich, die beiden Bewusstlosen jeweils zu sich nach hause zu bringen. So nahm Tyson Max mit sich und Rei brachte Kai zu sich nach Hause. Immerhin musste sie ja jemand überwachen und der Blonde konnte ganz sicher nicht einfach zu seinen Eltern gebracht werden. Schließlich konnten sie die ganze Situation noch nicht Erklären, da sie selbst die Hintergründe nicht kannten. Und vor allem Rei wollte, dass im Moment noch keine voreiligen Schlüsse gezogen wurden. Man merkte ihm an, dass er noch immer sehr verwirrt war und mit sich selbst zu kämpfen hatte.

So schleppten sich die beiden ein Stück schweigend voran, bevor sich ihre Wege trennten. Für keinen von ihnen war ihr Partner gerade ein Leichtgewicht und somit wurde auch der restliche Weg für sie recht beschwehrlich.

Als Tyson dann endlich zu hause angekomemn war, hatte er den Blonden sofort aufs Bett gelegt und sich direkt neben ihn fallen lassen. So kaputt war er wirklich nur selten bisher in seinem Leben gewesen! Er hatte sich nicht einmal mehr an dem Abend gewaschen, sondern hatte sich einfach nur noch ausgezogen und hatte sich zu Max ins Bett gelegt. Er hatte den Jungen fest an sich gedrückt, als er endlich enschlief. Wohl als Zeichen, damit sein Freund auch im Schlaf noch wusste, dass er da war und ihn beschützen würde... Auch, wenn er nun schmerzhaft hatte merken müssen, dass dem nicht immer so sein konnte...
 

Tyson schüttelte langsam die Gedanken aus seinem Kopf. Er war total verschwitzt und brauchte unbedingt was zu Trinken. Er setzte sich auf und warf noch mal einen Blick auf den noch immer schlafenden Max, bevor er sich aus dem großen Bett hiefte und in die Küche ging.

Er fühlte sich noch immer total verpennt und ihn plagten unheimliche Kopfschmerzen. Und der Durst machte ihm von all dem am meisten zu schaffen! Kein Wunder eigentlich...hatte er doch auch schon gestern Abend nach der Anstrengung nichts mehr getrunken und war einfach weggesackt. Auf jeden Fall tat es wirklich gut, wieder etwas Flüssigkeit zu sich zu nehmen!

Er hatte sich letztendlich einfach nur ein Glas mit eiskaltem Wasser aus dem Hahn zubereitet, aber im Moment war das absolut ausreichend. Er klatschte sich selbst gleich noch etwas davon ins Gesicht, um endlich wacher zu werden.

Allerdings musste er sich dann erst einmal hinsetzen. Noch immer nagten die Erinnerungen des Vorabends an ihm und langsam machte es ihn verrückt.

Er ging sofort zurück ins Schlafzimmer, um noch einmal nach Max zu sehen. Aber der schlief weiterhin unverändert. Auch wenn es nicht gerade nach einem schönen Schlaf aussah, so hatte Tyson einfach noch nicht den Nerv, ihn auf zuwecken. Er konnte es einfach nicht...

Aber er hatte auch das dringende Bedürfnis, mit jemandem über die ganze Sache zu reden. Er wünschte sich so sehr, dass endlich Klarheit über all das Geschehene kommen würde! Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass Kai so etwas ohne Grund getan hätte...oder doch? Und überhaupt, warum hatte er das gerade Max angetan? Tyson wurde das einfach zuviel, er musste dringend mit jemandem darüber sprechen.

Da viel ihm ein, dass Rei ja sowieso noch hatte anrufen wollen. Er hatte es ihm ja gestern Abend schon versprochen, dass er sich heute bei ihm melden würde.

Der Japaner schaute auf die Uhr und sah, dass es schon kurz vor halb elf war. Also kontne er den Chinesen wohl anrufen, ohne sich sorgen zu müssen, dass er ihn gerade aus dem Bett warf.

"Hallo? Kon hier."

"Ich bins, Tyson."

"Oh...Hi..wie geht's Max? Ist er schon aufgewacht?"

"Nein, bisher noch nicht...und um ehrlich zu sein bin ich irgendwie ganz froh drüber...weiß aber auch nicht wirklich warum..."

"Achso..."

"Was ist denn los? Du klingst so, als wenn du heute Nacht kein Auge zugetan hättest..."

Rei gab ein mattes Lachen von sich.

"Das hab ich auch nicht...aber ich kann es auch gar nicht mehr...zumindest im Moment nicht. Kai ist nämlich vor ner Stunde aufgewacht und war total fertig. Er meinte, er könnte sich an kaum etwas erinnern...

Aber...um ehrlich zu sein...ich weiß nicht, ob ich ihm das so glauben kann oder nicht..."

Für Tyson war es unüberhörbar, wie sehr Rei das alles an die Nieren ging. Ihn schien die Sache richtig zu belasten und auch dem Japaner tat es sehr Leid, das von seinem Freund so hören zu müssen.

"An was konnte er sich denn als letztes erinnern? Weißt du das?"

"Er meinte, dass er sich ab dem Interview mit diesem komischen Reporter an nichts mehr hätte erinnern können... Nur die Sache mit Max hab ich ihm anscheinend wieder ins Gedächtniss rufen können..."

"Achso..."

"Ehrlich gesagt, hab ich aber einen Verdacht, was ihn dazu getrieben haben könnte...es klingt vielleicht ein wenig weit hergeholt und ich bin mir auch nicht gerade sicher...aber hast du seinen Blick gestern gesehen? Die Ringe unter seinen Augen?"

"Naja...ich bin mir nicht sicher...aber ich glaube schon, dass er da so was komisches hatte..."

"Ich habe das nur einmal in meinem Leben schon vorher gesehen. Und zwar bei jemandem, der Drogen genommen hatte. Und es ist ja generell so, dass dies ein grundsätzliches Zeichen von jemandem ist, der unter Drogeneinfluss steht...kannst du dir vorstellen, dass dieser Reporter vielleicht was damit zu tun haben könnte? Kai konnte mir nicht mal sagen, wie der Mann hieß oder für welche Zeitung er arbeiten würde... Ich finde das alles schon ziemlich seltsam... Allerdings klingt das auch so weit hergeholt..."

"Das stimmt schon...aber vielleicht hast du ja recht. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Kai so etwas bei vollem Verstand gemacht haben könnte... Ob nun der Reporter oder Drogen was damit zu tun hatten, ist dann wieder ne andere Frage! Schon ziemlich schwierig, das ganze..."

Tyson gab am anderen Ende der Leitung einen bedrückten Seufzer von sich.

"Sag mal, kann ich gleich noch bei euch vorbeischauen? Kai ist noch ziemlich fertig und wird sich hier erst mal ausschlafen... Außerdem muss ich einfach mal hier raus... Die ganze Atmosphäre macht mich langsam krank. Und ich würde zu gerne nmal mit Max sprechen...habe einfach das Gefühl, dass das auch irgendwie meine Schuld ist...hätte ich besser auf Kai aufgepasst, dann..."

"Rei! Es ist nicht deine Schuld! Wie hätten wir das denn ahnen können? Ich weiß genau, wie du dich fühlst...es ist bei mir das selbe! Aber gleichzeitig auch einfach nur schwachsinnig... komm einfach vorbei, dann reden wir in Ruhe über die Sache, ok?"

"Hast wahrscheinlich recht...ich komme gleich vorbei..."

So verabschiedeten die beiden sich und legten fast gleichzeitig auf. Tyson legte den Hörer weg und machte sich direkt ein weiteres Glas Wasser, das er auf einen Zug entleerte. Er war froh, dass Rei bald kommen würde. Denn auch er konnte ein wenig Gesellschaft jetzt mehr als gut vertragen.

Nachdem er noch einmal kurz nach Max geschaut hatte, ging er jedoch acuh ins Bad, um sich endlich zu waschen und fertigzumachen.
 

Rei ging nach dem Telefonat sofort ins Wohnzimmer zu Kai, der weiterhin mit einem kalten Waschlappen auf der Stirn auf der Couch lag.

"Ich gehe kurz zu Tyson rüber, ok? Tu mir den Gefallen und schlaf dich richtig aus. Ich werde sicher nicht allzu lange wegbleiben..."

"Ja...ist sicher ganz gut, wenn du mal ein wenig an die frische Luft kommst... Aber...ich habe noch eine Frage an dich..."

"Ja?"

Der Chinese blickte seinen Freund etwas überrascht an. Er fragte sich, was nun kommen würde...

"Hasst du mich?"

Rei musste erst noch einmal die Frage in seinem Kopf verhallen lassen, bevor er sie richtig beantworten konnte. Denn das kam jetzt doch sehr unerwartet.

"Nein...ich glaube, das kann ich einfach nicht. Natürlich war ich sehr geschockt, als ich euch zwei da gesehen habe. Ich glaube, so geschockt war ich noch nie zuvor in meinem Leben. Aber hassen tue ich dich deswegen nicht."

Der Junge ging zurück zur Couch und kniete sich zu dem liegenden Kai, damit sie ungefähr wenigstens auf einer Höhe waren.

"Außerdem...sollte ich mit meiner Theorie recht haben, trifft dich letztendlich ja gar keine Schuld. Und dann wäre es ungerecht, dich zu hassen."

Rei strich dem Russen mit einer Hand einige nasse Haare aus der Stirn. Dann lehnte er sich über seinen schwachen Freund und gab ihm einen leichten Kuss auf die Lippen. Er erntete dafür ein sanftes Lächeln und einen erleichterten Blick.

"Ich weiß nicht, wie ich das Max und Tyson gegenüber wieder gutmachen soll... Aber ich bin unheimlich glücklich, dass du mich nicht im Stich lässt... Ich wollte nie, dass das passiert und ich wünschte, ich könnte es rückgängig machen...aber leider kann ich das nicht... Trotzdem...wenn ich euch irgendwie helfen kann, sag mir bitte bescheid..."

"Ich hoffe, dass wir einen weg finden...ich weiß schließlich nicht, wie Max darauf reagieren wird... Ich kann nur hoffen, dass es für ihn nicht allzu schlimm wird... Auch wenn das sicher ziemlich hart für ihn gewesen sein muss und die Sache wohl sicher nicht von heute auf morgen gegessen sein wird. Im Moment kannst du wohl leider nichts machen..."

Mit diesen Worten erhob sich der Chinese wieder und bewegte sich langsam aus dem Zimmer raus.

"Eine Sache noch!"

Überrascht drehte sich Rei wieder einmal um und blickte den Russen fragend an.

"Bitte sag Tyson, dass es mir Leid tut!"

"Klar...mach ich!"

Mit einem letzten, aufmunternden Lächeln verschwand der Junge dann jedoch auch aus dem Raum. Kai hörte noch die Haustür ins Schloss fallen und konnte dann sicher sein, dass sein Freund weg war. Begleitet von einem etwas erschöpften Stöhnen schloss er die Augen. Die Kopfschmerzen hatten sich noch kein bisschen gebessert und nun kamen auch noch die Schuldgefühle vermehrt hinzu.

Er wünschte sich so sehr, er könnte das alles rückgängig machen...

Tyson hatte sich gerade fertiggemacht, als er die Klingel hörte und Rei in die Wohnung lies. Der Junge sah ziemlich zerzaust aus und man merkte im an, dass er kaum geschlafen hatte. Dennoch hatte er das gwohnte, ruhige Lächeln auf den Lippen. Wenn auch dieses heute etwas matter ausfiel.

"Schläft er noch?"

"Ja. Willst du ihn direkt sehen?"

"Wenn du nichts dagegen hast..."

"Klar, ist ja kein Problem!"

Der Japaner nahm noch einen Schluck kaltes Wasser zu sich und führte ihn dann zu dem Zimmer, wo Max immer noch schlief. Die Vorhänge an den Fenstern waren noch zugezogen und der ganze Raum sehr dunkel.

"Ich lass euch zwei mal kurz alleine, ok? Wollte mir noch grade was zum Frühstück machen - wenn du willst kannst du ja auch noch was haben. Weiß ja nicht, was du heute schon gegessen hast..."

"Noch nichts eigentlich...hab im Moment aber auch keinen Hunger. Ich komme dann gleich nach, ok?"

"In Ordnung..."

Tyson verschwand wieder aus der Tür und ließ somit den Chinesen in dem dunklen Raum zurück. Er machte sich natürlich Sorgen um ihn, aber das würden sie auch gleich noch alles in Ruhe klären können.

Rei setzte sich erst mal auf einen kleinen Hocker neben dem Bett und ließ seinen Blick zu dem Gesicht des schlafenden Blonden wandern. Er wirkte irgendwie ein wenig unruhig. Ob er wohl schon wieder schlecht träumte?

Rei seufzte bedrückt und strich dem Jungen einige Strähnen aus der verschwitzten Stirn. Max' Mund war leicht geöffnet und irgendwie wirkte er angespannt. Man konnte es kaum richtig beschreiben, aber der Schlaf des Jüngeren wirkte ruhig und doch bedrückt zugleich. Irgendetwas musste in seinen Gedanken vorgehen, nur was? Etwas schönes würde es jedenfalls leider nicht sein, das war an dem Gesichtsaudruck zu erkennen.

Und je länger Rei Max so vor sich sah, desto mehr bemerkte er, wie zerbrechlich und schutzlos der Junge doch wirkte. Er hatte immer so eine naive und liebe Art gehabt. Und vor allem jetzt würde man wohl niemals vermuten können, was er alles durchgemacht hatte, so eine liebliche Ausstrahlung hatte er im Schlaf. Er wäre wohl nicht einmal in 20 Jahren in der Lage, einer Fliege etwas zu Leide zu tun, das konnte man ernsthaft glauben. Wieso nur hatte dann grade ihn so ein schweres Schicksal getroffen? Rei konnte sich diese Frage einfach nur immer und immer wieder stellen. Und das, obwohl er die Antwort schon längst wusste! Es war nicht gerecht, auf gar keinen Fall, aber hatte jemals einer behauptet, diese Welt wäre in irgendeiner Weise fair? Zu denken, die Welt hätte sich an irgendwelche Regeln zu halten, wäre lächerlich. Meistens traf es doch gerade solche Menschen wie Max, die sich selbst einfach kaum wehren konnten und oftmals in jeder Hinsicht leichte Opfer waren.

Der Chinese fuhr mit seiner Hand sanft durch die weichen, blonden Haare und gab abermals einen bedrückten Seufzer von sich.

Er kannte nur allzu gut das schöne Gefühl, in den Armen von jemandem zu liegen. Sich so behütet und beschützt fühlen zu können. Und es gab wohl keinen Menschen auf dieser Welt, der ihm dieses Gefühl besser vermitteln könnte als Kai. Aber wenn er so auf dieses sanfte Wesen vor ihm sah, wünschte er sich, ausnahmsweise selbst einmal jemanden so zu beschützen, zu behüten. Wie gerne würde er jetzt diesem armen Jungen mehr Trost spenden können...

Langsam legte Rei seine Arme um den Schlafenden und zog ihn an sich. Natürlich ganz vorsichtig, um ihn nicht zu wecken. Er lies seinen Kopf auf die Brust des Jungen nieder und lauschte ein wenig dem schnellen Herzschlag. Langsam fragte er sich wirklich, was Max nun gerade träumen würde. Wenn es ein Alptraum war, sollte er ihn dann wecken? Im Moment wäre das jedoch wohl nicht so klug... Viel mehr jedoch fiel ihm auf, dass ihm diese Haltung irgendwie gefiel. Jemanden so zu "behüten".

Jedoch richtete er sich wieder auf, da er ja auch nicht wusste, wann Tyson ihn wieder holen würde. Es hätte vielleicht ein seltsames Bild abgegeben, dass Rei selbst dann ja noch nicht mal richtig hätte erklären können! Er wusste gar nicht, warum er das getan hatte, schließlich hätte es den Schlafenden doch sowieso nicht erreichen könnten!

Bei genauerer Betrachtung fiel dem Chinesen jedoch auf, dass sich aus dessen geschlossenen Augen langsam kleine Tränen ihren Weg bahnten.

Vorsichtig wischte er sie schnell wieder weg und strich dem Jungen ein weiteres mal durch die nassen, zerzausten Haare.

Der Blick des Älteren fiel nun auch wieder auf den leicht geöffneten Mund des Blonden und irgendwie wurde ihm bei dem Anblick ganz anders. Er konnte es nicht wirklich in Worte fassen, aber diese weichen, süßen Lippen wirkten unheimlich einladend. Für diesen Gedanken hätte sich der Junge innerlich echt eine klatschen können und er errötete ziemlich, was zum Glück jetzt keiner sehen konnte. Immerhin waren beide vergeben, so was konnte er sich gar nicht erlauben! Dieses Gefühl in seiner Magengegend verstärkte sich jedoch langsam und breitete sich immer mehr aus. Er konnte wirklich kaum noch etwas dagegen tun...

Vorsichtig blickte Rei noch einmal zur Tür, schluckte einmal heftig und beugte sich dann noch einmal über den zarten Jungen. Sein Herz pochte wie selten zuvor nur in seinem Leben unheimlich schnell und während er nach wie vor mit seiner zweiten Hand vorsichtig durch die blonden Haare kraulte, legte er langsam seine Lippen auf die des anderen. Kurz vorher spührte er den sanften Atem der von dem Jüngeren ausging und der Kuss war auch nur sehr kurz, aber vollkommen anders alles andere was der Chinese bisher gemacht hatte.

Meistens war Kai es ja eher, der in ihren Küssen die Oberhand behielt und er küsste vor allem auch viel leidenschaftlicher und heftiger. Dieser Kuss jedoch war einfach nur ruhig, sanft, irgendwie sogar süß und das absolute Gegenteil für ihn! Selbst Kai's ruhigere Küsse waren wirklich vollkommen anders - ganz sicher nicht schlechter, aber einfach absolut anders...

Als Rei sich nun wieder erhoben hatte, war er total perplex und unfähig sich zu bewegen. Er merkte es nicht, aber er war total rot im Gesicht und konnte kaum glauben, dass er das gerade wirklich getan hatte. Egal, wie er es jetzt einstufen wollte, das jedoch gerade war wirklich ein Erlebniss für ihn gewesen!

Vielleicht lag es daran, dass er schon so lange mit Kai zusammen war und letztendlich ja sonst auch mit niemand sonst Erfahrungen gemacht hatte. Aber so etwas wie eben hatte er wirklich noch nicht erlebt. Diese vollkommene plötzliche Umkehrungen von jemanden, der selbst immer beschützt und in den Armen gehalten wurde, zu jemandem, der einmal selbst die Initiative ergreift und jemanden zu beschützen versucht.

Diese neuen Eindrücke musste der Junge erst einmal verarbeiten! Jedoch kam er nicht lange dazu, denn er wurde abrupt durch Tyson's Ruf aus seinen Gedanken herausgerissen. Somit erhob sich der Chinese auch wieder, warf noch mal einen letzten Blick auf den immer noch schlafenden Jungen (wobei er wieder leicht errötete) und begab sich dann wieder zu Tyson in die Küche.
 

"So...und, wie ist es mit Max?"

"Nun ja, er schläft immer noch!"

Der Japaner bemerkt, dass Rei mittlerweile schon leicht verändert wirkte. Seine Laune schien sich gebessert zu haben und er wirkte auch nicht mehr ganz so übermüdet und fertig, eher sogar ein wenig verlegen. Aber das konnte er ja eigentlich nur gutheißen!

"Hmm...bin ja mal gespannt, wann der heute aufwacht! Und in was für eine Verfassung er dann sein wird..."

Tyson gab einen leichten Seufzer von sich und legte ein paar belegte Brötchen auf den Tisch.

"Willst du denn jetzt was? Du meintest zwar eben nein, aber wenn du noch nichts gegessen hast, dann bin ich eigentlich schon der Meinung, dass du zumindest etwas in den Magen bekommen solltest! Will ja nun wirklich nicht, dass du mir hier nachher noch wegklappst!"

Rei errötete leicht, da er zugeben musste, dass der Japaner recht hatte. Er merkte nun zunehmend, dass er noch gar nichts gegessen hatte, da sein Magen anfing zu rebellieren.

"Hast auch recht...dafür übernehme ich dann aber auch den Abwasch! Immerhin hast du schon das ganze Frühstück allein vorbereitet!"

"Ach quatsch, das machen wir schnell zusammen. Bist ja schließlich Gast, da ist das ja kein Problem!"

Tyson lächelte sein Gegenüber matt an und bekam auch gleich ein solches Lächeln erwiedert. Es war sicherlich für beide das erste Lächeln an diesem Tag, das sie sahen oder selbst von sich gaben, aber es war wirklich nötig nach all dem Geschehenen.
 

Während sich die beiden in der Küche befanden, kam Max langsam wieder zu sich. Er öffnete langsam die Augen und bemerkte als erstes, dass er unheimliche Kopfschmerzen hatte. Seine Augen, seine Stirn und auch Teile seines Kopfkissens waren noch ganz nass.

Er hatte furchtbar geträumt und musste sich nun erst mal seine Augen wieder trocken reiben. Er wusste gar nicht, wie spät es war. Der Raum war noch total dunkel, aber konnte sich nicht vorstellen, dass es schon Tag war! Und wo war Tyson? War er schon aufgestanden?

Erst jetzt kam ihm überhaupt die Frage in den Sinn, wie er hier hingekommen war. Immerhin musste da hier Tyson's Zimmer sein und nicht sein eigenes! Das letzte, woran er sich erinnern konnte, das war...dieser harte Kachelboden. Es war dort ganz nass gewesen.

Plötzlich fiel ihm nach und nach alles wieder ein, was am vorigen Tag passiert war, mit Kai und das Tyson und Rei gekommen waren! Die Erinnerungen taten weh. Und wenn er an Kai dachte, fühlte er einen stechenden Schmerz in der Brust und er kniff die Augen zu.

Er fühlte sich wirklich nicht gut und noch sehr müde, aber musste wirklich aufstehen. Er brauchte Licht, damit die Tränen nicht jetzt schon wiederkamen. Und vor allem nicht die bilder aus seinem Traum, die immer noch in seinem Gedächtnis herumspukten und ihm Angst machten.

Langsam erhob sich der blonde, stieg mit etwas zittrigen Bewegungen aus dem Bett und ging langsam zum großen Fenster, das immer noch verdunkelt war.

Mit einem Ruck riss er die Vorhänge auf und sah direkt in die helle, aufgehende Morgensonne. Er sah tief unter ihm, wie sich die Stadt vor ihm ausbreitete und am Horizont sich Bäume und Wälder erstreckten.

Bei diesem Anblick sank er auf die Knie und brach in Tränen aus; denn nie in seinem Leben hatte er sich je einsamer Gefühlt als jetzt.
 

Währenddessen frühstückten die anderen beiden schweigend in der Küche weiter. Auch wenn keiner etwas sagte, so fühlten sich beide schon weitaus entspannter und ruhiger als zuvor. Der Stress und der Schrecken des morgens und des vorigen Abends wichen langsam ein wenig und die Athmosphäre wurde ein wenig lockerer. Tyson sprach noch mal seine Theorie über die Drogen an und fragte Rei, ob ihm schon zuvor einmal etwas komisches an Kai aufgefallen war. Dies jedoch konnte der Chinese nnur verneinen.

Und so diskutierten sie weiter darüber, ob nicht doch dieser seltsame Reporter etwas mit dem ganzen zu tun haben könnte. Und mit der Zeit wurde dies für sie immer wahrscheinlicher, auch wenn sie absolut keine Ahnung hatten, was nur der Grund dafür gewesen sein sollte! Was sollte denn Kai oder sonst irgendeiner von ihnen ja so einem komischen Reporter angetan haben? Oder generell, falls dies kein Reporter gewesen sein sollte.

Auch darüber dachten sie noch während des Abwaschs nach, kamen jedoch zu keinem Ergebnis. Letztendlich hatten sie ja noch nicht einmal irgendwelche weiteren Anhaltspunkte oder konnten sich überhaupt sicher sein, dass sie mit ihrer Vermutung richtig lagen!

Tyson bemerkte nun jedoch, dass es schon fast Mittag sei und sie vielleicht noch einmal nach Max sehen sollten. Vielleicht war er ja mittlerweile schon aufgewacht. Ansonsten würde er nämlich für seine Verhältnisse schon ziemlich lange schlafen! Wobei, nach all dem, was am vorigen Abend passiert war, wäre das eigentlich nur allzu verständlich!

Als sich die beiden dem Raum näherten, fiel ihnen gleich auf, dass etwas Licht aus dem Raum trat. Also musste Max schon aufgestanden sein! Tyson trat als erster hinein und machte sich schon bereit, seinen Freund als erstes einmal wieder in die Arme zu nehmen, als ihn doch gleich schon mal die erste Überraschung traf.

Denn Max war nicht da.

Die beiden Jungs durchsuchten den ganzen Raum, sogar den schon geöffneten Schrank, konnten aber beide den Blonden nicht wiederfinden. Der Japaner kam dann aber auch auf den Gedanken, dass sich der Junge schon im Bad befand und begab sich gleich dorthin. Aber selbst dort war er nicht aufzufinden.

Langsam begannen die beiden schon ein wenig zu verzweifeln und vor allem, als Tyson dann die sperrangelweit geöffnete Haustür entdeckte, bekam er ein ganz schlechtes Gefühl! Es war schließlich doch sonst nicht die Art des Blonden, so ohne weiteres zu verschwinden! Er würde doch wohl nicht schon wieder...nein, das konnte nicht sein!

Dem Japaner wurde ganz flau im Magen, als er auch nur daran dachte, Max könnte schon wieder etwas zugestoßen sein. Das durfte er auf gar keinen Fall zulassen!

"Rei? Bitte geh du zu Max nach hause, vielleicht will er ja dort hin. Weit kann er noch nicht sein! Du könntest ihn auf dem Weg erwischen, vielleicht ist er auch schon dort...ich klappere ein paar andere Orte ab... Wenn du Max nicht findest, benachrichtige bitte die Polizei!"

"Ja, ist in Ordnung!"

Mehr konnte der gelbäugige Chinese dann auch nicht mehr rausbrigen, denn nur Sekunden später war Tyson schon aus der Tür gehechtet und hatte in der Eile sogar den Schlüssel stecken lassen. Aber darum würde sich Rei später kümmern. Erst mal musste er helfen, Max zu wiederzufinden. Er würde schon vor Tyson wieder zurück sein.

Viel besorgender war jedoch, dass Max in dieser kurzen Zeit so unbemerkt einfach verschwunden war. Das war immerhin doch sonst wirklich nie seine Art gewesen! Was sollte das also jetzt? Andererseits konnte Tyson natürlich recht haben und der Junge wollte direkt nach Hause, aus welchen Gründen auch immer. Vielleicht sogar, um das erlebte bei seinen Eltern zu verarbeiten, zu denen er ja immer schon eine sehr enge und leidenschafltliche Beziehung gehabt hatte. Oder er wollte einfach, dass sie sich keine Sorgen mehr mache mussten, warum er nicht nach Hause gekommen war.

Wie auch immer, im moment war es nur wichtig, ihn wiederzufinden! Weit konnte er ja wirklich nicht sein!
 

Doch auch am Abend hatten sie ihn noch nicht wiedergefunden. Rei hatte die Polizei schon längst verständigt und da Max noch immer unter einem gewissen Zeugenschutz stand, hatten sie auch schon einen kleinen Suchtrupp ausgeschickt. Und somit wartete der Chinese solange in Tysons Wohnung,um sowohl ihn, als auch Nachrichten von der Polizei empfangen zu können. Kai hatte er versucht anzurufen, aber der schien zu schlafen. War sicher auch gut so.

Der Japaner hatte mittlerweile schon einiges an Orten abgesucht, war schon quer durch die Stadt gefahren und gelaufen und befand sich nun in dem Wald, wo er letztens mit Max an dem See gewesen war. Er wusste gar nicht so genau, warum er jetzt auch noch den Ort aufsuchte. Es war aber nun mal auch einige von vielen Möglichkeiten, wo der Blonde im Moment hätte sein können.

Doch an der Stelle wo sie erst vor ein paar Tagen gewesen waren, war nichts von dem Jungen zu finden. Wieder einmal sehr enttäuscht wand er sich ab, allerdings wollte er sich hier dann doch noch einmal in einem etwas größerem Umfeld umsehen. Er könnte ja mal weiterhin in der Nähe des Sees ein wenig rumsuchen.

Auch wenn sich die Abendsonne schon senkte, konnte er jetzt noch nicht mit der Suche aufhören! Der Gedanke, dass er Max ein zweites mal nicht vor so etwas beschützen könnte, spießte ihn innerlich schon auf. Er musste ihn einfach finden! Würde ihm wieder etwas zustoßen, könnte er sich das einfach niemals verzeihen! Nicht ein zweites mal...

Die Sonne hatte sich schon wieder ein ganzes Stück gesenkt, als Tyson an einem kleinen Sandstrand ankam, der den begehbaren Weg wieder mit dem See verband.

Der Japaner war immer noch am laufen, blieb aber plötzlich abrupt stehen, als er merkte, dass seine Suche scheinbar zuende war...
 

Auf einem kleinen Baumstamm sehr nah am See sah er einen blonden Jungen, der die Arme auf seine Beine gestützt und das Gesicht in den Händen vergraben hatte. Von weitem konnte man diese Person zwar nur schwer erkennen, jedoch waren die eigensinnig durcheinandergewuselten Haare und die orangenfarbene Latzhose mehr als eindeutig!

Der Japaner rannte aus seiner plötzlichen Starre erwacht wie verrückt auf den Jungen zu und schrie laut seinen Namen. Doch selbst als er nur einen Meter von ihm entfernt stand hatte sich die Person vor ihm keinen centimeter gerührt, obwohl er eigentlich unüberhörbar gewesen war.

"Oh Max, endlich hab ich dich gefunden! Du glaubst gar nicht wie erleichtert ich bin, ich hab mir solche Sorgen gemacht!"

Tyson ging nun mit langsamen Schritten auf den Blonden zu, war aber doch über dessen Verhalten sehr verwundert. Allerdings bemerkte er auch kurz vor ihm erst, dass er schieinbar die ganze Zeit über am weinen war.

"Hey, Max, was ist denn los? Wieso siehst du mich denn nicht an? Ich bin doch jetzt da, du brauchst wirklich nicht mehr zu weinen! Bitte dreh dich zu mir um!"

Der vollkommen verwirrte Japaner legte vorsichtig seine Hand auf Max' Schulter, jedoch zuckte dieser nur vollkommen unvorbereitet zusammen und drehte sich erschrocken um.

"T-Tsyon..."

Der angesprochene war von diesem Anblick nicht weniger erschrocken. Max wirkte total verstört und hatte blutunterlaufene Augen, was wahrscheinlich von außerordentlich vielem Weinen kommen musste.

Tyson verletzte dieser Zustand seines Freundes sehr. Er fragte sich wirklich, was in den Armen gefahren war, dass er sich plötzlich hier befand und dann auch noch so viel hatte weinen müssen. Er beugte sich langsam zu ihm, um den verstörten Jungen in den Arm zu nehmen, ihn zu trösten und seine Tränen wegzuwischen, jedoch wurde er kurzerhand bei dem Versuch einfach weggestoßen.

"B-bitte fass mich nicht an! Bitte lass mich allein, o-ok?"

Tyson konnte einfach nicht glauben, was er da gerade gehört hatte. Diese Worte waren für ihn gerade wie ein Dolch in seinem Herzen gewesen. Vor Schreck war er nach hinten gefallen und hatte sich hingesetzt. Er war einfach absolut sprachlos und musste hilflos mit ansehen, wie weitere Tränen sich ihren Weg aus den azurblauen, wunderschönen Augen des kleinen Engels bahnten, der ihn nur ängstlich ansah.

"M-Max...was ist denn los? Bitte hör auf zu weinen und erzähl mir, was du hier machst und was dich so bedrückt!"

Doch der Angesprochene senkte nur bedrückt den Blick und biss sich leicht auf die Lippen, ohne das er irgendeinen Laut von sich gab.

Tyson wurde das langsam echt zuviel. In Sekundenschnelle war er wieder auf den Beinen und drückte den Jungen vor ihm in einer stürmischen Umarmung feste ansich.

Er hatte es wirklich nicht leicht, gegen seine Tränen anzukämpfen. Diese Situation und das Leid seines Freundes brannten sich richtig in sein Herz ein.

Jedoch war diese Handlung wohl auch wieder zu überstürzt gewesen, denn abermals riss sich der vollkommen erschrockene Max von ihm los und wich ängstlich vor ihm zurück. Der Japaner konnte sich noch grade so wieder fangen und starrte den Jungen fassunglos an. Was war bloß in ihn gefahren? Wieso sah er ihn mit so einen ängstlichen Blick an?

"B-bitte fass mich nicht an!"

Das war jetzt wirklich hart. Tyson hatte noch nie so eine abweisende Haltung von Max zu spüren bekommen. Klar, er war im Moment ja sowieso auch ungewohnt verstört! Aber...diese Worte taten aus diesem Mund wirklich weh! Verdammt weh!

Er hatte wirklich schwer damit zu Kämpfen aufgrund dieses Schocks und seiner immer klarer werdenden Hilflosigkeit nicht auch gleich noch in einen Heulkrampf auszubrechen. Und so was war bei ihm wirklich sehr selten! Er konnte vieles verarbeiten, aber seinen Freund so zu sehen und dann auch noch nichts mehr dagegen tun zu können, ja sogar in so einer Weise abgewiesen zu werden, das war sogar für ihn langsam zuviel.

"O-Ok..."

Tyson musste einmal kurz schniefen, riss sich dann jedoch wieder zusammen und setzte sich ruhig auf den Baumstamm, während Max nach wie vor mit dem Rücken zum See ängstlich und unsicher vor ihm stand.

"Ich werde jetzt einfach ruhig hier sitzen bleiben und dich nicht noch mal so überstürtzt anfassen. Aber bitte, Bitte sprich wieder mit mir! Bitte lass uns einfach nur ruhig darüber sprechen, was dich dazu veranlasst hat, hier hinzukommen und warum du dich mir plötzlich so abweisend gegenüber verhlst! Habe ich dir etwa irgendetwas getan?"

Der Japaner hatte wirklich Mühe, sich so ruhig zu verhalten und sah seinen Freund bittend an. Dieser schien sich aber auch langsam ein wenig zu besinnen und ruhiger zu werden. Zumindest hatte er aufgehört zu weinen, wirkte allerdings noch sehr unsicher und nervös.

"Nein...das nicht, aber...na ja..."

Max wischte sich noch die restlichen Tränen aus seinen Augen und dem Gesicht und atmete einmal sehr tief durch. Dann setzte er sich vorsichtig neben Tyson, hielt jedoch immer noch einen kleinen Abstand.

"Du hast allerdings recht, du verdienst auf jeden Fall eine Erklärung für das ganze! Nur... Es ist auch wirklich nicht gerade einfach für mich, ok?"

"Ja, natürlich...das kann ich verstehen..."

"Naja..."

Max seufzte einmal schwer und stützte sich wieder auf seine Beine, den Blick auf den sandigen Boden gesenkt.

"Also, diese Sache gestern...ich muss zugeben, dass mich das wirklich sehr geschockt hat. Ich...hätte so was von Kai einfach nicht erwartet!"

Tyson hatte sich schon gedacht, dass es was damit zu tun gehabt haben musste. Er konnte sich gut vorstellen, dass es wirklich traumatisierend sein musste, von einem seiner besten Freunde vergewaltigt zu werden. Im Moment konnte er aber auch nur zustimmend nicken.

"Weißt du...bis jetzt wurde ich so oft schon vergewaltigt... Eigentlich müsste ich ja jetzt schon richtig dran gewöhnt sein!"

Auf dem Gesicht des Blonden bildete sich für sehr kurze Zeit ein mattes, leicht sarkastisches Lächeln, das jedoch sehr schnell wieder verschwand.

"Und doch tat es immer wieder aufs neue weh!"

Tyson war überrascht, dass Max schon über solche Dinge mit ihm reden konnte. Andererseits war er auch nie jemand gewesen, der seine Probleme gut in sich verstauen konnte. Er hatte meist immer schnell jemanden gebraucht, mit dem er über Dinge reden konnte, die ihn sehr bewegten. Und oft war natürlich er selbst dann der Ansprechpartner gewesen.

Allerdings hatten sie nie zuvor über solch ein Thema miteinander gesprochen und deshalb fühlte sich der Japaner auch ein wenig unwohl bei der Sache. Er wusste ja schließlich nicht, wie er gerade jetzt seinem Freund Trost schenken sollte, wenn dieser ihm gegenüber so abweisend reagierte.

"Dabei war das letzte mal verglichen mit so einigen anderen Aktionen eigentlich noch ga nichts...und doch war es weitaus schlimmer als alles, was mir bisher zugestoßen ist! Es hat mir echt mehr weh getan, als alles was diese schmierigen Typen jemals mit mir hätten tun können!"

Tyson sah betreten zu Boden. Er wusste einfach nicht, was er sagen sollte. Er wollte diesem armen Wesen so gerne helfen, aber im Moment konnte er es einfach nicht! Zumindest konnte er nicht mehr als weiter zuhören.

"Ich meine... Manchmal haben sie sogar noch andere Jungs geholt, die meistens etwas älter waren als ich. Und dann...ließen sie mich oft von zwei oder sogar drei Anderen gleichzeitig durchnehmen, was sie natürlich immer gleich mitgefilmt haben..."

Tyson musste selbst einmal schwer aufseufzen als er das hörte. Solche Erlebnisse mussten wirklich hart für jemanden wie Max gewesen sein!

"Manchmal waren es sogar noch mehr und ich musste sie allesamt nacheinander befriedigen. Es war wirklich demütigend und vor allem schmerzhaft! Und doch...war es bei weitem nicht so schlimm, wie von Kai vergewaltigt zu werden... Nicht, dass er es sehr viel härter oder so gemacht hätte also sie, aber..."

Langsam bahnten sich wieder einige Tränen aus den Augen des Blonden.

"Aber er war doch ein Freund! Ich hätte nie gedacht, dass er mir so etwas auch antun könnte! Ich habe ihm doch schließlich vertraut... Genau wie dir auch, und Rei, meinen Eltern...und so vielen Anderen..."

Max vergrub seine Augen in den Händen und ein heftiger Schluchzer folgte dem nächsten. Tyson bekam ein immer schlechteres Gefühl bei der Sache.

"Außerdem hatte ich heute Nacht einen echt grausamen Alptraum! Ich habe auch schon vorher in letzter Zeit oft davon geträumt, dass diese Typen wiederkommen und mir all dieses grausame Zeug antun würden...aber heute Nacht waren es nicht mehr nur diese Typen. Ich habe immer wieder andere Gesichter vor mir gesehen! Es fing mit Kai an, dann kam Rei, dann du, dann sogar mein eigener Vater und es ging immer weiter!"

Man merkte dem Jungen an, dass diese Erinnerungen sehr schmerzhaft waren. Er hatte sein Gesicht jetzt schon fast in seine Handflächen gepresst und war einem nächsten Heulkrampf nahe.

"Und jetzt...weiß ich wirklich nicht mehr, ob ich noch irgendwem überhaupt vertrauen kann!"

"Aber Max! Natürlich kannst du uns noch vertrauen! Und Kai eigentlich auch, er stand anscheinend nur unter Drogen! Das entschuldigt zwar natürlich nichts, aber er hätte dir sonst nie so etwas angetan! Du glaubst gar nicht, wie mies er sich jetzt wegen all dem fühlt... Normalerweise hätte er nie so was gemacht!"

"Er hat es aber nun mal gemacht. Und es schien ihm doch auch sehr gefallen zu haben..."

"Oh Max..."

Der Blonde riss sich für einen Moment nochmal zusammen und sah seinen Freund mit verweintem Gesichtsausdruck an.

"Nein ehrlich! Was würde dich denn jetzt davon abhalten, mich auf den Boden festzunageln und mit mir das selbe zu machen, wie Kai? Selbst du bist noch um einiges kräftiger als ich und hättest somit wohl so ziemlich freie Bahn..."

"Max! Du weißt doch, das ich das niemals tun würde!"

Der Dunkelhaarige war von diesen Worten total schockiert. Max saß jedoch nur still vor ihm und sah ihn mit seinen feuchten Augen traurig an. Man merkte, dass er es absolut ernst meinte.

"Tut mir Leid, aber genau das weiß ich eben nicht mehr! Ich liebe dich noch mindestens genauso wie früher und werde das sicher auch immer tun...aber ich glaube, dass ich - zumindest im Moment - einfach keinem mehr vertrauen kann, nicht einmal mehr dir."

Wieder kamen nach dieser kleinen Pause ein paar vereinzelte Tränen aus den blauen Augen zum Vorschein.

"Es tut mir wirklich Leid...aber vielleicht habe ich es auch gar nicht anders verdient - ich weiß es einfach nicht!"

"Max, bitte! Weißt du überhaupt, wie weh es tut, dich so reden zu hören?"

Tyson wurde das langsam einfach zuviel.

"Das kann doch einfach nicht dein Ernst sein! Wir kennen uns doch jetzt schon so lange, niemand würde dir je wieder so etwas antun - das habe ich dir doch hoch und heilig versprochen!"

"Das weiß ich doch... Aber selbst du kannst mich nicht die ganze Zeit über beschützen, zumal ich das von dir noch nicht einmal verlangen wollte. Außerdem weiß ich nicht mal, ob du mich auch vor dir selbst beschützen könntest - immerhin könntest genausogut du der nächste sein, der irgendwelchen Drogen zum Opfer fällt, oder?"

"MAX! Wie kannst du nur so was von mir denken?"

Tyson war total außer sich. Er zitterte am ganzen Körper und war kaum in der Lage, noch einen klaren Gedanken zu fassen.

"Du weißt doch, dass du mir vertrauen kannst!"

"Woher denn? Ich kann doch keine Gedanken lesen oder so! Natürlich würde ich dir gerne glauben, aber im Moment kann ich es einfach nicht, versteh das bitte..."

"Aber, was willst du denn dann jetzt machen? Ich muss dir doch irgendwie helfen können!"

"Nein, tut mir Leid... Im Moment will ich wirklich niemanden um mich haben! Deswegen bin ich ja auch hier hingegangen. Ich brauche einfach wirklich etwas Ruhe und will allein sein, bitte versteh das! Ich...kann einfach keinen von euch mehr ansehen, ohne an diesen Traum zu denken..."

"A-aber Max! Das kannst du doch nicht machen! Das kannst du unmöglich ernst meinen, ich bitte dich!"

Der Japaner konnte seinen Freund einfach nur entsetzt anstarren. Jedoch schienen diese traurigen blauen Augen nicht zu lügen.

"Ich halte das ja selbst im Moment kaum aus! Du hast doch eben selbst gesehen, was ich für n Angst vor dir habe. Die unterdrücke ich im Moment zwar, aber ich fühle mich im Moment selbst dir gegenüber total ausgeliefert. Ich will dich zwar wirklich nicht traurig machen, aber ich kann hier einfach nicht mehr länger bleiben, bitte versteh das!"

Tyson konnte diese Worte nur noch vollkommen taub aufnehmen, in seinem Kopf verdrängte ein einziges Pochen sämtliche Gefühle und sein Wahrnehmungsgefühl. Das durfte doch einfach nicht wahr sein! Meinte Max wirklich, er wollte sie alle, ihn, wirklich verlassen? Nein, das durfte er auf keinen Fall zulassen!

Jedoch hatte sich der Blonde schon längst aufgerichtet und sah nur noch mit einem traurigen, etwas mitleidigen Blick auf ihn nieder. Auf ihm tat dieser Abschied weh, da er genau wusste, dass Tyson dies sehr verletzte. Aber er selber wurde allein von dessen Anwesenheit in seiner Nähe verrückt gemacht- und das leider nicht mehr im positiven Sinne!

Dieses unangenehme Gefühl, einfach allem und jedem ausgeliefert zu sein war unerträglich und verschwand nun mal nur, wenn er sich sicher sein konnte, auch völlig alleine zu sein! Denn das war wohl die einzige Möglichkeit, vollkommen sicher vor anderen Menschen zu sein, wenn man sie nicht einschätzen konnte! Auch wenn sie für ihn wirklich nicht unbedingt berauschend war. Im Moment war sie einfach das kleinere Übel!

Der Japaner wollte dies jedoch nicht zulassen, auf gar keinen Fall!

"Nein Max, das kannst du mir wirklich nicht antun! Du weißt doch, dass ich dich liebe und dir niemals so etwas antun würde! Lieber lege ich dich in Ketten, als dass ich dich wirklich ungeschützt einfach auf offener Straße übernachten lasse!"

Blind vor Verzweiflung sprang Tyson auf und packte den Blonden unsanft am Handgelenk, bevor dieser sich auch nur einen Schritt von ihm entfernen konnte.

"Ich weiß, wir kriegen das wieder hin! Es wird alles wieder gut, ok? Aber dafür musst du bei mir bleiben, ich FLEHE dich an! Bitte lass mich dir helfen, ich will dich nicht allein lassen! BITTE!"

Der Japaner stand während diesen Worten total neben sich. Der Gedanke, seinen geliebten Freund so plötzlich zu verlieren, hatte ihn sämtlicher Wahrnehmung beraubt. Erst, als er einigermaßen wieder zur Besinnung kam, bemerkte er, dass Max ihn mit einem total angsterfüllten Blick ansah und am ganzen Körper zitterte.

Zugleich erkannte Tyson dann auch, das er genau so gehandelt hatte, wie Max es befürchtet hatte. Er hatte ganz plötzlich die Besinnung verloren und war vollkommen ausgetickt. Er hatte Max einfach zwingen wollen, bei ihm zu bleiben, ohne überhaupt auf die Gefühle seines Freundes zu achten.

Tyson war total geschockt über sein eigenes Verhalten und sah den Blonden mit entsetztem und entschuldigendem Blick an, während er langsam wieder dessen Handgelenk loslies und zwei Schritte zurücktaumelte.

"E-es tut mir Leid...da-das war keine...Absicht..."

Diese Entschuldigung half jedoch leider auch nicht mehr fiel. Der Junge war schon ängstlich einige Schritte zurückgewichen und sah ihn nur noch mit erschrockenem Blick, der langsam aber sicher auch wieder mit salzigen Tränen gefüllt wurde, an.

"Es tut mir Leid, Tyson...aber...verstehst du jetzt, was ich eben gemeint habe?"

Der Angesprochene war wie gelähmt und konnte nur mit verzweifeltem Blick mit ansehen, wie sich sein Freund mit langsamen Schritten rückwärts immer weiter von ihm entfernte.

"Es tut mir wirklich Leid, Tyson! Du weißt, ich liebe dich, aber... Bitte sag Rei und meinen Eltern, dass ich sie sehr vermissen werde! Leb wohl!"

Mit diesen Worten drehte sich der Blonde um und rannte den Sandstrand hinauf um dann bald im Wald zu verschwinden. Die knallrote Abendsonne, die schon bis zur Hälfte am Horizont verschwunden war, belichtete noch den Ort und spiegelte sich in dem ganzen See blutrot-orange wieder.

"Nein... Nein Max, warte! Lauf nicht weg! Dreh dich noch einmal um, bitte! Bleib doch stehen! MAX!"

Der Japaner erhob sich noch einmal schwach und rief dem Jungen hinterher, bis dieser jedoch bald zwischen den Bäumen mit der Dämmerungssonne im Rücken verschwunden war.

Tyson konnte es einfach nicht glauben. Hieß das wirklich, dass er Max nun verloren hatte? Dass er ihn nie wieder sehen würde? Dass ihn nie wieder sein süßes Lächeln anstrahlen würde und dass all die Pläne, die er mit ihm gehabt hatte, nun auf ewig geplatzt seien?

Oh nein! Das konnte er niemals zulassen!

Nie wieder könnte er jemals wieder jemanden so lieben, wie Max - und er wollte es auch gar nicht!

Vielleicht konnte er ihn grade im Moment nicht aufhalten und auch nicht wieder zurückholen, aber dies war für ihn nicht das Ende!

Im Moment konnte er noch nicht sagen, wie, aber er würde ihn wieder zurückgewinnen! Das schwor er bei allem was ihm jemals lieb und teuer gewesen war! So einen Menschen bekam man nur einmal im Leben - so jemanden durfte man nicht einfach aufgeben!

Und Tyson hatte auch nicht vor, das jemals zu tun!



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von: abgemeldet
2007-11-27T22:06:52+00:00 27.11.2007 23:06
Hallo ertmal und vor allem ein riesieges Kompliment
deine FF ist echt der Wahnsinn obwohl sie manchmal sehr brutal is so ist sie gleichzeitig auch traurig, herzerweichend und stimmte mich nachdenklich. Da der liebe Maxie ja mein absoluter liebling ist war ich um so mehr von der geschichte fasziniert und ich frage mich ob du nicht an einer Fortsetzung arbeiten könntest

Mich würde es schon sehr interessieren ob es für tyson und meinen geliebten Max doch noch ein HappyEnd gibt und ob er doch endlich den ersehnten seelenfrieden finden wird

Auf jedenfall is deine Fiction auf meiner Favorits

Hat mich echt gefreut mal ne FF zu lesen in der es auch mal um Max geht anstatt immer nur um kai oder rai

mach bitte weiter so ^^
Von: abgemeldet
2005-07-28T21:17:43+00:00 28.07.2005 23:17
Zuerst einmal muss ich dir danken das du mir die adult kappis geschickt hast. Und dann muss ich sagen, dass die ff echt super cool ist. Ist zwar etwas brutal was du da mit max angestellt hast und auch das mit kai fand ich echt schockierend, aber ich finde deinen schreibstil echt klasse und hoffe du machst schnell weiter.

bey >peina<
Von:  Qantaqa
2005-06-24T21:29:45+00:00 24.06.2005 23:29
Ouh meine Güte, endlich komme ich dazu dir deinen Kommi zu schreiben, den du dir sou redlich verdient hast
*umknuddel*
Also ich muss sagen, ich war überrascht.. das is ja schon mal ein Megateil gewesen und du hast da so viele tolle Sachen reingebracht... fand ich klasse... und es gab trotz der traurigen Angelegenheit auch ein paar tolle Stellen, wo ich mich vor Lachen kaum halten konnte.. eben diese Stellen, woe man genau merkt, dass dies ein Junge geschrieben hat... wo du unkompliziert einfach sou in der nettesten Wortwahl Dinge beschreibst, deine Figuren sagen, denken lässt, wo andere errötend nach ner beschönigenden Formulierung suchen... I LOVE IT ^^
wirklich wunderbar... obwohl mich das Ende sehr traurig stimmt... mir ein paar Lücken zuviel sind... WIESO diese Drogenaktion bei Kai, was hat das den LEuten da gebracht, den fiesen Säcken?!?!
Hrm... nun ja.. ich bin auf jeden Fall der Meinung, dass du mal wieder was schreiben solltest^^

und falls du mal was lesen möchtest...
Würde mich freuen, wenn du meine FF zu Beyblade lesen würdest^^
*knuffel*
und schreib mal wieder wenn du zeit hast^^

Qan
Von:  AkikoKudo
2005-02-20T15:11:05+00:00 20.02.2005 16:11
Hallo.
Kannst du mir bitte deine ganze FF schicke?*lieb frag*
Bin leider noch nicht 18 *heul.
Schick an Angelina.Gabriel@gmx.de
Vielen Dank im vorraus
AkikoKudo
Von: abgemeldet
2005-02-08T22:45:34+00:00 08.02.2005 23:45
Die Geschichte ist echt Klasse.
Irgendwie süss und traurig.
Ist echt schön wie du die Geschichte geschrieben hast.


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