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Love Behind Walls

... football in a residential school ...
von

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Begegnung der 1. Art

Der Kiesweg führte über eine lange Wiese zu einem großen Gebäude. Das Anwesen war riesig. Sechs Sportplätze und sechs Hallen zierten das Sportinternat "Sakata".

"Bitte schreibt euch hier ein, Zimmernummer und Stockwerk bitte freilassen, dass trage ich ein", sagte die Sekretärin in dem kleinen Haus vor dem Hauptgebäude.

Sanae nahm den Zettel und setzten sich mit Taro auf einen der Ledersessel an einem der Glastische.

Name: Sanae Nakazawa

Alter: 16

Sportart (nicht zutreffendes durchstreichen): Leichtathletik/Turnen/Fußball (LA und Fußball wurden von Sanae durchgestrichen *machtdermexxnet*)

Angaben zur Erstellung des Internatspasses:

Augenfarbe: grün-grau

Haarfarbe: braun

Größe: 1,64 m

Gewicht: 61 kg

Unterschrift:

Sanae Nakazawa
 

Sanae ging zur Theke und reichte den Zettel zusammen mit Taros der Sekretärin.

"Gut, also Herr Misaki sie sind im Ostflügel, dem rechten Gebäude vom Hauptgebäude gesehen, Stock zwei Zimmer elf, wie gewünscht mit Herrn Ohzora."

Taro nickte: "Danke, bis dann Sanae."

"Also es gibt hier Zweierzimmer, ja? Und muss ich das Turnen an erster Stelle stellen?", fragte Sanae nach.

"Obwohl sie wegen ihren herausragenden Noten hier sind, muss der Sport an erster Stellen stehen, tut mir leid. Aber bei ihnen wird die Gewichtung etwas mehr verteilt, d.h. Turnen steht zwar an erster Stelle, aber nicht zu hoch gestellt", erklärte die Sekretärin freundlich, "Zu ihrer anderen Frage, also hier gibt es nur Zweierzimmer. Ich habe für sie Zimmer fünfzehn auf Stockwerk eins ausgeguckt. Im Westflügel, dem linken Gebäude mit Miss Farelle."

"Danke sehr", sagte Sanae und nahm ihre Koffer, die sie bis zum Zimmer fünfzehn auf Stockwerk eins trug. Sie nahm den Schlüssel und wollte aufschließen, klopfte aber der Höflichkeit halber.

"Herein", ertönte eine Stimme.

Sanae polterte rein und stellte ihre Koffer vor das freie Bett auf der rechten Seite, davor stand ein Schreibtisch, am Fuße des Bettes ein Schrank.

"Hallo, Sanae Nakazawa", stellte sie sich vor.

"Akia Farelle", sagte sie über ihr Buch hinaus, ließ es sinken und stand auf, "auf, auf!"

"W-Wie?"

"Na ich zeig dir alles", sagte sie, "das ist so bei den Neuen! Aber zuvor, dein Tagesablauf."

Sanae blickte auf den Tisch ein Zettel lag dort mit folgendem Geschriebenen:

6.30 Uhr - 7.30 Uhr Frühstück

7.40 Uhr - 13.00 Uhr Unterricht mit jeweils fünfminütiger Pause zwischen den Stunden.

13.00 Uhr- 15.00 Mittagspause mit -essen.

15.00 Uhr - 20.00 Uhr Training

20.00 Uhr-21.30 Uhr Abendessen

20.00 Uhr - 22.00 Uhr Freizeit

22.15 Uhr max. Bettruhe

Sanae sah auf.

"Fertig? Dann los", sagte Akia und ging voran.

Sie zeigte Sanae das ganze Grundstück.

"Im Hauptgebäude sind die Unterrichtsräume. Mädchen und Jungen haben zwar getrennt Sport, einmal Fußball für die Jungen, Turnen für die Mädchen und bei Leichtathletik haben wir zwei Gruppe (Mädchen und Jungen), aber unterrichtet werden wir zusammen", erklärte Akia, "wir sind in einer Klasse, äh, 10c. Was machst du eigentlich? Ich meine wegen Sport?"

"Nun ja, eigentlich bin ich wegen meiner schulischen Leistungen hier, aber da das ein Sportinternat ist, mache ich hier Turnen."

"Ach so, ja, schade, ich mache Leichtathletik. Hier ist die Mensa und dort ein großer Aufenthaltsraum. Du wirst dich freuen, auf unserem Flur ist, so ungefähr vier Türen weiter von unserem Zimmer entfernt, eine riesige Bibliothek. Zu riesig für meinen Geschmack", fand Akia.

"Das ist super", freute sich Sanae in der Tat, "Taro, Taro, hier, hier drüben!", rief Sanae, als sie Taro sah.

"Sanae, wie geht's? Lässt du dir auch alles zeigen?", fragte Taro, "ich konnte Tsubasa kaum überzeugen mal ausnahmsweise nicht Fußball zu spielen", grinste Taro und deutete auf Tsubasa neben ihm.

"H-Hi", sagte Sanae und reichte ihm die Hand. Sie fühlte sich warm und weich an.. man spürte seine Muskeln.. er war Fußballer.. wie Taro...

"Hi", grüßte Tsubasa ebenfalls, "wollen wir weiter?"

"Ja klar, ciao Sanae", sagte Taro, umarmte sie kurz und ging mit Tsubasa an ihm vorbei.

"Ist Taro dein Freund?"

"W-Wie?", fragte Sanae verwirrt.

"Ob Taro, so hieß er doch, dein Freund ist?", wiederholte Akia etwas gelangweilt.

"Jaja, ich meine, nein, natürlich ist er das nicht! Wir haben nur zusammen auf das Internat gewechselt, Sandkastenfreund", murmelte Sanae.

"A-ha, gut, das Training fängt gleich an, sollen wir bei der Schneiderin noch deinen Body holen?"

"Okay", stimmte Sanae zu.

Sanae und Akia liefen ins Erdgeschoss, wo ein schmaler Gang neben der Empfangshalle zu der Schneiderei führte.

"Ja, ja, ich weiß Bescheid", sagte die Schneiderin, die "Agathe" genannt werden wollte, in polnischen Akzent, "Sanae Nakazawa, hier bitte sehr, probieren sie den doch bitte dort drüben mal an."

Sanae nahm den Body in einem Hauch von Rosa aus der Tüte, auf der Rückseite des Bodes, er war mitteltief ausgeschnitten, stand ihr Name.

"Steht dir super", lobte Akia, "für mich wär das nichts."

"So, so, turne ich? Sehen mich da auch Jungen?", fragte Sanae schüchtern.

"Meistens nicht, wieso?", wollte Akia wissen.

"Ich fühl mich so nackt, der Body sieht so freizügig aus", fand Sanae.

Akia verdrehte die Augen: "Mein Gott, du hast voll die Figur dafür, ich meine, du hast eigentlich für alles die Figur-"

"Wunderschön, wunderschön", mischte sich Agathe ein.

"Zieh deine Strickjacke doch direkt drüber, wir gehen doch jetzt so und so zum Training", meinte Akia.

"Ach, ja, ja gut", sagte Sanae.

Sie fühlte sich reichlich unwohl in diesem Badeanzug. Sie konnte sich kau vorstellen so Sport zumachen, dass malte doch total ab, man sah alles bei ihr. Sanae war so etwas wirklich nicht gewohnt, selbst einen Minirock hatte sie wirklich selten angehabt (hatte sie überhaupt mal einen an?).

"Kathrin Borchers, ich bin deine Trainerin, ah den Body hast du schon drunter", sah eine blonde hübsche Frau an dem Kragen ihrer Strickjacke, "dann legen wir direkt los."

"Bis dann", verabschiedete sich Akia.

"Ich habe mit dir sieben Schülerinnen, ich werde erst mal Einzeltraining mit dir machen, um zu sehen was du so kannst und wie du dich bewegst, danach integrier ich dich in die Gruppe", erklärte Frau Borchers, "geh, bis ich den Mädels erklärt habe was sie tun sollen, solange dort zu der Bank."

Folgsam lief Sanae zu der Bank und wartete.

"Wir üben erst mal den Bock, hüpf zu erst mal drüber."

"Drüber hüpfen", wiederholte Sanae irritiert.

"Ja, Anlauf, zwei Hände an den Bock und drüber springen", erklärte Kathrin höflich.

"Klar, okay", sagte Sanae und nahm Anlauf, setzte die Hände auf und- blieb auf dem Bock sitzen.

"Versuch es noch einmal, vielleicht nimmst du mehr Schwung."

Doch es lag nicht an dem "Schwung", denn nach dem 4,7 millionsten Mal.

"Sanae", riss Kathrin der Geduldsfaden, "was um Gottes willen ist dein Problem? Springt lediglich nur über den Bock!"

"Ja, jaah", sagte Sanae nur.

"Ja, ja, Sanae, dann mach es doch auch mal!", forderte Kathrin.

Sanae schaffte es nun kaum noch auf den Bock zu springen. Sie wurde immer unsicherer und ihre Angst wuchs.

"Sanae, hier liegen Matten drum herum, da kann nichts passieren, bitte, springt über den Bock", flehte Kathrin.

Sanae nickte nur schwach und nahm wieder Anlauf, doch auch wiederum blieb sie drauf sitzen. Gelächter war von der anderen Ecke der Halle zu hören.

Kathrin hielt eine Hand an die Stirn und schrie: "Das darf doch nicht war sein! Ich glaub es nicht! DU willst Turnleistungssport betreiben?!"

"WILL ICH DOCH GAR NICHT!!", schrie Sanae zurück, griff nach ihrer Strickjacke und den Beutel mit ihren anderen Sachen und lief aus der Halle. Sie lief über den Kiesweg und ließ sich weinend auf einer Bank nieder. Sie hatte die Strickjacke nur über die Schultern gelegt, doch war zu beschäftigt, sich "nackt" zu fühlen.

"Toll! Tolles Internat das du ausgesucht hast, Taro!", sagte Sanae zu sich, "kaum bin ich ein paar Stunden hier und schon mache ich alles falsch und bin bei allen unten durch."

Sanae fühlte sich ziemlich einsam und in ihrem Frust lief sie, angezogen, zu der Bibliothek und stürzte sich in die Arbeit. Es war dort ruhig, wunderbar ruhig, klar es war Trainingszeit. Sanae wusste zwar nicht, was hier an Unterrichtsstoff anstand, aber die Bibliothek war randvoll mit interessanten Büchern. Doch so sehr sie diese tollen Bücher mochte, die Angst des Turnunterrichts lag ihr im Nacken, da sie bis zum Abendessen sich dort nicht mehr hatte sehen lassen.

Um kurz vor Acht verließ sie die Bibliothek und machte lief zu Mensa (sie fand den Weg sofort ^^).

"Kann ich dich mal kurz sprechen?"

Sanae sah zur Seiten. Als sie gerade ihr dreckiges Geschirr weggebracht hatte sprach Kathrin sie an.

"J-Ja", sagte sie leise.

"Ich denk-", Kathrin sah sich um, sie verstand wegen des Lärms ihr eigenes Wort nicht, "gehen wir ein Stockwerk höher in mein Büro."

Sanae trottete ungraziös hinter Kathrin her, die aufrecht voran stolzierte. Super, wie sah das denn aus? Als ob Sanae, die folg- und strebsame Sanae, Mist gebaut hatte!

"Hier herein", sagte Kathrin und setzte sich hinter den Schreibtisch. Den Stuhl davor bot sie Sanae an.

Stille. Kathrin sah Sanae an.

"Hast nichts zu sagen, in Bezug auf heute Nachmittag?", fragte Kathrin schließlich mit gedehnter Stimme.

"Allerdings! Ich werde sicherlich das Turnen hinschmeißen! Ich gehe lieber vom Internat als mich diesem Höllen-"

"So siehst du das, ja?", sagte Kathrin mit hochgezogenen Augenbrauen, "schade, aber das sehe ich anders. Du wirst nicht mit dem Turnen aufhören und wenn ich meinen Job hier an den Nagel hängen muss, in Tagen springst du über den Bock und wenn es das letzte ist, was ich tue."

"Hören sie-", sagte Sanae absichtlich in der Sie-Form und verdrehte die Augen, "Turnen ist das letzte was ich in diesem Internat tun werde!"

"Wirklich? Da muss ich dich enttäusche, ich sehe dich morgen pünktlich zum Unterricht, guten Tag", sagte sie autoritär und ging ins Nebenzimmer.

Sanae seufzt und verließ das Büro.

"Na du, wie war dein erster Tag?", wollte Akia wissen.

"Ja, ja, ich kann mich daran gewöhnen", log Sanae und sah auf die Uhr... 21.03 Uhr.., "ich gehe duschen", sagte Sanae und verschwand im Bad.

Das Wasser rannte Sanaes Körper runter. Es tat so gut. Wie ein Geistesblitz spürte sie wieder dieses Gefühl, dieses Gefühl, von.. ihm.. wie hieß er? Richtig.. ja... Tsubasa Ohzora...

Das Geheimnis fliegt auf!

"Das sind unsere neuen Mitschüler", verkündete Frau Kuohara, die Stufenlehrerin, "Sanae Nakazawa und Taro Misaki, dort ist noch ein Platz frei und hier drüben."

Sanae setzte sich in die zweite Reihe und Taro drei Plätze neben ihr in der dritten Reihe. Neben Sanae saß Akia, die Platz gemacht hatte.

"So, wir planen in Naturwissenschaft ein Projekt. Ich möchte, dass ihr in Bächen, Teichen, Wald- und Feldböden Wasser bzw. Bodenproben nehmt und diese auswertet. Dafür bekommt ihr eine Woche Zeit und habt Zugang auf unser Labor im Keller. Ich habe mit dem Direktorat gesprochen, ihr seit nun offiziell angemeldet. Normalerweise ist es für Schüler unter der zwölften Klasse ohne Genehmigung dort verboten."

Sanae freut sich riesig. Ein professionelles Labor..

"Aber ich habe das für euch arrangiert! Ihr habt die nächsten sechs Stunden bei mir frei. Frei heißt, ihr könnt draußen Proben entnehmen, in der Bibliothek oder dem Labor forschern oder hier Gruppenarbeit machen. Die Gruppen sollten so zwei bis drei Personen groß sein."

"Mach'n wir?"

Sanae nickte Akia zu und wandte sich wieder zu Frau Kuohara.

"Gut, also ab heute noch sieben Stunden und den Rest der heutigen für die Planung, fangt an!"

Akia schob ihren Tisch an Sanaes Tisch ran und erzählte sofort los: "Ich kenne eine Quelle etwas weiter im Wald, wollen wir dort in der nächsten Stunde hingehen?"

"Ja, okay", stimmte Sanae zu, "gibt es hier ein Feld, wo Landarbeit betrieben wird? Es würde mich interessieren wie viele Schadstoffe durch das Spritzen von Pflanzen dort vorhanden sind!"

"Nein, eigentlich- doch! Aber es ist weiter außerhalb, dass schafft man in einer Schulstunden nicht. Es ist im nahe des nächstgrößeren Dorfes."

"Aha, na gut. Ich kümmere mich darum, wie heißt das Dorf und das was hier ein nach dem Internat kommt?"

"Das was ich meine ist ,Shioama' und das andere was hier um die Ecke ist, ist ,Kazumo'", erklärte Akia.

"Shioama und Kazumo", wiederholte Sanae und sah über die Schulter zu Taro und Tsubasa, die in ein Gespräch vertieft waren. Wahrscheinlich über Fußball, dachte Sanae schmunzelnd.
 

"Meinen Pass?

"Ja-ha, dein Pass ist fertig, dein Internatspass", half Akia ihr auf die Sprünge, nachdem der Unterricht beendet war und die Zwei vor dem Mittagessen noch zum Sekretariat wollten.

Sanae nickte nur, als die Sekretärin ihr einen braunen großen Umschlag gab. Sanae und Akia lehnten sich an die Theke und holten den Pass heraus. Darauf war alles was sie angegeben hatte, als sie sich ins Internat einschreiben sollten und ihre Adresse.

"Ulkige Adresse-", sagte Akia grinste, brach ab, als ihnen noch ein Pass hingehalten wurde.

"Für Herrn Misaki, geben sie ihm den bitte."

"J-Ja", sagte Sanae und nahm in schnell entgegen, doch Akia war schneller und schnappte den Pass dann aus Sanaes Hand.

"Komisch, das machen die sonst nie, die geben den höchsten bei", Akias Augen öffneten sich weit, "eure Adresse ist... ist- ihr seit Geschwister?!"

Sanae öffnete den Mund, sagte aber nichts.

Sanae und Taro hatten sich geschworen mit allen Mitteln geheim zu halten, dass sie Zwillinge waren. Das sollte auch ganz gut klappen, da ihre Mutter sie bekam, als ihre Eltern noch nicht geheiratet hatten. Somit hieß Taro nach seinem Vater und Sanae nach ihrer Mutter. Als ihre Eltern heirateten nahm ihr Mutter den Namen Misaki an, doch Sanae behielt ihren Nachnamen. Eigentlich sollte es keinem auffallen, da sie sich eigentlich wenig ähnlich sahen für das sie Zwillinge waren ("Zweieiig") und ihre Nachnamen anders waren. Beide wollten ein richtig eigenständiges Leben führen, was ja auch fast geklappt hätte.

"Das hätte ich nie gedacht! Taro und du, Zwillinge, nein wirklich."

"Akia, bitte sei still, es sollte eigentlich gar keiner-"

Plötzlich kam ihre Klasse durch das Sekretariat unter ihnen Taro und Tsubasa. Sanae hatte gerade durch die Lautsprecher gehört das sich die Klasse auf Frau Kuoharas Anweisung hin hier versammeln sollte, doch Sanae hatte es völlig verdrängt. Sie war mit etwas anderem beschäftigt.

"Miss Nakazawa, Herr Misaki, Telefon! Ihre Eltern sind dran!", rief die Sekretärin, als sie beide sah.

Sanae schloss die Augen und hörte aufgeregtes Gemurmel. Sie sah zu Taro, er sprach mehr schlecht als recht mit Tsubasa. Sanae ging ans Telefon.

"Hallo", sagte sie, ihre Stimme klang leise und zart, "ich hab gerade keine Zeit, aber uns geht es gut."

"Wie habt ihr euch denn eingelebt-", begann ihre Mutter.

"Mum, ich wirklich keine Zeit, ich rufe dich heute Abend noch mal von der Telefonzelle aus an, bye", unterbrach Sanae ihre Mutter und legte auf.

"Ihr seit Geschwister?"

"Zwillinge, was?"

"Wieso habt ihr dann verschieden-"

"Zweieiig?"

Sanaes Kopf schmerzte. Die Fragen bohrten in ihr wie Nadeln.

Nachdem nun die ganze Klasse von ihren Familienverhältnissen wusste, lief Sanae, nachdem sie von Frau Kuohara den Laborpass im Sekretariat bekommen hatten, zu Taro.

"Blöd, nicht wahr?"

"Tja, es musste ja rauskommen", sagte Taro mit einem enttäuschten Gesichtsausdruck, "was hat Mum gesagt? Es war doch Mum, oder?"

"Ja, sie wollte das Übliche wissen, wie wir uns eingelebt haben und so was halt, aber ich habe sie abgewürgt."

"Typisch Mum, wir sind gerade mal einen Tag hier und Mum macht sich Sorgen. Na gut, wie läuft dein Training?"

Sanae sah auf den Boden: "Schrecklich, ich kann gar nichts", gab Sanae zu, "ich habe mich mir meiner Trainerin Kathrin schon gestern, beim ersten Training gestritten, weil ich nicht mal über einen Bock springen konnte."

Taro nahm Sanae kurz in den Arm: "Das wird schon, du bist doch ein Multitalent."

"Schön wär's", grinste Sanae, "und wie läuft's bei dir?"

"Toll, wirklich. Mit Tsubasa im Team kann uns nichts passieren. Das Training und die Leute hier sind großartig!"

Sanae lächelte und verabschiedete sich.

Sanae lief hoch in ihr Zimmer und platzte gerade rein, als Akia im LA-Dress vor dem Spiegel stand. Sie hatte eine kurze Short an, ein Top und einen Pferdeschwanz. Sie legte sich gerade ein Stirnband um, als Sanae hereinkam.

"Bin gleich weg", sagte sie, nahm ihre Tasche, richtete ihr Stirnband und huschte aus dem Zimmer.

"Äh, ciao!", sagte Sanae und zog sich um. Sie sah in den Spiegel und beäugelte sich kritisch.

"Mhm.. tja, daran musst du dich gewöhnen hörst", sie runzelte die Stirn, "irgendwie sehe ich darin fett aus, oder?"
 

"Hallo Sanae, bereit?"

"Wie man's nimmt", murmelte Sanae.

"Wir werden heute den Bock, Bock seien lassen und Bodenturnen machen", Kathrin wandte sich zu den anderen Mädchen um, die aus den Umkleidekabinen kamen, "ihr baut euch das Reck auf, klar?"

Die Mädchen murmelten und gingen in die Halle. Ich schluckte, als Kathrin sich zu mir umdrehte. Hatte sie Bodenturnen gesagt? Meinte sie Radschlagen und Handstand? Sanae schluckte abermals.

"Sanae", sagte Kathrin atmete ein und wieder aus, "Rolle vorwärts, Strecksprung, Rolle rückwärts, Strecksprung, klar?"

"Klar", erwiderte Sanae leise und tat wie ihr geheißen.

"So, da wir uns ,turnen' nennen, machst du es noch mal und etwas graziöser und nicht so, äh, du weißt was ich meine, oder?", sagte Kathrin der die Worte für das was Sanae fabrizierte fehlten.

Sanae nickte und versuchte es nochmals.

"Geh mal ein Stück zur Seite", sagte Kathrin und legte eine wunderschöne Rollen-Strecksprung-Kombination hin. Ja, so fand Sanae, das konnte man wirklich graziös nennen. Ihre Beine waren lang gestreckt und sie kippte auch nicht zur Seite weg oder musste sich auffangen, nein, es war perfekt.

"Dir fehlt die Körperspannung!", erklärte sie, "kneif den Hintern zusammen und die Beine- warte mal", sagte sie plötzlich und sah sich suchend um. Aus einem Geräteschrank holte sie eine Art Umhängeschärpe, die sie zwei mal um meine Beine wickelte. Es war nicht fest drum gewickelt, aber nur so, dass sie die Beine noch ungefähr einen Zentimeter auseinander drücken konnte.

"Du machst jetzt so die Übungen und falls du zur Seite oder nach Hinten umkippen solltest, halte ich dich und denk daran-"

"Körperspannung", ergänzte Sanae.

Kathrin nickte.

Sanae stellte sich hin und- der Strecksprung war perfekt!!!

"Es wird, es wird!", freute sich Kathrin.

Sanae schaffte die Übung fast perfekt, da ihr immer noch etwas dusselig nach den vielen Rollen war, aber darüber lachten Kathrin und sie nur.

"Bis Montag dann", verabschiedete sich Sanae.

"Warte mal, Sanae!", rief Kathrin ihr hinterher, "du weißt, dass wir morgen auch Training haben, oder?"

"Oh, ähm, haben wir?"

"Allerdings! Morgen haben wir von 13.00 bis 19.00 Uhr Training."

"Ist da nicht das Mittagessen?", platze es aus Sanae raus.

"Samstags und Sonntags ist die Mensa durchgehen geöffnet. Es gibt zu allen Tageszeiten Essen. Frühstück allerdings nur bis zwölf", klärte Kathrin sie auf.

"O-Okay, und Sonntag, wann ist da Training?", wollte Sanae wissen.

"Von 8.00 bis 14.30 Uhr."

"Gut, dann bis morgen Nachmittag", sagte Sanae und schloss die Hallentür hinter sich.

Ein kalter Wind ließ Sanae ihre Gänsehaut spüren. Sie wollte gerade ihre Jacke über den Body ziehen, eine Leggings hatte sie schon an, als zwei vertraute Gestalten um die Ecke kamen.

"Hi Zwilling", sagte Taro.

"Hör auf!", befahl Tsubasa lächelnd.

"Von wegen, der zieht mich die ganze Zeit damit auf", sagte Taro und zeigte mit einem Finger auf Tsubasa.

Sanae musste unwillkürlich lachen: "Ihr zwei", kicherte sie.

"Kommst du gerade zum turnen?", fragte Taro und nickte zu ihrem Body.

"Äh, ähm, ja", sagte Sanae, ihr war es peinlich, dass Tsubasa sie so sah.

"Kommst du morgen früh zu unserem Spiel?", fragte Tsubasa

"K-Klar", sagte Sanae, sie spürte wie warm ihr Gesicht wurde, "wann spielt ihr denn?"

War das ihre Stimme die da sprach?!

"Um halb elf ist Anstoß", erklärte Taro, "wir spielen gegen das Sportgymnasium Inza."

"Gut", sagte Sanae nur.

"Komm wir gehen zum Abendessen", sagte Tsubasa, "das Training hat ganz schön geschlaucht, nicht wahr?"

Sanae lief neben Taro und Tsubasa ins Hauptgebäude. Sanae hatte bei den Fußballtraining nicht viel mitzureden, aber einen kurzen Blick konnte ihr keiner verbieten, oder?

"Ich glaube ich hab doch keinen Hunger mehr, ich gehe ins Bett", sagte Sanae lächelnd.

"Oh, na gut, bis dann", sagte Taro, umarmte seine Schwester, diese winkte Tsubasa kurz zu und verließ die beiden.

Sanae merkte es jetzt wie hungrig sie war und ihr Körper brannte vom Training unerträglich. Sanae legte sich aufs Bett und griff in ihre Schreibtischschublade. Sanae schmunzelte. Als Taro und sie vier Jahre alt waren, da sahen sie sich noch ein wenig ähnlicher als heute, fuhren sie mit dem Kindergarten in einen großen Blumenpark. In einem großen bunten Blumenfeld standen die beiden und als Sanaes Nasenspitze fast von einem Schmetterling bewohnt wurde, wurde dieses Foto von der Kindergärtnerin geknipst. Sanae mochte dieses Foto sehr und sah es sich oft an, wenn sie alleine war, Taro und sie Streit hatten, oder ... sie sich verliebt hatte ...

Let's go oder Pflasterblamage

"Morgen", grüßte Sanae gut gelaunt, die nette Dame hinterm Tresen, die für alle Köstlichkeiten sorgte. Um kurz nach acht wagte sich keiner am Samstag morgen Frühstücken zu gehen.

"Sie haben den Rekord geknackt. Ich kann mich nicht erinnern, dass jemals ein Schüler um diese Uhrzeit am Samstag gefrühstückt hatte", grinste die Mensadame.

Sanae grinste ebenfalls, nahm sich ein Tablett und tat sich Rührei und Toast auf einen Teller. Danach schenkte sie sich O-Saft ein und setzte sich an einen der leeren Tisch. Sanae schloss kurz die Augen und genoss die Stille, als sie ein Gähnen hörte, sah sie sich instinktiv um.

Sanae musste Lachen und grinste über beide Backen: "Taro! Ich dachte ich wär einmal ungestört!"

"Tja, da hatte ich mich auch verrechnet!"

"Das mir das aber nicht einreißt, so früh am Morgen", witzelte die Mensadame.

Taro setzte sich gegenüber von Sanae, als Sanae plötzlich etwas einfiel.

"Oh Mist, ich hab Mum gestern Abend gar nicht angerufen", fiel Sanae auf.

"Ich wette Mum hat das sowieso schon wieder vergessen", sagte Taro grinsend.

"Stimmt. Aufgeregt? Vor dem Spiel, meine ich.."

"Ach was, wir werden sowieso gewinnen. Oh mein Gott, jetzt rede ich schon wie Tsubasa", stöhnte Taro.

"Wieso?", wollte Sanae wissen.

"Tsubasa ist Optimist! Wir könnten 100:0 in der letzten Minute haben und er würde noch die Mannschaft anfeuern zu gewinnen."

"Dein ernst? 100:0!"

"Ha ha ha", lachte Taro trocken.

Sanae nahm einen Bissen Ei.

"Hast du auch Wettkämpfe?"

"Ich? Ach quatsch, dafür bin ich doch viel zu schlecht!", winkte Sanae ab.

Taro grinste nur.

"Was grinst du so?"

"Ach nichts, nichts", murmelte Taro und stocherte in seinem Brot mit Salami rum.

"Ich geh dann mal", sagte Sanae, nahm ihr Tablett und stand auf.

"Mhm", machte Taro noch und Sanae verschwand in die Bibliothek.

"Uff, hier sind noch ein paar Bücher über Landwirtschaftsvergiftung, Miss Nakazawa", sagte die Bibliothekarin und hievte vier dicke Schinken auf den Tisch.

"Danke", sagte Sanae lächelnd und vertiefte sich in die Lektüre.

"Sanae! Sanae!"

Sanae verdreht die Augen.

"SHHHHH!", kam es um kurz nach zehn aus allem Ecken der Bibliothek.

"'Tschuldigung", flüsterte Akia und setzte sich zu Sanae, "wie lange bist du wohl schon auf? Warte, nein, lass mich raten, ähm-"

"Ich hab was für unser Projekt gemacht", warf Sanae zurück.

"Ja jaah", maulte Akia und sah auf die Uhr, "also wenn es dir hier Spaß macht zu büffeln, aber ich gehe jetzt zum Fußballspiel. Um halb elf ist Anstoß!", erinnerte Akia.

Durch die "SHHHHH"'s erinnerte sich auch Sanae. Hastig packte sie die Bücher zusammen und sah sich selbst kurz an. Wie sah sie eigentlich aus? In einem Schlabbershirt und Leggings! Sanae hastete zu ihrem Zimmer und zog sich schnell um. "Schnell" war wohl das falsche Wort, denn bis sich Sanae für einen langen fliederfarbenen Rock und eine rosaweiße Bluse entschieden hatte, war es fast halb elf.

Plötzlich platzte Akia rein: "Das Spiel wird auf elf Uhr verschoben! Inza ist unpünktlich."

Sanae atmete auf, das kam ihr gerade recht.

"Schick siehst du aus", bemerkte Akia und warf sich auf ihr Bett.

Sanae lächelte verlegen und ging ins Bad. Rosa Pflegestift, für natürlichen Glanz und den Lidschatten in mittelbeige, zur Betonung ihrer Augenfarbe- Perfekt!

"Ich gehe schon mal runter", sagte Sanae.

"Hatte ich nicht gerade erwähnt, dass das Spiel erst in einer halben Stunde anfängt?", fragte Akia mit hochgezogenen Augenbraune.

"Schon, aber ich vertrete mir noch etwas die Beine", sagte Sanae nach kurzem Zögern und verließ das Zimmer.

Sie lief durch die Flure des Hauptgebäude nach Draußen. Schon jetzt konnte sie laute Stimmen hören.

"Na, hat der Gegner Angst vor euch?"

"Bestimmt", sagte Taro mit einem wütenden Gesichtausdruck, "Pünktlichkeit! Pünktlichkeit! Ein Fremdwort oder was? Der Cap ist wütend, aber richtig."

Sanae sah ihn fragend an.

"Tsubasa meine ich, unser Captain", erklärte Taro.

"Dahinten kommen sie", bemerkte Sanae und deutete auf den großen Bus vor dem Tor.

"Wahrhaftig! Tsubasa sie kommen!", verkündete Taro und lief aufs Spielfeld zu den erhitzten Gemütern.

Sanae sah zu Tsubasa. Das Fußballtrikot stand ihm wahnsinnig gut und Beine hatte der.. einen Hintern .. Sanae zuckte kurz mit den Augenbrauen und biss sich auf der Lippe herum.

Taro winkte ihr zu. Sanae winkte mit einer Hand leicht zurück. Er wollte ihr signalisiere, dass es jetzt los ging, doch Sanaes Blicke galten in der ganzen erste Halbzeit, weder den Toren noch sonst etwas, nur Tsubasa.

"Glückwunsch, ihr habt toll gespielt", lobte Sanae Taro und die Mannschaft. Taro kippte die Wasserflasche übers Gesicht.

"Ja, 2:0 ist für den Anfang okay", gab Taro zu.

Sanae setzte sich neben Taro auf die Bank, Tsubasa saß zu ihrer Linken. Ihre Knie rieben plötzlich kurz aneinander. Sanae spürte Tsubasa heißen Körper und seinen Schweiß und seine starken Muskeln auf ihrer Haut.

"Jetzt habe ich deinen Rock dreckig gemacht!", bemerkte Tsubasa entschuldigend.

"Du bist ja verletzt!", fiel Sanae plötzlich auf. An Tsubasas Bein rannte Blut vom Knie das Bein runter.

"Ach nur ein Kratzer", murmelte Tsubasa.

Sanae kniete sich vor ihn und nahm ein Taschentuch aus der Rocktasche und tupfte das Blut sanft ab.

"Ist schon gut, es ist wirklich nur-", doch als Tsubasa merkte, dass Sanae ihm nicht zuhörte, brach er ab.

"So", sagte Sanae, nachdem sie die Wunde desinfiziert und verbunden hatte, "fertig."

"Danke, aber-"

"Geb' dein Bestes", sagte Sanae mit einem süßen Lächeln, "ich schaue von der anderen Seite zu."

Tsubasa nickte lächelnd und ging aufs Spielfeld.
 

Das Spiel endete 6:0 und Sanae fragte sich fast ernsthaft, ob das an ihrer Aussprache gelegen hatte. Sanae wollte sich nicht in den Jubel der Mannschaft einmischen und ging hoch in ihr Zimmer. Als sie ihren Rock auszog, sah sie den Blutfleck von Tsubasa. Sie roch daran. So roch nur das Blut einen geschwitzten Superfußballers. Sanae versteckte den Rock so unter ihren andere Sachen im Schrank. Sie zog den verhassten Body an und machte sich auf zur Turnhalle.

"Was will die denn noch hier?"

Sanae lief es kalt den Rücken runter und atmete leise. Sie sah möglichst unauffällig und anteilnahmslos an die Wand. Das denkt man von ihr? War sie wirklich- so schlecht?!

"Na meine Damen", kam Kathrin und schloss die Hallentür auf.

Sanae ging nie in die linke Umkleide, sie ging in die Rechte, damit sie dort ungestört war. Da Sanae ihren Body schon drunter hatte, war sie die erste in der Halle, abgesehen von Kathrin. Sie baute hatte etwas großes für die andern Mädchen aufgebaut, doch für mich, sah ich nichts! Sollte ich etwa- sollte ich-

"Ähm, Kathrin, soll ich etwa da mit machen?", wollte ich wissen.

"Natürlich nicht", antwortete sie, während sie auf der Bank saß und irgendeine Zettelwirtschaft versuchte zu ordnen.

"Was mache ich denn dann heute?"

"Dieses Wochenende machst du nur Konditions- und Kräftigungsübungen", beschloss Kathrin.

Sanae atmete etwas auf. Das hieße, dass sie sich nicht beim Turnen blamieren musste, aber... war Konditions- und Krafttraining nicht schlimmer?

"Ihr geht nach drüben und macht euch warm, bis ich euch Anweisungen gebe", rief Kathrin, die Mädchen nickten.

"Nun zu dir", Kathrin drehte sich zu Sanae um, "du läufst dich erst mal zwei, drei Runden ein und danach machst du 100 Liegestütze. So, und danach hockst du sich hin und springst vier Hallenrunden lang ganz hoch, also ,Froschhüpfer', und vier Runden auf halber bzw. mittlerer Höhe. Alles klar?", sagte sie streng.

"J-Ja", sagte Sanae sofort und bekam wackelige Knie. Sanae schluckte. Sie wusste das sie nicht sehr gut durchtrainiert war und fragte sich ob sie das überhaupt schaffen konnte! Aber sie musste einfach! Sie musste!!

Sanae lief locker ein, doch die Liegestütze schlauchten schon sehr. Sanae keuchte. Ihre Arme brannten und von Körperspannung konnte nicht die Rede sein. Sanae setzte sich nach der 36. kurz hin, um zu verschnaufen.

"Hab ich etwa Pause gesagt?!", schrie Kathrin zu Sanae rüber.

Sanae atmete tief ein und begann mit der 37. Sanaes Mund war trocken. Sie spürte kaum mehr ihre Arme und ihr Kopf sagte, du schaffst es, obwohl ihr Körper sagte gib auf. Doch bei der 52. Liegestütze siegte ihr Körper. Sanae fiel auf die Matte und klappte zusammen.

"Bist du etwa schon fertig?", hörte Sanae halblaut Kathrins Stimme. Sanae setzte sich wackelig und benommen auf.

"Ich habe gerade mal die Hälfte gezählt!"

Kathrin hatte wirklich mitgezählt? Das darf doch nicht wahr sein, schoss es Sanae durch den Kopf.

"Ich erinnere mich 100 gesagt zu haben", sagte Kathrin kalt, wandte sich ab und ging zu den anderen Mädchen.

Sanae war schlecht und schwindelig und ihr taten ihre Beine weh und überhaupt alles tat weh. Sanae riss sich am Riemen, sie wusste selbst nicht warum sie diesen Turnunterricht nicht schon geschmissen hatte (vielleicht weil sie es nicht konnte?!), und machte weiter.

"100", stieß Sanae nach Luft schnappend hervor und legte sich auf die Matte. Doch wie automatisch stand sie wieder auf, trank fast einen Liter Wasser und dachte nach. Acht Hallenrunden, ja acht Hallenrunden noch, dann hatte sie es vorerst überstanden. Es war kurz vor drei und Kathrin hatte sich sicherlich noch mehr ausgedacht.

Sanae begann und biss die Zähne zusammen. Die Schmerzen ertrug sie kaum noch. Ihr Knochen rieben in ihren Knien knirschend. Sie bekam die Füße kaum noch vom Boden, von wegen Froschhüpfer...

"Ge-schafft", sagte Sanae zu sich selbst. Ihre Stimme klang merkwürdig fremd. Ich Herz sprang fast aus ihrer Brust. Ihre Knie brannte und ihre Arme waren fühlten sich Zentner schwer an.

Kathrin beugte sich über sie. Ihr Pokerface war weder positiv noch negativ zu deuten.

"Wir haben noch gut eine Stunde Training, die auch du nicht vertrödeln wirst. Ich denke du läufst den Rest der Stunde, klar?"

Sanae konnte vor Angst nicht mehr sprechen. Das konnte sie nicht schaffen, was verlangte Kathrin von ihr?! Sanae nickte folgsam.

Kathrin sah Sanae an.

"Mach um zehn vor sieben Schluss", beschloss sie großzügig. Wieder nickte Sanae, kam es auf die zehn Minuten an? Wollte sie sich besser fühlen?

Sanae stand auf und wackelte an die Wand. In ihr drehte sich alles. Sie lief an. Das sah wohl nicht so toll aus, dachte Sanae, soweit etwas bei ihr noch denken konnte, denn sie eierte förmlich durch die Halle. Hatten die anderen Mädchen das am Anfang auch durchmachen müssen? Oder hatten sie sich nicht so dumm gestellt, wie ich es getan hatte?, dachte Sanae, wahrscheinlich waren sie so begabt, dass sie weder Kondition, noch Kraft brauchten.

Sanae stolperte und fiel längs hin. Mit Prusten von der Anderen raffte sich Sanae wieder auf. Sie musste es ihnen beweisen! Nein, sie wollte es ihnen beweisen!! Sanaes Knie bluteten, da sie sich nicht mehr hatte fangen können und ihre Hände waren abgeschabt.

Das Training ist gleich zu Ende, das Training ist gleich zu Ende, ermutigte sich Sanae.

Ein Ball flog Sanae in den Lauf, sie stolperte unglücklich darüber und knallte mit der Stirn gegen die Steinwand, doch sie fing sich und lief weiter. Das "Sorry, war keine Absicht", mit einem äußerst ironischen kalten Unterton, überhörte sie.

Sie sah auf die Hallenuhr. Ihre Gesichtsausdruck erhellte sich und sie fiel auf die Knie, 18:51 Uhr! Endlich! Gott sei dank! Sie wusch sich den Schweiß von der Stirn, doch es war nicht nur Schweiß, sondern mehrheitlich Blut, doch Sanae war es egal. Sie lachte darüber. Sie stand auf und ignorierte jeglichen Schmerz. Sie ging in die Kabine, zog die Jacke und die Hose über und ging noch einmal in die Halle, da sie ihre Wasserflasche vergessen hatte.

"Warum durfte die schon Schluss machen?", hörte Sanae eine Schülerin fragen. Sie waren so mit dem Abbau beschäftigt, dass sie Sanae nicht bemerkten.

"Hast du sie nicht gesehen? Sie war völlig fertig", vernahm Sanae Kathrins Stimme, "zehn Minuten später und ich hätte sie ins nächste Krankenhaus einliefern können. Glaubst du ich fülle den ganzen Berg Formulare dann aus?!

Bitte?!, dachte Sanae nur.

"Mal ehrlich, Kathrin, die hat doch gar nichts drauf, oder? Das sieht doch' nen Blinder mit'nem Krückstock!"

"Es wird harte Arbeit, ihr überhaupt die Grundlagen des Turnens beizubringen! Sie hat kein Körpergefühl, keine Eleganz, keine Körperspannung, kein- sie hat nichts was man fürs Turnen gebrauchen könnte, okay sie hat eine wirklich gute Body-Figur", gab Kathrin schließlich zu.

Sanae hörte noch Gelächter und lief leise aus der Halle, nahm ihre Sachen und rannte nach Draußen. Das dachte ihre Trainerin von ihr? Das dachte sie? Keine Eleganz? Keine Körpergefühl und -spannung? Hatte sie das verdient? Nach diesem harten Training, dass man so hinter ihrem Rücken über sie redete?! Tränen, Schweiß und Blut vermischten sich auf ihrem Gesicht. Alles schmerzte so sehr, dass sie nichts mehr spürte. Sie spürte ihre Bewegungen, ihre Körper kaum.

"K-Können sie mir mal Pflaster geben?", nuschelte Sanae und sah das die Sekretärin sie verstanden hatte.

"Du solltest aufs Krankenzimmer gehen", fand sie besorgt.

Sanae winkte ab: "Geht schon."

Die Sekretärin gab ihr ein kleines Paket mit vielen verschieden Größen und Arten.

"Du wirst sie sicherlich noch brauchen."

Dankend lächelte Sanae und stieß, als sie ins Hauptgebäude ging, mit Taro, hinter ihm Tsubasa, zusammen.

"Was ist denn mit dir passiert?", wollte Taro wissen. Sanae versteckte die Pflaster hinter ihrem Rücken.

"Na ja, Berufsunfall", sagte sie mit einem gequältem Lächeln.

"Aha. Wir wollen noch joggen gehen und beim Training ist bei dir wirklich alles in Ordnung?", fragte Taro wiederum.

"Klar, ich- war tollpatschig, nichts passiert. Ihr seit doch auch immer verletzt, nicht wahr Tsubasa?"

"Jaja, schon", sagte Tsubasa automatisch und beäugelte sie misstrauisch.

"Na dann viel Spaß, tschüß", sagte Sanae und entfernte sich rückwärts von ihnen.

Hatte er etwas gemerkt? Sanae glaubte es nicht.

"'lo", murmelte Akia über ein Buch.

Sanae nickte und stellte sich im Nachthemd, dann vor den Spiegel.

"Ah!", sagte sie leise, als sie ihre Wunde an der Stirn berührte.

Sanae packte das Päckchen aus.

"Hm, das sieht ja übel aus", fiel Akia auf.

Sanae wollte gerade ein Pflaster drüber kleben, doch Akia vereitelte ihr Vorhaben.

"Was?!", sagte Sanae gereizt.

"Setzt dich mal aufs Bett", sagte Akia und holte, während Sanae tat wie ihr geheißen, ein Fläschchen aus dem Bad, "bleib still."

"Autsch!", stieß Sanae hervor.

"Wer schön sein will, muss leiden", war Akias Kommentar dazu.

"Und... fertig", verkündete diese nach zehn Minuten, nahm ein Pflaster und klebte es drauf.

"Ist das Pflaster nicht zu klein?"

"Die Wunde ist klein, aber tief und blutet mehr als man glaubt", sagte Akia und wollte die Flasche wieder ins Bad bringen.

"Ähm, Akia", sagte Sanae und deutete auf ihre Knie und zeigte ihre Hände.

"Das gibt's doch nicht!", lachte Akia.

"Danke", sagte Sanae schließlich, als mehr Haut ein Pflaster auf sich trug, als keines.

"War irgendwas besonderes?"

"B-Besonderes? Nein, es ist alles in Ordnung", sagte Sanae und ließ sich aufs Bett plumpsen.

... außer das ich Taro belogen habe, ein Nichtsnutz im Turnen bin und (Sanae kam nun zu den guten Gedanken) ... Tsubasa Wunden verarztet hatte..., dachte Sanae und musste unwillkürlich ein wenig grinsen.

Kich'n'Dance

Sanae gähnte ausgiebig. Sonntag morgen kurz nach fünf. Training, dachte Sanae genervt, in kaum mehr drei Stunden ging die ganze Plackerei von vorne los. Sanae machte sich leise fertig, Akia schlief noch, kein Wunder bei der Urzeit und ging raus.

"Frau Miakami?", fragte Sanae in den Schatten. Durch das schwache Licht sah sie nur die Umrisse ihrer Mathematiklehrerin.

"Miss Sanae, so früh schon unterwegs", lächelte diese.

"J-Ja, na ja ich bin immer früh, das Training fängt ja gleich schon an", erklärte Sanae ein wenig überrumpelt.

Frau Miakami hängte ein Schild an das schwarze Brett auf dem Flur.

"Was ist das?", fragte Sanae neugierig.

"Kannst es dir ja mal anschauen, vielleicht ist es ja wirklich etwas für dich", meinte Frau Miakami und machte Anstalten zu gehen, "tut mir leid, aber ich muss gehen, wiedersehen, Miss."

"Ja, tschüß", sagte Sanae und wandte sich dem Aushang zu.

>>TANZ-AG für Eleganz, Körperhaltung und vor allem SPAß!!

Standarttänze, Samba, Tango etc., für Jungen und Mädchen

Jeden Sonntagnachmittag von 16.00- 18.30 Uhr,

Frau Miakami <<

Sanae überlegte. Tanzen. Ja, Frau Mikami hatte recht, dass war wirklich etwas für sie. Vielleicht brachte es ihr außer Spaß wirklich Eleganz und Körperhaltung, was ihr beim Turnen noch nützlich seien könnte. Sanae prägte sich alles gut ein und ging rasch zu Frühstück.

Sanae hatte noch fast Eineinhalbstunden Zeit, als sie fertig angezogen war fürs Training.

"Sanae?"

Sanae saß am Schreibtisch, legte ihr Tagebuch in die Schublade und wandte sich zur Tür um.

"Ja?"

Die Tür öffnete sich: "Äh, hi."

"Taro komm rein", sagte Sanae irgendwie sehr erleichtert.

Taro setzte sich auf ihr Bett und begann: "Ich wollte nur mal hören, wie es dir geht. Gestern-"

"... war alles in Ordnung, ich war nur etwas durcheinander, nein, ich war kaputt, vom Training und so halt", sagte Sanae schnell.

Taro fasste ihr mit einer schnellen Bewegung an ihrer Kopfwunde an.

"Auh!", stieß Sanae hervor.

"Sanae ich glaub dir das nicht. Mit dir stimmt doch etwas nicht."

"Nein, ich bin völlig-"

"Warum sagst du mir nicht, dass das Training ätzend ist, du nicht beherrschst was von dir gefordert wird und gestern fast zusammen geklappt wärst."

Sanae blickte Taro fassungslos an: "Wo-Woher weißt du das?"

"Akias Schwester ist mit einer aus dem Turnen befreundet und wir haben vorhin beim Frühstück miteinander geredet. Ich hätte es gern von dir gehört."

Sanaes Augen füllten sich mit Tränen, sie wusste nicht was sie sagen sollte. Taro blickte sie süß an. Der ganze Druck, ihre Ängste kamen in ihr hoch und sie stürzte weinend auf Taro. Dieser nahm sie in den Arm und streichelte ihren Kopf.

"Es klappt nichts, gar nichts! Ich kann so etwas nicht! Die lachen mich alle nur aus, meine Trainerin hält mich für unfähig und-", Sanae schluchzte hörbar.

"Soll ich mal mit der Trainerin sprechen?", bot Taro an.

"Bist du verrückt?! Wie sieht das denn aus! Nein, da muss ich selbst durch."

"Na gut", sagte Taro, "machst du heute Nachtmittag was, sonst-"

"Ich hab Tanz-AG von 16.00 bis 18.30 Uhr", warf Sanae dazwischen.

"Du nicht auch noch, Tsubasa will da auch hin."

"Ts-Tsuba-sa", sagte Sanae ungläubig.

"Ja, Rhythmusgefühl fürs Dribbling, also überhaupt fürs Fußballspiel", erklärte Taro.

"Du nicht?"

"Ich? Und tanzen?!"

"Schon gut, schon gut, hab verstanden", lachte Sanae, "aber mir wird es Spaß machen, außerdem mag ich Frau Miakami", sagte Sanae wieder etwas fröhlicher und wippte auf Taros Schoß rum. Ihre Arme hatte sie um Taros Hals geschlungen.

Taro verdrehte die Augen.

"Ich mag sie", sagte Sanae nachdrücklich.

Taro gab seiner Schwester einen Kuss auf die Wange: "Wenn noch einmal irgendwas ist, dann komm bitte zu mir. Für dich hab ich immer Zeit, egal wie viel mich der Fußball beansprucht, ja? Versprochen?"

"Versprochen", stimmte Sanae nickend zu, "und nun ab mit dir, ich muss mich umziehen."

Taro grinste.

"Taaroo", sagte Sanae gedehnt und ebenfalls grinsend.

"Okay, aber denk daran ja und viel Glück bei dem Training", wünschte Taro, umarmte seine Schwester und verließ das Zimmer.
 

"Du weißt was du zu tun hast?"

"N-Nein", antwortete Sanae nur und sah Kathrin an. Diese jedoch zog die Augenbrauen nur hoch und wandte sich ab. Sanae schauderte. Sollte sie etwa-

Sanaes Körper fühlte sich fremd an. Alles schmerzte. Sie lag einfach nur so da. Sie lag schlapp und kraftlos auf ihrem Bett. In eineinhalb Stunden war die AG und Sanae fühlte sich total ausgelaugt. Es klopfte. Sanae setzte sich schnell und unter Schmerzen auf.

"Hallo Sanae."

"Hallo", grüßte Sanae Frau Miakami ebenfalls.

"Ich wollte wirklich nicht stören, ich wollte nur wissen, ob du zur AG kommst. Ich habe vergessen zu sagen, dass ihr mir vorher Bescheid sagen sollt. Ich habe noch einen Zettel mit dem Aufruf ans Brett gehangen, nur weil du dich nicht gemeldet hast, dachte ich, ich schau mal vorbei. Oder hast du denn Zettel gelesen?"

"Nein, aber ich würde sehr gern mitmachen."

"Hab ich mir doch gedacht", freute sich Frau Miakami, "ach, der Kurs ist im Hauptgebäude im Dachgeschoss, stand auch auf dem Zettel, bis nachher dann", sagte sie noch und wuselte aus dem Zimmer.

Sanae ließ sich rückwärts aufs Bett fallen. Es half nichts, jetzt konnte sie sich nicht mehr drücken, dachte Sanae und ging duschen.

Sanae klopfte zaghaft an die angelehnte Tür zum Dachboden. Sie hörte Stimmen und betrat den Raum. Mindestens zwanzig Leute liefen kreuz und quer durcheinander.

"Sanae!", rief Frau Miakami und winkte sie zu sich rüber. Vor ihr hingen sicher ein Duzend Tanzkleider in einem provisorischen Kleiderschrank.

"Du bist etwas spät", stellte sie fest, "aber das hier ist für dich, ich habe es an die Seite gelegt. Dir steht es sicherlich am besten."

Sanae lächelte und nahm das Kleid entgegen. Frau Miakami deutete nach hinten zu ebenfalls provisorischen Umkleidekabinen. Überhaupt alles war hier provisorisch.

Doch als Frau Miakami in die Mitte des Raumes ging und um Ruhe bat, blieb Sanae mit dem Kleid in der Hand stehen.

"So, hört mal alle her. Ihr habt jetzt jeder ein Tanzkleid oder -anzug und vor dem Raum stehen dreißig Spinde. Jeder bekommt für eure Tanzsachen einen. Bitte schreibt euren Namen auf einen Zettel und klebt ihn davor. Okay, ich möchte mehrere Tanzarten versuchen und dann die Tanz-AG in Gruppen aufteilen. Für Salsa, Tango usw. Pro Gruppe mindestens drei Leute. Zieht euch um und sucht euch einen Partner. Möglichst Junge-Mädchen, ja?"

Sanae stimmte zu und ging in eine Umkleidekabine. Das Kleid war wirklich wunderschön. Es war in einem Hellblau mit Gelb. Es war fast knielang und unten schief geschnitten. Das Kleid hatte nur einen rechten Träger und war ärmellos. Sanae drehte sich um sich herum. Sie fühlte sich wie eine Prinzessin auf einem Schloss... Sanae musste grinsen... fehlt nur noch der- nein ihr- Traumprinz ...

*My heart, my love, my heart, just for a night! My body, my soul, just for a night!*

*My heart, my love, my heart, just for a night! My body, my soul, just for a night!*
 

Das, was ich Überschrift nenne ist ein Song aus "Kick it with Samba". Ich hab mir ein bisschen was für CT abgeguckt. Der kam erst letztens auf RTL 2, vielleicht hat den jemand gesehen *hoffentlich nicht* ^^. Also der Song ist ruhig und romantisch und ein Samba-Schmuse-Song... lasst euch überraschen was ich daraus mache ^^ ...
 

Sanae ging glücklicher als zuvor und ging aus der Umkleide. Sie lief zu den Spinden und nahm sich den nächsten. Sie legte ihre Sachen in den Spind, unter anderem auch ihre Schuhe. Sie sah in den Tanzraum. Alle warten barfuss, dachte sie glücklich.

Sanae sah sich den Raum genauer an. An den zwei Seitenwänden waren deckenhohe Spiegel und auch Ballettstangen.

"Kommt noch mal zusammen", rief Frau Miakami und alle versammelten sich um sie herum in einem Halbkreis, "so, wir sind 34 Leute und werden heute mit Samba, Tango und Salsa beginnen. Dort ist Samba", sie deutete nach rechts, "dort Tango", sie deutete zur Mitte, "und dort Salsa", sagte sie schließlich und zeigte nach links."

Sanae zögerte, dann ging sie entschlossen nach rechts. Man kann es ja mal probieren, oder?

Erst jetzt sah Sanae Tsubasa. Er hatte sich noch nicht entschieden, wie zehn andere auch noch. Plötzlich fing er Sanaes Blick auf, lächelte sie an und kam auf sie zu.

"Samba, na wenigstens kenn ich dann jemanden", sagte er.

"Ich find Samba gar nicht schlecht, ich stell mir das ganz gut vor", sagte Sanae und musterte Tsubasa. Er sah verdammt gut aus in dem Anzug mit einem hauch von dunkelblauen Glanz.

"Dein Training ist gut?", fragte er. Sanae hörte Frau Miakamis Ruf ("Bitte zu Zweit zusammen") nicht.

"Jaja, es klappt ganz-" (Sollte sie ihn anlügen?, schoss es ihr durch den Kopf) "-gut", sagte sie schließlich. Es war besser so.

"Stellt ihr zwei euch dann dort hin?", ordnete Frau Miakami an.

Sanae wurde rot: "Wir-?", begann sie, auch Tsubasa schien es sichtlich peinlich zu sein.

Beide sahen in verschiedene Richtungen.

"Die Samba-Leute bleiben hier. Die Tangos in den rechten Raum dort und die Salsa-Tänzer in den Linken Raum", erklärte die Lehrerin.

Sanae und Tsubasa blieben neben einander stehen.

"Ich mache jetzt die Musik an. Zuerst tanzt ihr einfach nur gegenüber von eurem Partner dazu, aber ohne Körperkontakt und los!"

Sanae sah Tsubasa kurz an und ihre Blicke trafen sich. Die Musik begann und Sanae wusste, wenn Taro oder irgend ein anderer jetzt, in diesem Moment reingekommen wäre, reingekommen wäre, hätte er sich krankenflügelreif gelacht. Sanae wusste es, sich zu bewegen, aber Tsubasa mehr stock als steif vor ihr tanzen zu sehen, war wirklich komisch. Das Lied war bereits in der Endphase, als Frau Miakami zurückkam, sie sah leicht gestresst aus und meinte: "Das war schon ganz gut, nun mit Körperkontakt. Die Hände halten sich fest."

Sanae stand etwas peinlich berührt vor Tsubasa. Plötzlich nahm Tsubasa, nach dem kurzem Moment, ganz leicht und zögernd Sanaes Hand. Sanae blickte im in die Augen und sie nahm seine andere Hand.

Sanae fühlte sich unglaublich frei und anmutig, als sie ausgelassen mit Tsubasa tanzte. Sie kam sich gar nicht blöd vor, es machte ihr sogar sehr viel Spaß. Frau Miakami beendete den Spaß viel zu schnell, wie Sanae fand. Sie gab uns Anweisungen der richtigen Schrittfolge. Sanae und Tsubasa bekamen die ersten Grundschritte im Großen und Ganzen ganz gut hin. Sanae begann Samba wirklich zu mögen und nicht nur wegen Tsubasa.

"So, nächste Woche um 16.30 Uhr wieder hier, tschüß!", rief Frau Miakami der breiten Menge zu.

Sanae nickte und zog sich um. Sie legte ihr Kleid behutsam in ihren Spind und schloss diesem ab.

"Wer ist die denn?", hörte Sanae eine Stimme.

"Kisumi, du auch hier. Hab dich gar nicht gesehen."

"Ja, ich bin ja auch beim Tango-Tanz", sagte sie, ihre Stimme klang zickig. Sie hatte rote Haare und Zöpfe die Pippi Langstrumpf ähneln, auch die Sommersprossen und der böse hasserfüllte Blick machte keinen guten Eindruck. Woher kannte Tsubasa die?

Kisumi schritt plötzlich auf Tsubasa zu und gab ihm einen kurzen Kuss auf den Mundwinkel.

"Gefällt dir Samba?", sagte sie zuckersüß und dann wieder eiskalt, "mit IHR?"

Tsubasa sah etwas ratlos: "Doch, doch, Samba gefällt mir."

War Kisumi, war dieses höchstens 15-Jährige Baby, TSUBASAS FREUNDIN?!, schoss es Sanae durch den Kopf.

"Oh sorry, Sanae, das ist Kisumi, sie ist 14 und- (Nicht deine Freundin, nicht deine Freundin, betete Sanae ins Geheim) meine jüngere Schwester."

Sanae war erleichtert und atmete unauffällig auf. Doch... wie konnte dieser Drachen "eine Ohzora" sein?

"Bist nächsten Sonntag dann", verabschiedete sie sich in arrogantem Ton und drehte den beiden den Rücken zu und ging.

"Ja, bist nächste Woche dann", sagte Tsubasa und folgte ihr.

"Hat's dir gefallen?", informierte sich die Lehrerin und Sanae sah sich erschrocken zu ihr um.

"Ja, ja es hat Spaß gemacht", sagte Sanae prompt.

"Ach schön. Ich finde es toll, wenn junge Leute sich für die Kunst lateinamerikanischer Tänze begeistern", sülzte sie.

Sanae lächelte: "Bis nächste Woche dann."

"Ja, ach Sanae", Sanae drehte sich noch einmal zu ihr um, "nichts, nichts, schönen Abend noch", sagte Frau Miakami abschließend und Sanae lief die Treppen runter bis sie den ersten Stockwerk erreichte.

Komischerweise war Akia nicht da. Ihr Bett war unbenutzt und auch im Bad war niemand, nur ein Zettel lag auf Sanaes Schreibtisch. Er war nicht von Akia.
 

Hallo Sanae,

ich muss dich dringend sprechen,

Taro.

P.s. Ich treffe dich um 19.00 Uhr am Sportplatz.
 

Hektisch sah Sanae auf die Uhr.

"Shit!", rief sie aus. Es war bereits 19:30 Uhr, da Frau Miakami ganz fürchterlich überzogen hatte. Sanae richtete schnell ihre Haare und ihre Kleidung und stürmte aus dem Internat.

Als sie um de Ecke bog, stieß sie mit einer edel gekleideten Dame zusammen.

"Nana, Miss, benehmen sie sich!", sagte sie streng.

"Oh, ja, tut mir leid, Entschuldigung."

"Oh, ja, tut mir leid, Entschuldigung", äffte die fremde Frau nach, "kannst du dich nicht anständig entschuldigen."

"Entschuldigen sie Ma'am", sagte Sanae höflich und machte einen kleinen Knicks. Wer war diese Schreckschraube?

"Na ja, ich sehe es ist hier einiges an Benimmregeln nachzuholen", sagte sie noch und lief an Sanae vorbei.

Sanae hatte keine Zeit sich über die Frau zu wundern und rannte weiter. Die Flutlichter erhellten das Fußballfeld. Gewohnte Fußballgeräusche waren zu vernehmen.

"Hallo", keuchte Sanae und hielt sich die Seite mit einer Hand fest.

"Du bist spät, aber egal", hörte Sanae Taro sagen. Seine Stimme klang fest, aber doch ängstlich.

"Mutter hat angerufen."

"Was sagt sie? Wie geht es ihr und Dad?"

"Recht gut, bis auf-", Taro schritt zu Sanae rüber, den Ball unterm Fuß geklemmt, "bis auf die Tatsache, dass Mutter schwanger ist."

"Wirklich? Das ist wundervoll", freute sich Sanae.

"Mutter hatte eine Affäre", sagte Taro, als hätte er Sanae nicht gehört, "wenn sich herausstellt, dass das Kind nicht von Dad ist, will Mutter sich scheiden lassen."

Sanae lief es eiskalt den Rücken runter. Was- Was hatte Taro gesagt?

"T-Taro, dass ist nicht wahr. DAS IST NICHT WAR!!", schrie Sanae unter Tränen.

"Doch", sagte Taro nur.

"Was glaubt Ma nur? Sie zerstört unsere Familie!"

"Ich weiß", sagte Taro niedergeschlagen, "sie will sich mit uns treffen morgen Nachmittag und das Ergebnis des Testes mit uns öffnen. Wir bekommen sogar Trainingsfrei, um in die Stadt zu fahren. Wir treffen sie im "Café Ridogo"."

"Gut, gut, der werde ich etwas erzählen", sagte Sanae sauer, sehr sauer sogar.

Taro stellte sich sehr nah vor Sanae hin.

"Versprich mir etwas", sagte er schließlich, ohne auf ihre Antwort zu warten, "egal was Mutter tut, egal, was mit unserer Familie geschieht, wir halten zusammen, ja? Und wir bleiben auch zusammen."

Sanae war so gerührt von ihrem Brüderchen ("chen" ist gut ^^), dass sie ihn lieb in den Arm nahm.

"Klar, wir bleiben zusammen."
 

Sanae hatte die ganze Sache ziemlich mitgenommen und Sanae fragte sich, ob alles mal so werden würde wie früher, als Taro und sie aus dem Bus stiegen und die Letter des "Café Ridogo" schon groß aufleuchteten.

"Siehst du sie?", fragte Sanae und reckte den Hals.

"Allerdings", sagte Taro und nickte mit dem Kopf nach rechts.

Sanaes Blick wurde gefasster. Sie sah entschlossen aus.

"Taro, Sanae", grüßte ihre Mutter sie, umarmte sie beide und gab jedem einen Kuss, "setzt euch! Ich habe euch dir einen Milchkaffee mit viel Schokolade", sie nickte zu Sanae, "und dir Taro einen Espresso mit Milch bestellt. Erzählt doch mal was, wie geht es euch?"

"Komm zum Punkt, lasst ihr euch scheiden?", sagte Sanae schnell.

Der lachende glückliche Gesichtsausdruck versteinerte sich. Sie wühlte in ihrer Tasche und legte einen Umschlag mitten auf den Tisch.

"Das Ergebnis", sagte sie nur.

Sanae wollte danach greifen, doch Taro vereitelte ihr Vorhaben.

"Willst du dich wirklich von Vater trennen, wenn das Kind nicht von ihm ist?", schlug Taro Nägel mit Köpfen.

"Ja", sagte sie kurz.

"Warum Mama? Will Dad das nicht? Taro und ich hätte mit einer Halbschwester kein Problem! Wir würde das Baby genauso leben? Nicht wahr, Taro?", suchte Sanae Unterstützung.

"Sanae hat recht. Warum?"

"Euer Vater sagt zwar, dass das kein Problem ist, aber... die Situation ist für in der Familie schwer, versteht ihr?"

"NEIN!", schrie Sanae und senkte die Stimme, nachdem sie sich im Café umsah (es hatten nicht wenige zu ihr gesehen), "wenn du dich scheiden lässt, zerstörst du unsere Familie, die Situation wäre noch viel weniger zu verkraften für alle! Das Baby hätte dann doch auch eine Familie. Mama! Mama, ich versteh dich nicht!"

Sanae war total verwirrt. Alles schien ausweglos.

"Am besten wir sehen uns das Ergebnis an", meinte Taro und öffnete behutsam den Umschlag. Er entfaltete den Brief und las ihn mit einem Pokerface.

Taro holte tief Luft: "Das Baby ist von Dad."

Sanae verstand diese Aussage zuerst nicht. Als es ihr dämmerte, verstand sie erst, dass sie sich umsonst Sorgen gemacht hatte.

"Wie schön!", Sanae umarmte Taro, "wir bekommen ein Schwesterchen!"

"Oder Brüderchen!", korrigierte Taro mit einem breiten Lächeln.

"Jetzt wird alles gut, stimmt's Mutter?"

"Gott sei Dank. Ja, Sanae, es wird alles gut."
 

"Und eure Mutter bekommt jetzt noch ein Kind?"

"Ja", sagte Sanae nachdrücklich zu Tsubasa am Abend.

"Und euer Vater?"

"- freut sich riesig", ergänzte Sanae eifrig, "wir haben vorhin noch mit ihm gesprochen."

"Ach übrigens", fiel Tsubasa ein und wandte sich zu Sanae, "Frau Miakami will uns und ein paar anderen Einzelunterricht geben. Jeden Tag von 21.00 bis 22.00 Uhr."

"Jeden Tag?", wiederholte Sanae, "wieso das?"

"Sie glaubt, dass wir ganz gut sind", sagte Tsubasa schulterzuckend.

"Dann sehen wir uns gleich", sagte Sanae. Es war Viertel nach Zehn.

Sanae legte ihre Sachen im Zimmer ab, erklärte Akia kurz was los war und eilte hoch. Es hatte doch etwas länger gedauert Akia alles zu berichten.

Sanae spurtete hoch, zwängte sich in das enge Kleid und stellte sich gehetzt zu Tsubasa.

"Wir haben drei Räume und bisher seit ihr die besten drei Paare. Ich möchte das wir jeden Tag üben, um bei dem nächsten Wettbewerb teilnehmen zu können. Ein Paar pro Raum. Wir tanzen den Samba", verkündete sie mit einer auffälligen Betonung von "Samba", "heute üben wir weiterhin nur Grundschritte. Wenn ihr die im Schlaf könnt und richtig sitzen, dann bauen wir darauf auf. Die Schritte habe ich hier an die Tafel gemalt. In Worte wie folgt: Der Herr beginnt rechts vorwärts, die Dame links rückwärts. Man zählt "eins - und - zwei". Also rechts vor, links tep und rechts stehen. Dann das ganze mit vertauschten Rollen. Herr links rück, rechts tep, links stehen. Und wieder von vorne. Klar?" (muss "euch" nicht klar sein, hier gibt's die Schritte für Interessenten als "Bild": http://webuser.fh-furtwangen.de/~tanzref/samba/ )

Sanae und Tsubasa mühten sich den ganzen Abend ab. Es war eine richtige Plackerei mit den doofen Grundschritten, doch sie bekamen es dann endlich irgendwann hin.

"Gar nicht so einfach wie es aussieht, wie?"

"Tja und es braucht auch Zeit. Es ist fast halb Elf", erkannte Sanae, als Tsubasa und sie ihre Spinde einräumten.

"Na dann sputen wir uns mal", Tsubasa stellte sich zu Sanae, er war schon fertig und sah Sanae beim Einräumen zu. Sanae schloss schließlich den Spind und wandte sich zu Tsubasa.

"Bis morgen Abend dann", sagte Sanae mit einem schüchternen Lächeln und sah Tsubasa tief in die herrlich braunen Augen.

"Gute Nacht", sagte Tsubasa nach einen kleinen Pause und berührte kurz Sanaes Handgelenk mit seinen Fingerspitzen.

"Ja", hauchte Sanae wie in Trance, "gute Nacht."

Sanae drehte sich weg und lief die Treppen runter. Ihr Herz schlug schnell und ihre Lippen waren trocken, aber heiß. Sanae linste in den Flur. Niemand da. Sanae lief in den nächsten Stock.

"Mir", ertönte plötzlich eine fremde, aber doch bekannte Stimme, "wurde gesagt, dass Bettruhe um 22:15 Uhr ist und somit auch der Aufenthalt auf dem Flur nicht gestattet ist."

"Wir hatten Tanz-AG, Ma'am", fügte Sanae noch möglichst unschuldig hinzu.

"Das werden wir sehen. Als stellvertretende Schuldirektorin kommst du bitte mit", sagte sie gebieterisch.

Sanae nickte nur. Stellvertretende Schuldirektorin, die?! Sanae konnte es nicht fassen. Nicht nur, dass sie stellvertretende Schuldirektorin war, sondern, dass sie ihr nicht glaubte und ins Büro des Direktor "Muhani-Tibbitsu" brachte.

"Wer ist die Lehrerin, Miss?", fragte der Direktor Sanae freundlich.

"Frau Miakami", antwortete Sanae.

Der Direktor nahm lächelnd das Telefon und gab die Telefonnummer von Frau Miakami ein. Sanae fragte sich, warum er nicht einfach in ihr Büro ging. Stattdessen nickte er mehrere Male und legte auf.

"Es ist alles korrekt. Frau Miakami entschuldigt sich hiermit, dass sie die Schüler zu lange hat tanzen lassen, Frau Tettes", sagte mit einem freundlichen Lächeln und wandte sich dann zu Sanae, "sie können gehen."

Sanae nickte und genoss ihren Triumph über den Drachen einen kurzen Moment und sehnte sich, als sie das Büro verließ, nach ihrem warmen kuscheligen Bett.
 

Sanaes Mördertraining beim Turnen hielt weiterhin an, so dass sie sich immer von Neuen darauf einrichten konnte.

"Ich bin tot!"

"Du siehst aber noch ganz frisch aus", grinste Taro beim Abendessen.

"Ha ha ha", lachte Sanae trocken, "mein Gesicht ist rot und heiß meine Haare nass und alles ist verschwitzt!", sagte Sanae empört.

Taro fand es einfach nur lustig.

"Darf ich?", fragte Tsubasa darauf und setzte sich neben Sanae und gegenüber von Taro.

Sanae sah Tsubasa kaum ab, sie schämte sich ein wenig, Tsubasa so zu begegnen.

Plötzlich spurte Sanae kaltes Wasser, viel kaltes Wasser auf ihrem Rücken. Sanae drehte sich um. Kisumi stand hinter ihr.

"Oops, das tuuuuuut mir aber leid, war keine Absicht, aber es scheint als hättest du es gebraucht", sagte sie fies lächelnd.

"Entschuldige dich", forderte Tsubasa zornig, was Sanae ein wenig glücklicher machte.

"Zih", machte sie, drehte sich elegant um und stolzierte weg.

Tsubasa verdrehte hitzig die Augen.

"Ist nicht so schlimm", sagte Sanae nur.

Tsubasa seufzte.

Innerlich kochte Sanae, doch Tsubasa sollte sie nicht als hysterische Zicke einstufen. Sanae verließ die beiden und traf Akia in der Bibliothek.

"Ich habe deine Proben von den Böden, du weißt schon, von den landwirtschaftlich verschmutzten", erklärte sie über einen dicken Schinken gebeugt.

"Gehen wir dann morgen ins Labor?", wollte Sanae wissen.

Akia sah auf: "Gut, dann bringe ich die Proben mit."

"Wie viele haben wir denn?"

"Mit deinen haben wir fünf Proben. Zwei Wasser- und drei Bodenproben."

"Okay, bis heute Abend, ich habe noch Tanzen", sagte Sanae und wollte gehen.

"Warte mal", stoppte Akia sie und Sanae setzte sich noch kurz zu ihr, " wie läuft es eigentlich mit dir Ohzora?"

"Äh, Akia, also, gut", entschloss sich Sanae.

Akia grinste nur.

"Was grinst du so?"

"Ach nichts, geh du lieber tanzen", meinte Akia mit besonderer Betonung auf "tanzen".

"Geh ich auch", erwiderte Sanae, "bis nachher."

Sanae legte ihre Trainingssachen in ihren Schrank und schmiss sich erschöpft aufs Bett. Das "Turn"-Training schlauchte ganz schön und Sanae spielte mit dem Gedanken in die Leichtathletikgruppe einzutreten. Erstens hatte sie dort Freunde (Akia) und zweitens .. Kondition hatte sie doch nun, oder?

Sanae stellte sich nach der kurzen Pause mitten ins Zimmer, hielt die Arme hoch, starrte auf ihre Füße und probierte die Grundschritte aus.

"Links, den Fuß nach da, gerade Haltung", murmelte sie, drehte sich um sich selbst, bis ihr schwindelig wurde und fiel aufs Bett. Unwillkürlich musste Sanae kichern. Gleich würde sie wieder tanzen... tanzen mit Tsubasa ...

It's right, that I gave you my heart

Sanae platzten verträumt (und zu spät) zu den fünf Tänzern.

"'schuldigung", nuschelte sie außer Atem und lief in die Umkleide.

"Warte kurz, Sanae", rief Frau Miakami ihr hinterher. Sanae drehte sich auf der Stelle zu ihr um.

"Wir haben gerade über die Tanzoutfits gesprochen. Ich meine bezügliche der Schuhe", erklärte Frau Miakami und Sanae nickte, während Frau Miakami sich zu einer Kiste, die hinter ihr stand, bückte, "die tragen die Mädchen und die, die Jungen."

Sanae schluckte. So schön die "Schuhe" auch waren, konnte sich Sanae an diese sogenannten "Schuhe" gewöhnen? Es waren eher Sandalen und hatten einen hohen Absatz und mehrere Bündchen darüber. Sie waren, passend zum Kleid, hellblau und hier und da war etwas gelb. Traumhaft. Sanae nahm ihre Größe (39) entgegen, setzte sich auf einem Stuhl am Rand und zog sie an. Sanae atmete tief durch und stand vom Stuhl auf. Sie bewegte sich nicht. So war sie sicher 1,75m groß, nicht wie sonst 1,69m. Sanae lief oder besser humpelte durch den Raum. Es war schön jaja, aber total ungewohnt. Sanae hatte noch nie viel Absatz gehabt. 90% ihrer Schuhe waren Turnschuhe (Sportler-Familie ^^ mehr oder weniger... Vater Künstler, aber egal ^^).

"Kommst du klar Sanae?", fragte Tsubasa und hielt ihren Arm fest, als sie drohte sich fürchterlich lang zu legen.

"Danke... ja, alles klar. Diese Schuhe könnten auch als Mordwerkzeuge durchgehen", fand Sanae und stellte sich vor Tsubasa hin, als die Musik ertönte. Frau Miakami machte sie sehr leise und richtet das Wort an das (Tanz- ^^) Paar.

"Den Tanz beherrscht ihr. Die Grund- und Aufbauschritte sitzen, nun müsst ihr nur noch die Leidenschaft des Samba in euch entfachen, fangt an Kinder", sagte sie mit einem netten Lächeln.

Die Musik wurde lauter.

-My heart, my love, myyyyy heart, just fooooor a night-

Sanae lag in Tsubasas Armen. Sie tanzen wunderbar.

-my bodyyyyyy, my soul, just foooor a night-

Tsubasa berührte ihre Taille. Sanaes Körper wurde heiß. Ihre Augen glänzen.

-myyyyyy love, my love, for a night, one night, oneeeee night-

Tsubasa hielt seinen Arm unter Sanaes Rücken, schwang sie vor seinem Körper langsam um und zog sie zart wieder zu sich. Für einen Augenblick war die Zeit stehen geblieben.

-when morning a wakes me, well I now I belong, and I feel, I will find-

Sanae hielt Tsubasa Hand fest und drehte sich um die eigene Achse, dass Sanae wieder in Tsubasas Armen endete.

-so don't you worry about me, I'm not empty on my own-

Sanae und Tsubasa machte die Grundschritte und sahen sich tief in die Augen.

-for a site I'm alive and for ooooone night-

Sanae merkte nicht, wie sie tanzte, es ging alles automatisch. Sie spürte nur Tsubasas Wärme bei sich.

-it was so right, that I gaaaaaaaaaaaave you ... my heart!-

Sanae klebte an Tsubasa. Beide keuchten und Sanae spürte ihren Atem auf ihrer nassen Gesichtshaut.

Applaus ertönte. Sanae und Tsubasa sahen sich noch kurz tief in die Augen, dann gingen sie auseinander und bemerkten Frau Miakami, sie hatte glasige Augen.

"Das war heißere Samba, leidenschaftlicher Samba", lobte sie, "traumhaft!"

"Danke", sagte Sanae perplex.

"Ich muss kurz bei den anderen gucken gehen. Ihr seit Spitze, Spitze-", sagte sie, während sie in die nächsten Räume lief.

Sanae atmete aus und lächelte Tsubasa an.

"Gaaaaanz toll", leierte Kisumi, sie stand in der Tür.

"Danke", meinte Sanae schnippisch und ging an ihr, zu den Spinden, vorbei. Doch mit einer ruckartigen Bewegung, stolperte Sanae, mit den hohen Schuhe, über Kisumis ausgestreckten Fuß. Sanae fing sich nicht mehr und kam zu Fall.

"Mein Knöchel", hauchte Sanae mit schmerzverzehrtem Gesicht.

"Sanae! Alles okay?", rief Tsubasa und stürzte zu Sanae.

Ihr Knöchel war rot und dick, er neigte dazu blau bzw. grün zu werden.

"Kannst du aufstehen?", fragte Tsubasa und stützte Sanae auf, "Was soll das Kisumi?"

"War doch keine Absicht!", sagte sie scheinheilig.

Sanae kümmerte sich nicht darum. Sie musste erst mal ins Krankenzimmer.

"Was verschafft mir die Ehre?", sagte die Krankenschwester mit dem Rücken zu den beiden.

"Setz dich", murmelte Tsubasa und setzte Sanae auf einen Stuhl neben der Tür.

"Ach herrje mine! Tanzunfall? Ihr seht wenigstens so aus", fragte die Schwester, "Frau Doktor ist schon weg, lass mal sehen."

Die Ärztin schob den Schuh vom Fuß ab. Sanae biss die Zähne zusammen.

"Oh, oh, oh. Hoffentlich ist der nicht gebrochen. Kannst du ihn noch bewegen?"

Sanae konnte ihn einmal Kreise: "Schon, aber unter Schmerzen."

Die Schwester tastete den Fuß ab und drückte hier und da auch mal zu: "Ich denke er ist nur verstaucht mit eine Bluterguss."

"Gott sei dank", meinte Tsubasa, "der Wettbewerb ist schon in einer Woche."

Sanae nickte schmerzlich.

"Ich mache dir einen stabilen Verband und eine kühlende Salbe. Komm morgen vor dem Unterricht am besten noch mal vorbei."

"Gut, danke", sagte Sanae nickend und humpelte raus. In der einen Hand hielt sie den Schuh.

"Warte ich stützte dich und bringe dich noch auf dein Zimmer."

"Danke", murmelte Sanae wiederum und lehnte sich an Tsubasa. Sein heißer Körper klebte an seiner Tanzgarderobe und nun auch an Sanae.

"Warte, ich mach dir die Tür auf", sagte Tsubasa schnell, als Sanae Schwierigkeiten bekam, ins Zimmer zu gehen.

Tsubasa setzte Sanae aufs Bett. Akia pfefferte ihr Buch in die Ecke.

"Sanae! Oh mein Gott, was ist passiert?", fragte sie hektisch.

"Ich bin gestolpert, ist nicht schlimm, wird schon", stotterte Sanae abgehackt.

"Danke, dass du dich um mich gekümmert hast", sagte Sanae zu Tsubasa, der sich kurz neben sie aufs Bett gesetzt hatte.

"Kein Problem. Werde schnell wieder gesund, ja?"

"Okay, ich gebe mir Mühe", gab Sanae leise und schwach zurück. Sie war müde und ausgelaugt.

"Schlaf schön, Kleines", meinte Tsubasa lieb streichelte Sanae leicht über den Kopf und ging danach.

"Mhm. Mhm.", machte Akia mit einer komischen Betonung.

"Was?", fragte Sanae ein wenig gereizt.

"Ach nichts, nichts, wirklich", meinte Akia grinsend, dreht sich weg, dann jedoch drehte sie sich wieder um, "läuft da was?"

"Mit- nein", sagte Sanae empört. Sie wollte besser nichts voreiliges sagen und erst recht keine Gerüchte in die Welt setzten.

"Schon klar", meinte Akia nur noch und machte sich Bett fertig, "ach übrigens, dass Kleid ist ja ganz schön, schön sexy. Da kannst du mir nicht erzählen, dass zwischen Tsubasa und dir nichts läuft."

Sanae wollte etwas sagen, doch da Akia es dabei beließ machte Sanae keine weiteren Anstalten sich zu Äußern.
 

"Und? Wird das wieder? Nächste Woche ist der Wettbewerb!", drängte Sanae die Ärztin.

"Nun ja-"

"Sanae!", platzte Taro plötzlich rein, "wie geht es dir? Tsubasa hat mir alles erzählt. Ist es schlimm?", fragte er die Ärztin.

Die Ärztin lächelte überrumpelt, als Taro sich neben Sanaes Stuhl kniete und den blauen dicken Knöchel begutachtete.

"Wenn du dich bis dahin schonst, ist dein Fuß bald wieder in Ordnung."

"Schonst? Heißt das-"

"Kein Turn- und Tanztraining nichts sportliches oder belastendes", erklärte die Ärztin.

Sanae freute sich riesig, zeigte es aber nicht so. Kein Knochentraining! Da musste man sich doch freuen!

"Oh", sagte sie nur und hielt ihr Freudenlächeln zurück, "oh, gut", setzte sie nach.

Die Ärztin stand auf und schrieb etwas auf einen roten Zettel.

"Falls jemand fragt, warum du nicht bei irgendeinem Training bist. Ich hänge es aber auch noch im Trainer- und Lehrerzimmer aus", sagte die Ärztin und reichte Sanae den Zettel.

"Okay, danke. Darf ich dann gehen?", wollte Sanae wissen.

"Sicher, sicher."

"Gehen wir zusammen frühstücken?"

Sanae stimmte zu und folgte Taro leicht humpelnd.
 

"Hi."

Sanae kannte die herrlich tiefe Stimme hinter ihr.

"Wie geht's dir?"

"Danke, mit geht es gut. Ich tanze nächste Woche", fügte Sanae dazu und wusste, dass sie damit die nächste Frage von Tsubasa beantwortet hatte.

"Unsere Verletzte", ertönte eine laute Stimme durch den Saal, "ist umgeknickt, die Schuhe waren ihr beim tanzen wohl zu hoch, nicht war Madame Sanae?"

"Du redest Müll Kisumi", gab Sanae zurück und achtete nicht darauf, dass Kisumi Tsubasa Schwester war.

"Ich? Ich rede Müll? Nein, nein, du spielst hier die Leittragende und machst dich so billig an meinen Bruder ran, billiger geht es gar nicht mehr!"

"Kisumi! Es reicht!", schaltete sich Tsubasa ein und setzte sich mit Sanae mit dem Rücken zu Kisumi hin.

"Ignorier sie, ja?", sagte Tsubasa noch leise zu Sanae und warf zwar noch einen kurzen Blick nach hinten, doch riss das Thema nicht mehr an. War das alles? Mehr sagte er nicht dazu? "Kisumi es reicht", äffte Sanae Tsubasa in Gedanken nach. Mehr nicht? Kisumi hatte Sanae bloß gestellt vor einer breiten Masse. Mindestens dreißig Leute hatten es mitgekriegt. Was für eine Blamage!!

Sanae nahm Tsubasa aber trotzdem in Schutz und tröstete sich damit, dass er trotzdem überhaupt was gesagt hatte und das gegen seine Schwester. Bei Taro und ihr war es anderes. Sie hielten immer zusammen, egal was war, aber Taro war auch nicht so eine Hexe (ein ~r) wie die blöde Kisumi.
 

Sanae langweilte sich schon fast. Sie hatte nichts zu tun. Sie war im Luxus Labor fünf Sterne ein paar Stunden gewesen, doch auch die Bibliothek wurde ihr auf Dauer zu langweilig. Natürlich waren dort Abermillionen Bücher, aber Sanae konnte doch nicht den ganzen Nachmittag dort verbringen, so ein Streber war sie nun auch nicht. Lieber sah sie "ihren" Jungs beim trainieren zu.

Sanae hatte sich etwas zu schreiben mit rausgenommen und sich auf eine Bank am Spielfeldrand gesetzt. Warum ich das Internat so mag, begann sie und sah aufs Spielfeld. Verträumt folgte sie Tsubasa und manchmal auch Taros Schritten und bemerkte gar nicht, dass sie ja eigentlich etwas schreiben wollte.

Sanae gab es auf und ging in den kurzen Pausen zwischendurch zu der Mannschaft. Sie half dem Trainer Handtücher und Getränke zu verteilen.

"Danke, Miss Nakazawa, sie sind eine große Hilfe."

"Na wenigstens kann ich mich nützlich machen", sagte Sanae lächelnd.

Der Trainer lächelte zurück und Sanae sammelte die leeren Wasserflaschen nach und nach wieder ein.

"He Taro, ist sie hier echt dein Schwester? Hot!", hörte Sanae.

"Schade, dann kannst du sie ja gar nicht anbaggern, aber besser für uns", lachte ein anderer.

"Stimmt, Inzest", meinte der Nebenmann.

Sanae lächelte nur über die Schulter hinweg. Pubertierende kleine Jungen, fiel Sanae dazu ein. Aber sie ärgerte sich deswegen nicht. Sie fand es lustig. Immer hin waren das vorhin doch Komplimente gewesen, oder?

"Sanae, du brauchst das nicht zu machen!", sagte der Trainer, als Sanae die Handtücher sorgfältig faltete und stapelte und die Wasserflaschen einsammelte, in die Kästen sortierte und diese in das kleine Clubhäuschen trug. Anscheinend war es dem Trainer nun doch zu viel Hilfe.

"Ich habe doch sowieso nichts zu tun und es macht mir Spaß", erklärte Sanae ihm wiederum.

"Na gut, abhalten kann ich dich do sicherlich eh nicht, oder?", meinte der Trainer grinsend und Sanae schüttelte ebenfalls grinsend den Kopf.

Kurz vor acht war, wie immer, Trainingsschuss und Sanae wartete noch auf ihre Supersportler und begleitet sie dann zum Abendessen.

"Hast du eigentlich nichts zu tun? Die Jungs ziehen mich immer auf", beschwerte sich Taro, aber Sanae wusste, dass es das nicht ernst meinte.

"Ich sag euch, wenn du kein Training hast und keinen, der mit dir leidet, ist auf diesem Internat nichts los, wirklich gar nichts."

"Stimmt, wenn ich es mir recht überlege", meinte Tsubasa, "hast du recht. Ach, sorry, noch mal für Kisumi, sie ist ein wenig verwöhnt und glaubt, dass sich immer alles um sie drehen muss."

"Hab ich schon gemerkt", gab Sanae höflich zurück. Sie wollte keinen Streit anzetteln und etwas beleidigendes zu Kisumi hier, in dieser Gesellschaft, sagen. Akia musste herhalten.

"Ha-ha-HATSCHI! Ich meine Hallo", sagte Akia in diesem Moment.

Wenn man vom Teufel spricht (eher: denkt ^^), ging es Sanae durch den Kopf.

"Na, schon gegessen?", fragte Sanae.

"Ja, ihr geht sicherlich gerade, wie?"

Sanae nickte.

"Okay, ach du solltest noch mal zu Ärztin, wegen deinem Knöchel. Ich glaube sie wollte dir nur einen neuen Verband machen", informierte Akia sie.

"Gut, ich gehe nach dem Essen sofort hin."
 

"Wie geht es dir, Sanae? Ich habe gehört was passiert ist, dabei war ich ja leider nicht", erkundigte sich ihre Tanzlehrerin.

"Gut, danke", sagte Sanae. Immer dieselbe Leier, dachte sie genervt, zeigte es jedoch nicht.

"Aber du kannst doch nächste Woche Samstag tanzen, oder?"

Frau Miakamis Augen weiteten sich.

"Doch, doch, sicher. Ich werde sie nicht enttäuschen."

"Schön. Du hast doch nichts dagegen, wenn ich solange eine andere Tanzpartnerin für Tsubasa ausgesucht habe, oder? Tsubasa soll ja nicht aus der Übung kommen."

"Nein, kein Problem, wenn-", Sanae unterbrach sich selbst, "aha, Kisumi?"

"Ja, sie ist eigentlich eine recht gute Tänzerin, nur ist sie zu jung für den Wettbewerb. Die Teilnehmer müssen gleich alt sein, weißt du?", gab Frau Miakami ihr zu verstehen.

Gott sei dank, stöhnte Sanae innerlich.

"Hi Sanae", grüßte Kisumi sie hinterlistig mit einem gedehnten "ae" ("ä").

Sanae grüßte sie nicht. Kisumi drehte sich um und sah Tsubasa und begrüßte ihn überschwänglich, indem sie ihn küsste.

Sanae beruhigt sich. Cool bleiben, sagte sie sich, Kisumi provoziert dich doch nur!

Sanae setzte sich am Rand hin und beobachtete Kisumis Machenschaften. Sanaes Blicke wurde düsterer. Sie konnte ihren Gefühlen nicht trotzen, sie konnte es einfach nicht! Sie zeigte wirklich oder versuchte es zumindest ihre erotische Seite. Sanae fand DAS billig. Kisumis Kleid war rot, blutrot und mit Spagettiträgern, einen BH trug sie scheinbar nicht. Kisumi grinste sie plötzlich hinterhältig an und zog, unabsichtlich wie sie glaubte, einen Träger weit runter. Sehr weit runter. Eigentlich sollte Sanae ja, auf Tsubasas Wunsch hin, bleiben, doch Sanae platzte der Kragen.

"Tsubasa, sorry, ich gehe, ich muss gehen. Ich- ich-", stotterte Sanae außer sich und lief raus.

"Sanae, warte doch!", rief Tsubasa ihr hinterher und lief noch bis zur Tür, doch sie konnte dieses übertrieben "Tanzflirten" nicht mehr sehen. Sie spürte, dass ihre Augen feucht wurden, doch sie ignorierte es, bis sie in ihr (leeres) Zimmer aufs Bett stürzte. Sie weinte. Sie konnte nicht anders. Es war so schrecklich. Was? Was hatte sie Kisumi getan? Was? Was bloß? Was, dass sie Sanae absichtlich so verletzte... hatte sie das verdient? Hatte sie das wirklich verdient? Sie wollte doch nur eins, oder einen... Sanae war sich nun eines bewusst. Sanae hatte sich verliebt... in ihren Tanzprinzen... I gave you my heart... but do you give me yours?

Kisumi, Larry, zartes Rosé und blütenreines Weiß

Ein kleines Ostergeschenk für euch ^^

FROHE OSTERN AN ALLE!!!!!!!!!!!!!
 

Sanae fühlte sich in den Tagen ziemlich einsam und nutzlos. Sie wusste nicht, was Tsubasa für sie empfand und ob er sie überhaupt mochte. Sanae saß die Nachmittage nur auf ihrem Zimmer. Auch zum Essen ging sie immer weniger. Akia brachte ihr oft etwas mit. Warum war alles so ungerecht? Diese blöde Kisumi...

"Sanae?"

Sanae blickte hoch. Sie saß auf dem Bett, eingerollt wie ein Murmeltier. Akia betrat das Zimmer.

"Na schmollst du immer noch?", wollte Akia wissen und reichte ihr ein paar Sandwiches vom Abendbuffet.

Sanae blickte traurig auf ihre Füße. Ihr war irgendwie alles egal geworden. Die Schule, das Training, das Tanzen ..

"Ach Sanae", sagte Akia mitfühlend und setzte sich neben sie, "es ist doch keinem geholfen, und ganz sich nicht dir, wenn du dich selbst bemitleidest."

"Hast du Tsubasa heute gesehen?"

"Ja, vorhin beim Abendessen, er hat Kisumi-"

"Siehst du!", warf Sanae ein, "diese dumme-", warf Sanae dazwischen, wurde jedoch unterbrochen.

"Jetzt hör' doch zu. Ich weiß nicht was das Thema war, aber sie haben sich ganz schön angeschrieen und gezofft."

"Ja?", für Sanae erhellte sich plötzlich alles, doch was, wenn es nur um den Nachtisch oder so ging. Sanae war immer noch deprimiert.

"Sanae...", auch Akia schien ratlos, was sie mit ihrer Freundin anstellen solle.

"Ich weiß nicht was ich tun soll. Es ist alles so Scheiße", stieß Sanae hervor und auch ein paar Tränen nässten ihre Hose.

Akia nahm Sanae in den Arm: "Rede doch mal mit ihm, wegen Kisumi und", Akia machte eine kurze Pause, "na ja und euch eben."

"Akia, ich würde jetzt gerne kurz allein sein", bat Sanae.

"Oh, jaja, kein Problem, ich wollte sowieso gerade duschen. Dauert bei mir eh immer lange", grinste Akia und verschwand im Bad.

Sanae stand auf und lief runter zur Telefonzelle.

"McMon?"

"Larry? Hi, hier ist Sanae", meldete sich Sanae. Larry McMon war ihr alter Sandkastenfreund von nebenan und auch ihr aller bester Freund. Sanae wollte mit dem netten Amerikaner einfach reden, reden und sich ablenken.

"Sanae! Wie geht's dir? Wie ist das Internat? Was macht Taro?"

"Es ist toll hier und Taro geht es auch blendend", sagte Sanae leise, sie wusste, dass ihre Stimme belegt klang.

"Ah, gut. Deine Mum ist schwanger, oder?"

"Jaah", sagte Sanae verblüfft, "sieht man das?"

"Na ja, nein, nun etwas, aber sie haben letztens angefangen den Dachboden zu renovieren und Spielzeug zu kaufen. Merkwürdig oder?"

"Stimmt."

"Geht's dir wirklich gut, du klingst total komisch", fiel Larry auf.

"Doch, doch, mit geht's gut. Ich tanze hier. Oh Larry du glaubst es nicht! Das ist so toll!", lenkte Sanae in wenig ab.

"Du tanzt? Oh das würde ich so gern sehen! Du bist sicher die Beste oder? Du bist doch in allem die Beste."

"Nun, also tanzen klappt ganz gut, aber in turnen bin ich eine Niete, wirklich!"

"Du? Eine Niete? Kann ich kaum glauben."

"Ist aber so! Ich bin auch nicht perfekt", lachte Sanae. Larry war einfach richtig für jede Situation. Er machte einen immer glücklich, egal wie. Er hatte eine tolle Begabung, weshalb Sanae ihn, u.a., auch so gern hatte.

"Hier ist alles normal, wie immer", sagte er und klang ein wenig wehleidig.

"Wie geht es Claire?"

"Meiner Schwester? Gut. Ach ja, das weißt du ja noch gar nicht. Claire hat'nen Freund."

Sanae war wirklich verblüfft. Claire war 17, also ein Jahr älter als Larry, Sanae und die anderen und hatte zu viel Selbstbewusstsein. Kein Junge kam an sie ran. Sie war wahnsinnig hübsch und das wussten die Jungen und vor allem sie auch.

"Wie heißt er?"

"Shinko Iffami. Voll das Arschloch. So ein Ekel!"

"Und nicht nur weil es der Freund deiner Schwester ist? Ich meine die Brüder können die doch sowieso nicht leiden, egal wie sie sind, oder?"

"Nein, ach Sanae, glaub mir! Der ist wirklich daneben. Typisch Claire!", maulte Larry.

Sanae verdrehte die Augen: "Jaja, wer's glaubt!"

"Wirklich! Du-"

"Ja! Schon gut, ich glaube dir!"

"Tust du nicht! Du hast nur kein Lust auf einen sinnlose Diskussion die zu nichts führt!", durchschaute Larry Sanae.

"Und ich hab keine Lust auf deine Besserwisserei", gab Sanae kichernd zurück, "so und nun wünsche ich dir eine gute Nacht und danke fürs Gespräch!"

"Okay, träum schön Süße und ruf mal wieder an", verabschiedete sich Larry lieb.

"Mach ich, ciao", verabschiedete sich nun auch Sanae und legte auf.

Sanae lief durch die kalte Nacht. Der Wind bereitete Sanae einen herrlich klaren Kopf. Sie hatte einen Entschluss gefasst. Sie würde Tsubasa vergessen. Er schien für sie unerreichbar. Sanae blickte in den Himmel. Unerreichbarer als die vielen funkelnden Sternen am fast schwarzen Firmament.
 

Freitagnachmittag war Sanaes Fuß schon viel besser.

"Ich kann morgen wirklich teilnehmen?", wollte Sanae sich vergewissern.

"Es sieht gut aus. Ich denke, ja!"

Sanae war so glücklich das sie die Ärztin stürmisch umarmte.

"Überanstreng dich nicht, ja? Sonst war's das für morgen", mahnte die Ärztin lächelnd.

Sanae nickte: "Kann ich heute schon wieder trainieren?"

"Nein, auf keinen Fall! Der Fuß muss sich heute erst mal wieder stabilisieren. Training heute wäre Mord für deinen Fuß!"

"Okay, okay", gab Sanae klein bei, verließ wenig später das Krankenzimmer und lief Frau Miakami in die Arme, die ihr eine Kiste in die Hand drückte.

"Gut das ich dich sehe. Ich habe wenig Zeit, aber hier ist alles für euren Auftritt morgen. Ihr werdet um 18:00 Uhr von einem Bus abgeholt. Der Wettbewerb ist von 19:00 bis maximal 22:30 Uhr. Alle Lehrer wissen Bescheid, dass ihr später kommt und die Eingangstür wird offen sein. Das Tor ist aber zu, da müsst ihr klingeln und euch in der Sprechanlage anmelden. Wir sehen uns um fünf Uhr in den Tanzhallen. Trainieren solltet ihr nicht mehr, aber ich gebe euch noch ein paar Tipps. Bis dann", zwitscherte sie noch zum Abschied und ging an Sanae vorbei.

Sanae schleppte die Kiste vor sich in ihr Zimmer.

"Uff", machte sie, als die Kiste sicher auf ihrem Bett stand. Neugierig öffnete sie die Kiste.

"Wahnsinn", hauchte sie mit hoher Stimme und nahm den Inhalt heraus.

Es war ein Tanzkleid. In einem zarten Rose und blütenreinem weiß. Der Schnitt war fast wie ihr "altes" Kleid. Unten schief geschnitten, oben hatte das Kleid jedoch zwei Träger, der Stabilität halber, wie sie glaubte. Aber es war sicherlich nicht weniger weit ausgeschnitten. Das Kleid wirkte wie ein Schleier, als sie es an ihre Haut rieb. Sanae musste es unbedingt anprobieren. Sie zog sich bis auf die Unterwäsche aus und hebte hektisch das Kleid von dem dreckigen Boden auf, als es runterfiel und die Tür sich öffnete.

Sanae hielt schreckhaft das Kleid vor ihren Körper, als sie Tsubasa das Zimmer betreten sah.

"Sorry", hörte Sanae ihn sagen, als er wieder rausging.

Sanae zog schnell das Kleid über und richtete es an ihrem Körper vor dem Spiegel. Wie Seide, Luft und Wasser schmiegte es sich an ihre weiche Haut. Sanae legte die Kiste auf den Boden und machte Tsubasa die Tür auf.

"Komm rein", sagte Sanae leise.

"Sorry, dass ich nicht geklopft habe", entschuldigte sich Tsubasa und musterte Sanae, "du siehst toll aus. Wirklich", sagte er mit einem ehrlichen Ton, "trägst du das bei dem Wettbewerb?"

"Ich- denke schon", sagte Sanae mit einer kurzen Pause, sie fixierte seinen strahlendschönen Augen.

Sanae setzte sich auf ihr Bett. Sie fühlte sich wirklich geschmeichelt. Hoffentlich werde ich nicht rot, flehte Sanae sich selbst an.

"Ich wollte mich für Kisumi entschuldigen, ihr Verhalten ist unverzeihlich!"

"Warum entschuldigt sie sich nicht selbst bei mir?, sagte Sanae ungebremst und ungezügelt.

Tsubasa sah sie an, sagte aber nichts. Wahrscheinlich wusste er es selbst nicht. Sanae sah in die Kiste und nahm etwas heraus. Es waren silbernen hohe Sandaletten mit edlen Riemen, glänzenden Kristallen und einer passenden rosefarbenen Sohle.

Sanae zog sie an ihre Füße.

"Die stehen dir wirklich gut", lobte Tsubasa.

Sanae fühlte sich zwar wiederum geschmeichelt, war jedoch sauer und sagte es auch.

"Was soll die Heuchelei? Ihr zieht doch sowieso nur hinter meinem Rücken über mich her. Du und deine tolle Schwester!", beschuldigte Sanae Tsubasa.

"Wie? Sanae, so denkst du doch nicht wirklich oder?", fragte Tsubasa ruhig.

"Oh doch! Deine Schwester kann sich alles erlauben, aber nein sie ist zu feige sich zu entschuldigen! Toll! Wer ist denn an meiner Verletzung Schuld? Dein Schwester und das mit Absicht! Voller Absicht!!", schrie Sanae Tsubasa für sie berechtigt an.

Tsubasa fehlten die Worte.

Da bist du sprachlos wie? Du Idiot!, dachte Sanae genüsslich.

"Sanae das tut mit alles so leid-"

"Klar! Klar! Dir tut es leid und deiner Schwester? Nein, der lässt man alles durchgehen, ich hab's satt! Ich hab's wirklich", sagte ließ sich aufs Bett fallen und konnte ihre Tränen nicht zurück halten. Ihre Stimme schluchzte und klang weniger gefestigt. Sanae weinte. All die Wut über Kisumi, Tsubasa über alle und alles kam in ihr hoch.

Tsubasa legte einen Arm um sie und zog sie zu sich. Sanae legte ihren Kopf an Tsubasas Hals und weinte weiter. Sie konnte seinen Herzschlag hören... spürte seine Wärme... roch seinen Geruch...

Sanae rappelte sich wieder hoch und wusch mit dem Handrücken über ihr nasses Gesicht. Sanae musst unwillkürlich lachen: "Jetzt habe ich dein Hemd total nass gemacht."

Tsubasa sah an sein Hemd runter und musste ebenfalls lachen: "Ist nicht schlimm", sagte er und nahm Sanaes Hand. Sanae hätte sie fast erschrocken zurück gezogen, da sie ein heißes Kribbeln in sich auf steigen spürte. Es war aber irgendwie sehr angenehm... Tsubasa rutschte ein kleines Stück zu Sanae, obwohl zwischen ihnen auch vorher kaum oder gar kein Platz mehr gewesen war.

"Ich werde mir Kisumi reden. Versprochen", Tsubasa streichelte mit der anderen Hand über ihr Gesicht, dass noch immer ein wenig nass war.

Sanae lächelte leicht. Es fühlte sich so gut an. Sanae merkte erst jetzt, dass ihre Gesichter nur noch Millimeter von einander entfernt waren, sollte sie ihr Gesicht wegziehen? Wollte sie das? Ja... sie wollte genau-

Kiss'n'Dance

"Hall- oh", kam Akia überstürzt rein, "ich bin schon wieder weg, soooorryyyyy", zwitscherte sie und schloss sie Tür hinter sich.

"Akia hat eine wunderbare Begabung in den günstigsten Momenten, ungünstig reinzuplatzen, oder?"

Sanae grinste.

"Günstiger Moment? Was ist denn bei dir ein günstiger Moment", fragte sie fordernd.

Tsubasa zog ihr Gesicht näher zu ihm: "Ich kann es dir gerne zeigen."

...
 

"Also, fast wichtiger als jeder Schritt den ihr tut, ist die Leidenschaft. Samba kommt aus Lateinamerika, dort wo die Leidenschaft brennt, die ihr der Jury vermitteln sollt", säuselte Frau Miakami, "ihr schafft das! Gebt einfach euer bestes dann kann nichts schief gehen! Ach Sanae, das Kleid und die Schuhe, du siehst traumhaft aus. Kann ich dir die Haare gleich noch hochstecken?", nachdem Sanae genickt hatte, griff Frau Miakami hinter sich und reichte jedem einem Tube Bräunungscreme, "Nacken, Arme und Gesicht, Sanae, du musst noch die Beine und Dekortee, aber dezent! Die Jura zieht Punkte ab, wenn das nicht perfekt ist!"

"Okay", sagte Tsubasa und begann sich einzuschmieren.

Sanae setzte sich vor Frau Miakami auf einen Stuhl und ließ sich frisieren.

Alle Achtung, dachte Sanae, als sie das Kunstwerk begutachtete, die Frau hat echt was drauf!

Sanae sah immer noch in den Spiegel, als Tsubasa hinter ihr auftauchte.

"Darf ich?", fragte mit hochgehaltenen Hände, die mit Creme verschmiert waren.

Sanae nickte und schloss die Augen, als sie schon Tsubasas Hände auf ihrer Haut spürte. Sanft massierte er sie. Sanae genoss es, obwohl sie kaum glaubte, dass er die Creme wirklich verteilte.

"Ah, hör auf!", rief Sanae, als Tsubasa über ihren Nacken auf ihr Dekortee glitt und es total kribbelte.

"Hör auf! Wenn mein Kleid gleich braun ist, war's das mit dem Wettbewerb", drohte Sanae lächelnd.

"Wäre auch nicht schlimm, wir würden die Zeit schon totschlagen, oder?"

"Woran ihr immer denkt!", fiel Sanae auf und wisch etwas zur Seite als Tsubasa sie mit seinem Schmierhänden anfassen wollte.

"Ihr?"

"Ja ihr! Ihr Jungen! Ihr Herren der Schöpfung!", erklärte Sanae und verdrehte die Augen, "so und jetzt komm, wir müssen uns beeilen machen."

Sanae und Tsubasa saßen um viertel vor sechs auf einer Bank vor dem Tor und warteten auf den Bus.

"Ich bin ganz schön aufgeregt", gab Sanae zu.

"Brauchst du nicht. Ich bin doch bei dir", versuchte Tsubasa sie aufzumunternd.

"Na ja", sagte Sanae und sah mit einem süßen Blick zu Tsubasa auf, "vielleicht gerade deshalb."

Tsubasa lächelte sie ebenfalls an.

"Du bist total süß, wenn du nervös bist", schmeichelte Tsubasa ihr.

"Ach ja? Und woher willst du wissen, dass ich nervös bin?"

"Ich kann dein Herz hören, es schlägt ... schnell."

"Du sülzt", bemerkte Sanae.

Tsubasa küsste Sanaes Hals und murmelte: "Schlimm?"

Sanae hatte die Augen geschlossen und sagte nichts mehr. Als sie einen rauschen hörte und die Augen öffnete bemerkte sie, dass der Bus da ist und stieg mit Tsubasa, und den zwei anderen Tanzpärchen der Tanz-AG, sie kamen reichlich spät, ein.

Der Bus war halbvoll mit Tänzerinnen und Gefährten. Es herrschte aber eine rege Geräuschkulisse.

"Wie lange tanzt ihr schon?", fragte ein braunhaariger Junge, der vor ihnen saß und sich an seinen Sitz gelehnt hatte.

"Ähm", machte Sanae und warf einen kurzen Blick auf Tsubasa, "ein paar Wochen, ungefähr."

"Ein paar Wochen?", fragte der Junge ungläubig, "ihr habt keine Chance. Ich tanze schon seit fünf Jahren und war mit meiner Partnerin erst auf Platz vier. Viel Spaß wünsche ich euch."

"Danke", murmelte Sanae zu sich und sah ein wenig traurig aus dem Fenster. War es nur ein Wunschtraum, dass sie gewinnen würden? War ihr Können nur Illusion?

Die Zweifel nagten an Sanaes Selbstvertrauen. Tsubasa stupste sie an. Sanae sah kurz zu ihm auf, dann sah sie wieder aus dem Fenster.

"Ich wette mit dir das wir von den dreißig Bewerbern mindestens auf Platz", Tsubasa überlegte kurz, "fünf oder sechs oder so ähnlich. Glaub an dich! Glaub an uns! Wir dürfen nicht aufgeben! Du darfst nicht aufgeben", verdeutlichte Tsubasa.

Sanae sah ihn an, lächelte plötzlich und hab Tsubasa einen kleinen Kuss auf die Wange.

"Es ist zwar kein Fußballspiel", meinte Sanae, da diese Aufmunterungen typisch für die Halbzeitansprache waren (Sanae hatte das sehr oft bei Taro mitbekommen), "aber... okay. Ich, wir schaffen das."

Sanae spürte zwar das unangenehme Gefühl in der Magengegend, ignorierte es jedoch mit schöneren Gedanken.
 

"Nummer vier, oh das ist meine Glückszahl", freute sich Sanae, als Tsubasa ihr die Tanznummer auf ihren Rücken klebte.

"Du siehst toll aus", lobte er unvermittelt und zog Sanae auf die Tanzfläche. Alle dreißig Tanzpärchen sollten sich auf der großen Tanzfläche zehn Minuten warm machen, damit die Veranstalter kontrollieren konnten, ob alles seine Richtigkeit hat.

Sanae genoss das Scheinwerferlicht. Es war ein unglaubliches Gefühl so... wichtig zu sein. Gleich, gleich würde nur noch ein Tanzpaar ihre Show darbieten. Im Rampenlicht... allein...

"Das Aufwärmen ist vorbei, ich bitte das Tanzpaare eins ihre Kür darzubieten."

"Äh, Sanae weißt du wo ich die Musik abgeben kann?", fragte Tsubasa, er hielt die CD in der Hand.

"Vielleicht dort? Bei dem DJ?", meinte Sanae und deutete nach rechts. Sie war milde überrascht, dass erste Paar hatte wirklich was drauf. Schade nur das die Kür nur maximal eineinhalb Minuten dauern durfte.

"Und?"

"Jaja, hab ich abgegeben", versicherte Tsubasa Sanae, "oh wir sind schon bei Tanzpaar drei? Danach kommen wir."

"Ich freue mich total", Sanae stellte sie hin und umarmte Tsubasa, als die Musik endete, "küss mich", hauchte Sanae und der Kuss entbrannte die Sambaleidenschaft...

-My heart, my love, myyyyyy heart, just fooooor a night-

Tsubasa begann mit dem ersten Schritt und führte Sanae. Sanaes Beine wurden wackelig und alles in ihr kribbelte, wie tausend Schmetterlinge.. wie tausend Ameisen..

-my bodyyyyyy, my soul, just foooor a night-

Sanae machte eine Pirouette und wurde von Tsubasa sicher gefangen.

-myyyyyy love, my love, for a night, one night, oneeee night-

Sanae "setzte" sich auf Tsubasa und streckte das Bein hervor und Tsubasa drehte sich.

-when morning a wakes me, well I now I belong, and I feel, I will find-

Sanae legte ihre Hände auf Tsubasas Schultern, welcher seine Hände auf ihrer Hüfte hatte, die hin und her schwenkte und Sanae kniete sich fast runter und kam wieder hoch.

-so don't you worry, about me, I'm not empty on my own-

Sanae drehte sich um die eigene Achse und fiel wieder in Tsubasas Arm. Sanae hatte das Rampenlicht... die Menschen ... und vor allem die Jury längst vergessen.

-for a site I'm alive, and for ooooone night-

Tsubasa hielt Sanaes Rücken und Sanae lehnte sich genüsslich weit nach hinten...

-it was so right, that I gaaaaaaaaaaaave you-

... Tsubasa zog sie sanft wieder hoch...

-my heart-

... und sie sahen sich tief in die Augen.

Der Applaus ertönte kurz. Sanae war wie aus einem Traum gerissen. Sanae und Tsubasa verbeugten sich, während sie ihre Hände hielten und verließen die Tanzfläche.

Sanae sah aus den Augenwinkeln den Jungen aus dem Bus und hörte ihn zu seiner Partnerin sagen: "Hast du das gesehen? Das war kein Samba, dass war öffentliches Rumgemache", lachte er.

Sanae zweifelte. Hatte er recht?

Tsubasa nahm Sanae auf den Schoss, sie wollten sich noch den Rest der Show ansehen.

"Lass dich doch nicht immer von dem Typen verunsichern, du warst super!"

"Wir", verbesserte Sanae und küsste Tsubasa ausgiebig.
 

"Gleich ist die Siegerehrung! Ich bin so gespannt!", flüsterte Sanae aufgeregt, als das letzte Paar endete.

"Die Jury berät sich noch ein paar Minuten und danach wird die Siegerehrung stattfinden", verkündete der "Moderator".

Sanae saß wie auf heißen Kohlen. Sie war so aufgeregt, doch Sanae beruhigte sich schnell, als sie beim fünfzehnten Platz begannen und bei dritten ankamen, ohne, dass Sanae oder Tsubasa aufgerufen wurden.

"Der Dritte Platz geht an Shingo Margizo und Haira Higai!", rief der Moderator aus.

"Tsubasa, der Junge aus dem Bus und von vorhin!", zischte Sanae Tsubasa ins Ohr.

Die beiden bekamen jeder eine bronze Medaille und einen Blumestrauß.

Dann fuhr der Moderator fort: "Der zweite Platz geht an... Hirono-"

Sanae hatte die Hoffnung aufgegeben. Tsubasa und sie würden niemals auf dem ersten Platz sein, dass brauchte sie sich gar nicht einbilden. Plötzlich brach der Moderator ab und lachte kurz auf.

"Was steht hier?", fragte er nach hinten.

"Falscher Zettel!", hörte man ihn sagen.

"Oh, also gut, nun der zweite Platz", rief der Moderator, "der geht an Sanae Nakazawa und Tsubasa Ohzo- Ohzo- ra", der Moderator warf einen irritierten Blick nach hinten.

Sanae freute sich wahnsinnig und sprang Tsubasa in die Arme, dann liefen beide aufs Treppchen.

"Herzlichen Glückwunsch!", gratulierte der verwirrte Moderator und beide bekamen Blumen und eine Silbermedaille.

"Sie sind doch der Fußballspieler, stimmt's?", fragte der Moderator leise und hielt die Hand übers Mikrophone.

"Jep, der bin ich", antwortete Tsubasa lässig und grinste Sanae an.

"Also- gut, der erste Platz und der Gewinner des Turniers sind Hirono Ima und Kio Ima!!"

Hirono und Kio sprangen glücklich auf die Bühne und nachdem sie Medaille und Blumen erhalten hatten gratulierten Sanae und Tsubasa.

"Wir haben noch nie gewonnen, oh das ist so toll! Aber euer Tanz.. Hut ab!", meinte Kio.

"Danke und Glückwunsch", Sanae wandte sich zu den Drittplazierten, "euch auch."

Der Junge sah sie missmutig an: "Habt ihr die Jury bestochen? Da hätten wir hingehört!"

Sanae verdrehte nur die Augen und zog ihre Hand rasch weg. Nichts sollte und konnte ihr Glück nun trüben.

"Foto der Treppengewinner!", rief der Moderator und ging zur Seite, als ein Fotograph nach vorn rückte.

Sanae strahlte in die Kamera. Sie hatten den zweiten Platz beim Tanzen und den ersten in der Liebe...

Ab nach Brasilien

"Und? Wie war es?", rief Frau Miakami ihnen auf dem Kiesweg entgegen.

"Nun ja, wir haben die Urkunde in unserer Tasche. Für den zwölften Platz hat es gereicht", meinte Sanae gespielt niedergeschlagen.

"Ist doch nicht schlimm. Zwölfter Platz ist gar nicht schlecht, dafür, dass ihr erst seit ein paar Wochen tanzt! Ich hatte nichts besseres als Platz zehn erwartet."

"Also wirklich!", protestierte Tsubasa, "etwas mehr Vertrauen, Frau Miakami! Wir-"

Sanae unterbrach Tsubasa stürmisch, zeigte stolz ihre Medaille und ergänzte: "WIR HABEN PLATZ ZWEI!"

"Nein!"

"Doch!", sagte Sanae nachdrücklich.

"Das ist da traumhaft!", rief Frau Miakami aus und umarmte beide ausgiebig, "ach was ich mich für euch freue! Ihr seit Spitze!"

"Danke und danke für das Training, ohne sie-"

"Nun nicht so bescheiden Sanae", redete die Lehrerin dazwischen, "ihr habt gewonnen! Und ihr?", rief Frau Miakami nach hinten. Die andern zwei Pärchen kamen hinterher.

"Wir haben Platz sieben!"

"Und wir Platz fünf!"

"Toll! Ich bin ja so stolz auf euch! Nun aber schnell auf eure Zimmer, sonst bekomme ich noch Ärger mit Herrn Muhani-Tibbitsu!"
 

Sanae schlief am nächsten Morgen nicht sehr lange aus. Sie lag auf dem Bauch und hatte ihre Medaille über dem Bett an die Wand gepinnt. Akia schlief noch tief und fest. Sie hatte ja die ganzen Tage Training gehabt. Sanae hatte nur faul rumgesessen. Sanae stand leise auf und merkte ein Zucken in ihrem Fuß. Sanae verzog das Gesicht und zog sich an. Lautlos schloss sie die Tür hinter sich und lief den leeren Flur entlang.

"Herein?"

"Morgen, Frau Doktor", grüßte Sanae die Ärztin und betrat um kurz nach acht das Krankenzimmer, "können sie sich meinen Fuß mal ansehen?"

"Sicher", meinte sie und nachdem sich Sanae auf einen Stuhl gesetzt hatte, tastete sie ihren Fuß ab, "sag Sanae, wie ist es gestern gelaufen?"

"Gut, wir haben den zweiten Platz gemacht!"

"Wirklich? Den zweiten Platz? Das ist ziemlich gut. Aber ein Fuß sieht gar nicht gut aus", stellte die Ärztin mit nachdenklicher Stimme fest.

"Was- was ist denn mit meinem Fuß?", wollte Sanae wissen.

"Hast du Schmerzen?"

"Beim Auftreten, etwas."

"Tja, wegen dem Tanzauftritt gestern ist er wohl wieder gestaucht. Hast du gestern nichts bemerkt?"

Sanae überlegte. Vielleicht ja..., aber sie wusste nicht ob sie Schmerzen gehabt hatte. Sie war zu glücklich gewesen.

"Ich weiß nicht, vielleicht..."

"Hast du hohe Schuhe getragen? Ich meine, wirklich hohe!", fragte die Ärztin weiter nach.

"Ja, eigentlich schon", sagte Sanae leise.

"Ich mache dir einen Verband und bis auf weiteres machst du beim Training nicht mit. Du kommst bitte jeden Morgen vor dem Frühstück oder vor dem Unterricht und bevor du schlafen gehst bei mir vorbei. Ich mach dir abends dann einen Massage und morgens kühlende Salbe und einen festen Verband", ordnete die Ärztin an.

"Gut, darf ich denn tanzen?", fragte Sanae überflüssigerweise.

"Auf gar keinen Fall! Kein Sport, kein tanzen, nichts, aber auch gar nichts anstrengendes belastendes für den Fuß", mahnte die Ärztin.

"Okay, gut", sagte Sanae niedergeschlagen, "bis dann."

Sanae trottete aus der kleinen Praxis und wusste nicht, wo sie hingehen sollte.

"Morgen, haben sie irgendetwas was wach macht?", bat Sanae die Köchin.

"Frau Miakami hat es schon allen erzählt! Für unsere Supertänzerin", sagte sie und reichte mir ein hohes Glas, "Orangenmolke mit Jogurt und pürierten Früchten."

"Mhm, lecker, danke", sagte Sanae, nahm sich einen Löffel und "aß" den Stärkungsdrink.

Als sie fast fertig war, traf sie Taro, der nach ihr als erster in der Mensa eintrudelte.

"Morgen Schwesterchen, na, wie fühlt man sich als Vizegewinnerin?"

Sanae war kaum überrascht, dass er es wusste: "Vizegewinner, klingt gut", meinte Sanae und löffelte weiter ihren Spezialmix.

"Aber wenn du mal ein Superstar wirst, denk mal an die Leute weiter unten", Taro deutete auf sich, "Tsubasa hab ich das auch schon beigebracht."

"Der macht doch sowieso zu 99% Fußball und ich hoffe der 1% ist ausreichend für unsere Tanzkarriere."

"Möglich, aber er meinte Tanzen gefiel ihm für die Abwechslung."

Ab-wechs-lung, wiederholte Sanae in Gedanken. Das war doch wohl nicht eine Eintagsfliege für ihn.. oder? Nein, natürlich nicht... oder ...

"Ich geh mal wieder auf mein Zimmer, mal gucken ob Akia da ist."

"Aber dein Schatz kommt gleicht", sagte Taro plötzlich.

Sanae wandte sich im Gehen auf dem Absatz um und sah Taro mit weitgeöffneten Augen an.

"Na ja, so was kriegt man mit."

"Wenn ich eins hätte, würde ich dir das Kissen jetzt mitten ins Gesicht werfen", entgegnete Sanae und verließ die Mensa.
 

"Oh gratuliere!", rief Akia stürmisch und drückte Sanae fest an sich, "zweiter Platz, oh das ist ja so cool!"

"Danke, ich wollte eigentlich nur kurz-"

"Wollt ihr dann bald mal auf die internationalen Wettbewerbe oder-"

"Akia-"

"-und ihr werdet sicherlich mal Meister oder-"

"AKIA! JETZT SEI MAL STILL!", platze Sanae der Kragen, "ich weiß gar nicht ob Tsubasa überhaupt weiter tanzen will!"

"Was? Ihr-"

"Ach ich weiß es doch nicht. Ich, Taro hat so etwas angedeutet. Ich geh mal schauen, ich meine, Tsubasa trainiert sich oben."

Sanae wuselte aus dem Zimmer. Akia war echt nervig. Na ja eigentlich nicht, aber-, Sanae verbot sich die Gedanken. Sie war so durcheinander und verwirrt. Sie musste erst mal Klarheit verschaffen und ihre Gedanken ordnen.

Sanae öffnete die Tür. Leer. Niemand war da. Sie setzte sich auf die Kissen, die auf der Bank lagen, am Rand. Sanae zog ihre Schuhe aus und stand danach wieder auf. Sie stellte sich vor einen Spiegel berührte ihn und wünschte sie würde nicht sehen. Sie wollte sich nicht sehen.

"Du blöder Spiegel! Ich will nichts sehen", sagte Sanae zu sich.

Sanae lehnte sich an den Spiegel und schloss die Augen. Sie stellten sich den Tanz vor, den Tanz von gestern Abend. Den Tanz..

Wie automatisch stellte sie sich in Position und begann sich ein wenig tänzerisch zu bewegen. Jedoch nur vorsichtig. Sie durfte ihren Fuß nicht belasten!

Sanae summte das Lied, wozu sie tanzen... dann sang sie: "and for ooooone night, it was so right, that I .."

"Gaaaaaaave you... my heart."

"Hi Tsubasa", sagte Sanae schüchtern, als Tsubasa ihren Nacken streichelte. Sanae biss sich nervös auf die Unterlippe.

"Ich wusste, dass ich dich hier finde. Ich muss dir etwas sagen."

"Schieß los", forderte Sanae mutig. Sie war selbst von sich überrascht.

"Meine Mannschaft und ich wir haben bald wieder Spiele und du weißt, dass ich Captain bin. Das Tanzen hat mein Spiel verbessert, im Rhythmus und so, aber ich muss jetzt etwas runterschrauben, ich-"

"Du willst aufhören?", schrie Sanae, in ihren Augen waren Tränen, "ich hab's gewusst natürlich! Klar! Ein bisschen Tanzen und danach wieder Fußball, wie ich mich danach fühle ist dir egal. Ganz oder gar nicht, kennst du das Sprichwort? Ich stehe dazu! Willst du auch alles hinwerfen was zwischen uns war? War das auch nur vorüber gehend?", sprudelte es aus Sanae raus und wartete auf Tsubasas Antwort.

Tsubasa sah ein wenig überrumpelt aus und wollte gerade antworten, doch Sanae befreite sich aus Tsubasas Griffen.

"Nein! Nein ich will es gar nicht wissen! Lass mich in Ruhe!", kreischte Sanae und fühlte sich hysterisch werdend. Sie nahm ihre Schuhe schnell von der Bank und hörte Tsubasa noch "Sanae!" rufen, doch da tippelte die Treppe runter. Sie achtete kaum auf ihren Fuß, doch als er nicht schmerzte, als sie auf dem Flur ihre Schuhe anzog, wusste sie, dass alles in Ordnung war.

Akia war nicht auf dem Zimmer, Gott sei dank!, wie Sanae fand. Sie weinte, mal wieder. Sie konnte ihre Tränen nicht aufhalten. Irgendwie lief alles schief. Sanae fühlte sich müde und entkräftet, sodass sie wenig später ein etwas Schlaf nachholte.
 

"Hey! Wach auf Sanae!"

Sanae öffnete schlaftrunken die Augen und sah Akia. Sanae setzte sich auf.

"Hast du etwa die ganze Zeit geschlafen? Es ist kurz vor eins! Wir haben doch Training", erinnerte Akia.

"Ich brauch nicht", sagte Sanae und gähnte ausgiebig, "wegen meinem Fuß."+

"Aha, Sanae, hast du geheult?"

"Na ja ein bisschen vielleicht", gab Sanae zu.

"Wegen Tsubasa, macht er tanzen nicht weiter?"

"Er hat's mehr als deutlich angedeutet", fand Sanae.

"Oh", machte Akia nur, "ich muss zum Training."

Die Tür fiel zu.

"Tschüß Akia", sagte Sanae noch leise und setzte sich verbittert an ihren Schreibtisch. Sie nahm ihre Handy aus ihrer Handtasche. Sie wusste, dass Handy auf dem Internat verboten waren, wenn man telefonierte oder es gar an hatte, aber Sanae brauchte jetzt jemanden zum quatschen und ihr Lieblingsamerikaner kam ihr da gerade recht.

"Ja, hier ist Sanae", meldete sie sich, nachdem Claire sich gemeldet hatte.

"Sanae, wie geht's?", ohne auf eine Antwort zu warten plapperte sie weiter, "weißt du, ich hab jetzt einen Freund. Er heißt Shinko, vielleicht kennst du ihn ja."

"Nein, aber Larry hat mir schon von ihm erzählt und-"

"Wirklich?", wurde sie von Claire unterbrochen, "hat er das, ja? Was-"

"Ähm, Claire, kann ich bitte Larry sprechen?", sagte sie möglichst höflich.

"Wie? Ja, jaja, Larry?", hörte sie Claire noch rufen, als Larry sich meldete.

"Hi, hat dich Claire zugelabert? Sorry, aber Claire war schneller am Telefon", entschuldigte er sich.

"Ist kein Problem. Wir haben den zweiten Platz gemacht", wechselte Sanae das Thema.

"Was?! Woah! Wann ist denn der nächste Wettkampf?"

Sanae blickte traurig auf den Tisch, Larry konnte es jedoch nicht sehen.

"Genau das ist es ja eben! Ich weiß gar nicht ob er weiter macht oder alles hinschmeißen will."

"Alles?", fragte Larry mit einer komisch tiefen Stimme nach.

"Ja, alles, du weißt genau was ich meine!"

"Nein", dehnte er, "Tanzen- und?", forderte Larry sie.

"Du weißt es doch was ich meine! Wir sind zusammen.. noch und ich weiß gar nicht, ob wir wirklich zusammen sind."

"Oh Gott! Ich glaube du solltest lieber wieder hier zur Schule gehen, vorher hattest du nicht solche Probleme (Na ja, da kannte ich aber Tsubasa nun wieder auch nicht, dachte Sanae, zum positiven oder negativen!). Da hast du mit mir höchstens über-, wie hieß er? Dein Schwarm damals? Der vom Café?"

"Ist doch egal", fand Sanae, "danke das du mir zugehört hast."

"Dir doch immer, schönen Tag noch."

"Danke, dir auch", sagte Sanae noch und legte auf. Es war immer schön Larrys beruhigende Stimme zuhören. Larry war für Sanae eigentlich mehr als ein Nachbar. Eher ein Bruder. Sanae fiel es wie Schuppen von den Augen und sie tippte eine Nummer ins Handy.

"Hi Mum, wie geht's? Ich wollte nur sagen, dass ich beim Tanzwettbewerb den zweiten Platz gemacht habe und weißt du schon ob es ein Junge oder Mädchen wird?"

"Ühm", stieß ihre Mutter völlig überrumpelt hervor, "Nein, noch nicht, ich sag dir aber Bescheid-"

Tututut.

"Shit", fluchte Sanae. Akku leer. Sanae funkte es in die Ecke und wie sie glaubte sogar unters Bett.

Ihr war langweilig, sogar ziemlich, aber sie hatte in den letzten Tagen etwas gelernt, um besser damit umzugehen. Auch wenn sie Tsubasa treffen könne, sie würde sich jetzt auf jeden Fall etwas die Beine vertreten.

"Uff", machte Sanae, als sie "heil" draußen angekommen war.

"Wir müssen reden."

Zu früh gefreut.

"Ah, müssen wir", sagte Sanae gespielt cool, doch sie war total unsicher, soviel stand fest.

"Ja, allerdings. Sanae ich höre nicht mit dem tanzen auf-"

"Du willst nur etwas zurückschrauben, jaja", ergänzte Sanae wissend.

"Genau und das mit uns werde ich auch nicht hinwerfen, glaub mir."

Schon bei seiner Stimme hatte Sanae alle Wut vergessen und als er sie an den nackten Oberarmen sanft berührte, konnte sie kaum glauben, dass sie ihm böse gewesen war.

"Wann willst du denn dann trainieren? Wie oft, meine ich", wollte Sanae trotz allem wissen.

"Na ja, ich dachte Mittwoch und dann halt Sonntags von 16:00 bis 18:30 Uhr", erklärte Tsubasa.

Sanae nickte: "Aha. Was machst du eigentlich hier? Es ist doch Training."

Stimmt, dachte sie, vorhin hatte sie auch nicht daran gedacht.

"Pause. Okay, ich muss dann auch wieder", sagte Tsubasa zwar, blieb jedoch stehen.

Sanae wusste nicht was sie tun sollte. Umarmen? Gar nichts? .. Küssen?

Sanae und Tsubasa entschieden sich für das letztere und Sanae ging dann jedoch noch etwas mit zum Platz, doch als der Trainer einen Waldlauf ankündigte verabschiedete sich Sanae wieder.

"Entschuldigen sie?"

Sanae wandte sich um, als sie durch das Sekretariat ins Hauptgebäude gehen wollte.

"Ja?"

"Sie sind dich Miss Nakazawa, oder? Von den Zwillingen und vom Tanzen, oder?"

Na toll, jetzt wusste sogar die Sekretärinnen alles über ihr Leben.

"Ja?", sagte Sanae wiederum, doch vorsichtshalber gedehnte.

"Hier ist ein Brief angekommen", sagte die Sekretärin und legte ihn auf die Theke.

Mhm, wer schrieb ihr denn?

"Danke", sagte sie, nahm ihn und verließ das Sekretariat.

Sanae staunte nicht schlecht. Ihre Patentante Maiko hatte aus Ostasien geschrieben. Was wollte sie bloß? Sie schickte Sanae normalerweise Geschenke und Briefe zu Weihnachte, Geburtstag und Ostern, aber sonst eigentlich kaum. Manchmal telefonierten sie, ja schon, aber einen Brief?

Sanae setzte sich wenig später auf ihre Bett und riss den Umschlag auf. Zuerst fielen ihr mehrere Geldscheine aus dem Umschlag. Sanae sammelte sie auf und legte sie neben sich und las:
 

Liebe Sanae,

du wunderst dich wahrscheinlich warum ich so mitten im Jahr einen Brief schreibe, aber das hat seinen Grund, den du sicher schon erkannt hast: Das Geld. Ich habe vor einer Woche von meiner verstorbenen Mutter geerbt und da sie dich ja auch, bis zu ihrem Tod an Krebs, sehr gemocht hatte, schicke ich dir etwas davon. Allerdings möchte ich, dass du das Geld für eine kleine Reise ins Ausland nutzt. Ihr habt doch bald Osterferien, oder? Ich hoffe das Geld reicht und wünsche dir viel Spaß.

Liebe Grüße von Mai (= ihre Tochter, Vater lebt nicht mehr) und mir,

Miako.
 

Sanae las den Brief dreimal und freute sich auch dreimal so viel. Ihre Tante hatte ihr fast 4000 € geschickt, davon würde sie sich sicherlich eine schöne Woche machen. Sie? Sie- allein? Oder vielleicht besser in liebevoller (betont) Gesellschaft? ...

HOT in weinrot

Sanae überlegte kurz und sah auf die Uhr. Kurz nach drei. Sanae stapfte ins Ostgebäude und klopfte an Zimmer elf auf Stock zwei.

"Ja?"

Sanae öffnete nach der vertrauten Stimme das Zimmer.

"Hi", sagte sie und schloss die Tür hinter sich.

"Ich wollte sowieso gerade aufs Klo", sagte Taro unauffällig, vor allem weil sie ein Klo auf dem Zimmer hatten!

"Ähm, hi", sagte Sanae noch einmal und setzte sich auf sein Bett.

"Ich habe gerade einen Brief von meiner Patentante bekommen", begann Sanae, während Tsubasa sein nasses Trikot über den Kopf auszog.

Sanae stellte sich vor ihn und sah ihm in die Augen. Danach fuhr sie mit ihren Daumen über die Berge und Täler von Tsubasas Bauch und malte Tsubasas süßen kleinen Six-Pack nach.

"Was hältst du von Brasilien?", sagte Sanae, während sie Tsubasas Bauch fixierte. Sanae wusste von Taro, dass Brasilien das Land des Fußball war und somit der Traum eines jeden echten Fußballers.

"Brasilien? Brasilien ist mein Traum! Irgendwann werde ich dort Profi!", schwärmte Tsubasa und streichelte Sanae durch die Haare.

"Willst du da bald man hin? Dir alles angucken oder so?"

"Na ja.. wieso?", fragte Tsubasa plötzlich misstrauisch.

"Meine Patentante hat mir viel Geld geschickt für eine Reise in den Osterferien und ich würde mit dir gerne nach Brasilien", erklärte Sanae.

"Ja, nein, das kann ich doch nicht annehmen", sagte Tsubasa verlegen.

"Doch, ich bitte dich darum", meinte Sanae und gab Tsubasa einen kurzen heißen Kuss, "kommst du jetzt mit?"

Tsubasa küsste sie als Antwort.
 

Sanae war so glücklich. Sie würde nächsten Samstag, also in genau einer Woche, mit Tsubasa nach Brasilien fliegen. Sanae war gerade in der Surfstation und suchte ein passendes schönes Hotel für eine Woche. Sie wollte das ganze Geld ruhig für die Woche ausgeben und sie wollte auch an nichts sparen.

"Mhm", machte Sanae und sah auf den Bildschirm.

Wunderschön gelegenes 4-Sterne-Hotel Hotel in der Nähe von Rio de Janeiro. Zentral (10 Minuten zu Fuß bis in die Innenstadt) aber ruhig. Doppelzimmer mit All inklusive für zwei Personen. Bad mit WC und Dusche und Balkon mit Blick auf Rio und den Innenhof des Hotel auf dem Zimmer.

Toll, dachte Sanae und auch der Preis (899€ pro Person) war okay.

Sanae ließ die Seite bleiben und guckte nach einem passenden Flug. Nacheiner Viertelstunde buchte Sanae einen Flug (Hin- und zurück pro Person 590€). Sanae hatte Glück das sie "last Minute" einen abgesprungenen Flug bekam.

Als sie fertig gebucht hatte (auf den Namen ihrer Eltern, sie würde morgen das Geld von der Stadt aus überweisen, damit ihre Eltern nichts mitbekamen), druckte sie alles wichtige noch aus und ging danach in ihr Zimmer und machte eine Liste:

- 899 € pro Person Hotel= 1798€

- 590 € pro Person Flug= 1180€

- Rest: 4000€- 1790€-1180€= 1030€

Nicht mehr viel von den 4000€, aber immer noch genug. Sanae sah auf die Uhr. 20:12 Uhr. Sie suchte fast eine halbe Stunde lang Tsubasa, als er ihn (wo auch sonst) auf dem Fußballplatz fand.

"Hey! Tsubasa!", rief Sanae übers Geländer.

Tsubasa joggte lässig zu ihr und hebte sie vor sich auf das Geländer.

"Ich hab's gerade eben gebucht. Was hältst du von einem 4-Sterne-Hotel all inklusive und einen Balkonblick auf Rio?"

"Rio de Janeiro?Wow! Das ist, das ist ja-"

"Perfekt!", beendete Sanae glücklich.

"Allerdings! Wann geht's denn los?"

Sanae zog die ausgedruckten Zettel aus ihrer Tasche hervor: "Nächsten Samstag fahren wir mit dem Zug zum Flughafen, von dort fliegen wir um 9:11 Uhr bis Rio Flughafen. Tja und von dort dann zum Hotel", zwitscherte sie strahlend.

"Danke Sanae, das ist wirklich toll", sagte Tsubasa mit leiser tiefer Stimme.
 

"Ihr wollt was? Oh wie süß", war Akias Kommentar dazu.

"Jep und nächsten Samstag geht's los. Oh Mist", fluchte Sanae plötzlich, "ich hab Tsubasa vorhin gar nicht gefragt, ob wir morgen zur Bank fahren! Ich geh noch mal kurz rüber."

"Hm", machte Akia, die sich in ihr Bett kuschelte.

Sanae hatte noch eine halbe Stunde Zeit, bis absolute Bettruhe war. Sie lief die Gänge rüber in den Jungentrakt. Sie wollte gerade klopfen, da hörte sie zwei bekannte Stimmen.

"Du brennst mit meiner Schwester durch?", schrie Taro gespielt.

"Ach nein, wir machen nur eine kleine Reise nach Rio", erklärte Tsubasa.

Ich will gar nicht lauschen!, flüsterte das kleine süße Engelchen ins Sanaes Hinterkopf, doch das Teufelchen in Form einer Neugier war stärker.

"Ja, sag ich doch! Du brennst mit meiner Schwester durch! Zwar legal, aber durchbrennen ist durchbrennen!", beharrte Taro.

"Du schwafelst! Ich liebe Sanae eben!"

"Du liebst den Fußball und Sanae, meinst du?"

Sanae sah durch den Türspalt eine rasche abwinkende Handbewegung.

"Wie war sie eigentlich als Baby? Ich meine, hast du Fotos von ihr? War sie genau so süß wie heute? Oder noch süßer? Bestimmt, nicht wahr?", löcherte Tsubasa.

"Oh mein Gott Mann! Frag sie doch selbst! Mich interessiert die Reise viel mehr..."

Sanae hörte noch etwas zu und ging danach rein.
 

"Fährst du jetzt schon? Ohne Tsubasa?", fragte Akia, als Sanae schon um kurz vor 8.00 Uhr fertig war und sich eine Tasche umhängte.

"Ja, die fahren heute in ein Trainingslager in den Bergen und das dauert länger", erklärte Sanae.

Außerdem treffe ich mich mit Larry in der Stadt, ergänzte Sanae in ihren Gedanken und machte sich auf den Weg.

Sie fuhr mit dem Bus in die Stadt und lief zuerst zur Bank.

"Guten Tag, können sie das bitte an diese Adresse überweisen?"

"Bitte füllen sie dieses Formular aus und den Rest erledigen wir."

Sanae war erleichtert, dass das so einfach war und war nach zehn Minuten schon wieder draußen.

Sanae lief die Einkaufsstraße entlang, als ihr ein neuer Laden auffiel. "Beach Boys" hieß er und verkaufte ausschließlich Badekleidung und andere Schwimm- oder Tauchutensilien.

Sanae steuerte gerade darauf zu, als ihr die Augen von hinten zugehalten wurden.

"Larry", stieß sie hervor und blickte nach hinten, "schön dich zu sehen", sagte sie und umarmte ihn.

"Wolltest du da rein?", sagte er und deutete auf den Beachladen.

"Nein, na ja, eigentlich, wir müssen nicht-"

"Gut, ich wollte da auch mal rein", unterbrach Larry sie und schleifte Sanae hinter sich her in den Laden.

Na gut, dachte Sanae, dann schau ich mich hier doch mal nach einem süßen Bikini für Rio um. Sanae bevorzugte babyblau am meisten, da ihre grauen Augen einen hauch blau hatten und auf brauner Haut babyblau schön wirkte. Doch als Sanae einen weinroten himmlischen Bikini sah konnte sie nicht anders und musste ihn anprobieren. Auf den Preis achtete Sanae gar nicht, warum auch? Sanae nahm den Bikini und wartete vor den Umkleidekabinen.

Der Bikini sieht am Hintern aber ganz schön klein aus, na ja nicht klein, dachte Sanae, nur ein wenig String-like.

Sanae erhaschte eine Kabine und zog sich aus. Sanae begutachtete sich im Spiegel, sollte sie einen Push-up-Bikini nehmen? Na ja B war nicht sehr viel.

Sanae zog den Bikini an und sie hatte recht. Der Bikini war wirklich etwas in ihrem Hintern verschwunden. Sie würde sagen, dass er so ein halber war. Oder ein einviertel. Aber das Oberteil gefiel ihr ausgesprochen gut. Das Oberteil hatte leichte Polster und Stangen und formte Sanaes Busen, wie sie fand, recht schön. Die Unterhose wurden mit festen Schleifen an den Seiten zusammen gehalten. Süß, dachte Sanae, fand das Tsubasa auch? Sanae musste grinsen. Woran ich wieder denke!!

"Äh, Sanae?", hörte sie Larry sagen. Seine Stimme war nicht weit weg.

Sanae lugte mit dem Kopf hervor. Die Umkleiden um sie herum waren leer, nur neben ihr stand Larry in Badeshorts.

"Ach da bist du."

Sanae begutachtete sich die Shorts. Blauer und grüner Hintergrund mit verschiedenen Figuren in Rot und manche sogar in komischem Pink.

"Und? Wie findest du ihn?"

Sollte sie jetzt sagen: Total scheiße?!

"Na ja, so ganz gut, aber die Farbe, ähm vor allem das Pink", versuchte Sanae nicht all zu hart zu klingen.

"Okay, dann zeig mal her ob ich deins besser finde", meinte Larry und noch bevor Sanae verstand was er meinte, hatte er Sanae schon an der Hand nach draußen gezogen.

Larry stieß einen Pfiff aus: "Hot", war seine Meinung.

"Hot.. positiv oder negativ?", wollte Sanae mit gedämpfter Stimme wissen.

Larry lief einmal um Sanae mit einem kritisch gespielten Blick herum.

"Positiv! Ich kann fast neidisch auf deinen Liebling werden?"

"Tsubasa?", fragte sie total überflüssig, "meinst du ich kann so was in Rio tragen? Kann ich den nehmen?"

"Klar! Sicher! Sofort!", warf Larry begeistert ein, "Wart mal, Rio?", fiel ihm auf.

"Äh... ach erklär' ich dir später", beschloss Sanae und verschwand wieder in der Umkleide.

Sanae war komischerweise früher aus der Umkleide als Larry und entdeckte noch die Push-up-Bikinis. Bis zu einem ganzen Körbchen großer, las Sanae auf dem Schild. Schwarz, Push-up... Sanae überlegte.

"Hast du doch gar nicht nötig!", sagte eine zu gut bekannte Stimme hinter ihr.

Grinsend wandte sich Sanae um, doch es erstarb: "Na ja, kein Mädchen ist mit ihrer Oberweite zufrieden, oder?"

"Claire schon", entgegnete Larry grinsend.

"Hat sie sich nicht auch in Amiland unters Messer legen lassen?", fiel Sanae ein.

"Jaja, leider. Aber ich würd' den von gerade nehmen, der-"

"Ich geh bezahlen", warf Sanae dazwischen, bezahlte (120€, Qualität pur ^^) und beide verließen das Geschäft. Larry hatte sich anscheinend nichts gekauft.

"Ins Café oder.. da rein?", meinte Larry grinsend und deutete links, wo Sanae das Schild "Erotik-Shop" sah.

Sanae zeigte ihm einen Vogel.

"Warum nicht? Vielleicht brauchst du so was ja! Du hast doch jetzt einen Freund und bist noch-"

"Wollte ich dir nicht von Rio erzählen?", lenkte Sanae ab und klinkte sich bei Larry ein.

"Ja, nein, was ist nun? Gehen wir jetzt?"

"Da rein? Larry sag mal! Bist du-"

"Neugierig, nur neugierig", beendete Larry den Satz, "lass uns doch nur mal kurz gucken. Sanae du bist ein wenig spießig. Früher hättest du den Spaß mitgemacht, da warst du noch lockerer. Liegt das an Tsubasa?"

Sanae fand Larry etwas unerschämt.

"Und bist du zu dreist? Ich geh da nicht rein!", harkte Sanae nach und beantwortete dadurch Larrys nächste Frage.

"Darf ich denn kurz mal reinschnuppern?", bat er.

"Wenn du nichts versautes machst", meinte Sanae nur und Larry verschwand in dem Laden. Eigentlich hätte sie auch Lust... aber warum sträubte sich etwas in ihr so sehr dagegen? Sanae wartete nur zehn Minuten, danach kam Larry schon wieder raus und sie setzten sich ins Café. Larry sagte nichts über seinen kleinen Besuch, stattdessen reichte er Sanae ein kleiner Geschenk.

"Aus dem Shop. Nichts Schlimmes", fügte er hinzu und Sanae nahm das handgroße Geschenk an.

"Danke. Trotzdem."

Sie bestellte sich jeder ein Eis und danach erzählte Sanae Larry alles von Rio.

"Vorgezogene Flitterwochen, wie?", scherzte er.

"Red keinen Stuss, wir machen lediglich eine kleine Reise", entgegnete Sanae.

"Tja, dann viel Spaß und schreib mir mal ne Postkarte", bat Larry grinsend.

Sanae grinste zurück und verschlang ihr Zitroneneis.

Rio! Wir kommen!

Die Woche ging schnell rum, da Sanae bis Mittwoch nicht mehr trainieren durften. Nur am Donnerstag und Freitag hatte sie noch den üblichen Konditionsstress und am Samstagmorgen war es so weit. Sanae stand um sechs Uhr früh auf. Tsubasa und sie hatten sich um kurz nach sieben am Sekretariat abreisefertig verabredet. Akia stand widerwillig mit auf. Akia blieb, bis auf ein paar Tage, die sie zu Hause verbrachte, im Internat. Sie wollte sich aber von Sanae noch verabschieden. Sanae hatte sich eine Reisetasche gepackt (sie platzte fast vor Überfüllung) und schulterte noch ihren Rucksack. Sie hatte sich eine bequeme (dunkelblaue) Dreiviertelleggins angezogen und ein rosafarbenes Top dazu. Mit der Sonnenbrille auf der Stirn und dem Portmonee/Pass/Reiseutensilien (Tickets etc.) in der Handtasche umarmte sie Akia.

"Viel Spaß und schreib mal ne Karte, ja? Bevor ich hier versauere!"

"Danke. Wirst du schon nicht", sagte Sanae und nach der zweiten Umarmung traf sie Tsubasa ein paar Minuten später.

Beide nahmen den nächsten Bus zum Bahnhof und fuhren von dort aus, mit dem Zug, zum Bahnhof. Um viertel vor Acht kamen beide am Flughafen an. Sie vertraten sich noch die Beine in den Shops und stiegen wenig später ins Flugzeug ein.

"Ganz schön groß das Flugzeug, was?"

Tsubasa nickte fasziniert.

Sanae wühlte in ihrem Rucksack und fand Larrys Geschenk. Vorsichtig packte Sanae das Päckchen aus. Tsubasa lief, so lange der Vogel noch nicht flog, etwas im Flugzeug rum. Sanae fand mehrere verschieden Gummis (ihr wisst welche ^^) und einen kleinen Zettel von Larry.

Sorry, aber das musste sein. J Falls doch, ich wird' gerne Pate! Larry

Idiot, dachte Sanae, war ihm aber nicht böse. Vielleicht...

Sanae steckte sie hastig in die Handtasche, als Tsubasa sich wieder neben sie setzte, er musste es ja nicht unbedingt sehen, oder?
 

"Wir kommen Rio!", rief Sanae voller Freund, als sie endlich vor dem Hotel standen und danach eincheckten.

"Uff, fünfter Stock und der blöde Fahrstuhl geht nur bis zum dritten", meckerte Sanae, doch es störte sie nicht wirklich.

Tsubasa nahm kurzer Hand lockere auch noch ihre schwere Tasche: "Hast du da Wackerstein drin?"

"Danke", sagte Sanae und schloss die Tür auf.

Das Zimmer war ein Traum wirklich! Auch Tsubasa gefiel es.

"Man sollte wirklich dich buchen lassen", grinste er und nahm Sanae in den Arm, "weißt du was? Wir haben uns noch gar nicht geküsst, hier in Rio."

Sanae sah ihm tief in die Augen: "Was nicht ist, kann noch werden oder?"

Nachdem sie fertig gekuschelt hatten, packten sie mit letzter Kraft ihre Sache aus, manches ließen sie auch in den Taschen (sie blieben ja nicht lange) und schleppten sich bei angenehmen 23°C, es war mittlerweile schon halb acht abends, zum hoteleigenen Pool.

"Herrlich, nicht wahr?"

"Mhm", machte Sanae nur und nahm einen Schluck von dem exotisch und insbesondere köstlichen Cocktail.

Das Abendessen hielten beide sehr kurz und machten lieber einen ausgiebigen Strandspaziergang am Strand, der nur ein paar Treppen vom Hotel entfernt waren. Die Sonne neigte sich über dem Meer. Sanae nahm Tsubasas Hand und beide zogen ihre Latschen aus, die sie in Sanaes kleinen Rucksack stopften, und wateten durchs kühle Nass.

"Es ist traumhaft schön, nicht wahr?", wollte Sanae wissen.

"Ja, wunderschön", bestätigte Tsubasa und seine Hand glitt unter Sanaes Top. Sanft streichelte Tsubasa ihren Rücken. Sanae lächelte Tsubasa an, sie genoss es sichtlich. Beide liefen noch ein wenig, kehrten dann aber um und ließen sich bald darauf müde ins Bett fallen.
 

Als die Sonnenstrahlen Sanae am Morgen wach kitzelten, sah sie sich irritierte um. Dann jedoch wurde ihr klar, dass sie in Rio war... mit Tsubasa. Sie setzte sich auf. Neben ihr schlief Tsubasa tief und fest. Sie deckte ihn richtig zu und lief im Satinnachthemd auf den von sonnebeschienen Balkon. Sanae reckte sich und atmete tief durch. Das Meer glänzte blau und Möwen flogen sachte im Wind. Sanae ging wieder rein und cremte ihren Körper mit Sonnenmilch ein, nachdem sie geduscht hatte. Sanae stand ein wenig ratlos vor ihrer Reisetasche und dem halb eingeräumten Schrank. Sie entschied sich für eins ihrer leichten Sommerkleider und trug dazu passende Flip-Flops. Sie setzte sich zu Tsubasa ans Bett und warf ihm gutmütig ein Kissen vor dem Kopf, Tsubasa regte sich.

"He du Schlafmütze! Es ist fast Mittag und du verschläfst Rio!", rief Sanae und Tsubasa wachte auf. In Windeseile machte er sich fertig und beide eilten zum Mittagessen, wo sie am Buffet richtig zuschlugen.

"Ich nehme die Sonnenmilch auch mit", sagte Sanae, als sie ihren Rucksack für den Strand packten.

Als Tsubasa noch im Bad war zog Sanae schnell ihren neuen Bikini unters Kleid und schulterte den Rucksack. Sie drückte Tsubasa eine riesige Decke und drei Handtücher in die Hand und beide stapften los.

Fröhlich summend breitete Sanae die Decke aus, während Tsubasa sein Shirt und die Shorts bis zu den Badestorts abstreifte.

"Komm wir gehen ins Wasser", rief er und war schon auf dem Weg. Sanae verdrehte glücklich die Augen. Typisch, alles schnell und sofort!, dachte sie und zog ihr Kleid aus. Als die Handtücher und alles andere hingelegt hatte, wühlte sie sich durch die vielen anderen Leute (es war nicht voll, aber für diese Zeit waren doch einige hier) zum Meer.

"Mhm", machte Tsubasa mit kurz hochgezogenen Augenbrauen, als er Sanae sah, er spritze sie sofort nass.

"Hey! Hör auf!", rief sie und schupste ihn zurück ins Wasser.

Dann ließen sich beide durch das Wasser gleiten. Sanae war ihr Bikini etwas peinlich, da sich ihre Unterhose immer etwas zu viel in ihren Hintern verirrte.

"Du siehst toll aus", sagte Tsubasa, als könne er Gedanken lesen.

Sanae strich Tsubasa unter Wasser über die süßen Hügelchen seines Bauches.

"Wir haben uns noch nie unter Wasser geküsst", fiel Tsubasa auf, als Sanae sich auf ihn beugte.

Sanae lächelte ihn an und begann ihn zu küssen. Tsubasa ließ sich immer mehr ins Wasser sinken. Japsend stellte sich beide wieder auf.

Sanae lächelte: "Uff", keuchte sie und atmete tief ein und aus.

"Komm, wir legen uns auf die Decke", schlug Tsubasa vor und Sanae ging ein bisschen vor ihm zum Sandstrand. Sanae merkte sie ihr Höschen immer mehr in ihren Po glitt, doch vor Tsubasa wollte sie jetzt nicht daran rumfummeln. Plötzlich spürte sie wie Tsubasa ihre Hose in diesem Moment richtete. Sanae drehte sich erschrocken um.

"Obwohl ich es nicht schlimm finde, aber wenn dir das unangenehm ist", grinste er und berührte sanft Sanaes schlanke Hüften.

Sanae lächelte nur und beide legten sich auf die Decke.
 

"Ich gehe uns ein Eis holen", schlug Sanae wenig später vor und machte sich im glühendheißen Sanae zu den Buden auf. Sanae schwitzte ganz schön, obwohl sie nur über ihre Bikinihose ein Tuch gewickelte hatte. 35°C im Schatten tippte sie. Sanae hatte es ihn Brasilien ganz schön schwer, da sie, nicht wie Tsubasa, kein Portugiesisch konnte und mit Englisch kam man hier oft nicht weit. So verständigte sich Sanae mit Händen und Füßen um die zwei Eis zu bekommen und stellte sich noch kurz unter den kühlenden Sonnenschirm. Ein schwarzhäutiger Junge, vielleicht gerade drei, stellte sich an ihre Beine und lachte fröhlich. Sanae war gerührt. So ein süßes Kind. Sie dachte nicht lange nach und gab ihm das dahinschmelzende Eis. Das Kind guckte ganz verdattert und nahm es so vorsichtig, als wenn Porzellan und leicht zerbrechlich wäre.

"Andrew!", rief plötzlich jemand, Sanae richtete sich auf. Eine junger weißhäutiger Mann, ein oder zwei Jahre älter als sie nahm das Kind auf den Arm. Er nuschelte etwas in ihre Richtung (Sanae hielt es für Portugiesisch) und wollte ihr das Eis zurückgeben. Sanae schüttelte den Kopf: "Nein, dass ist seins!", sagte sie, ohne darüber nachzudenken, dass er sie gar nicht verstand.

"Oh, eine Japanerin", sagte er rasch.

"Sie sprechen Japanisch?", wollte Sanae verdattert wissen.

"Ich habe mal einen Austausch nach Japan gemacht", erklärte er kurz, "Entschuldigung, wenn Andi sie belästigt hat und ihnen das Eis weggenommen hat", sagte er und hielt ihr das Eis entgegen.

"Nein, ich habe es ihm geschenkt. Aber sagen sie, ist das ihr Kind?"

"Andi? Nein, nein, er kommt aus einem Waisenhaus und ich bin mit ein paar Kindern und noch einem Leiter zum Strand gefahren, als kleinen Ausflug. Sie können uns ja gerne mal besuchen kommen, wenn sie wollen."

"Sehr gern, wo ist das Haus denn?"

Sanae sah wie der Junge sich einen Zettel und einen Stift in der Bude geben ließ und etwas aufschrieb.

"Hier, das ist die Adresse, ich würde mich freuen, wenn sie mal vorbei kommen. Die Kinder würden sich freuen."

"Danke und bitte, wollen wir uns nicht duzen, so alt bin ich noch nicht!"

"Okay, ich bin Ryan McEavan."

"Sanae Nakazawa", sagte sie und schüttelte ihm die Hand, "ähm", machte Sanae, blickte kurz auf das schmelzende Eis und gab es Ryan, "ich kauf mir zwei Neue, geben sie das noch einem Kind."

Ryan lächelte: "Danke, das ist sehr nett."

Sanae hatte nicht damit gerechnet und dachte sich auch nichts böses dabei, als er sich mehr oder weniger zum Abschied auf den Mund küsste.

"Bis bald", sagte er mit leiser Stimme und ging davon.
 

Als Sanae und Tsubasa die Eis aufgegessen hatte, Tsubasa war bereit mit zu de Haus zukommen, ließen sich beide in der Sonne braten. Doch da die Sonne immer höher stieg und Sanaes Haut schon etwas zu schmerzen begann, lieh Tsubasa einen Sonnenschirm, den er gegen die Sonne platzierte. Es war auch so noch heiß genug.

"Ich glaub mein ganzer Körper ist ein einziger Sonnenbrand", bemerkte Sanae. Tsubasa nahm den schmollenden Fisch kurz in den Arm und holte die Sonnenmilch raus, vielleicht half es ja!

Sanae legte sich auf den Bauch und spürte in der nächsten Sekunde Tsubasas starken weichen Händen auf ihrem zarten kleinen Rücken. Tsubasa legte sich danach seitlich neben sie und gab ihren einen heißen Kuss. Sanae erwiderte ihn und streichelte mit einer Hand durch sein volles sonnengehelltes Haar. Sie konnte es kaum glauben. Noch vor ein paar Wochen oder Monaten, hätte sie für ein einfaches Lächeln von Tsubasa alles gegeben und nun knutschte sie mit ihm... IN RIO! Das war doch... Wahnsinn, oder?

"Tsubasa", sagte Sanae leise, Tsubasa streichelte über ihren Rücken, "ich liebe dich, ich liebe dich so sehr."

Tsubasa lächelte süß: "Ich liebe dich auch, so sehr", hauchte er und küsste sie zärtlich. Sanae spürte aber ein leichtes Schuldgefühl in der Magengegend... Ryan... klopfte es ihrem Kopf.

Rio.. for me and for football

Am späten Abend, nachdem sie zu Abend gegessen hatten und nach der Show am Pool reichlich müde waren, saß Tsubasa bei dem lauen Wetter auf dem Balkon und startete auf das Meer. Sanae beobachtete ihn kurz. Auf ihrer Zunge brennten Fragen, aber sollte sie damit vielleicht ihren Urlaub vermiesen? Die Neugier siegte. Sanae letzte sich wortlos auf seinen Schoß, Tsubasa empfing sie und legte seine Hände auf ihr Becken.

"Na, meine kleine Elfe", sagte er sanft.

Sanae lächelte. Hoffentlich sagte er so was auch noch nach ihren Fragen!

"Ähm, Tsubasa?"

"Mhm."

Sanae war froh, dass sie Tsubasa nicht in die Augen sehen mussten. Sie sahen aufs Meer.

"Kann ich dich was fragen?", Sanae wartete kurz die Stille ab, "Hattest du vor mir schon mal eine Freundin?"

Sanae merkte, wie Tsubasa Blick in ihren Kopf brannte. Tsubasa legte ihr Gesicht in seien Hände, zog es leicht zu sich und küsste sie.

"Ist das wichtig?", fragte er, doch Tsubasa erkannte an Sanaes Blick, dass es ihr sehr wohl wichtig war. Sanae setzte sich seitlich und sah ihm tief in die Augen.

"Ich glaube ich damals 14, es war kurz bevor ich aufs Internat gekommen bin. Sie hieß Kumi. Wir waren fast ein Jahr zusammen gewesen, doch wir mussten uns trennen, wegen dem Internat."

"Das heißt, du wärst vielleicht noch heute mit ihr zusammen, wenn du nicht aufs Internat gegangen wärst?"

"Möglich", antwortete Tsubasa nur.

"Und habt ihr-", stoppte Sanae sich, sie klang wie ein neugiergeiler Quizmaster.

"Ja", sagte Tsubasa leise.

Sanae durchzuckte es wie ein Blitz. Das hatte sie wirklich nicht erwartet. Er hatte schon sein erstes Mal? Sanae war auch ein wenig enttäuscht. Sie hatte sich ausgemalt wie es wäre, wenn er mit ihr das-

"Und du?", wollte Tsubasa nun auch wissen.

Sanae schüttelte lediglich den Kopf.

War Sanae nun enttäuscht? Das er ...
 

Am nächsten Tag schliefen beide bis weit nach Mittag. Müde schleppte sich Sanae ins Bad und genoss die kühle Dusche. Es war sehr heiß geworden. Beide verbrachten den restlichen Nachmittag noch etwas am Pool. Sanae hatte wie Tsubasa auch schon Bekanntschaften geschlossen.

"Das ist ja ein Zufall das auch andere Japaner hier sind", sagte eine junge Frau, vielleicht zwanzig, mit ihrer Tochter auf dem Schoß. Die Frau hieß Nakiara.

"Ja, es gefällt uns hier sehr gut."

"Wo ist denn ihr Mann?"

"Mein Freund?", fragte sie verbessernd und musste innerlich lachen, "wahrscheinlich auf dem kleinen Fußballfeld dort drüben."
 

"Du gehst auch auf ein Fußballinternat?", wurde Tsubasa gefragt.

"Ja, auf ein Sportinternat und mein Fach ist dort Fußball", erklärte Tsubasa.
 

So verbrachten beide den Nachmittag. Am Abend setzte sich Sanae noch an die Bar, Tsubasa war schon auf dem Zimmer. Sie unterhielt sich mit Nakiara.

"Die Kleine ist wirklich süß", fand Sanae.

Nakiara strahlte: "Willst du auch mal Kinder haben?"

Sanae nickte eifrig: "Ja, auf alle Fälle, am liebsten drei oder vier."

"Mädchen oder Jungen?"

"Egal, aber auf alle Fälle ein Mädchen", meinte Sanae.

"Ich habe mir auch immer viele Kinder gewünscht, aber da ich Takara nun schon so für bekommen habe, weiß ich nicht, ob ich noch Kinder möchte."

"Warum nicht?"

"Na ja, mein Freund hat mich sitzen lassen weißt du und ein Kind zu ernähren fällt mir sehr schwer. Ich kann ja nur Halbtagsjobs annehmen. Und wer will schon eine Frau mit Kind von einem anderen?"

"Geb' die Hoffnung nicht auf", sagte Sanae und umarmte sie, "ich muss hoch, Tsubasa fragt sich sicher schon, wo ich bleibe."

Sanae rutschte vom Barhocker und bestieg den kleinen "Mount Hotel". Keuchend kam sie an ihrem Zimmer an.

"Shit", fluchte sie. Sie hatte ihren Schlüssel im Zimmer liegen lassen. Hoffentlich schlief Tsubasa nicht schon.

Nein, er war putzt munter und öffnete ihr die Tür in einem halbgeknüpften Hemd und kurzer Boxershorts.

Sanae lächelte und gab ihm einen flüchtigen Kuss. Ihr klappte der Mund auf.

"Oh Tsubasa, das ist, das ist-"

Der Raum war in seichtes rotes dämmerndes Licht getaucht. Ein Strauß roter Rosen stand auf ihren Nachtischchen und es duftet herrlich fruchtig. Auf dem Bett lag ein seidigglänzendes rotes Tuch. Brennende Kerzen standen überall im Raum.

Tsubasa hielt sie an den Armen fest und küsste sie innig. Sanft legte Tsubasa sie auf das nachgebende Bett. Er küsste sie. Sanae merkte wie ihr die Kitze (im wahrsten Sinne des Wortes) zu Kopf stieg. Sie strich Tsubasa durch die Haare und genoss seien Liebkosung am Dekortee, nachdem er ihr T-Shirt abgestreift hatte.

Sanae merkte wie sie nervös wurde. Sie hatte Angst, wollte sie so enden wie Nakiara nur weil sie sich einen jugendlichen Spaß gegönnt hatte?

Sanae schob Tsubasa zitternd von sich weg. Ihr ganzer Körper war verkrampf und eine Welle Unbehagens durchflutete sie. Tsubasa sagte nichts.

Sanae setzte sich am Bettrand hin und sah auf den Boden. Was war plötzlich los? Vorhin wollte sie es doch noch so gern und nun? War sie panisch und übertrieb! Tsubasa rutschte näher an sie heran und umarmte den dürren Körper seitlich.

"Wenn ich irgendwas falsch gemacht habe-", begann Tsubasa.

"Du hast nichts falsch gemacht", gab Sanae leise zurück. Ihre Augen füllten sich mit Tränen.

Tsubasa saß einfach nur so da und sah sie an.

"Ich", versuchte Sanae es flüsternd, "hab Angst", sagte sie schließlich und sah Tsubasa mit den glasigen direkt ins Gesicht.

"Schon gut", hauchte er, nahm sie in den Arm und küsste ihre Stirn. Sanae lehnte sich an seinen Oberkörper und weinte. Sie wusste nicht warum, sie wusste nicht wofür, sie weinte einfach.
 

Am Strand gefiel es Sanae immer noch am Besten, besonders als sie Ryan und die Kinder dort traf.

"Sanae! Schön dich zu sehen!"

"Hi! Was für ein Zufall, dass wir uns wieder über den Weg laufen!", freute sich Sanae und umarmte ihn stürmisch. Dann kniete sie sich hin.

"Na mein Kleines", sagte sie, streichelte das Kind und nahm es auf den Arm.

"Du hast wirklich ein gutes Herz", bemerkte Ryan, "komm, ich lade dich auf einen Café ein."

"Gut, ich sag nur Tsubasa kurz Bescheid, dass ich im Café bin."

Sanae stolperte durch den Sanae zu Tsubasa, der auf der Stranddecke lag.

"Ich geh kurz ins Café Schatz", sagte sie, gab ihm einen süßen Kuss und rannte zurück.

"Da bin ich wieder, lass uns gehen."

Ryan brabbelte mit einem anderen Helfer etwas auf Portugiesisch und gab ihm danach die Kinder.

"Du bist mit deinem Freund hier?"

"Ja genau, es gefällt uns hier so gut. Es ist traumhaft. Tsubasa will später berufstätig auch hierhin. Fußballprofi, weißt du", erklärte Sanae.

Es durchzuckte ihren ganzen Körper, als Ryan seine Hand auf ihre legte.

"Und du?"

"Ähm, na ich geh mit", sagte sie etwas verwirrt.

Ryan zog die Augenbrauen hoch: "Aha. Dann sehen wir uns ja schon bald wieder, nicht wahr?"

"Ja", sagte Sanae tonlos.

"Ich hol uns was zu trinken, ja? Was möchtest du?"

"Ähm, einen Kaffee, oder so."

Ryan nickte und verschwand. Sanae sah nach links aufs glitzernde Meer. Die Sonne kitzelte ihre Wangen und der Wind hauchte zart durch ihre Haare. Sie wollte nichts denken, nichts, was ihr die Zeit hier vermiesen konnte, aber der langsam straffer werdende Knoten im Magen blieb nicht aus. Bei aller Verdrängung.

Ryan kam wieder und gab Sanae ihren Kaffee, er selbst hatte sich ein Wasser mitgebracht. Sanae überlegte, war beim dem heißen Wetter auch sinnvoller, oder?

"Auf welche Schule gehst du denn?", wollte Ryan wissen.

"Ich gehe mit Tsubasa auf ein Sportinternat."

"Und welche Sportart?"

"Na ja, es gibt Fußball und Leichtathletik und Turnen. Ich hab Turnen und Tsubasa hat Fußball."

Ryan nickte leicht: "Ich würde dich ja gern mal im Body sehen", grinste er.

"Na ja, mir wäre es lieber wir hätte irgendwelche Trikots, wie Tsubasa, oder so. Bodys sind reichlich unbequem!"

"Ähm, ja, hast du Geschwister?"

"Ich habe einen Zwillingsbruder und Tsubasa hat-"

"Sanae", stoppte Ryan sie, "es interessiert mich nicht, was mit Tsubasa ist."

Sanae sah ihn an: "W-Wie?"

"Sanae, Tsubasa ist mir egal. Deshalb..."

Ryan nahm Sanaes Kopf in beide Hände und kam näher mit seinem Gesicht. Sanae wusste nicht wie ihr geschah, sie sprang auf und rannte aus dem Cafe. Sie wollte ihn nicht küssen! NIE! Ryan folgte ihr und holte sie am Strand ein. Er hielt ihre Hände fest.

"Lass mich! Lass mich in Ruhe!", kreischte Sanae, aber auf dem überfüllten Strand, wollte oder konnte keiner sie hören.

"Sanae ich liebe dich, wir sind füreinander bestimmt!!"

"Ryan, ich liebe Tsubasa!"

"Nein, du wirst hier bei mir leben, du magst doch Rio und ich mag dich."

Sanae spürte eine starke Hand hinter sich, sie wurde zurück in den Sand geworfen. Tsubasa! Gottseidank! Doch im nächsten Moment war es nicht mehr so toll. Sie prügelten sich, wegen ihr! Sollte sie sich jetzt geschmeichelt fühlten?

"Tsubasa! Ryan! Bitte!"

"Halt dich da raus!", schrie Ryan.

Sanae wandte sich weg, sie lief zur Meer. Sie konnte nicht daneben stehen und nichts tun, einfach nur zugucken. Wenn sie sich prügeln wollten, dann bitte! War das nicht albern? Aber andererseits, es ging um sie..

Sanae setzte sich in den Sand, ihre Füße spielten mit dem kühlen Wasser. Sie wusste weder auf welche Seite sie sich schlagen sollte, noch was sie überhaupt denken wollte.

Sanae schreckte zusammen, als Tsubasa sich neben sie setzte und ihren Rücken streichelte."

"Tut mir leid", kam es aus beiden Mündern gleichzeitig.

Sie mussten lachen.

"Ich hätte wissen müssen, was Ryan für ein Idiot ist!", gab Sanae zu.

"Tja und ich hätte mich nicht so kindisch mit ihm prügeln sollen", gab auch Tsubasa zu.

Sanae lachte, als sie sah, dass Tsubasas Lippe von dem "Kampf" ein wenig, nun sagen wir, ramponiert war.

"Ich liebe dich, nur dich und keinen anderen. Keinen!", sagte Sanae sanft und küsste Tsubasa.
 

"Sanae, warte mal, der Flieger geht doch erst in sieben Stunden, können wir nicht kurz-"

"Aber nur kurz!", mahnte Sanae und folgte Tsubasa auf den Sportplatz.

"Klasse, das nenne ich ne Anlage, vom feinsten."

Sanae nickte, sogar sie erkannte das. Mindestens zehn Fußballfelder, Hallen und Stadien und was nicht sonst noch alles.

Tsubasa sprang über die Absperrung und lehnte sich an das Geländer um das Feld. Ein paar Fußballer, vielleicht um die zwanzig Jahre alt, trainierten dort.

Ein Mann, sicherlich schon vierzig, oder so, kam auf sie zu.

"Hallo, wie seit ihr denn hier reingekommen?"

Sanae verstand Bahnhof.

"Entschuldigung, wir wollten hier nicht so reinplatzten. Ich wollte mir nur mal das Training und die Anlage ansehen. Ich möchte nämlich nach meiner Schulzeit auch nach Brasilien."

"Du bist Fußballer, ja?"

"Ja, aus Japan."

"Japan sagst du", er musterte Tsubasa ausgiebig, "Ich bin Talentsucher, kennst du vielleicht Herrn Katagiri?"

Sanae musste bei dem Namen grinsen.

"Ja, den kenne ich sehr wohl", sagte Tsubasa und musste Lachen, als dieser hinter dem Talentsucher auftauchte.

"Tsubasa, was machst du denn hier?", erblickte zu Sanae, "Urlaub?"

"Nun ja so ähnlich und was machen sie hier, wenn ich fragen darf?"

Ich schau mich in mehreren Vereinen nach Spielgelegenheiten für euch um."

"Euch?", fragte Sanae nun.

"Ja, euch. Euch Spieler, euch besten Fußballspieler eures Alters", erklärte er.

"Schade, dass wir schon wieder abfliegen", sagte Tsubasa.

"Ja, das ist wirklich Schade. Ähm, Mr. Jassdon, dass ist Tsubasa Ohzora. Ich denke, sie kennen ihn", stellte Herr Katagiri Tsubasa vor.

"Ohzora? Natürlich kenne ich ihn. Der Star der Jugendnationalmannschaft!"

Tsubasa und Sanae grinsten sich an.

"Hast du Lust etwas mit meinen Jungs zu kicken?", fragte ein anderer Mann, "ich bin Mr. Crafton, Trainer dieser Jungs."

"Gern."

Tsubasa spielte etwas mit den Spielern und ging danach noch mit ihnen in die Kabinen. Sanae blieb draußen und ruhte sich etwas aus. Sie freute sich für Tsubasa. Wie er da so ausgelassen mit seinem allerbesten Freund spielte. Sanae wusste, dass sie diesem Freund nicht das Wasser reichen konnte. Aber sie lachte darüber. Und sie lachte noch mehr, wenn sie sich vorstellte, dass ein Sechzehnjähriger behauptete, dass der Ball sein Freund sei.

Verschwitzt joggte Tsubasa auf sie zu. Sein Hemd pappte an seinen Oberkörper und seine Haare glänzten nass in der Sonne. Seine feuchten Lippen küssten Tsubasa.

"Und?"

"Toll! Der Wahnsinn! Die Jungs haben's so drauf. Mit einem hab ich geredet, der ist seit er fünf oder sechs ist hier in diesem Verein. Immer bei dem gleichen Trainer und-"

Sanae küsste den Redestrom leidenschaftlich weg.

"Woah", hauchte Tsubasa.

"Du bist auch ,woah'", sagte Sanae grinsend.

"Was?"

Sie schüttelte grinsend den Kopf.

"Darf ich kurz stören?"

Tsubasa und Sanae "entschlangen" sich und drehte sich um.

"Klar", sagte Sanae ein wenig nervös, Mr. Crafton lächelte.

"Es war schön dich kennen gelernt zu haben Tsubasa und dich natürlich auch Sanae, ich wünsche euch eine gute Heimreise."
 

"Beeile dich! Der Flieger geht gleich!", spornte Sanae Tsubasa an. Was aber nicht nötig war, da Tsubasas Fußballerbeine schneller waren als sie. Aber Sanae war auch nicht von schlechten Eltern, schließlich hatte sie hartes Konditionstraining hinter sich.

"Uff", schnaubte Sanae, als sie endlich einchecken konnten und geradewegs zum Flugzeug laufen konnten.

"Na meine kleine Rennmaus, schon außer Atem?", stichelte Tsubasa und legte einen Arm um sie, während sie ins Flugzeug stiegen.

"Hör bloß auf du!", mahnte Sanae, der das Herz im Flugzeug immer noch schneller schlug.

Das Flugzeug hob ab, Sanae sah aus dem Fenster. Tsubasa tat es ihr gleich.

"Tja, das war's dann Brasilien", er küsste Sanae von hinten auf die Wange, "danke Schatz, das war ein tolles Erlebnis."

Sanae drehte ihren Kopf zu ihm: "Meinst du jetzt das Fußballspielen oder-"

Tsubasa küsste die Antwort fort.

Komparativ steht unter Superlativ, wusstest du das nich?!

Okay, klappe zu, "Love im Internat" die Xte (weiß nicht... das wieviele Kap ist es jetzt schon? ^^) Viel Spaß beim lesen! ^^
 

"Taro!!", rief Sanae am Flughafen und umarmte ihren Lieblingsbruder.

"He meine Süße, wie geht's?", fragte Taro und strich ihr liebevoll über die Wange.

"Du meinst wohl, meine Süße, oder?", meinte Tsubasa grinsend hinter ihr.

"Streitet euch nicht, ihr könnt mich beide haben!", schlichtete Sanae und bekam von beiden Seiten einen Kuss auf die Wange.

"Können wir jetzt gehen, oder bekomme ich noch ein paar Küsse?", fragte Sanae provokativ.

Sanae zog sie heran und gab ihr einen langen innigen Kuss. Taro sah in eine andere Richtung.

Sanae biss sich auf die Lippe: "Das war gut", hauchte sie ihm ins Ohr und wiegte sich in seinen starken Armen.

"Können wir?", purzelte Taro dazwischen.

"Äh, klar", murmelte Sanae, harkte sich bei Taro ein und stolzierte mit ihren zwei Lieblingen aus dem Flughafen.

"Sag mal, was ist eigentlich so im Internat los?"

"Nichts besonderes, das übliche eben, außer das euch alle schrecklich vermisst haben."

"Schleimer", sagte Sanae grinsend, "und Mama? Ich meine wie geht's unserem zukünftigen Geschwisterchen?"

"Na ja, Mum hat sich einmal kurz gemeldet und gesagt, dass es ihr gut geht, aber sonst..."

Sanae nickte. Typisch ihre Mutter.
 

"Oh Sanae! Ich hab dich so vermisst!", heulte Akia und umarmte sie stürmisch, "Wie geht es dir?"

"Gut, gut, danke. Ich geh mit Akia aufs Zimmer, wir haben uns sicher viel zu erzählen", sagte Sanae zu Tsubasa und verschwand mit Akia in Zimmer fünfzehn.

"Na, wie waren eure Flitterwochen?", wollte Akia wissen, nachdem es sich die beiden auf ihren Betten bequem gemacht haben.

"Du weißt ganz genau, dass es keine Flitterwochen waren!", mahnte Sanae sie lächelnd, "Aber es war traumhaft. Die Sonne, der Strand, das Meer, na ja, es war echt schon romantisch."

"Hast du nicht was vergessen? Oder vielleicht absichtlich verdrängt?"

"W-Wie?", fragte Sanae ungläubig.

"Fußball?"

"Hör auf", winkte Sanae ab und sah aus dem Fenster.

"Genau das ist! Du hast etwas dagegen, stimmt's?"

Sanae ging das zu weit: "Das stimmt doch gar nicht!", rief sie empört, "Fußball ist ihm das Wichtigste!"

"Ja, aber das ist es doch! DU solltest ihm das Wichtigste sein! DU!", rief Akia ihr ins Gewissen.

"Aber ich bin ihm doch auch wichtig", sagte Sanae kleinlaut und starrte den Boden an.

"Sanae. Verstehst du nicht was ich meine. Ich habe mir, als du weg warst, Gedanken gemacht."

"Brauchst du aber nicht!", rief Sanae dazwischen, doch Akia plapperte weiter.

"Sanae, hör mir zu. Warum bist du nach Rio mit ihm geflogen, warum nicht nach Mallorca oder in die Karibik, oder sonst wohin?", Akia wartete, doch Sanae blickte weiter auf den Boden, "genau, weil Fußball das Wichtigste für Tsubasa ist und du dir sicher seien konntest, dass er mitfährst. Wäre er auch mit in die Karibik geflogen, ohne das er einen Fußball mitgenommen hätte?"

Sanae zögerte: "K-Klar."

"Wirklich? Ich wär mir da nicht so sicher. Sanae! Er stellt den Fußball über dich! Das darf nicht sein, ich wette, dass er genau jetzt Fußball spielt oder wenigstens über Fußball redet!"

"Ach lass mich doch zufrieden!", schrie Sanae und rannte aus dem Zimmer.

Akia grinste. Hatte sie etwa ihren wunden Punkt getroffen? Oh die Arme!!
 

Sanae ging in den Gemeinschaftsraum der Mädchen. Hier hatte sie Ruhe. Es waren sicherlich zwanzig Mädels drin, keiner sah Sanae und keiner störte sich an ihr. Das Beste war aber, sie würde Tsubasa nicht über den Weg laufen...
 

"Und, habt ihr in Rio schon geheiratet? Dann will ich es aber als Erster wissen!"

"Quatsch! Du spinnst ja", entgegnete Tsubasa und ließ sich aufs Bett plumpsen.

"Mal ehrlich, meine Schwester und du in Rio", Taro wartete ab, "Habt ihr miteinander- du weißt schon!"

"Taro, was wenn?"

"Dann herzlichen Glückwunsch!"

"Und was wenn nicht?"

"Dann wird's aber Zeit, dass meine Schwester keine Jungfrau mehr bleibt! Und du, hab ich beschlossen, bist der Beste dafür!"

"Ach ja? Komm, wir kicken draußen etwas."

"Okay und du erzählst mir mehr von deiner Begegnung mit Katagiri!"
 

>Ich sollte nicht Tagebuch schreiben, weil ich es sowieso nicht einhalten würde jeden Tag zu schreiben, aber ich muss dir jetzt mal meine Gedanken anvertrauen. Aki war ganz schön grob. Das geht sie doch gar nichts an! Aber ... sie hat recht. Ich bin dem Fußball untergeordnet. Und ich weiß, dass ich es auch immer seien werde. Aber ich könnte s nicht ertragen, wenn Tsubasa den Gedanken hegen würde, dass sein Fußball ihm immer bleibt, nur eine Freundin nicht. Immerhin bin ich nicht seine erste Freundin! Was rede ich- was schreibe ich denn da?! Ich sollte ihm vertrauen! Sollte ich..<

"Na Kleine, Tagebuch? Wie süß!"

Sanae blickte hoch und ließ den Zettel in ihrer Tasche verschwinden. Sanae verdrehte die Augen: "Lasst mich in Ruhe!"

Sanae wandte sich von den netten (*würg*) Oberschülerinnen ab und verließ den Gemeinschaftsraum. Sie brachte ihre Tasche kurz in ihr Zimmer, Akia duschte und lief dann zum Fußballfeld. Natürlich spielte er dort mit Taro Fußball.

"Sanae! Hey! Komm mal rüber!", rief Taro.

Sanae fasste sich ein Herz und ging zu den beiden rüber. Taro kickte ihr den Ball zu.

"Du weißt, dass ich das nicht kann?", fragte Sanae.

"Ich weiß gar nicht woher du das hast! Bei dem Freund und dem Bruder!"

Sanae grinste und schob den Ball vor sicher her.

"Ähm Tsubasa, kann ich kurz allein", Sanae blickte Taro kurz an, "mit dir reden?"

"Oh, oh! Achtung Tsubasa! Beziehungsgesäusel!"

"Du Idiot!", rief Sanae lachend und prügelte auf Taro ein, bis sie in seinen Armen lag.

"Bin schon weg!" (da fällt mir gerade ein... kennt ihr "(bin schon) weg.de" ??? )

Taro verließ den Sportplatz und Sanae und Tsubasa standen allein auf dem großen Feld.

"Na, mein Schatz, was ist los? Irgendwelche Storys von Akia, oder so?"

"Fast", hätte Sanae am liebsten gesagt, machte es aber nicht.

"Nein, nein, ich wollte dich einfach nur was fragen", sagte Sanae schnell, bevor ihre Gedanken ihren Lauf nahmen.

"Schieß los", forderte Tsubasa und sah sie erwartungsvoll an.

"Äh, ich.. was ist dir wichtiger, der Fußball oder ich?"

Sanae starrte Tsubasa an. Sie drang tief in ihn ein und spürte wie überrumpelt und verwirrt er war.

"Ich, Sanae, du bist mir total wichtig! Wirklich!"

"Tsubasa, bin ich das Wichtigste für dich oder nur wichtig? Stehe ich neben dem Fußball?"

"Sanae, ich, du weißt doch, Fußball ist mein Leben, meine Leidenschaft. Du bist mir wirklich wichtig!"

"Tsubasa, du vernachlässigst die Schule auch noch? Wichtig ist Komparativ, dem Superlativ, dem Höchsten, untergestellt! Und genauso fühle ich mich auch! Untergestellt! Verstehst du!!", schrie Sanae und rannte vom Fußballfeld, doch wurde natürlich von Tsubasa eingeholt.

"Sanae..."

"Tsubasa, ich glaube, wenn du dich nicht ganz für mich entscheiden kannst, wenn ich immer nur zweite Wahl bleibe, dann... Tsubasa es ist aus!!"

Ich kann nicht mehr! Ich kann nicht mehr! Ich kann mich nicht weiter quälen! Ich habe es immer verdrängt. Die ganze Zeit und ich wusste, dass ich irgendwann nicht mehr damit klar komme... ich wusste es von Anfang an, doch ich habe mich darauf eingelassen, weil ich ihn liebte. Doch seine Liebe stand nicht über seiner Leidenschaft... und sie wird auch nie darüber stehen!

Gefühlschaos

"Sanae, es war richtig, wirklich, glaub mir. Such dir einen neuen, einen besseren Freund", tröstete Akia sie. "Ich weiß ja, aber ich liebe ihn so sehr, so sehr", flüsterte Sanae, mit nassem verweintem Gesicht.

Akia nickte, doch Sanae stand ohne ein Wort auf und verließ das Zimmer. Sie brauchte eine Ablenkung, eine gute Ablenkung.

"Frau Miakami! Frau Miakami!", rief Sanae.

Frau Miakami wandte sich um.

"Sanae? Was gibt's?"

"Können sie mir sagen, wann der nächste Wettkampf ist?"

"Der nächste Tanzwettbewerb, oh, ich weiß nicht recht. Müsste ich nachsehen, wieso?"

"Ich würde gern teilnehmen."

"Gut, hast du das mit Tsubasa schon abgesprochen?"

Sanae sah kurzweilig zu Boden: "Ich möchte bitte einen anderen Tanzpartner, geht das?"

Frau Miakami musterte sie und Sanae fühlte sich, als ob man aus ihr, wie in einem offenen Buch lesen könne.

"Ja, ja gut, ich wüsste da auch schon jemanden. Er ist allerdings älter als du", bemerkte sie.

"Kein Problem, wirklich nicht, könnte ich heute noch mit ihm trainieren, weil in vier Tagen die Schule ja schon wieder anfängt."

"Gut, ich sehe mal was sich machen lässt. Am besten kommst du so in zwei Stunden", sie sah auf die Uhr, "also um sechs zum Tanzraum, ja?"

Sanae nickte glücklich. Sie verabschiedete sich und ging zum Tanzraum. Alles war leer. Sie schloss ihren Spind offen und roch an ihrem Kleid. Das hellblaue Kleid mit etwas Geld und ihre "Schuhe" oder eher Knöchelbrecher!

Sanae zog sich um und stellte sich in voller Montur vor einen Tanzspiegel und musterte sich.

So hast du mit Tsubasa damals getanzt und das es bald vorbei war, hättest du nicht gedacht, nicht wahr?, fragte sie sich selbst. Nein.. das hättest du nicht gedacht... nie..
 

"Sanae? Bitte! Ich muss mit dir reden! Sanae? Akia? Ist jemand da?"

Tsubasa ergriff die Türklinke, es war offen.

Plötzlich öffnete sich die Badezimmertür und Akia, in ein Handtuch gewickelte, kam heraus.

"Hi", sagte sie lächelnd.

"Hi, ist Sanae da?"

"Nein, aber ich bin da, setzt dich doch."

Tsubasa ließ sich auf Sanaes Bett nieder und begutachtete Akia.

Diese setzte sich im Schneidersitz neben ihn. Von ihren Haaren tropfte Wasser auf ihr makelloses freies Dekortee.

"Was gibt's denn?"

"Du hast sicher schon gehört, dass-"

"Du nun solo bist und nun auch frei für mich?", sagte Akia übermütig und küsste Tsubasa lang und innig. Sie ließ sich auf ihn gleiten und küsste ihn weiter.

"Akia, was.. ich-"

"Tsubasa, ich liebe dich!", Akia küsste ihn wieder, das Handtuch rutschte etwas tief runter.

"Akia, bitte ich liebe Sanae", sagte er und wies sie zurück.

"Na ja, dann sie doch mal in ihrer Tasche nach, ein kleiner Zettel wird dir zeigen wie sie über dich denkt", giftete Akia ihn an und verschwand im Bad.

Tsubasa griff in ihre Tasche und las, unter brennenden Magenschmerzen, ihren "Tagebucheintrag".
 

Sanae war total verschwitzt, als Frau Miakami mit ihrem künftigen Tanzpartner die Tanzräume betrat.

"Hi", sagte der Junge, der ein ganzes Stück großer als Sanae war.

"Das ist Julio, er ist zwar erst seit kurzem hier auf unserem Internat, aber eine Tanzbegabung hab ich allemal an ihm entdeckt. Ihr werdet hervorragend zusammenpassen!", schwärmte Frau Miakami, "ich hab leider noch Termine, aber ihr könnt sicher auch alleine trainieren, oder?"

Frau Miakami verabschiedete sich und Sanae blieb mit Julio allein.

"Was tanzt du denn?"

"Samba, bisher", antwortete Sanae steif.

"Gut, ich tanze u.a. auch Samba", erklärte er.

"U.a.?"

"Ja, ich tanze auch Tango und Walzer. So, hast du ein Lied da zudem wir Samba tanzen können?"

"Ja, hab ich", Sanae spielte *My heart, my love* ab und stellte sich in die Ausgangsposition.

"Ein schönes Lied", bemerkte Julio, "wollen wir?"

"Okay", flüsterte Sanae und spürte, wie Julio sachte ihre Hüpfte berührte, als das Lied begann.
 

"Ich brauche eine Pause", bat Sanae und setzte sich erschöpft auf den Boden, mit den Händen stützte sie sich hinten ab. Julio setzte sich neben sie.

"Du tanzt wirklich gut, kein Wunder, das ihr den zweiten Platz gemacht habt. Warum tanzt du eigentlich nicht mehr mit ihm?"

Sanae stand auf: "Nun, ich muss ins Bett, es ist schon spät."

Doch Julio hielt sie am Handgelenk fest: "Habt ihr euch getrennt?"

"Ich muss-", sie sah Julio in die Augen, "Ja, aber das ist unwichtig!"

"Okay, dann bis morgen, ja?"

Sanae nickte.
 

"Ich glaub es nicht, dass perfekte Hochzeitspaar trennt sich kurz nach den Flitterwochen!", witzelte Taro.

"Sag mal kannst du auch mal ernst sein!", schrie Tsubasa.

Taro grinste: "Nö! Ach Tsubasa überleg doch mal, Sanae liebt dich und sie wird zu dir zurückkommen."

"Taro, du kennst deine Zwillingsschwester wirklich schlecht. Sie hat sich sogar einen neuen Tanzpartner gesucht und nach allem was hier", er wedelte mit Sanaes "Tagebuchseite", "steht, glaube ich kaum, dass sie mich überhaupt noch liebt!"

"Mein Gott, du bist doch sonst nicht so pessimistisch! Auf dem Fußball der volle Optimist, aber in der Liebe", Taro suchte nach dem richtigen Begriff, "ein Versager!"

Tsubasa sah ihn kurz an und blickte dann wieder auf den Zettel.

"Das Problem ist ja, dass ich nicht weiß wie wichtig sie mir ist und wichtig der Fußball für mich ist. Sag, was würdest du tun? Oder was wäre dir wichtiger?"

"Nun ja, was mir wichtiger ist kann ich so nicht sagen, ich war noch nie in der Situation, aber an deiner Stelle würde ich auf jeden Fall mit ihre Reden", meinte Taro.

"Du hast ja recht, aber wenn ich Akia wieder treffen sollte-"

"Dann servierst du sie einfach ab! Mensch Tsubasa, also wenn dich die Beziehung mit meiner Schwester so grundlegend verändert hat, dann glaub ich so langsam, dass du gar nicht mehr mit ihr zusammenkommen solltest."

Tsubasa quälte sich ein schwaches Lächeln heraus.
 

Sanae war völlig ausgelaugt. Das harte Tanztraining, bald wieder Turntraining und was wenn sie Tsubasa wieder treffen würde?

Sanae öffnete die Tür zu ihren Zimmer. Akia sah an ihrem Schreibtisch und wandte sich mit einem schiefen Grinsen zu Sanae um, als sie reinkam.

"Tsubasa war gerade hier", sagte sie mit einem gefährlichen Unterton, "da er nun in deinem Tagebuch gelesen hat, was du von ihm willst, zieht er es vor sich mit mir abzugeben."

Sanae war wie vom Blitzgetroffen, kochende Wut stieg in ihr auf zusammen mit tiefer Angst.

"AKIA! Wie kannst du nur?! Warst du von Anfang an hinter Tsubasa her?!?"

"Na ja, er ist eben ganz süß und so.. sexy", hauchte sie mit rauchiger Stimme.

Sanae hielt es nicht aus, sie zog einen Mantel über und stürmte aus dem Zimmer. Das durfte doch nicht wahr sein! Und mit ihr schlief sie in einem Zimmer!!

Hatte sie Tsubasa nun an ihre beste Freundin verloren?!
 

Sanae kauerte sich auf eine Bank in dem kleinen Park um das Internat. Tränen rannte ihr über die Wange. Sie hasste Tsubasa für den Fußball, aber warum war sie dann so verwirrt und warum war sie eifersüchtig auf Akia?! Soll sie sich doch von ihm verletzten lassen, soll sie doch!

"Und mit dem hätte ich in Rio fast geschlafen?", seufzte sie zu sich und wusch die Tränen über ich unmerkliches Lächeln ab.

Die Zeit in Rio war so schön und nun war alles so weit weg, jeder Kuss, jedes Glück was sie mit Tsubasa damals empfunden hatte.

Zwei starke warme Hände berührten ihre kalten Schultern. Sanae rutschte erschrocken zur Seite.

"Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken", sagte Julio behutsam und setzte sich neben Sanae.

Sanae kaute auf ihre Lippe rum: "Scho-Schon okay, ich, ich, setzt dich doch."

Julio nickte und ließ sich neben Sanae nieder: "Alles okay mit dir?"

Sanae rannten die Tränen über die Wange, sie konnte es nicht verhindern. Julio legte einen Arm um sie. Ihr Körper wirkte merklich kühler als seiner. Sanae schmiegte sich an seinen Oberkörper und weinte. Weinte und versuchte ihren Schmerze, wie die Tränen wegzuwischen, doch alles was ihr blieb war Julios Wärme.
 

Sanae öffnete die Augen. Grelles Licht strahlte ihr entgegen. Sanae blinzelte und setzte sich auf. Sie lag im Bett.

"Oh, bist du endlich wach?"

"J-Julio?", brachte Sanae hervor.

Julio setzte sich auf Sanaes Bettkante: "Du bist gestern Abend eingeschlafen und da ich nicht wusste, wo dein Zimmer liegt, hab ich dich mit zu mir genommen. Bleib liegen", mahnte Julio schnell, als Sanae aufstehen wollte, "du hast Fieber, hier", erklärte er und gab ihr ein kühlendes Tuch.

"Danke", sagte Sanae schwach und sah sich um, "Sag mal, warum hast du ein Einzelzimmer?"

Julio wand sie lächelnd um: "Na ja, meine Eltern kennen unseren Schulleiter sehr gut und ich finde ein Einzelzimmer bringt auch manche Vorteile mit sich", sagte er, beugte sich über sie und küsste sie innig.

Julio streichelte Sanaes Hals und kroch währenddessen zu ihr unter sie Bettdecke. Er küsste ihren Hals und ihr Dekortee. Seine Hände massierten ihre Taille. Sanae genoss seine Liebkosung. Julio schob Sanaes enganliegende weiße Top höher und küsste ihren Bauch. Sanaes ganzer Körper begann förmlich zu glühen. Sanft strich über ihren bedeckten Busen, was ein kribbelndes Gefühl in Sanae auslöste. Sanae schlang ihre Arme um Julios Nacken und küsste ihn leidenschaftlich. Er streichelte ihre erhitzten und erröteten Wangen. Seine Hände waren angenehm kühl und samt weich. Julio streifte seine Jeans ab und knüpfte sein Hemd auf, danach zog er Sanaes Top über ihrem Kopf aus. Er küsste ihr Dekortee und übersäte ihren Busen mit kleinen Küssen.

Doch Sanae würde ruckartig in die Realität geholt.. WAS- Was um Himmelwillen machte sie hier?!

"Julio", hauchte Sanae und hielt ihn zurück, ihr Fieber stieg weiter an.

"Sanae", hauchte er zurück.

Sanae ließ es geschehen, sie leistete keinen Widerstand.. keinen... Sie küssten sich wiederum. Er entfernte jegliche Kleidungsstücke an ihrem zarten Körper. Er streichelte sie und liebkoste ihren Nacken. Er strich über ihren Busen, über ihren Bauchnabel, Sanae wurde erregt.

"Julio."

Sanae wollte IHN vergessen, sie konnte mit Julio ihren Kummer vergessen, aber DAS hatte sie Tsubasa in Rio verboten, wollte sie es?

"Julio", Sanae wandte sich ab und starrte auf den Boden, "bitte, bitte nicht", hauchte sie und drehte sie um (sie legte sich auf den Bauch). Julio küsste ihre Wange und ihren schmalen Rücken. Sanae kniff die Augen zusammen. Es tat so gut, doch er durfte es nicht!

"Hör bitte auf, hör bitte auf!!", schrie sie mit steigernder Stimme. Heiße Tränen rannte ihr über das Gesicht.

"Deine Haut ist so zart", sagte er leise und strich mit dem Daumen über ihren Rücken, "aber darunter scheinst du verletzt zu sein."

Sanae berührten seine Worte. Vielleicht war Julio der Richtige, ihre wahre Liebe und nicht Tsubasa.

"Gib mir bitte ein wenig Zeit, ja?"

Sanae stand auf, taumelte ein wenig und zog sich an.

"Willst du gehen?", fragte Julio, als sie fertig war.

"Ja, wenn es okay ist."

"Klar, natürlich." Julio gab ihr noch einen Kuss, bevor sie das Zimmer verließ.

Sanaes Kopf war so heiß. Ihre Beine schienen, als würden sie sie nicht tragen können. Sie stolperte den Flur entlang, wobei sie sich immer wieder festhielt. Wenn Julio sie berührte, schmerzte es in ihr, dass sie am liebsten schreien würde, doch gleichzeitig genoss sie diese Zärtlichkeit auch. Doch Tsubasa konnte sie nicht vergessen...

Auf ewig

Nachdem Sanae sich auskuriert hatte, wechselte sie das Zimmer. Akia konnte sie nicht mehr in die Augen sehen, obwohl sich herausgestellt hatte, dass sie nie mit Tsubasa zusammen gewesen war.

"Hey meine Süße", sagt Julio, als er ihr Zimmer betrat und schlang die Arme um sie.

"Hm, ich bin ihm Gemeinschaftraum", piepste Sanaes neue Mitbewohnerin.

Sanae nickte.

"Das ist also deine neue Mitbewohnerin, wie hieß sie noch?"

"Yakima, sie ist noch auf der Grundschule und total schüchtern. Ich finde sie total knuffelig, weißt du was sie vorhin meinte? Sie sagte zu mir, ich sei ja so intelligent, hübsch und sportlich und hätte so einen tollen Mann und sie will mal genauso werden wie ich."

"Und dann?"

"Dann hat sie mich noch gefragt, ob wir nicht geheiratet hätten!", stieß Sanae lachend hervor und beide fielen aufs Bett, "lass uns ins Schülercafé gehen, ja?"

Julio küsste sie leidenschaftlich: "Wirklich, wollen wir nicht lieber bleiben?"

"Nein", sagte Sanae entschieden und hopste auf.

"Na gut, du hast gewonnen!"

Nachdem kleinen "Kampf", stolzierte beide, Hand in Hand, ins Cafe.

"Komm wir setzten uns ans Fenster", meinte Julio und Sanae folgte ihm widerwillig. Das hatte sie eigentlich vermeiden wollen, da man freie sich auf den Fußballplatz bekam.

"Was möchtest du?"

"Latte Macchiato", meinte Sanae beiläufig und starrte aufs Feld.

Julio küsste sie kurz, da sah (genau in diesem Moment) Tsubasa rüber, der als Captain mitten in der Menge stand. Sanae lief es kalt den Rücken runter und küsste Julio noch einmal inniger. Soll er doch ruhig sehen, dass ich nicht mehr, um ihn trauere! Soll er es doch ruhig sehen!

"Wollen wir heute Abend noch etwas machen?", fragte Julio später auf ihrem Zimmer (Yakima hatte sich derweil wieder zu den beiden gesellt.

"Nein, sorry, aber ich bin müde, ist das okay?"

"Klar, bis morgen dann, cu!"

Eigentlich war Sanae gar nicht müde, doch sie wollte noch einen kurzen Spaziergang machen, um einen klaren Kopf zu bekommen. Hätte sie das Julio gesagt, hätte er bestimmt mitgewollt, doch sie wollte etwas allein sein.

Die schwachenleuchtenden Laternen des Fußballfeldes tauchten die Dunkelheit in helle Schatten. Sanae strich mit den Finger über das Geländer und atmete tief durch. Die Abendluft schmeckte lau und frisch. Die Bäume schaukelten sich sanft im Wind und Sanaes Haare flatterten ihr sanft kitzelnd ins Gesicht.

Ein Krrr und ein nachgebendes Geländer verriet ihr, dass sie jemand zur ihr gesellt hatte und sich ebenfalls aufs Geländer stützte. Sanae wand sich nach rechts um, ein Meter neben ihr stand ein großer Schatten. Das Gesicht war durch einen Schatten verhüllt, doch als sich das Gesicht zu ihr drehte wurde es mit Licht erhellt.

"Tsu-Tsubasa", flüsterte Sanae leise, dass sie nicht wusste, ob Tsubasa sie bei diesem Wind gehört hatte.

Sanae blickte gerade aus. Ihr Körper zitterte.

"Wie, wie geht es dir?", durchbrach Sanae die Stille.

"Gut, danke. Und dir geht es sicher auch gut, mit Julio", sagte Tsubasa mit tiefer matter Stimme.

"Bist du hergekommen, um mir Vorbehalte zu machen?", feixte Sanae zurück, doch ihre Stimme klang ruhig.

"Nein, ich bin hergekommen, um dir mitzuteilen, dass ich heute meine letzte Nacht hier verbringe", sagte Tsubasa gelassen und sah sie plötzlich an.

Sanae wusste, dass sie Tsubasa nicht mehr liebte und mit Julio zusammen war, aber ihr kamen trotz allem die Tränen.

"Wieso?", sagte sie, ihre Stimme zitterte plötzlich.

"Ich werde morgen in aller Frühe nach Brasilien aufbrechen und ein paar Leute treffen, die mir ein Sportstipendium in einer Profimannschaft geben wollen", erklärte Tsubasa.

"Das bedeutet... wir werden uns nie wiedersehen?", fragte Sanae ängstlich.

Tsubasa sah ihr tief in die Augen und sie wusste, trotz der Dunkelheit, dass seine schönen Augen glasig waren.

"Ja, wie werden uns nie wieder sehen."

"Nein! Nein!", rief Sanae plötzlich, ihre Stimme erstarb im Wind, Panik überfiel sie, "Sag mir, sag mir wo du hingehst!"

"Das kann ich dir nicht sagen, erst in Brasilien wird entscheiden, nach einem Test, wer mich nimmt und wohin ich komme", Tsubasa rückte etwas näher und strich mit seiner warmen hand über ihre nasse Wange.

"Dann kannst du mir doch schreiben, wo du bist!", meinte Sanae.

"Meinst du wirklich das ich das tun sollte? Immerhin bist du mit Ju-"

Sanae küsste ihn. Tsubasa legte die Hand in ihren Nacken und erwiderte den Kuss. Er strich ihr über die Hüfte und Sanae durchfuhr seine volles Haar. Sie spürte den gewohnten muskulösen Körper an ihrem.

Nein, dass war kein Abschied für immer...

Auch wenn sie sich nie wieder sehen würden...
 


 

Ende



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Kommentare zu dieser Fanfic (68)
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Von:  Hallostern2014
2016-11-11T08:00:15+00:00 11.11.2016 09:00
Tolle FF und ja das ende ist echt traurig :( vilt schreibst du ja mal eine Fortsetzung :)
Von:  Renesmee-Bella
2009-02-27T17:41:33+00:00 27.02.2009 18:41
Oh das Ende ist schon etwas traurig, aber trotzdem ein toller FF und ich hoffe das du mal eine Fortsetzung schreibst, wo die beiden glücklich sind.

cu SSJBra
Von: abgemeldet
2006-08-06T10:55:25+00:00 06.08.2006 12:55
immer sanae! die ärmste! aber die ff is super schön!
tschau
hitomi
Von: abgemeldet
2006-06-21T13:26:06+00:00 21.06.2006 15:26
ich finde die story echt genial nur...du wechselst immer zwischen der dritten form und der ich-Form hin und her.
Das is ned so gut.
Aber trotzdem xP wirklich gut
Von: abgemeldet
2005-12-21T22:12:15+00:00 21.12.2005 23:12
oh mein gott!!!!1was für eine schöne ff!!!!! du machst es echt spannend...ich hoffe es gibt noch ne fortsetzung....
ich bin froh das tsubasa nicht so eine zicke als schwester hat...
mach weiter so.
bye
babylone
Von: abgemeldet
2005-12-09T14:08:11+00:00 09.12.2005 15:08
Buhuhuhuhuuuuu ;_____; Warum ist dieses Ende so traurig, hm??!!!! Aber trotzdem find ich diesen FF einfach nur klasse, er gefällt mir supermäßig gut! Du schreibst total schön, find ich. Immer nur weiter so, okay? *hihi*
Von: abgemeldet
2005-12-05T18:40:35+00:00 05.12.2005 19:40
Wow!!!
Ich liebe deine FFs!!
*bis jetzt nur 4 gelesen hat aber auch egal*
Bin richtig gespannt wies hier weiter geht.
Bitte um ne Fortsetzung, oder gibts die schon?
*nach schauen geh*
Mach weiter so!!!!

liebe Grüße,
deine Dream_Cat
Von: abgemeldet
2005-07-10T11:21:57+00:00 10.07.2005 13:21
HUHU^^!DIE FF hat mir sehr gut gefallen *schnurrr*
mir gefällt wie und was du schreibst ^^
Ich hoffe du machst noch eine Fortsetzung und schreibst wie das ganze dann doch ausgeht =)
bin echt begeistert
LB XxfanexX
Von: abgemeldet
2005-05-27T10:05:28+00:00 27.05.2005 12:05
toll! klasse! bravo! einfach ........... ganz super!
schnell weiter schreiben.
bussal michelle
Von: abgemeldet
2005-05-25T19:10:28+00:00 25.05.2005 21:10
wwuuuuuaaaaaaaaa! kawaiiiiiii! toll! echt klasse! ich find deine sachen ja sowieso toll! ich kann den anderen nur zustimmen und hoffe das du bald an was anderem weiter schreibst.
bis dann...
lio


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